18 Punkte für Alain Bächler

schwerpunkt
Dienstag, 11. Oktober 2016
Freiburger Nachrichten
Öffentlicher
Wahlstammtisch
in Rechthalten
Heute Abend setzen
sich ausgewählte Staatsratskandidatinnen und
-kandidaten an den
Wahlstammtisch der
«Freiburger Nachrichten»
und des SRF-Regionaljournals.
RECHTHALTEN Am 6. November wählt das Freiburger
Stimmvolk die Mitglieder der
Kantonsregierung. Weil die
beiden
bisherigen
Sensler
Staatsräte Erwin Jutzet (SP)
und Beat Vonlanthen (CVP)
nicht mehr antreten, geht es
bei der anstehenden Wahl
nicht zuletzt auch um die Vertretung Deutschfreiburgs in
der Kantonsregierung.
Sieben der insgesamt 14 kandidierenden Frauen und Männer stellen sich heute Abend in
Rechthalten den Fragen der
«Freiburger Nachrichten», des
SRF-Regionaljournals
BernFreiburg-Wallis sowie des Publikums. Irène Bernhard (GLP),
Olivier Curty (CVP), Marie Garnier (Grüne), Bernadette Mäder-Brülhart (CSP) Stéphane
Peiry (SVP), Jean-François Steiert (SP) und Peter Wüthrich
(FDP) diskutieren über den
Stellenwert Deutschfreiburgs
im mehrheitlich französischsprachigen Kanton, über Benachteiligungen und Chancen
der deutschsprachigen Bevölkerung, aber auch über die Frage, was der Kanton Freiburg
mit seinem grossen Vermögen
anfangen soll.
Der Eintritt zum Wahlstammtisch im Restaurant Zum
Brennenden Herz in Rechthalten ist frei. Das Apéro während
der Stammtischdiskussion in
der Gaststube ist offeriert. cn
Restaurant Zum Brennenden Herz,
Rechthalten. Dienstag, 11. Oktober,
19 Uhr.
Express
Weniger Arbeitslose
im Kanton Freiburg
FREIBURG Die Arbeitslosenquote im Kanton Freiburg ist
im September im Vergleich
zum Vormonat um 0,2
Pro­zentpunkte gesunken und
beträgt neu 2,6 Prozent der
erwerbstätigen Bevölkerung.
Das entspricht 4231 arbeitslosen Menschen. Wie das Amt
für den Arbeitsmarkt mitteilt,
ist der Rückgang hauptsächlich damit zu erklären, dass
die Zahl der Arbeitslosen im
Baugewerbe und im Handel
gesunken ist. Eine Verschlechterung der Lage gibt es jedoch
in den Bereichen Information
und Kommunikation sowie im
Maschinenbau. mir
Hagel auf der A 12
führt zu Unfall
SCHMITTEN Weil es hagelte,
verlor am Sonntagnachmittag
ein 33-jähriger Autofahrer auf
der A 12 bei Schmitten die
Kontrolle über sein Auto, als
er auf der Überholspur
unterwegs war. Das Auto
brach nach rechts aus und
touchierte die linke Seite
eines Autos auf der anderen
Spur. Wie die Polizei mitteilt,
rutschten darauf beide Autos
auf die linke Fahrbahn und
kollidierten mit der Mittelleitplanke, wo sie zum Stillstand
kamen. Bei diesem Unfall
verletzte sich eine 18-jährige
Beifahrerin leicht. mos
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18 Punkte für Alain Bächler
Der Gourmetführer Gault Millau verleiht dem Freiburger Koch Alain Bächler einen zusätzlichen Punkt.
Nicole Jegerlehner
Gault Millau 2017
KÜSNACHT Gestern
stellte
Gault Millau Schweiz den prestigeträchtigen Gourmetführer
für das Jahr 2017 vor. Der Freiburger Alain Bächler vom Restaurant Les Trois Tours in
Bürglen erhielt den 18. Punkt
und wurde zum Aufsteiger des
Jahres der Westschweiz ausgezeichnet. 20 Punkte vergibt
Gault Millau maximal – doch
das hat in der Schweiz noch
niemand geschafft.
Rico Zandonella
ist Koch des Jahres
Der Gourmetführer Gault
Millau zeichnet in seiner
aktuellen Ausgabe fürs Jahr
2017 in der ganzen Schweiz 818
Restaurants aus. Der 18-Punkte-Koch Rico Zandonella – er
steht im Rico’s im zürcherischen Küsnacht am Herd – ist
der Koch des Jahres. «Aus
einem Gourmettempel ist ein
Lifestyle-Restaurant
geworden», schreibt Gault Millau.
Alain Bächler, wie fühlen Sie
sich, kurz nachdem Sie den
18. Gault-Millau-Punkt und
die Auszeichnung Aufsteiger
des Jahres erhalten haben?
Ein Gemisch zwischen Freude und Druck. Druck, weil nun
die Erwartungen an mich steigen werden. Aber wir Köche
brauchen das ja.
Ist dieser Druck manchmal zu
gross?
Nein. Ich bin egoistisch genug, um dafür zu sorgen, dass
ich Zeit mit meiner Familie verbringe und mich erhole.
Was bedeutet Ihnen diese
Auszeichnung?
Genugtuung. Und ich empfinde Dankbarkeit – ich danke
auch meinem Personal. Und sie
bedeutet mir Motivation, weiterzumachen.
Haben Sie selber das Gefühl,
dass Sie Ihre Kochkunst noch
verbessert haben?
Nein. Aber mein Ziel ist es,
für die Kunden zu kochen,
nicht für die Führer.
Wie viel Arbeit steckt hinter
einer Spitzenküche?
Wir sind vom Morgen bis am
Abend für die Kundschaft da.
Hinter einer solchen Auszeichnung steckt die Arbeit von bald
vierzig Jahren; seit 25 Jahren
bin ich nun selbständig.
Was ist Ihnen in der Küche
wichtig?
Alain Bächler will «aus guten Produkten das Beste machen». Gute Produkte – und dass
wir das Beste daraus machen.
Ich möchte, dass der Gast einen
schönen Moment bei uns
verbringt. Das ist mir das
Wichtigste.
Nebst Pierre-André Ayer sind
Sie nun der zweite Freiburger
mit 18 Gault-Millau-Punkten.
Woher kommt es, dass es in
Freiburg so viele gute Köche
gibt?
Bild Charles Ellena
Eine gute Kundschaft: In
Freiburg hat es genug Gäste für
mehrere gute Restaurants.
Pierrot Ayer und ich sind beide
in jungen Jahren ins Ausland
gegangen und haben bei ver-
19 Punkte in Cressier
Zu bemerken ist auch, dass
Franck Giovannini vom Hôtel
de Ville im waadtländischen
Cressier auf Anhieb auf die
Höchstnote 19 Punkte kommt –
und damit die Punktzahl seines Vorgängers Benoît Violier
hält, der im Januar aus dem Leben geschieden ist.
Aufsteiger des Jahres in der
Deutschschweiz gibt es gleich
zwei: Laurent Eperon vom Baur
au Lac in Zürich; auch er erhält
18 Punkte. Der zweite ist Felix
Suter vom Schlüssel im baselländischen Oberwil, ebenfalls
mit 18 Punkten. Als Aufsteiger
des Jahres im Tessin zeichnet
Gault Millau Andrea Bertarini
vom Conca Bella in Vacallo aus;
er hat 17 Punkte auf seinem
Konto.
Als Entdeckung des Jahres
in der Deutschschweiz gilt Silvio Germann vom Grand Resort Bad Ragaz im sanktgallischen Bad Ragaz; er hat 16
Punkte. Sommelier des Jahres
ist Adriana Novotnà vom
Grand Hotel Kronenhof in Ponnjb
tresina, Graubünden. schiedenen grossen Köchen gearbeitet – das ist in der Ausbildung wichtig. Wir sind nach
Freiburg
zurückgekommen
und haben ein Restaurant eröffnet, als wir reif dafür waren.
Die Entdeckung: La Pinte des Mossettes
Romain Paillereau kocht seit April in Cerniat in der Pinte des Mossettes und verzaubert die Testesser von Gault Millau.
Der Gourmetführer zeichnet im Kanton Freiburg insgesamt 31 Lokale aus – sieben sind erstmals aufgeführt.
FREIBURG 2014 übernahm Romain Paillereau die Küche des
Restaurants La Cène in Freiburg – der Franzose erhielt auf
Anhieb 15 Punkte von Gault
Millau. Seit April kocht er nun
in der Pinte des Mossettes in
Cerniat und begeistert die
Testesser erneut. Der Gourmetführer Gault Millau 2017
zeichnet ihn als Entdeckung
des Jahres in der Westschweiz
aus. «Er verzaubert im Greyerzerland neben der Kartause
Valsainte die Gäste mit grossartigen und stimmigen Gerichten», heisst es im Führer. Und:
«Die Pinte ist wieder ein magischer Ort.» Denn das Restaurant hatte bereits früher unter
den Köchinnen Judith Baumann und Virginie Tinembart
für Aufsehen gesorgt.
Von Bern an den Murtensee
Nebst der Pinte des Mossettes tauchen sechs weitere Freiburger Restaurants neu im
Gourmetführer auf. Gleich
vierzehn Punkte holte dabei La
Tavola Pronta in Greng: Dort
kocht nun Beat Thomi, der
zwanzig Jahre lang in Bern aktiv war und mit seinem «Ristorante» seit 1999 von Gault Millau ausgezeichnet wurde. Nun
ist er mit seiner piemontesischen Küche an den Murtensee
gezogen und erhält von den
Testessern auf Anhieb wieder
einen Eintrag. Auf dreizehn
Punkte kommen das Cheval
Blanc in Bulle, L’Etoile in Charmey, Lusine in Corminboeuf
und La Pinte du Vieux Manoir
in Murten. Den Einzug schaffte
mit zwölf Punkten auch L’Unique in La Roche.
Im Cheval Blanc wirten keine Unbekannten: André und
Anne-Marie Thürler haben zuvor das Restaurant De la Tour
in La-Tour-de-Trême geführt;
auch dort waren sie mit dreizehn Punkten ausgezeichnet
worden. Zum Neueinsteiger
L’Etoile schreibt Gault Millau:
«Charmey entwickelt sich langsam zum gastronomischen
Treffpunkt.» Das Restaurant
Lusine – das in einem Gewerbebau in Corminboeuf unter-
gebracht ist – wird gelobt für
die «Originalität und Präzision
der Zubereitung» und die «exquisite Gastro-Bistro-Küche».
Das Hotel Vieux Manoir in
Murten ist wegen eines blockierten Ausbauvorhabens geschlossen. «Und doch gibt es
ein Lebenszeichen», schreibt
Gault Millau. «Eine kleine, aber
angenehm saisonale Karte mit
hauptsächlich mediterranen
Akzenten» lege der aufstrebende Chef Rudolf Reetz vor, urteilen die Testesser.
Ein Punkt mehr in Vaulruz
Um einen Punkt zugelegt hat
nebst dem Trois Tours von
Alain Bächler (siehe Artikel
oben) das Hôtel de Ville in
Vaulruz, das sich nun mit 14
Punkten schmücken kann. Bei
Cyril und Nadège Freudiger
«wird Gastfreundschaft grossgeschrieben, der Empfang ist
sympathisch,
entsprechend
das Angebot verlockend und
die Preise sind sehr vernünftig», heisst es im Gourmetfühnjb
rer zum Aufsteiger. Punkte und Fakten
Die Ausgezeichneten im Kanton Freiburg
31 Restaurants aus dem
Kanton Freiburg sind im Gault
Millau Schweiz 2017 aufgeführt. Im Folgenden sind sie
nach Ortschaften geordnet
aufgelistet. Hat sich die
Punktezahl verändert, steht in
Klammern an zweiter Stelle
das letztjährige Resultat.
Erstmals verzeichnet: Bulle:
Cheval Blanc (13); Cerniat: La
Pinte des Mossettes (16);
Charmey: L’Etoile (13);
Corminboeuf: Lusine (13);
Greng: La Tavola Pronta (14);
Murten: La Pinte du Vieux
Manoir (13); La Roche: L’Unique
(12). Aufsteiger: Freiburg/
Bürglen: Des Trois Tours
(18/17); Vaulruz: Hôtel de Ville
(14/13). Unveränderte
Punktzahl: Avry-devant-Pont:
Hostellerie le Vignier (15);
Bulle: L’Ecu (14); Charmey:
Cailler (15); Châtel-sur-Mont-
salvens: De la Tour (15);
Düdingen: Zum Ochsen (14);
Estavayer-le-Lac: Le Rive Sud
(13); Freiburg: Aigle Noir (15),
Au Sauvage (16), Le Beausite
(13), La Cène (15), Auberge de
la Cigogne (13), Hôtel de Ville
(16), Le Pérolles (18); Gempenach: Zum Kantonsschild (14);
Léchelles: Auberge communale (15); Lugnorre: Auberge des
Clefs (14); Murten: Käserei (15),
Da Pino «Frohheim» (13);
Portalban: La Salamandre (13);
Salvenach: La Maison Salvagny
(13); Sugiez: Hôtel de l’Ours
(14); Villarepos: Auberge de la
Croix Blanche (15). Punkteverlust: – Nicht mehr aufgeführt:
Albeuve: L’Auberge de l’Ange
(–/12); Estavayer-le-Lac:
Château de la Corbière (–/12);
Freiburg: Du grand Pont «La
Tour Rouge» (–/15); La-Tour-deTrême: De la Tour (–/13). njb