Ausgabe
35
Oktober
2016
Das Magazin des DeutschenApothekenPortals
Rx-Schwerpunkt
Substitutionsausschlussliste – Arzneimittelgruppen
von der Substitution ausgeschlossen
OTC-Schwerpunkt
Verordnungen für S
­ prechstundenbedarf
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1. Richtlinie zur pharmazeutischen Qualität von Inhalations- und Nasenprodukten (Guideline in the pharmaceutical quality of inhalation and nasal products). 2006. Abrufbar unter
http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Scientific_guideline/2009/09/WC500003568.pdf. Abgerufen: September 2015.
2. Fachinformation Spiriva® 18µg (HandiHaler®), Stand: November 2014.
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obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), bei Erw. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gg. den Wirkstoff, Atropin od. einen seiner Derivate, wie z. B. Ipratropium od. Oxitropium od. den sonst. Bestandt. LactoseMonohydrat (enth. Milchprotein). Warnhinw.: Kps. enth. Lactose-Monohydrat. Schwangerschaft/Stillzeit: Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung währ. der Schwangerschaft vermieden werden. Währ. der
Stillzeit Anwendung nicht empfohlen. Nebenwirkungen: Dehydrierung. Schwindel, Kopfschmerz, Geschmacksstör., Insomnie. Verschwommenes Sehen, Glaukom, erhöhter Augeninnendruck. Vorhofflimmern,
supraventrikuläre Tachykardie, Tachykardie, Palpitationen. Pharyngitis, Dysphonie, Husten, Bronchospasmus, Epistaxis, Laryngitis, Sinusitis. Trockener Mund, gastroösophagealer Reflux, Obstipation, oropharyngeale Candidose, intestinale Obstruktion, inkl. paralytischem Ileus, Gingivitis, Glossitis, Dysphagie, Stomatitis, Übelkeit, Karies. Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz,
Überempfindlichkeitsreaktionen (inkl. Reaktionen vom Soforttyp), Angioödem, anaphylaktische Reaktion, Hautinfektion, Hautulkus, trockene Haut. Gelenkschwellung.
Dysurie, Harnverhalt, Harnwegsinfekte. Lactose kann Spuren von Milchprotein enth., das bei Pat. mit schwerer Überempfindlichkeit od. Allergie gg. Milchprotein
Reaktionen verursachen kann. Dosierung: Erw. ab 18 J.: Einmal tgl. den Inhalt von 1 Kps. mit dem Zonda®-Inhalator inhalieren. Verschreibungspflichtig. Stand: Juni 2016
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» Editorial
DAP Dialog Liebe Leserin, lieber Leser,
passend zum Herbst weht auch im DAP Dialog ein frischer Wind. Eine moderne Optik und eine besonders
hohe Leserfreundlichkeit – das waren die Ziele der
Neugestaltung. Das Heft ist weiterhin in einen Rx- und
einen OTC-Teil gegliedert und auch an den Themen, mit
denen sich der DAP Dialog schwerpunktmäßig befasst,
hat sich nichts geändert. So bietet auch diese Ausgabe
vielfältige Informationen und Hilfestellungen rund um
das Thema „Rezept & Retax“ sowie Beratungswissen
zu ausgewählten Indikationen mit konkreten Tipps für
das Kundengespräch.
Der Schwerpunktbeitrag im Rx-Teil widmet sich der
Substitutionsausschlussliste, die vor kurzem wieder
erweitert wurde. Erstmals sind bestimmte Arzneimittelgruppen nur bei abweichender Applikationsdauer
von der Substitution ausgeschlossen. Was diesbezüglich bei der Rezeptbelieferung zu beachten ist, damit
es nicht zu Retaxationen kommt, lesen Sie ab Seite 6.
Um welche Arzneimittel die Liste zukünftig noch
erweitert wird bzw. werden sollte, ist Gegenstand vieler Diskussionen. So hat sich z. B. im September eine
Expertengruppe zum Thema Austauchbarkeit von
NBCDs (= non biological complex drugs) getroffen,
an der auch DAP beteiligt war. Was eine Substitution
bei diesen Substanzen aus Sicht der Experten kritisch
macht, lesen Sie auf Seite 25.
Das Schwerpunktthema im OTC-Teil sind diesmal Verordnungen für den Sprechstundenbedarf – und auch das
Thema Kundenberatung steht wie immer im Fokus: So
finden Sie auch in dieser Ausgabe Informationen und
Hilfen zu beratungsintensiven Themen wie z. B. Vaginalinfektionen, Mineralstoffe, Harnwegs­
infekte und
Läusemittel.
Erstmalig stellt sich eine Apotheke mit ihrem Indikationsschwerpunkt Onkologie im DAP Dialog vor
(ab Seite 46), um wichtige Fragestellungen in diesem
Zusammenhang in den Mittelpunkt zu rücken. Möchten auch Sie Ihre Apotheke samt Themenschwerpunkt
einmal im DAP Dialog präsentieren? Dann schreiben
Sie eine Nachricht an info@deutschesapothekenportal.
de – vielleicht kommen wir so im wahrsten Sinne des
Wortes in den Dialog!
Ihre Dagmar Engels
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Inhalt
«
DAP Dialog
Schwerpunktthema Rx
Substitutionsausschlussliste6
Schwerpunktthema OTC
Verordnungen für Sprechstundenbedarf
28
Rezept & Retax
Rx-Abgabeprobleme – Das DAP-Team antwortet 12
Original vs. Import: Herstellerneutrale Verordnungen 20
Einspruch stattgegeben mit Hilfe des DAP
24
Fragen zur OTX-Arzneimittelabgabe – Das DAP-Team antwortet
40
Aktuelles
Neue STIKO-Empfehlungen – Impfstoffe
16
Dokumentation und Aufbewahrungsfristen in der Apotheke
19
Impfstoffe für die Influenzasaison 2016/17
22
Medikationsplan – Was darf die Apotheke ergänzen oder ändern?
23
Wird die Substitutionsausschlussliste erweitert? Round Table in Frankfurt
25
OTC- und Gesundheitsmittel – 1. Halbjahr 2016
44
Service
Aktualisiertes DAP Poster „Kinderwunsch & künstliche Befruchtung“
10
Aktualisiertes DAP Poster „Inhalationssysteme & zugehörige Produkte“
10
Neue Arbeitshilfe: Zuzahlungsregelungen bei GKV-unabhängigen Kostenträgern
17
DAP Premium im exklusiven Zentiva-Abo
17
§ 27a Künstliche Befruchtung – Welchen Betrag übernimmt die GKV?
18
Arbeitshilfe 60: Rezepte der Substitutionsausschlussliste
48
Umfrage
Apotheke gewinnt bei Versorgung mit Blutzuckermessgeräten an Bedeutung
26
Beratung
Vaginale Infektion: Scheidenpilz oder bakterielle Vaginose?
31
Mineralstoffe in der Apotheke – Wann Supplementierung sinnvoll ist
34
Wenn es ziept und brennt – Harnwegsinfekte
37
Läusemittel – Wissenswertes zur Erstattungsfähigkeit und Behandlung
42
Apothekenporträt
DAP zu Besuch bei einer onkologischen Schwerpunktapotheke
46
Impressum47
Beilagen
DAP Poster: Kinderwunsch & künstliche Befruchtung; Inhalationssysteme &
­zugehörige Produkte
Beratungskarten: Solubitrat® Uro; Neurapas® balance; Fruchtsäure-Pflegeprogramm;
Nagel Batrafen®; Angocin®
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Ausgabe
35
Schwerpunkt
Substitutionsausschlussliste – Arzneimittelgruppen
von der Substitution ausgeschlossen
6
Schwerpunkt
«
DAP Dialog
Substitutionsausschlussliste
Arzneimittelgruppen von der Substitution
ausgeschlossen
Die Substitutionsausschlussliste wurde zum 01.
August 2016 um acht Wirkstoffe erweitert. Zum
ersten Mal sind bestimmte Arzneimittelgruppen in
Abhängigkeit von ihrer Applikationshäufigkeit von
der Substitution ausgeschlossen. Die bisherige
Regel, bei Arzneimitteln der Liste nur das namentlich verordnete abzugeben, trifft somit nicht mehr
generell zu. Was in der Apotheke beachtet werden
muss, um Retaxationen zu vermeiden, wird im Folgenden beschrieben.
Buprenorphin-Pflaster, Hydromorphon- und Oxycodon-Retardtabletten, Erläuterung s. u.)
• Nichtlieferbarkeit des verordneten Mittels → Rücksprache mit dem Arzt; Rezeptänderung bzw. -ausstellung über ein alternatives lieferbares Arzneimittel
• Retax-Gefahr Original vs. Import → Rabattiertes Original bzw. rabattierte bezugnehmende Importe sind
vorrangig abzugeben
Da Original und Import als identisch gelten und die
Nichtabgabe von rabattierten Original- bzw. Import-
Hinter dem Begriff „Substitutionsausschlussliste“
arzneimitteln auf „Null“ retaxiert werden kann, wurde
verbirgt sich Teil B der Anlage VII zum Abschnitt M
eine Regelung zum Austausch von Original und Import
der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) „Regelungen zur
bei gesetztem Aut-idem-Kreuz für alle GKV-Kassen
Austauschbarkeit von Arzneimitteln (aut idem)“. Hier
in § 3 Abs. 1 Nr. 7 Rahmenvertrag übernommen. Laut
legt der G-BA in Abstimmung mit dem Bundesministe-
Kommentar des DAV zum Rahmenvertrag gilt dies auch
rium für Gesundheit (BMG) Wirkstoffe in bestimmten
für Verordnungen, für die die Substitutionsausschluss-
Darreichungsformen fest, die in der Apotheke nicht
liste einschlägig ist.
mehr durch wirkstoffgleiche preisgünstige, also z. B.
rabattierte, Arzneimittel ausgetauscht werden dürfen
Rezeptbeispiel: Wirkstoff Tacrolimus
(siehe auch DAP Dialog Nr. 34, S. 22–23). D. h., die
Apotheke darf bei betreffenden Arzneimitteln grundsätzlich nur das namentlich verordnete abgeben. Seit
dem 01. August 2016 ist diese Regel jedoch nicht mehr
X
rograf 1 mg Hartkapseln
P
100 St. N3 Import
allgemeingültig, da erstmals bestimmte Arzneimittelgruppen von der Substitution ausgeschlossen wurden
Das verordnete Arzneimittel enthält Tacrolimus und
(Betäubungsmittel mit unterschiedlicher Applikations-
ist somit von einem Substitutionsausschluss betroffen.
häufigkeit).
Ist z. B. bei der beispielhaften Verordnung das Original rabattiert, müsste dieses trotz ärztlicher Importver-
Seit 01. August 2016 Substitutionsausschlussliste erweitert
ordnung vorrangig abgegeben werden. Dies gilt auch
dann, wenn der Arzt das Aut-idem-Kreuz gesetzt hat.
Aktuell sind 15 Wirkstoffe und eine Wirkstoffkombination von einem Substitutionsausschluss betroffen (s.
Einen Überblick über die retaxsichere Rezeptbeliefe-
Tab. 1). Bei der Abgabe entsprechender Arzneimittel
rung bei Arzneimitteln der Substitutionsausschluss-
zulasten der GKV sind insbesondere die folgenden
liste bietet die DAP Arbeitshilfe Nr. 60.
Punkte zu beachten:
• Eindeutige Arzneimittelbezeichnung bzw. Hersteller
und/oder PZN → Die Apotheke darf nur das eindeutig verordnete Arzneimittel abgeben (Ausnahme:
Arbeitshilfe
Substitutionsausschlussliste:
www.DAPdialog.de/3511
» Schwerpunkt
DAP Dialog Wirkstoff/-kombination
Darreichungsformen
Betaacetyldigoxin
Tabletten
Buprenorphin
Transdermale Pflaster mit unterschiedlicher Applikationshöchstdauer
(z. B. bis zu 3 bzw. bis zu 4 Tage)
Carbamazepin
Retardtabletten
Ciclosporin
Weichkapseln/Lösung zum Einnehmen
Digitoxin
Tabletten
Digoxin
Tabletten
Hydromorphon
Retardtabletten mit unterschiedlicher täglicher Applikations­häufigkeit
(z. B. alle 12 bzw. 24 Std.)
Levothyroxin-Na
Tabletten
Levothyroxin-Na + Kaliumiodid
Tabletten
Oxycodon
Retardtabletten mit unterschiedlicher täglicher Applikations­häufigkeit
(z. B. alle 12 bzw. 24 Std.)
Phenobarbital
Tabletten
Phenprocoumon
Tabletten
Phenytoin
Tabletten
Primidon
Tabletten
Tacrolimus
Hartkapseln
Valproinsäure (auch als Natriumvalproat und Valproinsäure in
Kombination mit Natriumvalproat)
Retardtabletten
Tab. 1: Übersicht der von der Substitution ausgeschlossenen Wirkstoffe (Stand: 01.08.2016)
Austausch innerhalb bestimmter Gruppen
weiterhin erlaubt
terlegten Aut-idem-Kriterien (§ 4 Abs. 1 Rahmenver-
Zum ersten Mal sind drei Wirkstoffe (Betäubungsmit-
wurden in der Vergangenheit also bei den betreffenden
tel) in Abhängigkeit von ihrer Applikationshöchstdauer
Betäubungsmitteln ggf. nicht zulässige Substitutions-
bzw. -häufigkeit von der Substitution ausgeschlossen:
möglichkeiten angezeigt. Der nun festgelegte Substitu-
• Buprenorphin, transdermale Pflaster mit unter-
tionsausschluss in Abhängigkeit von der Applikations-
schiedlicher Applikationshöchstdauer
• Hydromorphon, Retardtabletten mit unterschiedlicher täglicher Applikationshäufigkeit
• Oxycodon, Retardtabletten mit unterschiedlicher
täglicher Applikationshäufigkeit
trag) die Applikationshäufigkeit nicht miteinbeziehen,
höchstdauer soll der Klarstellung dienen, dass der Austausch von Betäubungsmitteln mit unterschiedlicher
Applikationshäufigkeit, insbesondere unter Berücksichtigung der betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften, nicht zulässig ist.
tern (d. h. Pflasterwechsel entweder alle drei oder alle
Auszug aus den Tragenden Gründen zum
G-BA-Beschluss (2. Tranche) zu den Opioiden mit verzögerter Wirkstofffreisetzung:
vier Tage), bei den Wirkstoffen Hydromorphon und
„Unabhängig davon, ob die Kriterien für den Ausschluss
Oxycodon geht es um den Austausch von Retardtab-
der Substitution nach den Entscheidungsgrundlagen
letten mit einer Wirkstofffreisetzung über 12 Stunden
des G-BA als erfüllt angesehen werden können, kann
(→ 2-mal tägliche Einnahme) und Retardtabletten mit
eine flankierende Regelung zur Möglichkeit des Aus-
einer Freisetzung über 24 Stunden (→ 1-mal tägliche
tauschs von Arzneimitteln, die gleichzeitig dem Anwen-
Einnahme).
dungsbereich des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG)
Bei transdermalen Buprenorphin-Pflastern betrifft
dies aktuell den Austausch von 3- und 4-Tagespflas-
und der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung
Die Präparate weisen keine Unterschiede hinsichtlich
(BtMVV) unterfallen, der Klarstellung dienen. Dass
der Freisetzungsrate pro Stunde bzw. Wirkstärke, Bela-
Präparate mit unterschiedlicher Applikationshäufig-
dungsmenge bei Pflastern oder der Packungsgröße
keit bzw. Applikationshöchstdauer nicht gegeneinan-
auf und unterscheiden sich lediglich in ihrer Applika­
der austauschbar sind, stellt in diesem Zusammenhang
tionshäufigkeit. Da die in der Apothekensoftware hin-
klar, was sich nach sachgerechter Auslegung der Anfor-
7
8
Schwerpunkt
«
DAP Dialog
derungen an den Austausch von Betäubungsmitteln
Praxisbeispiele
insbesondere unter Berücksichtigung der betäubungs-
Die Applikationshäufigkeit von Arzneimitteln wird
mittelrechtlichen Vorschriften ergibt.“
generell nicht als Aut-idem-Kriterium in der Apothekensoftware berücksichtigt. Deshalb wurden vor
Warum ist der Austausch kritisch?
Inkrafttreten der erweiterten Substitutionsausschluss-
Der Austausch von Betäubungsmitteln mit unterschied-
liste über die Aut-idem-Suche ggf. ansonsten aut-idem-
lichen Applikationshäufigkeiten ist kritisch, da er zu
konforme Betäubungsmittel mit unterschiedlicher
Unter- bzw. Überdosierungen und Anwendungsfehlern
Applikationshäufigkeit als austauschbar angezeigt.
führen kann. Zum einen ist also die Wirksamkeit der
Schmerztherapie gefährdet und zum anderen die Arz-
1. Rezeptbeispiel:
neimittelsicherheit.
Beispiel: Erhält ein Patient regelmäßig ein Oxy-
X
B
uprenorphin AWD Matrix
35 µg/h tr. Pfl. 50 mg/Pfl. 5 St.
codon-Präparat mit 24-Stunden-Retardierung, das er
einmal täglich einnimmt und die Apotheke gäbe entsprechend einer Rabattvertragsanzeige der Apothe-
Ausgehend von diesem Rezept über ein transdermales
kensoftware fälschlicherweise ein rabattiertes 12-Stun-
Buprenorphin-Pflaster mit bis zu drei Tagen Applika-
den-Präparat ab, würde der Patient nun einmal täglich
tionsdauer (laut Fachinformation) wurden vor Inkraft-
ein über 12 Stunden freisetzendes Präparat einnehmen,
treten der erweiterten Substitutionsausschlussliste über
sodass in den ersten 12 Stunden im Vergleich zum
die Aut-idem-Suche unter anderem Pflaster mit vier-
24-Stunden-Präparat die gesamte freisetzbare Menge an
tägiger Applikationsdauer angezeigt, da Beladungs-
Wirkstoff freigesetzt wird, während in den folgenden
menge, Fläche und Freisetzungsrate vollkommen
12 Stunden keine ausreichende Menge Wirkstoff mehr
identisch sind. Dieser Austausch ist jedoch seit dem 01.
freigesetzt wird (End-of-Dose-Schmerzen). Somit ist die
August 2016 offiziell untersagt. Deshalb werden ausge-
optimale Einstellung des Patienten gefährdet.
hend von der gleichen Verordnung aktuell nur noch autidem-konforme Buprenorphin-Pflaster mit identischer
Wichtig: Austausch bei identischer Applika­
tionshäufigkeit weiterhin möglich
Applikationsdauer angezeigt (s. Abb. 1).
Da nur der Austausch von Betäubungsmitteln mit unterschiedlicher Applikationshäufigkeit ausgeschlossen
wurde, ist der gegenseitige Austausch von Präparaten mit identischer Applikationshäufigkeit weiterhin
erlaubt. Deshalb müssen innerhalb von Arzneimittelgruppen mit gleicher Applikationshäufigkeit auch
weiterhin die Rabattverträge beachtet werden. Die
Nichtabgabe eines Rabattarzneimittels muss auch hier
begründet werden (z. B. durch Pharmazeutische Bedenken), da ansonsten eine Null-Retaxation folgen könnte.
Abb. 1: Ausschnitt aus der ADG Software,
Stand: 01.08.2016, % = beispielhafte Rabattartikel
Innerhalb dieser Gruppe ist der Austausch weiterhin
zulässig.
2. Rezeptbeispiel:
Arbeitshilfe Opioid-Analgetika der
Substitutionsausschlussliste
www.DAPdialog.de/3512
xycodon-HCl beta 20 mg
O
1 x täglich RET 100 St. N3
71 % sehen Austausch auch bei gleicher
Applikationshäufigkeit kritisch
Ausgehend von diesem Rezept über ein 24-Stunden-re-
Bei einer aktuellen Umfrage unter insgesamt 903 Apo-
tausch auf rabattierte Präparate mit 12-Stunden-Retar-
thekenmitarbeitern gaben 71 % der Teilnehmer an,
dierung vorgeschlagen (s. Abb. 2), da die in der Soft-
dass sie den Austausch von Betäubungsmitteln auch bei
ware hinterlegten Aut-idem-Kriterien gemäß § 4 Abs. 1
gleicher Applikationshäufigkeit als kritisch ansehen
Rahmenvertrag formal übereinstimmten.
und sprachen sich für einen generellen Substitutionsausschluss der entsprechenden Betäubungsmittel aus.
tardiertes Betäubungsmittel wurde vormals der Aus-
» Schwerpunkt
DAP Dialog In diesem Beispiel müsste gemäß § 4 Abs. 2 Rahmenvertrag trotz Substitutionsausschluss ein Austausch auf
einen der Rabattartikel vorgenommen werden.
4. Rezeptbeispiel:
ydromorphon neuraxpharm 1 x
H
täglich 4 mg RET 100 St. N3
Ausgehend von dieser Verordnung wird seit dem
01. August 2016 eine Liste mit austauschbaren Präparaten mit identischer Applikationshäufigkeit angezeigt
Abb. 2: Ausschnitt aus der Lauer-Taxe online,
(s. Abb. 4).
Stand: 01.07.2016, % = beispielhafte Rabattartikel
Seit dem 01. August wird für die gleiche Verordnung
jedoch kein Austausch mehr vorgeschlagen, da kein
aut-idem-konformes Präparat mit identischer Applikationsdauer zur Verfügung steht. Es darf nur das namentlich verordnete Arzneimittel abgegeben werden.
3. Rezeptbeispiel:
Oxygesic 20 mg RET 100 St. N3
Abb. 4: Ausschnitt aus der ADG Software, Stand:
01.09.2016, % = beispielhafter Rabattartikel
Da in diesem Beispiel ein Rabattvertrag über „Hydromorphon Aristo long 4 mg Retardtabletten“ besteht,
ist das Rabattarzneimittel, vorausgesetzt es bestehen
Es ist ein Präparat mit 12-Stunden-Retardierung und
keine Bedenken, vorrangig abzugeben. Denn der Sub-
zweimal täglicher Einnahme verordnet. Bei Eingabe
stitutionsausschluss bei diesem Wirkstoff bezieht sich,
in die Apothekensoftware werden seit Inkrafttreten des
wie bereits erläutert, lediglich auf die unterschiedliche
Substitutionsausschlusses austauschbare Betäubungs-
Applikationshäufigkeit.
mittel mit gleicher Applikationshäufigkeit angezeigt
(s. Abb. 3).
Fazit
Die Substitutionsausschlussliste wurde um acht
Wirkstoffe erweitert. Zu beachten ist dabei, dass
Buprenorphin-Pflaster, Hydromorphon- und
Oxycodon-Retardtabletten mit unterschiedlicher
Applikationshöchstdauer bzw. -häufigkeit nicht
mehr gegeneinander ausgetauscht werden dürfen,
wohingegen Arzneimittel mit identischer Applikationshöchstdauer bzw. -häufigkeit immer noch
austauschbar sind. Innerhalb einer Arzneimittelgruppe mit identischer Applikationshäufigkeit sind
weiterhin die Rabattverträge zu beachten.
Abb. 3: Ausschnitt aus der Lauer-Taxe online,
Stand: 01.08.2016, % = beispielhafte Rabattartikel
9
10
Service
«
DAP Dialog
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Rezept & Retax
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DAP Dialog
Rx-Abgabeprobleme
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Jeden Tag kommt es in Apotheken zu Abgabeproblemen. Entsprechende Anfragen werden täglich im
Retax-Forum diskutiert oder erreichen das DAP per E-Mail, Telefon oder Fax. Einige interessante Fälle
haben wir auch in dieser Ausgabe für Sie zusammengestellt.
Fall 1
unterschiedlicher täglicher Applikationshäufigkeit)
Substitutionsausschlussliste Jurnista
und Oxycodon (Retardtabletten mit unterschiedlicher
täglicher Applikationshäufigkeit).
Innerhalb einer Gruppe mit identischer Applikationshäufigkeit kann weiterhin ausgetauscht werden. Es
Frage:
muss sogar ausgetauscht werden, wenn Rabattartikel
Wir haben eine Frage bezüglich der Substitution von
vorhanden sind. Bestehen allerdings Bedenken gegen
Jurnista 8 mg RET 100 St. Die AOK hat hier Rabatt-
die Substitution, können natürlich nach wie vor Phar-
verträge geschlossen. Unter anderem ist z. B. Hydro-
mazeutische Bedenken geltend gemacht werden (Son-
morphon Aristo Long 8 mg RET 100 St. rabattiert. Die
der-PZN 02567024 + Faktor 6 + abgezeichnete Begrün-
Applikationshäufigkeit ist gleich, gemäß neuer SAL-
dung auf dem Rezept).
Liste sind die Präparate also austauschbar. Die Soft-
Die Anzeige der Präparate mit identischer Applika­
ware zeigt aber für die Inhaltsstoffe Folgendes an:
tionshöchstdauer und -häufigkeit gibt es in den Apothekensoftwaresystemen seit dem 01. August 2016.
Jurnista 8 mg: 1 Tbl. entspricht:
Im vorliegenden Fall stünden also folgende Hydro-
8,72 mg Hydromorphon-HCL – Hydromorphon-
morphon-Präparate mit identischer Applikationshäu-
HCL-Freigabe 8,0 mg – Hydromorphon Freigabe
figkeit (1 x tägl.) zur Verfügung (ADG-Software, Stand:
7,09 mg
August 2016, % = Rabattartikel der AOK):
Hydromorphon Aristo long 8 mg: 1 Tbl. entspricht:
8 mg Hydromorphon-HCL – Hydromorphon
Freigabe 7,09 mg
Damit wären unterschiedliche Mengen der Substanz
enthalten. Ist das rein rechtlich austauschbar? Analog
dazu tauschen wir Pflaster mit gleicher Freisetzung,
aber unterschiedlicher Beladungsmenge nicht aus.
Müsste die Software nicht auf unterschiedliche Mengen
hinweisen oder ist dies von den jeweiligen Firmen nur
Da die Aristo-Produkte in der Taxe als austauschbar
unterschiedlich gemeldet?
angezeigt werden, kann unserer Einschätzung nach nur
empfohlen werden, eines der rabattierten Arzneimittel
Antwort:
vorrangig abzugeben, um eine Retaxation zu vermei-
Mit Inkrafttreten des G-BA-Beschlusses zur zweiten
den, denn mit der Nichtabgabe des Rabattarzneimittels
Tranche sind zum ersten Mal bestimmte Betäubungs-
riskiert man eine Vollabsetzung.
mittel mit unterschiedlicher Applikationshöchstdauer
Die Unterschiede in der (Freisetzungs-)Menge der
bzw. -häufigkeit von der Substitution ausgeschlossen.
Hydromorphon-HCL könnten tatsächlich von ver-
Dies ist der Fall bei den Wirkstoffen Buprenorphin
schiedenen Meldungen der Hersteller herrühren. In
(transdermale Pflaster mit unterschiedlicher Applikati-
beiden Fällen ist aber offenbar von 8 mg auszugehen
onshöchstdauer), Hydromorphon (Retardtabletten mit
bzw. 7,09 mg Hydromorphon als nicht HCL-Salz:
» Rezept & Retax
DAP Dialog Jurnista 8 mg: 1 Tbl. entspricht:
Somit ist das rabattierte Original trotz Importverord-
8,72 mg Hydromorphon-HCL – Hydromorphon-
nung mit Aut-idem-Kreuz vorrangig abzugeben.Fa#
HCL-Freigabe 8,0 mg – Hydromorphon Freigabe
7,09 mg
Hier geht es zur Rubrik Substitutionsausschlussliste:
Hydromorphon Aristo long 8 mg: 1 Tbl. entspricht:
www.DAPdialog.de/3524
8 mg Hydromorphon-HCL – Hydromorphon Freigabe 7,09 mg
Diskutieren Sie mit anderen Apothekern im Retax-Forum:
www.DAPdialog.de/3523
Fall 3
Abgabe von Harvoni
2 x 28 Stück möglich?
Frage:
Fall 2
Uns liegt eine Verordnung über Harvoni 28 Stück in
Prograf – Originalabgabe trotz Importverordnung?
zwei Zeilen vor und wir möchten nicht wegen eines
Formfehlers retaxiert werden.
Die Verordnung lautet folgendermaßen:
Frage:
Harvoni 90 mg/400 mg FTA 28 N1
Uns liegt eine Verordnung über Prograf 1 mg 100 St.
Harvoni 90 mg/400 mg FTA 28 N1
Orifarm (zusätzlich mit Aut-idem-Kreuz) vor (Krankenkasse Barmer GEK).
Geht das so?
Was ist abzugeben: Der verordnete Import oder das
rabattierte Original?
Antwort:
Dadurch, dass der Arzt die Verordnung auf zwei Zei-
Antwort:
len aufteilt, macht er deutlich, dass die Menge ärztlich
Da es sich bei der Barmer GEK um eine Ersatzkasse
begründet ist. Die Gesamtmenge liegt bei 56 Stück. Die
handelt, können die Regelungen im vdek-Vertrag zur
Menge fällt zwischen den N2- und den N3-Bereich, der
Beantwortung der Frage herangezogen werden.
N3-Bereich wird nicht überschritten und eine Packung
dieser Menge ist nicht im Handel, sodass die Abgabe
§ 4 Abs. 12 und 13 vdek-AVV
gemäß § 6 Abs. 2 Rahmenvertrag möglich ist.
„(12) Hat der Vertragsarzt ein Fertigarzneimittel unter
Überprüfen Sie auch, ob alle Rezeptangaben vorhanden
seinem Produktnamen und/oder seiner Pharmazent-
und korrekt sind, wie z. B. Ausstellungsdatum, Vor-
ralnummer unter Verwendung des aut-idem-Kreuzes
name des Arztes, Berufsbezeichnung, Arztanschrift,
verordnet, ist dies im Verhältnis von importiertem und
übereinstimmende BSNR und ggf. LANR und natürlich
Bezugsarzneimittel mangels arzneimittelrechtlicher
die eigenhändige Unterschrift des Arztes. Angaben
Substitution unbeachtlich. Dies gilt nicht, wenn der Arzt
zum Arzt und BSNR/LANR dürfen in Rücksprache mit
vermerkt hat, dass aus medizinisch-therapeutischen
dem Arzt auch ergänzt werden (Abzeichnen nicht ver-
Gründen kein Austausch erfolgen darf.
gessen!).
(13) Analog zu Absatz 12 kann bei Verordnungen mit Fertigarzneimitteln, die von der Substitutionsausschlussliste erfasst sind, ein Austausch zwischen importiertem
Arzneimittel und Bezugsarzneimittel erfolgen. Reine
Wirkstoffverordnungen, ohne Nennung des konkreten
Handelsnamens, sind als unklare Verordnung einzustufen. In diesem Fall bedarf es einer vorherigen Abklärung
hinsichtlich des tatsächlich abzugebenden Fertigarzneimittels mit dem Verordner.“
Hier geht es zum Rezept-Check:
www.DAPdialog.de/3525
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Rezept & Retax
«
DAP Dialog
Fall 4
Fall 5
Wann sind Schwangere von der
Zuzahlung befreit?
Muss das Feld „Arbeitsunfall“ bei einer
Berufskrankheit angekreuzt sein?
Frage:
Frage:
In welchen Fällen sind Schwangere von der Zuzahlung
Uns liegt ein Rezept zulasten einer Berufsgenossen-
befreit?
schaft vor. Nach Rücksprache mit der Praxis aufgrund
Uns liegt z. B. ein Rezept über Ampicillin 1000 mg,
der fehlenden Angabe des Unfallbetriebs stellte sich
10 Stück für eine Schwangere vor.
heraus, dass der Patient eine anerkannte Berufskrankheit hat. Unsere Frage ist, welche Angaben unter dieser
Antwort:
Voraussetzung auf dem Rezept vermerkt sein müssen.
Mit der Zuzahlung während der Schwangerschaft ver-
Ist ein Kreuz bei Arbeitsunfall oder Unfall zu setzen
hält es sich wie folgt:
und muss der Unfalltag bzw. -betrieb angegeben sein?
Für Arznei-, Verband-, Heil- und Hilfsmittel, die im
Zusammenhang mit der Schwangerschaft oder der
Antwort:
Entbindung verordnet werden, muss keine Zuzahlung
Im aktuellen Arzneiliefervertrag mit den Berufsgenos-
geleistet werden. So werden beispielsweise wehen-
senschaften wird die Angabe des Unfallbetriebs gene-
hemmende Medikamente voll von der Krankenkasse
rell nicht mehr gefordert. Das Feld „Arbeitsunfall“ ist
übernommen, ebenso antithrombotische Mittel, die im
nur anzukreuzen, wenn es sich auch um einen Unfall in
Zusammenhang mit der Schwangerschaft verabreicht
Zusammenhang mit der Arbeit handelt, also nicht bei
werden müssen.
einer Berufskrankheit. (Das Feld „Unfall“ ist nur anzu-
Muss die Frau jedoch wegen einer Erkrankung behan-
kreuzen, wenn die Verordnung Folge eines Unfalls ist,
delt werden, die nicht in Zusammenhang mit der
der aber kein Arbeitsunfall, sondern ein Haus-, Sport-
Schwangerschaft steht (z. B. Grippe), fallen hierfür die
oder Verkehrsunfall war.) Auf die Angabe des Unfall-
regulären gesetzlichen Zuzahlungen an. So auch für
tags kann bei Vorliegen einer anerkannten Berufs-
ein Antibiotikum, das nicht im Zusammenhang mit der
krankheit ebenfalls verzichtet werden, so die Aussage
Schwangerschaft steht.
des Landesverbands der DGUV West. Der Tag des Ver-
Dies kann die Apotheke jedoch nicht beurteilen und
sicherungsfalls wird in einem solchen Fall von der BG
kontrollieren, weshalb die Eintragung im Feld „Gebühr
ermittelt und mit der ersten Feststellung der Erkran-
frei“ vom Arzt vorzunehmen ist. Bei Unklarheit sollte
kung gleichgesetzt. Zusätzlich kann ein Vermerk
Rücksprache mit dem Arzt gehalten und der Gebühren-
„Berufskrankheit“ auf der Verordnung nützlich sein.
status entsprechend geändert werden. Änderungen sind
vom Abgebenden abzuzeichnen.
§ 3 Abs. 2 BG-Arzneiversorgungsvertrag
„Eine Verordnung ist ordnungsgemäß nach Absatz 1
Zusatzinformation
ausgestellt, wenn sie neben Mittel und Menge folgende
Seit 01. Juni 2016 ist im Rahmenvertrag festgelegt, dass
Angaben enthält:
die Apotheke nicht retaxiert werden darf, wenn der
1. Name des Unfallversicherungsträgers,
Arzt fälschlicherweise das Feld „Gebühr frei“ ange-
2. Name, Vorname, Geburtsdatum und Anschrift des
kreuzt hat. Die Apotheke kann sich also ganz nach der
Versicherten,
Kennzeichnung des Arztes richten. Diese Regelung
3. Datum der Ausstellung,
war schon längst überfällig, da es nicht Aufgabe der
4.Unfalltag,
Apotheke ist, zu prüfen, ob der Arzt den Status rich-
5. Kennzeichnung für Arbeitsunfall, soweit nicht
tig angekreuzt hat und es im Allgemeinen nicht dazu
Berufskrankheit,
kommen dürfte, dass Apotheken für falsche Angaben
6. Kennzeichnung im noctu-Feld, soweit zutreffend,
des Arztes, die nicht in ihre Prüfpflicht fallen, retaxiert
7. Arztstempel oder entsprechender Aufdruck,
werden.
8. eigenhändige Unterschrift des Arztes.“
Hier geht es zum Archiv der
Abgabeprobleme:
Hier geht es zum DAP Rezept-Check:
www.DAPdialog.de/3526
www.DAPdialog.de/3525
» Anzeige
DAP Dialog Weiterentwicklung von Humira®
Halbe Füllmenge bei gleicher Wirksamkeit
Seit September 2016 gibt es Humira® 40 mg/0,4
ml (Wirkstoff: Adalimumab) mit halber Füllmenge
in Fertigpen und Fertigspritze. Für eine angenehmere Anwendung enthält Humira® 40 mg/0,4 ml
nun weniger Zusatzstoffe, u. a. wurde Citrat entfernt. Die Zelllinie, der Wirkstoff, die Wirkstoffmenge und die Wirksamkeit sind jedoch unverändert
– Humira® bleibt Humira®.
Hinweise für die Abgabe von Humira®
Seit September 2016 kann Humira® 40 mg / 0,4 ml
von Apotheken über den Großhandel bezogen werden
(s. Tab.). Der Bestand von Humira® 40 mg / 0,8 ml kann
und sollte jedoch zunächst vollständig abgegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht vorgesehen. Auch bei
der Rezeptbelieferung sollte Humira® 40 mg / 0,8 ml
vorerst vorrangig abgegeben werden, sofern nicht eindeutig ein Präparat mit 0,4 ml verordnet ist.
Humira® ist ein biotechnologisch hergestelltes Arzneimittel,
das
den
Immunglobulin-G1-Antikörper
Adalimumab enthält und in der Therapie verschiedener chronisch-entzündlicher Erkrankungen (z. B. bei
rheumatoider Arthritis) eingesetzt wird. Erwachsene
verwenden Humira® als Fertigspritze oder Fertigpen
für die subkutane Injektion.
Ab jetzt mit weniger Zusatzstoffen
Bislang hatten die Humira®-Fertigspritze und der
Humira®-Fertigpen ein Füllvolumen von 0,8 ml. Nun
sind beide mit einer Füllmenge von 0,4 ml erhältlich.
Artikelname
Darreichungsform Menge
PZN
Humira® 40 mg
Injektionslösung
in Fertigspritze
FER (Injektions­
lösung in
Fertigspritze)
2 Stück (N1)
11515233
Humira® 40 mg
Injektionslösung
in Fertigspritze
FER (Injektions­
lösung in
Fertigspritze)
6 Stück (N3)
11515256
Humira® 40 mg
Injektionslösung
im Fertigpen
ILO (Injektions­
lösung im
Fertigpen)
2 Stück (N1)
11515262
Humira® 40 mg
Injektionslösung
im Fertigpen
ILO (Injektions­
lösung im
Fertigpen)
6 Stück (N3)
11515279
Die Zusatzstoffe wurden reduziert, u. a. wurde Citrat
entfernt. Dadurch kann das mögliche Brennen bei der
Tab.: Übersicht der erhältlichen Humira®-Darreichungs­
Injektion verringert sein. Humira® 40 mg / 0,4 ml wird
formen mit 0,4 ml Füllvolumen
die Fertigspritze und den Fertigpen mit 0,8 ml Füllvolumen künftig ersetzen.
Patienten aktiv auf Änderungen ­hinweisen
Es ist wichtig, Patienten in der Apotheke aktiv auf
Sichtbare Unterschiede:
die Veränderungen hinzuweisen. Insbesondere sind
1.Das Packungsdesign ist farblich leicht verändert.
Patienten über die sichtbar halbierte Füllmenge der
2.Bei der Fertigspritze ist die halbierte Füllmenge ein-
Humira® 40 mg / 0,4 ml-Fertigspritze aufzuklären. Die
deutig erkennbar.
3.Der Fertigpen hat nun weiße Zahlen auf der Kappe
und ein vergrößertes Sichtfenster.
Zelllinie, der Wirkstoff Adalimumab, die Wirkstoffmenge, die Wirksamkeit und das Sicherheitsprofil von
Humira® bleiben gleich. Ebenso bleiben die Handhabung, Anwendung und Injektionsdauer bei Fertigs-
Foto: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
pritze und Fertigpen wie bisher.
Bei Fragen zu Humira® hilft AbbVie gerne. ­Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.humira.de/
apotheker oder unter der Service-Telefonnummer:
0611 / 17 20 18 76.
Download Patienteninformation:
www.DAPdialog.de/3527
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Aktuelles
«
DAP Dialog
Neue STIKO-Empfehlungen
Impfstoffe
Die Ständige Impfkomission (STIKO) hat neue
Impfempfehlungen veröffentlicht. Erstmals finden sich Hinweise auf Linderungsmöglichkeiten
von Schmerz- und Stressreaktionen beim Impfen,
außerdem wurden die Empfehlungen zur Pneumokokken-Impfung für Erwachsene aktualisiert.
3. Geänderte Altersgrenzen in den Zulassungen
mehrerer Impfstoffe:
• Sechsfachimpfstoffe gegen D Tap-I PV-Hib-HepB:
Laut aktuellen Fachinformationen sind diese zur
Anwendung „bei Säuglingen und Kleinkindern“ vorgesehen (Stand: August 2016).
• Vereinfachte Nachholimpfungen gegen Tetanus,
Grundsätzlich werden alle von der STIKO empfohle-
Diphtherie und Pertussis: Säuglinge und Kleinkinder
nen Impfungen nach Aufnahme in die Schutzimpfungs-
sollen Impfstoffe mit höherem Antigengehalt (DTaP,
richtlinie des G-BA von den gesetzlichen Krankenkas-
z. B. Infanrix®) erhalten, während für Kinder ab
sen übernommen. Zusätzlich können Krankenkassen
einem Alter von 5–6 Jahren Impfstoffe mit niedrige-
freiwillig die Erstattung weiterer Impfungen, z. B.
rem Antigengehalt (Tdap, z. B. Boostrix®) verwendet
Reise­impfungen, anbieten.
werden sollen.
Neuerungen in den Impfempfehlungen
4. Ergänzungen im Kapitel „Hinweise zur
­Durchführung von Schutzimpfungen“:
1. Aktualisierung der Pneumokokken-­
Impfempfehlungen für Erwachsene:
• Aufklärungspflicht
vor
Schutzimpfungen:
Eine
umfassende mündliche Aufklärung über die zu ver-
Neben dem 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharid­
hütende Krankheit sowie die Impfung durch den Arzt
impfstoff (PPSV 23, Pneumovax® 23) ist seit einigen
ist unerlässlich.
Jahren auch der 13-valente Konjugatimpfstoff (PCV 13,
• Abgrenzung einer üblichen Impfreaktion von dem
Prevenar® 13) für Erwachsene zugelassen. Die STIKO
Verdacht auf eine mögliche Impfkomplikation: Um
empfiehlt, bei Personen ab 60 Jahren nur den Impfstoff
die Komplikation von einer üblichen Impfreaktion
PPSV 23 zu verwenden, da dieser ein breiteres Spek-
besser abgrenzen zu können, hat die STIKO die
trum abdecke. Für bestimmte Risikogruppen, z. B.
Merkmale der letzteren in ihre Empfehlungen aufge-
Personen mit Immunschwäche, erachtet die STIKO
nommen.
jedoch eine sequenzielle Impfung mit PCV 13 gefolgt
• Vorgehen bei Nichtverfügbarkeit von Impfstoffen
von PPSV 23 nach 6–12 Monaten als sinnvoll (Details
aufgrund von Lieferengpässen: Die Empfehlungen
siehe Epid. Bull. 34/16). Die Impfung mit PPSV 23 soll
auf den Seiten des Paul-Ehrlich-Instituts sind zu
bei Risikogruppen aufgrund der begrenzten Dauer des
beachten.
Impfschutzes mindestens alle sechs Jahre wiederholt
• Hinweise zur Schmerz- und Stressreduktion beim
werden. Zudem empfiehlt die STIKO eine Pneumokok-
Impfen: Die STIKO hat Hinweise zu Injektionstech-
ken-Impfung bei Personen, die berufliche Tätigkeiten
niken, Ablenkungsmethoden und anderen Verhal-
wie Schweißen oder Trennen von Metallen ausführen
tensweisen in die Impfempfehlungen aufgenommen.
(PPSV 23).
So soll unter anderem die Impfakzeptanz in der
Bevölkerung gefördert werden.
2. Änderung in den Anmerkungen zur
­Gelbfieber-Impfung:
Laut STIKO-Empfehlung des letzten Jahres ist nach
einmaliger Gelbfieber-Impfung von einem lebenslangen Schutz auszugehen. Die STIKO stellt klar, dass
Aktuelle STIKO-Empfehlungen:
www.DAPdialog.de/3529
die Empfehlung einer Gelbfieber-Auffrischimpfung
bei gleichzeitig erfolgter MMR-Impfung sich auf eine
Studie mit Säuglingen stützte. Hieraus ergeben sich
keine Empfehlungen für ältere Kinder, Jugendliche und
Erwachsene.
Quelle: Epidemiologisches Bulletin Nr. 35, 2016.
» Service
DAP Dialog Neue Arbeitshilfe:
Zuzahlungsregelungen bei GKV-unabhängigen
Kostenträgern
Neben den gesetzlichen Krankenkassen gibt es
weitere Kostenträger, bei denen mitunter abweichende Zuzahlungsregelungen herrschen. Diese
haben gesonderte Arzneilieferverträge, die sich
sogar von Bundesland zu Bundesland unterscheiden können. Eine neue Arbeitshilfe gibt einen
Überblick.
Neue Arbeitshilfe zum Download
Um Ihnen die Belieferung dieser besonderen Rezepte
zu erleichtern, hat das Redaktionsteam des DeutschenApothekenPortals eine Arbeitshilfe erstellt, die
in einer tabellarischen Übersicht Zuzahlung, Mehrkosten und die Erstattung von OTC-Arzneimitteln und
Medizinprodukten für GKV-unabhängige Kostenträger
zusammenfasst.
Bei Rezepten mit Kostenträgern wie Bundespolizei,
Berufsgenossenschaft oder z. B. Postbeamtenkrankenkasse stellen sich in der Apotheke immer wieder die
Hier geht es zur Arbeitshilfe:
gleichen Fragen: Müssen die Versicherten eine Zuzah-
www.DAPdialog.de/3531
lung leisten? Fallen Mehrkosten an? Können auch apothekenpflichtige Arzneimittel abgegeben werden?
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von Rabattverträgen gestern und heute
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Retax-Fragen schneller beantwortet
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­Zentiva-Angebot wechseln.
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Service
«
DAP Dialog
§ 27a Künstliche Befruchtung
Welchen Betrag übernimmt die GKV?
Arzneimittel, die gemäß § 27a des SGB V im Rahmen einer künstlichen Befruchtung verordnet werden, werden von der GKV nur teilweise übernommen. Welcher Betrag genau erstattet wird, ist u. a.
davon abhängig, ob es für das Arzneimittel einen
Festbetrag gibt.
Arzneimittel mit Festbetrag
Die Kostenerstattung einer Behandlung im Rahmen
Beispiel Brevactid, ein Choriongonadotropin zur
Ovulationsauslösung
einer künstlichen Befruchtung ist in § 27a des SGB V
Unterliegt ein Arzneimittel einem Festbetrag, so übernimmt die Krankenkasse im Rahmen der künstlichen
Befruchtung nur 50 % dieses Festbetrags. Somit zahlen
die Patienten neben 50 % des Festbetrags zusätzlich die
Mehrkosten.
geregelt. Neben den Leistungen der Kassen sind dort
auch die Bedingungen, die Betroffene erfüllen müssen,
aufgeführt. Diese betreffen unter anderem das Alter des
Paares, den Beziehungsstatus sowie die Herkunft der
Samen-/ bzw. Eizellen. Nur wenn alle in § 27a gestell-
X Brevactid 5000 I.E. 3 St.
N2 PLI
Rezeptbeispiel
ten Bedingungen erfüllt sind, kann ein Kostenplan bei
der Kasse eingereicht und dort genehmigt werden.
Der Verkaufspreis von Brevactid 5000 I.E. 3 St. N2 PLI
liegt bei 57,32 Euro, der Festbetrag, der für Chorion­
Die Kosten werden für maximal drei Behandlungszyk-
gonadotropin vom GKV-Spitzenverband festgelegt
len in Höhe von 50 % der entstehenden Kosten erstat-
wurde, jedoch bei nur 36,27 Euro (Stand: September
tet. Das gilt für die ärztliche Behandlung wie auch für
2016).
die Arzneimittelkosten.
Wird Brevactid im Rahmen einer künstlichen BefruchSteht demnach ein Hinweis auf den § 27a auf einem
tung verordnet und ist „§ 27a“ auf dem Rezept ver-
Rezept, so sind die verordneten Arzneimittel nur zu
merkt, so übernimmt die Kasse 50 % des Festbetrags,
50 % der Kasse in Rechnung zu stellen und zu 50 %
also 18,14 Euro. Die Patientin zahlt 50 % des Festbe-
vom Patienten oder vielmehr der Patientin zu tragen.
trags (18,14 Euro) plus die Mehrkosten (21,05 Euro),
also insgesamt 39,19 Euro.
Fehlt ein solcher Vermerk, kann der komplette Arzneimittelpreis auf die Verordnung gedruckt werden, da
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass mit der Über-
die zur künstlichen Befruchtung zur Anwendung kom-
nahme der Hälfte des Arzneimittelpreises die Zuzah-
menden Arzneimittel häufig auch bei anderen Indika-
lungspflicht des Versicherten bereits erfüllt ist.
tionen zum Einsatz kommen. Eine Ausnahme macht
hier lediglich der Primärkassen-Arzneiliefervertrag in
Wird Brevactid nicht aufgrund des § 27a verordnet, so
Hamburg, der den Apotheken bei fehlendem Vermerk
zahlt der Patient Mehrkosten in Höhe von 21,05 Euro
„§ 27a“ eine Prüfpflicht auferlegt. Hier sind Apothe-
plus die Rezeptgebühr in Höhe von 5 Euro. Er zahlt also
ken verpflichtet, durch Rücksprache mit der Praxis zu
insgesamt 26,05 Euro. Der Kasse werden dann 31,27
klären, ob es sich doch um eine künstliche Befruchtung
Euro in Rechnung gestellt.
handelt. Das Ergebnis der Rücksprache muss dann auf
der Verordnung vermerkt werden, auch wenn es sich
Fazit
nicht um eine künstliche Befruchtung handelt.
Vorsicht ist auch geboten, wenn eine Apotheke eine
Kassen übernehmen 50 % des Arzneimittesprei-
gebotene
nicht
ses bei einer Anwendung im Rahmen des § 27a.
erhebt. Laut eines Urteils des LSG Thüringen darf sie
Unterliegt das Arzneimittel einem Festbetrag, so
die Patientin nicht nachträglich belasten.
übernimmt die Kasse nur 50 % dieses Festbetrags
50-%-Eigenbeteiligung
irrtümlich
und nicht 50 % des Verkaufspreises.
» Service
DAP Dialog Dokumentation und Aufbewahrungs­
fristen in der Apotheke
Was muss dokumentiert werden und wie lange?
Nicht erst seit Einführung des Qualitätsmanagementsystems (QMS) muss in Apotheken jede
Menge dokumentiert werden. Dabei sind auch unterschiedliche Aufbewahrungsfristen für die Dokumente zu beachten.
mitteln oder Thalidomid-, Lenalidomid- oder Pomalidomid-Präparate (T-Rezepte) sind mindestens bis ein
Jahr nach Ablauf des Verfallsdatums, aber nicht weniger als fünf Jahre aufzubewahren. Auch AMK-Meldebögen und Rückrufbearbeitungen sind fünf Jahre lang
zu archivieren.
Das Warensortiment in Apotheken ist besonders:
Arzneimittel dienen der Heilung bzw. Verhütung von
Das Bestandsverzeichnis für Medizinprodukte (Medi-
Erkrankungen – hohe Qualitätsstandards sind da eine
zinproduktebuch), die mit einer Energiequelle betrie-
Selbstverständlichkeit. Das Dokumentieren der Prü-
ben werden (z. B. elektrische Milchpumpen), muss bis
fung, Herstellung, Lagerung und Einfuhr von Arznei-
mindestens fünf Jahre nach der Außerbetriebnahme
mitteln dient dabei vor allem der Transparenz bzw.
aufgehoben werden. Das Gefahrstoffabgabe- bzw.
lückenlosen Verfolgbarkeit und damit einer insgesamt
Giftbuch muss ebenfalls fünf Jahre lang aufbewahrt
höheren Arzneimittelsicherheit.
werden. Das Gefahrstoffverzeichnis wiederum wird
nicht nach einer gewissen Zeit entsorgt und ersetzt,
Was wie lange aufzubewahren ist, wird größtenteils in
sondern ist stets auf den gegenwärtigen Lagerbestand
§ 22 „Allgemeine Dokumentation“ der Apothekenbe-
zu aktualisieren.
triebsordnung (ApBetrO) festgelegt. Daneben müssen
aber auch betäubungsmittelrechtliche Vorschriften und
10 Jahre
Bestimmungen des Chemikalienrechts berücksichtigt
Der Erhalt und die Verwendung von steuerfreiem Etha-
werden sowie das Transfusionsgesetz.
nol sind in einem Alkoholverwendungsbuch festzuhalten und die Aufzeichnungen zehn Jahre lang aufzube-
Die Aufzeichnungen können auch auf Bild- oder Daten-
wahren. Ebenfalls zehn Jahre werden buchhalterische
trägern (elektronisch) vorgenommen und aufbewahrt
Unterlagen verwahrt.
werden. Es muss allerdings sichergestellt sein, dass
die Daten während der Aufbewahrungsfrist jederzeit
30 Jahre
verfügbar und lesbar sind.
Dreißig Jahre Aufbewahrungsfrist gilt für die Verbleibsnachweise aller Produkte, die unter das Transfu-
3 Jahre
sionsgesetz fallen, also z. B. Blutzubereitungen, Sera
Die gesamte Betäubungsmitteldokumentation, also
oder gentechnisch hergestellte Plasmaproteine.
Rezepte, Lieferscheine, Karteikarten mit den jeweiligen Ab- oder Zugängen, Vernichtungsprotokolle, bzw.
Hinweis:
alles, was mit dem Verkehr von Betäubungsmitteln zu
Selbst nach Geschäftsaufgabe oder Todesfall besteht
tun hat, muss für mindestens drei Jahre aufbewahrt
die Verpflichtung, die Unterlagen bis zum Ablauf der
werden.
vorgegebenen Frist aufzubewahren, weiterhin.
5 Jahre
Eine detaillierte Übersicht der Aufbewahrungsfris-
Alle Unterlagen nach ApBetrO, also Dokumentatio-
ten finden Sie auf der neuen DAP Retax-Arbeitshilfe
nen, die mit der Rezeptur und Defektur zu tun haben,
„Dokumentation und Aufbewahrungsfristen“.
wie Prüfprotokolle von Ausgangsstoffen inklusive
eventueller Prüfzertifikate, Plausibilitätskontrollen,
Herstellungsanweisungen und -protokolle, aber auch
die Prüfprotokolle einzelner Fertigarzneimittel sowie
die Einfuhr von Importarzneimitteln, Abgabe und
Verbleib von verschreibungspflichtigen Tierarznei-
DAP Retax-Arbeitshilfe „Dokumentation
und Aufbewahrungsfristen“:
www.DAPdialog.de/3534
19
20
Rezept & Retax
«
DAP Dialog
Original vs. Import:
Herstellerneutrale Verordnungen
Der Umgang mit Original- und Importarzneimitteln
gehört zwar zum Apothekenalltag, bei den vielen
Regeln zur Abgabe fällt es allerdings oft schwer,
den Überblick zu behalten. Immer wieder taucht
u. a. die Frage auf: Wie geht man mit einer herstellerneutralen Verordnung um?
das Originalarzneimittel abzugeben. Hierzu hat sie vor
der Abgabe Rücksprache mit dem verordnenden Arzt zu
halten, auf dem Verordnungsblatt die Rücksprache mit
dem Arzt zu dokumentieren und das Sonderkennzeichen
„Nichtverfügbarkeit“ (02567024) aufzudrucken. Auf
Nachfrage hat die Apotheke die Nichtverfügbarkeit des
verordneten Importarzneimittels nachzuweisen. Steht
Erhalten Apotheken Rezepte, auf denen ausschließ-
in diesen Fällen ein entsprechendes Rabattvertrags-
lich der geschützte Warenname des Originalanbieters
partnerpräparat zur Verfügung, so ist dieses bevorzugt
genannt ist, also ohne Herstellername oder PZN, befin-
abzugeben.“
den es einige Rezeptprüfstellen nicht für eindeutig, ob
das Original oder ein namensgleicher Import gemeint
Meint der Arzt das Originalpräparat, dann sollte das
ist. Dabei besteht die Gefahr, dass die Rezeptprüfstel-
Rezept in eine eindeutige Verordnung mit Angabe des
len automatisch – und das ohne jegliche Vertragsverein-
Herstellers und/oder PZN geändert werden. Dies kann
barung – von einer Verordnung des günstigsten Impor-
gemäß § 3 Rahmenvertrag nach erfolgter Arztrück-
tes ausgehen. Dies ist meist auch dann der Fall, wenn
sprache durch die Apotheke selbst erfolgen. Die Ergän-
es sich um eine herstellerneutrale Verordnung mit dem
zung ist entsprechend der Rücksprache mit Datum und
Hinweis „Import/Reimport“ handelt.
Unterschrift auf der Verordnung zu dokumentieren.
Beispiel einer herstellerneutralen Verordnung
Beispiel einer eindeutigen Verordnung
(ohne Angabe des Herstellernamens oder PZN):
(mit Angabe des Herstellers und PZN):
Clexane 40 mg 0,4 ml 20 St. FER
Clexane 40 mg 0,4 ml 20 St. FER
N: 05013361
Sanofi Aventis, PZ
he
rac
sp
Nach Rück
9.16
mit dem Arzt. 15.0
Rezeptbeispiel
Wie geht man in solchen Fällen vor?
Sind Rabattverträge für das Präparat vorhanden, so ist
Rezeptbeispiel
das rabattierte Präparat vorrangig abzugeben. Falls
keine Rabattverträge vorhanden sind und der günstigste Import nicht lieferbar ist, muss gemäß § 4 (8)
vdek-Arzneiversorgungsvertrag
Fazit
(Primärkassen-Ver-
träge sind gesondert zu prüfen) Rücksprache mit dem
Bei herstellerneutralen Verordnungen ist zwar meist
Arzt gehalten und diese entsprechend auf dem Rezept
das Originalprodukt gemeint, aber einige Kassen
vermerkt werden (samt Datum und Unterschrift).
gehen vom günstigsten Importarzneimittel aus. Da-
Zusätzlich muss die Nichtverfügbarkeit des günstigs-
her sollte das Rezept am besten in eine eindeutige
ten Importes mit der Sonder-PZN (02567024) auf dem
Verordnung mit Angabe des Herstellernamens und/
Rezept dokumentiert werden, bevor auf einen teureren
oder der PZN geändert werden (nach Rücksprache
Import bzw. das Original ausgewichen wird.
mit dem Arzt: Angabe des Originalherstellers und/
oder PZN samt Datum und Unterschrift). Bei einem
§ 4 (8) vdek-Arzneiversorgungsvertrag:
Austausch, zum Beispiel wegen Nichtlieferbarkeit,
„Wenn zum Zeitpunkt der Vorlage der Verordnung das
ist auf den gesetzten Preisanker (es darf nicht
verordnete Importarzneimittel nicht lieferbar ist und
teurer abgegeben werden als verordnet) und auf
ein anderes Importarzneimittel, das nicht teurer ist
die erforderliche Dokumentation (Sonder-PZN, vgl.
als das verordnete, nicht lieferbar ist, ist die Apotheke
Arzneilieferverträge) zu achten.
berechtigt, ein höherpreisiges Importarzneimittel oder
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Wägeschälchen
22
Aktuelles
«
DAP Dialog
Impfstoffe für die Influenzasaison
2016/17
Zuschläge beschränken sich auf wenige Hersteller
Ab Oktober wird die Durchführung der Grippeschutzimpfung für die kommende Saison empfohlen. Dazu wurden weitgehend Rabattverträge zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und den
Impfstoffherstellern geschlossen.
schaftliche Verordnung der Grippeimpfstoffe gesichert, jedoch ist in medizinisch begründeten Einzelfällen auch die Verordnung nicht rabattierter Impfstoffe
zulässig.
Die Zuschläge beschränken sich in dieser Saison
auf wenige Hersteller: die Seqirus GmbH (Afluria®,
­Begripal®), die Mylan Healthcare GmbH (­
Influvac®,
Xanaflu®) und die Sanofi Pasteur MSD GmbH
(Vaxigrip®). Durch die Rabattverträge ist die wirt-
Region
Impfstoffe
Baden-Württemberg
Influvac® mit Kanüle (1er- und 10er-Packungen)
Xanaflu® ohne Kanüle (10er-Packung)
Bayern
Afluria® mit Kanüle
Xanaflu® ohne Kanüle
Berlin
Vertragspreis für alle zugelassenen trivalenten Standardgrippeimpfstoffe vereinbart
Brandenburg
Vertragspreis für alle zugelassenen trivalenten Standardgrippeimpfstoffe vereinbart
Bremen
Influvac® mit Kanüle
Vaxigrip® ohne Kanüle
Hamburg
Influvac® mit Kanüle
Vaxigrip® ohne Kanüle
Hessen
Vertragspreis gilt für alle zugelassenen Grippeimpfstoffe (inklusive der tetravalenten Grippeimpfstoffe
Influsplit Tetra® und Fluenz® Tetra Nasenspray)
Mecklenburg-Vorpommern
Vertragspreis für alle zugelassenen trivalenten Standardgrippeimpfstoffe vereinbart
Niedersachsen
Xanaflu® ohne Kanüle 10er-Packung (Gebietslos 1–2)
Begripal® ohne Kanüle (Gebietslos 3)
Vaxigrip® ohne Kanüle (Gebietslos 4)
Nordrhein
Influvac® mit Kanüle (10er-Packung)
Afluria® ohne Kanüle (10er-Packung)
Rheinland-Pfalz
Influvac® mit Kanüle
Vaxigrip® ohne Kanüle
Saarland
Das Ausschreibungsergebnis ist noch nicht bekannt.
Sachsen
Influvac® mit Kanüle 10er-Packung
Vaxigrip® ohne Kanüle 10er-Packung (Region Dresden)
Afluria® ohne Kanüle 10er-Packung (Regionen Leipzig und Chemnitz)
Sachsen-Anhalt
Influvac® mit Kanüle 10er-Packung
Afluria® ohne Kanüle 10er-Packung
Schleswig-Holstein
Influvac® mit Kanüle 10er-Packung
Afluria® ohne Kanüle 10er-Packung
Thüringen
Influvac® mit Kanüle
Vaxigrip® ohne Kanüle
Westfalen-Lippe
Influvac® mit Kanüle 10er-Packung
Afluria® ohne Kanüle 10er-Packung
» Aktuelles
DAP Dialog Medikationsplan
Was darf die Apotheke ergänzen oder ändern?
Seit dem 01. Oktober 2016 haben Patienten, die
drei oder mehr Medikamente verordnet bekommen, Anspruch auf einen Medikationsplan. Dieser
wird vom Arzt erstellt, darf aber unter bestimmten
Voraussetzungen auch in der Apotheke aktualisiert werden. Wichtig ist eine sorgfältige und laienverständliche Dokumentation.
Verfügt eine Apotheke nicht über ein Softwaremodul,
das den bundeseinheitlichen Medikationsplan nach
§ 31 a SGB V unterstützt, kann die Aktualisierung auch
handschriftlich vorgenommen werden. Die Aktualisierung in manueller Form darf laut § 31a Absatz 3 SGB V
noch bis zum 31. Dezember 2018 erfolgen.
Generell sollte die Dokumentation in laienverständ-
Seit dem 01. Oktober 2016 haben Patienten, die drei
licher Form erfolgen. Ergänzungen wie Wirkstoff,
oder mehr verordnete Medikamente gleichzeitig ein-
Handelsname und Stärke sind in der Regel der Arz-
nehmen, Anspruch auf die Erstellung und Aushändi-
neimitteldatenbank zu entnehmen. Außerdem kann
gung eines Medikationsplanes durch den behandeln-
auf patientenverständliche Schlüsselwörter für Dar-
den Arzt, vorerst in Papierform. Dies wurde mit dem
reichungsformen und Dosiereinheiten zurückgegriffen
sogenannten E-Health-Gesetz, das seit Dezember 2015
werden, die in den technischen Spezifikationen zum
in Kraft ist, beschlossen. Aktualisierungen dürfen
bundeseinheitlichen Medikationsplan (Anlage 3 der
(Fach-)Ärzte, Einrichtungen der Krankenversorgung
Vereinbarung) vermerkt sind.
und auch Apotheken vornehmen.
Wird die Aktualisierung mithilfe eines SoftwaremoDie Aufgabe der Apotheken beschränkt sich also dar-
duls durchgeführt und ein neuer Medikationsplan aus-
auf, den Medikationsplan entsprechend § 31a Abs. 3
gedruckt, dann sollte die vorherige Version entweder
SGB V auf Wunsch des Versicherten zu aktualisie-
vernichtet oder als ungültig gekennzeichnet werden
ren. Eine Vergütung erhalten sie für diese Leistung im
(Barcode durchstreichen).
Gegensatz zu den Vertragsärzten nicht.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt
sein?
Müssen Apotheken Medikationspläne
prüfen?
Es besteht keine rechtliche Verpflichtung, einen vorge-
Nur in Verbindung mit der Abgabe eines Arzneimit-
legten Medikationsplan auf arzneimittelbezogene Pro-
tels und einer pharmazeutischen Notwendigkeit aus
bleme wie z. B. Doppelmedikation oder Interaktionen
Sicht des Apothekers sowie dem Wunsch bzw. Einver-
zu prüfen. Ein diesbezüglich kritischer Blick gehört
ständnis des Patienten darf ein Medikationsplan in der
aber prinzipiell zu den Kernkompetenzen der Apothe-
Apotheke ergänzt bzw. aktualisiert werden. Folgende
ker und kann sicher nicht schaden.
Änderungen sind möglich:
• Änderung des Handelsnamens, wenn ein anderes als
das ursprünglich auf dem Medikationsplan erfasste
Fazit
Arzneimittel abgegeben wird
• Ergänzung apothekenpflichtiger Arzneimittel, die
der Versicherte ohne Verschreibung anwendet
Für Patienten, die mehrere verschiedene Medikamente gleichzeitig einnehmen, bietet ein Medika-
• Ergänzung von Arzneimitteln der Selbstmedikation
tionsplan wichtige Hilfestellung – sofern er aktuell
• Ergänzung von rezeptpflichtigen Medikamenten, die
und vollständig ist. Dass Medikationspläne in der
noch nicht durch einen Arzt auf dem Medikations-
Apotheke aktualisiert werden dürfen, ist daher
plan vermerkt wurden
zu begrüßen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die
Umsetzung und die Zusammenarbeit zwischen Arzt
Wie erfolgt die Dokumentation?
Einige Softwarehäuser bieten bereits spezielle Module
für die Bearbeitung von Medikationsplänen an. Die
Aktualisierung eines Medikationsplans ist aber nicht
an bestimmte technische Voraussetzungen geknüpft.
und Apotheker in der Praxis gestalten.
23
24
Rezept & Retax
«
DAP Dialog
Einspruch stattgegeben
mit Hilfe des DAP
Was lange währt …
Das DAP-Team und der Moderator unseres
Retax-Forums, Dieter Drinhaus, geben nicht
nur regelmäßig Tipps zur Vermeidung von
Retaxationen, sondern stehen auch bei bereits
erfolgten Retax-Fällen mit Rat und Tat zur Seite.
Dank der freundlichen Rückmeldungen konnten wir
uns schon oft mit Ihnen über einen erfolgreichen
Einspruch mit Hilfe von DAP freuen.
Den Einspruch der Apotheke mit der Begründung, dass
die Abgabefrist auf isotretinoinhaltige Topika nicht
zutreffe, lehnte die Kasse ab.
So auch in diesem Fall, der deutlich macht, dass
Beharrlichkeit sich auszahlt:
„So, die Filiale hat nun ein zweites Mal Einspruch
Abb.: Auszug aus der Einspruchsablehnung
eingelegt wegen der Isotrex-Retax und diesmal Recht
bekommen. Warum nicht gleich so?“
Auf Rat der Mitglieder im Forum wandte sich die
betroffene Apothekerin an das BfArM und bat um
Diese Nachricht wurde Anfang August im DAP Retax-
Auskunft, ob die Abgabebeschränkungen – hier speziell
Forum gepostet. Angefangen hatte alles im Mai mit
die Abgabefrist – auch für isotretinoinhaltige Topika
folgender Frage:
zu beachten sind.
„Im BfArM-Leitfaden zu Isotretinoin ist immer nur
von der Einnahme und von der oralen Applikation die
Die Auskunft der Behörde teilte die Apotheke im Retax-
Rede. Gilt die 3-Tage/30-Tage-Beschränkung auch
Forum mit:
für Topika? Konkret: Retax der AOK Niedersachsen
an unsere Filiale wegen Isotrex für 21-jährige Frau,
„Was lange währt wird endlich gut …
beliefert 16 Tage nach Ausstellungsdatum.“
Auf eine Mailanfrage ans BfArM am 24.05. bekamen
wir heute eine Antwort:
Retaxiert hatte die Kasse das isotretinoinhaltige
‚… Gerne teilen wir Ihnen mit, dass die o. g.
Aknegel zunächst mit der falschen Begründung, es
Einschränkungen bei der Verschreibung und Abgabe
läge eine Fristüberschreitung hinsichtlich der Abgabe
nicht für die topische Anwendung gelten. Entsprechend
lenalidomid-, pomalidomid- und thalidomidhaltiger
macht die Fachinformation zu Isotrex®-Gel auch keine
Arzneimittel vor (§ 3a Abs. 4 AMVV). Hierbei handelte
diesbezüglichen Vorgaben. Davon unberührt bleiben
es sich um einen Irrtum der Rezeptprüfstelle, denn
die Hinweise in der Fach- und Gebrauchsinformation
das isotretinoinhaltige Arzneimittel gehört nicht zu
bezüglich einer Anwendung in der Schwangerschaft oder
dieser Gruppe von Arzneimitteln. Die Apotheke legte
bei Frauen im gebärfähigen Alter, die zu berücksichtigen
aufgrund der falschen Abgabefrist Einspruch ein – erst
sind …‘“
da bemerkte die Prüfstelle den Wirkstoffirrtum und die
ebenfalls nicht vorhandene Einschlägigkeit von § 3a
Daraufhin veröffentlichte DAP diesen Retax-Fall mit
AMVV, beharrte aber weiterhin auf Überschreitung
dem Hinweis, dass die Retaxierung unberechtigt sei:
einer angeblich abgelaufenen Abgabefrist:
„Diese offizielle Aussage ist eindeutig und nun
hoffentlich auch für die Rezeptprüfstelle der AOK
Niedersachsen
nachvollziehbar.
Die
Retax
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unberechtigt und zurückzunehmen!“
Abb.: Auszug aus der Retaxation
Die Rücknahme erfolgte, wie oben beschrieben, Anfang
August – wieder einmal ein Happy End!
» Aktuelles
DAP Dialog Wird die Substitutionsausschlussliste
erweitert?
Round Table in Frankfurt am Main
In einer Round-Table-Diskussion, veranstaltet vom
House of Pharma & Healthcare und der Deutschen
Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG), wurde
über die Austauschbarkeit von komplex zusammengesetzten Arzneistoffen (NBCDs) diskutiert.
bestimmenden Bestandteile en detail bekannt. Bei beiden Stoffen ist der Herstellungsprozess entscheidend
– getreu dem Postulat „The product is the process“.
Genau wie bei Biologicals führen also Unterschiede
im Herstellungsprozess zu ähnlichen, aber nicht gleichen Produkten. Vor diesem Hintergrund stellt sich
NBCDs (Non-biological complex drugs) sind Wirk-
die Frage, ob ein einfacher Austausch von NBCDs auf
stoffe, die, wie der Name schon sagt, nicht zu den Bio-
generische Präparate während einer Dauertherapie
logicals zählen, aber aufgrund ihrer Komplexität auch
möglich ist oder ob therapeutische Risiken bei einer
nicht zu den klassisch chemisch definierten Arzneis-
Aut-idem-Substitution bestehen könnten.
toffen gerechnet werden können. Ebenso wie bei den
Biologicals spielt bei NBCDs ein detailliert spezifi-
Im Falle von Glatiramer z. B. lehnen die beim Exper-
zierter Herstellungsprozess eine zentrale Rolle, sodass
tentreffen anwesenden Ärzte einen Präparatewechsel
abweichende Herstellungsverfahren nur zu ähn­lichen,
ab: Sie sind der Ansicht, dass die derzeit verfügbaren
aber nicht wirkstoffgleichen Präparaten führen kön-
Daten nicht ausreichen, um dies zu verantworten. Darü-
nen. Eine Substitution auf Nachahmerprodukte (Gene-
ber hinaus habe die Erkrankung Multiple Sklerose eine
rika) ist also vor diesem Hintergrund als kritisch zu
wichtige psychische Komponente, sodass eine Substi-
betrachten. Am 08. September fand daher am Campus
tution Patienten verunsichern oder sogar einen Schub
Westend der Goethe-Universität in Frankfurt am Main
auslösen könnte. Selbst bei besserer Datenlage würden
ein Expertentreffen zum Thema Austauschbarkeit von
Experten bei diesem Krankheitsbild von einem Präpa-
NBCDs statt. Unter den Teilnehmern befanden sich
ratewechsel ohne zwingenden Grund absehen. Auch
Experten aus der Hochschule und der Industrie sowie
aus Sicht der Apotheker wäre es daher wünschenswert,
Vertreter der Behörden, der Apotheker, der Ärzteschaft
wenn der Besonderheit dieses Wirkstoffes Rechnung
und Patientenvertreter der DMSG (Deutsche Muliple
getragen und die Substitution ausgeschlossen würde.
Sklerose Gesellschaft). Durch die Diskussion führte
Für den verstärkten Einsatz Pharmazeutischer Beden-
Professor Dr. Henning Blume, Geschäftsführer der
ken sowie für das Setzen des Aut-idem-Kreuzes haben
SocraTec C&S GmbH.
sich beide Berufsgruppen ausgesprochen. Für niedermolekulare Heparine dagegen ist die Problematik
Beispiele für NBCDs1:
wenig relevant, da sie in aller Regel nur kurzfristig eingesetzt werden.
• Eisen-Sucrose-Komplex
• Eisencarboxymaltose
• Heparine
Fazit
• Glatirameracetat
Da auch die Zahl der Nachahmerpräparate im
1 Leitlinie „Gute Substitutionspraxis“, Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft e. V.,
Stand: 24.02.2014.
Bereich der NBCDs zunehmen wird (seit September
ist beispielsweise ein Generikum zum MS-Therapeutikum Copaxone (Glatiramer) auf dem Markt),
Ziemlich komplex
bleibt abzuwarten, wie das Problem des Austau-
Die Veranstalter wählten die Beispiele Glatiramer und
sches in der Praxis gelöst wird. Möglich, dass die
niedermolekurlare Heparine, um die Komplexität die-
Substitutionsausschlussliste um diese Wirkstoffe
ser NBCDs herauszustellen. Sowohl bei Glatiramer
erweitert wird.
als auch bei niedermolekularen Heparinen sind weder
die genaue Zusammensetzung noch die wirksamkeits­
25
26
Umfrage
«
DAP Dialog
Apotheke gewinnt bei Versorgung
mit Blutzuckermessgeräten an
­B edeutung
Antikorruptionsgesetz
Dass Ärzte regelmäßig mit kostlosen Blutzuckermessgeräten versorgt werden, wird vor dem Hintergrund des Antikorruptionsgesetzes mitunter
kritisch gesehen. Einige Hersteller setzen bei der
Distribution nun vermehrt auf die Apotheke. Dieser kommt auch hinsichtlich der richtigen Anwendung eine immer wichtigere Beratungsfunktion zu.
Apotheke oder im Diabetesfachhandel bekommt (s.
Abb.). Nur ein Viertel der Teilnehmer geht davon aus,
dass die meisten Patienten ihre Blutzuckermessgeräte
auch nach Inkrafttreten des Gesetzes noch kostenlos
in der Arztpraxis erhalten. Die Frage, ob sie Bedenken
bezüglich der Abgabe kostenloser Blutzuckermessgeräte an die Patienten haben, beantwortete die Mehrheit
der Apothekenmitarbeiter mit „Nein“ – schließlich
Seitdem im Juni das sogenannte Antikorruptionsgesetz
haben sie selbst keinen Vorteil davon.
in Kraft getreten ist, herrscht eine gewisse Unsicherheit bezüglich der kostenlosen Abgabe von Blutzucker-
Vielmehr kommt der Apotheke eine immer wichtigere
messgeräten – insbesondere von Herstellern an Ärzte.
Beratungsfunktion zu. Erhält der Patient das Gerät
Von Herstellerseite war nun mitunter zu hören, dass sie
nicht mehr in der Arztpraxis, kann ihm dort auch
ihre Geräte ab sofort nicht mehr den Ärzten, sondern in
nicht die Anwendung erläutert werden. Diese Aufgabe
erster Linie Apotheken zur Verfügung stellen werden.
kommt folglich verstärkt den Apotheken zu, die die
Vor diesem Hintergrund hat DAP über 600 Apotheken-
Patienten nicht nur mit ihren Messgeräten, sondern
mitarbeiter befragt, welche Erfahrungen sie seit dem
auch mit dem zugehörigen Zubehör, wie z. B. Teststrei-
Inkrafttreten des Gesetzes gemacht haben. Während
fen, versorgen.
nicht ganz die Hälfte der Teilnehmer angab, dass sich
die Anzahl an Blutzuckermessgeräten, die sie kosten-
Tipp: Das DAP Übersichtsposter „Blutzuckermess­
los von Herstellern erhalten, infolge des Antikorrupti-
geräte & Zubehör“ bietet einen schnellen Überblick
onsgesetzes nicht geändert hat, werden mehr als 40 %
über verschiedene Messsysteme.
nun vermehrt mit kostenlosen Geräten versorgt. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, über welchen
Weg Patienten ihre Blutzuckermessgeräte seit Inkraft-
Download des Posters:
treten des Gesetzes in der Regel erhalten. Auf diese
www.DAPdialog.de/3538
Frage gaben 43,5 % der Umfrageteilnehmer an, dass
die Mehrheit der Patienten ihre Geräte kostenlos in der
Die meisten bekommen sie gegen Bezahlung in
der Apotheke oder im Diabetesfachhandel.
1,8 %
Die meisten bekommen sie kostenlos in der
Apotheke oder im Diabetesfachhandel.
43,5 %
Die meisten bekommen sie kostenlos über
den Kundendienst des Herstellers.
19,4 %
Die meisten bekommen sie kostenlos in der
Arztpraxis.
Die meisten bekommen sie vom Arzt
verordnet.
25,0 %
10,3 %
Abb. 1: „Wie kommen Ihrer Meinung/Erfahrung nach Patienten jetzt, also nach Inkrafttreten des Antikorruptionsgesetzes,
in erster Linie an ihre Blutzuckermessgeräte?“ (N = 604)
OTC Dialog
Die OTC-Rubrik im DAP Dialog
Schwerpunkt
Verordnungen für S
­ prechstundenbedarf
Schwerpunkt
«
OTC Dialog
Verordnungen für
­Sprechstundenbedarf
Belieferung, Mischverordnungen, Retax-Fallen –
alles was Sie wissen müssen
Regelmäßig trudeln Sprechstundenbedarfsrezepte von Arztpraxen in der Apotheke ein. Aber welche Regelungen sind hier bei der Belieferung zu
beachten? Sind Mischverordnungen erlaubt? Und
in welchen Fällen könnte es zu Retaxationen kommen?
Der verordnete Sprechstundenbedarf muss zur Zahl
der Behandlungsfälle passen und den Bedürfnissen
der Praxis entsprechen. Außerdem ist für die stationäre Behandlung die Bestellung und Verwendung von
Sprechstundenbedarf nicht zulässig. Auch die Erstausstattung eines Arztes darf nicht als Sprechstundenbedarf abgerechnet werden. Eine Ausnahme besteht hier
Arznei-, Hilfsmittel und Medizinprodukte, die bei mehr
in der Regel nur für Impfstoffe und Röntgenkontrast-
als einem Patienten im Rahmen der vertragsärztlichen
mittel (Nordrhein).
Behandlung angewendet werden oder bei Notfällen für
mehr als einen Patienten zur Verfügung stehen müssen
Besonderheit: Statusfeld
(Sofortbehandlung), gelten als Sprechstundenbedarf
Der Sprechstundenbedarf wird immer quartalsweise
(SSB). Dies können zum Beispiel Desinfektionsmittel
als Ersatz für zulässig verbrauchte Artikel vorgenom-
zur Anwendung am Patienten (nicht aber zur Reinigung
men. Die Verordnung erfolgt unter Beachtung des
ärztlicher Instrumente oder zur Händedesinfektion des
Wirtschaftlichkeitsgebotes bis spätestens zum 14. des
Arztes), Tupfer und Pflaster für die Akutversorgung
ersten Monats des Folgequartals (Nordrhein) auf den
sein. Der reguläre Praxisbedarf ist allerdings davon
klassischen rosa Muster-16-Rezepten, wobei das Sta-
abzugrenzen. Einmalartikel wie Handschuhe, Einmal-
tusfeld 9 entsprechend zu kennzeichnen ist:
kanülen oder Mundschutz zählen beispielsweise nicht
zum Sprechstundenbedarf.
Foto: © Stasique_Photography / Fotolia
28
» Schwerpunkt
OTC Dialog Außerdem besteht keine Verpflichtung zur vorrangigen Abgabe rabattierter Arzneimittel. Dies ergibt sich
aus dem Sozialgesetzbuch Fünftes Buch – Gesetzliche
Krankenversicherung.
Des Weiteren sind bei Sprechstundenbedarfsverordnungen von der Apotheke weder die Beschränkungen
der Packungsgrößenverordnung (PackungsV), noch die
Stückelungsverbote gemäß § 6 Rahmenvertrag bei EinBei Betäubungsmittelverordnungen sind selbstver-
zelverordnungen verbindlich.
ständlich BtM-Rezepte zu verwenden, die ebenfalls
durch eine Markierung des Statusfeldes 9 als Sprech-
Retax-Falle Stückelung
stundenbedarf zu kennzeichnen sind.
Besonders bei SSB-Verordnungen ist auf die wirtschaftlichste Stückelung der insgesamt verordneten Menge zu
Mischverordnungen sind nicht erlaubt
achten. Hierbei sind die üblichen Stückelungsregelun-
Arzneimittel und Medizinprodukte dürfen grundsätz-
gen bei der Einzelverordnung nicht zu beachten, gestü-
lich nicht gleichzeitig auf einem Rezept mit Hilfsmit-
ckelt werden darf auch mit unterschiedlichen Mengen,
teln oder Impfstoffen verordnet werden. Werden Hilfs-
weil die Wirtschaftlichkeit Vorrang hat.
mittel oder Impfstoffe für den Sprechstundenbedarf
benötigt, sind auf der Verordnung die Statusfelder 7
Jumbopackungen erwünscht
(Hilfsmittel) bzw. 8 (Impfstoffe) und 9 zu kennzeich-
Packungen, deren Inhalt die größte in den Anlagen zur
nen. Die Art und Weise der Kennzeichnung – aufdru-
Packungsgrößenverordnung für dieses Fertigarznei-
cken der jeweiligen Zahl, Kreuz oder Kringel – bleibt
mittel vorgegebene Messzahl (Nmax) übersteigt, wer-
dem Arzt überlassen und gilt seit der Neufassung des
den Jumbopackungen genannt. Diese dürfen gemäß
§ 3 Rahmenvertrag zum 01. Juni 2016 als nicht retaxier-
§ 2 (4) PackungsV zwar nicht an Patienten, wohl aber
barer Formfehler. Gleichwohl muss die Kennzeichnung
auf eine Sprechstundenbedarfsverordnung abgegeben
dem jeweiligen Statusfeld eindeutig zuzuordnen sein.
werden und sind aus Wirtschaftlichkeitsgründen sogar
erwünscht.
Besonderheiten bei SSB
Die für den Sprechstundenbedarf zulässigen Artikel
Auszug aus der Vereinbarung über die ärztliche Verord-
ergeben sich aus den Anlagen der jeweiligen Sprech-
nung von Sprechstundenbedarf zwischen der Kassen­
stundenbedarfsvereinbarungen (kurz: SSB-Regelung).
ärztlichen Vereinigung Bayerns und der AOK Bayern:
Nur die in dieser Vereinbarung genannten Mittel dürfen als SSB verordnet werden, es handelt sich um eine
IV. Wirtschaftlichkeit der Verordnungsweise
„Positivliste“. Die Vereinbarungen werden zwischen
„1. Bei der Verordnung und Verwendung von Sprechstun-
den kassenärztlichen Vereinigungen und den entspre-
denbedarf ist stets der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit
chenden Kostenträgern für den jeweiligen Kammerbe-
zu beachten.
reich vereinbart. Bei Zweifeln über die Verordnungsfä-
2. Sind von einem Mittel größere Mengen zu ersetzen,
higkeit als Sprechstundenbedarf muss eine Verordnung
sind preisgünstige Groß- bzw. Bündelpackungen [Anm.:
anhand der jeweiligen Anlage überprüft werden.
Jumbopackungen] zu verordnen.“
Die in den Anlagen I (OTC-Ausnahmeliste) und III
Das heißt, dass bei einer unwirtschaftlichen Abrech-
(Übersicht über Verordnungseinschränkungen und
nung die Apotheke Gefahr läuft, retaxiert zu werden.
-ausschlüsse) getroffenen Ausnahmen, Einschränkungen und Ausschlüsse gelten grundsätzlich auch für Ver-
Vorsicht: Ggf. ist auch die Abgabe mehrerer kleiner
ordnungen als Sprechstundenbedarf. Bei Nichtbeach-
Packungen wirtschaftlicher als die entsprechende
tung drohen auch hier Retaxationen. Arzneimittel sind
Großpackung!
zudem nur entsprechend ihrer zugelassenen Indikation
einzusetzen, ein Off-Label-Use von Sprechstundenbe-
Verordnet der Arzt im Sprechstundenbedarf ein Mittel
darf ist daher nicht erlaubt.
ohne Mengenabgabe als „Anstaltspackung“, so ist die
kleinste im Handel befindliche Anstaltspackung abzugeben.
29
30
Schwerpunkt
«
OTC Dialog
Retax-Falle Importarzneimittel
Bei einer Importverordnung auf Sprechstundenbedarf
Hier finden Sie eine Übersicht der
­verordnungsfähigen Medizinprodukte:
stellen sich in der Apotheke folgende Fragen:
www.OTCdialog.de/3541
1.Müssen in der Sprechstundenbedarfsversorgung
überhaupt Importe abgegeben werden?
2.Ist die Bedruckung der Sonder-PZN bei Nichtlieferbarkeit eines Importes auch für die Abgabe im
Retax-Falle Vorablieferung
Sprechstundenbedarf verpflichtend?
In der Apotheke kommt es häufig vor, dass Sprechstundenbedarfsverordnungen nach vorheriger Absprache
Die Grundlagen der Importabgabe sind in § 5 (1) des
beliefert und die Verordnungen, sobald diese vorlie-
Rahmenvertrages festgelegt:
gen, nicht mehr genau überprüft werden. So können
„Die Apotheken sind zur Abgabe von preisgünstigen
allerdings Retaxationen entstehen, die vermeidbar
importierten Arzneimitteln an Versicherte nach Maß-
wären. Daher gilt es, immer genau zu überprüfen, ob
gabe der Absätze 2 bis 6 verpflichtet. Dies gilt nicht für
alle Angaben (Menge, Konzentration usw.) korrekt
Arzneimittel, die aufgrund von Sprechstundenbedarfs-
sind. Zudem besteht die Gefahr unwirtschaftlicher
verordnungen an Vertragsärzte abgegeben werden […].“
Abgaben, wenn ein Arzt nacheinander einzeln in kleineren Einheiten bestellt, die Einzelbestellungen jedoch
Mit anderen Worten heißt das, dass die für den Sprech-
in seiner Quartalsverordnung zu einer größeren Ein-
stundenbedarf belieferten Importe keiner Importquote
heit zusammenfasst.
angerechnet werden.
Retax-Falle mehrere Einzelgefäße
Preisanker auch im SSB zu beachten
Mitunter benötigen Arztpraxen die Abfüllung in meh-
Dennoch wird mit der Verordnung über einen nament-
rere Einzelgefäße. Dies sollte auf der Verordnung aller-
lichen Import ein Preisanker gesetzt. Wird ein teureres
dings begründet werden (Haltbarkeit nach Anbruch,
als das verordnete Produkt beliefert, weil das verord-
mehrere Behandlungsräume), da die Rezeptprüfstellen
nete z. B. nicht lieferbar ist, so ist auch auf Sprechstun-
ansonsten zu einer Großpackung zusammenfassen und
denbedarfsverordnungen die Sonder-PZN 02567024
nur diese vergüten.
samt Faktor 3 aufzudrucken. Zusätzlich muss ein Vermerk auf das Rezept mit Datum und Unterschrift, dass
Mehrkosten müssen bezahlt werden
der verordnete Import nicht lieferbar ist, außerdem
Eventuelle Mehrkosten sind vom Arzt selbst zu tragen
sollte ein Nachweis der Nichtlieferbarkeit des Herstel-
und der Praxis in Rechnung zu stellen. Die Sprechstun-
lers (z. B. über eine Defektmeldung des Großhändlers)
denbedarfsvereinbarung sieht vor, dass die eingeführte
aufbewahrt werden.
Festbetragsregelung auch im Sprechstundenbedarf zu
beachten ist. Im Rahmen einer guten Zusammenarbeit
Spezialfall Einzelimporte
sollte die Apotheke (falls vorhanden) aber Alternativ­
Der Import von Arzneimitteln aus dem Ausland wird
präparate vorschlagen, deren Kosten den Festbetrag
in § 73 (3) des Arzneimittelgesetzes geregelt. Demnach
nicht überschreiten.
sind Einzelimporte ausnahmsweise nur für einzelne
Patienten erlaubt. Ein Artikel für den Sprechstundenbedarf wiederum muss nach seiner Art bei mehreren
Patienten Anwendung finden bzw. zur Sofortbehandlung dienen. Daher können Einzelimporte nicht als
Sprechstundenbedarf verordnet werden.
Medizinprodukte auf SSB
Verbandstoffe, Blut- und Harnteststreifen sowie Hilfsmittel können auf Sprechstundenbedarf verordnet werden. Bei Medizinprodukten mit Arzneimittelcharakter
auf Sprechstundenbedarf gilt, wie auch bei „normalen“
Verordnungen, dass sie nur verordnungs- und erstattungsfähig sind, sofern sie in der Anlage V der Arzneimittel-Richtlinie gelistet sind.
Fazit
Für Sprechstundenbedarfsverordnungen gelten
viele Besonderheiten und Ausnahmen. Daher ist
eine sorgfältige Prüfung jeder Verordnung unerlässlich, will man von vornherein Retaxationen
vermeiden. Hierbei sind auch ggf. abweichende
regionale Regelungen zu beachten.
» Beratung
OTC Dialog Vaginale Infektion:
Scheidenpilz oder bakterielle Vaginose?
Scheidenpilz und bakterielle Vaginose sind weit
verbreitete Erkrankungen. Da sie unterschiedliche
Ursachen haben, erfordern sie verschiedene Therapien. Ein Selbsttest für zu Hause gibt Hinweise
darauf, welche Infektion vorliegt.
Selbsttest für zu Hause
Canestest® bzw. der enthaltene Abstrich-Tupfer misst
den pH-Wert des Scheidenmilieus, um so die Wahrscheinlichkeit für eine bakterielle Infektion oder einen
Scheidenpilz zu identifizieren. Typische Symptome
und ein erhöhter pH-Wert deuten stark auf eine bakterielle Vaginose hin, ein physiologischer pH-Wert in
Scheidenpilz
Kombination mit charakteristischen Beschwerden ist
Schätzungen zufolge leiden mehr als 75 % aller Frauen
hingegen ein Indiz für einen Scheidenpilz.
mindestens einmal im Leben an einer Scheidenpilz­
infektion (vaginale Mykose). Fast immer wird sie
von dem Hefepilz Candida albicans verursacht. Eine
Vaginalmykose kann sich vor allem dann entwickeln,
wenn die gesunde Scheidenflora aus dem Gleichgewicht gerät. Begünstigende Faktoren sind z. B. ein
geschwächtes Immunsystem, Hormon­schwankungen,
Stoffwechselstörungen, die Einnahme bestimmter
Medikamente (z. B. Antibiotika) oder auch eine übermäßige Intimhygiene.
Bakterielle Vaginose
Bei der bakteriellen Vaginose handelt es sich um eine
von Bakterien hervorgerufene Infektion, die sehr viele
Probiotika: Für eine gesunde Scheidenflora
Frauen im gebärfähigen Alter trifft. Auch hier gerät
Zur Vorbeugung und Behandlung von Vaginalinfektio-
die natürliche Scheidenflora aus dem Gleichgewicht.
nen gilt es, die gesunde Scheidenflora zu schützen bzw.
Normalerweise sorgen Milchsäurebakterien (Laktoba-
wiederherzustellen. Dazu eignen sich probiotische
zillen) für einen pH-Wert im sauren Bereich (pH-Wert
Präparate, die sowohl therapiebegleitend als auch zur
3,5–4,5). Bei einer bakteriellen Vaginose verschiebt
Prophylaxe angewendet werden können. So kann z. B.
sich hingegen der pH-Wert nach oben, sodass sich
die antibiotische Behandlung einer Blasenentzündung
schädliche Bakterien leichter vermehren können. Des-
mit einem Probiotikum begleitet werden, um der Ent-
halb kommt es bei der Therapie darauf an, das gesunde
stehung einer Vaginalmykose vorzubeugen. Weitere
bakterielle Gleichgewicht in der Scheide wiederherzu-
Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der
stellen.
nächsten Seite.
Foto: Bayer Vital GmbH
Symptome: Scheidenpilz vs. bakterielle Vaginose
Erkrankung
Scheidenpilz
Ursache/Erreger
Hefepilze
• häufig: Candida albicans
• selten: Candida galbrata
Typische Symptome
• Jucken im Intimbereich
• Wundsein im Bereich des Scheideneingangs (Vulva)
• Schwellung der Schamlippen (Labia)
• weißer Ausfluss (körnige Konsistenz)
Bakterielle Vaginose
• hauptsächlich: Gardnerella vaginalis • unangenehmer Geruch
• Atopobium vaginae
• wässriger Ausfluss
• anaerobe Bakterien
• grau-weißer Ausfluss
• Verschlimmerung der Beschwerden nach Geschlechtsverkehr oder während
der Regelblutung
Achtung: Nur ca. 50 % der betroffenen Frauen haben die typischen Symptome
31
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«
DAP Dialog
Einzigartiges orales Probiotikum
zur Prophylaxe und Behandlung von Vaginalinfektionen
Vaginosen und Vaginalmykosen gehören zu den
häufigsten Störungen des Scheidenmilieus bei
Frauen im reproduktiven Alter. Mit Mivagin® Probiolact Oral steht ein einzigartiges Probiotikum zur
Therapie und Prophylaxe zur Verfügung, das oral
und damit einfach und diskret anzuwenden ist.
Einen wichtigen Schutz vor Vaginalinfektionen stellt
eine gesunde Scheidenflora dar. In einem ausgeglichenen mikrobiellen Milieu dominieren hier Milchsäure-
Dass die oral eingenommenen Lactobacilli nach Ausscheiden aus dem Rektum die Vagina kolonisieren,
wurde in einer klinischen Studie nachgewiesen.1
16
*
14
x-facher Anstieg von T0
32
bakterien (Lactobacilli), die für einen sauren pH-Wert
*
12
10
8
6
4
*
*
14
21
2
sorgen und das Wachstum pathogener Keime hemmen.
Ist das mikrobielle Gleichgewicht gestört, kann es
0
leicht zu einer Vaginose oder Vaginalmykose kommen.
Tägl. 2 Kapseln Mivagin Probiolact Oral bzw. Placebo Keine weitere Einnahme
7
Tage
®
Auch nach erfolgreicher Therapie mit einem Antibio-
L. acidophilus
L. acidophilus Placebo
tikum bzw. Antimykotikum kommt es nicht selten zu
L. rhamnosus
L. rhamnosus Placebo
*p < 0,001 gegenüber Baseline,
transiente Kolo­­nisa­tion definiert als verdoppelter Level vs. Baseline
rezidivierenden Beschwerden. Lactobacilli enthaltende Probiotika stellen daher eine wichtige Behandlungsoption dar: Durch Wiederherstellung einer gesun-
Abb.: Nachweis der oral aufgenommenen
den Vaginalflora unterstützen sie die Akuttherapie und
­Lactobacilli im Vaginalabstrich mit Real-Time-PCR1
schützen vor Rezidiven.
NEU: Mivagin® Probiolact Oral mit
Lactobacilli und Lactoferrin
Mivagin® Probiolact Oral
Mivagin® Probiolact Oral ist ein oral einzunehmendes
• Akuttherapie über 15 Tage: 5 Tage lang 2 Kapseln
Probiotikum mit einem synbiotischen Wirkkomplex
pro Tag, anschließend 10 Tage lang 1 Kapsel pro
aus zwei Lactobacillus-Stämmen und dem Glykopro-
Tag. Die Einnahme kann begleitend zu einer anti­-
tein Lactoferrin. Für Lactoferrin ist bekannt, dass es
biotischen oder antimykotischen Therapie erfolgen.
die Ausbreitung pathogener Keime durch den Entzug
• Prophylaktische Anwendung: 1 Kapsel pro Tag an
von Eisen hemmt. Gleichzeitig fördert es die Stabilität
10 aufeinander folgenden Tagen pro Monat, bei
und das Wachstum der „guten“ Darmbakterien und hat
Bedarf mehrere Monate wiederholen.
generell einen positiven Effekt auf das Immunsystem.
Einfach oral – wie funktioniert das?
Die orale Anwendung von Mivagin® Probiolact Oral
kommt dem Wunsch der Patientinnen nach einer einfachen und diskreten Anwendung entgegen. Anders als
bei vaginalen Applikationsformen kommt es nicht zu
Fachbroschüre zum Download
Ausführliche
Informationen
Vaginalgesundheit
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eine Fachbroschüre, die jetzt zum
kosten­losen Download zur Verfügung
steht.
M I V A G I N® Probiolact Oral
Informationen für Fachkreise
störenden Rückständen im Slip. Zudem kann ein orales
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Probiotikum auch während der Menstruation genommen werden. Mivagin® Probiolact Oral wurde gezielt
für die orale Einnahme entwickelt. Die enthaltenen
Lactobacilli weisen eine hohe Resistenz gegenüber
Download der Fachbroschüre:
Magensäure und Gallenflüssigkeit auf, sodass sie in
www.OTCdialog.de/3546
hoher Konzentration den Darm erreichen. Dort fördert
das Lactoferrin ihre Stabilität und Vermehrung und
1 De Alberti D et al. 2015; weitere Literaturquellen auf Anfrage.
unterstützt damit die weitere Passage in die Vagina.
Weitere Informationen s. Gebrauchsinformation.
Beratungsleitfaden*
Vaginalinfektionen
Fragen für das Beratungsgespräch
Unter welchen Symptomen leiden Sie? Handelt es sich um eine erstmalige Infektion oder um eine wiederkehrende Infek­
tion? Haben Sie bereits abgeklärt, ob ein Scheidenpilz oder eine bakterielle Vaginose vorliegt (z. B. per pH-Wert-Messung)?
Welche Arzneimittel nehmen Sie ein/haben Sie in letzter Zeit eingenommen?
Wann zum Arzt?
Unklarheit über Symptome/Ursache/Erreger der Infektion, erstmaliges Auftreten der Infektion, Schwangerschaft und Stillzeit, chronische Beschwerden (> 4 Infektionen pro Jahr), Patientin < 12 Jahre, Allergie gegen Arzneimittel zur B
­ ehandlung
Vaginalpilz
Erreger: Candida albicans (80–90 % der Fälle)
Symptome:
•Juckreiz im Genitalbereich und in der Scheide
•Rötung und Schwellung der Genitalschleimhäute
•Weißer Ausfluss mit körniger Konsistenz
•Sonstiges: pH-Wert des Scheidenmilieus
üblicherweise im Normalbereich (pH 3,5–4,5)
Therapie:
•Clotrimazol und Nystatin topisch (Vaginaltabletten
und/oder Creme)
•Fluconazol (verschreibungspflichtig) oral
•Milchsäurebakterien (Lactobacilli) zur
Wiederherstellung der Scheidenflora (oral und/oder
topisch)
Bakterielle Vaginose
Erreger: Hauptsächlich Gardnerella vaginalis, Atopobium
vaginae und verschiedene anaerobe Bakterien
Symptome:
•Nur etwa 50 % der betroffenen Frauen berichten über
typische Symptome
• Gräulich-weißer, dünnflüssiger Ausfluss
• Unangenehmer Geruch
• Verschlimmerung der Beschwerden nach
Geschlechtsverkehr
• Sonstiges: pH-Wert in der Vagina > 4,5
• Hohe Rezidivrate nach Antibiotikatherapie
Therapie:
• Dequaliniumchlorid topisch (Vaginaltabletten)
• Metronidazol (verschreibungspflichtig) oral oder
topisch
• Clindamycin (verschreibungspflichtig) topisch
•Milchsäurebakterien (Lactobacilli) zur Wieder­
herstellung der Scheidenflora (oral und/oder topisch)
Produktsteckbrief – Mivagin® Probiolact Oral
Wirkstoff: Milchsäurebakterien L. acidophilus GLA-14, L. rhamnosus HN001 und das Glykoprotein Lactoferrin
NEU
Foto: Mithra Pharmaceuticals GmbH; © SENTELLO / Fotolia
Anwendungsgebiete: Orale Therapie und Prophylaxe von Vaginalinfektionen, Förderung des gesunden
mikrobiellen Gleichgewichts in der Vagina
Packungsgröße: 10 Kapseln
Dosierung:
• Akuttherapie: 5 Tage lang 2 Kapseln pro Tag, anschließend 10 Tage lang 1 Kapsel pro Tag. Die Einnahme kann
begleitend zu einer antibiotischen oder antimykotischen Therapie erfolgen.
• Prophylaxe: Je 1 Kapsel an 10 aufeinanderfolgenden Tagen pro Monat, bei Bedarf mehrere Monate wiederholen
Anwendung: Einnahme mit einem Glas Wasser, möglichst auf leeren Magen mit ausrei­
chendem Abstand zu den Mahlzeiten (ca. 1 Stunde vor bzw. 2 Stunden nach einer Mahlzeit).
Vorteile: Einfache orale und diskrete Anwendung für die Patientin
• Keine unangenehmen Rückstände im Slip
• Keine Interaktionen mit Kondomen
• Einnahme während der Regelblutung möglich
• Nachhaltige Rezidivprophylaxe über die Darmpassage
✁
Was ist Mivagin® Probiolact Oral? Medizinprodukt (Kaps. zur oralen Einn.) zur Wiederherst. und Erhalt. d. Gleichgewichts der mikrobiellen Scheidenflora sowie für die Behandl. von Vaginitis, bakterieller Vaginose (hervorgerufen z. B. durch
Atopobium vaginae od. Gardnerella vaginalis) und durch Pilze hervorgerufenen Scheideninfektionen (z. B. durch Candida albicans). Inhaltsst.: Respecta®-Komplex (Komb. aus Probiotika u. Glykoprot. aus der Milch mit präbiot. Wirkung);
Maisstärke; Trennmittel: pflanzl. Magnesiumstearat, Siliciumdioxid; Kaps.: Hydroxypropylmethylcellulose, E171. Anw.: Kaps. ausschl. zur oralen Einnahme. Während akut. Phase über 5 Tage 2 Kaps. tägl. bevorzugt nüchtern, mit ausreich. zeitl.
Abst. vor oder nach d. Mahlzeiten. Danach für weit. 10 Tage tägl. 1 Kaps. od. entspr. Anweis. beh. Arzt. Gegenanz.: Überempfindlichk. gegen einen der Inhaltsstoffe. Herst.: Giellepi S.p.A., Via Saffi 21, 20123 Mailand, Italien; Vertrieb: Mithra
Pharmaceuticals GmbH, Promenade 3-9, 52076 Aachen, Deutschland; Weitere Info s. Gebrauchsanweisung (Stand 12/2015). Bitte lesen Sie die Hinweise in der Gebrauchsanweisung aufmerksam und wenden Sie sich bei Fragen an Ihren Arzt
od. Apotheker.
In Kooperation mit
* Die Inhalte wurden von der DAP GmbH erstellt. Trotz größter Sorgfalt und Expertise kann DAP keine Haftung übernehmen. In Kooperation mit Mithra Pharmaceuticals GmbH.
Beratung
«
OTC Dialog
Mineralstoffe in der Apotheke
Wann Supplementierung sinnvoll ist
Die meisten Mineralstoffe sind zwar für den Menschen essentiell, können aber nicht vom Organismus selbst synthetisiert, sondern müssen über
die Nahrung zugeführt werden. Unter bestimmten
Umständen kann daher eine Supplementierung
sinnvoll sein.
• Personen
mit
einer
gestörten
Aufnahme
auf-
grund bestimmter Erkrankungen, z. B. chronische
Magen-Darm-Erkrankung, Störungen der Leberoder Nierenfunktion, Bulimie, Magersucht
• Personen mit einem gesteigerten Bedarf aufgrund
bestimmter Lebensumstände, z. B. Schwangere und
Stillende, Sportler, Raucher, jüngere bzw. ältere Per-
Risikogruppen sollten supplementieren
sonen, Anwendung bestimmter Medikamente
Bei einer ausgewogenen Ernährung sind in der Regel
keine Mangelerscheinungen zu erwarten, allerdings
Mineralstoffe in der Selbstmedikation
gibt es bestimmte Patientengruppen, die durchaus
Monopräparate sind in der Regel zu bevorzugen, da
von einer Unterversorgung mit Mangelerscheinun-
dabei individuelle und ausreichend hohe Dosierungen
gen betroffen sein können, sei es durch vorhandene
gewährleistet werden können. In Kombipräparaten –
Erkrankungen oder bestimmte Lebensumstände. Dabei
z. B. mit Vitaminen – sind die Mineralstoffe zum einen
kann neben einer tatsächlich zu geringen Einnahme
häufig nicht ausreichend hoch dosiert und zum anderen
an Mineralstoffen auch eine Malabsorption vorliegen
werden weitere Mineralstoffe bzw. Vitamine eingenom-
oder ein erhöhter Bedarf bestehen, der nicht über die
men, die gar nicht benötigt werden (potenzielle Gefahr
Nahrung kompensiert werden kann. In solchen Fällen
der Überdosierung bei längerer Einnahmedauer).
ist eine Supplementierung mit Mineralstoffen sinnvoll
und notwendig.
Mineralstoffpräparate sind in unterschiedlichen Dosierungen im Handel. Der Mineralstoffbedarf variiert von
Risikogruppen, für die eine Supplementierung sinnvoll sein kann:
Mensch zu Mensch je nach Alter und persönlichen
• Patienten mit einer unzureichenden Zufuhr aufgrund
umständen. Empfehlungen zur richtigen Einnahme-
einer einseitigen Ernährung, bzw. besonderen Ernäh-
menge sind oft schwierig. In der Apotheke sollte man
rungsweisen, z. B. Vegetarier und Veganer (Verzicht
sich daher am besten an den Referenzwerten der Deut-
auf tierische Produkte), Allergiker
schen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientieren,
Ernährungsweisen sowie abhängig von den Lebens­
Foto: ©vege / Fotolia
34
» Beratung
OTC Dialog sofern der Kunde nicht bereits eine ärztliche Anweisung erhalten hat. Präparate, die in ihrer Konzentration
diesen Referenzwerten entsprechen, können gesunde
Personen in der Selbstmedikation einnehmen, ohne
• Magnesiumverbindungen, oral, bei angeborenen
Magnesiumverlusterkrankungen
• Zinkverbindungen als Monopräparate zur Behandlung der enteropathischen Akrodermatitis
dass sie zu einer Überdosierung führen. Im Zweifel
sollte immer erst mit einem Arzt Rücksprache gehal-
Hinweis: Die Apotheke hat keine Prüfpflicht, ob die
ten werden.
Bedingungen der Anlage I (OTC-Übersicht) erfüllt sind,
sofern keine Diagnose auf dem Rezept vermerkt wurde.
Erstattungsfähigkeit von Mineralstoffen
Die Erstattung zulasten der GKV ist für Kinder bis
Satzungsleistungen der Krankenkassen
zum vollendeten 12. Lebensjahr oder für Jugendliche
Auf Basis einer freiwilligen Satzungsleistung bieten
mit Entwicklungsstörungen bis zum vollendeten 18.
einige GKVen für manche OTC-Präparate, darunter
Lebensjahr gegeben. Für Erwachsene sind Mineral-
auch Mineralstoffe, sofern diese von einem Arzt auf
stoffpräparate nur noch dann zulasten der GKV abga-
einem Grünen Rezept verordnet wurden, eine (Teil-)
befähig, wenn sie bei der Behandlung schwerwiegen-
Erstattung.
der Erkrankungen als Standardtherapie gelten und sie
in der OTC-Ausnahmeliste – Anlage I zum Abschnitt F
Weitere Informationen und Details finden Sie in der
der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) des gemeinsamen
DAP Retax-Arbeitshilfe „BPI-Liste OTC-Satzungsleis-
Bundesausschuss (G-BA) – gelistet sind.
tungen der Krankenkasse“.
Erstattungsfähige Beispiele zulasten der GKV
• Calciumverbindungen in fixer Kombination mit Vitamin D zur Behandlung der manifesten Osteoporose
• Eisen-(II)-verbindungen zur Behandlung einer gesi-
Download Arbeitshilfe „BPI-Liste OTCSatzungsleistungen der Krankenkasse“:
www.OTCdialog.de/3542
cherten Eisenmangelanämie
Mineralstoffe in der Supplementierung – das Wichtigste in Kürze
Mineralstoff
Calcium
Bedarf/Tag (DGE)
Erwachsene: 1000 mg
Schwangere: 1000 mg
Stillende: 1000 mg
Mangelerscheinungen
Trockene Haut, brüchige
Nägel, Krämpfe, Knochen­
entkalkung, Zahnverfall
Eisen
Erwachsene: 10 mg (M),
15 mg (F) Schwangere: 30 mg Stillende: 20 mg
Blässe, Mundwinkelrhagaden, brüchige Nägel,
Haarausfall, Müdigkeit,
Konzentrationsschwäche,
Kopfschmerzen, Anämie
Magnesium
Erwachsene: 350 mg (M),
300 mg (F) Schwangere: 310 mg Stillende: 390 mg
Erwachsene: 10 mg (M),
7 mg (F) Schwangere: 10 mg
(ab 4. Monat) Stillende: 11 mg
Müdigkeit, Muskelkrämpfe
(Waden), bei Schwangeren:
Gebärmutterkontraktionen,
vorzeitige Wehen
Unregelmäßige Periode,
Wundheilungsstörungen,
Abwehrschwäche,
Infektanfälligkeit
Zink
(M = Männer, F = Frauen, WW = mögliche Wechselwirkungen, NW = mögliche Nebenwirkungen)
Hinweise
- Einnahme: abends - Vitamin D verbessert die Resorption - Spinat, Rhabarber, Vollkorn hemmen die Resorption - Gute Bioverfügbarkeit: Citrat-, Gluconat-, Lactat-Verbindungen - W W: Antibiotika, Diuretika, system. Glucocorticoide, Eisen (mind.
2 h Abstand bei der Einnahme einhalten)
- Einnahme: morgens, nüchtern - Vitamin C verbessert die Resorption - Kaffee, schwarzer Tee, Milchprodukte hemmen die Resorption - Bessere Resorption: Eisen-(II)-Verbindungen - W W: Antibiotika, Parkinsonmittel, NSAR, Schilddrüsenpräparate,
Calcium, Magnesium, Zink (3–4 h Abstand halten) - NW: Dunkelfärbung des Stuhls (harmlos), Obstipation
- Einnahme: mehrere Einzeldosen über den Tag verteilt - Gute Bioverfügbarkeit: Aspartat-, Citrat-, Orotat-Verbindungen
- WW: Antibiotika, Calcium, Eisen (2–3 h Abstand halten) - NW: Durchfall
- Einnahme: nüchtern oder eine Stunde vor dem Essen - Gute Bioverfügbarkeit: Aspartat-, Gluconat-, Histidin-, Orotat-­
Verbindungen - WW: Antibiotika, Eisen (mind. 2 h Abstand halten)
35
Beratungsleitfaden
Zinkmangel
Fragen für das Beratungsgespräch
Für wen ist das Mittel? • Welche Symptome liegen vor? • Muss auf Unverträglichkeiten/Erkrankungen geachtet werden?
Mögliche Symptome
Erhöhte Infektanfälligkeit, Wundheilungsstörungen, Müdigkeit und
Abgeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, Hautprobleme, Wachstumsstörungen von Haaren und Nägeln
Vorsicht: > 4 x im halben Jahr therapiepflichtige Infektionen; andauernde oder übermäßig starke Symptome;
ARZT!
Schwangerschaft; Begleiterkrankungen (z. B. Autoimmunerkrankungen)
Risikofaktoren für einen Zinkmangel
Vegane oder vegetarische Ernährung, Leistungssport, Schwangerschaft, Diabetes mellitus,
chronische Darmerkrankungen, Nierenerkrankungen, Alkoholiker, HIV-Erkrankung
Zinksupplementierung in der Selbstmedikation
Bedarf und Zufuhrempfehlungen (bez. auf Zink-Ion): 7 mg/Tag bei Frauen, 10 mg/Tag bei Männern und Schwangeren,
11 mg/Tag bei Stillenden; Zinksubstitution in höheren Dosierungen nicht länger als 3–4 Monate
Interaktionen
Komplexbildner (z. B. Phytinsäure in Vollkornbrot, Mais), Antibiotika (z. B. Tetracycline), Chelatbildner
2–4 h Abstand
(z. B. D-Penicillamin), best. Ballaststoffe, hohe Mengen an Eisen, Kupfer und Calcium, Alkohol
Faktoren zur Auswahl eines Zinkpräparats
Darreichungsform
Tägliche Dosierung
• Magensaftresistent
• nicht magensaftresistent
• Einmaldosis (15–25 mg Zink-Ion)
• Mehrfachdosierung (6–10 mg
Zink-Ion)
nüchterne Einnahme sichert
die Zinkaufnahme, da keine
Wechselwirkungen mit Nahrung
möglich
magensaftresistenter Überzug
schützt vor Übelkeit bei
Einnahme von Zink
Bioverfügbarkeit
Kopplung von Zink an
Aminosäuren (z. B. Histidin)
oder Orotsäure
max. 25 mg/Tag
Mehrfachdosierung kann auf-
grund homöostatischer Regelmechanismen zu einer besseren
Aufnahme von Zink beitragen
CAVE: Auf Angabe des Gehalts an
Zink-Ion achten!
Wirkstoff: Orotsäure, Zinksalz-2-Wasser 40 mg (entspricht: Zink-Ion 6,3 mg)
Anwendungsgebiete: Behandlung von Zinkmangelzuständen, die ernährungsmäßig nicht behoben werden können
Packungsgrößen: 20 Stück (N1), 50 Stück (N2), 100 Stück (N3)
Dosierung:
• Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene: 3 x tgl. eine Tablette; zur Dauerbehandlung 2–3 x tgl. eine Tablette
• Kinder von 4 bis 11 Jahren: 2 x tgl. eine Tablette
Anwendung: Tabletten ca. ½ Stunde vor den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einnehmen
Vorteile:
• Nüchterne Einnahme → verbesserte Zinkaufnahme
• Magensaftresistenz → Schutz der Magenschleimhaut
• Mehrfachdosierung → verbesserte Zinkaufnahme
• Kopplung an die natürliche Orotsäure → gleichmäßige und konstante Zinkaufnahme
• farbstoff-, laktose-, glutenfrei
Zinkorotat-POS®. Wirkstoff: Zinkorotat × 2 H2O. Zusammensetzung: 1 magensaftresistente Tablette enthält 40 mg Zinkorotat × 2 H2O (entspr. 6,3 mg Zink), Dextrose-Maltose-Saccharid-Gemisch (92:3,5:4,5), Maisstärke, Mannitol (Ph. Eur.),
Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Mikr. Cellulose, Copovidon, Crospovidon, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.), Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)-Dispersion 30 % (Ph. Eur.),
Talkum,Triethylcitrat. Anwendungsgebiete: Behandlung von Zinkmangelzuständen, die ernährungsmäßig nicht behoben werden können. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Zinkorotat oder einem der sonstigen Bestandteile.
Nebenwirkungen: Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufigkeit nicht bekannt: Magenbeschwerden, Durchfall. Erkrankungen des Immunsystems: Häufigkeit nicht bekannt: Allergische Reaktionen. Zinkorotat-POS® kann bei langfristiger
Einnahme Kupfermangel verursachen. Stand: August 2016
URSAPHARM Arzneimittel GmbH, Industriestraße 35, 66129 Saarbrücken
In Kooperation mit
✁
Foto: Ursapharm Arzneimittel GmbH
Produktsteckbrief – Zinkorotat-POS® magensaftresistente Tabletten
» Beratung
OTC Dialog Wenn es ziept und brennt
Foto: ©absolutimages / Fotolia
Harnwegsinfekte
Ständiger Harndrang und brennende Schmerzen
beim Wasserlassen sind die häufigsten Symptome
einer Harnwegsinfektion (HWI). Manchmal ist die
Gabe von Antibiotika unumgänglich, aber es gibt
zahlreiche Medikamente in der Selbstmedikation,
die man bei leichten und unkomplizierten Blasenentzündungen erfolgreich einsetzen kann.
menge und brennenden Schmerzen beim Wasserlassen
Ursachen, Symptome, Diagnose
Behandlung in der Selbstmedikation
Ein Harnwegsinfekt ist eine meist durch Bakterien (in
In der Selbstmedikation stehen zahlreiche Präparate
80 % der Fälle durch E. coli) verursachte Infektion der
zur Behandlung von Harnwegsinfekten zur Verfügung.
ableitenden Harnwege. Frauen sind dabei deutlich häu-
Neben klassischen Analgetika (z. B. Ibuprofen, Parace-
figer betroffen als Männer. Jede zweite Frau erkrankt
tamol) und Spasmolytika (z. B. Butylscopolamin), die
mindestens einmal im Leben an einer Blasenentzün-
zur Symptombesserung beitragen, kommen vor allem
dung (akute Zystitis). Die Ursachen hierfür liegen in
pflanzliche Präparate in Frage. Bei den allerersten
der weiblichen Anatomie: Zum einen ist die Harnröhre
Ziehschmerzen können beispielsweise durchspülende
kürzer als bei Männern (ca. 4 cm gegenüber 20 cm)
und harntreibende Mittel (Aquaretika) die Symptome
und zum anderen liegen die Ausgänge des Darms, der
lindern und oft eine beginnende B
­ lasenentzündung
Scheide und der Blase dicht hintereinander. Grundsätz-
noch aufhalten. Fertigarzneimittel mit antibakteriell
lich sind Personen mit einem geschwächten Immunsys-
wirkenden Pflanzenextrakten (Phyto-Desinfizienta)
tem anfälliger, aber auch Frauen in der Menopause und
eignen sich ebenfalls bei leichten, unkomplizierten
Schwangere erkranken aufgrund hormoneller Schwan-
Harnwegsinfekten in der Selbst­therapie.
bemerkbar. Begleitend können krampfartige Unterleibsschmerzen und eine Trübung des Urins auftreten.
Einige Keime verursachen auch einen übel riechenden
Urin oder Ausfluss. Fieber tritt meist dann auf, wenn
nicht nur die Blase, sondern auch die oberen Harnwege
entzündet sind.
kungen häufig. Auch beim Geschlechtsverkehr können
Keime leicht in die Harnröhre gelangen und zu einem
Hinweis: Bei starken Schmerzen, Blut im Urin, Fieber,
Harnwegsinfekt führen.
einer Schwangerschaft oder wenn die Beschwerden
nach fünf Tagen nicht besser werden, sollte ein Arzt
Eine Blasenentzündung macht sich meist durch einen
verstärkten Harndrang bei geringer Ausscheidungs-
konsultiert werden!
37
Anzeige
«
OTC Dialog
Harnwegsinfekte – Behandlung in
der Selbstmedikation
Die Top-5-Präparate zur Behandlung
von Harnwegsinfekten
Tipps für das Beratungsgespräch
• Viel trinken (2–3 Liter pro Tag), damit Keime aus
1.ANGOCIN® Anti-Infekt N (Repha)*
der Harnröhre gespült werden
2.Canephron® N (Bionorica)
• Verkühlung meiden (wärmende Wäsche tragen,
3.Cystinol® Produktfamilie (Schaper und Brümmer)
4.Heumann Blasen- und Nierentee
Wärmflasche anlegen, nasse Kleidung zum Beispiel nach dem Schwimmen zeitnah ausziehen)
SOLUBITRAT® uro (Zentiva)
• Nach dem Toilettengang von vorn nach hinten
5.Cranberry AV36® (Avitale)
reinigen
• Blase regelmäßig und vollständig entleeren,
möglichst auch nach dem Geschlechtsverkehr
Quelle: IMS Health, gemessen am Umsatz (Juni 2015–Mai 2016).
* Arzneimittel hat zwei Indikationen (Atemwegs- und Harnwegsinfekte). Es wurde nicht
differenziert.
• Kondome u. sanfte Intimpflegeprodukte verwenden
Aquaretika:
Desinfizienta:
• Zum Aus- und Durchspülen der Blase, als Tee oder
• Leicht desinfizierender, antibakterieller Effekt, zur
Tabletten
Keimverminderung
• Beispiele: Birkenblätter, Brennnesselblätter, Gold­
• Beispiele: Bärentraubenblätter, Kapuzinerkresse,
rutenkraut (auch leicht spasmolytisch und antiphlo-
Meerrettich,
gistisch),
kraut
Hauhechelwurzel,
Orthosiphonblätter,
Schachtelhalmkraut
• Kontraindikationen:
Orthosiphonblätter,
Schachtelhalm-
• Kontraindikationen: Schwangerschaft und Stillzeit,
Schwangerschaft,
Ödeme
eingeschränkte Herz- und Nierentätigkeit
infolge eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion
Produktbeispiele
ANGOCIN® Anti-Infekt N Filmtabletten
Heumann Blasen- und Nierentee SOLUBITRAT uro mit einer Kombination aus Goldrutenkraut und Birkenblättern bekämpft die Entzündung,
lindert die Schmerzen und spült die Erreger aus dem Körper. Die
Wirksamkeit beider pflanzlicher Drogen ist in Form positiver Monographien bestätigt. Weitere Informationen auf
Seite 39.
Packungsgrößen: 30 g, 60 g
ANGOCIN® Anti-Infekt N Filmtabletten mit einer Kombination von
Senfölen (Isothiocyanate) aus Kapuzinerkresse und Meerrettich wirkt
antibakteriell und entzündungshemmend. Senföle zeigen eine
ausgeprägte Wirkung vor allem gegenüber E. coli. Weitere Informationen auf Seite 43.
Packungsgrößen: 50 St, 100 St, 200 St, 500 St
®
HEUMANN Blasen- und Nierentee SOLUBITRAT® uro. Wirkst.: Trockenextrakt aus Birkenblättern
u. Goldrutenkraut. Zusammens.: Arzneil. wirks. Bestandt.: 1,2 g Teeaufgusspulver (= 1 Messlöffel)
enth.: Trockenextrakt Birkenblätter (4–8 : 1) 224 mg, Goldrutenkraut (4–7 : 1) 250 mg, Auszugsmittel
Wasser. Sonst. Bestandt.: Maltodextrin, Ammoniak-Zuckercouleur (E 150c), Orangen-, Karamellaroma,
Saccharin-Na, Bitterfenchelöl. Anw.-geb.: Zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der
ableitenden Harnwege und als Vorbeugung bei Nierengrieß. Bei Blut i. Urin, bei Fieber od. b.
anhaltenden Beschwerden > 5 Tage Rücksprache m. d. Arzt erforderlich. Gegenanz.: Bekannte
Überempfindlichkeit gg. einen d. Bestandt. d. AM. Keine Durchspülungstherapie b. kardialen u.
renalen Ödemen. Kdr < 12 J. Warnhinw. u. Vors.-maßn.: Währ. d. Durchspülungsther. auf reichl.
Flüssigkeitszufuhr achten! Schwangersch. u. Stillz.: Wg. nicht ausreichender Unters. nicht
einnehmen. Nebenw.: Häufig. nicht bek.: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, sowie Überempfindl.-reakt.
(Hautausschlag, Juckreiz, Urtikaria, allerg. Rhinitis). Apothekenpflichtig. Winthrop Arzneimittel
GmbH, 65927 Frankfurt am Main. Mitvertrieb: Zentiva Pharma GmbH, 65927 Frankfurt am Main.
Stand: Oktober 2014 (SADE.PEXT.16.04.0906)
ANGOCIN® Anti-Infekt N Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält: Kapuzinerkressenkrautpulver
200 mg, Meerrettichwurzelpulver 80 mg, Sonstige Bestandteile: Cellulose, Eisenoxide und –hydroxide
E 172, Hypromellose, Kartoffelstärke, Macrogol, Natriumcarboxymethylstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Stearinsäure, Talkum, Titandioxid E171. Anwendungsgebiete: Zur Besserung der Beschwerden bei
akuten entzündlichen Erkrankungen der Bronchien, Nebenhöhlen und ableitenden Harnwege. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Meerrettichwurzel, Kapuzinerkressenkraut oder sonst. Bestandteile;
akute Magen- u. Darmgeschwüre; akute Nierenentzündungen; Kinder unter 6 Jahre; Schwangerschaft;
Stillzeit; Kinder von 6 bis 12 Jahren: die Einnahme sollte nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.
Nebenwirkungen: Häufig: Magen- und Darmbeschwerden wie Übelkeit, Oberbauchdruck, Durchfall,
Blähungen, Sodbrennen. Gelegentlich: Systemische allergische Reaktionen sowie Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (z. B. Hautrötungen mit Hitzegefühl (Flush), Hautausschlag und/oder Juckreiz). Repha
GmbH - Biologische Arzneimittel, Alt-Godshorn 87, 30855 Langenhagen
✁
Heumann Blasen- und Nierentee SOLUBITRAT® uro
Foto: Zentiva Pharma GmbH / Repha GmbH
38
» Anzeige
OTC Dialog Heumann Blasen- und Nierentee
Wirkung und Darreichungsform überzeugen
Mit dem Heumann Blasen- und Nierentee
­SOLUBITRAT® uro steht eine Option zur Behandlung akuter Harnwegsinfekte zur Verfügung, die
eine nachgewiesene Arzneimittelwirkung mit einer Förderung der Ausspülung von Bakterien vereint. In einer aktuellen Umfrage zeigten sich die
Teilnehmer sowohl von der Wirkung als auch von
der einzigartigen Darreichungsform überzeugt.
• bekämpft die Entzündung (Goldrute),
• lindert krampfartige Beschwerden (Goldrute) und
• fördert gleichzeitig die Harnausscheidung und damit
das Ausspülen von Bakterien (Birke, Goldrute).
Dass die Wirksamkeit beider pflanzlicher Drogen in
Form positiver Monographien bestätigt ist, ist für 99 %
der Umfrageteilnehmer ein wichtiger Aspekt für die
Empfehlung.
Bei unkomplizierten Harnwegsinfekten stellen pflanzliche Arzneimittel eine wichtige Behandlungs­
option
Einzigartige Darreichungsform
dar: Bei rechtzeitiger Anwendung lässt sich eine Anti-
Weitere Vorteile sehen die Teilnehmer in der beson-
biotikatherapie oftmals vermeiden. Aufgrund der
deren Darreichungsform. Die Heumann Arznei­
tees
Vielzahl an erhältlichen Präparaten fällt die Auswahl
werden mit einem einzigartigen Verfahren, der Hoch-
jedoch nicht leicht.
druck-Sprühtrocknung, hergestellt. Das Ergebnis ist
ein Arzneipulver (= Solubitrat) mit einer sehr hohen,
Kriterien für die Empfehlung
definierten Wirkstoffkonzentration. Dies ermöglicht
Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören eine nach-
eine exakte Dosierung, zudem sind die Wirkstoffe nach
gewiesene und umfassende Wirkung, wie eine aktuelle
dem Auflösen des Pulvers in Wasser (kalt oder heiß)
Umfrage unter insgesamt 2.404 Apothekenmitarbei-
sofort verfügbar.
tern zeigt (s. Abb.). Daneben sind eine einfache Anwen-
Es verwundert daher nicht, dass über 90 % der Um­-
dung und genaue Dosierbarkeit wichtig.
frageteilnehmer den Heumann Blasen- und Nierentee
SOLUBITRAT® uro im Falle eines Harnwegsinfekts
Nachgewiesene Wirksamkeit
auch selbst anwenden würden.
Diese Kriterien sind z. B. im Heumann Blasen- und
Nierentee SOLUBITRAT® uro mit Goldrutenkraut und
Mehr Informationen unter www.blasen-nieren-tee.de
Birkenblättern vereint, denn dieser
Fachinformation: s. Seite 38
Sonstiges:
0 %
Eine ansprechende Optik ist wichtig.
0 %
Es sollte preisgünstig sein.
Es sollte gut schmecken.
8 %
15 %
64 %
Es sollte einfach in der Anwenung sein.
Eine genaue Dosierbarkeit ist wichtig.
Es sollte nicht nur die Harnausscheidung fördern, sondern
auch die Entzündung bekämpfen und krampfartige Schmerzen.
Es sollte sich um ein Arzneimittel mit
nachgewiesener Wirkung handeln.
36 %
89 %
86 %
Abb.: „Welche Eigenschaften sollte ein pflanzliches Arzneimittel besitzen, damit Sie es Ihren Kunden empfehlen?
Bitte nennen Sie die drei wichtigsten!“ (N = 2.404)
39
40
Retax & Service
«
OTC Dialog
Fragen zur Arzneimittelabgabe
Das DAP-Team antwortet
Abgabeprobleme gibt es nicht nur bei Rx-Arzneimitteln, sondern auch bei OTC-Präparaten, die zulasten der GKV verordnet werden. Es stellt sich häufig die Frage, unter welchen Bedingungen diese erstattungsfähig sind. Das zeigen auch zahlreiche Anfragen an das DAP, dokumentiert durch die nachfolgenden Beispiele aus der Praxis.
Fall 1
§ 5 Arzneiversorgungsvertrag BG – Preisberechnung
BG-Verordnung über Euminz
„(6) Ist für das abgegebene Mittel ein Festbetrag nach
§ 35 oder 36 SGB V festgesetzt und ist der Apothekenabgabepreis höher als der für dieses Mittel festgesetzte
Festbetrag, ist dem Unfallversicherungsträger vorbe-
Frage:
haltlich der Regelung des Satzes 2 nur der Festbetrag
Wir haben zwei Fragen:
in Rechnung zu stellen und der Mehrbetrag vom Ver-
1.Ist die Abgabe von Euminz auf BG-Rezept noch mög-
sicherten zu leisten. Dies gilt nicht, wenn der Arzt auf
lich?
2.Falls ja, muss die Zuzahlung von 5,00 Euro vom Patienten geleistet werden?
dem Verordnungsblatt auf die medizinische Notwendigkeit des teureren Mittels hinweist; in diesem Fall ist dem
Unfallversicherungsträger ungeachtet der Festbetragsregelung nach §§ 29 und 31 SGB VII der Apothekenab-
Antwort:
gabepreis in Rechnung zu stellen. Als Hinweis auf die
Euminz ist ein apothekenpflichtiges Arzneimittel:
medizinische Notwendigkeit ist beispielsweise das Set-
Apothekenpflichtige Arzneimittel werden grundsätz-
zen des aut-idem Kreuzes zu werten.“
lich von den Berufsgenossenschaften (BG) übernommen, daher ist auch von einer Erstattung von Euminz
auszugehen. Was von der BG erstattet wird, ist dem
Liefervertrag der Berufsgenossenschaften zu entnehmen, ebenso die Zuzahlungs-/Mehrkostenregelung:
§ 1 Arzneiversorgungsvertrag BG – Gegenstand des
Vertrages
Fazit
Auf eine BG-Verordnung ist die Abgabe von Euminz
zulässig. Der Patient muss dabei keine Zuzahlung
leisten.
„(1) Dieser Vertrag regelt die Sicherstellung der Versorgung gemäß § 27 Abs. 1 Nr. 4 SGB VII der in der gesetz-
Diskutieren Sie mit in unserem
Retax-Forum:
lichen Unfallversicherung Versicherten (im folgenden
„Versicherte“ genannt) mit
www.OTCdialog.de/3543
a. Arzneimitteln,
b.Verbandmitteln sowie
c.Medizinprodukten und sonstigen apothekenüblichen
Waren
(§ 1a Absatz 10 Apothekenbetriebsordnung) einschließlich Hilfsmitteln.“
Fall 2
Mehrfachverordnung Dulcolax
Eine Zuzahlung bzw. Rezeptgebühr für BG-Rezepte
muss von Patienten nicht gezahlt werden, allerdings
eventuell anfallende Mehrkosten, sofern der Arzt nicht
die Notwendigkeit auf dem Rezept vermerkt hat (z. B.
Frage:
durch Setzen des Aut-idem-Kreuzes):
Uns liegt eine Verordnung über 2 x 40 St. Dulcolax zulasten der AOK Nordost vor. Ist die Abgabe so
» Retax & Service
OTC Dialog erlaubt oder muss die 100-St.-Packung abgegeben werden? Wenn Letzteres der Fall ist, muss das Rezept vom
BPI-Liste OTC-Satzungsleistung der
Krankenkasse:
Arzt abgeändert werden?Fall 1
www.OTCdialog.de/3542
Antwort:
Bei Dulcolax handelt es sich um ein apothekenpflichtiges Arzneimittel, welches unter folgenden Bedingungen zulasten der Gesetzlichen Krankenkasse verordnet
werden kann:
Fall 3
Wird Neurexan für Erwachsene erstattet?
Frage:
Uns liegt eine Verordnung für eine Erwachsene zulasten der Techniker Krankenkasse über Neurexan 250
Abb.: ADG-Software, Stand 12.08.2016
Tabletten vor. Die EDV „meckert“ nicht. Die Patientin
versicherte mir, es gäbe eine Ausnahmeregelung. Über-
Apothekenpflichtige Arzneimittel dürfen gemäß Rah-
nimmt die TK Neurexan? Wie ist generell die Erstat-
menvertrag unterhalb der größten Messzahl Nmax (hier
tungsfähgikeit von Homöopathika geregelt?
= 100 St.) nicht gestückelt werden, sondern es muss die
nächstliegende Packungsgröße abgegeben werden:
Antwort:
Neurexan ist ein apothekenpflichtiges homöopathi-
§ 6 Abs. 2 Rahmenvertrag – Abgabe wirtschaftlicher
Einzelmengen:
sches Arzneimittel, das z. B. bei Unruhezuständen und
„1 Entspricht die nach Stückzahl verordnete Menge, die
homöopathisches Arzneimittel handelt, ist bei Verord-
keinem N-Bereich nach der geltenden Packungsgrößen-
nungen für Erwachsene § 12 Abs. 6 Arzneimittel-Richt-
verordnung zugeordnet werden kann, keiner im Handel
linie zu beachten.
befindlichen Packungsgröße, so sind, nach wirtschaft­
Demnach darf der Arzt homöopathische und anthropo-
licher Auswahl aus den zulässigen Packungsgrößen,
sophische Arzneimittel bei schwerwiegenden Erkran-
verschreibungspflichtige Arzneimittel bis zur verord-
kungen nur für in Anlage I der Arzneimittel-Richtlinie
neten Menge abzugeben. 2 Bei nicht verschreibungs-
(OTC-Übersicht) aufgeführte Indikationsgebiete ver-
pflichtigen Arzneimitteln ist die der verordneten Menge
ordnen. Da schlaffördernde Mittel in Anlage I AM-RL
nächstliegende Packungsgröße abzugeben.“
keine Erwähnung finden, ist eine Erstattung auf Kas-
Schlafstörungen eingesetzt wird. Da es sich um ein
senrezept fraglich. Deshalb sollte im Rahmen einer
Im Handel befindliche Dulcolax-Packungen:
guten Zusammenarbeit Rücksprache mit dem Arzt
gehalten und der Sachverhalt erörtert werden. Bleibt
der Arzt bei der Verordnung zulasten der Kasse, können
Sie das Rezept abrechnen. Der Regress richtet sich im
Falle einer Beanstandung an den Arzt. Eine Alternative
wäre z. B. die Verordnung auf einem grünen Rezept, da
Abb.: ADG-Software, Stand 12.08.2016
die Techniker Krankenkasse homöopathische Arzneimittel als freiwillige Satzungsleistung übernimmt. Die
Patientin kann das bedruckte grüne Rezept und den
Fazit
Kassenbon aus der Apotheke dann selbst bei der Kasse
zur Erstattung einreichen.
Es sind insgesamt 80 Stück verordnet worden.
Da die 100-Stück-Packung (N3) der verordneten
Gesamtmenge am nächsten liegt, muss diese abgegeben werden. Eine Rezeptänderung durch den
Arzt ist dabei nicht nötig.
Arbeitshilfe „OTC-Arzneimittel auf
GKV-Rezept“:
www.OTCdialog.de/3544
41
42
Beratung
«
OTC Dialog
Läusemittel
Wissenswertes zur Erstattungsfähigkeit und
­B ehandlung
Kopflausbefall ist der häufigste parasitäre Befall
im Kindesalter. Für Betroffene führt der Weg in der
Regel in die Apotheke. Neben den richtigen Beratungshinweisen ist auch das Thema Erstattungsfähigkeit von Bedeutung.
Zum DAP-Service „Verordnungsfähige
Medizinprodukte“:
www.OTCdialog.de/3541
Erstattungsfähigkeit
Was tun bei Kopflausbefall?
Die Präparate zur Behandlung von Kopfläusen gehö-
Ein Kopflausbefall äußert sich durch einen starken
ren zur Gruppe der Non-Rx-Präparate, d. h. sie kön-
Juckreiz der Kopfhaut – dieser wird durch die Reaktion
nen ohne Rezept in der Apotheke gekauft werden.
des Immunsystems auf den Speichel der Läuse ausge-
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Arzt
löst. Besteht ein entsprechender Verdacht, sollte der
bestimmte Produkte auf einem Kassenrezept verord-
Kopf gründlich nach Läusen abgesucht werden. Hierzu
net und die Apotheke diese auch abrechnen darf. Für
eignet sich insbesondere die Verwendung eines Läuse-
die Erstattungsfähigkeit zulasten der GKV muss unter-
kammes, denn mit diesem gelingen ein Auskämmen
schieden werden, ob es sich um ein Arzneimittel oder
der Läuse und eine anschließende Identifikation der
um ein Medizinprodukt handelt.
Tiere. Erst nach eindeutiger Feststellung eines Befalls
sind weitere Schritte einzuleiten. Der SOS-Handlungs-
Medizinprodukt vs. Arzneimittel
leitfaden zeigt das Wichtigste im Überblick:
Arzneimittel = chemische Wirkung
SOS – Handlungsleitfaden
Status: apothekenpflichtig?
Wenn nein: keine Abgabe auf Kassenrezept
Wenn ja: → erstattungsfähig für alle bis zum 12.
Geburtstag, → erstattungsfähig für Jugendliche mit
Entwicklungsstörungen bis zum 18. Geburtstag (keine
Prüfpflicht für Apotheke)
1. Bei Verdacht → kontrollieren
2.Bei Befall → sofort behandeln
3.Familienmitglieder → kontrollieren und ggf.
gleichzeitig behandeln
4.Umfeld → zeitnah informieren (Nachbarn, Freunde, Kindergarten, Schule)
Medizinprodukt = physikalische Wirkung
Status: Listung in Anlage V der Arzneimittel-Richt­
linie des G-BA?
5.Reinigungsmaßnahmen → wenn alle anderen
Punkte erledigt wurden, sich um den Haushalt
und Gegenstände kümmern
Wenn nein: keine Abgabe auf Kassenrezept
Wenn ja: → erstattungsfähig für alle Altersklassen
6.Wiederholung (wichtig!) → nach 8–10 Tagen die
Behandlung bei den Betroffenen wiederholen
7.Kontrolle → alle 4 Tage nasse Haare mit Haar-
DAP-Service „Verordnungsfähige Medizinprodukte“
spülung auskämmen (Empfehlung des RKI)
In Anlage V der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) des
Detaillierte Informationen zur korrekten Anwendung
Gemeinsamen
handelsüblicher Produkte und zum Thema Erstattungs-
Bundesausschusses
(G-BA)
werden
namentlich diejenigen Medizinprodukte gelistet, die
fähigkeit liefert die DAP-Arbeitshilfe „Läusemittel“.
verordnungs- und erstattungsfähig zulasten der GKV
sind. Der DAP-Service „Verordnungsfähige Medizinprodukte“ zeigt alle aktuell erstattungsfähigen Medizinprodukte (alphabetisch nach Produktnamen) an.
Für die Nutzung dieses Onlineservices ist eine Regis­
trierung bei „Mein DAP“ erforderlich (kostenfrei).
Zum Download der Arbeitshilfe
­„Läusemittel“:
www.OTCdialog.de/3548
» Aus der Industrie
OTC Dialog Duales Wirkprinzip bei Harnwegsinfekten
Senföle wirken antibakteriell und antientzündlich
Dass die in ANGOCIN® Anti-Infekt N enthaltenen
Senf­öle antibakteriell und antientzündlich wirken,
wurde bereits in zahlreichen In-vitro-Studien gezeigt. Neue Untersuchungen haben jetzt weitere
Belege für die ausgeprägte antibakterielle Aktivität gegenüber uropathogenen E.-coli-Stämmen
(UPEC) geliefert.
ANGOCIN® Anti-Infekt N kann schon bei den ersten
Beschwerden eines Harnwegsinfekts eingenommen
werden. Die enthaltenen Senföle beeinträchtigen die
Darmflora nicht und Resistenzentwicklungen sind aufgrund des multimodalen Wirkmechanismus nicht zu
erwarten.
Weitere Informationen enthält die beiliegende Bera-
Der rationale Einsatz von Antibiotika erlangt bei
tungskarte zu ANGOCIN® Anti-Infekt N.
Harnwegsinfekten eine immer größere Bedeutung,
da sich die Resistenzsituation fortlaufend verschärft.
Foto: © silencefoto / Fotolia
Eine aktuelle Studie belegt, dass die in ANGOCIN®
Anti-Infekt N enthaltenen Senföle (Isothiocyanate) aus
Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel die Internali-
Beratungskarte
ANGOCIN® Anti-Infekt N:
www.OTCdialog.de/3551
sierung von UPEC in das Blasenepithel hemmen und
somit helfen können, das Auftreten eines mög­lichen
Rezidivs einer Harnwegsentzündung zu verhindern.1
Die Wirksamkeit und Sicherheit bei Erwachsenen und
Kindern ist zudem durch klinische Studien belegt, auch
bei häufig wiederkehrenden Infekten.2–4
1 Biehler, K. et al., Poster: Influence of an isothiocyanate (ITC) mixture on the internalization of
E. coli into human uroepithelial cells (2015).
2 Goos, K.-H. et al., Arzneim.-Forsch./Drug Res. 57, No. 4, 238–246 (2007).
3 Goos, K.-H. et al., Arzneim-Forsch./Drug Res. 56: 249–257 (2006).
4 Albrecht, U. et al., Curr Med Res Opin 23(10): 2415–2422 (2007).
Neurapas® balance – Sommer für Ihre Seele
Jetzt im neuen Packungsdesign
Neurapas® balance zeigt sich in einem neuen Look
und präsentiert sich damit nach außen so, wie es
wirkt: stimmungsaufhellend, entspannend und beruhigend.
Wenn in der Herbst- und Winterzeit die Tage kürzer und
dunkler werden, wünschen sich Menschen mit depressiven Verstimmungen oft den Sommer wieder herbei.
Genau dieser Sehnsucht trägt das neue Packungsdesign und Key-Visual Rechnung: Warme, sonnengelbe
Farben und sommerliche Schmetterlinge vermitteln
optisch den „Sommer für Ihre Seele“.
Foto: Pascoe Naturmedizin
Die Zusammensetzung von Neurapas® balance bleibt
unverändert. Drei Heilpflanzen sorgen für die Wirkung:
• Johanniskraut – der Stimmungsaufheller
• Passionsblume – die Entspannende
• Baldrian – der Beruhiger
Diesem Heft liegt eine aktualisierte Beratungskarte
bei, der Sie weitere Informationen entnehmen können.
Hier geht es zum Download der
Beratungskarte:
www.OTCdialog.de/3552
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Aktuelles
«
OTC Dialog
OTC- und Gesundheitsmittel –
1. Halbjahr 2016:
Trotz moderater Grippesaison wuchs
der Markt um 2,6 %
Deutsche Apotheken haben im vergangenen
Halbjahr mehr Umsatz mit verschreibungsfreien
Arzneimitteln und Nichtarzneimitteln erzielt als im
ersten Halbjahr 2015 (Basis: Apothekenverkaufspreis), obwohl die Grippewelle deutlich schwächer
war als im Vorjahr. Das zeigen Marktdaten des Informations-, Beratungs- und Technologie-Dienstleistungsunternehmens für die Healthcarebranche IMS Health. Demnach betrug der Umsatz mit
OTC- und Gesundheitsmittel-Präparaten von Januar bis Ende Juni 2016 knapp 4,2 Milliarden Euro,
2,6 % mehr als im Vorjahr. Der Absatz der Packungen ging hingegen um 0,2 % auf 457 Millionen zurück.
zungssortiment entsprechend. Emanuel Winklhofer
(Apotheker, Trainer, Kommunikationsspezialist und
Dozent an der Fachhochschule Schmalkalden) sagt
in diesem Zusammenhang: „Die Sichtwahl hat nicht
die Aufgabe, uns die Arbeit zu erleichtern im Sinne
einer praktischen Ablage. Das Ziel einer optimalen
Sichtwahlpräsentation liegt einzig und allein darin,
Impulskäufe zu generieren. Denn die Sichtwahl ist
die wichtigste Impulskauf-Fläche der Apotheke. Und
dazu braucht es eine optimale Gestaltung.“
• Bekannte OTC-, Nutrition- und Kosmetik-Marken
ziehen die Shopper in die Apotheke. Ist der Kunde
zufrieden, bringt er bzw. sie bald auch ihre Rezepte
in seine oder ihre „Vor-Ort-Apotheke“. Wenn Sie den
Bekanntheitsgrad einer Marke nicht kennen, orien-
Dennoch dominiert der Umsatz mit rezeptpflichtigen
tieren Sie sich an den IMS-Absatzzahlen. Grund-
Arzneimitteln den deutschen Apothekenmarkt. So lag
sätzlich besteht eine hohe Korrelation zwischen dem
der Umsatz mit rezeptpflichtigen Präparaten im ersten
Absatz eines Produktes und seinem Bekanntheits-
Halbjahr 2016 bei rund 20,4 Milliarden Euro. Damit
grad.
entfielen zwar 76 % des Gesamtumsatzes (26,8 Milliar­
den Euro) im Apothekenmarkt auf den rezeptpflichti-
Betrachtet man die einzelnen Segmente im Markt
gen Bereich. Der Umsatzbeitrag der rezeptfreien Seg-
für nicht rezeptpflichtige Artikel, so fällt auf, dass
mente im Apothekenmarkt lag demzufolge jedoch bei
der Löwenanteil des Absatzes und Umsatzes auf den
keinesfalls zu vernachlässigenden 24 %.
Bereich der OTC-Arzneimittel und -Nichtarzneimittel
entfällt, gefolgt von den Produktgruppen Patient Care
Nachfolgend finden Sie drei strategische Ansätze für
(medizinischer Sachbedarf), Personal Care (Kosmetik
ein erfolgreiches Engagement im Bereich OTC und
und Körperpflege) und Nutrition (u. a. Nahrungsmittel
Nichtarzneimittel.
und diätetische Lebensmittel). Der Fokus liegt daher
• Preiswerte Kosmetikartikel kann der Verbraucher
auf dem Segment der rezeptfreien Arznei- und Gesund-
auch (günstiger) beispielsweise im Drogeriemarkt
heitsmittel.
erwerben. In der Apotheke erhält er aber eine fundierte Beratung. Fokussieren Sie sich ggf. auf hoch-
Eine starke Grippewelle prägte das erste Halbjahr
wertige Anti-Pigment- bzw. Anti-Aging-Produkte
2015 bzw. das gesamte Vorjahr. In diesem Jahr blieb
und eine exzellente Beratung. Dies gilt grundsätzlich
die Grippewelle weitgehend aus. Vielmehr waren das
auch für diätetische Lebensmittel bzw. Nahrungser-
erste Halbjahr 2016 im Allgemeinen und die ersten drei
gänzungsmittel und viele Produkte des medizini-
Monate im Besonderen bestimmt durch eine schwache
schen Sachbedarfs.
bis moderate Erkältungs- und Grippesaison.
• Besonders im OTC-Segment und im Bereich der
Freiwahl ist die Apothekerin bzw. der Apotheker
vor allem Unternehmer: Analysieren Sie den Rohertrag und weitere betriebswirtschaftliche Kennzahlen
Zum vollständigen Artikel:
der entsprechenden Artikel. Optimieren Sie Preise
www.OTCdialog.de/3554
und die Platzierung in der Sichtwahl und ihr Ergän-
» Anzeige
OTC Dialog Apotheker setzen auf
­dermatologische Kompetenz
Umfrageergebnis
Umfrageteilnehmer wünschen Unterstützung
Um mehr über die Relevanz medizinischer Hautpflege in der Apotheke zu erfahren, haben DAP
und DERMASENCE eine Umfrage unter rund 2.000
Apothekenmitarbeitern durchgeführt. Das wichtigste Ergebnis: Erwiesene Qualität ist für die Abgabe entscheidend.
Eine Unterstützung seitens der Hersteller ist ebenso
wichtig: 74 % wünschen sich E-Learnings und Fortbildungen, um ihr Wissen zu festigen. Auch Informationsmaterialien und -mailings werden hoch geschätzt. Auch
hier ist DERMASENCE ein aktiver Partner, der neben
den bereits erwähnten Services Vor-Ort-Schulungen für
Hautpflegeprodukte haben in der Apotheke einen
die Apothekenmitarbeiter und Apotheken­aktionstage
hohen Stellenwert: 64 % der Befragten gaben an, im
anbietet sowie kostenlose Downloads auf der Home-
Schnitt fünf freiverkäufliche Hautpflegeprodukte pro
page zur Verfü-
Tag zu verkaufen, wobei sie am häufigsten zu Neuro-
gung stellt.
dermitis, Akne und Anti-Aging beraten.
Machen Sie sich fit für die Beratung
Die wichtigsten Kriterien für die Empfehlung
Die Teilnahme am DAP Wissens-Check „Fruchtsäure –
Medizinische Hautpflegeprodukte werden von Wis-
ein Multitalent in der medizinischen Hautpflege“ macht
senschaftlern speziell für die Bedürfnisse trockener,
Sie fit für die Beratung. Eine passende Beratungskarte
juckender oder anderer Problemhaut entwickelt. Die-
können Sie kostenlos herunterladen.
ses Qualitätskriterium spielt bei der Empfehlung die
wichtigste Rolle – so das Ergebnis der Umfrage (vgl.
Abb.). Eine erwiesene Verträglichkeit, die Apotheken­
Zum Wissens-Check:
exklusivität einer Marke und ein gutes Preis-Leis-
www.OTCdialog.de/3555
tungs-Verhältnis sind weitere relevante Punkte.
Diesen Ansprüchen werden z. B. die Produkte von
DERMASENCE gerecht, die in enger Zusammenarbeit
mit Hautärzten entwickelt werden und ausschließlich
Download Beratungskarte:
pharmakologisch bewährte Wirkstoffe enthalten.
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Auswahlkriterien Hautpflegeprodukte
44 %
Erwiesene dermatologische Kompetenz
43 %
Erwiesene Verträglichkeit
12 %
Exklusiv in der Apotheke erhältlich
7 %
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Guter Qualifizierungs-/Schulungsservice des Herstellers
6 %
Breites Portfolio
6 %
Gute Einkaufskonditionen
Kombinierbarkeit des Pflegesystems
4 %
4 %
Hoher Bekanntheitsgrad der Marke / des Herstellers
2 %
Sonstige Kriterien
2 %
Abb.: „Wenn Sie ein Hautpflegeprodukt empfehlen, welche Kriterien sind für die Auswahl eines bestimmten Produktes
ausschlaggebend?“, mit „1“ bewertete Kriterien (= am wichtigsten), N = 1.901, September 2016
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Apothekenporträt
«
OTC Dialog
Pharmazeutische Betreuung
von Krebspatienten –
DAP zu Besuch bei einer onkologischen
­S chwerpunktapotheke
Die Löwen-Apotheke, die es seit 1880 in Hannover gibt, ist eine Institution sowie erste Adresse,
wenn es um Gesundheitsfragen geht – vor allem
für Krebspatienten. DAP traf die PTA Silvia Konrad
vor Ort zu einem Interview.
DAP: Sind Sie in ein lokales Netzwerk eingebunden?
Konrad: Absolut, ohne ein gutes Netzwerk und die
interdisziplinäre Arbeit der verschiedenen Gruppen
wäre eine pharmazeutische Betreuung im Sinne und
zum Wohle des Patienten überhaupt nicht möglich.
Wir arbeiten mit vielen Praxen zusammen und kennen
„Unsere Krebspatienten
schätzen die persönliche und
individuelle Betreuung sehr.“
auch Onkopsychologen, Zweithaar-Spezialisten und
Selbsthilfegruppen, die wir weiterempfehlen können.
Übrigens lernen wir auch viel von dem Feedback unserer Kunden. Es ist immer ein konstanter Austausch vorhanden, von dem alle profitieren.
DAP: Erhalten Sie bei der pharmazeutischen Betreu-
DAP: Seit 20 Jahren hat die Löwen-Apotheke einen
ung Ihrer an Krebs leidenden Patienten auch Unterstüt-
onkologischen Schwerpunkt. Wie kam es dazu?
zung von den herstellenden Pharmafirmen?
Konrad: Schon immer wurden Individualrezepturen –
Konrad: Ja, wie gesagt, ein gutes Netzwerk ist entschei-
als eine ureigene Aufgabe der Apotheke – bei uns groß-
dend. Viele Firmen versorgen uns mit Informations-
geschrieben und dazu zählt eben auch die Herstellung
broschüren und Produktmustern [Anm. der Red.: z. B.
applikationsfertiger Zytostatika. Nach und nach haben
Bendalis GmbH, Oberhaching], die wir den Patien­ten
wir, um unseren Krebspatienten besser helfen zu kön-
zum Testen mitgeben können. Betonen möchte ich
nen, ein umfassendes Konzept zur pharmazeutischen
allerdings, dass wir in unserer Beratung absolut frei
Betreuung entwickelt.
sind. Ausschließlich Produkte, die wir für geeignet halten, empfehlen wir weiter. Manchmal wird nach einem
DAP: Welche Ihrer Services werden dabei von den Kun-
Beratungsgespräch auch gar nichts verkauft. Die phar-
den besonders geschätzt?
mazeutische Beratung ist dafür da, die Lebensqualität
Konrad: Der Schwerpunkt liegt auf jeden Fall in der
des Patienten zu verbessern.
Supportivtherapie, da die Chemo- und Strahlenbehandlungen eine Fülle an unerwünschten Nebenwirkungen
DAP: Viele Krebspatienten leiden häufig auch psy-
nach sich ziehen, die eine Co-Medikation erforderlich
chisch. Wie können Sie in der Apotheke zur Bewälti-
machen. Die Beratung bei Haut- und Schleimhautpro­
gung psychischer Probleme beitragen?
blemen während der Therapie spielt eine wichtige
Konrad: Das stimmt, die Diagnose Krebs ist immer erst
Rolle. Krebs ist eine äußerst zehrende Erkrankung,
einmal ein Schock und eine große psychische Belas-
daher sind auch Ernährungsempfehlungen bedeutsam.
tung. Die Betreuung von Krebspatienten verlangt daher
Wir helfen bei der Auswahl geeigneter Trinknahrung
neben pharmakologischen Fachkenntnissen auch viel
und geben Kochtipps. Außerdem wollen wir unsere
Einfühlungsvermögen und psychologisches Geschick.
Krebspatienten zu mehr Bewegung animieren, da sie
Wir haben ein Onko-Team gebildet, das speziell für die
nachweislich einen positiven Effekt auf den Krank-
Probleme, die während und nach einer Krebsbehand-
heitsverlauf hat. Daher haben wir den „Onkowalk“ ins
lung auftauchen können, regelmäßig fortgebildet wird.
Leben gerufen. Einmal im Monat haben die Patienten
Dazu gehören auch Kommunikationstrainings.
nicht nur die Möglichkeit, sich in einer Gruppe ebenfalls Betroffener zu bewegen und aktiv zu werden, son-
DAP: Was halten Sie von den aktuellen Diskussionen
dern auch sich auszutauschen.
zu den Zytostatika-Ausschreibungen?
» Apothekenporträt
OTC Dialog Zur Person
Silvia Konrad ist PTA mit Leidenschaft für die Onkologie. Nach zehn Jahren in der Zytostatikaherstellung
wechselte sie Mitte der Neunzigerjahre zur Löwen-Apotheke in Hannover. Seitdem engagiert sie sich für die
pharmazeutische Betreuung von Krebspatienten und
entwickelt neue Services wie z. B. den „Onkowalk“.
Hinweis
Mit der aktuellen DAP-Fortbildung „Nervenschäden
Foto: Löwen-Apotheke, Fotograf Carsten Schütte
durch Chemotherapie – Schutz und Behandlung mit
Abb.: Das Onko-Team der Löwen-Apotheke
Endocannabinoiden“, die in Kooperation mit der Firma
Bendalis entstanden ist, können Sie Ihr Wissen rund um
Konrad: Ich verfolge die Praxis der Zytostatika-Aus-
das Thema auffrischen und vertiefen. Die erfolgreiche
schreibungen mit großer Besorgnis. Die freie Apothe-
Teilnahme wird mit 100 DAPs-Punkten und einem
kenwahl geht dadurch verloren und ich sehe die Arznei-
Teilnahmezertifikat belohnt.
mittelsicherheit gefährdet. Es ist zu befürchten, dass
aus logistischen Gründen sehr kurz haltbare Therapien
nicht mehr im Zeitraum ihrer Haltbarkeit geliefert und
dem Patienten verabreicht werden können. Ich hoffe,
Hier geht es zur Fortbildung:
dass Krankenkassen in Zukunft von Ausschreibungen
www.OTCdialog.de/3557
Abstand nehmen und wieder die Bedeutung der derzeit
noch gewährleisteten, wohnortnahen Versorgung und
das Wohl der Patienten in den Fokus rücken.
Impressum
DAP DIALOG
Das Magazin des DeutschenApothekenPortals
Ausgabe: 35/2016
ISSN: 2193-0449
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sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskripts gehen das
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gelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unauf-
Chefredaktion: Dr. Dagmar Engels (verantwortlich)
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Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass
Retax-Beratung: Dieter Drinhaus
solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen; oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch
Redaktionsleitung: Johanna Krull
Redaktion: Juliane Brüggen, Nadine Graf, Marina Herpertz,
Nina Strathmann, Heike Warmers, Gisela Will
wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.
Anzeigenleitung: Gabriele H. Steinhauer
Gestaltungskonzept: Wessinger und Peng GmbH
Gestaltung: FAI GmbH
Druck: BC Direct Group GmbH, Rigistr. 9, 12277 Berlin
Vertrieb: Bauer Vertriebs KG
Der Verlag DAP ist Mitglied der
Der DAP DIALOG ist IVW geprüft.
Arbeitsgemeinschaft LA-MED.
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Arbeitshilfe
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✁
Rezepte der Substitutionsausschlussliste:
Allgemeine Vorgehensweise
Opioid-Analgetika mit abweichender
Applikationshöchstdauer bzw.
Applikationshäufigkeit
Opioid-Analgetika mit identischer
Applikationshöchstdauer bzw.
Applikationshäufigkeit
Substitution nach § 4 Rahmenvertrag
bei Rezepten ohne Aut-idem-Kreuz:
» Rabattverträge beachten
» Ausnahmen möglich, Dokumentation auf dem
Rezept erforderlich (Akutfall/Notdienst, pharmazeutische Bedenken, Lieferschwierigkeiten)
» Sofern keine Rabattverträge vorliegen, ggf.
auf preisgünstige Importe gem. § 5 Rahmenvertrag prüfen
» Aut-idem-Kreuz verhindert Austausch auf
wirkstoffgleiche Generika
Substitution möglich bzw. verpflichtend
Mehr Informationen:
www.daprh.de/subliste
Grundsätzliches Substitutionsverbot!
» Oxycodon Retardtabletten mit unterschiedlicher täglicher Applikationshäufigkeit
(z. B. alle 12 bzw. alle 24 Stunden)
» Hydromorphon Retardtabletten mit unterschiedlicher täglicher Applikationshäufigkeit
(z. B. alle 12 bzw. alle 24 Stunden)
Buprenorphin Transdermale Pflaster mit unterschiedlicher Applikationshöchstdauer
(z. B. bis zu 3 Tage bzw. bis zu 4 Tage)
Sonderfall: Opioid-Analgetika der Substitutionsausschlussliste
In der Substitutionsausschlussliste (Teil B der Anlage VII zur Arzneimittelrichtlinie) legt der G-BA bestimmte Wirkstoffe
mit definierten Darreichungsformen fest, für die ein Austausch in der Apotheke generell verboten ist.
Verordnung über Präparat mit Wirkstoff der Substitutionsausschlussliste (gilt nicht für Gruppe der Opioid-Analgetika)
Grundsätzliches Substitutionsverbot auf ein
wirkstoffgleiches Aut-idem-Präparat – selbst dann, wenn es
Generika mit Rabattvertrag gibt.
Grundsätzliches Substitutionsverbot gilt auch im
Akutfall/Notdienst oder bei Lieferschwierigkeiten!
Achtung: Rabattverträge bei
Original/Import beachten!
Original und Import gelten als identische Präparate.
Gibt es zu einem verordneten nicht rabattierten Original
einen zugehörigen rabattierten Import, so ist dieser
vorrangig abzugeben
(bzw. bei verordnetem nicht rabattiertem Import hat
ein rabattiertes Original Vorrang).
Hinweis: Bei Wirkstoffen der Substitutionsausschlussliste
muss eindeutig ein bestimmtes Präparat verordnet werden,
ansonsten liegt eine unklare Verordnung vor! Eine reine Wirkstoffverordnung reicht nicht!
© DAP DeutschesApothekenPortal / ohne Gewähr / Stand: September 2016