DIE RHEINPFALZ — NR. 225 A KT U EL L NO TI ER T Oberbürgermeister Löffler im Bundesrat dabei Gleichwertige Lebensbedingungen in allen deutschen Städten und als Voraussetzung dafür eine ausreichende Finanzausstattung: Das fordern 70 Städte bundesweit, die sich in dem Aktionsbündnis „Für die Würde unserer Städte“ zusammengeschlossen haben. Aus der Pfalz zählen unter anderem Neustadt, Kaiserslautern, Ludwigshafen und Pirmasens dazu. Gemeinsam haben sie am Freitag gegenüber dem Bundesrat Front gemacht: Während der siebten Kommunalkonferenz des Bündnisses in Berlin wurde, wie berichtet, auch eine Sitzung des Bundesrats besucht. Dieser hatte über die im Grundgesetz festgeschriebene Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse diskutiert. Im Anschluss wurden die Forderungen des Bündnisses in die entsprechenden Ausschüsse verwiesen. Bei der Kommunalkonferenz selbst war Kanzleramtsminister Peter Altmaier zu Gast. Er lud zu Gesprächen ins Kanzleramt ein. Neustadt wurde in Berlin von Oberbürgermeister Hans Georg Löffler und Kämmerer Stefan Ulrich vertreten. |rhp/ahb Verwaltung will künftig einheitliche Sitzbänke Um ein einheitliches Stadtbild zu bekommen, will die Verwaltung künftig nur noch drei Arten von Sitzbänken anschaffen. Das soll dann auch den Einkauf und die Montage erleichtern. Die Verwaltung schlägt drei Modelle vor: eins für die Innenstadt und die Spielplätze, eins für die Friedhöfe und eins für Parks und das Bahnhofsumfeld. Die Bänke kosten zwischen 992 und 1290 Euro. Der Bauausschuss soll in seiner Sitzung am Dienstag das Konzept absegnen. |wkr S P O RT A M MO NTA G Green ohne Chance auf den Titel Die Hausforscher kommen Rund 80 Denkmalexperten aus Deutschland und angrenzenden Ländern kommen vom 3. bis 6. Oktober nach Neustadt. Der renommierte Arbeitskreis Hausforschung hält seine Jahrestagung im Casimirianum ab. Die Bauhistoriker, Architekten und Museumsleiter wollen sich an der Haardt umschauen. Über den Tagungsband bleibt das Treffen der Nachwelt erhalten. „Wein und Bier – Bauten der Produktion, der Lagerung und des Handels.“ So heißt das Thema der Jahrestagung der Hausforscher. Klar, dass Neustadt Beispiele liefern kann für den Verein mit 450 Mitgliedern. In den Vorjahren fand die Tagung in Mühlhausen (Thüringen) und Basel statt. 2017 ist Nürnberg das Ziel. Am Montag und Dienstagvormittag geht es um das Bierbrauen, allerdings nur in der Theorie. Die Experten hören Fachvorträge über Brauhäuser und diskutieren darüber. Am Dienstag wird dann auch mit Vorträgen der Sektion Wein gehuldigt, diesmal auch in der Praxis. Die Teilnehmer fahren gegen 15 Uhr nach Haardt, um den Weinort erst aus Sicht der Bauhistorie kennenzulernen. Anschließend stehen zwei Weinproben bei den Weingütern Müller-Catoir und Weegmüller an. Der Mittwoch steht im Zeichen der Altstadt. Unter anderem hält Michael Huyer, der Autor der Denkmaltopographie über Neustadt, einen Vortrag. In vier Gruppen geht es anschließend zu vier Häusern, die für die Neustadter Baugeschichte typisch sind. Am Donnerstag stehen das Hambacher Schloss und Lachen auf dem Programm. |wkr Die Hauptstraße 51. FOTO: LM B I T TE U M BLÄT TE RN Die Innenstadt als Laufsteg Stadt: An neun Stellen der Innenstadt gingen am Samstag Modeschauen über die Bühnen – ein Blick hinter die Kulissen einer solchen Präsentation. LOKALSEITE 2 „Bang Bang“ und Salsa-Show Haßloch: Die 15-jährige Sophie Schreck hat den Wettbewerb „Haßloch sucht seinen Superstar“ beim gestern zu Ende gegangenen Andechser Bierfest gewonnen. LOKALSEITE 3 Herbst- und Bauernmarkt gelungen Land: Großer Besucherandrang beim ersten Herbst- und Bauernmarkt im Park des Klosters in Esthal: Ob der Markt wiederholt wird, hängt vom Engagement der Vereine ab.LOKALSEITE 5 Alles nur geklaut Kultur regional: Mit einem originellen Klassik-Rock-Mix und viel Wortwitz begeisterte der Musikkabarettist Timm Beckmann die Besucher im Herrenhof. LOKALSEITE X S ER VI C E Auf einen Blick LOKALSEITE 2 SO ER RE IC HEN S IE UNS MITTELHAARDTER RUNDSCHAU Verlag und Geschäftsstelle Telefon: Fax: E-Mail: Kellereistr. 12 - 16 67433 Neustadt 06321 8903-0 06321 8903-20 [email protected] Abonnement-Service Telefon: 06321 3850146 Fax: 06321 3850188 E-Mail: [email protected] Privatanzeigen Telefon: Fax: E-Mail: 06321 3850192 06321 3850193 [email protected] Geschäftsanzeigen Telefon: Fax: E-Mail: 06321 3850383 06321 3850384 [email protected] Lokalredaktion Telefon: Fax: E-Mail: 06321 8903-28 06321 8903-36 [email protected] Die Hauptstraße 76. FOTO: LM Der Steinhäuser Hof. FOTO: LM Die Metzgergasse 3. FOTO: LM Meinung am Montag: „Ein Paradies für Kunst- und Bauhistoriker“ Stefan Ulrich, der Denkmalpfleger bei der Stadtverwaltung, hat die Tagung der Hausforscher nach Neustadt geholt. Bei der DTM in Budapest fuhr Jamie Green (Team Rosberg, Neustadt) auf Platz zwei. Doch kann er Spitzenreiter Wittmann beim Saisonfinale nicht mehr einholen. LOKALSPORT MONTAG, 26. SEPTEMBER 2016 Herr Ulrich, warum tagen die Hausforscher in Neustadt? Die Stadt ist vor zwei Jahren Mitglied des Arbeitskreises geworden. Ich habe mich dafür eingesetzt, weil ich der Meinung bin, dass eine Stadt mit einem solch wertvollen historischen Bestand nur davon profitieren kann, sich mit Fachleuten darüber auszutauschen. Nicht nur wegen dem Tagungsband, der anschließend veröffentlicht wird, stärkt das anschließend in Fachkreisen unseren Namen und wird auch dafür sorgen, dass Besuchergruppen zu uns kommen. Ich bin sehr stolz darauf, dass es gelungen ist, bei den Kollegen Interesse für Neustadt zu we- Stefan Ulrich. ARCHIVFOTO: LM cken. Wir haben einen Schatz an Fachwerkgebäuden und damit eine pfalzweite Sonderstellung. Nirgendwo sonst kann man die Entwicklung des Fachwerkbaus vom Mittelalter bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts so gut ablesen . Wer hat das Programm zusammengestellt? Ich habe im Hinblick auf die Exkursionen Vorschläge gemacht, die angenommen wurden. Wer sich den historischen Bau von Weingütern anschauen will, der muss einfach nach Haardt. Für Lachen sprach, dass im Gäu, nur wenige Kilometer entfernt, ein ganz anderer Stil gepflegt wurde, oft mit einem Kniestock über der ersten Etage, einfach aus dem praktischen Grund, damit mehr Raum unter dem Dach entsteht. Nach was für Kriterien haben Sie die Häuser ausgesucht, die in der Altstadt besichtigt werden? Das war ich nicht alleine. Voraussetzung war ja, dass die Bewohner zustimmten, dass an dem Tag über 80 Neugierige durch die Wohnungen laufen. Das will auch nicht jeder haben. Ich bin sehr dankbar über die Einwilligung der Besitzer. Was sprach für die Hauptstraße 51, die ehemalige Douglas-Filiale? Das Haus ist von 1337 und damit das älteste Fachwerkhaus der Pfalz. Historisch bemerkenswert ist die frühe Verdichtung der Grundstücksbebauung unter Beibehaltung des Hofes. Mit Baujahr 1277 ist nur der Steinhäuser Hof in der Rathausstraße 6 älter? Den gotischen Giebel dort muss man gesehen haben. Der Torbau kommt aus der Renaissance. Er entstand 1570. Als ehemalige Herberge „Zum Löwen“ sieht man hier auch wunderbar, wie die Menschen damals übernachtet haben. Warum besichtigen Sie auch die Hauptstraße 76? Weil man hier so gut sieht, wie der mittelalterliche Kernbau aus dem Jahre 1379 dann 1685 erweitert und dabei das Dach um 45 Grad gedreht wurde mit der Traufe dann zur Straße hin. Und dann geht es noch zur Metzgergasse 3? Das Haus von Peter Eidel hat den großen Vorzug, teilweise wieder im Rohbauzustand zu sein. Das erlaubt ganz viele Rückschlüsse auf die Art, wie in den unterschiedlichen Jahrhunderten gebaut wurde. Allein schon im Hinblick auf das Material. Auch die damalige Raumaufteilung ist noch wunderbar ablesbar. Für Kunst- und Bauhistoriker ist das sozusagen ein Paradies. |Interview: Wolfgang Kreilinger/ „Im 24. Jahr so nötig wie noch nie“ Großer Andrang gestern beim Fest der Kulturen auf dem Marktplatz – Erlös für Sprachförderkurse ANZEIGE Kaum einen freien Platz gab es für Jung und Alt gestern auf dem Marktplatz beim 24. Fest der Kulturen. Geschätzte 3000 Besucher bevölkerten die Innenstadt. Ins Leben gerufen wurde die Veranstaltung vor über zwei Jahrzehnten, als ausländerfeindliche Anschläge in Mölln und Solingen die Gründungsmitglieder des Vereins „Neustadt gegen Fremdenhass“ erschütterten. Sie wollten gegensteuern, mit einem bunten Fest ein Zeichen setzen, wie sich Gründungsmitglied Wolfgang Helfferich erinnert. Ein harter Kern von zwölf Personen bereit seitdem das Fest vor und trifft sich alle zwei Wochen, in der Endphase sogar jede Woche. „Es immer wieder erstaunlich, dass aus unserer relativ chaotischen Planung dann am Veranstaltungswochenende viele weitere Helfer hinzukommen. Das Fest hat seine feste Stelle im Terminplan des Marktplatzes am letzten Sonntag des September“, erklärt er. Diesmal sei sogar von der Stadtverwaltung deswegen eine andere Veranstaltung verlegt worden. Die Stadtverwaltung brächte dem Verein das Vertrauen entgegen, man könne auch alle Einrichtungen des Rathauses nutzen. Nach der Taufe spielt die Bigband des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums. Den Auftakt am Sonntag machte ein evangelischer Gottesdienst unter freiem Himmel mit Dekan Armin Jung. Höhepunkt war die Taufe des einjährigen Vincent Magin. Danach kündigte Moderator Stefan Werde- 2.Oktober 13-18 h ...Sonntagsve verka e kauf a Gartenbaumschule Gartengestaltung Hauptstrasse 139 76863 Herxheim-Hayna Tel. 0 72 76-9 64 90 9295840_40_4 Gestern Nachmittag: Neustadt tanzt mit dem Tanztheater Hoffnung der Asylbewerber von der Haardt. FOTO: LM Ayesha Saeed aus Pakistan bemalt Hände mit Henna. FOTO: LM lis den ersten Programmpunkt an. Die Bigband des Käthe-KollwitzGymnasiums unter Leitung von Pascal Koppenhöfer hatte passende Songs heraus gesucht. So sollte „Back to Black“ oder „Water to Drink“ und „Respect“ auf die Thematik der Vielfältigkeit aufmerksam machen. Werdelis verdeutlichte auch das Motto „Global denken, lokal handeln.“ Man wolle versuchen, weltweit für Frieden zu sorgen, doch müsse man hier in Neustadt die lokalen Projekte zur Integration unterstützen. Konkret geschieht das Ein weiterer Programmpunkt ist der Meditations-Tanz „Thien-Dia“ aus Vietnam. „Das heißt Himmel und Erde“, erklärt Trienh Dho, der die Bewegungen mit fünf Mitstreitern vorführt. An diesem sommerlichen Herbsttag folgen die vielen Besucher seinen Anweisungen mit Hingabe. Eine neugierige Menschenschlange schart sich um Ayesha Saeed. Die 18-jährige aus Pakistan lebt seit fünf Jahren in Neustadt. Sie verziert den Arm von Julia Heber mit einem Henna-Tattoo. Das filigrane orientalische Ornament hat eine Lebensdau- mit dem Erlös des Festes. Damit sollen die Sprachfördererkurse von Eresdevinda Lopez-Herreros unterstützt werden. „Denn ohne Sprache gibt es keine Integration“, betonte Werdelis, der als Pfarrer an der Berufsbildenden Schule in Ludwigshafen unterrichtet. Auch er ist von Beginn an dabei und moderiert auf lockere Art mit vielen Informationen. Nachdenklich sagte er: „Es gab eine Zeit, da glaubten wir, solch ein multi-kulturelles Fest sei nicht mehr notwendig. Doch die Flüchtlingsproblematik zeigt: im 24. Jahr so nötig wie noch nie.“ er von rund zwei Wochen, erzählt Ilknur Akdas. Seit 42 Jahren lebt die Frau mit türkischen Wurzeln in Neustadt. Sie sagt: „Das Bemalen mit Henna geschieht in den islamischen Ländern traditionell einen Tag vor der Hochzeit am Henna-Abend.“ Dicht belagert sind die Stände mit internationalen Spezialitäten. Im Angebot ist „Palau“, afghanische Hackfleischbällchen mit Spinat und Salat, oder „Mafé“ aus dem Senegal, Rindfleisch mit Couscous und ErdnussbutterSoße. Alle Künstler, die von dem Konzertveranstalter Christoph Schmid eingeladen wurden, traten gestern ohne Honorar auf. So begeisterte das bunte Publikum auch Yunuz Yildiz mit eigenen Klavier-Kompositionen, Tobi Breitenbach und Band, Michelle Labonté mit der Formation „Famdüsax“, einem Walking Act mit vier Saxophonen, das Neustadter Tanztheater „Hoffnung“, der französische Künstler „Jesers“ und „The Clerks“, die lustige Ska-Truppe aus Köln. |kle neu_vp21_lk-stadt.01
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