2.Semester_Kleiner Semesterbericht Grundkurs BK_Thi Rückert Gymnasium Berlin Schöneberg ARC HITEK TUR “Architektur, so heißt es häufig, ist die öffentlichste aller Kunstformen, niemand kann sich ihr entziehen. Architektur umgibt uns in der Arbeitswelt, im privaten Bereich, in der Schule, im Raum der Stadt. Die gebaute Umwelt vermittelt unserem Leben einen räumlichen Rahmen und beeinflusst unser Verhalten und auch unser emotionales Wohlbefinden, positiv wie negativ.” Prof. Dr. Ullrich Schwarz Zu Beginn des Architektursemesters stand die Frage, was Raum ist und wie Menschen diesen erleben. Durch die bewusste Gestaltung von Form und Material können Räume weit, kühl, beengt, deprimierend oder energetisierend auf uns wirken. Als erstes wurden Raumerfahrungen auf dem Schulgelände gemacht, dann besuchte der Kurs das Jüdische Museum. “Auf einem zickzackförmigen Grundriss errichtete der Architekt D.Libeskind (geb. 1946) das jüdische Museum in Berlin. Das Gebäude versucht, die deutsch-jüdische Geschichte erlebbar zu machen. In seiner expressiven Formensprache versinnbildlicht es das Schicksal des zerschlagenen Judentums in Deutschland.“ (Sowa/Glas/Seydel: Kunst. Arbeitsbuch 2. Klett, 2010.) “Die Führung half mir weitere Einblicke in die deutsch-jüdische Geschichte zu bekommen. Dazu war die Verbindung von Kunst und Geschichte äußerst interessant und meiner Meinung nach einzigartig. “ Schüler des Kurses Das erste größere Projekt: Raum der Stille Neben der Beschäftigung mit der Geschichte der Architektur und im Besonderen mit Sakralbauten, erhielt der Kurs den Auftrag ein Gebäude der Stille für das RückertGymnasium im Maßstab 1:25 zu entwerfen. Dazu sollten die SchülerInnen auch den Altbau einbeziehen bzw. überlegen, wo Sie den Raum/das Gebäude platzieren/anbringen. Dieser Raum sollte einer kleinen Gruppe von SchülerInnen als Ort des Rückzugs und des Gebets dienen, da das Schulgebäude keinen Ort für diesen Zweck bietet. Wie ist die räumliche und landschaftliche Situation, in der sich das Gebäude/der Raum befindet? Welche Atmosphäre soll er haben? Mit welchen Mitteln soll dies erreicht werden? Es ging um die sinnliche und emotionale Wirkung des Raumes, erzeugt durch die Formung und Gliederung, durch die Verwendung der Materialien und ihrer Textur bzw. Stofflichkeit, durch die Farbgestaltung und durch die Inszenierung mithilfe des Lichts (Öffnungen, Oberlichter, Fenster) und/oder zusätzlichen künstlichen Lichtquellen. Schülerarbeit des Kurses Schülerarbeit des Kurses “Mir persönlich hat das Konzipieren und Bauen des Modells viel Spaß bereitet. (...). Die Freiheit der Aufgabenstellung wurde zum Beispiel anhand der unterschiedlichen Ergebnisse deutlich.” Schüler des Kurses “Jeder durfte seine Vorstellungen umsetzen und hatte auch die Gelegenheit sich zu erklären.” Schüler des Kurses “(Es)hat mir am meisten Spaß gemacht, dass wir uns wirklich darum gekümmert haben, was wir in Berlin verändern können bzw. wollen.” Schülerin des Kurses “Die Standortanalyse war für mich persönlich das beste Projekt des 2.Semesters, da wir alles, was wir gelernt haben anwenden mussten. (...) Es war auch eine Herausforderung das Gebäude dem Standort anzupassen. Es musste alles gut durchdacht sein.” Schüler des Kurses “Die anschließende Reflektion mit einem Profi fand ich sehr lehrreich.” Schüler des Kurses Präsentation mit dem Architekten Zweites Projekt: Stadtentwiklung Standortanalyse und Gebäudeentwurf Besuch des Architekten Johannes Bernhardt Im zweiten Projekt sollte der Kurs seinen Blick auf die gesamte Stadt erweitern. Die Stadt steht im 21.Jahrhundert vor vielen Herausforderungen: Städte werden wachsen, die Bevölkerung wird älter, durch Flächenversiegelung und Klimawandel wird es wärmer. Die SchülerInnen wählten in Gruppen einen Ort in Berlin, den sie baulich verbessern möchten. Im ersten Schritt visualisierten sie eine Standortanalyse. Dabei mussten sie auch auf die bauliche und soziale Struktur des Umfeldes eingehen. Danach entstanden Gebäudeentwürfe, die zum einen ästhetischen Ansprüchen genügen, aber auch die vorherrschenden baulichen und sozialen Strukturen aufnehmen und weiterentwickeln oder verbessern sollten. Für die Vorstellung der Standorte und der Entwürfe bekamen die SchülerInnen professionelles Feedback von dem eingeladenen Architekten Johannes Bernhardt. Durch die Diskussion mit Herrn Bernhardt und Frau Thiele, aber vor allem auch durch die kritischen Fragen der MitschülerInnen konnten die einzelnen Gruppen Schwachstellen in ihrer Argumentation und ihrer grafischen Umsetzung aufspüren und ihre Arbeit in der nächsten Kursstunde optimieren. Zusammenstellung der Texte und Fotos: M.Thiele Berlin, Oktober 2016
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