Der Blick geht weiter in Richtung Osten Das Imre Kertész Kolleg

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM161005_Kerteszkolleg.pdf
Der Blick geht weiter in Richtung Osten
Das Imre Kertész Kolleg Jena wird für weitere sechs Jahre gefördert
Gute Nachrichten für die Osteuropa-Forschung an der Universität Jena: Das "Imre Kertész Kolleg
Jena - Europas Osten im 20. Jahrhundert. Historische Erfahrungen im Vergleich" wird für weitere
sechs Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Der Direktor Prof. Dr. Joachim von Puttkamer sieht den Zuwendungsbescheid in Höhe von 7,8
Millionen Euro als Bestätigung für die gute Arbeit der vergangenen Jahre. Vorausgegangen war
eine positive Begutachtung im Herbst vergangenen Jahres.
"Die Bedeutung des östlichen Europas für den ganzen Kontinent hat weiter zugenommen", sagt
von Puttkamer. Es sei zu konstatieren, dass der Osten Europas politisch in einigen Teilen stabiler
geworden ist, manche Regionen hingegen deutlich krisenhafter und durch Konflikte erschüttert
sind. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wird sich der inhaltliche Fokus des Kollegs
erweitern: "Die Geschichte Russlands und der Ukraine rücken stärker in unser Blickfeld", so von
Puttkamer. Zu erwarten seien wechselseitige Impulse über die Binnengrenzen des Faches hinweg,
in dem ja die Geschichte Russlands, Ostmitteleuropas und Südosteuropas je eigenständig
bearbeitet werden.
Transformationsprozesse nach 1989 rücken in den Fokus
Größeren Raum wird die Erforschung der Zeit nach 1989 einnehmen. Hier sollen grundlegende
Fragen nach der Bilanz wirtschaftlicher und sozialer Transformationen auf dem Weg zu einer
marktwirtschaftlichen Ordnung aufgeworfen werden. Dabei werde nach Gewinnern und Verlierern
geschaut, nach Formen politischer Artikulation und deren Folgen für das Parteienspektrum der
jeweiligen Länder sowie ihrer innenpolitischen Stabilität.
Auch in personeller Hinsicht wird es Veränderungen geben. So übernimmt der Prager Zeithistoriker
Prof. Dr. Michal Kope?ek die Stelle des bisherigen Co-Direktors Prof. Dr. W?odzimierz Borodziej.
Doch Borodziej bleibt dem Kertész-Kolleg als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats
erhalten.
Mit Michal Kope?ek, der stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte der Universität
Prag ist, wird das Kolleg auch um eine weitere inhaltliche Facette bereichert. Sein
Forschungsschwerpunkt ist die politische Ideengeschichte, wobei er - wie Joachim von Puttkamer
betont - den gesamten Osten Europas in den Blick nimmt.
Sozusagen als Einstand richtet Michal Kope?ek vom 6. bis 8. Oktober eine wissenschaftliche
Tagung in Jena aus. Unter dem Titel "The Allure of Totalitarianism. The Roots, Meanings, and
Political Cycles of a Concept in Central and Eastern Europe" diskutieren namhafte
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Haus auf der Mauer (Johannisplatz 26) über ihre
Forschung. Interessierte Gäste sind willkommen, der Eintritt ist frei. Tagungssprache ist Englisch.
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Das "Imre Kertész Kolleg Jena - Europas Osten im 20. Jahrhundert. Historische Erfahrungen im
Vergleich" nahm am 1. Oktober 2010 seine Arbeit auf. Es gehört zu zehn wissenschaftlichen
Instituten, die als Käte Hamburger Kollegs vom Bundesforschungsministerium gefördert werden. In
den sechs vergangenen Jahren sorgten über 100 Fellows für ein produktives, anregendes
wissenschaftliches Umfeld und zugleich bilden diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein
Netzwerk, das in der Verknüpfung von Ost und West wohl einzigartig ist.
Informationen zur Tagung: www.imre-kertesz-kolleg.uni-jena.de/index.php?id=84
Kontakt:
Prof. Dr. Joachim von Puttkamer
Imre Kertész Kolleg der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Am Planetarium 7, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944070
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 05.10.2016 12:10 Uhr
Das Imre Kertész Kolleg Jena wird für weitere sechs Jahre gefördert
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