Grüß Gott Das Pfarrblatt für die römisch-katholischen Pfarren Fohnsdorf und Allerheiligen Jahrgang 38 Oktober 2016 Ausgabe 3 Serie Editorial AUS DER GESCHICHTE DER PFARRE FOHNSDORF MAG. DR. RAINER LEITNER Wie erleben wir heute Familie? K Getauft wurden: Zu Gott heimgekehrt sind: Johanna Maria Koini, Zeltweg Nora Omer, Graz Larissa Marie Reikert, Judenburg Felix Weninger, Fohnsdorf Leonie Mayer, Fohnsdorf Valentina Schaffer, Fohnsdorf David Herk, Weißkirchen Florian Nußbaummüller, Fohnsdorf Amina Elisa Guggenberger, Zeltweg Emily Edlinger, Fohnsdorf Marco Schmidlechner, Fohnsdorf Nico Diethard-Sperl, Fohnsdorf Josef Sadek, Fohnsdorf (93) Reinhilde Hartleben, Wasendorf (76) Margarethe Glauninger, Aichdorf (57) Wilhelm Kollmann (67) Zu Gott heimgekehrt sind: Peter Schnedl, Rattenberg (91) Amalia Wabnegger, Fohnsdorf (91) Franz Propst, Fohnsdorf (82) Franz Seidl, Trofaiach (87) Günther Walzl, Fohnsdorf (75) Viktor Eibegger, Aichdorf (82) Maria Brandner, Fohnsdorf (92) 2 Grüß Gott buntes Spektrum an Möglichkeiten: von der Alleinerzieherin bis zu gleichgeschlechtlichen Paaren mit Kinderwunsch! Bei alldem sollte die Frage nach dem Wohlbefinden und der geistig-seelischen Entwicklung der Kinder eine wesentliche Frage bleiben. Als Christen kann uns ein ehrlicher Blick auf die „Heilige Familie“ - Josef, Maria und das Jesuskind – Mut machen, und Orientierung geben: Auch sie hatten es von Anfang an nicht leicht, stand doch Maria zunächst mit ihrem Kind allein da und musste Josef erst vom Engel Gabriel überzeugt werden, dass er die schwangere Maria zu sich nimmt.. Die katholischen Bischöfe haben in der Familiensynode im Herbst 2015 in Rom mit dem Papst versucht auf diese Situation einzugehen. Papst Franziskus hat in seinem Schreiben AMORIS LAETITIA (Die Freude der Liebe), das er am Fest des Hl.Josef, dem Patron der Familie, am 19.3.2016 veröffentlicht hat, einfühlsame, klärende und wegweisende Worte für die Familie gefunden. Diese Ausgabe des Pfarrblattes möchte dieses Schreiben vorstellen und einigen persönlichen Familienerfahrungen Platz geben. Gottfried Lammer Den Bund der Ehe haben geschlossen: Tamara Bonk und Daniel Obersberger, Fohnsdorf Rosa Forster und Josef Stadelmann, Bregenz Jasmin Horn und Kevin Sandtner, Fohnsdorf Bianca Stolz und Thomas Reiter, Fohnsdorf Alexandra Hermann-Freissler und Johannes Kaltenegger, Fohnsdorf; Cornelia Grill und Christian Seidl, Fohnsdorf; Sabine Nußbaummüller und Roland Edlinger, Fohnsdorf; HISTORIKER Aus der Ur- und Frühgeschichte Wort des Pfarrers ürzlich war ich nach einer Taufe zum Essen eingeladen. Für den sympathischen Vater war es bereits die Taufe seines vierten Kindes. Die beiden „großen“ Töchter aus seiner ersten Ehe waren auch da. Auf meine Bitte stellte er mir seine Verwandten vor, die alle am gemeinsamen langen Tisch saßen: „Das ist mein Vater mit seiner zweiten Frau und gegenüber sitzt meine Mutter mit ihrem Lebensgefährten...“ Das ist Wirklichkeit, wie heute Familie in unseren Breiten gelebt wird. Neben der traditionellen Vater – Mutter – Kind(er) – Konstellation gibt es ein • © Coverbild LebenshilfeFohnsdorf D ie Urgeschichte teilen wir in zwei ausgeprägte Perioden, nämlich in die Steinzeiten und in die Metallzeiten. Erstere lassen sich in Alt-, Mittel- und Jungsteinzeit einteilen; die Metallzeit beginnt mit der Kupferzeit; in weiterer Folge löst die Urnenfelderzeit die Bronzezeit ab, der die Ältere (Hallstattzeit) und Jüngere Eisenzeit (La-Tène-Zeit) folgt. Ab dem 15. Jahrhundert v. Chr. begann in unserem Land die Herrschaft der Römer, die bis 476 andauerte und am Anfang des Frühmittelalters durch die sogenannte Völkerwanderung abgelöst wurde.Die derzeit ältesten Nachweise des Menschen in der Steiermark sind 80.000 Jahre alt und wurden in Höhlen des Grazer Berglandes sowie im Köflacher Höhlengebiet entdeckt. Belege zur frühen Bauernkultur stellen die Funde aus der Gratkorner Zigeunerhöhle dar. Etliche Funde liegen aus der Jungsteinzeit (5500-3900 v. Chr.) vor, in der die Menschen sesshaft wurden und begannen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben: Äxte und Keramiken aus Weißkirchen, Maria BuchFeistritz, Judenburg, Kobenz, Knittelfeld. Aus der Kupferzeit (3900-2200 v. Chr.) datiert ein Flachbeil, das in einer kupferzeitlichen Siedlung am Pölshals gefunden wurde. Ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Menschheit war die Bronzezeit (2300-1200 v. Chr.) mit dem Abbau und der Verarbeitung von Rohstoffen. Der neue Werkstoff wurde aus Zinn und Kupfer erzeugt und in ganz Europa gehandelt. Charakteristisch für die Periode der Urnenfelderzeit (1300-700 v. Chr.) ist die Bestattung des Leichenbrandes in Urnen. Das in der Nähe von Fohnsdorf gelegene Strettweg ist durch seinen Kultwagen, einem besonders kostbaren Fund, entstanden um 700 v. Chr., bekannt geworden. 1851 stieß ein Bauer bei Feldarbeiten auf die Reste eines großen Grabhügels dieser Periode. Nach ersten Forschungen, die sich primär der Untersuchung des Kultwagens widmeten, geriet die Fundstätte im 20. Jahrhundert fast in Vergessenheit, bis in den Jahren ab 2011 mit modernsten wissenschaftlichen Methoden in der Umgebung des ersten ehemaligen Grabhügels ein ganzes Gräberfeld mit überaus reichen Grabbeiga- ben entdeckt wurde. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Fund um das Grab einer Art "Priesterin" oder "Fürstin", was die Ausstattung mit Gold- und Bernsteinschmuck nahelegt und durch Vergleiche mit Funden in Unterkrain und Mittelitalien unterstützt wird. Aufschlussreich sind auch neuere Funde vom Eppensteiner Burgberg, wo möglicherweise eine Höhensiedlung aus der Zeit der Urnenfelder existiert hat. Auf einer Erhebung in der Nähe von Rattenberg bei Fohnsdorf sind 1985 die Relikte einer urnenfelderbzw. kupferzeitlichen Siedlung samt einer Abfallgrube mit einigen Fundgegenständen angegraben worden. Bei dieser Gelegenheit ist weiters eine villa rustica, ein römisches Landhaus, festgestellt worden. Zudem stieß man hier auch auf ein provinzialrömisches Brandgrab, das sehr wahrscheinlich einer Siedlung angehörte. Der erste prähistorische Fund aus Fohnsdorf selbst stammt aus der Älteren Eisenzeit (750-400 v. Chr.), eine zweischleifige Bogenfibel mit geripptem Bügel. Kaum dokumentiert ist in unserem Gebiet die Jüngere Eisenzeit oder La-Tène-Zeit (500-15 v. Chr.), die von der Kultur der Kelten bestimmt ist. Lediglich ein Zügelführungsring aus Judenburg und eine Handvoll Scherben aus Eppenstein sind Zeugen davon. Auf die römische Kaiserzeit (15 v. Chr. bis 476 n. Chr.) weisen viele Fundstücke, allen voran die Überreste des erwähnten römischen Gehöftes in Rattenberg. Römische Silber- und Bronzemünzen sind in Schönberg gefunden worden, zwischen Lind bei Zeltweg und Knittelfeld 1771 ein römischer Inschriftenstein.Verschollen hingegen ist das Fragment eines römischen Inschriftensteins, der sich in der Friedhofsmauer der Fohnsdorfer Kirche befunden hatte und die Buchstaben SA... MA... aufwies. Literatur: Walter Brunner: Fohnsdorf. Rückblick in die Vergangenheit. Ausblick in die Zukunft. Fohnsdorf 1992. Georg Tiefengraber, Susanne Tiefengraber, Stefan Moser: Reiterkrieger? Priesterin? Das Rätsel des Kultwagengrabes von Strettweg bei Judenburg. Judenburg o. Jg. Otto H. Urban: Der lange Weg zur Geschichte. die Urgeschichte Österreichs. Wien 2003. Korrektur zum ersten Beitrag im letzten Heft: Das Ende der salzburgisch-erzbischöflichen Herrschaft war 1803, nicht, wie angegeben, 1848. Die Napoleonischen Kriege hatten das Ende der erzbischöflichen Herrschaft gebracht, der Besitz wurde enteignet und als "Kameralherrschaft" bezeichnet. Später ging er in Privatbesitz über, 1848 war der Industrielle Viktor Sessler der Eigentümer. Der Rest des ehemaligen Herrschaftsbesitzes um die Burg erwarb später der Fohnsdorfer Gastwirt Carl Mayer, welcher Ruine und umliegenden Grund nach dem Ersten Weltkrieg der Gemeinde schenkte, die das Areal in einen Freizeitpark einbeziehen wollte. Grüß Gott 3 Amoris Laetitia Amoris Laetitia D AMORIS LAETITIA ÜBER DIE LIEBE IN DER FAMILIE „Amoris Laetitia” (AL - „Die Freude der Liebe, die in den Familien gelebt wird”), ist der Name der postsynodalen Apostolischen Exhortation (Ermunterung, Ermahnung zum rechten Tun) über die Liebe in der Familie. Sie wurde am 19. März, dem Hochfest des Heiligen Josef, unterzeichnet und trägt die Ergebnisse der beiden Versammlungen der Bischofssynode zur Familie zusammen, welche von Papst Franziskus 2014 und 2015 zusammen gerufen wurden. 4 Grüß Gott ie Abschlusstexte der Synoden werden vom Papst ausführlich zitiert, gemeinsam mit Dokumenten und Lehraussagen seiner Vorgänger, außerdem seine zahlreichen eigenen Katechesen zur Familie. Außerdem, wie es bereits bei anderen Lehrschreiben der Fall war, greift der Papst auch auf Äußerungen verschiedener Bischofskonferenzen zurück (Kenia, Australien, Argentinien …) und zitiert bedeutende Persönlichkeiten wie Martin Luther King oder Erich Fromm. Die Kirche tut sich oft schwer auf Paradigmenwechsel gerade in der westlichen Welt die nötigen und rechten Antworten zu finden. Besonders das Zusammenleben innerhalb sowie außerhalb der traditionellen Familie hat sich in den letzten Jahrzehnten teils dramatisch gewandelt. Sogenannte zivile Ehen, offene bzw. gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Zunahme von Scheidungen, Egoismus bzw. Hedonismus, veränderte Sexualmoral beweisen eine andere Werthaltung in einer teils orientierungslosen Gesellschaft. Es wäre nicht Papst Franziskus, wenn er nicht in Kenntnis dieser veränderten Werthaltung nach Antworten suchte. In neun Kapiteln befasst sich der Papst mit Themen zur Liebe in der Ehe, zur Erziehung der Kinder, zur pastoralen Barmherzigkeit, soweit sie das Scheitern einer Ehe betrifft, und spricht auch offen über Sexualität in der Ehe. Dabei beschreibt Franziskus zahlreiche Herausforderungen, von der Migration über die ideologische Ablehnung der Geschlechterdifferenz („Gender-Ideologie“); von der Kultur des Provisorischen zu einer Mentalität, die sich gegen Geburt und Kinder richtet und zum Einfluss der Bio-Technologien auf dem Gebiet der Fruchtbarkeit; von Wohnungs- und Arbeitsplatzmangel bis zur Pornografie und zum Missbrauch Minderjähriger; von der Aufmerksamkeit für Menschen mit Behinderung bis zum Respekt für alte Menschen; von der juristischen Dekonstruktion der Familie bis zur Gewalt gegen Frauen. Der Papst weist auch darauf hin, dass der verschärfte Individualismus von heute es Menschen schwer macht, sich einem anderen großzügig und ganz und gar zu schenken, auch können wir einander nicht versprechen, das ganze Leben hindurch die gleichen Gefühle zu haben. Stattdessen können wir aber sehr wohl ein festes gemeinsames Vorhaben teilen, uns verpflichten, einander zu lieben und vereint zu leben, bis der Tod uns scheidet, und immer in reicher Vertrautheit leben. Auch betont Franziskus das Leiden der Kinder in Situationen des Konfliktes und schließt daraus: „Die Scheidung ist ein Übel, und es ist sehr beunruhigend, dass die Anzahl der Scheidungen zunimmt. Darum besteht zweifellos unsere wichtigste pastorale Aufgabe in Bezug auf die Familien darin, die Liebe zu stärken und zur Heilung der Wunden beizutragen, so dass wir dem Vordringen dieses Dramas unserer Zeit vorbeugen können.“ Bemerkenswert sind die Empfehlungen des Papstes zur Erziehung der Kinder: „Wenn ein Vater versessen darauf ist zu wissen, wo sein Sohn ist, und alle seine Bewegungen zu kontrollieren, wird er nur bestrebt sein, dessen Raum zu beherrschen. Auf diese Weise wird er ihn nicht erziehen, er wird ihn nicht stärken und ihn nicht darauf vorbereiten, Herausforderungen die Stirn zu bieten. Worauf es ankommt, ist vor allem, mit viel Liebe im Sohn Prozesse der Reifung seiner Freiheit, der Befähigung, des ganzheitlichen Wachstums und der Pflege der echten Selbständigkeit auszulösen.“ Ein neues Verständnis beweist der Papst auch gegenüber Geschiedenen bzw. Wiederverheirateten: „Getaufte, die geschieden und zivil wiederverheiratet sind, […] auf die verschiedenen möglichen Weisen stärker in die Gemeinschaft integriert werden [müssen]…,denn die Geschiedenen in einer neuen Verbindung, zum Beispiel, können sich in sehr unterschiedlichen Situationen befinden, daher sind […] Urteile zu vermeiden, welche die Komplexität der verschiedenen Situationen nicht berücksichtigen.“ Im abschließenden Abschnitt beteuert der Papst: „Keine Familie (ist) eine himmlische Wirklichkeit und ein für alle Mal gestaltet, sondern sie verlangt eine fortschreitende Reifung ihrer Liebesfähigkeit.“ johrei Grüß Gott 5 Familie Familie PATCHWORK-FAMILIE I ch lebe seit acht Jahren in einer Stieffamilie. Mein Mann war verwitwet und hat eine jetzt 17jährige Tochter in die Ehe mitgebracht. Wir haben noch zwei gemeinsame Söhne (zwei und sechs). Die drei Geschwister haben eine sehr enge Beziehung zueinander, wir haben die Kleinen aber immer altersgerecht wissen lassen, dass ihre Schwester eine andere Mutter hat. Ich habe die soziale Mutterrolle für unsere Tochter mit der Zeit voll und ganz übernommen, und sie hat mich inzwischen länger als ihre leibliche Mutter. In all den Jahren hat sie mir kein einziges Mal das Gefühl gegeben, dass ich ‚nur‘ ihre Stiefmutter bin, obwohl wir natürlich auch unsere raueren Zeiten hinter uns haben. Mein Mann hat die Verantwortung und Autorität von Anfang an gern mit mir geteilt, wofür ich aber gar nicht immer bereit war. Seit ich leibliche Kinder habe, erlebe ich, dass eine Eltern-Kind-Beziehung ganz normale Phasen der Nähe und der Distanz umfasst. Ich glaube aber, dass sich Stiefeltern viel mehr hinterfragen als leibliche Eltern. Mit den eigenen Kindern kann man ruhig schimpfen oder sich von ihnen genervt fühlen, ohne dass das die Beziehung in Frage stellt. A ls ich vor 35 Jahren ML geheiratet habe, wusste ich natürlich nicht, was mich alles erwarten würde und worauf ich mich einlasse. Die große Liebe zu ihr und das Vertrauen in sie hat für mich ausgereicht, das Risiko Ehe einzugehen. Bald kamen unsere Kinder zur Welt. Ich habe mich über die Geburt unserer Kinder gefreut und habe mich bemüht, ein guter Papa zu sein. Dazu kam der Hausbau, wo ich viel Zeit investierte und selbst Hand anlegte. Als Alleinverdiener habe ich viele Überstunden gemacht, um finanziell leichter über die Runden zu kommen. Unseren Kindern gegenüber hatte ich manchmal ein schlechtes Gewissen, dass ich mir für sie zu wenig Zeit nehme. Der Sonntag hat immer der Familie gehört, wo wir gemeinsam gespielt haben, gewandert sind oder Ausflüge unternommen haben. Der Messbesuch war nicht jeden Sonntag möglich. Es war auch nicht immer leicht die Kinder während des Gottesdienstes ruhig zu halten. Wenn es uns nicht gelungen ist, merkte ich vorwurfsvolle Blicke anderer Kirchenbesucher. Wenn ich heute mit meinen Enkelkindern in die Messe gehe, 6 Grüß Gott freuen sich alle, wenn Kinder da sind. Ich kann es auch leichter aushalten und ihnen ihre Lebhaftigkeit zugestehen. Besonders stolz bin ich, wenn ich unsere Enkelkinder ministrieren sehe. Da erinnere ich mich gerne an meine Ministrantenzeit zurück.In meiner Herkunftsfamilie sind Konflikte kaum angesprochen worden. Dafür gab es oft tagelanges Schweigen, bis Gras über die Sache gewachsen war. Ich habe dies am Anfang in meiner Beziehung zu Maria Luise auch so gemacht. Das hat zu Spannungen in unserer Ehe geführt und ich war mit dieser Situation unzufrieden. Ich habe aber trotzdem immer versucht Maria Luise gegenüber fair und respektvoll zu bleiben. Da war mir das Wochenende von Marriage Encounter sehr hilfreich, wo ich erfahren habe, wie ich leichter mit Konflikten umgehen kann. Ich habe gelernt, meine Gefühle auszusprechen ohne Maria Luise dafür verantwortlich zu machen. Ich kann seitdem meine Bedürfnisse leichter aussprechen. Das hilft mir aus meiner Sprachlosigkeit heraus und ich kann unser Miteinander wieder schneller genießen. Als Kind hätte ich gerne Gitarre gespielt, doch das karge Familienbudget hat dies nicht zugelassen. Unsere Kinder haben alle ein Instrument gelernt und ich habe sie dabei begleitet, ermutigt und Rückhalt gegeben und ich war begeistert über ihre Erfolge. Ich freue mich, dass sie auch heute noch gerne musizieren und ihre Talente ihren Kindern weitergeben. Besonders berührt war ich bei meinem letzten runden Geburtstag, wo jedes einzelne Familienmitglied ein Ständchen für mich gespielt hat. Gemeinsames Feiern in der Familie ist uns sehr wichtig, auch wenn es unzähliger Telefonate bedarf, bis wir einen gemeinsamen Termin finden, wo alle Zeit haben. Wird auch der Platz im Wohnzimmer knapp, fühle ich mich unbeschwert, wenn Kinder, Schwieger- und Enkelkinder gerne bei uns sind und sich lebhaft unterhalten. Besonders dankbar bin ich Maria Luise, dass sie mich annimmt wie ich bin und bereit ist immer wieder gemeinsame Wege für unser Miteinander in der Familie zu finden. Franz Kautschitz Bei meiner Tochter habe ich mich aber manchmal wie die sprichwörtliche böse Stiefmutter gefühlt, und auch mein Mann hatte manchmal Angst, dass hinter unseren ganz normalen Pubertätskonflikten mehr stecken könnte, obwohl er mehr geschimpft hat als ich. Inzwischen kann ich damit aber gut umgehen und sehe auch viel mehr Ähnlichkeiten zwischen den Kindern untereinander und mit mir. Neben einer gewaltigen Portion Glück war es aber auch psychotherapeutische Begleitung, die uns geholfen hat, als Familie so gut zueinanderzufinden. Das kann ich nur empfehlen. Eva Volkar EIN „GANZ NORMALER“ SONNTAGNACHMITTAG IN FOHNSDORF A uf dem Bahndamm sind Spaziergänger unterwegs, allein oder zu zweit, in Grüppchen und natürlich Familien mit Kindern. Unter ihnen auch zwei Frauen Hand in Hand: die eine kleiner und blond, die andere größer und dunkelhaarig. An der anderen Hand der Blonden hüpft, geht, tänzelt ein fünfjähriges Mädchen, das ununterbrochen plaudert oder singt. Auf dem Rücken der Dunkelhaarigen sitzt im Tuch ein kleiner Bub, ungefähr ein Jahr alt, der seine Trägerin mit baumelnden Beinen antreibt. Die haben Sie schon mal gesehen? Das sind wir, Michaela und Viviane, mit unseren Kindern Lucia und Mathias, zu Besuch bei unseren Groß/Schwieger/Eltern. - Eine Regenbogenfamilie. Laut Definition des Vereins FAmOS (Familien Andersrum Österreich) ist das eine „Familie, in der sich mindestens ein Elternteil als lesbisch, schwul, bisexuell oder transgender versteht.“ So vielfarbig wie der Regenbogen leuchtet, so vielfältig können die Konstellationen in Regenbogenfamilien sein. In unserem Familienboot sitzen wir als Eltern zu dritt. Denn der Vater unserer Kinder, ein Freund von uns, ist regelmäßig mit an Bord. Wenn Lucia nach ihren Eltern gefragt wird, erzählt sie deshalb von Mami, Mama und Papa. Die Stimmen, die sich gegen Familien wie uns erheben, berufen sich dabei oftmals auf christliche Werte. Wie kann das sein? Weil Gottes Liebe zwar groß, aber so groß nun doch nicht ist? Weil sie Halt macht vor einer Tür, hinter der zwei Frauen, die miteinander jung sein und alt werden wollen und ein liebevoller Vater, der eben zu Besuch ist, ausgelassen mit ihren zwei wunderbaren Kindern tollen? Wir haben das große Glück, als Regenbogenfamilie bislang nur positive Erfahrungen gemacht zu haben. Bei Behörden, in der Familie, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, im Kindergarten - überall erfahren wir Freundlichkeit und Respekt. Ob das wohl daran liegt, dass wir im Endeffekt doch nur eine ganz normale und (man möge uns eines Besseren belehren) sympathische Familie sind? Viviane und Michaela Eisold-Pernthaller Grüß Gott 7 Familie Pfarrleben Pfarrwallfahrt 2016 MEINE FAMILIE ALS LEBENSSCHULE UND RÜCKHALT I n meiner Herkunftsfamilie war es vor allem meiner Mutter ein großes Anliegen, dass wir fünf Geschwister gut zusammen halten und einander helfen, wo es nötig ist. Sie selbst war fast immer auf unserem Bauernhof anwesend und hat bestens für die ganze Familie gesorgt. Auf Erfüllung persönlicher Bedürfnisse hat sie dabei weitgehend verzichtet. Ihr großes Gottvertrauen war ihr zeitlebens eine wichtige Säule im Leben und sie hat auch mit uns Kindern gebetet. Auch für mich hat die Familie einen hohen Stellenwert. Franz und ich wurden in unserer Ehe mit drei gesunden, aufgeweckten, liebenswerten Töchtern beschenkt, für die ich sehr dankbar bin. Es war mir immer wichtig, für die Kinder da zu sein und ihnen meine Liebe zu schenken und die Voraussetzung zu schaffen, dass sie selbstständig werden. Nach 10 Jahren „Kinderpause“ bin ich wieder in meinen Beruf als Krankenschwester eingestiegen. Das war eine große Herausforderung für mich und brauchte gute Planung um Haushalt, Kinder (damals 4, 9 und 11 Jahre alt) und meine berufliche Arbeit auf die Reihe zu bekommen. Da war mir mein Mann eine wertvolle Stütze; ich konnte immer auf ihn zählen und er hat mich ermutigt, 8 Grüß Gott wenn ich mich mal überfordert und erschöpft gefühlt habe. Als wir unser Haus gebaut haben, war ich dankbar für die Unterstützung von meiner Mutter, indem sie für uns gekocht und unsere Kinder betreut hat, sowie für die tatkräftige Hilfe meiner Brüder, wenn viele „Hände“ gebraucht wurden. Vor 16 Jahren sind Franz und ich eingeladen worden, an einem Beziehungswochenende von Marriage-Encounter teilzunehmen. Erst dort ist mir erstmals bewusst geworden, wie stark ich in meinem Leben „funktioniere“, um möglichst niemanden zu enttäuschen, aus Sorge, sonst nicht geliebt zu werden. Allmählich habe ich begonnen, meine eigenen Bedürfnisse, z.B. nach mehr Freiraum für mich, auszusprechen und zu erfüllen. Das war für unsere Kinder genauso neu wie die Tatsache, dass Franz und ich begonnen haben, uns regelmäßig Zeit als Paar zu gönnen. Unsere Kinder sind dadurch trotzdem nicht zu kurz gekommen, sondern haben gelernt, dass sie z.B. mal etwas warten müssen, bis ich wieder ganz für ihre Wünsche Ohr und Zeit habe. Unsere Mädchen sind in der Zwischenzeit alle erwachsen und Gerlinde und Daniele sind selbst schon Mütter. Unsere fünf Enkelkinder machen uns ganz viel Freude und halten uns „jung“ durch ihre fröhliche Lebendigkeit. Das Lernen voneinander geht noch immer weiter. Da ich gerne koche und backe, holen sich unsere Töchter gerne ein erprobtes Rezept von mir. Ich bin dankbar, dass ich bei Problemen am PC oder Handy mich an meine Töchter oder Schwiegersöhne wenden darf, damit sie mir erklären wie es funktioniert. Da vertraue ich darauf, dass ich auch trotz meiner häufigen Fragen von ihnen ganz angenommen werde. Erzählen mir unsere Töchter von ihren Freuden und Nöten, ist das für mich ein Geschenk ihres Vertrauens an mich und ich bitte Gott, dass er mir hilft, mit dem Herzen zuzuhören. Die Familie ist für mich eine wichtige Schule des Lebens und des Glaubens, um miteinander respekt-und liebevoll kommunizieren zu lernen. Dazu gehört auch Auseinandersetzungen möglichst fair auszutragen, zu verzeihen und Versöhnung zu erfahren, denn daraus wächst Freude, Zufriedenheit und Dankbarkeit. Sie ist für mich ein Umfeld von Menschen, wo ich mich angenommen erlebe und wie ein reißfestes Netz, das Spannungen aushalten kann. Maria Luise Kautschitz Trotz Regenwetter ließen sich viele Gläubige nicht abhalten, im Juli, an der schon traditionellen Pfarrwallfahrt nach Allerheiligen teilzunehmen. An zwei Stationen wurden zum Wallfahrtsthema „Barmherzigkeit“ passende Texte aus dem Alten und dem Neuen Testament gelesen. Die dritte Station gestaltete die Jugend. Nach dem Gottesdienst in Allerheiligen kredenzten die PGR-Frauen Gegrilltes und köstliche Mehlspeisen. Allen, die zum Gelingen dieser Wallfahrt beigetragen haben, ein herzliches „Vergelt’s Gott“! Einen tollen Einfall zur Willkommenskultur in unserer Pfarre setzten Jugendliche der Landjugend Rattenberg (Thomas Prutti, Lisa Stadlober, Hubert Schindlbacher, Christoph Eberhard, Jasmin und Patricia Wolfsberger) in die Tat um. Sie bauten zum Materialpreis vier neue originelle Holzbänke für den Platz vor dem Pfarrhof als Einladung zum Ausrasten. Super! Danke! Zwei wunderschöne Tage in Nova Gradiska A ls vor 25 Jahren der schreckliche Krieg in Kroatien wütete, wurden 60 Kinder aus dem Kriegsgebiet Nova Gradiska von Familien aus Fohnsdorf und Umgebung herzlich aufgenommen. Als Dank zu diesem 25jährigen Jubiläum nach dem Krieg wurden die Gasteltern von 1991 und der Singkreis St. Rupert von der Pfarre und Gemeinde Nova Gradiska nach Kroatien eingeladen. Bei der Ankunft wurden wir sehr herzlich begrüßt, vor allem von „unseren“ Kindern und deren Familien. Am Abend gab es einen Empfang mit Dankesworten vom Bürgermeister und Erinnerungsfotos von damals. Dieser Abend wurde von einem gemischten Chor aus Nova Gradiska und dem Singkreis St. Rupert musikalisch gestaltet. Beide Chöre gaben ihr bestes und bekamen viel Applaus. Anschließend gab es ein Abendessen von der Gemeinde und ein gemütliches Beisammensein mit Musik, Gesang und Tanz. Am nächsten Tag, am Sonntag, feierten wir gemeinsam einen sehr berührenden Gottesdienst, bei dem beide Chöre mit ihrem Gesang den Gottesdienst verschönerten. Anschließend waren wir von der Pfarre zum Mittagessen eingeladen. Der Abschied fiel uns sehr schwer und wir werden unsere Freundschaft weiter pflegen. Ein großer Dank an Familie Kautschitz und Josefine Vorraber, durch die dieses Treffen zustande gekommen ist. Franz Zechner Grüß Gott 9 Pfarre Pfarre Pfarrfest und Festkonzert 2016 Ein Leben für die Kunst Z A u einem besonderen Fest wurde das diesjährige Pfarrfest zum Kirchenpatron St. Rupert. Am Vorabend begann es mit einem denkwürdigen Festkonzert in der Pfarrkirche zum 25 Jahrjubiläum der Kögler – Orgel aus dem Jahr 1991. Der Singkreis St. Rupert mit den Solisten Elisabeth Dlouhy (Sopran), Elisabeth Wiesen (Alt), Markus Sölkner (Tenor) und Ulfried Staber (Bass), das Concerto classico nuovo, sowie ein famoser Wolfgang Riegler-Sontacchi (Orgel) gaben unter der souveränen Leitung von Peter Vorraber die „Mariazeller Messe“ von Joseph Haydn, ergänzt durch Propriumsstücke von J.S. Bach, G. Morandi und L. Vierne für Orgel. Zum Abschluss erklang das „Halleluja“ aus dem Oratorium „Der Messias“ von G.F. Händel. Das überaus gelungene Konzert begeisterte die Zuhörer in der gefüllten Pfarrkirche zu lang anhaltendem Applaus und „standing Ovationes“. Eine Sternstunde für die Kirchenmusik in Fohnsdorf! Die schöne und bewegende Eucharistiefeier am Sonntag in einer neuerlich vollen Kirche wurde musikalisch von der KJ und dem Singkreis St. Rupert, sowie mit Volksgesang mit Liedern aus dem neuen Gotteslob gestaltet. Pfarrer Ferdinand Kochauf, der von 1963 bis 1971 Kaplan in Fohnsdorf war und dessen legendäre Jugendlager in seiner Heimat in Hartmannsdorf noch bei vielen in lebendiger Erinnerung sind, hielt eine leidenschaftliche Predigt über den Weltauftrag des Christen. Ihm wurde danach vom Pfarrer und PGR herzlich zur Vollendung seines 80. Geburtstages gratuliert! Auch Pfarrer Klimakus aus Tanzania feierte mit. Seinen pastoralen Projekten galt die Kollekte. Auf dem von den Frauen einladend geschmückten Festplatz vorm Pfarrhof ging es dann weiter mit bewährter Bewirtung und fröhlicher Unterhaltung. PGR-Vorsitzender Bernd Neuhold konnte einige Ehren- und überaus zahlreiche Gäste begrüßen. Auch viele der bei uns lebenden Flüchtlinge und Asylanten hatten die Einladung zum Pfarrfest angenommen. Die Bergkapelle Fohnsdorf unter Mag. Ralph Duschek spielte wieder beschwingt zum Frühschoppen und weiterer Unterhaltung auf. Dazwischen hörte man Flottes von drei Ziehharmonikas (Stefan Wolfger, Florian Dullinger und Stefan Graßhoff) und schneidige Trompetensoli (OM Johann Hasler). Die Kinder wurden im spannenden Kasperltheater auf ein Herbstfest und auf kurzweiliges Kinderprogramm bei der Kirche mitgenommen. Bei warmem Traumwetter blieb man lange zusammen und genoss manches Wiedersehen und Plauscherl. Wir danken allen Gästen und den vielen Helfern, die zum Gelingen unseres Pfarrfestes 2016 beigetragen haben! GL Fußwallfahrt nach Waitschach W ir starteten am Zeugnisfreitag um 14 Uhr von der Judenburger Stadtpfarrkirche. Nach einiger Zeit des Wanderns kamen wir von der Straße auf einen Waldweg. Am späten Nachmittag kamen wir zu unserer ersten Rast: Der Reiterbauer! Wir aßen unsere Pizzaschnecken und tranken unseren Saft. Nach der Rast setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Abends erreichten wir St. Wolfgang und suchten nach einer kurzen Andacht den Stadel auf. Aber es wurde nicht lange gerastet, denn kaum hatten wir zu Jausnen begonnen, ging ein heftiges Gewitter über uns nieder. Als der Hagel durch die Ritzen vom Stadel kam, mussten wir ins Trockene fliehen und ich hatte ziemliche Angst. Dennoch schlief ich schnell ein. Um viertel nach eins wurden wir aber schon wieder wach geschossen und um zwei Uhr wurden wir zum Ministrieren bei der hl. Messe eingeladen. Um drei Uhr wanderten wir weiter. Aber beim Frühstück auf der Hütte hatten wir doch Zeit zum Rasten. Und Tee mit Nussschnecken gab es auch. Da haben wir gleich zugeschlagen. Beim Judenburger Kreuz wurden wir herzlich empfangen. 10 Grüß Gott Am Abend in Waitschach bewunderten wir die Kirche und den Friedhof. Die Andacht war sehr feierlich und ich war sehr dankbar, dass ich bei dieser Fußwallfahrt dabei sein durfte. Ich freue mich schon auf die nächste Fußwallfahrt und will dann auch den Rückweg schaffen. Das nächtliche Ministrieren war für mich ein besonderes Erlebnis. m 25. 7. 2016 ist der sehr geschätzte Fohnsdorfer Bildhauer und Restaurator Harald Maier im 91.Lebensjahr verstorben. Seine vielen in der Steiermark geschaffenen Werke werden auch in Zukunft an seine Schaffenskraft erinnern. Der in Judenburg Geborene war in seiner Jugend sehr sportlich (u.a. Steirischer Jugendmeister im Schwimmen und Schilehrer für die britischen Offiziere auf der Schmelz). Weil er wegen der Kriegsereignisse seinen Jugendtraum vom Sportlehrer nicht verwirklichen konnte, entschloss er sich von 1948 bis 1952 zu einem Studium für Holz und Steinbildhauer in der Bundesfachschule in Hallein. Danach folgte ein Studium und zweijährige Mitarbeit beim Akadem. Bildhauer Prof. Alexander Wahl. 1958 kaufte er ein Einfamilienhaus in Hetzendorf. Seit dieser Zeit arbeitete er als selbstständiger freischaffender Bildhauer und Restaurator. In Fohnsdorf erinnern u.a. ein Marmorrelief im Arbeiterheim, ein Bronzerelief in der Raiba, eine Kupferblechplastik beim Springbrunnen am Hauptplatz und eine Metallplastik beim Schulungszentrum an sein künstlerisches Schaffen. Bei der in Hetzendorf neu errichteten Dorfkapelle, die auf die „immerwährende Hilfe Mariens“ geweiht wurde, hatte er die künstlerische Gestaltung inne. Mit seiner ganzen Hingabe schuf er diese anmutige Marienstatue. Neben der bildhauerischen Tätigkeit führte er viele Jahrzehnte Restaurierungsarbeiten im Auftrag des Bundesdenkmal- amtes durch und war in diesem Metier überaus gefragt und trug so zur Erhaltung von wertvollem Kulturgut bei. Harald Maier bekannte sich zur Restaurierung, weil ihm diese Arbeit wunderschöne, jahrhundertealte Kunstwerke in die Hände gab. So hat er im Laufe der Jahre auch die meisten heiligen Statuen in unserer Pfarrkirche neu erstrahlen lassen, das große Vortragekreuz, sowie das Kreuz über dem Triumphbogen. Für die 14 Kreuzwegbilder aus dem Jahr 1897 hat er neue Rahmen geschaffen, neue Nummernschilder angefertigt und diese der Pfarre gespendet. So wird in unserer Pfarrkirche das Wirken von Harald Maier in dankbarer Erinnerung bleiben. Franz Zechner Am 23. Juli fand die alljährliche Wanderung zum Korbachkogel in Bretstein statt. Bei strahlend blauem Himmel und fast schon zu hohen Temperaturen wanderten 32 Mitglieder der Landjugend Kumpitz und der Pfarre Fohnsdorf den beschwerlichen Weg auf den Gipfel um dort wie jedes Jahr der Messe unseres Pfarrers Gottfried Lammer beizuwohnen. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung, die heuer so gut besucht war wie noch nie, von vier Mitgliedern der Landjugend. Nach dem Abstieg, bei dem allen Vorhersagen widersprechend das Wetter genauso schön blieb wie beim Aufstieg, gab es noch das traditionelle Schweinsbratenessen im Gasthaus Schaffer. Wanderung auf den Korbachkogel Grüß Gott 11 JUMI JUMI Lager 2016 A uch dieses Jahr waren wir wieder eine Woche lang mit unseren Jungschar- und Ministrantenkindern im Jumilager in Pusterwald. Unter dem Thema "Unvergessene Helden" haben wir jeden Tag einem anderen Helden gewidmet. Darunter fanden sich zum Beispiel Gott und Franziskus, aber auch Alltagshelden wie die Einsatzkräfte, die uns ständig mit Rat und Tat zur Seite stehen. An einem Tag fanden unsere paralympischen Spiele statt, bei denen wir am eigenen Leib erfahren konnten, wie heldenhaft es ist, mit körperlicher Beeinträchtigung durch den Alltag gehen zu müssen. Unter den Bewerben waren auch unsere altbewährte Schnitzeljagd und Schatzsuche, sowie das Hüttenbauen. Beim diesjährigen Hüttenbauen hatten die JUMIS die Aufgabe eine Kirche zu bauen, denn wie sich vielleicht so manch einer erinnern kann, vernahm Franziskus einst eine Stimme, die zu ihm sprach: "Geh, Franziskus, und bau meine Kirche wieder auf, die, wie du siehst, in Trümmern liegt!" Gemeinsam mit Herrn Pfarrer feierten wir auch einmal eine schöne Messe, die uns in unserem Zusammenhalt bestärkte. Mit einem tollen Abschlussabend am Freitag gefüllt mit der Gesamtauswertung der Bewerbe, die unter der Woche von den einzelnen Gruppen bestritten wurden, Sketches zum Wochenthema und einer kleinen "Jumidisco" fand die aufregende Woche in Pusterwald ein tolles Ende. Jugend Sommerreise 2016 S chon zum 13.ten Mal haben sich Fritz Fürstenthaler und Manuela Glantschnegg wieder die harte Arbeit angetan und wieder eine wunderbare Reise organisiert! Mit 25 Leuten ging es dann am 05. August wieder einmal in den Norden. Kopenhagen und Norddeutschland waren für heuer angesagt. Nach ungefähr 19 Stunden kamen wir endlich in unserem Hotel in Dänemark an und wie alle Jahre warteten einige wieder auf die fertigen Zimmer. Dann hieß es schon fertig machen und ab nach Roskilde zum Abendessen. Am nächsten Tag ging es dann schon wieder mit dem Bus nach Kopenhagen um uns dort gleich einmal die bekannte Meerjungfrau und auch die Wachablöse beim Schloss Amalienborg anzuschauen. Natürlich ließen wir uns eine Bootsfahrt nicht entgehen und schauten uns schon ein paar Besonderheiten an. Am Nachmittag sahen wir uns dann auch den bekannten „Norreport zum Nayhavn“ ,auch runder Turm genannt, genauer an. Das Besondere an diesem Turm? Man kann außen an dem Turm bis zur Spitze aufsteigen. Am Montag hatten wir dann eine tolle Stadtführung in Kopenhagen wo wir schöne moderne Schulen und auch die Gegend rund um Kopenhagen kennenlernen durften. Abschließend schauten wir uns am Dienstagvormittag in Dänemark noch ein Wikingermuseum an bevor es mit unserem Bus weiter nach Tönning ging. Wenn man mit Jugendlichen unterwegs ist muss man immer auf Zack sein. Also ging es gleich weiter im Programm. Angefangen mit einer Grachtenfahrt in Friedrichstadt gefolgt von einer Stadtführung in Husum. Am Donnerstag stand dann wieder ein Highlight am Programm. Mit dem Bus auf dem Zug ging es ab auf die Insel Sylt. Eine Inselrundfahrt mit einem Stadtführer und einer Wattwanderung zeigten die schönen Seiten dieser Insel. Am Freitag hieß es dann ab nach Lübeck. Erst einmal Freizeit bevor es am Nachmittag zur Stadtralley ging, In Fünfergruppen mussten Fragen beantwortet werden und dem Gewinnerteam winkte ein kleiner Preis. In der für Marzipan bekannten Stadt konnte man sich die kleine Überraschung schon denken. Samstag ging es dann noch einmal hinauf in den Norden nach Flensburg wo wir am Vormittag wieder eine tolle Stadtführung bekamen und den Nachmittag im „Phänomenta“ (Museum) verbrachten. So war dann auch schon der Sonntag gekommen wo wir uns noch 4 Stunden Hannover anschauten bis es dann hieß ab nach Hause. Um 05 Uhr waren wir dann wieder Zuhause wo uns unsere Eltern und Freunde schon erwarteten und eine wunderschöne Reise endete! Wir freuen uns schon auf die nächste Reise im August 2017 die uns nach Rom und Sardinien führen wird. Wolfsberger Patricia Wir hoffen, dass auch euch JUMIs die Woche so gut gefallen hat, wie uns und freuen uns schon auf das nächste Jahr :) (Wir möchten uns vor allem auch bei unseren Betreuern und den Köchinnen bedanken - ohne ihre Motivation zur ehrenamtlichen Mitarbeit und ihre ständige tatkräftige Unterstützung wäre ein so tolles Lager nicht möglich.) 12 Grüß Gott Grüß Gott 13 Allerheiligen Allerheiligen Agape mit den „Stoanis“ E in nicht alltäglicher Besuch der Stoanis in Allerheiligen sorgte am 4. September für großes Interesse. Lehrer der Musikschule Stoanineum besuchten im Rahmen einer Informationsveranstaltung Allerheiligen und gestalteten den Gottesdienst mit der Steirischen Harmonikamesse, einer Messe für die Steirische Harmonika, komponiert von Florian Michlbauer. Die Harmonikamesse basiert auf Volksmusikmelodien, reine Instrumentalstücke werden durch Volksgesang ergänzt. So besteht zum Beispiel der Zwischengesang aus einer einfachen Jodlermelodie, die zuerst von einer Harmonika gespielt wird und schließlich mit allen Instrumenten im Finale endet.In der Musikschule Stoanieum wird die Steirische Harmonika nach der „Michlbauer-Methode“ unterrichtet und in Zukunft wird in der ehemaligen Volksschule Allerheiligen die Möglichkeit geboten unter Anleitung von Lehrern dieser Musikschule die Steirische Harmonika zu erlernen. Während der Agape unterhielt die Stoanis mit bekannten Melodien die Besucher des Gottesdientes. Gedanken zum Erntedank 2 016 war kein gutes Jahr; Frostschäden im Frühjahr, häufige Unwetter, verbunden mit Hagelschlag, sorgten für Ernteeinbußen, die in einzelnen Regionen der Steiermark Landwirte vor eine große Herausforderung stellen und mit beträchtlichen Verlusten verbunden sind. Dazu kommt, dass auch die Milchwirtschaft kaum rentabel bleibt und einzelne Milchbauern zwingt nach Alternativen zu suchen. Das Leben der Bauern wird trotz harter Arbeit wirtschaftlich immer schwieriger und die scheinbar ländliche Idylle von steigender Sorge um die Zukunft verdrängt. Getreidepreise werden wie andere Agrar-Rohstoffe zunehmend von Spekulanten an Warenterminbörsen beeinflusst. Experten zufolge hat der Einfluss von Spekulanten auf Rohstoffpreise deutlich zugenommen. Saatgut-Konzerne sichern sich auf dem globalen Lebensmittelmarkt durch aggressives Vorgehen entscheidende Positionen und führen Bauern und Lebensmittelproduzenten in immer größere Abhängigkeit. Schon heute kontrollieren allein die drei größten Agro-Unternehmen die Hälfte des kommerziellen Saatgut14 Grüß Gott Marktes auf der Welt. Wir Konsumenten leben im Überfluss. In den Einkaufsmärkten suchen wir in der Fülle des Angebotes nach dem Preiswerten, dem Billigen – egal wie und wo es produziert wurde. In der südspanischen Provinz Almeria werden auf 35 000 Hektar Gemüse und Früchte für den Export nach Kerneuropa produziert. Hauptsächlich im Winter beliefert die Region Europas Supermärkte mit günstigem und frischem Gemüse. Böden und Grundwasser werden durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln – im Durchschnitt sind es 40 kg pro Hektar – hochgradig vergiftet, der Grundwasserspiegel sinkt dramatisch, werden doch für den Anbau von Tomaten unter Plastik pro Jahr und Hektar über 6 Millionen Liter Wasser verbraucht. Die Verliererinnen sind auch die Landarbeiterinnen, insbesondere die Arbeitsmigrantinnen aus Marokko und Westafrika, die meist keine Aufenthaltsgenehmigung haben und deshalb ihren Patrons ausgeliefert sind. Im Krankheitsfall werden sie einfach ersetzt. Viele sind im Verlauf der letzten Jahre und Jahrzehnte wegen der Allgegenwart der Pestizide krank geworden oder gar gestorben. Ganz Europa profitiert von der modernen Sklaverei, weil wir in den Supermärkten über das ganze Jahr, insbesondere im Winter, frisches und billiges Gemüse haben wollen. Wir füllen ohne Demut und Wertschätzung unsere Einkaufswägen, geben uns dem Konsumzwang hin und decken oft dabei Bedürfnisse, die wir eigentlich gar nicht haben. Ist uns die Bescheidenheit abhanden gekommen? Das Erntedankfest in Allerheiligen wird von der Landjugend Kumpitz mitgestaltet. Vertreter der Landjugend tragen die Erntekrone, feiern den Gottesdienst und erinnern an die tägliche Arbeit, die tagaus tagein der Landwirt der Natur – oft trotz widriger edingungen – abringt. Musikalisch umrahmt wurde dieses Fest von der Werkskapelle Pöls. Ausflug mit dem Pfarrgemeinderat K löster sind seit Jahrhunderten geistige und kulturelle Zentren, waren wesentlich an der Missionierung des Abendlandes beteiligt und verfügen noch heute über bedeutende Kunstschätze. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ein Kloster eines der Ziele dieses Ausflugs war. Stift Vorau in der nordöstlichen Steiermark wurde 1163 gegründet, während der Türkenkriege zu einer wehrhaften Klosterburg umgebaut und wird vom Orden der Augustiner Chorherrn betreut. Augustiner Chorherrn leben nach der Regel des heiligen Augustinus, legen wie alle Mönche das Ordensgelübde (Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam) ab und leisten ihren Dienst vornehmlich in der Pfarrseelsorge. Die barocke Pracht der Stiftskirche nimmt dem Besucher fast den Atem, während die Sakristei als künstlerische Perle des Stiftes gilt, die ihre malerische Dekoration dem genialen Stiftsmaler Johann Cyriak Hackhofer verdankt. Beeindruckend der „Höllensturz“, der umgeben von Flammen, teuflischen Gestalten und anderen höllischen Ungeheuern den Sturz personifizierter menschlicher Laster wie Geiz, Unzucht, Hochmut, Trunksucht und Verleumdung zeigt. Nach einem Besuch in der Bibliothek, die immerhin Schätze wie das Vorauer Evangeliar oder die Vorauer Volksbibel beherbergt, ging es weiter – nach ausgiebigem Mittagessen am Stubenbergsee – auf den historisch interessanten sowie markanten Aussichtsberg Kulm. Im Freilichtmuseum Kulm-Keltendorf werden Lebensweise und Wohnsituation der Kelten eindrucksvoll dargestellt. Der Berggipfel war in der Spätlatenezeit (jüngere Eisenzeit) mit einem keltische Oppidum gekrönt. Eine kurzweilige und unterhaltsame Führung gaben einen anschaulichen Eindruck über die Lebensumstände der damaligen Zeit.- Zu danken ist dem Organisator und Reiseleiter dieses lehrreichen und unterhaltsamen Ausfluges Herbert Pöllinger, der wie immer mit besonderer Sorgfalt und Umsicht die Ziele ausgewählt und erkundet hat. Johrei Wir gratulieren zum Geburtstag: Hartleb Ernst: 73 Hofer Otto: Pöllinger Elisabeth: Prenn Josef: Steinberger Ingeborg: 82 79 75 79 Grüß Gott 15 Pfarrkalender Fohnsdorf Oktober 2016 Täglich Rosenkranzgebet um 17.45 Uhr in der Pfarrkirche (freitags um 16.45 Uhr im Pfarrhof) So. 09.10. 09.30Erntedank So. 23.10. 09.30 Sonntag der Weltkirche Mo. 24.10. 19.00 Hl. Messe in Sillweg So. 30.10. 09.30Kindergottesdienst im Pfarrsaal Mo. 31.10. 19.00 Hl. Messe in Rattenberg November 2016 Di. 1.11. 09.30Allerheiligen, anschl. Gedenken an die Opfer der Kriege 14.00 Rosenkranz 14.30 Prozession zum Friedhof, Wortgottesdienst (Bei den 4 Rotbuchen und beim Kreuz werden Weihwasser und Zweige bereitgestellt; die Mitfeiernden werden eingeladen, dort das Weihwasser zu holen und ihre Gräber zu segnen!) Die Katholische Jugend verkauft wieder selbstgebastelte Kerzen am Friedhof! Mi. 2.11. 08.00Allerseelen Sa. 5.11. 18.30 Hl. Messe mit Ehejubilaren Do. 10.11. 17.00Martinsfeier Fr. 11.11. 07.30 Martiniprozession von Kumpitz nach Allerheiligen Mo. 14.11. 19.30 Hl. Messe in Aichdorf Fr. 18.11. 17.30Firmstart So. 20.11. 09.30 Christkönig - Jugendsonntag So. 20.11. 14.30 Elisabethfeier im Pfarrsaal Mo. 21.11. 08.00 Prozession von Flatschach nach Schönberg Di. 22.11. 18.30Cäcilienmesse Sa. 26.11. 14.00 – 20.00 Keksmarkt der Kath. Frauenbewegung im Pfarrsaal Sa. 26.11. 18.30Adventkranzsegnung So. 27.11. 09.30 Kindergottesdienst im Pfarrsaal Mo. 28.11. 19.00 Hl. Messe in Sillweg Di. 29.11. 06.00Rorate Impressum: Dezember 2016 Sa. 03.12. 17.00Barbaramesse So. 04.12. 17.00 Besinnlicher Abend im Advent Mo. 05.12. ab 16.00 Nikolausaktion der KJ! Anmeldungen unter Tel:03573/2113 Di. 06.12. 06.00Rorate Do. 08.12. 09.30 Maria Empfängnis Gottesdienst Sa. 10.12. 16.00 Einkehrtag für Frauen und Männer im Pfarrsaal Mo. 12.12. 19.00 Hl. Messe in Rattenberg Di. 13.12. 06.00Rorate Mo. 19.12. 19.30 Hl. Messe in Aichdorf Di. 20.12. 06.00Rorate „Grüß Gott“ – Kommunikationsorgan der römisch-katholischen Pfarren Fohnsdorf und Allerheiligen. Medieninhaber und Herausgeber: Römisch-katholisches Pfarramt Fohnsdorf, 8753 Fohnsdorf,Grabenstraße2 Redaktion: Mag.Gottfried Lammer, Fritz Fürstenthaler, Traude Pirker, Maria Stadlober, Sigrid Schlatte, Reinthaler Johann Layout und Produktion: Allerheiligen Oktober 2016 Mi. 26.10.9:00 Pfarrwandertag Treffpunkt Parkplatz Allerheiligen; Rosenkranz jeweils nach dem Gottesdienst November 2016 Di. 1.11. Allerheiligen Gräbersegnung nach dem Gottesdienst So. 6.11. Pfarrfest Allerheiligen Beginn 9:00 Uhr; Gottesdienst mit Sängerrunde Kumpitz Sa. 19.11. 14:30Elisabethfeier Dezember 2016 Sa. 10.12. Advent in Allerheiligen Beginn 19:00 Uhr; mit Sängerrunde Kumpitz; „Guat gmischt“, Winter gartenmusi, Bläserquartett Liebfahrt; Anschließend Kastanien, Brötchen und warme Getränke am Kirchenvorplatz; Fr. 16.12. 19:30Advent-Besinnungsabend in der Schule Allerheiligen Gottesdienstzeiten in der Pfarrkirche in Fohnsdorf: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, 08.00 Uhr 08.00 Uhr keine Hl. Messe 18.30 Uhr 17.30 Uhr 18.30 Uhr 09.30 Uhr
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