Leistungsbeschreibung zur Ausschreibung des

Leistungsbeschreibung
zur Ausschreibung des Forschungsprojekt
Hörfunklandschaft Niedersachsen 2017
I. Problemstellung
Seit 1995 führt die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) in regelmäßigen Intervallen die Studie „Hörfunklandschaft Niedersachsen“ durch. Neben 1995 wurde in den Jahren
1998, 2001, 2005, 2009 und 2013 Studien zur Hörfunklandschaft Niedersachsen in Auftrag
gegeben.
Ziel der in der Fachöffentlichkeit viel beachteten periodischen Programmforschung ist es,
die Gesamtheit der Programmleistungen zu untersuchen, die von den niedersächsischen
Hörfunkprogrammen im Kontext der dualen Rundfunkordnung erbracht werden, ihre Entwicklung abzubilden und die einzelnen Sender innerhalb des Spektrums der Hörfunksender
einzuordnen. Auf Basis der erhobenen Daten ist es der NLM auch möglich, die Einhaltung
gesetzlicher Bestimmungen zu überprüfen. Die NLM kommt damit auch ihrer Aufgabe nach,
neben der Aufsicht über die privaten Rundfunkveranstalter, auch Forschungsvorhaben auf
dem Gebiet des Rundfunks zu unterstützen. Durch die seit 1995 in Abständen immer wieder durchgeführte Inhaltsanalyse ermöglicht die Hörfunklandschaft Niedersachsen einen
Blick auf die langfristigen Veränderungen der Hörfunkpraxis im dualen Rundfunksystem,
denen auch über Niedersachsen hinaus Geltung zukommt. In diesem Sinne kommt der
Langzeituntersuchung auch überregionale Bedeutung zu.
II. Aufbau
Die Ergebnisse der neuen Studie sollen in wesentlichen Teilen mit den bereits durchgeführten Studien von 1995, 1998, 2001, 2005, 2009 und 2013 vergleichbar sein, was eine Analogie im Aufbau der Studie notwendig macht. Konzeption und Methode müssen sich daher an
den vorausgegangenen Studien orientieren.
Zielsetzung der Studie im ersten Teil ist es, die niedersächsische Hörfunklandschaft in ihrer
Gesamtstruktur zu beschreiben (Hauptverbreitungsgebiete, Programmschemata, anvisierte
Zielgruppen etc.). In diesem Teil der Studie sind alle relevanten in Niedersachsen emfang1
baren öffentlich-rechtliche und private Hörfunksender, einschließlich des Bürgerrundfunks,
einzubeziehen. Dadurch sollte es möglich werden, alle in Niedersachsen verbreiteten Hörfunkprogramme zu charakterisieren und ihre Programmkonzepte zu vergleichen.
Im zweiten Teil der Studie werden die relevanten Programmdaten bei vergleichbaren Hörfunkprogrammen aktuell erfasst und die Programmstruktur, die Informationsleistung, die
Regionalberichterstattung, die Programmfunktionen und die Online-Kommunikation d.h.
der Auftritt im Internet bzw. den sozialen Netzwerken untersucht. Dabei sind folgende
rundfunkrechtliche Kategorien von besonderem Interesse:
•
Anteile der Genres Wortprogramm, Musik, Werbung am jeweiligen Gesamtprogramm
•
Differenzierung des Informationsanteils im Gesamtprogramm
•
Anteil der Meldungen mit Niedersachsenbezug (Regionalfenster) an der Gesamtsendezeit
•
Lokalbezug (Bürgerrundfunk)
•
Struktur des Musikangebots
•
Analyse der gespielten Musiktitel und des gesamten Musikformats der relevanten
privaten und öffentlich-rechtlichen Sender
In die Programmanalyse sollen folgende Sender einbezogen werden:
a) Private landesweite Hörfunkprogramme:
•
Hit-Radio Antenne (inklusive Regionalfenster)
•
radio ffn (inklusive Regionalfenster)
•
Radio 21
b) Private regionale/lokale Hörfunkprogramme:
•
Radio Osnabrück
•
Radio Hannover
•
Radio 38 (Braunschweig/Wolfsburg)
•
Radio Mittelweser
•
Radio Nordseewelle
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c) Bürgerradio-Sender:
•
Ems-Vechte-Welle
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LeineHertz 106einhalb
•
oldenburg eins
•
osradio 104.8
•
radio aktiv
•
Radio Jade
•
Radio Okerwelle
•
Radio Ostfriesland
•
Radio Tonkuhle
•
Radio Weser.TV Delmenhorst
•
Radio Weser.TV Nordenham
•
Radio ZuSa
•
StadtRadio Göttingen
d) Öffentlich-rechtliche Hörfunkprogramme, die eine vergleichbare Zielgruppe wie die privaten Sender ansprechen:
•
NDR 2
•
N-Joy Radio
e) relevante private und öffentlich-rechtliche Hörfunksender:
•
89.0 RTL
•
NDR 1 Radio Niedersachsen
89,0 RTL (Marktanteil in Niedersachsen 2,8 %, MA 2016 Radio II) stellt eine nicht zu vernachlässigende Konkurrenz für die einheimischen Sender dar. NDR 1 Niedersachsen ist seit
vielen Jahren der unangefochtene Spitzenreiter im niedersächsischen Hörfunkmarkt
(Marktanteil in Niedersachsen 26.8 %, MA 2016 Radio II). Das wort- und informationsbetonte Hörfunkprogramm berichtet ausführlich über niedersächsische Themen.
Die Analyse soll auf Grundlage einer repräsentativen Stichprobe (künstliche oder natürliche
Woche) des Gesamtprogramms durchgeführt werden, wobei die sekundengenaue Erfassung
und Aufzeichnung für die Quantifizierung von Programmanteilen unerlässlich ist. Aufgrund
der hohen Anzahl der zu untersuchenden Sender ist unter Kostengesichtspunkten eine Be3
schränkung der Stichprobe auf die Zeit von 05.00 bis 23.00 Uhr bei den privaten und öffentlich-rechtlichen Programmen sowie von 06.00 bis 24.00 Uhr bei den Bürgerradios möglich.
III. Zeitlicher Rahmen
Dezember 2016
Beginn der Forschungsarbeiten
Dezember 2017
Abgabe des Forschungsberichts
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