Für die Abkündigungen im Erntedankgottesdienst 2016 Liebe Schwestern und Brüder in den Kirchengemeinden unserer Landeskirche, wir sehen heute auf die Ernte dieses Jahres und danken Gott für seine guten Gaben. Wie reich sind wir beschenkt, wie großzügig sorgt ER sich um uns. „Herr, die Erde ist gesegnet von dem Wohltun deiner Hand. Güt und Milde hat geregnet, dein Geschenk bedeckt das Land.“ EG 512 Zugleich geht der Blick auch auf bewegte Monate zurück, die hinter uns liegen. Der Streit um die Integration der Flüchtlinge hat vielfach die öffentliche Diskussion bestimmt. Doch die gute Ernte dieses Jahres ist eine andere: Viele Christinnen und Christen in unseren Kirchengemeinden haben sich in den vergangenen Monaten für die Menschen eingesetzt, die zu uns geflohen sind. Sie haben Projekte und Initiativen ins Leben gerufen, die in ganz Niedersachsen vorbildlich geworden sind. Sie haben vorgelesen, Essen ausgegeben, Betten aufgebaut, unsere Sprache unterrichtet und für den Frieden gebetet. Die Türen vieler Kirchengemeinden standen offen. Ich danke Ihnen von Herzen für diesen christlichen Dienst an so vielen Stellen. Es ist ein Dienst, der der Gemeinschaft in unseren Dörfern und Städten hilft und Gott die Ehre gibt. Was wäre unser Land ohne Ihre Barmherzigkeit und Nächstenliebe! Darauf können wir stolz sein. Und so bitte ich Sie: lassen wir nicht nach, diesen wichtigen christlichen Beitrag für das Gemeinwohl zu leisten. Pflegen wir den Dialog und tragen zu gegenseitiger Verständigung bei! Eine gute Möglichkeit bietet der 3. Oktober. An diesem Tag laden Moscheen in Ihrer Nähe zum „Tag der Offenen Moschee“ ein. Dieser „Tag der Offenen Moschee“ findet bewusst am Tag der Deutschen Einheit statt. Damit wollen Muslime die Verbundenheit zu dem Land, in dem sie jetzt leben, betonen. Setzen wir durch unseren Besuch Zeichen des Miteinanders und wehren uns gegen die Gefahr, dass fundamentalistische Islamisten diese Nachbarschaft verunsichern und bedrohen. Moscheen sind Begegnungsstätten. Unsere Kirchen sind es auch. So möchte ich Sie ermutigen, bei diesen Moscheebesuchen auch eine Gegeneinladung in Ihre Kirchengemeinde auszusprechen. Für die Zukunft in unserem Land brauchen wir diesen Dialog des gemeinsamen Lebens. Gott behüte Sie auf Ihren Wegen. Ihr
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