ein aBend mit ken loacH

Programminfo
26/10/2016
mittwoch, 26. oktober 2016 ab 20.15 UHR
ein abend mit ken loach
ARTE widmet dem englischen Regisseur Ken Loach zum 80. Geburtstag einen Abend. ARTE zeigt zuerst
den Film „Sweet Sixteen” und im Anschluss eine brandneue englisch-französische Dokumentation von
Louise Osmond, die zu großen Teilen die Dreharbeiten zu seinem letzten Spielfilm „Ich, Daniel Blake”
begleitet, der Loach in diesem Jahr in Cannes die zweite Goldene Palme einbrachte.
Seinen ersten großen Erfolg beim Publikum und
der Kritik hatte der für seinen „Sozialrealismus”
bekannte Regisseur Ken Loach bereits mit seinem
zweiten Spielfilm „Kes” (1969), der seine Premiere
in Cannes hatte. Cannes hat überhaupt den Weg
dieses einzigartigen Regisseurs markiert. Selbst in
schwierigen künstlerischen Phasen, in Momenten
ausbleibenden Erfolges in seiner Heimat, blieben
seine Filme international viel beachtet. So brachte
„Mein Name ist Joe” (1998) seinem Hauptdarsteller
Peter Mullan mehrere Preise für den besten
männlichen Darsteller ein. Mit „The Wind That
Shakes the Barley” (2006) folgte dann die erste
Goldene Palme in Cannes. Ken Loachs präziser
und zugleich warmherziger und verständnisvoller
Blick auf die, die von der Gesellschaft an den Rand
gedrängt werden, zeichnet die meisten seiner Filme
aus. Schonungslos deckt er die sozial bedingten
Mechanismen von Zerstörung und Gewalt in den
menschlichen Beziehungen auf und schafft damit
Werke, die, obwohl sie an eine konkrete historische
Epoche gebunden sind, durch ihre cineastische
Qualität und die überragende Genauigkeit in der
Zeichnung der Figuren absolut zeitlos sind.
So auch der Spielfilm, den ARTE zeigt: „Sweet
Sixteen” (2002). Die Geschichte dieses 15-jährigen
Jungen, der aus Liebe zu seiner Mutter alles versucht,
um für sie einen Ort zu schaffen, an den sie gehen
kann, wenn sie aus dem Gefängnis kommt, und
der dabei immer mehr in die Spirale von Brutalität
und Werteverlust gerät, die ihn letztendlich zum
Mörder werden lässt, sucht ihresgleichen in der
Filmge-schichte. Es folgt eine brandneue englischfranzösische Dokumentation von Louise Osmond,
die zu großen Teilen die Dreharbeiten zu seinem
letzten Spielfilm „Ich, Daniel Blake” begleitet, der
Loach in diesem Jahr in Cannes die zweite Goldene
Palme einbrachte.
sweet sixteen
um 20.15 UHR
spielfilm von ken loach
vereinigtes königreich/deutschland/spanien 2002, 101 MIN.
Das Kino des Ken Loach Wut, Mut und Menschlichkeit
um 21.55 UHR
dokumentation von louise osmond
ARTE france, sixteen films, upian. com
frankreich/vereinigtes königreich 2016, 90 min.
erstausstrahlung
Mehr zum Leben und Werk von Ken Loach im Internet unter: arte.tv/kenloach
Pressekontakt: katja birnmeier / [email protected] / T +33 388 14 21 52 / F +33 388 14 23 50
Bild: © © Diaphana Film , Jean-Pierre Vallorani, Sixteen Films production
Paralleles Online Angebot: arte.tv/kenloach
Die
Methode Ken Loach
Ein interaktiver Dokumentarfilm von Emmanuel Roy
Koproduktion: Sixteen Films, Upian und ARTE
ca. 82 Min.
„Die Methode Ken Loach“ verbindet die Entstehung von Ken Loachs letztem, dieses Jahr in Cannes
ausgezeichnetem Film „Ich, Daniel Blake“ mit der Arbeit an dessen Vorläufern. Gleichzeitig untersucht
der Dokumentarfilm, wie der engagierte Regisseur die Realität in seinen Filmen zeigt.
„Die Methode Ken Loach“ ist ein interaktiver Film,
dessen Dauer und Aufbau vom Zuschauer selbst
bestimmt werden kann.
Am Anfang ergründet ein etwa vierzigminütiger
Film Loachs konkrete Vorgehensweise bei der
Entstehung seines letzten Films, „Ich, Daniel Blake“.
Zusammen mit seinen wichtigsten Mitarbeitern
und Darstellern begleiten wir den Regisseur bei
der Arbeit: von der Drehbuchentwicklung bis zum
Casting, von den Dreharbeiten bis zum Schnitt –
und zuletzt bei der Aufführung des Werks auf dem
Festival von Cannes.
In zehn Schlüsselmomenten kann der Zuschauer die
Prinzipien und früheren Erfahrungen des Regisseurs
entdecken, die dieser Methode zugrunde liegen. Der
Zuschauer kann nach eigenem Belieben Sequenzen
hinzuzufügen, die aus Interviews mit Ken Loach
und dessen ehemaligen Mitarbeitern sowie aus
Filmauszügen bestehen. All dies bereichert den
Hauptfilm um Geschichten über Loachs politisches
Engagement, seine Kunst des Castings, seine
Grundsätze für die Dreharbeiten und seine
Beziehung zum Realismus. Es wird auch gezeigt,
mit welchen Tricks Loach seine Schauspieler
überrumpelt, um ihre Überraschung einzufangen.
Allerdings bewegt er sich in diesen Momenten,
in denen Fiktion und Wirklichkeit miteinander
ver-schmelzen, manchmal an der Grenze zur
Manipulation.
Dafür haben wir einen einfachen, offenen und
zugänglichen, aber gleichzeitig sehr ehrgeizigen
Ansatz konzipiert.
Wir führen den Zuschauer hinter die Kulissen von
Loachs Filmschaffen und geben ihm Hilfen zum
Verständnis der künstlerischen und technischen
Entscheidungen des Regisseurs. Mit dieser
einzigartigen Methode kann der Zuschauer selbst
ergründen, was sich in Loachs Filmen abspielt.
Wir bieten dem hoffentlich geneigten Zuschauer
also eine Art erweitertes Lernprogramm, mit dem
er sich Loachs Werk nach seinem persönlichen
Rhythmus erschließen kann, je nach dem, was ihn
anregt, berührt und überrascht.
„Die Methode Ken Loach“ bietet dem Zuschauer
somit die Möglichkeit, sich von seiner Neugier
leiten zu lassen und seinen eigenen Film
aufzubauen. Er kann beliebig viele Sequenzen in
den Hauptfilm einbauen. So dokumentiert er seine
eigene Erkenntnissuche und setzt sich – zwischen
Praxis und Theorie, Gegenwart und Vergangenheit
– seinen eigenen Film zusammen.
Das Programm ist auf PC, Smartphone und Tablet abrufbar (Web-App + iOS-App).
Pressekontakt: katja birnmeier / [email protected] / T +33 388 14 21 52 / F +33 388 14 23 50
Bild: © Diaphana Film , Jean-Pierre Vallorani, Sixteen Films production