PDF Datei - Kunsthaus Bregenz

KUB 2016.04 | Presseinformation
Lawrence Weiner
12 | 11 | 2016 –
15 | 01 | 2017
Pressekonferenz
Donnerstag, 10. November 2016, 11 Uhr
Eröffnung
Freitag, 11. November 2016, 19 Uhr
Pressefotos zum Download
www.kunsthaus-bregenz.at
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Lawrence Weiner ist eine der herausragenden Figuren der
ersten Generation der amerikanischen Conceptual Art und
einer der bekanntesten Künstler weltweit.
Diese konzeptuelle Kunstrichtung, die sich während der
1960er Jahre entwickelt hat, stellt den Werkcharakter und
die Materialisierungsanforderung von Kunstwerken infrage. Im Jahr 1968 verfasste Weiner das für ihn bis heute
gültige Manifest Declaration of Intent .
Drei Thesen werden darin aufgestellt. Die erste These formuliert die Möglichkeit des Künstlers, ein Werk herzustellen (»The artist may construct the piece«), die zweite bezieht sich auf dessen Anfertigung (»The piece may be
fabricated«, die dritte besagt, dass das Werk nicht ausgeführt werden muss (»The piece need not be built«).
Jede der drei Möglichkeiten ist gleichwertig und entspricht
der Absicht des Künstlers. Die Entscheidung bezüglich der
Ausführung liegt beim Empfänger zum Zeitpunkt des
Empfangs (»Each being equal and consistent with the intent of the artist, the decision as to condition rests with
the receiver upon the occasion of the receivership«). Durch
diese Satzung ist festgelegt, dass das Werk auch aus einem
gedanklichen Gebilde bestehen kann. Trotz dieser
radikalen Thesen sieht sich Weiner als Plastiker. Sein
künstlerisches Material ist fast ausschließlich die Sprache.
Neben Performances und Filmen sind vor allem seine Textarbeiten charakteristisch, die in Zeichnungen entwickelt
und meist großflächig auf Wände aufgetragen werden.
Weiner verfasst sie sowohl in der Sprache des Landes, in
dem das Werk zu sehen ist, als auch parallel in Englisch,
der eigenen Muttersprache. Dadurch lenkt er den Fokus auf
die Übersetzung als einen fortdauernden Prozess von Lektüre und Dekodierung, die jeder sinnlichen Erfassung zugrunde liegt. Typografie, Oberfläche und Platzierung spielen eine ebenso entscheidende Rolle wie die Form der
Wiedergabe. Einige Arbeiten existieren als Audioaufnahmen, andere als Druckerzeugnisse, Graffiti, Tattoos, Lyrics
oder Poster.
Für das Kunsthaus Bregenz ist Lawrence Weiner nicht nur
wegen seines künstlerischen Rangs attraktiv, sondern vor
allem auch wegen seines profunden Raumdenkens. Ortsbezug und Auseinandersetzung mit Raum und Gegebenheiten
kennzeichnen Weiners Œuvre, grundlegend auch für seine
für das KUB als Ausstellungsort und –architektur geschaffenen Werke.
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Biografie
Lawrence Weiner
Lawrence Weiner wurde am 10. Februar 1942 in der New
Yorker Bronx geboren.
Er realisierte Einzelausstellungen im Stedelijk Museum in
Amsterdam (2013), im Museu d‘Art Contemporani in
Barcelona (2013), im Haus der Kunst in München (2007),
im Museo Tamayo Arte Contemporáneo in Mexico City
(2004), im Kunstmuseum Wolfsburg (2000), im Walker Art
Center, Minneapolis (1994) und im Hirshhorn Museum and
Sculpture Garden, Washington, D.C. (1990).
Er war Teilnehmer an der documenta 5, 6, 7 und 13 (1972,
1977, 1982, 2012) in Kassel und bei der 36., 41., 50. und
55. Biennale in Venedig (1972, 1984, 2003, 2013).
Zu den zahlreichen Preisen zählen der Guggenheim Fellowship (1994), der Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft
für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln (1995), der
Roswitha Haftmann-Preis der gleichnamigen Züricher Stiftung (2015) und ein Ehrendoktorat der City University of
New York (2013).
Weiner lebt und arbeitet wechselweise in seinem Atelier in
New York City und auf seinem Boot in Amsterdam.
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KUB Billboards | Presseinformation
KUB Billboards
Daiga Grantina
04 | 11 | 2016 – 15 | 01 | 2017
Pressekonferenz
Mittwoch, 2. November 2016, 11 Uhr
Eröffnung und Performance
Donnerstag, 3. November 2016, 19 Uhr
Seit 2016 verfolgen die KUB Billboards an der Seestraße
eine neue, programmatisch unabhängige Linie. Sie stellen
Künstler/innen vor, die inmitten jüngster epochaler
Wendepunkte aufgewachsen sind: vom Fall des staatlich
verordneten Sozialismus hin zu einer zunehmend globalisierten Welt, die seit den 1990er Jahren von einer digitalisierten Kapitalisierung sämtlicher Lebensbereiche
geprägt ist. Die Wahrnehmung dessen, was wir »Realität«
nennen, hat sich grundlegend gewandelt und erfordert
eine kritische Darstellung. Im Anschluss an den Auftakt
der Reihe mit Anna-Sophie Berger und Feminist Land Art
Retreat sind in der zweiten Jahreshälfte die Künstlerinnen
Maja Čule und Daiga Grantina eingeladen, ortsspezifische
Interventionen für die Billboards zu entwickeln, um sie in
Bildschirme, Leinwände, Räume, Skulpturen oder andere
Interfaces zu verwandeln. Ihre Beiträge werden begleitet
von Performances und Filmscreenings, die über die
Billboards hinaus Einblicke in die Arbeitsweisen der Künstlerinnen geben.
Kuratiert von Eva Birkenstock.
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KUB Projekte | Presseinformation
KUB Projekte
Sol Calero
23 | 10 | 2016 – 15 | 01 | 2017
Eröffnung
Samstag, 22. Oktober 2016, 19 Uhr
Die venezolanische Künstlerin Sol Calero hat eine vielförmige Praxis entwickelt, um kulturelle Codes und die Bildproduktion in Südamerika zu untersuchen. In sorgsam arrangierten Environments breiten sich farbenfrohe Gemälde, die vor exotischen Früchten und Blumen nur so strotzen, über die Leinwand hinaus über Decken, Wände und
Möbel aus. In Verbindung mit Objekten und Requisiten
verwandelt Calero Ausstellungsorte in lebendige und immersive Räume, welche die Form von Friseursalons, Salsastudios, Cybercafés, Filmkulissen annehmen oder zu Orten
kreativen Austauschs werden — Räume, in denen traditionelle Kunstobjekte wie ästhetische Prothesen für die Herstellung einer gesellschaftlichen Erfahrung erscheinen.
Neben Bezügen zur lateinamerikanischen Kunstgeschichte
und einflussreichen historischen Momenten, wie etwa
Roosevelts »Politik der guten Nachbarschaft« (die in den
1930er Jahren umgesetzt wurde), sind es das fortwährende Entfalten und Neuformulieren vorherrschender kultureller Stereotype, die den Kern ihrer Untersuchung ausmachen. Insbesondere in Ländern ohne eine ausgeprägte
präkolumbianische Kultur, wie es Venezuela ist, beeinträchtigen politisch konstruierte Identitäten jene Menschen, deren kulturelle Symbole zunächst angeeignet wurden, insofern, als dass sie diese recycelten Narrative
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schließlich selbst als Teil ihrer Kultur annehmen. Analog zu
ihrer persönlichen Situation als lateinamerikanische Künstlerin, die den größten Teil ihres Lebens im Ausland verbracht hat, kehrt Calero den beschriebenen Prozess um,
indem sie genau jene wiederaufbereitete, klischeebesetzte
Bildsprache ihrerseits appropriiert und aktiviert. Für die
KUB Projekte wird sie eine neue ortsspezifische Installationsarbeit im Ausstellungsraum des ehemaligen KUB Sammlungsschaufensters entwickeln.
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Partner und Sponsoren
Das Kunsthaus Bregenz bedankt sich bei seinen Partnern
für die großzügige finanzielle Unterstützung
und das damit verbundene kulturelle Engagement.
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Direktor | Kurator
Thomas D. Trummer
Kaufmännischer Geschäftsführer
Werner Döring
Kurator
Rudolf Sagmeister
Marketing | Kooperationen
Birgit Albers | DW -413
[email protected]
Sponsoring
Lisa Hann | DW -437
[email protected]
Presse | Onlinemedien
Martina Feurstein | DW -410
[email protected]
Kunstvermittlung
Kirsten Helfrich DW -417
[email protected]
Publikationen | Künstler-Editionen
Katrin Wiethege | DW -411
[email protected]
Verkauf Editionen
Caroline Schneider-Dürr | DW -444
[email protected]
Öffnungszeiten 2016
Dienstag bis Sonntag 10—18 Uhr
Donnerstag 10—20 Uhr
Kassa | DW -433
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