Jugendbegleiter für Natur und Umwelt
Themenblätter: Ameisentag
Altersgruppe:
Ort:
Wetter:
Material:
Vorbereitung:
1. bis 4. Klasse
Grünanlagen und drinnen
trocken
Papier und Stift, Markierungsgegenstände, zwei Sorten farbige Bänder für die Arme, einige
flache Teller, Körbe oder Tücher, kleine Naturgegenstände, die dort nicht vorkommen, zwei
sehr verschiedene Parfum-Sorten, kleine Fähnchen aus Papier und Schaschlik-Spießen,
Becherlupen, Ameisen, Thermometer, Futter, Fotoapparat, kleine Äste oder sonstiges
Material aus dem Gebüsch, Gewichte zum Austesten, zwei Schnüre oder sonstige
Markierungen, Straßenkreiden
Materialien packen
Ameisen begegnen uns in der Stadt, im Haus, im Wald und auf dem Spielplatz. Schon kleine Kinder wissen,
dass die Tiere sehr schmerzhaft sein können. Über das Leben dieser staatenbildenden Insekten ist aber meist
nicht viel bekannt. Dabei haben die Tiere eine interessante Lebensweise und können viele erstaunliche Dinge.
A. Vorbereitung
Ameisentag.doc
Suchen Sie in der Nähe eine Stelle mit Ameisen. Das können Wegameisen auf Plattenwegen, Waldameisen im
Nadelwald oder Blattlauskolonien mit Ameisen im Schul-Garten sein.
Quelle: Anita Bitterlich, Umweltzentrum Neckar-Fils
NABU Landesverband Baden-Württemberg
Tübinger Straße 15
70178 Stuttgart
Telefon 0711/96672-0
Telefax 0711/96672-33
Homepage: www.NABU-BW.de
E-Mail: [email protected]
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Begrüßung (15 min.)
Buchstabenraten mit Ameisen-Wörtern (10 min.)
Material: Papier und Stift
Schreiben Sie Platzhalter für ein Wort auf das Papier: _ _ _ _ _ _ ; Die Kinder raten einzelne Buchstaben des
Alphabets. Wenn der Buchstabe vorkommt, wird er eingetragen, falls nicht, wird ein Strich eines Gesichtes
gemalt. Das Gesicht sollte etwa aus 10-15 Strichen bestehen: Kreis, Nase, Mund, einzelne Ohren, Augen,
Haare, Augenbrauen, Zähne.... Wenn die Zeichnung vor dem Wort fertig ist, haben Sie gewonnen, aber meist
bekommen die Kinder das Wort heraus. Mögliche Wörter sind hier: Ameise, Königin, Brut, Haufen, Straße, Nest,
Puppe, Fühler, Flügel, Soldat, Säure, Grünspecht, Schädlingsraupen...
C. Hauptteil
C 1. Ameisentransport (10 min.)
Material: Markierungsgegenstände, zwei Sorten farbige Bänder für die Arme
Teilen Sie die Kinder in Ameisen und Beute auf (farbige Bänder). Auf einem Spielfeld wird ein Platz für einen
Ameisenhaufen festgelegt und mit Seilen oder Ähnlichem markiert. Die Beute saust auf dem eingegrenzten
Spielfeld herum. Die Ameisen müssen die Beute zum Ameisenbau tragen, die Beute ist nach dem Fangen
wehrlos! Ameisen sind stumm, daher muss die Verständigung lautlos gehen. Die Beute muss kurz verlassen
werden, da eine weitere Ameise ohne Worte zu Hilfe geholt werden muss. Nun wird die Beute zu zweit
abtransportiert. Stoppen Sie die Zeit, bis alle Beute eingebracht ist und wechseln Sie dann die Gruppen.
C 2. Ameisen und Blattläuse (10 min.)
Material: einige flache Teller, Körbe oder Tücher, kleine Naturgegenstände, die dort nicht vorkommen
Teilen Sie die Gruppe in zwei Ameisen-Mannschaften. Verstecken Sie die Blattläuse (10 Teller mit
Nahrungsteilen) möglichst unauffällig in einem weiten Kreis um die beiden Ameisenhaufen (zwei Tücher). Nun
bekommen die Ameisen den Auftrag, möglichst viel Honigtau von den Blattläusen zu sammeln. Honigtau ist der
Überschuss an Pflanzensaft, den die Blattlaus ausscheidet. Zunächst werden die Ameisen erst einmal
Blattläuse finden müssen. Dann dürfen sie aber immer nur einzeln die Tropfen des Honigtaus nach Hause
bringen, darauf müssen Sie als Spielleiter achten. Die Verständigung ist lautlos, dennoch werden nach kurzer
Zeit die Ameisen den Weg zu ihrer Blattlaus schnell finden und mehrere diese Strecke nutzen, wie Ameisen auf
einer Ameisenstraße.
Welche Ameisenmannschaft hat denn die meisten Honigtautropfen gefunden?
In der Natur erfolgt diese Bildung von Straßen über Geruch. Jedes Mal, wenn sie Futter entdeckt hat, hinterlässt
die Ameise einen Duft auf dem Weg zum Haufen. Die anderen Ameisen folgen dieser Spur und hinterlassen
auch wieder einen Duft, dadurch wird der Geruch stärker. Wenn die Nahrungsquelle erschöpft ist, erlischt diese
Duftmarke nach kurzer Zeit.
C 3. Verteidigung und Erkennung (10 min.)
Ameisentag.doc
Material: zwei sehr verschiedene Parfum-Sorten
Ameisen verteidigen ihren Bau und lassen nur Mitglieder des eigenen Volkes herein. Sie erkennen diese am
Duft. Für das Spiel werden 2 Wächter bestimmt, die die Augen verbunden bekommen. Sie bekommen jeweils
einen bestimmten Duft zugewiesen (duftende Kräuter wie Rosmarin, Oregano oder Harz, Fichtennadeln oder
Wattebausch mit Duftöl). Die anderen Kinder bekommen ebenfalls ein duftendes Pflanzenteil und gehen damit
zu den Wächtern. Die Wächter müssen schnuppern und entscheiden, ob sie das Kind akzeptieren (da es den
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gleichen Geruch hat) oder wegschicken. Die fremden Ameisen versuchen, einfach mit in das Nest zu kommen.
Die Ameisen müssen nach kurzer Rast wieder raus, einmal im Kreis sausen und wieder hinein. Dadurch haben
die Wächter viel zu tun und werden unaufmerksam. Nur Sie als Spielleiter kennen die fremden Ameisen.
C 4. Ameisenwohnorte finden (15 min.)
Material: kleine Fähnchen aus Papier und Schaschlik-Spießen
Lassen Sie die Kinder auf dem Schulgelände möglichst viele Ameisenorte finden. Die Kinder stecken das Papier
als Wimpel an die Schaschlikstäbe. Damit wird jede Fundstelle markiert. Ameisen findet man bestimmt auf
jedem Schulgelände. Begehen Sie mit den Kindern alle Plätze und versuchen Sie, Unterschiede oder
Ähnlichkeiten herauszufinden. Diese Standorte können dann für die Beobachtung genutzt werden.
C 5. Ameisen unter Beobachtung (30 min.)
Material: Becherlupen, Ameisen, Thermometer, Futter, Fotoapparat
Die Kinder sollen nun einmal genau den Körperbau und das Verhalten der Ameisen beobachten. Dazu suchen
sie sich einen Platz in der Nähe der Ameisen und versuchen, ein Tier mit den Blicken zu verfolgen. Sie können
auch Futter in Form von kleinen Brotkrumen ausstreuen, eine Futterspur legen und die Bildung neuer Straßen
beobachten. Was passiert bei einer kleinen Störung am Haufen, wenn man ihn beispielsweise anhaucht? Im
Winter kann auch die Haufen-Temperatur mit einem Messfühler-Thermometer gemessen werden. Im Haufen ist
es nämlich warm. Einzelne Ameisen können in der Lupe genau betrachtet werden, der dreigliedrige Körperbau
wird deutlich sichtbar. Auch die aktiven Fühler (Riecher) fallen auf. Die Kinder können eine Ameise abzeichnen,
die Unterschiede von Soldatin und Sammlerin beobachten oder die weiteste Laufstrecke der Einzel-Ameise
messen. Fotografieren ist natürlich immer beliebt, falls eine digitale Kamera verfügbar ist.
C 6. Ein Haufen entsteht (10 min.)
Material: kleine Äste oder sonstiges Material aus dem Gebüsch, Gewichte zum Austesten, zwei Schnüre oder
sonstige Markierungen
Die Kinder bauen in zwei Mannschaften jeweils einen Ameisenhaufen aus kleinen Ästen. Die Höhe und die
Grundfläche legen Sie vorher mit Schnur und Stock als Kreis fest. Wenn die Kinder fertig sind, testen Sie die
Stabilität mit einer Belastung durch Steine. Welcher Haufen ist wohl stabil genug, wie hoch kann man bauen,
welche Schräge ergibt sich bei feinem Material? Vielleicht haben Sie ja Bilder von Termiten-Bauten, entfernte
Verwandte der Ameisen. Diese Tiere schaffen es, mehrere Meter hohe Gebäude aus Lehm und Holz zu bauen.
D. Abschluss (10 min.)
Ameisenbild auf dem Schulhof
Ameisentag.doc
Material: Straßenkreiden
Malen Sie mit Straßenkreiden eine Riesenameise auf das Pflaster des Schulhofs. Vielleicht malt auch jedes
Kind einzeln eine Ameise. Die Mitschüler werden bestimmt am nächsten Tag genauer nach Ameisen Ausschau
halten.
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E. Erweiterungen und Anschluss
E 1. Blattlausherde beaufsichtigen (10 min.)
Material: einige Körbe oder Teller, Tücher für den Haufen, Platz mit einigen kleinen Fundstücken (Kastanien,
Eicheln, Steinchen, Zapfen, Nüsse
Teilen Sie die Gruppe in zwei Mannschaften, jede Mannschaft besteht aus ca. 4 Blattläusen und 2 Ameisen. Die
Spielidee: Die Blattläuse sammeln Zuckersaft , den die Ameisen anschließend zum Ameisenhaufen bringen. Die
Ameisen jeder Mannschaft bekommen einen eigenen Ameisenhaufen (ein ausgebreitetes Tuch). Legen Sie das
Material des Zuckersaftes fest, je nachdem, was in ihrer Gegend vorkommt. Falls gar nichts da ist, können Sie
das Spiel auch mit mitgebrachten Kleinteilen spielen. Die Beute sollte weit verstreut liegen. Die Blattläuse
können nur mit Ameisen in Ferse-an-Zehen-Schritten gehen. Auf ein Startsignal bringen die Ameisen ihre Läuse
zu einer guten Futterstelle. Die Läuse können nur von ihrem Standort aus Futter sammeln und in die Teller
legen. Die Ameisen tragen die Beute einzeln zum Haufen. Wenn die Blattläuse nichts mehr erreichen können,
müssen die Ameisen sie versetzen. Nach 5 min. stoppen Sie das Spiel und zählen, welche Ameisen die meiste
Beute eingebracht haben. Sprechen Sie mit den Kindern über die Entfernung, die Nahrungsmenge und den
Läusetransport.
E 2. Ausstellung oder Schaubild mit Ameisenhaufen und gebastelten Tieren herstellen (90 min.)
Material: große Papiere, Scheren, Kleber, Vorlage aus Kinderlexikon oder „Tiere in ihren Nestern“- Buch,
Wasserfarben
Die Kinder malen oder kleben einen großen Ameisenhaufen auf ein großes Papier auf. Auf die Oberfläche
können getrocknete Nadeln geklebt werden.
Dann werden Ameisen, Eier, Wächter und Larven gebastelt und dazu geklebt.
Wer möchte, kann auch das Ganze nur malen. Da es verflixt viele Ameisen sein müssen, brauchen die Kinder
ziemlich lange. Möglich ist es auch, Ameisen zum Ausschneiden vorher zu kopieren, dann dauert es nicht ganz
so lange den gemalten Haufen zu bekleben.
Links
http://www.nabu.de/ratgeber/ameisen.pdf
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/ameisen/06607.html
http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/insektenundspinnen/hautfluegler/ameisen/10373.html
http://www.nabuwillich.homepage.t-online.de/Die%20Waldameise.html
http://www.nabu-lueneburg.de/nabu_spezial/2003/maerz.html
http://www.nabu-borken.de/nabu-borken.php?client=1&lang=1&idcat=24&idart=120
http://www.ameisenschutzwarte.de/
Ameisentag.doc
Pädagogische Beratung: Anita Bitterlich, Umweltzentrum Neckar-Fils, Plochingen
gefördert durch das Umweltministerium:
NABU Landesverband Baden-Württemberg
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