Spielbericht - EHC Dübendorf

ZO/AvU
Donnerstag, 13. Oktober 2016
Sport l 23
Rekordsieger
überfordert
die Kadetten
HANDBALL Die Hoffnung
auf einen Punktgewinn
in Barcelona währte nicht
lange. Die Kadetten
Schaffhausen verloren
auch ihr viertes Spiel
in der Champions League.
Die Kadetten Schaffhausen waren im vierten Spiel der diesjährigen Champions League beim
25:38 bei Rekordsieger Barcelona
absolut chancenlos. Nur schon
ein Punkt in der katalanischen
Metropole wäre einer Sensation
gleichgekommen. Davon war das
Team von Trainer Lars Walther
jedoch meilenweit entfernt. Nach
der 25:35-Heimniederlage gegen
Paris Saint-Germain am letzten
Samstag erhielt der Schweizer
Meister in Barcelona noch deut­
licher seine Limiten aufgezeigt.
Vom 1:0 weg agierten sie nie auf
Augenhöhe mit dem achtfachen
Champions-League-Sieger.
Bis zur 9. Minuten konnten
die Schaffhauser einigermassen
mithalten, dann zogen die Spanier mit fünf Toren hintereinander bis zur 15. Minute auf 11:5
davon. Danach bauten sie den
Vorsprung bis zur Pause auf
21:12 aus. In der zweiten Hälfte
gewährte Barça-Coach Xavi Pascual auch seiner zweiten Garde
viel Auslauf, am Spielverlauf
änderte sich nichts. Am Ende
resultierte mit 13 Toren Differenz eine Kanterniederlage für
die Kadetten.
Maros mit guter Ausbeute
Die Multikulti-Truppe aus Katalonien mit Spielern aus Dänemark, Tunesien, Tschechien,
Mazedonien, Frankreich und
Spanien war in allen Belangen
unterlegen. Angesichts des einseitigen Spielverlaufs kam in der mit
2800 Zuschauern nur zu gut
einem Drittel besetzten Blaugrana-Halle kaum Stimmung auf.
Einzig der Volketswiler Luka
Maros kam bei den Kadetten,
die ohne den an der Schulter verletzten Schweden Christoffer
Brännberger antraten, mit acht
persönlichen Treffern auf eine
gute Ausbeute. sda
In Kürze
EISHOCKEY
Kloten doch
mit vier Ausländern
Der EHC Kloten hat entgegen
seinen ursprünglichen Absichten mit dem Kanadier James
Sheppard einen vierten Ausländer unter Vertrag genommen.
Der NLA-Siebte, dessen Besitzer
Hans-Ulrich Lehmann auf striktes Einhalten des stark gekürzten Budgets pochen will, verpflichtete den 28-jährigen Stürmer bis Ende Saison. Sheppard
stand schon letzte Saison bei
Kloten unter Vertrag. sda
FUSSBALL
GC holt Carlos
Bernegger zurück
Carlos Bernegger (47) kehrt zu
GC zurück. Der argentinischschweizerische Doppelbürger
wird ab sofort in der Nachwuchsabteilung für das Techniktraining zuständig sein. Bernegger
war schon von 2000 bis 2007
beim Zürcher Klub tätig, zunächst als Nachwuchskoordinator, später als Co-Trainer. Dreimal sprang er als Interimstrainer ein. 2008 wechselte er zum
FC Basel. Zwischen April 2013
und Oktober 2014 war er Trainer
des FC Luzern. sda
Unsanft auf Distanz gehalten: Der Dübendorfer Sergio Piai (rechts) kriegt im Laufduell mit dem Aroser Fabian Rufer dessen Ellbogen zu spüren.
David Kündig
Dübendorf fehlt die Balance
EISHOCKEY Der EHC Dübendorf muss nach der
überraschenden Niederlage in Seewen einen weiteren
Rückschlag hinnehmen: Die Glattaler unterliegen dem EHC
Arosa zu Hause 3:5.
Der EHC Dübendorf steckt in
einer veritablen Baisse. Die Glattaler kassierten die dritte Niederlage aus den letzen vier Ligaspielen und mussten sich einem
nicht besonders starken EHC
Arosa zu Hause 3:5 geschlagen
geben. Abgesehen von einer kurzen Aufholjagd im Startabschnitt und einem Aufbäumen
im Schlussdrittel waren die
Spieler des EHCD weit weg von
ihrem normalen Leistungsvermögen.
Das Dübendorfer Unheil kündete sich vor 448 Zuschauern im
Chreis bereits früh an. Nach nur
etwas mehr als sechs Minuten
musste Andrea Cahenzli sein
Time-out einziehen und seine
Mannschaft daran erinnern,
dass das Spiel bereits lief. 0:2
lagen die Gastgeber zu diesem
Zeitpunkt nach einem Doppelschlag und passivster Abwehrarbeit bereits zurück. Cahenzli
fand aber offenbar die richtigen
Worte. 100 Sekunden später
glich Raphael Röthlisberger die
Partie aus, nachdem Marc Wüst
zuvor den raschen Anschlusstreffer erzielt hatte.
Dübendorf prägte in der Folge
zwar mehrheitlich das Spiel,
aber die beste Chance gehörte
dem Aroser Yannick Bruder:
Sein Schuss prallte von der Latte
ins Feld zurück (17.). Die Glatt­
taler blieben im Abschluss ungefährlich, und so erstaunte es keinen, dass Nidal Agha die Bündner nach einem Konter erneut in
Führung brachte (25.).
Cahenzlis Wechselspiel
Die Gastgeber wollten den
Gegentreffer umgehend wettma-
Mit einem Profi nach oben
BASKETBALL Für Rüti Basket
setzte es in den ersten beiden
Partien der neuen Saison
zwei klare Niederlagen ab.
Ein Profitrainer soll
den Erstligisten wieder
in die Erfolgsspur bringen.
Viel schlechter hätte Rüti Basket
nicht in die Saison starten können. Der Erstligist verlor in den
ersten beiden Partien gegen Regensdorf und Winterthur mit
jeweils 20 beziehungsweise 35
Punkten Differenz. Betrachtet
man die Resultate der letzten
Saison, in der die Rütner hauchdünn am Abstieg vorbeigeschrammt sind, ist das nicht weiter verwunderlich. Die Ambitionen haben sich aber geändert.
Rüti hatte nicht nur keine Abgänge zu verzeichnen, mit dem
Wechsel von Rimba Anfarsyah,
dem bisherigen Captain des
NLA-Teams Winterthur, gelang
den Oberländern sogar ein
Glücksgriff. «Rimba hatte nicht
mehr genügend Zeit für ein NLAPensum und ist zu uns gestossen», sagt Daniel Peric, der Präsident und Spieler von Rüti Basket.
Ein Mann mit noch mehr Erfahrung im Spitzenbasketball
übernimmt den Trainerposten.
Mit dem deutsch-serbischen
Doppelbürger Marko Radulovic
steht seit September ein Ex-Bundesliga-Profi an der Seitenlinie.
Der 36-Jährige ist mit dem Job
in Rüti und einem weiteren Mandat bei den Frauen des TV Konstanz vollamtlicher Trainer. Der
Kontakt zu ihm kam eher zufällig über einen Spieler im Team
zustande.
Er ist der erste Profitrainer in
Rüti. «Nach der letzten, frustrierenden Saison standen wir vor
der Entscheidung. Entweder wir
versuchen es mit einem Profi
Coach, oder die Mannschaft
wird aufgelöst, und die Spieler
wechseln zu anderen Vereinen»,
sagt Peric. Er musste das Team
vor Radulovic in der letzten Saison als Spielertrainer ad interim
führen.
men, Opfikon und Aarau ab. Der
Gegner am nächsten Samstag,
Opfikon, hat zum Beispiel fünf
der letzten sechs Saisons an der
Spitze beendet, wollte aber nie
aufsteigen.
Dennoch strebt Peric einen
Platz in der oberen Tabellenhälfte an. «Wir können von der individuellen Klasse her mithalten,
das Team ist schnell und wurfstark. Uns hat in den vergangenen Jahren vor allem die Struktur gefehlt.» In den Trainings sei
der Trainerwechsel schon deutlich spürbar. «Ich denke, dass
wir in der zweiten Saisonhälfte
erfolgreich sein werden, sobald
wir uns an die taktischen Umstellungen gewöhnt haben. Ich
rechne mit einem Platz unter
den besten fünf.»
Keine Struktur
Dass sich der Wechsel nicht
schon in den ersten Spielen bezahlt mache, sei zu erwarten gewesen. Zumal sich ein happiges
Startprogramm
abzeichnete.
«Wir spielen gegen vier der fünf
besten Teams in den ersten vier
Runden. Alle diese Mannschaften haben erfahrene NLB- oder
NLA-Spieler im Kader.» In der
oberen Tabellenhälfte zeichne
sich ein Fünfkampf zwischen
Winterthur, Regensdorf, Em-
Nationalliga als Ziel
Das Hauptziel, das Rüti Basket
mit Radulovic anstrebt, ist aber
nicht der kurzfristige, sondern
der langfristige Erfolg. In den
nächsten Jahren erhofft sich
Peric nämlich, dass sich der Verein so weit entwickelt, dass der
Sprung in die nationalen Ligen
möglich ist. Radulovic soll dafür
die sportliche Basis schaffen und
vor allem im Bereich Jugendförderung Fortschritte erzielen.
Christoph Steinberger
chen, standen dabei aber zu offensiv. Mit einem Pass hebelte
Andri Kessler die Glattaler Abwehr aus, und Nando Jebayalan
stellte den Zweitorevorsprung
wieder her (29.). Dübendorfer
Chancen blieben hernach aus,
egal, welche Formation auf dem
Eis stand. Dafür nutzte der EHC
Arosa seine wenigen Möglichkeiten resolut. Fabian Rufer
schoss die Gäste nach 37 Minuten 5:2 in Führung
Dübendorf-Trainer Cahenzli
mochte dem Niedergang nicht
tatenlos zusehen. Er setzte ein
weiteres Zeichen und stellte
sämtliche Formationen für den
Schlussabschnitt um. So erlebte
in dieser Saison erstmals die
letztjährige Paradelinie mit
Barts, Künzli und Bührer ihre
Wiedergeburt. Das Trio sorgte
umgehend für Gefahr, und auch
das Kollektiv steigerte seine
Leistung. Ein Torerfolg blieb den
Glattalern bis zur drittletzten
Minute aber versagt. Dann markierte Raphael Röthlisberger
energisch einen Shorthander. Zu
mehr reichte es nicht, aber immerhin bäumte sich der EHCD
im Schlussabschnitt nochmals
gegen die Niederlage auf. Um am
Samstag im Derby in Wetzikon
zu punkten, bedarf es aber einer
klaren Leistungssteigerung aller
Spieler. bg/zo
Starker Start reicht
EISHOCKEY Der EHC
Wetzikon ist bereit für
das Derby gegen Dübendorf
vom Samstag. Dachte man
zumindest. Denn nach einem
Startfurioso zeigte er beim
5:3-Sieg in Wil Schwächen.
13 Tore hatte der Erstligist Wetzikon in den ersten fünf Spielen
der Saison erzielt. Kein besonders guter Wert. Selbst der gestrige Gegner, der Tabellenvorletzte EC Wil, hatte im gleichen Zeitraum zweimal mehr getroffen.
Im Bergholz lief die Wetziker
Torproduktion dann aber von
Beginn an so hochtourig wie
schon lange nicht mehr.
Bereits in der 2. Minute
brachte Hürlimann die Gäste
­
mit einem harten Slapshot in
Führung. Die Wetziker liessen
den St. Gallern in der Folge keinen Stich. In der 9. Minute stand
Nägeli frei im Slot, Wil-Goalie
Sauter hatte keine Chance, 0:2.
Nachdem auf der Gegenseite
EHCW-Goalie Simon Scherrer
mit einer Glanzparade den Anschlusstreffer verhindert hatte,
erhöhte der EHCW nach einem
Doppelschlag auf 0:4. Brandi
krönte eine sehenswerte Kombination über Bachmann und Butty. 5 Sekunden später lag der
Puck erneut im Wiler Tor. Buch-
müller hatte getroffen. Die Gastgeber reagierten mit einem Goalie-Wechsel und kamen in Überzahl erstmals ins Spiel. Doch
Schneider erhöhte nach einem
Konter gar auf 0:5 (16.).
Den Faden verloren
Das Spiel schien entschieden.
Doch den Oberländern gelang es
nicht, das Tempo mit ins zweite
Drittel zu nehmen. Der EC Wil
übernahm das Kommando und
dominierte die Partie. Bader und
Isler verkürzten für die nun auch
läuferisch überlegenen Gastgeber auf 2:5. Und hätte Scherrer
nicht mehrere Paraden gezeigt
und Tkachenko bloss den Pfosten getroffen, wäre die Wetziker
Führung nach zwei Dritteln weniger komfortabel ausgefallen.
Hoffnung für Wil kam in der
43. Minute auf, als de Ruiter den
von seinen Vorderleuten im Stich
gelassenen Scherrer zum dritten
Mal bezwang. Die Wetziker hatten nun aber den Ernst der Lage
erfasst. Defensiv zeigten sie in
den Schlussminuten wieder eine
solide Leistung. Die Wiler probierten es zum Ende hin mit
sechs Feldspielern, es war nach
einer Druckphase der Gastgeber
aber Vesely, der mit dem 3:6 ins
leere Tor den Schlusspunkt hinter die Partie setzte. pan/zo