Spielbericht - EHC Dübendorf

ZO/AvU
Montag, 3. Oktober 2016
Sport l 23
In Kürze
KLETTERN
Gebert gewinnt
U-18-Speed-SM
Ladina Gebert hat an den U-18Schweizer-Meisterschaften im
Speedklettern gewonnen. Die
Ustermerin lag am Wettkampf
im Rahmen der Züspa in Zürich
bereits nach der Qualifikation
vorne und liess im Final nichts
mehr anbrennen.
Im Wettkampf der MännerElite setzte sich Raoul Waltens­
pühl (Niederlenz) durch. In der
Kategorie U 18 wurde der Wetziker Sandro Beti Dritter. Für
einen zweiten Oberländer Meistertitel sorgte der Näniker Mauro Thommen bei den Jüngsten in
der Kategorie U 12. Bei den EliteFrauen gewann die Bonstetterin
Petra Klingler zum dritten Mal.
Jara Späte aus Wolfhausen und
die Lindauerin Alina Ring wurden Fünfte und Sechste, Anja
Köhler aus Wila wurde Zweite in
der Kategorie U 14. zo
KUNSTRAD
Nächster Schweizer
Rekord von Martens
Der Hinwiler Kunstradfahrer
Yannick Martens hat derzeit
einen grossartigen Lauf. Mit
192,20 Punkten pulverisierte er
am zweiten Swiss Austria Masters im Vorarlbergischen Gisingen seinen eigenen Schweizer Rekord buchstäblich. Seine vorherige, zwei Wochen alte Bestmarke
lag bei 187,51 Punkten. Erstmals
knackte er so auf absolutem
Weltklasseniveau offiziell die
190-Punkte-Mauer. «Alles ist
aufgegangen – von den Risikofiguren bis zum Zeitmanagement am
Ende der Kür. Es ist ein wunderbares Gefühl, so von der Fläche
zu gehen, und es gibt immer wieder Durst auf mehr», sagte Martens nach der Vorstellung. zo
SCHIESSEN
SG Uster ist
Schweizer Meister
Die Schützengesellschaft Uster
hat erstmals in ihrer Vereins­
geschichte den Final der Schwei­
zerischen Gruppenmeisterschaft
in der Kategorie Pistole 50 m gewonnen. Zum Siegerresultat von
373 im Finalschiessen in Buchs
haben Manuela Batku (93), Markus Hofmann (94), Ernesto Kohler (94) und Marc Wirth (92) beigetragen. zo
Auf dem Pferd zu Gold geturnt
D
as Wetter ist trüb an diesem Sonntagvormittag in
Turbenthal. Ganz anders
ist die Stimmung im Innern der
schmucken Reithalle Gmeiwerch,
wo zwar noch nicht allzu viele,
dafür aber umso enthusiastischere Zuschauer die Schweizer
Meisterschaften im Voltigieren
mitverfolgen.
erhalten geblieben. Zugleich fungiert sie als Longenführerin, die
dafür sorgt, dass das Pferd während einer Übung im Takt bleibt
und möglichst gleichmässig galoppiert. Ihrem Schützling bescheinigt sie ein «enormes Potenzial». «Sie ist sicher weiter als ich
in diesem Alter», sagt Jäiser.
Wie weit Mohar schon ist, zeigt
sie auch in ihrem abschliessenden Technikprogramm. Unter
dem frenetischen Applaus ihrer
Klubkolleginnen betritt die adrett herausgeputzte Mohar die
inzwischen gut gefüllte Halle
und absolviert ihre einminütige
Show mit Bravour. Sie steht auf
einem Bein, schlägt einen Purzelbaum, dreht sich sitzend oder
springend, macht einen Handstand und geht kurz vom Pferd,
um den Boden zu berühren.
Marina Mohar hat die Kür
schon hinter sich. Der Gutens­
wilerin vom Voltige-Club Harlekin ist dabei wie schon in der
Pflicht am Vorabend, nach der
sie trotz einem Patzer die Führung bei den Elite-Frauen übernommen hatte, ein guter Auftritt geglückt. Zwei, drei kleine
Unsicherheiten habe sie gezeigt,
«aber insgesamt ist es super gelaufen», sagt Mohar, die vor der
Übung jeweils lediglich «ein
kleines, aber positives Kribbeln»
verspüre.
Schauplatz
Auf den Fersen von Marina Mohar
an den Schweizer Meister­
schaften im Voltige in Turbenthal
Grund, nicht unsicher zu sein,
hat die 20-Jährige allemal.
Nachdem sich ihre ärgste Konkurrentin Nadja Büttikofer vor
dem Einsatz verletzt hat und
nicht in Bestform antritt, startet
sie als Favoritin. Dies, weil sie
trotz ihrem jungen Alter über
reichlich Erfahrung verfügt. Mit
neun Jahren ist Mohar über Kameradinnen auf das Voltige gestossen. Seither liegt für sie das
Glück auf dem Rücken der Pferde, und auf ebendiesem vollführt
sie waghalsige Kunststücke.
«Einerseits basiert der Sport auf
dem gegenseitigen Vertrauen von
Pferd und Reiter, andererseits ist
es eine faszinierende Zusammenarbeit zwischen Reiter, Tier und
Coach», sagt die Oberländerin, die
ebenso talentiert wie ehrgeizig ist
und fünfmal pro Woche an Akrobatik, Technik, Kraft und Ausdauer feilt. Erst vor Kurzem hat Mohar zur Elite gewechselt und sie
durfte bereits schöne Erfolge feiern: Im Vorjahr eroberte sie an den
nationalen Meisterschaften die
Bronzemedaille, und an ihrer ersten WM erreichte sie heuer auf
Anhieb den fünften Platz.
Zum Essen bleibt Mohar zwischen ihren beiden Auftritten
«Sie ist sicher
weiter als ich
in diesem Alter.»
Europameisterin Simone Jäiser
Macht auf dem Pferd, was andere nicht einmal am Boden können: Marina Mohar auf Luk.
kaum Zeit. Hastig verdrückt sie
ein Sandwich, bevor ihr Pferd bereits wieder reitfertig gemacht
werden muss. Sie striegelt Luk,
den 12-jährigen Fuchs, streift
ihm ein Ohrengarn über, zäumt
ihn und verpasst ihm Bandagen.
Ein weisses Pad sorgt dafür,
«dass er nicht alles spürt», und
unter den Gurt, einer Spezialanfertigung mit zwei Haltebügeln,
legt Mohar Schaumgummi. Dass
sie vernarrt ist in das schöne
Tier, ist nicht zu übersehen: Sie
küsst und schmust mit ihm,
knuddelt es «wie einen Teddy»
und massiert ihm die Lippen.
Um sich auf ihren letzten Einsatz vorzubereiten, geht Mohar
in die Halle und turnt ihre Übung
zunächst auf einem Bock. Derweil führt Trainerin Simone Jäi-
David Kündig
ser das Pferd, das ihr gehört und
auf dem sie im Vorjahr Europameisterin geworden ist, spazieren; so sollen sämtliche Sehnen
des Tiers durchblutet werden.
Weil sie schon «ein alter Sack»
sei, habe sie ihre Karriere auf
dem Höhepunkt beendet, sagt
die Kindhauserin. Als Trainerin
der Harlekin-Juniorinnen und
von Mohar ist sie dem Sport aber
Ganz zufrieden ist Mohar hernach aber nicht. «Die Nadel, eine
Figur, bei der ein Bein angehoben wird, ist mir erst im zweiten
Anlauf gelungen. Das ärgert
mich.» Der Unmut ist allerdings
schnell verflogen, als sie erfährt,
dass es ihr dennoch mit Abstand
zum ersten Schweizer-MeisterTitel reicht. «Die Freude ist sehr
gross, und der Stolz auch», sagt
die Gutenswilerin. Ihr Hunger
ist damit aber längst nicht gestillt. «Eine WM-Medaille ist
mein Ziel», so Mohar.
Daniel Hess
Erster Vollerfolg für Uster
Mässige Leistung genügt
EHCD siegt trotz Ineffizienz
UNIHOCKEY Der UHC Uster
war im NLA-Duell in Thun die
bessere Mannschaft. Zu viele
Strafen gegen Uster und das effiziente Überzahlspiel des Heimteams liessen den Ausgang der
Partie aber lange Zeit offen.
In der Schlussphase vermochten
sich die Ustermer aber doch
noch durchzusetzen. Sie gewannen 8:5 und sicherten sich erstmals in dieser Saison alle drei
Punkte.
Der Start verlief für Uster
wunschgemäss. Zwei frühe Tore
nahmen die Nervosität aus dem
Spiel, und spätestens nach dem
3:0, das Hummer erzielte, schienen die Ustermer auf gutem
Weg. Zwei Treffer vor der ersten
Pause brachten Thun jedoch
wieder ins Spiel zurück.
Auch im zweiten Abschnitt
war Uster öfter in Ballbesitz
und stellte dank Toren von
Florian Bolliger, der einen Pass
seines Bruders Silvan Bolliger
verwertete, und Topscorer Hummer den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Die Thuner
liessen sich aber nicht abschüt-
EISHOCKEY Drei Tage nach der
beachtlichen Leistung im Cup
gegen Davos bot der EHC Wetzikon gegen den noch punktlosen
Tabellenletzten Uzwil eine uninspirierte Leistung und erknorzte sich einen viel zu knappen 4:1-Sieg.
Die Wetziker passten sich von
Beginn weg dem tiefen Niveau des
Gegners an und machten viel zu
wenig aus ihrer läuferischen und
technischen Überlegenheit. Die
mässige Darbietung reichte zwar
dennoch, um die St. Galler zu dominieren, aber trotz zahlreicher
Chancen nicht, um mit mehr als
einem torlosen Unentschieden in
die erste Pause zu gehen.
Im Mitteldrittel konnten die
Oberländer zwei Überzahlspiele
hintereinander spielen, und das
zweite nutzten sie zur Führung:
Butty würgte die Scheibe von der
Seite über die Torlinie zum 1:0.
Der EHCW blieb in der Folge
klar tonangebend, und es dauerte
bis fast zur Spielhälfte, bis auch
die Uzwiler zur ersten klaren
Chance kamen. EHCW-Goalie
Neuenschwander, der zu seinem
EISHOCKEY Der EHC Dübendorf zeigte sich vom Cup-Duell
mit den ZSC Lions gut erholt und
war gegen die Pikes Oberthurgau
das überlegene Team. Weil sich
der Erstligist mit dem Toreschiessen aber schwertat, liess
die Entscheidung lange auf sich
warten, und er siegte nur knapp
3:2. «Wir haben gut gespielt, aber
zu viele Möglichkeiten ausge­
lassen», sagte Trainer Andrea
Cahenzli hernach denn auch.
Den Dübendorfern schien der
intensive Cup-Fight weder mental noch physisch allzu sehr zugesetzt zu haben. Jedenfalls nahmen sie das Zepter in Romanshorn von Anfang an in die Hand.
Sie verzeichneten klare Vorteile
und kamen oft zum Abschluss;
Tore erzielten sie trotz aufgelegter Chancen vorerst aber keine.
Im Gegenteil: Kurz vor der ersten
Pause gerieten sie gegen die keineswegs schwachen Thurgauer
gar ins Hintertreffen, als Baumgartner mit einem Schuss von
der blauen Linie erfolgreich war.
Zu beunruhigen vermochte
der Rückstand die Dübendorfer
teln und verkürzten in Überzahl auf 3:5.
Im letzten Drittel geschah
das, was den Ustermern so oft
widerfährt: Sie büssten zunächst auch den Rest des Vorsprungs ein, Kropf und Frey
glichen bis zur 51. Minute das
Skore aus. Als Henriksson beim
Stand von 5:5 auf die Strafbank
musste, hätte es gar noch
schlimmer kommen können.
Doch die Ustermer überstanden
das Boxplay schadlos.
Uster kann reagieren
Der UHC Uster stemmte sich
gegen das drohende Unheil und
besann sich in der Schlussphase
eines Besseren. Hummer mit seinem dritten Treffer und Diem
nur zwei Minuten später brachten die Gäste zurück auf die
Siegerstrasse. Berweger sorgte
mit dem 8:5 in Überzahl endgültig für klare Verhältnisse. Auch
in den letzten Minuten, als die
Berner Oberländer mit sechs
Feldspielern agierten, geriet der
erste «Dreier» der Ustermer
nicht mehr in Gefahr. ucu
ersten Meisterschaftseinsatz kam,
vereitelte diese aber.
Kurz darauf schloss dann erneut Butty eine herrliche Kombination mit dem 2:0 ab. Ein weiteres Highlight war das 3:0 von Pons,
der kurz vor Drittelsende wiederum im Powerplay erfolgreich war.
EHCW tut nur das Nötigste
Im letzten Schnitt taten die Wetziker nur noch so viel wie nötig,
um Uzwil in Schach zu halten.
Doch nicht einmal dies gelang.
Die Uzwiler verkürzten nämlich
in Überzahl, und weil die nach
wie vor überlegenen Wetziker
weiterhin im Abschluss sündigten und dem Gegner zuweilen etwas mehr Raum gewährten, kam
dieser beinahe zum zweiten Tor.
Bodenmanns Schuss prallte aber
nur an die Latte.
Später streifte ein weiteres
Geschoss der Uzwiler den Pfosten. Das Anschlusstor blieb dem
Heimteam aber verwehrt. Rüedi
erzielte 46 Sekunden vor Schluss
nach einem Konter gar noch
den Treffer zum 4:1-Schluss­
resultat. mwe
indes nicht. «Einfach so weiterspielen, dann fallen die Tore
­bestimmt», habe er dem Team
gesagt, so Cahenzli. Genau dies
taten seine Schützlinge und
­kamen bald zum Ausgleich: Sägesser erzielte ihn auf Zuspiel
von Barts.
Doppelschlag entscheidet
Lange Zeit ging es im gleichen
Stil weiter: Die Dübendorfer dominierten, trafen aber das Tor
nicht. Bis es dem Coach zu bunt
wurde und er von vier auf drei
Linien umstellte. Diese Massnahme zahlte sich sogleich
gleich doppelt aus: Erst schoss
Blasbalg in der 53. Minute zum
2:1 ein, und nur 40 Sekunden
später sorgte Künzli für die Vorentscheidung.
Weil die Dübendorfer in der
Schlussphase zwei kleine Strafen fassten und die Pikes die
30 Sekunden vor Ende für den
Anschlusstreffer zum 2:3 nutzten, wurde es zwar noch einmal spannend. In Gefahr geriet
der Erfolg der Gäste aber nicht
mehr. dh