Rassegna stampa - Science South Tyrol

Fonte: Dolomiten | Data: 05/10/2016 | Pagina: 15 | Categorie: Unibz
Komplettes „Los von Rom“ in Lehrerausbildung
BILDUNG: Nach Masterstudiengang soll nun Reform des Lehrbefähigungskurses folgen – Achammer: Mehr Sicherheit und Planbarkeit
BOZEN (wib). Mit dem neuen
Masterstudiengang „Bildungswissenschaften für den Primarbereich“ (wir berichteten) ist der
erste Schritt getan, als nächstes
sollen die Lehrbefähigungskurse
folgen. Bildungslandesrat Philipp
Achammer schwebt ein eigenes
„Südtiroler System der Lehrbefähigungskurse“ vor und damit ein
totales „Los von Rom“ in der Lehrerausbildung.
Die Lehrbefähigungskurse –
die einst Spezialisierungsschule
(SSIS) hießen, jetzt Universitärer
Berufsbildungskurs (UBK) – müssen von angehenden Lehrern mit
gültigem Studientitel absolviert
werden, die in der Mittel- und
Oberschule unterrichten wollen.
Erst mit diesem einjährigen Kurs
erlangen die Lehrer die Voraussetzungen für eine unbefristete
Stelle.
„Das Grundproblem bei diesen Lehrbefähigungskursen ist
immer das selbe: Es gibt keine Sicherheit, weder für uns noch für
die betreffenden Lehrer. Es ist ein
ständiges Zu- und Abwarten,
wann welche Kurse gestartet werden, und auch inhaltlich gibt
Rom bei diesen Kursen den Ton
an“, erklärt Landesrat Philipp
Achammer. Noch. Denn mit der
Schulreform „La buona scuola“
vom Juli 2015 hat Südtirol die
Kompetenz für die Lehrerausbildung erhalten – und nach Klärung von rechtlichen Unsicherheiten durch die Freie Universität
Bozen auch für die Lehrbefähi-
Das Land und die Bildungswissenschaftliche Fakultät in Brixen wollen die Lehrerausbildung zur Gänze selbst in die Hand nehmen. HS
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gungskurse. Und diese Kompetenz will der Landesrat – und mit
ihm die Universität – nun auch
nutzen. „Es besteht grundsätzlich
Einigkeit, dass wir ein eigenes
Lehrbefähigungssystem für Südtirol – in erster Linie für die deutsche Schule – entwickeln wollen“,
erklärt Achammer. Dies umso
mehr, zumal Rom, dem Vernehmen nach, die Lehrbefähigungskurse erneut inhaltlich überarbeiten will – „und angeblich den
pädagogisch-didaktischen Bereich, der für eine Lehrerausbildung so wichtig ist, erneut kürzen
will“, erklärt der Landesrat.
So wie beim Masterstudiengang für den Primarbereich gehe
es natürlich um eine inhaltliche
Reform des Lehrbefähigungskur-
ses, aber vor allem auch darum,
den angehenden Lehrern und
auch der Universität Sicherheit
zu geben. „Sie sollen wissen, dass
alle x Jahre ein Kurs in ihrer Wettbewerbsklasse startet“, sagt Achammer. Denn auch die Universität müsse die Fachprofessoren für
den Kurs oft mehrere Jahre im
Voraus von außerhalb des Landes
verpflichten.
Bereits für den in diesem Studienjahr startenden Berufsbefähigungskurs hat das Land das
Aufnahmeverfahren
geändert
und anstelle des MultipleChoice-Tests eine schriftliche
und mündliche Aufnahmeprüfung eingeführt, die den oft geforderten Praxisbezug gewährleistet.
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