Europäische Kommission - Factsheet Fragen und Antworten: Der neue Europass-Rahmen Straßburg, 4. Oktober 2016 Die Kommission hat heute einen Vorschlag zur Überarbeitung der Europass-Entscheidung angenommen. Der Europass umfasst eine Reihe von Instrumenten und Diensten zur Förderung der Transparenz von Kompetenzen und Qualifikationen in der gesamten Europäischen Union. Wozu braucht es bessere Instrumente zur Veranschaulichung von Kompetenzen? Die Menschen haben neue Wege und Möglichkeiten entwickelt, zu lernen, zu arbeiten oder eine Beschäftigung zu finden. Instrumente und Dienste für Kompetenzen und Qualifikationen ermöglichen es ihnen, ihre Fähigkeiten, Qualifikationen und Erfahrungen auf neue und innovative Weise darzustellen. Außerdem können diese Instrumente nützliche Informationen über Lernmöglichkeiten und Kompetenztrends in verschiedenen Wirtschaftszweigen und Ländern bieten und den Informationsaustausch und ein besseres Verständnis von Kompetenzen und Qualifikationen voranbringen. Sie sind notwendig, um Transparenz, Mobilität und damit letztendlich die Beschäftigungsfähigkeit zu fördern. Diese Europass-Initiative ist eine der zehn Maßnahmen im Rahmen der neuen europäischen Agenda für Kompetenzen, die die Kommission im Juni 2016 verabschiedet hat. Sie soll gewährleisten, dass die EU-Instrumente und -Dienste für Kompetenzen und Qualifikationen Menschen und Organisationen die Unterstützung und die Informationen bieten, die sie brauchen, um sich auf dem Arbeitsmarkt zurechtzufinden oder sich weiterzubilden. Was ist der Europass und wozu ein neuer Beschluss? Der Europass wurde 2004 mit einer Entscheidung des Europäischen Parlaments und des Rates geschaffen, um die Transparenz von Kompetenzen und Qualifikationen zu verbessern und insbesondere die Mobilität zu fördern. Nach elf Jahren müssen die Instrumente und Dienste aktualisiert werden, um sie an die Bedürfnisse der Nutzer im sich wandelnden Arbeitsmarkt und im Bereich der (Berufs-)Bildung anzupassen. Der Europass umfasst ursprünglich größtenteils statische Vorlagen. Das zentrale Ziel ist es nach wie vor, den Menschen den Austausch und das Verständnis von Informationen über Kompetenzen und Qualifikationen zu erleichtern. Nun sollen zusätzlich die neuen Technologien umfassend genutzt und Verknüpfungen zu anderen Diensten hergestellt werden, damit den Bedürfnissen der Nutzer besser entsprochen wird. Wichtig ist, dass der Europass sich nach wie vor an alle Zielgruppen richtet – d. h. auch an diejenigen, die möglicherweise keinen Zugang zu Online-Instrumenten haben. Zudem sollen Beratungsdienste besser eingebunden werden. Wie soll der neue Europass Menschen bei Entscheidungen über ihren Berufs- und Bildungsweg helfen? Der neue Europass-Beschluss gibt zwei Hauptrichtungen für die Entwicklung des Dienstes vor. Erstens wird der neue Europass eine breitere Palette an Instrumenten und Diensten umfassen, die über eine nutzerfreundliche Online-Plattform angeboten werden. Er wird den Menschen bei ihrer Karriereplanung und bei Lern- und Ausbildungsentscheidungen helfen und sie in die Lage versetzen, Arbeitgebern, Einrichtungen der allgemeinen und beruflichen Bildung oder anderen Organisationen ihre Kompetenzen zu beschreiben. Der Europass wird beispielsweise ein verbessertes Instrument zur Erstellung von Lebensläufen bieten, mit dem die Nutzer ihre Fähigkeiten und Qualifikationen dokumentieren können, aber auch kostenlose Selbstbewertungsinstrumente und Informationen über Kompetenzen und Qualifikationen, z. B. über Trends beim Kompetenzbedarf in Europa. Er wird mit anderen Diensten kompatibel sein, damit die Nutzer Informationen problemlos verwalten und auch an anderer Stelle, z. B. in Online-Bewerbungsformularen oder sozialen Medien, nutzen können. Zweitens wird der Europass offene Standards für Themen wie Lernmöglichkeiten oder die Beschreibung von Lehrplänen und Kompetenzen verwenden. Diese Arbeiten sollen ergänzend zu bereits vorhandenen Standards durchgeführt werden, um Kohärenz und einen einfachen Informationsaustausch zu gewährleisten. Durch die Verwendung dieser Standards werden beispielsweise die Möglichkeiten des Kompetenzpanoramas verbessert, auf Basis von Webcrawling und Datenanalyse einzelner Tendenzen präzise Echtzeitinformationen zu liefern. Die Online-Dienste werden durch Dienste auf nationaler Ebene ergänzt. Was hat der Europass bisher erreicht? Der Europass hat in den letzten 10 Jahren zunehmend an Bekanntheit gewonnen. Seit 2005 hat die Website mehr als 126 Millionen Besuche verzeichnet, und die Dokumentvorlagen wurden 93 Millionen Mal heruntergeladen. Das bekannteste Dokument, der Europass-Lebenslauf, wurde zudem mehr als 60 Millionen Mal verwendet. Wie wurden die Sozialpartner konsultiert? Es wurde eine Reihe gezielter Konsultationen der Interessenträger, einschließlich der Sozialpartner und der Zivilgesellschaft, durchgeführt, um die Reichweite und die Prioritäten der EU-Kompetenzagenda und der Europass-Initiative zu erörtern. Netzwerke wie die Europass-Zentren, die nationalen Kontaktstellen für den Europäischen Qualifikationsrahmen und das Euroguidance-Netz wurden während der gesamten Entwicklungsphase der Initiative konsultiert. Welche Rolle spielt die Kommission? Die Kommission wird die Online-Plattform mit den wichtigsten Diensten zur Verfügung stellen und mehrere bereits vorhandene, komplementäre EU-Portale im Bereich Kompetenzen und Qualifikationen zusammenfassen, u. a. das Portal „Learning Opportunities and Qualifications in Europe“, das Kompetenzpanorama sowie das aktuelle Europass-Portal. Der neue Europass-Online-Service wird eine Reihe miteinander verknüpfter Dienste für Kompetenzen und Qualifikationen auf einer einzigen intuitiven, nutzerfreundlichen Oberfläche bieten. Weiter fördern wird sie außerdem Synergien, Koordinierung und den Austausch von Fachwissen und bewährten Verfahren zwischen den nationalen Stellen, die Unterstützung in den Bereichen Kompetenzen und Qualifikationen und bei der Nutzung der EU-Instrumente bieten. Wird diese Initiative für bessere Instrumente und Dienste mit EU-Mitteln gefördert? Die EU leistet bereits finanzielle Unterstützung für eine Reihe von EU-Portalen in den Bereichen Kompetenzen und Qualifikationen sowie für den Betrieb der nationalen Zentren (die aus dem Programm Erasmus+ finanziert werden). Der Europass und das Kompetenzpanorama werden derzeit vom Europäischen Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (Cedefop) verwaltet. Näheres dazu unter: IP/16/3213 MEMO/16/3212 Kontakt für die Medien: Christian WIGAND (+32 2 296 22 53) Sara SOUMILLION (+32 2 296 70 94) Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail
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