Zugangsebenen zu Bildern

Das Sandspiel nach Dora M. Kalff
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1
Zugangsebenen zu Bildern
A
Allgemeines
1. Wahrnehmung
2. Jacques Lacan: Die Blickverschränkung
B. Dreistufige Vorgehensweise der Bilddeutung
C. Symbolische Raumdeutungsschemata
D. Strukturkriterienanalyse
E.
Bilderlesen klassisch / formale Interpretation
F.
Subjekt- und Objektstufige Betrachtung
G. Selbstpsychologie
2
A.
Allgemeines
Der Klassiker …
„Das
Gesehene
kann von dem,
der sieht,
nicht getrennt
werden.“
Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832)
3
Beziehung zwischen
Betrachter und Symbol?
J. Lacans These: „Symbole blicken uns an.“
4
Wahrnehmung
z „wara neman“ (alt.dt.) einer Sache
Aufmerksamkeit schenken
z meist mit Sehen in Verbindung gebracht
z optische Aufnahme von
Sinneseindrücken
z Das Auge ist der physische Anfang des
visuellen Wahrnehmung.
5
Wahrnehmung
= einer Sache Aufmerksamkeit schenken
z Prinzip der Kamera :
fokussierte
Wahrnehmung.
z „Motive schauen uns an
oder schauen wir uns die
Motive an?“
6
Motive schauen uns an?
Jacques Lacan: „Die Blickverschränkung…“
z Zwischen Betrachter und
Betrachtetem findet ein reflexiver
Prozess statt:
Das Auge ist in der Welt, die Welt ist
im Auge.
(Boehm, Gottfried: Die Wiederkehr der Bilder. In: Ders. :
Was ist ein Bild? München, 1995, S. 19)
7
Motive schauen uns an?
Jacques Lacan: „Die Blickverschränkung…“
z Was zieht unseren Blick an?
z Wir wählen Bilder, Objekte, Motive etc.
aus Inter – esse .
z These Lacans: „Aufgrund unserer
individuellen psychosozialen Situation
wählen wir Bilder, Motive… Symbole aus.“
8
Beziehung zwischen Betrachter und
Symbol?
J. Lacan: „Symbole blicken uns an.“
z
Jaques Lacans Konstrukt
des Bildes und
der Bildwahrnehmung
z
„Das Begehren“
z
„Das Subjekt ist vom Blickfeld, vom Erblickten
gefangen.“
z
Faszination = eine fesselnde Wirkung haben
z
„Me regarde ! „ / „Es“ blickt mich an!
Symbole kommen uns entgegen.
9
Beziehung zwischen Betrachter und
Symbol?
Klaus M. Schmals:
„Das, was das subjektive Begehren ausmacht und
den Blick auf einen bestimmten Punkt lenkt, ist die
individuelle innerpsychische Struktur.
Sie ist Produkt der biographisch erworbenen
psychosozialen Erfahrungen.
Der Betrachter wird durch Symbole und Zeichen
innerer Repräsentanzen angesprochen.“
10
Beziehung zwischen
Betrachter und Symbol?
J. Lacan: „Symbole blicken uns an.“
11
Beziehung zwischen
Betrachter und Symbol?
J. Lacan: „Symbole blicken uns an.“
12
Beziehung zwischen
Betrachter und Symbol?
J. Lacan: „Symbole blicken uns an.“
13
Beziehung zwischen
Betrachter und Symbol?
J. Lacan: „Symbole blicken uns an.“
14
B.
Dreistufige Vorgehensweise
der (Bild-) Deutung
15
Dreistufige
Vorgehensweise
1. Phänomenale Ebene
Was sehe ich?
Deskriptive Methode
16
2. Emotionale Ebene
Nachfühlen
Empathie
Methodik:
z.B. Rollentausch
17
3. Kognitive Ebene
Interpretation
Deutung mit Theoriebezug
(Psychoanalyse, Analytische
Psychologie, Selbstpsychologie,
etc.)
18
Zugangsebenen zu
(Sand-) Bildern
C.
Symbolische
Raumdeutungsschemata
z.B. nach Ammann
19
Zugangsebenen zu
(Sand-) Bildern
z häufig in der Sandspielliteratur
z Quadrantentheorien
z „hilfreich als erster Schritt im
Prozess des Verstehens eines so
überwältigenden Materials“ (vgl.: Mitchel,R.R.,
Friedman, H..S., S. 130 f.)
z „erste“ Annäherung an ein Sandbild
20
Symbolische
Raumdeutungsschemata
[1]
Ammann, Ruth: Heilende Bilder der Seele:
Das Sandspiel. Mü
München 1989, S. 81
21
Zugangsebenen zu
(Sand-) Bildern
D
Strukturkriterienanalyse, z.B.
Bei:
Mitchell, R.R. / Friedmann, H.S.
22
Strukturkriterienforschung bei
Mitchell, R.R. / Friedman, H.S.
1. Allgemeines
Wie wird das Sandbild gestaltet?
Wird nasser oder trockener Sand
gewählt?
Wie werden Sand und Wasser
eingesetzt ?
Ist das Sandbild in sich abgeschlossen
oder mitten in einem Prozess?
23
Strukturkriterienanalyse bei
Mitchell, R.R. / Friedman, H.S.
2. Der Inhalt des Kastens
a.
Die symbolische Bedeutung der Figuren (Capitolo 1992;
b.
Gebrauch und Position der Miniaturen:
Wie viele oder wenige Miniaturen werden benützt?
Sind die Figuren in der Nähe des Klienten oder weit
weg (Aite 1978)?
Gibt es Verbindungen zwischen den einzelnen
Objekten im Sand (Bradway 1981 b; Stewart 1981) ?
Welche Formen entstehen aus Sand und den Figuren?
Die direkte oder stellvertretende Verwendung der fünf
Elemente: Luft, Wasser, Erde, Feuer und Wind
c.
d.
Gradwell 1992; Jackson 1991; Kalff 1980; Millikan 1992a).
(Amatruda 1991; Baldrige 1990; 1990; Berry 1989; Bradway 1985; Cunningham
1991; Friedman; 1991; Kalff 1987; Mc Nally 1984; Tatum 1991).
24
Strukturkriterienanalyse bei
Mitchell, R.R. / Friedman, H.S.
2. Der Inhalt des Kastens
e.
f.
g.
h.
i.
j.
k.
l.
Hinweise auf Entwicklungsstadien.
z.B.: Neumanns (1973) vegetative, kämpfende oder
kollektive Phasen, die Stadien nach Piaget (Jones
1986) oder nach Erikson (1963).
Wie ist die Gesamtorganisation des Sandkastens?
Wird er vertikal, horizontal oder diagonal benutzt?
Wie leer oder voll ist der Sandkasten?
Wie viel Raum wird in Anspruch genommen?
Wird nasser oder trockener Sand gewählt?
Wie werden Sand und Wasser eingesetzt ?
Ist das Sandbild in sich abgeschlossen oder mitten in
einem Prozess?
25
Strukturkriterienanalyse bei
Mitchell, R.R. / Friedman, H.S.
3. Entwicklung ?
vergleichende Betrachtung im Prozess mit mehreren Bildern
4. Sandspiel Geschichte ?
kann / möchte der Klient eine Geschichte zu dem Bild erzählen ?
5. gefühlsmäßige Reaktion der
TherapeutInnen ?
„Wie geht es mir mit dem Bild?
„Was fühle ich?“
„Was fällt mir zuerst auf?“
26
Zugangsebenen zu
(Sand-) Bildern
E.
z
z
Klassisch
Formale Interpretation nach
C. Senges et al.
27
Bilderlesen Allgemeines
Sichtweise: vorn – hinten / links – rechts
n i c h t : oben – unten
Standpunkt des Gestaltenden
räumliche Gliederung der Sandbilder
Fähigkeit, seelische Inhalte geordnet zu
gestalten ?
Kristallisationskerne, Cluster.
Vielschichtigkeit - seelische Komplexität ?
28
Bilderlesen
Formale Interpretation
Formale Interpretation
Wahl des Sandes
Behandlung des Sandes
Spieleinstellung
Spielverhalten
Interaktion zum Therapeuten
29
Bilderlesen
Formale Interpretation
Formale Interpretation / Wahl des
Sandes
trocken oder feucht
Unterschiede bzgl. Empfinden,
Aufforderungscharakter und Ausdruck
30
Bilderlesen
Formale Interpretation
Formale Interpretation / Wahl des
Sandes - trocken
Weich, kühl, zart, empfindsam, schemenhaft,
zeichnerisch
Man kann mit wenig Kraftaufwand mit ihm
spielen, zeichnen, glätten, streicheln
zarte Konturen formen
rinnen und fließen lassen
31
Bilderlesen
Formale Interpretation
Formale Interpretation / Wahl des
Sandes – feuchter Sand
Kühl, fest, massig
Gestaltungsfreude, Tatkraft, Entschlussfreude
Man kann klopfen, graben, aushöhlen,
auftürmen, drücken, befestigen, matschen,
werfen
Klare Linien und Konturen formen
32
Bilderlesen
Formale Interpretation
Formale Interpretation / Behandlung
des Sandes
Berührungen / Glättungen / Formungen
keine Berührungen mit der Hand …
Angst vor Körperlichkeit?
Glätten … Zärtlichkeitsimpulse … oder Geste
des Zudeckens
33
Bilderlesen
Formale Interpretation
Formale Interpretation /
Spieleinstellung
Motivation
Momentane Gemütsverfassung
Motiviert, angepasst, lustlos entstanden?
Ängstlich oder ablehnend in der Gestaltung
34
Bilderlesen
Formale Interpretation
Formale Interpretation / Spielverhalten
ausgeglichen, ruhig, hastig, verlangsamt,
konzentriert oder unkonzentriert
Verhaltensbeobachtung !
Typische Verhaltensweisen …
Persönlichkeitsstruktur …
35
Bilderlesen
Formale Interpretation
Formale Interpretation / Interaktion zum
Therapeuten
Lebhaft, verweigernd, distanzlos, dominant
„Spielbegleitende“ Interaktion = dauerhaftes
Muster
36
Bilderlesen
Gesamtaufbau von Bildern
nach C. Senges
strukturiert – unstrukturiert
rahmensprengend
zentriert
randbetont
eckenbetont
Subjektnah (vorne)
Subjektfern (hinten)
Aufgereiht
diagonal
Ohne Berührungen des Sandes
37
Bilderlesen
Gesamtaufbau von Bildern
Rahmensprengend ….
= Überschreitung der vorgegebenen
Spielfläche
= Bewusster oder unbewusster Impuls, dass
Grenzen nicht eingehalten werden können
= Hinweis auf Schwierigkeiten im
Sozialverhalten
38
Bilderlesen
Gesamtaufbau von Bildern
Zentriert
Mittenbetonung
Oft mit dem Symbol
des Kreises
verbunden
Ganzheitssymbole
Manifestation des
Selbst
Zentrales Thema ?
39
Bilderlesen
Gesamtaufbau von Bildern
nach C. Senges
Randbetont
Periphere Spielaufstellung
Sicherungsbedürfnis gegenüber einer als
feindlich erlebten Welt?
40
Bilderlesen
Gesamtaufbau von Bildern
nach C. Senges
Eckenbetont
„Absicherungsbedürfnis“
Tendenz zur Mandalaform
Unterstützung einer Zentrierung
(Selbstmanifestation)
41
Bilderlesen klassisch:
Seitenbetonung (Links)
Unbewusst
Vergangenheit
Introversion
Regression
Dora M. Kalff: „Seite der noch ungelebten
Möglichkeiten …“
42
Bilderlesen klassisch:
Seitenbetonung (rechts)
Bewusstsein
Zukunft ?
Extraversion
Progression
Aktivität
43
Bilderlesen klassisch:
Trennungen
Links – Rechts
Oben – unten
2 Sandkästen
Abgrenzung
Trennung Gut / Böse
Spaltung ?
44
Bilderlesen klassisch:
subjektnah (vorn)
Nach Deutungsschema Ammann:
Erdhaftes, Körperliches, Materielles
Aktuell Bedeutsames
Dinge von sich fernhalten
Bewusstseinsnah – bewusstseinsfern
Kasten hochkant = Sonderfall
Blickwinkel enger
?????
45
Bilderlesen klassisch:
subjektfern (hinten)
Nach Deutungsschema Ammann:
Himmel, Luft und Geist
Weniger aktuelle Themen
?????
46
Bilderlesen klassisch: Diagonalen
„Spannungsdiagonalen“ ?
Konträre und psychodynamisch
spannungsgeladene Themen
Abgrenzungen Spaltungen
Trennung von Unvereinbarem
47
Bilderlesen klassisch: Diagonalen
„Besonders Bedeutsam sei die Bewegung
von vorn links nach hinten rechts
(Hinweise auf Regression und
Unbewusstes bzw. Progression und
Bewusstes …“
(siehe Strukturschema nach Ammann)
48
Bilderlesen klassisch: Brücken
Verbindung schaffen
Was wird überbrückt?
Versuch,
Entgegengesetztes
zu verbinden ?
(Kompensation)
Übergangssituationen
49
Bilderlesen klassisch: Leere
„ungenutzte Flächen“
Energie ?
Figuren können
verloren wirken
Ich –
Schwäche/Stärke
große Leere
innere Leere?
Depression ?
50
Bilderlesen klassisch: Volle Bilder
Kaum Anzeichen einer
räumlichen Gliederung
„übervoll“,
Entscheidungsfähigkeit ?
„Schwaches Ich ?“
Kompensation der
inneren Leere
Depression
51
Bilderlesen klassisch:
Feuchter Sand ohne Figuren
Gestaltung des
„Körperselbst“
Bilder mit Körperschema
Konzentration / zu sich
finden
Widerstand
52
Bilderlesen klassisch:
Aufreihungen
schematische
Reihungen
Wunsch nach Struktur
und Ordnung
Zwangsstruktur
(Energie –) Blockaden
53
Bilderlesen klassisch:
Symbol Insel
Autonomie
Trauma
54
Übertragungen ?
55
Inhaltliche Interpretation
nach Senges: Menschen
reale und die phantasierte Beziehung des
Klienten zu anderen Menschen
Andeutung von Wünschen, Handlungen,
Stimmungen und Affekten
Archetypen, z.B. wie die große Mutter. Sie
eignet sich, gute und böse Anteile vom eigenen
Selbst in einem Sandbild zu verkörpern.
Mutter-, Vater- und der Kindarchetyp
56
Inhaltliche Interpretation
Menschen
Oder ….
Selbstobjekte
Imagos Objektrepräsentanzen
Selbstrepräsentanzen
Ich - Figuren
57
Inhaltliche Interpretation
nach Senges: Tiere
die animalischen, instinktiven Aspekte und
Impulse des Klienten
Triebrepräsentanzen darstellen
aber auch Symbolisierung von
verschiedenen Eigenschaften,
Wesensarten und Haltungen
58
Inhaltliche Interpretation
nach Senges: Pflanzen
das Vegetative
die ruhenden, aufnehmenden Bedürfnisse
des Klienten
aber auch die ästhetische und kreative
Tendenz …
59
Inhaltliche Interpretation
nach Senges: Gebäude
Gebäude:
„Die festgefügten Elemente dienen oft als
Behausungen, repräsentieren daher das
Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit
des Patienten.“
60
Inhaltliche Interpretation
nach Senges: Verkehrsmittel
„Autos und Eisenbahnen sind technische
Hilfsmittel und werden als
Repräsentanzen von motorischen
Antrieben angesehen. Durch diese Mittel
können Energiestatus und Energieströme
gestaltet werden.“
61
Zugangsebenen zu
(Sand-) Bildern
F.
Subjekt- und objektstufige
Betrachtungsweise
62
Subjekt- und objektstufige
Betrachtungsweise
Die Subjektstufe
z
Der Zugang zum Verständnis von Träumen
oder Fantasien, bei der alle Aspekte
symbolisch auf den Urheber selbst bezogen
und gedeutet werden.
z
Alle Elemente z.B. eines Traumes stellen in
bildhafter Form Anteile, Kräfte und
Dynamismen des Träumers und seines
Unbewussten dar.
(Müller u. Müller, Hrsg.: Wörterbuch der Analytischen Psychologie)
63
Subjekt- und objektstufige
Betrachtungsweise
Die Subjektstufe bei C.G. Jung
z
„Wenn unser Traum irgendwelche Vorstellungen
reproduziert, so sind dies in erster Linie unsere
Vorstellungen, in deren Bildung die Gesamtheit
unseres Wesens verwoben ist; es sind subjektive
Faktoren, die im Traume nicht aus äußeren Gründen,
sondern aus den intimsten Regungen unserer Seele
heraus sich so oder so gruppieren und damit den oder
jenen Sinn ausdrücken. Die ganze „Traumschöpfung“
ist im wesentlichen subjektiv, und der Traum ist jenes
Theater, wo der Träumer Szene, Spieler, Souffleur,
Regisseur, Autor, Publikum und Kritiker ist.«
Jung, C.G.: GW 8, § 5O9
64
Subjekt- und objektstufige
Betrachtungsweise
Die Subjektstufe II
z
z
Die Arbeitsebene der Subjektstufe ist die
konsequente Umsetzung der Auffassung des
Traumes als einer Selbstabbildung inner
psychischer Vorgänge in symbolischer
Ausdrucksweise.
Die Auffassung unbewusster Inhalte auf der
Subjektstufe stellt die tiefste
Verstehensebene dar und führt unmittelbar zu
Selbsterkenntnis.“
Müller und Müller: a.a.O.
65
Subjekt- und objektstufige
Betrachtungsweise
Die Subjektstufe III
z
Energiebeiträge, die durch die Projektion verloren
gegangen sind, können durch die Deutung auf der
Subjektstufe dem Individuum wieder zufließen!
z
Das Subjektstufige Verfahren ist auch auf kollektivarchetypisches Material wie Märchen und Mythen
anwendbar.
z
Die Personae dramatis wird als Aspekt und Kraft des
Protagonisten der Handlung verstanden.
(Identifikationsprozess)
Müller und Müller: a.a.O.
66
Subjekt- und objektstufige
Betrachtungsweise
Die Subjektstufe IV „Das bist du.“
z
Ausdruck unserer innerseelischen Tatsächlichkeit und
Persönlichkeit
z
„Die geträumten Menschen (und die tierischen und
pflanzlichen Lebewesen, welche unsern Traum bevölkern)
sind Verkörperungen, Sichtbarmachungen unser innern
Wesenszüge; die Traumhandlung wird zum Ausdruck
unserer psychischen Funktionen und Entwicklungen.“
z
„Alles Unbewußte ist, solange man es nicht als solches
durchschaut, projiziert.“
… auch der Schatten
Vgl.: Aeppli,
Aeppli, Ernst: Der Traum und seine Deutung, Zü
Zürich 1943, S. 179 ff.
67
Subjekt- und objektstufige
Betrachtungsweise
Die Objektstufe I : bei C.G. Jung
z
„Ich nenne jede Deutung, in der die Traumausdrücke
als mit realen Objekten identisch gesetzt werden
können, eine Deutung auf der Objektstufe.“
(Jung, GW 7, § 130)
68
Subjekt- und objektstufige
Betrachtungsweise
Die Objektstufe II
z
steht in einem polaren Verhältnis zur Subjektstufe
z
in der Traumarbeit haben meist beide Verstehensebenen parallel
Gültigkeit
z
Ist derjenige Zugang zum Symbol, zum Traum und zu anderem
unbewussten Material, der die darin vorkommender Personen,
Gegenstände und Situationen als reale Objekte der Außenwelt des
Träumers nimmt, die in seinem Leben tatsächlich vorkommen.
z
Die Deutung auf der Objektstufe betrifft die aus der
Bewusstseinswelt des Betreffenden bekannten Menschen und
Gegebenheiten bzw. seine – oft projektive Sicht dieser Objekte
(Beziehungsstufe).
69
Subjekt- und objektstufige
Betrachtungsweise
Die Objektstufe III
z
Betrachtung des Kontakt des Träumenden
oder Gestaltenden zu seiner Umwelt.
z
Für die Deutung auf der Objektstufe gilt der
Hauptsatz: Nicht das Objekt ist gemeint,
wovon man träumt, sondern die eigene
Beziehung zum Objekte, von dem man träumt.
Ernst Äeppli, a.a.O., S 183
70
Zugangsebenen zu
(Sand-) Bildern
G.
Selbstpsychologie
71
Aufgabe der
Selbstpsychologie
Die Selbstpsychologie hat die
Voraussetzungen untersucht,
unter denen sich ein gesundes
Selbst entwickeln kann.
72
Selbstobjekterfahrungen
Hypothese:
Während des gesamten Lebens ist der
Mensch auf
respondierende
anregende und
stärkende
Selbstobjekterfahrungen
angewiesen?
73
Selbstobjekterfahrungen
Das gilt
insbesondere
für das sich
gerade
entwickelnde
Selbst im
Säugling eines
Kindes.
74
Selbstobjekte sind:
die subjektiv erlebten Aspekte
einer Person, z.B. ihre Gegenwart
oder ihre Aktivität, die das Gefühl
des Selbstseins (beim Kind)
entstehen lassen und
aufrechterhalten.
75
Selbstobjekte und
Realitätsprüfung
„Ein gut genährtes, vitales, kohärentes und
autonomes Selbst wird in der Lâge sein.
Objekte nicht nur in ihrer narzistischen
Selbstobjektfunktion zu nutzen, sondern mit Hilfe der realitätsprüfenden Instanz des
Ichs – sie nach und nach so
wahrzunehmen, wie sie wirklich sind,
mit ihren eigenen Schwächen, Fehlern und
einzigartigen Qualitäten und sie dafür
lieben.“
Udo Boessmann, a.a.O., S. 20
76
positive SelbstObjekterfahrungen
„Objekte werden libidinös
besetzt.“
Akzeptanz statt Idealisierung
77
Objekterfahrungen
im Bezug auf das Alter
Das kleine Kind benötigt die
unmittelbare physische Präsenz des
(spiegelnden) Objektes
Reife (!) Erwachsene können
Selbstobjekterfahrungen auch in
symbolisch – abstrakter Weise
erfahren. (Bücher, Filme, Arbeit,
Kunst, etc.)
78
Primäre Objekte, die zu positiven / negativen
Objektrepräsentanzen führen
können …
Vater, Mutter, ...
Menschen, die Elternfunktionen
übernehmen …
79
primäre Selbstobjekte
wichtigste Funktion der
primären Selbstobjekte für das
werdende Selbst im Kleinkind
? ? ?
80
primäre Selbstobjekte
Spiegeln
81
spiegelnde
Selbstobjekterfahrungen
stützen das sich in Entwicklung
befindliche fragile Selbst des
Kindes
„Selbst – erfahrung“ in meiner
Ganzheit angenommen zu sein
82
primäre Bedürfnisse
physiologische Bedürfnisse
Bindung
Selbstbehauptung
Exploration und Autonomie
Widerspruch
Rückzugsmöglichkeiten
sinnliche Lust
83
primäre Bedürfnisse
positive Erfahrungen in der
Bedürfnisbefriedigung
=
gute stärkende
Selbstobjekterfahrungen
84
positive Erfahrungen
verinnerlichtes positives Bild von
Mutter
gute mütterliche Imago
=
gute Objektrepräsentanz
85
positive Erfahrungen
positive Bilder von
Mutter und Vater
(Imagos)
gute internalisierte
Objektrepräsentanzen
86
gute und stabile
Objektrepräsentanzen
beinhalten entsprechend positive
Selbst – Objekt – Affekt –
Einheiten
schaffen gute und stabile
Selbstrepräsentanzen
87
gute und stabile
Selbstrepräsentanzen
gute Erfahrungen
führen zu einem
positiven Bild von
sich selbst
Sich selbst
schätzen können
auf eigene
Bedürfnisse
achten können
88
gute und stabile
Selbstrepräsentanzen
„sich in der eigenen Haut
wohlfühlen können“
Vertrauen zu sich selber und zu
anderen Menschen haben
89
Objekterfahrungen und
Selbstrepräsentanzen
…inszenieren sich symbolisch
… wie innen so außen
90