Unser Konzept

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Inhaltsverzeichnis 1. 2. 2.1 2.2 2.3 Das sind wir Rahmenbedingungen Lage der Tagespflege Räumlichkeiten und Ausstattung der Tagespflege Betreuungszeiten 2.4 3. 4. 5. 6. 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9. 6.10 6.11 7. 8. 9. 10. 11. Betreungsplätze Pädagogische Ausrichtung Regeln und Rituale Tagesablauf Ziele und Formen der pädagogischen Arbeit Erziehung im Bereich Persönlichkeitsentwicklung / Selbstständigkeit Förderung der sozialen Fähigkeit Freude am Lernen und Wissenserweiterung Körper,Bewegung und Gesundheit Sprache, Kommunikation und literacy Musik/Rhythmik Kreativität Natur und Umwelt Gesundheit und Ernährung Schlafen Körperpflege und Sauberkeitserziehung Eingewöhnung Entwicklungsdokumentation Mitbringliste Medikamentengabe Zusammenarbeit mit den Eltern Seite 2
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6 1. Das sind wir Mein Name ist MarYna Ehret. Ich bin im Januar 1963 geboren, seit 35 Jahren verheiratet, Mu\er von vier erwachsenen Kindern und Großmu\er von sechs Enkelkindern. Ich bin ausgebildete Krankenschwester und arbeitete nach einer Weiterbildung zur Hospiz-­‐ und PalliaYvkrankenschwester im ambulanten Hospiz. Vor sechs Jahren wurde ich zum ersten mal Großmu\er. Von da an kam jedes Jahr ein Enkelkind dazu. Durch die Betreuung meiner Enkel wurde mir wieder klar, wie sehr mir die Arbeit mit Kindern Freude bereitet. Deshalb beschloss ich meinen Beruf aufzugeben und die QualifikaYon zur Tagespflegeperson zu erwerben, um im Anschluss beruflich Kinder auf einem Teil ihres Lebens begleiten zu dürfen. Gemeinsam mit meiner Tochter Louisa, die Kindheitspädagogin ist, wuchs die Idee einer Großraumtagespflege. Im Jahr 2016 absolvierte ich einen QualifikaYonskurs zur Kindertagespflegeperson, der mit einem ZerYfikat abschließt und einen Kurs in Erste Hilfe am Kind. Seit August 2016 habe ich eine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt erhalten und freue mich auf unser Eröffnung im Oktober und die Tage mit den Kindern. Ich bin Louisa Moos, und habe im Oktober 1990 das Licht der Welt erblickt. Mi\lerweile bin ich verheiratet und Mu\er von 2 Kindern im Alter von 3 und 6 Jahren. Ich habe 2010 mein Abitur gemacht und anschließend meinen Studiumabschluss als staatlich anerkannte Kindheitspädagogin B.A. gemacht. Bis zum Sommer 2016 habe ich als IntegraYonskrah in einem Kindergarten gearbeitet und mache dort bis heute die wöchentliche Sprachförderung „Deutsch für den Schulstart“. Da ich schon seit längerem den Wunsch habe im Bereich der Großraumtagespflege zu arbeiten, habe ich seit Mai 2016 die Pflegeerlaubnis um endlich im Oktober 2016 mit meiner Mu\er durchzustarten. Wir freuen uns riesig diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Ausgeglichenheit und die Liebe zu Kindern moYviert uns in der täglichen Arbeit. Seite 3
*Gehe bitte immer davon aus,
dass ich alles, was Du in meiner
Anwesenheit redest, verstehe.
*Sprich bitte immer mit mir, nicht über mich.
*Sage bitte immer genau
was als nächstes (mit mir) passiert.
Berücksichtige dabei bitte meine
bereits etablierten Kommunikationsangebote.
*Beziehe mich bitte überall mit ein und
lass mich nicht daneben stehen.
*Gestatte mir das ich mich manchmal ärgere,
wenn ich mich nicht verstanden fühle
beziehungsweise das Gefühl habe, nicht zu verstehen,
was um mich herum passiert.
*Orientiere dich bitte an meinen Fähigkeiten und Möglichkeiten.
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2. Rahmenbedingungen 2.1 Lage der Tagespflege Unsere Räume befinden sich in der Viernheimer Straße 33 a in Hü\enfeld, einem Ortsteil von Lampertheim. Die Wohnung liegt in unmi\elbarer Nähe zur Seefeld Grundschule(300m) und dem evangelischen Kindergarten (50m). Bis zum Waldrand, den Wiesen und Feldern, der umliegenden Bauern sowie zu öffentlichen Spielplätzen sind es etwa 300m. 2.2 Räumlichkeiten und Ausstattung der Tagespflege Es handelt sich um eine abgeschlossene 3-­‐Zimmer-­‐Wohnung mit 105 qm im 2. OG unseres 2 Familienhauses. Sie dient ausschließlich der Kinderbetreuung. • Die Räumlichkeiten sind aufgeteilt in: • Küche mit Essbereich: Hier befindet sich ein großer Tisch mit Hochstühlen, an welchem wir unserer gemeinsam zubereitetes Essen in familiärer Atmosphäre geniessen. • Sanitärbereich: Hier ist eine Dusche, eine Wickelmöglichkeit, Toile\e mit Kindersitz sowie für jedes Kind einen individuellen Platz mit Pflegeutensilien (Windeln, Wechselkleidung,…) • Großer Spielraum: Hier können die Kinder mit all den Spielsachen nach Lust und Laune die Welt mit allen Sinnen erkunden. • Schlafraum mit OpYon als Bewegungsraum: In diesem Raum, befindet sich eine Schlaflandschah (Matratzen, Körbchen,…) Er lässt sich schnell und einfach als großen Bewegungsraum für die Kinder umfunkYonieren. • KreaYvraum / Materialraum: Hier bietet sich die Möglichkeit Projekte und Themenwelten der Kinder aufzufassen und durchzuführen. Alle Räume sind kindergerecht, bzw. kindersicher ausgesta\et. Die Bodenbeläge sind variabel gestaltet, d.h. Teppichböden, Kork und Fliesen. An das Haus sind noch ein Garten und ein Hof angeschlossen und bieten das ganze Jahr über zahlreiche Spiel-­‐ und Aufenthaltsmöglichkeiten (Sandkasten, Trampolin,Schaukel, Schwimmbad(mit Kindersicherer Abdeckung), Fahrzeuge,…) Seite 5
2.3 Betreuungszeiten • Betreuungszeiten:
07.30-­‐17.00 Uhr (evtl. nach Bedarf mit Arbeitsbescheinigung auch über Nacht oder über die Randzeiten hinaus) • Schließzeiten:
Die Schließzeiten richten sich nach der Grundschule und dem Kindergarten Hü\enfeld. Insgesamt 30 Schließtage im Jahr + Feiertage (werden zu Beginn des Jahres bis spätestens 15. Januar den Eltern mitgeteilt) • Krankheitsfall:
Sollte eine von uns erkranken, so gibt es eine Vertretung, die durch regelmäßige Besuche den Kindern bereits bekannt ist. Es entstehen Ihnen keine zusätzlichen Kosten. 2.4 Betreuungsplätze • Plätze:
Es sind 10 Plätze vorhanden (mit Platzsharing für bis zu 20 Plätze) • Altersgruppe:
Kinder von 3 Monaten bis 3 Jahre (bei Möglichkeit Schulkinder ab 14 Uhr) 3. Pädagogische Ausrichtung Unsere pädagogische Grundhaltung ist kindzentriert. Sie lehnt sich im Wesentlichen an die Freinet Pädagogik an, bei dem die Kinder Einfluss auf die Gestaltung des Alltags haben. ParYzipaYon ist bei diesem Verständnis ein Grundrecht. Die Freinet-­‐Pädagogik macht das Leben des Kindes, seine Bedürfnisse und Möglichkeiten zum Ausgangspunkt ihrer Praxis. Kinder dürfen…. …frei tasten, versuchen auszuprobieren und experimenYeren, und zwar sowohl mit Material als auch mit kindgerechten Werkzeugen. …Kinder sollen das Wort haben und deutlich spüren, dass ihre eigene subjekYve Welt von Erwachsenen respekYert, sta\ von außen verändert wird, …Entscheidungen treffen und Verantwortung für sich selbst und andere tragen, …sich mit Dingen, Gegenständen, Themen und Fragen beschähigen, die aus ihrem eigenen Leben stammen und sollen dabei ihrem individuellen Rhythmus folgen dürfen, …die Möglichkeit besitzen, sich produkYv an der Gestaltung ihres Alltags zu beteiligen und arbeiten, schließlich spüren, dass ihnen vertraut und ihnen auch etwas zugetraut wird. Seite 6
Von den Erwachsenen erwartet die Freinet-­‐Pädagogik, dass sie… …klar erkennbar eigene Sichtweisen der Dinge besitzen und diese auch anbieten, sich jedoch selbst nicht als Besserwisser oder Vormacher, sondern vielmehr als interessierte und anregende Forscher begreifen. Solche Erwachsene besitzen selbst Mut zum Experiment. Sie sehen in Bezug auf Kinder und sich selbst den Fehler als Verbündeten im Lernprozess an. Sta\ ihn zu verhindern, begreifen sie ihn als Entwicklungsimpuls. …entdecken, was das Kind schon kann, sta\ wie die Schlange auf das Kaninchen vor allem auf die Defizite zu starren. …erst im Dialog mit den Kindern herauszubekommen, wo und wann sie gebraucht werden und nicht selbstverständlich von ihrer Unentbehrlichkeit überzeugt sein. …die Welt der Kinder aufsuchen und dort mit ihnen in den Dialog kommen, sta\ zu erwarten, dass Kinder ihr Verhalten nach den Wünschen der Erwachsenen ausrichten. Wir erheben für uns selbst mit dem Kernthema den Anspruch, die Natur und die Umwelt in den Vordergrund zustellen. Tiere und Pflanzen werden in unseren Alltag integriert werden. Zur Zeit haben wir einen kleinen Hund, welcher uns manchmal bei kleinen Spaziergängen begleiten wird. Er ist generell nicht in den Betreuungsräumen, sondern wohnt in der unteren Wohnung. Seite 7
4. Regeln und Rituale • Morgendlichen Sing-­‐ und Spielkreis als Begrüßung • Tischspruch beim Mittagessen • Singen/Lesen/Erzählen zum Einschlafen • Vor dem Essen Hände waschen • Wir beginnen gemeinsam mit dem Essen • Wir achten uns und gehen stets sorgsam miteinander um 5. Tagesablauf • 7:30 Uhr Liebevolle und individuelle Begrüßung der Frühaufsteher • 8:30 Uhr Gemeinsames Frühstück • 9:00 Uhr Begrüßungsritual (bis dahin sollten alle Kinder da sein)ab 9:20 Uhr Freispiel, Projekte, Ausflüge oder was sonst so das kindliche Herz begehrt • 11:45 Uhr Mi\agessen • 12:15 Uhr 1. Abholen und Ruhezeit • 14:30 Uhr Hat sich auch der Letzte ausgeruht • 15:00 Uhr Snack • bis 17:00 Uhr !Spielraum!/evtl. Hausaufgabenbetreuung Der Tagesablauf ist viel vom Alter der Kinder, von der Bring-­‐ bzw. Abholzeit oder vom We\er abhängig, von daher dienen die oben genannten Zeiten nur zum Utberblick. Wir spielen, malen, basteln, singen, tanzen und toben natürlich viel und bei geeignetem We\er halten wir uns im Freien auf. Die Kleinsten (unter 1 Jahr) gestalten ihren Tagesablauf selbstverständlich nach ihrem eigenen Schlaf-­‐ und Essrhythmus. Wir gehen einmal wöchentlich mit den Kindern auf unserem Hü\enfelder Wochenmärktchen einkaufen. Hier können wir regionale Produkte von einem Lampertheimer Bauernladen erwerben. Dieser hat immer Mi\wochs einen kleinen Marktstand bei uns in Hü\enfeld. Seite 8
6. Ziele und Formen der pädagogischen Arbeit 6.1 Erziehung im Bereich Persönlichkeitsentwicklung / Selbstständigkeit Durch liebevollen und respektvollen Umgang möchten wir das Selbstbewusstsein der Kinder aufbauen und stärken. Sie sollen lernen, ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen, ihre Ideen zu äußern und umzusetzen. Sie sollen Selbstständigkeit erlernen, z. B. sich selbst anzuziehen, Zähne zu putzen oder Hände zu waschen. Wir werden die Kinder unterstützen, aber sie nicht überfordern. Was und wie viel ein Kind selbstständig tun kann und will, ist für uns vom individuellen Entwicklungsstand und vom Vertrauen des Kindes in die eigenen Fähigkeiten und nicht allein vom Alter abhängig. 6.2 Förderung der sozialen Fähigkeiten Wir möchten die Gemeinschaft in der Kindertagespflege mit folgenden Werten fördern: • es gibt keine Gewalt • es wird keiner ausgeschlossen • gemeinsam sind wir stark • wir wollen Spaß haben Jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen, die es in die Gruppe einbringt. Durch gemeinschaftliche Spielaktionen (singen, tanzen, musizieren, etc.) lernen die Kinder auf andere zu achten und ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Wir lassen die Kinder ihre Konflikte untereinander lösen. Stehen jedoch unterstützend zur Seite, sollten die Kinder Hilfe bei der Konfliktlösung benötigen. 6.3 Freude am Lernen und Wissenserweiterung Wie Konfuzius schon sagte: Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können. (Konfuzius, *551 v. Chr. †479 v. Chr.) Seite 9
6.4 Körper, Bewegung und Gesundheit Grundlegende (Lern-­‐) Erfahrungen, die für das Leben in der Gesellschah, für die Entwicklung von Körper, Geist und Seele von entscheidender Bedeutung sind, erwerben wir vor allem durch die akYve, bewegte Auseinandersetzung mit der Umwelt. Die Neugier des Kindes ist groß. Dies ist etwas ganz Natürliches und ein wichYger Teil seiner harmonischen Entwicklung. Das Gehirn ist im Zuge seiner Ausdifferenzierung erfahrungshungrig; es nimmt Eindrücke leicht auf und lernt schnell, sie als komplexe Muster im Gedächtnis zu speichern. Und wie können Kinder mehr Angebote erfahren, als in der sinnlich akYven Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt? Sinneserfahrungen und Körpererlebnisse sind z.B. unerlässlich, damit wir unseren Körper bewusst erfahren und mit ihm umgehen können. Körpererfahrungen sammeln beinhaltet: • verschiedene PosiYonen des Körpers und vielfälYge Fortbewegungsarten (z.B. Laufen, Kle\ern, Springen, Kriechen, Hüpfen, Rutschen) auszuprobieren; • das Körpergleichgewicht in verschiedenen Lagen und auf verschiedenen Untergründen zu erproben (z.B. Schaukeln, Schwingen, Rollen, Drehen, Hüpfen, Balancieren auf schmalen und labilen Untergründen); • Spannung und Entspannung zu erfahren, körperliche Belastung mit ihren Wirkungen auf Herz, Atmung und Muskulatur zu spüren; • die Körpergrenzen durch Berührungsreize (z.B. Tastspiele) und Bewegung in begrenzten Räumen (Hindernisse durch-­‐ und überwinden) zu erfahren. Beim Anfassen, Fühlen, Riechen, Hören und Sehen, beim Rangeln und Toben mit anderen, beim Balancieren, Kle\ern und Schubsen erfahren Kinder akYv ihre Umwelt und ihren Körper. Sie trainieren damit ganz unbewusst, was sie ein Leben lang können müssen. Zur grobmotorischen Entwicklung werden Ihren Kindern verschiedene Gegenstände zur Verfügung gestellt, z. B. Fahrzeuge, Rutsche, Bällebad, Krabbeltunnel oder Trampolin. Für die feinmotorische Entwicklung bieten wir zahlreiche Bau-­‐ und Bastelmaterialien an. (Knete, Bausteine, Naturmaterialien,…) Wir unterstützen Ihre Kinder in ihrem angeborenen Bewegungsdrang. Ein großer Garten, ein Hof, Wald, Felder und ein schöner Spielplatz laden sie ein zum krabbeln, laufen, toben und springen. Sollte das We\er ganz und gar nicht mitspielen, so toben und bewegen wir uns in unseren gemütlichen 4 Wänden aus. Seite 10
6.5 Sprache, Kommunikation und literacy Da unser Alltag mit Ihrem Kind sehr stark von Sprache begleitet wird, ist dieser Bildungsbereich besonders eng mit den anderen Entwicklungsbereichen verknüpft. Wir möchten die Entwicklung der Sprache und der Kommunikation unterstützen, indem wir Handlungen mit Sprache, Mimik und Gestik begleiten (Wickelsituation, Essen, Erkunden, An-­‐ und Auskleiden,…). Somit möchten wir jedem Kind individuell ermöglichen, seiner Entwicklung entsprechend mit uns zu kommunizieren. Mit lustigen Kinderreimen, Bilderbüchern, Fingerspielen, Liedern, aber auch mit Gebärdenunterstützten Kommunikation möchten wir die Sprech-­‐ und Kommunikationsfreude ihrer Kleinen wecken. Literacy meint, dass durch den täglich und offenen Zugang zum Medium Buch, Zeitung, usw., wir Ihren Kindern ermöglichen Erfahrungen im Umgang mit diesen Medien zu sammeln. Sie dürfen erfahren wie unterschiedlich sich Buchseiten anfühlen, aber auch wie unterschiedlich sie in ihrem Inneren aussehen. 6.6 Musik/Rhythmik Die Musik allein wirkt gleichzeiYg auf die Phantasie, auf das Gemüt, auf das Herz und die Sinne. Wir singen und musizieren jeden Tag. Sie beginnt schon früh morgens, wenn wir uns alle gemeinsam begrüßen. Wir integrieren die Musik aber auch in unseren Alltag, um ihrem Kind Sicherheit bei Übergängen zu geben. (Wir gehen alle Hände waschen; also singen wir unser Handwaschlied). 6.7 Kreativität Wir unterstützen die KreaYvität ihres Kindes, indem es zu jeder Zeit in unserem KreaYvraum Zugang zu verschieden Materialien hat (Zeichenblä\er, BuntsYhe, WachsmalsYhe, Kreide, Knete…). Auf unseren Spaziergängen sammeln wir Naturmaterialen, die Ihr Kind bei Lust und Laune „verarbeiten“ kann. Ihr Kind hat bei uns die Möglichkeit sich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen. 6.8 Natur und Umwelt Wir möchten in unserer täglichen Arbeit gemeinsam mit Kindern die Welt entdecken. Erst wenn sich Ihr Kind mit seiner Umwelt auseinandersetzt, fallen ihm Dinge auf, die es zu erforschen und hinterfragen gilt. Es ist wichYg zu wissen, dass es nicht darum geht sämtliche Fragen eines Kindes zu beantworten und dass es verschiedene Gründe gibt, weshalb Kinder Fragen stellen. Seite 11
1. Sie wollen Erfahrungen sammeln. Durch das Fragen oder Hinterfragen von Phänomenen gelingt es den Kindern, ihr Wissen zu verknüpfen und auch zu ergänzen. 2. Sie wollen Regeln finden. Wieso ist etwas so? Welchen Sinn/Zweck hat das ganze überhaupt? Regeln sind für Kinder sehr wichYg, denn sie geben den Kindern ein Stück weit Sicherheit und RouYne. Umso wichYger ist es für Kindern herauszufinden, weshalb es in der Regel so ist. 3. Sie sollten die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen zu vernetzen. Oh verstehen die Kinder einzelne Erfahrungen, aber vernetzen diese nicht. Wann und wo tri\ diese SituaYon noch auf? (Bsp.: Das Kind weiß, dass Dinge auf den Boden fallen (Schwerkrah); weiß jedoch nicht, dass dieses Phänomen mit verantwortlich ist, dass wir nicht von der Erdkugel „fallen“) 4. Sie wollen AllgemeingülYgkeiten erkennen. Wenn es jetzt so ist; ist es dann auch in dieser SituaYon so? 5. Sie wollen Bedingungen herausfinden. Die Kinder müssen herausfinden, wie muss etwas sein, damit ich das Phänomen sehen/hören/fühlen…. kann? Welche Bedingungen müssen gegeben sein? 6. Sie wollen Ursache-­‐Wirkungs-­‐Zusammenhänge erkennen. Woher kommt es, dass kein Schnee liegt, Mama aber trotzdem die Scheibe von dem Auto freikratzen muss? 6.9 Gesundheit und Ernährung Wir legen viel Wert auf eine gesunde und abwechslungsreiche Kost. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, aber auch Fleisch und Fisch versorgen den Körper mit allen lebensnotwendigen Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Die Mahlzeiten werden frisch zubereitet. Je nach Alter und Lust Ihres Kindes wird es in die Essensvorbereitung mit einbezogen. Kein Kind wird zum Essen gezwungen. Es darf auch sein, dass ein Kind mal keinen Hunger hat oder das zubereitete Essen nicht schmeckt. In so einem Fall werden AlternaYven angeboten. Für die Zwischenmahlzeiten steht immer Obst und Gemüse, aber gelegentlich auch Quark oder Joghurt bereit. Als Getränke werden Wasser oder ungesüßter Tee angeboten. Für die Kinder stehen zu den Mahlzeiten Gläser zur Verfügung. Sollte ein Kind noch nicht aus einem Glas trinken können, darf es natürlich seine eigene Trinkflasche mit Wasser oder Tee benutzen. Wir werden jedoch dem Kind immer wieder die Möglichkeit anbieten, aus einem Glas zu trinken. Sonderkost (Babybrei, Flaschennahrung, Hypoallergene Nahrung) wird von Ihnen mitgebracht und uns zur Zubereitung für Ihr Kind zur Verfügung gestellt. Da Kinder ein Recht auf saubere Zähne haben, möchten wir mit den Kindern die ZahnputzsystemaYk täglich üben. Seite 12
6.10 Schlafen Kinder haben anfangs noch ihren eigenen Schlafrhytmus, den berücksichYgen wir selbstverständlich. Nach und nach versuchen wir wenn möglich die Kinder an die gemeinsame Schlafenszeit von derzeit 12.15 Uhr bis 14.30 Uhr zu gewöhnen. Schläh Ihr Kind nicht so lange oder gar nicht, kann es sich ausruhen oder weiter spielen. Jedes Kind hat einen eigenen Schlafplatz. Jedes Kind hat seine eigens von zu Hause mitgebrachte Schlafdecke. Die Überzüge werden von uns gestellt und bei Bedarf gewaschen. Einer von uns legt sich gemeinsam mit den Kindern hin und bleibt so lange, bis jedes Kind eingeschlafen ist. Dabei summen oder singen wir leise Lieder. Wenn Ihr Kind ein Schnuller oder ein KuschelYer / Tuch benöYgt, bi\en wir Sie darum, dass die Dinge bei uns bleiben. Die benutzten Schnuller werden regelmäßig in kochendem Wasser desinfiziert. Seite 13
6.11 Körperpflege und Sauberkeitserziehung Körperpflege: • Jedes Kind hat seinen eigenen Waschlappen und sein eigenes Handtuch. Nach den Toile\engängen, dem Spiel im Garten, dem Malen mit Fingerfarben, etc. werden die Hände gewaschen. Selbstverständlich auch vor und nach dem Essen. Uns steht eine Dusche zur Verfügung, die uns natürlich auch für die besonders „neugierigen Forscher“ gute Dienste leisten kann. • Als Pflegeutensil sollte bei Bedarf auch eine Creme zum Wickeln vorhanden sein. Jedoch benöYgen wir hierfür eine ausgefüllte Einverständniserklärung, damit wir diese anwenden dürfen. Sauberkeitserziehung: • Sauberkeitserziehung setzt eine gewisse körperliche Reife voraus. Das heißt, dass besYmmte Muskeln und Nervenbahnen ausgebildet sein müssen, damit das Kind seine Blasen-­‐ und Darmmuskulatur kontrollieren kann. Erst ab einem Alter von eineinhalb bis zwei Jahren merken die Kinder, dass die Harnblase oder der Darm voll sind. Zu frühe Sauberkeitserziehung kann später zu massiven Problemen oder Rückfällen führen.Das Kind entscheidet, wann es soweit ist. Sobald es Interesse an Toile\e oder Töpfchen signalisiert, unterstützen wir es natürlich in seinem Bestreben. Das Weglassen der Windel besprechen wir mit den Eltern, da die Sauberkeitserziehung bei Ihnen zu Hause und in der Tagespflegestelle parallel laufen sollte. Bei „kleinen Missgeschicken“ reagieren wir gelassen. Für die Zeit des Trockenwerdens benöYgt ihr Kind mehrere Wechselsachen, falls doch einmal etwas daneben geht. Seite 14
7. Eingewöhnung Informationen zur Eingewöhnungszeit Der Utbergang für Ihr Kind in die Tagespflege ist eine große Herausforderung und bedarf viel Einfühlungsvermögen. Ihr Kind lernt seine neue Umgebung und eine noch fremde Person kennen, zu der es eine bindungsähnliche Beziehung aufbauen soll. Um diesen Utbergang zu erleichtern und Problemen vorzubeugen gibt es die Eingewöhnungsphase. Sie als Elternteil spielen hier eine wichtige Rolle, denn nur Sie geben ihrem Kind die Sicherheit, die es benötigt, um auf Andere zu zugehen und eine Beziehung zwischen Ihrem Kind und der Tagespflegeperson zu zulassen. Erstgespräch Bei dem ersten Kontakt sollten Sie als Eltern, wenn möglich alleine zu uns in die Tagespflegestelle kommen. Hier können wir gemeinsam den Betreuungsvertrag besprechen und vielleicht schon ein paar Informationen über Ihr Kind bekommen. Bei diesem Gespräch erhalten Sie alle erforderlichen Unterlagen von uns und werden auch über den genauen Ablauf der Eingewöhnung informiert. Da die Anmeldung auch über das Jugendamt läuft und wir mit dem Jugendamt kooperieren, werden wir mit Ihnen die Formalitäten abwickeln. Gerne informieren wir Sie auch bei Fragen zur Finanzierung Ihres Betreuungsplatzes. Grundphase Sie kommen mit Ihrem Kind zusammen in die Tagespflegestelle. Hier bleiben Sie ca. eine Stunde und nehmen Ihr Kind danach wieder mit nach Hause. In den ersten 3 Tagen findet KEIN Trennungsversuch statt. Ein Gegenstand, der nach Mutter oder Vater riecht oder für Ihr Kind sehr wichtig ist (Schnuffeltuch, getragenes T-­‐Shirt) kann die Eingewöhnung für das Kind erleichtern. Insbesondere bei den ersten Schlafversuchen ist es für das Kind meist sehr hilfreich, sich darin einzukuscheln.
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Erster Trennungsversuch Der erste Trennungsversuch richtet sich voll und ganz nach dem Kind. Es zeigt, wenn es dazu bereit ist. Wenn dies der Fall ist, nach ca. 3 Tagen, verabschieden Sie sich von Ihrem Kind und verlassen den Raum. Sie bleiben aber in der Tagespflegestelle, um für das Kind wenn nötig da zu sein. Ihr Kind darf Trauer oder Wut bei den Trennungssituationen zeigen. Lässt sich Ihr Kind gut beruhigen, so kann der erste Trennungsversuch ca.30 Minuten betragen. Ist ihr Kind in dieser Situationen nicht oder nur sehr schlecht zu beruhigen, so sollte der Trennungsversuch nicht länger als 3 bis 4 Minuten betragen. Eines der sicheren Zeichen für eine gelungene Eingewöhnung ist, dass sich das Kind von uns als Tagespflegepersonen beruhigen lässt. Ein weiteres Zeichen stellt das Erkunden Ihres Kindes von sich und seiner Umgebung, ohne die Anwesenheit der Eltern, dar. Eingewöhnungszeit Die Dauer der Eingewöhnungszeit kann ca. 2 -­‐ 3 Wochen betragen. Der Zeitabstand nach der ersten Trennung wird Tageweise in die länge gezogen, bis Sie die Tagespflegestelle auch über einen längeren Zeitraum verlassen können. Stabilisierungsphase Eventuell kann Ihr Kind ab dem fünften Tag auch bereits in der Einrichtung schlafen, allerdings wird es von Ihnen als Bezugsperson, in Begleitung der Fachkraft, hingelegt und beim Aufwachen sollte die Bezugsperson das Kind begrüßen. Praxisberichte sprechen davon, dieIhr Kind wird erst etwas später in der Tagespflegestelle (frühestens 9./10. Tag); dann mit der Unterstützung von uns als Tagespflegepersonen, damit wir mit dem Kind ein eigenes Schlafsystem oder -­‐ritual in den Räumlichkeiten der Betreuung entwickeln können. Schlussphase Sie halten sich nicht mehr in der Tagespflegestelle auf. Sie sind jedoch jederzeit erreichbar, falls die Tragfähigkeit der neuen Beziehung zur Tagespflegeperson noch nicht ausreicht, um das Kind in besonderen Fällen aufzufangen. Sie unterstützen das Kind beim Kennenlernen der neuen Umgebung und der Tagespflegeperson, in dem Sie folgendes beachten: Sie setzen sich in ein gemütliches Eckchen im Spielzimmer und verhalten sich grundsätzlich passiv. Sie reagieren auf Annäherung und Blickkontakt positiv – nehmen jedoch von sich aus keinen Kontakt zum Kind auf. Sie drängen Ihr Kind nicht, sich von Ihnen zu entfernen oder etwas Bestimmtes zu machen. Wenn Sie den Raum verlassen möchten, lassen Sie zu, dass Ihr Kind Ihnen eventuell folgt. Versuchen Sie, sich nicht mit anderen Dingen und Kindern zu beschäftigen. Sie sind der sichere Hafen für ihr Kind Seite 16
In der Eingewöhnung sollte Ihr Kind die Tagespflegestelle möglichst nur halbtags besuchen. Sie sollten zwei bis vier Wochen für die Eingewöhnung einplanen und keinen (Kurz-­‐) Urlaub oder besondere Belastungssituationen (z. B. Umzug, Geburt eines Geschwisterkindes) in diese Zeit legen. Kooperationen und Fortbildungen WichYge KooperaYonsstellen sehen wir in unserer Arbeit das Jugendamt sowie die Erziehungs-­‐ und Beratungstellen (Familienzentrum Bensheim) und die Frühförderstelle Lampertheim. Die Teilnahme an den regelmäßigen Vernetzungstreffen des Familienzentrums Bensheim ist ein wichYger Bestandteil in unserer Arbeit. Für Weiterbildung sollen mindestens 20 Stunden im Jahr freigehalten werden. Grundlage sind hierfür die Fort-­‐ und Weiterbildungen des Kreis Bergstrasse, insbesondere die des Familienzentrums Bensheim. 8. Entwicklungsdokumentation Jedes Kind erhält, wenn es zu uns kommt ein Ich-­‐Buch und einen Porzolioordner. Das Ich-­‐Buch: • Kinder sollten schon früh dabei unterstützt werden, ein Bewusstsein über ihre eigene Persönlichkeit, ihre Wünsche, Stärken, Fähigkeiten, Werte sowie über ihre Verantwortung und Stellung im sozialen Miteinander zu entwickeln. So können sie zu einer Ich-­‐Stärke finden, die die beste Voraussetzung für eine selbstbesYmmte und bewusste Gestaltung des eigenen Lebensweges ist. Sie dienen den Kindern auch oh als Plauderbücher mit anderen Mitmenschen. • Hierfür bekommen die Eltern von uns einen Vordruck, den sie mit dem Kind nach belieben gestalten können (Fotos, Bunte Schrih,…). Wir werden in der Zeit, in der Ihr Kind bei uns ist, dieses Buch stets gemeinsam mit Ihrem Kind aktualisieren. Der Por]olioordner: • Hier werden Fotos und Lerngeschichten sowie die Werke der Kinder gesammelt. Auch hierzu haben die Kinder jederzeit Zugang. 9. Mitbringliste Da wir gerne bei Wind und We\er nach draußen möchten, ist es wichYg, dass die Eltern die Kinder der Jahreszeit entsprechend anziehen (der altbekannte Zwiebellook). Damit auch ausgelassen gespielt werden kann, wäre Kleidung die schmutzig werden darf zu empfehlen. Da jedes Kind seine eigene Au{ewahrungskiste bei uns hat, möchten wir dass – je nach Jahreszeit – Badesachen, Regensachen oder Schneeanzüge vorhanden sind. Auch Ersatzkleidung ist nöYg, da doch mal etwas daneben gehen kann. Die Eltern sollten diese regelmäßig in der Tagespflegestelle begutachten und eventuell austauschen, falls die Größe des Kindes sich geändert hat. Seite 17
Ein kurzer Utberblick über die nöYgen Sachen: • Wechselwäsche • Hausschuhe, die fest sitzen oder ersatzweise Stoppersocken • Regenhose und GummisYefel, Badesachen, Schneeanzug ( je nach Jahreszeit) • bei Bedarf Windeln und Feuch\ücher, Creme, • Für den Mi\agsschlaf KuschelYer, Tuch, Kissen oder ähnliches • Trinkflasche für Ausflüge/Spaziergänge • Ausgefülltes Ich-­‐Buch • Einverständniserklärungen (Zecken, Fotos, Creme) Seite 18
10. Medikamentengabe Medikamente werden nur verabreicht, wenn es mit den Eltern abgesprochen und für das Kind die Notwendigkeit besteht. In diesem Fall wird eine ärztliche Verordnung von den Eltern vorgelegt,die bestätigt, dass die Einnahme erforderlich ist und in welchem Umfang. Für den kleinen Notfall steht eine Hausapotheke bereit. Aber auch für die Pflastervergabe ist eine schriftliche Erlaubnis notwendig. Diese ist im Betreuungsvertrag festgehalten. Darin befindet sich auch die Erlaubnis über das Entfernen von Zecken oder Spreißeln bei Ihrem Kind. 11. Zusammenarbeit mit den Eltern Sie als Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für Ihr Kind. Die Zusammenarbeit zwischen den Eltern und uns sollte stets von einem respekt-­‐ und vertrauensvollen Umgang begleitet werden. Im Zentrum der Zusammenarbeit steht die gemeinsame Sorge und das Wohl ihres Kindes. Wichtig ist, dass die Eltern mit uns jederzeit über Atngste, Sorgen oder die momentane Situation ihres Kindes sprechen, damit wir darauf eingehen können und es in der Betreuung berücksichtigt wird. Das Tür-­‐ und Angelgespräch, findet täglich statt... Es ist unverzichtbar für den schnellen Austausch von Informationen. Für ist solch ein Gespräch wichtig, da wir hierbei z. B. erfahren, wie das Kind geschlafen hat, wer das Kind abholt, etc. Alle Beteiligten sind so immer auf dem aktuellsten Stand. Ernsthafte Probleme sollten nicht in ein Tür-­‐ und Angelgespräch gehören. Gerne nehmen wir uns selbstverständlich Zeit Ihre Anliegen in einem separaten Gespräch zu klären. Das Entwicklungsgespräch findet statt,…. bei Bedarf und nach Absprache jedoch mindestens ein Mal im Jahr. Hier geht es um Themen, die nur das einzelne Kind betreffen. Bei dem Gespräch kann man sich intensiver über die Entwicklung Ihres Kindes Austauschen. Diese Gespräche werden stets von uns beiden gemeinsam mit Ihnen als Eltern geführt. Hierüber wird anschließend ein Protokoll zur Kenntnisnahme angefertigt. Seite 19