Inhalte 2016 Die Sportjugend Köln bietet für den Bereich des schulischen Ganztags (Primarbereich) eine Vielzahl an niederschwelligen Fortbildungen an. Diese Fortbildungen stellen eine Möglichkeit dar, sich einen ersten thematischen Einblick zu verschaffen oder neue Anregungen für die praktische Arbeit einzuholen. Es werden sowohl Fortbildungen im Umfang von 4 Lerneinheiten als auch 8 Lerneinheiten angeboten. Alle Themen stehen außerdem auch als Inhouse-Schulung zur Verfügung. In diesem Fall können die Themen samt Referenten gebucht werden und kommen zur Fortbildung in die jeweilige Einrichtung. Die überwiegenden Inhalte der Fortbildungen sind auch altersübergreifend für die Bereiche Kita und/oder Sekundarstufe zu verwenden. „I want to break free“ - Mach mal Pause! Bewegte Pausen und Pausenhofspiele bieten SchülerInnen eine notwendige Abwechslung im bewegungsarmen Schulalltag. Eingebunden in den Schulalltag mit seinen vielfältigen Anforderungen möchten fast alle SchülerInnen einmal ausbrechen und einfach dem eigenen Bedürfnis nach Bewegung nachkommen. Insbesondere SchulanfängerInnen bereiten starre Tagesabläufe in der Schule große Schwierigkeiten. Das überwiegend freie Spiel der Kleinkind- und Vorschulzeit sowie folglich auch der Bewegungsdrang werden durch den Unterricht in der Grundschule oftmals stark eingeschränkt. Einerseits sind kurze Erholungspausen während des Unterrichts oder der Hausaufgabenbetreuungszeit sinnvoll, andererseits ist die große Pause auf dem Schulhof ein zentraler Moment der Entspannung – ob aktiv oder passiv. Bewegung im Klassenzimmer Bewegung ist wichtig für die gesamte Entwicklung des Kindes. Durch Bewegung wird der Vitalität und Lebensfreude Ausdruck verliehen. Das Kind entdeckt die Welt durch Bewegung und es lernt durch Bewegung (Stichwort „bewegtes Lernen“). Dem Rechnung getragen wird in der Schule durch den Sportunterricht – doch reicht diese meist angeleitete Bewegungszeit nicht aus, dem ureigenen Bewegungsbedürfnis des Kindes adäquat zu begegnen. Wie kann ich deshalb das Klassenzimmer für zusätzliche Bewegungsimpulse nutzen? Vielleicht habe ich wenig Zeit oder das Wetter lädt nicht dazu ein, auf dem Schulhof zu spielen? Oder die Kinder brauchen eine kurze Bewegungspause, um die Konzentration zu aktivieren? Viel Spaß auf wenig Raum – das ist machbar! Inhalte 2016 „Ich bin anders - so wie du!“ Inklusion im und durch Sport – Vertiefung im Schwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung Der Umgang mit einer größtmöglichen Heterogenität, dem Entsprechen der individuellen Ansprüche und das Überdenken von Rahmenbedingungen führen zu vielen offenen Fragen. Auch im Ganztag sind die Veränderungen seit einiger Zeit bemerkbar, sodass sich die MitarbeiterInnen des Ganztages verstärkt mit den „neuen“ Herausforderungen auseinandersetzen müssen. Das Medium Sport bietet einen Ansatz, mit diesen Anforderungen umzugehen. Die Möglichkeiten, gemeinsame Erfahrungen, Begegnungen und Erlebnisse im und durch Sport zu schaffen, beinhalten ein großes Potential, die gesellschaftliche Teilhabe schon im jungen Alter zu fördern. „Ich bin anders - so wie du!“ bezieht sich dabei auf die Akzeptanz einer vielfältigen Gesellschaft. Daran anschließend werden die körperlichmotorischen Voraussetzungen explizit thematisiert, um anhand von Beispielen Chancen, aber auch Grenzen aufzuzeigen. „Starke Kids“ - Selbstbehauptung / Deeskalation Das Thema Selbstbehauptung und Deeskalation befasst sich mit dem Umgang vielfältigster Formen von physischer sowie psychischer Gewalt, denen unter anderem Kinder und Jugendliche ausgesetzt sein können. Diesbezüglich werden zum einen Techniken der Selbstverteidigung vermittelt und zum anderen spezifische Handlungsstrategien des Selbstschutzes aufgezeigt, um gefährliche Situationen im Vorhinein zu erkennen und diese zu vermeiden. „Starke Kids“ ist im Bereich der Selbstbehauptung und Deeskalation daher im doppelten Sinne zu verstehen. Die Kinder lernen, sich in körperlichen Konfrontationen zur Wehr zu setzen und entwickeln gleichzeitig mehr Selbstvertrauen beziehungsweise Selbstbewusstsein. Explizit liegt der Fokus aber auf dem Aspekt der Deeskalation, einem Unterthema des Konfliktmanagements. Den Kindern werden Strategien mitgegeben, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu vermeiden oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Letztlich geht es um die Stärkung der SchülerInnen hinsichtlich des Umgangs mit unangenehmen Situationen und dem Aufbau eines gesunden Selbstbildes. Kinderyoga Die Anforderungen im frühen Kindesalter nehmen stetig zu und die gesellschaftlichen Erwartungshaltungen an „unsere“ Kleinen sind enorm. Fragen nach dem Können sowie möglichen Talenten des einzelnen Kindes stehen für viele Erwachsene ganz vorne an. Jedoch kann dieses Verhalten im Umgang mit dem Nachwuchs nicht selten auch zu Überforderung führen. Inhalte 2016 Dementsprechend ist es gerade für Kinder wichtig, Möglichkeiten im Alltag zu finden, um die richtige Balance zwischen „Austoben“ und „Abschalten“ zu behalten oder wieder zu gewinnen. Darüber hinaus ist es bedeutsam, sich in dem ganzen „Trubel“ besser selbst wahrnehmen zu lernen und Phasen der Konzentration mit Phasen der Entspannung zu kombinieren. Viele Yoga-Techniken bieten dafür gute Ansatzpunkte. In Form von spielerischen Elementen werden den Kindern verschiedene Zugänge der Yoga-Lehre veranschaulicht. „Körper-Köpfchen“ - Sportkinesiologie „Körper-Köpfchen“ befasst sich mit der Thematik der Sportkinesiologie und beinhaltet einerseits das „alte“ Wissen um das Akupunktur- und Meridiansystem, Anatomie, Physiologie, Ernährung und andererseits neueste Erkenntnisse der Gehirnforschung sowie das Wissen um die Macht des Unterbewusstseins und der Emotionen. Es werden Methoden und Erkenntnisse verschiedener kinesiologischer Systeme verknüpft, um alle strukturellen, biochemischen und mentalen/emotionalen Reserven zu erschließen. Kinesiologie ist eine effektive Methode, Blockaden sowie Stressreaktionen abzubauen, Potentiale zu fördern und das Wohlergehen, die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu verbessern. Kinder können von den Einzelelementen dieser Lehre profitieren und durch einfache Übungen Verbesserungen im Bereich der Konzentration und Koordination erzielen. Mit einer Kombination aus Spiel und Spaß sowie Aufgaben zur An- und Entspannung lässt sich im Ganztag ein abwechslungsreiches Programm aufstellen, das eine hohe Motivation auf Seiten der Kinder hervorruft. „Gemeinsam statt einsam“ Vertiefung im Schwerpunkt Geistige Entwicklung „Inklusion heißt: Verschiedene Menschen verbinden sich, weil sie eine einzige Gemeinsamkeit haben. Mehr Gemeinsamkeiten sind nicht notwendig. Das ist die große Chance beim Sport.“ (Rainer Schmidt, Paralympionike). Das Thema „Inklusion“ wird derzeit gesellschaftlich sehr kontrovers diskutiert. Vor allem im bildungs- und sportpolitischen Zusammenhang hat Inklusion eine hohe Relevanz. Diesbezüglich stehen sehr viele offene Fragen, Ängste und Bedenken im Raum. Aus- und Fortbildungen wie „Gemeinsam statt einsam - Kleine Spiele“ sind enorm wichtig, um Handlungsansätze aufzuzeigen und Unsicherheiten abzubauen. Tatsächlich lassen sich eine Vielzahl an Bewegungs- sowie Spielmöglichkeiten finden, die eventuell nur minimaler Anpassung bedürfen. Inhalte 2016 Regeln, Aufgaben und Anforderungen sollen so einfach wie möglich gehalten werden, um den individuellen Kompetenzen gerecht zu werden und eine gemeinsame Teilnahme zu ermöglichen. Gerade Kinder mit einer geistigen Behinderung bringen eine hohe Bewegungsmotivation mit und möchten „ihren“ Sport mit anderen Menschen ausüben. Kleine Spiele sind hier sehr gut einsetzbar und bieten ideale Voraussetzungen, ein abwechslungsreiches Angebot im Ganztag oder den Einstieg zum sportlichen Treiben zu gestalten. Komponenten wie Teamwork, Wettkampf, Spaß und Freude sowie Sensibilisierungs- und Begegnungsgelegenheiten stehen unbedingt im Vordergrund. „Move your body“ - Kindertanz Der Bereich Kindertanz widmet sich einem häufig vernachlässigtem Bildungsaspekt: der Ästhetik. Ausdruck, Körperhaltung und -wahrnehmung sowie Kreativität und Improvisation sind nur einige Bestandteile, die durch musikalische beziehungsweise tänzerische (Früh-) Erziehung gefördert werden. Durch das Bewegen in und mit der Gruppe lernen sich die Kinder zusätzlich auch im Kontext der Gruppe kennen und können so Selbstvertrauen entwickeln. Die musikalische Bandbreite ermöglicht es, Kinder zu begeistern und diverse Tanzstile auszuprobieren. „Move your body“ spielt hierbei auf die unzähligen Möglichkeiten der Bewegung an. Ein sportartübergreifender Punkt wird durch die Förderung von Rhythmik, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit bedient. Die grundlegende Ausbildung, bereits im frühen Kindesalter, unterstützt die Entfaltung der (sportlichen) Fortschritte. Abenteuer & Erlebnis Sport (OUTDOOR) Im Abenteuer- und Erlebnissport steht das ganzheitliche Handeln des Individuums im Vordergrund, wobei Sinnesempfindungen vermittelt werden, die es den TeilnehmerInnen ermöglichen, ihre persönlichen Bedürfnisse nach Abenteuern und Erlebnissen zu befriedigen. Spannung und Phantasie – Begriffe, die die Kindheit begleiten und zu Lösungswegen führen, wenn eine Gruppe mit drei Getränkekisten und zwei Brettern das Moor überwinden muss. Abenteuer- und Erlebnissport stärkt Selbstvertrauen und die Selbstständigkeit. Gute Erfahrungen sind wichtig für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sowie das Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitmenschen. Inhalte 2016 „Gemeinschaft organisieren“ - Bewegt & partizipativ Regeln für die Gemeinschaft erarbeiten Vertiefung im Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung Was ist uns im Zusammenleben mit anderen wichtig? Welche Regeln braucht eine Gemeinschaft, damit das Miteinander in der Gruppe gut gelingt? Bleibt eine Gruppe bei diesem Prozess sich selbst überlassen, bzw. werden diese Dinge nicht angesprochen oder es fehlt der Raum für Gespräche, dann kann die Gemeinschaft nur mehr oder weniger gute Antworten auf diese Fragen finden. Ein schlechtes Gruppenklima oder aber auch Mobbing und Gewalt können die Folgen sein. Ist man allerdings nicht gewillt, den Prozess für ein gelungenes Zusammenleben dem Zufall zu überlassen, so brauchen Lehrer und päd. (Fach-) Kräfte im Offenen Ganztag gute Strategien, um dem entgegen zu wirken. Die Weiterbildung „Gemeinschaft organisieren“ vermittelt Ihnen Ideen, wie dies auf wertschätzende, bewegte und partizipative Art und Weise im Schulalltag gelingen kann. Spaß und Bewegung kommen selbstverständlich auch nicht zu kurz! „Ringen und Raufen“ Kinder besitzen eine natürliche Freude an der körperlichen Auseinandersetzung und wollen ihre Kräfte messen. Dabei geht es vor allem darum, persönliche Grenzen auszuloten und sich hin und wieder in „Grenzsituationen“ zu bringen. Kinder wollen Wagnisse eingehen und sind nicht nicht immer in der Lage abzuschätzen, wie weit sie gehen können, beziehungsweise gehen dürfen. Beim Kämpfen werden ganz unmittelbar Rückmeldungen gegeben, diese werden wahrgenommen und sind für die kindliche Entwicklung wichtig. Auch unter Berücksichtigung der Verankerung des Inhalts im schulischen Lehrplan ist die konsequente Fortführung im Ganztag wichtig. Die SchülerInnen erproben ihre Kräfte in unterschiedlichen Formen der spielerisch-kämpferischen Auseinandersetzung und erweitern ihre körperliche Leistungsfähigkeit. Dabei werden sie sich eines verantwortlichen Mit- und Gegeneinanders bewusst und lernen, fair miteinander zu kämpfen. Diesbezüglich werden die konditionellen und koordinativen Fähigkeiten sowie die sozialen und personalen Kompetenzen geschult. „Manege frei – Zirkusphantasien“ Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, als tollpatschiger Clown durch die Manege zu stolpern oder als mutiger Fakir über Scherben zu gehen? Ob Menschenpyramiden oder tanzende Tücher – im Zirkus hat jeder die Möglichkeit, die eigenen speziellen Vorlieben und Stärken zu finden und Inhalte 2016 einzubringen. Dabei ist wichtig: Wer selbst Spaß an der Sache hat, kann auch erfolgreich vermitteln. Diverse Utensilien bieten dabei viel Abwechslung sowohl für die Kinder als auch für die MitarbeiterInnen. Durch die Variation der Aufgabenstellungen und das Austesten und Zusammenführen von Einzelelementen lassen sich verschiedene Programmabläufe in der Manege erproben und bieten somit nahezu unendliche Möglichkeiten, die Kinder sinnvoll zu beschäftigen.
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