Pressetext - Stahlbau Zentrum Schweiz

Presseartikel Projekt Hauptsitz JTI (Japan Tobacco International), Genf
TITELVORSCHLÄGE
Stahl lässt Ecken schweben
Markante Form in Stahl
Stahl und Glas in Einklang
Nach einem Entwurf des bekannten, international tätigen Architekturbüro Skidmore, Owings & Merrill LLP (SOM) und group8 aus Genf entsteht in der Rhonestadt der neue Hauptsitz von Japan Tobacco International (JTI). Für die prägnante, skulpturale Form des Gebäudes, dessen Fertigstellung
auf 2015 geplant ist, werden rund 5600 Tonnen Stahl verbaut.
Von Manuel Pestalozzi*
Der Neubau entsteht im Quartier Sécheron, in unmittelbarer Nähe zum einstigen Hauptsitz von Merck
Serono, in dem nun ein Forschungszentrum geplant ist, und verschiedenen internationalen Organisationen.
Das Gebäude soll rund 1100 Arbeitsplätze enthalten.
Raumgreifendes Dreieck
Das Projekt entstammt einem Architekturwettbewerb, seine Realisation wurde der Totalunternehmerin
Implenia anvertraut. Im Grundriss bildet das Gebäude mit seinen bis zu zehn Geschossen ein Dreieck: Ein
Baukörper umschliesst als eine Art dreidimensionales, geknicktes Band einen offenen Innenhof. Traufe und
Sockel verlaufen bei gleichbleibendem Abstand in der Schräge. Sie heben und senken sich in klaren diagonalen Linien. Das Volumen steigt von der südlichen Ecke der Parzelle zur nordöstlichen Ecke an, senkt sich
anschliessend zur nordwestlichen Ecke und steigt abermals an, bis es sich an der südlichen Ecke höhenversetzt auf sein „Ende“ trifft und sich gewissermassen in den Schwanz beisst. Bei der südöstlichen Ecke
kragt das Volumen über eine Länge von fast 60 Metern frei aus, seine Untersicht schwebt auf einer Höhe
von bis zu 15 Metern über den Köpfen der Passanten. Diese haben unter dem Gebäude hindurch Zugang
zum Innenhof, der sich auch nach Westen, zum Geleisefeld von Genfs Bahnhof, öffnet. Die Fassade ist
vollständig verglast.
12000 Stahlträger
Die gesamte Tragstruktur dieses Bauwerks mit seiner abwechslungsreichen Silhouette besteht aus einem
Stahlskelett. Implenia beauftragte die Firma Zwahlen & Mayr aus Aigle mit der Herstellung und der Montage
dieser Struktur. Der Projektleiter Nadir Moussaoui muss sich mit einem Entwurf auseinandersetzen, der
schon rein von der Grösse her eine besondere Herausforderung darstellt. Der Entwurf zeigt auch eine ungewöhnliche Komplexität: Die Geometrie der Struktur ist gleichzeitig triangulär und asymmetrisch. Es waren
rund 5600 Tonnen Stahl für 12000 Träger zu beschaffen.
Die Fachwerk-Konstruktion setzt sich zusammen aus Pfosten, Diagonalen, oberen und unteren Streben
sowie den Zwischendecken. Bei letzteren kommen handelsübliche HEA- und IPE-Profile zur Anwendung.
Die Fassaden setzen sich zusammen aus individuell geschweissten Pfosten-Elementen und zu einem Drittel
aus handelsüblichen HD-Profilen für schwere Lasten. Die meisten Verbindungen werden aus Gründen der
Geschwindigkeit geschraubt, denn die Konstruktion ist innert acht Monaten zu erstellen. Bestimmte Knotenpunkte, welche die Verbindung zwischen der Fassade und der Tragstruktur herstellen, sind nicht weniger als
4,2 Meter breit und 3 Meter hoch. Die Zwischendecken werden mit Leichtbeton ausgegossen um die Lasten
zu verteilen.
Presseartikel Projekt Hauptsitz JTI, 16. Oktober 2013
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Fassade trägt mit
Auch die Fassadenstruktur besteht aus einem Fachwerk, das sich aus Dreiecken zusammensetzt. Sie ist als
Tragelement ausgebildet, welches die Belastungen und Deformierungen aufnehmen kann, die sich aus der
grossen Auskragung ergeben. Die Fassaden werden aufgrund des speziellen architektonischen Konzepts
in Herstellung und Montage etwas aus dem Lot gerückt. Für die Verkleidung sind rund 16000 Quadratmeter Glas notwendig.
Die Bauarbeiten dauern seit Frühling 2012. Anfang 2014 werden die Stützkonstruktionen entfernt, so dass
das Tragwerk unter der Lastbeanspruchung seine Form findet. Anschliessend beginnt die Montage der Fassade und der Innenausbau. Der Neue Hauptsitz soll im Jahr 2015 bezogen werden.
Bauherrschaft
Japan Tobacco International
Totalunternehmer
Implenia
Architektur
Skidmore, Owings & Merrill LLP
Group8, Genf
Stahlbau
Zwahlen & Mayr, Aigle
* Manuel Pestalozzi, dipl. Arch. ETHZ und Journalist BR SFJ, betreibt die Einzelfirma
Bau-Auslese Manuel Pestalozzi (http://bau-auslese.ch) . Sie erfüllt Kommunikationsaufgaben des SZS.
Kontakt:
SZS Stahlbau Zentrum Schweiz, [email protected]
Das Stahlbau Zentrum Schweiz SZS ist das nationale Kompetenz-Forum für den Stahlbau. Es informiert das
Fachpublikum, fördert Forschung, Entwicklung und Zusammenarbeit im Stahlbau und pflegt internationale
Verbindungen. Das SZS veranstaltet Fachtagungen und Kongresse, publiziert Fachliteratur und betreibt
Öffentlichkeits- und Pressearbeit zugunsten seiner Mitglieder.
Bildunterlagen-bitte Quelle erwähnen: Skidmore Owings & Merrill LLP und Oliver O‘Hanlon
Downloadlink:http://www.szs.ch/user_content/editor/files/Pressemitteilungen2013/01_japan_tobacco_international.jpg
Downloadlink: http://www.szs.ch/user_content/editor/files/Pressemitteilungen2013/02_japan_tobacco_international.jpg
Presseartikel Projekt Hauptsitz JTI, 16. Oktober 2013
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