schloss salenegg, maienfeld

SCHLOSS SALENEGG, MAIENFELD
DER TRADITION
VERPFLICHTET
Das älteste Weingut Europas. Es liegt nicht etwa in Frankreich oder
Italien, sondern in der Bündner Herrschaft. Seit 1068 wird auf Schloss Salenegg Wein angebaut und gekeltert. «Hotelier»-Autorin Nicole Amrein traf
Schlossherrin Helene von Gugelberg auf ein Glas rauchig-würzigen Pinot Noir –
und fand sich zum Schluss des Gesprächs bei einer Verkostung von DelikatEssig wieder.
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Food & Beverage Wein-Porträt
Schloss Salenegg, nachweislich das älteste Weingut Europas.
Seit 350 Jahren im Besitz der Familie Gugelberg von Moos.
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Weine aus dem Schlossgut Salenegg. Die Jahresproduktion
liegt zwischen 60 000 und 70 000 Flaschen. Auf zehn Hektaren
wächst der im Jahr 1798 in der Bündner Herrschaft heimisch
gewordene Blauburgunder.
Schlossherrin Helene von Gugelberg. Die 52-jährige Hotelfachschulabsolventin verharrt
weder in Erinnerung an Geleistetes, noch in Ehrfurcht vor ihren Ahnen. Im ältesten Weingut
Europas wird schon seit dem Jahr 1068 Wein angebaut und gekeltert.
Reben beim Schloss Salenegg. Die kalkhaltigen Schieferböden sorgen für die
aussergewöhnliche Mineralität dieses Blauburgunders.
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Delikat-Essig aus der Bündner Herrschaft. Den stellt die
Schlossherrin mit grosser Hingabe selber her, mittlerweile in
zwölf Geschmacksrichtungen.
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Food & Beverage Wein-Porträt
Text: Nicole Amrein
Bilder: Hans R. Amrein
K
Pinot-Noir-Trauben. Der Wein reift nach dem biologischen Säureabbau in Fudern mit einem Fassungsvermögen zwischen 1890 und 4370 Litern.
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ein Deux-Pièces. Helene von Gugelberg empfängt in Hosen und legerer Bluse, hegt augenscheinlich keinen Dünkel, was ihre adelige Herkunft angeht. Und doch versprüht die
52-Jährige beim Gang durch den Schlosspark
und dem anschliessenden Gespräch in der idyllischen Sommerlaube eine Aura von gelebter Historie. Das Schloss: um 950 erbaut, seit 350 Jahren
im Besitz der Familie Gugelberg von Moos. Es ist
nicht einfach ihr Zuhause, sondern steht für das
Lebenswerk ihrer Vorfahren. Und so erstaunt es
nicht, dass Helene von Gugelberg sagt, sie habe
hier gelernt, in Jahrhunderten zu denken. Ein
bemerkenswerter Ausspruch für eine Pragmatikerin, die sich als alleinige Eigentümerin des
Hotel Schweizerhof in St. Moritz kurze Entscheidungswege und rasch eingeleitete Massnahmen
gewohnt ist.
Als Absolventin der Hotelfachschule Lausanne
mit anschliessenden Stationen in Australien und
auf den Philippinen hat Helene von Gugelberg das
traditionsreiche Vierstern-Hotel im Zentrum von
St. Moritz-Dorf sogar selbst geführt. Zehn Jahre
lang, zusammen mit ihrem Mann. Mittlerweilen
sind Yvonne Urban Scherer und Martin Scherer
um das Wohl der Schweizerhof-Gäste besorgt,
lebt die Mutter zweier erwachsener Kinder wieder auf Schloss Salenegg, atmet im Rhythmus der
grossen Dekaden. Vorüber die Zeit als weibliche
Angehörige der Armee, den Dienst quittiert als
Oberleutnant der Übermittlungstruppen. Auch
die von ihr gegründete Stiftung «Maultierforum»
hat sich aufgelöst, geblieben sind drei von ihr mitverfasste Bücher und die Liebe zu den Tieren.
Doch Helene von Gugelberg verharrt weder in
Erinnerung an Geleistetes, noch in Ehrfurcht
vor ihren Ahnen. Im ältesten Weingut Europas
wird schon seit dem Jahr 1068 Wein angebaut
und gekeltert. Einst noch mit dem mächtigen
Torkelbaum, an dem vorbei man in den modernen Erweiterungsbau gelangt, der kurz vor seiner Eröffnung steht. Ein Gebäude, das durch und
durch die Handschrift der aktuellen Schlossherrin trägt, sozusagen ihr Beitrag an die Familiengeschichte. Ein Stück Ich, das elf Meter tief ins
Erdreich reicht. Hier lagert er dann, der Blauburgunder, erhält in riesigen Eichenfässern seinen
unverkennbaren «Schloss-Salenegg-Schmelz»,
für den Kellermeister Bernhard Wyler seit 31 Jahren bekannt ist. Helene von Gugelbergs primäre
Domäne dann zwei Stockwerke weiter oben, im
von ihr designten Degustationsraum mit freiem
Blick auf die Pinot-Noir- und Chardonnay-Reben. Hier lässt sie künftig aber nicht nur das
neuste Kellerprodukt, einen Blanc de Blanc, verkosten, sondern auch Essig. Delikat-Essig wohlverstanden. Den stellt die Schlossherrin mit grosser Hingabe selber her, mittlerweile in zwölf
Geschmacksrichtungen. Die Inspirationen für die
Verwendung der Edelprodukte liefert sie in einem
Rezeptbüchlein mit – und schreibt so auch gleich
noch ein weiteres Kapitel für das Ahnenbuch. H
Schloss Salenegg:
Das Weingut, die
Weine
Die Rebflächen von Schloss
Salenegg liegen am Ausläufer der
Falknis. Dieses charakteristische
Bergmassiv schützt die Weinberge
vor kalten Nordwinden und schafft
ein Mikroklima, in welchem sich die
Reben besonders wohlfühlen. Mit
acht ständigen Mitarbeitern werden
elf Hektare Rebfläche bewirtschaftet,
auf zehn Hektaren wächst der im Jahr
1798 in der Bündner Herrschaft heimisch gewordene Blauburgunder. Der
Rest entfällt auf Chardonnay-Trauben.
Die Jahresproduktion liegt zwischen
60 000 und 70 000 Flaschen.
Blauburgunder
«Schloss Salenegg»
Der Klassiker. Die kalkhaltigen Schieferböden sorgen für die aussergewöhnliche Mineralität dieses Blauburgunders. Der Wein reift nach dem biologischen Säureabbau in Fudern mit
einem Fassungsvermögen zwischen
1890 und 4370 Litern.
Pinot Noir Barrique
«Schloss Salenegg»
Wird in limitierter Menge gekeltert.
Die verwendeten Trauben stammen
ausschliesslich von Burgunderklonen und ergeben einen gehaltvollen,
fruchtbetonten Wein mit feinen Vanilletönen, einer gut eingebundenen
Holznote und weichen Gerbstoffen.
Chardonnay
«Schloss Salenegg»
Die mineralischen Böden sind der
perfekte Pflanzgrund für Chardonnay-Trauben. Auf Schloss Salenegg
reift der Chardonnay während zwölf
Monaten in Barriques aus Allier-Eiche, davon sind ein Drittel Neuholzfässer. Nach den ersten sechs Monaten der Bâtonnage wird der Wein filtriert und zum Ausreifen wieder in den
Barriques gelagert, was zu seiner würzigen Fülle führt.
www.schloss-salenegg.ch
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