Schweiz - Basler Liberale Nachrichten

Basler Liberale Nachrichten
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
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UNABHÄNGIGE INFORMATIONSPLATTFORM - STIMMEN VON LINKS BIS RECHTS AUS DEM ZENTRUM EU ROPA S
H E R AU S GE BE R ROL A N D K E L L E R
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AU S G E S E L L S C H A F T, K U LT U R , W I S S E N S C H A F T U N D W I R T S C H A F T
Basel, 2. Oktober 2016
5. Jahrgang Nummer 39
Von
Durch USA/NATO destabilisierte Staaten
werden uns bis auf weiteres bestimmen
Hintergründe und Fakten zu einem geplanten Konflikt in Europa
Schweiz
Der EU wieder einen Schritt
nähergekommen Die Schweiz verabschiedet
sich von der direkten
Demokratie!
Schweiz
Geheimdienst bekommt
mehr Befugnisse.
Abstimmungen
schaffen Fakten.
Ein Rückblick von 2012
Naher Osten
USA griffen Syrien
zum zweiten Mal an.
Washington redet von
einem Irrtum.
Alles inszeniert!
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5. Jahrgang Ausgabe 39
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Basel, 2. Oktober 2016
Inhalt
Editorial
- Amman feige - Junker frech
- Kommunikationspanne Bodluv - «sachlich falsch», aber «politisch
nachvollziehbar» ?
- Brexit: Keine Katastrophe in Sicht
- Abstimmungen: Der Nachrichtendienst jubelt - besser wird er deswegen nicht
Syrien: Aleppo aktuell
Ich hatte am Montag, den 26. September 2016, ein Telefonat mit einer befreundeten christlichen Familie, aus Aleppo. Seit
einem Jahr hatten wir keinerlei telefonischen Kontakt mehr. Wir kennen uns seit 2009.
Schweizer Banken: Migros droht Angestellten mit Negativzinsen
Tabubruch bei der Migros: Mitarbeiter, die viel Geld bei der Migros-Bank parkiert haben, müssen vielleicht bald einen Strafzins zahlen. Der Brief trägt den harmlosen Titel «Helfen Sie mit, Negativzinsen zu vermeiden» – aber er hat es in sich. Die
Migros «behält sich vor, Negativzinsen [...] weiterzuverrechnen», heisst es in einem Schreiben, das 20 Minuten vorliegt. Es ist
an Mitarbeitende und Pensionierte adressiert, unterzeichnet wurde es von Migros-Chef Herbert Bolliger persönlich.
Schweiz
- Der EU wieder einen Schritt nähergekommen
- Die Schweiz verabschiedet sich von der direkten Demokratie!
Satire
Was der Diktator und Tyrann Gaddafi seinem Volk alles antat, wird jetzt Stück für Stück bekannt. Hier eine Aufzählung seiner
Grausamkeiten unter denen die Libyer 4 Jahrzehnte leiden mussten.
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Inhalt
Schweiz: Sicherheit
Man muss es immer wieder ins Licht des Bürgerbewusstseins rücken:
An den Säulen der Schweiz, direkte Demokratie und Unabhängigkeit, wird von aussen und auch von innen kräftig gesägt! Nur
leider will man es in Bern offensichtlich immer noch nicht wahrhaben.
... aufgeschnappt ...
Israelische Spezialkräfte bei Angriff in Aleppo getötet - Iran: Warten auf den Erlöser
- Ehemaliger US-Geheimdienstchef: Aufstieg von IS war eine bewusste Entscheidung der USA - Oskar Freysinger
«Ein ziemlich irrer Typ» - Rüstungsbeauftragter Scherf wechselt zurück zu McKinsey - Trump-Clinton Show: peinliche
Nullaussagen und Worthülsen - Obama verhindert Klagerecht für Terror-Opfer.
Naher Osten - Scheinfrieden
Während die durch den US-Außenminister und seinen russischen Amtskollegen ausgemachte Waffenruhe in Syrien zu halten
schien - abgesehen von dem israelischen Angriff am ersten Tag -, hat das Pentagon nun zum zweiten Mal die syrische Armee
angegriffen. Es behauptet, es handle sich um einen Irrtum, aber die Reaktion der Botschafterin bei den Vereinten Nationen
lässt stattdessen auf die Ausführung eines Planes schließen. Was inszeniert hier Washington?
Geschichte: Irak-Krieg-Lüge
Hochrangiger CIA-Mann aus der Bush-Ära bestätigt: Der Irakkrieg wurde auf Basis von Lügen geführt
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Die Meinung muss nicht zwangsläufig diejenige der Redaktion wiedergeben.
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Editorial
- Amman feige - Junker frech
- Kommunikationspanne Bodluv - «sachlich falsch», aber «politisch
nachvollziehbar» ?
- Brexit: Keine Katastrophe in Sicht
- Abstimmungen: Der Nachrichtendienst jubelt - besser wird er deswegen nicht
Von Roland Keller / Herausgeber
- Amman feige - Junker frech
Stattdessen mittelmässige Diploma-
Juncker und Schulz hatten es nicht ein-
tensülze.
mal fertig gebracht, anlässlich der Er-
Er sei «sehr zufrieden» mit dem «kon-
öffnung des Gotthard-Tunnels sich in
struktiven,
Gespräch»,
die Schweiz zu bewegen - obwohl ge-
sagte unser Bundespräsident. Oder:
rade die EU und Deutschland sehr vom
Man habe bei allen Dossiers verein-
Tunnel profitieren.
bart, dass die Gespräche weitergeführt
Ende Oktober wollen Juncker und
werden sollten. Und schliesslich: Die
Schneider-Amman sich erneut treffen.
Zielsetzung sei «in einigen Monaten
Warum eigentlich? Zum Saufgelage?
eine geklärte Situation zu haben».
Oder hat man sich etwas mitzuteilen?
Dies ist ein Affront des Bundespräsi-
Wohl kaum.
freundlichen
denten gegenüber den Schweizer Bürgern!
Kommunikationspanne
Anlässlich der Pressekonferenz brach-
Der Mann hat keinen Mut dem „Stär-
Bodluv - «sachlich falsch», aber
te unser Bundespräsident Schneider-
keren“ die Stirn zu bieten.
«politisch nachvollziehbar» ?
Ammann den Mut nicht auf, in aller
Dabei ist die EU sehr auf die Schweiz
Öffentlichkeit zur „Ausschaffungs-
angewiesen.
initiative“
gegenüber Jean-Claude
Am 22. März liess der neu gewählte
Bundesrat
Guy
Parmelin
mitteilen:
Juncker Stellung zu nehmen.
Typisch J.C. Juncker, undiplomatisch:
Stopp für das Milliardenprojekt des
Ich hätte von unserem Bundespräsi-
«Wenn man von konstruktiven Ge-
neuen
denten erwartet:
sprächen spricht, heisst das, dass
„BODLUV 2020“.
„Herr Juncker, die Schweiz ist ein sou-
man auf keinen grünen Zweig ge-
Medienkonferenz am Donnerstag, den
veränes Land. Wir entscheiden, was
kommen ist.
22. September 2016:
unsere Reserven ertragen. EU-Bürger
Wir hatten konstruktive Gespräche»,
Die von Luftwaffenchef Aldo C. Schel-
und Grenzgänger sind weniger das
sagte er.
lenberg geleitete Projektaufsicht hat
Problem, als die EU, die unser Land
Um dann sogleich anzufügen, «der
die Warnungen des Evaluationsteams,
überbeschäftigen will, um es miss-
grüne Zweig wartet auf uns.»
wonach mit BODLUV ein Milliarden-Fi-
brauchen zu können.“
Flugabwehrsystems
namens
asko und ein erneutes «Gripen-Deba-
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kel» drohe, in den Wind geschlagen.
Gründe dafür sind.» Die Militärjustiz un-
denen „besseren“ Munitionstypen
Aus einem streng vertraulichen Doku-
tersucht derzeit den Fall.
gibt, ist klar - nur die Reduktion auf ein
ment ging hervor, dass das ganze Pro-
Grüter verwedelte verbal das Projekt
effizientes Minimum an Kalibern und
jekt, welches 2 Systeme,
und sagte, „die Systeme sollten in
Waffen vermeidet Chaos und verein-
„Schön/Schlechtwetter-System“ verei-
Etappen beschafft werden“.
facht die Ausbildung.
nen sollte, zu einem finanziellen und
Zuerst die bereits in Deutschland er-
technischen Desaster führen würde.
probten IRIS-T und erst zu einem spä-
Von der NATO verboten - von den
teren Zeitpunkt die noch unausgereifte
Lobbyisten unterdrückt
Chef der Projektaufsicht ist Luftwaffen-
britische CAMM-ER.
chef Dreisterne-General Aldo C. Schel-
Laut Grüter war die Sistierung von
Es wäre schon längstens an der Zeit,
lenberg, welcher als Vorsitzender einer
Bodluv «sachlich falsch», aber «poli-
erprobte russische Flugzeuge vom Typ
Bastlergruppe zu sein scheint.
tisch nachvollziehbar» gewesen.
Suchoi-27 oder 30MM
Die Warnungen, ein Milliarden-Fiasko
Nein, Militärminister Parmelin handelte
Luftsysteme vom Typ S-300PF (Ge-
und ein erneutes «Gripen-Debakel»
absolut richtig!
schwindigkeit: 7.560 km/h, Reichweite:
drohe, interessierten ihn wohl nicht.
Jedes Beschaffungsprojekt landete in
150 Km, Höhe: mindestes 28 000 Me-
der Schweiz bisher im Finanzdesaster!
ter) zu evaluieren.
und Boden/
Aber die NATO hat unsere „neutralen
Es ist ganz einfach: Die Schweizer Luftwaffe braucht keinen Mix an Luftab-
Indiskretionen bei Rüstungsge-
Schweizer“ gut im Griff. Offensichtlich
wehrsystemen, sondern ein
schäften
dürfen sie nur Waffen aus dem NATO-
einheitliches
Ohne Insiderinformationen aus dem in-
Bereich kaufen. Sonst könnten Sankti-
Wetterlagen den Luftraum schützt.
nern Kreis des Armee-Stabs wären in
onen folgen und die wären schmerz-
Die vom Evaluationsteam begutachtete
den 1960er Jahren weder die Kosten-
haft.
Infrarot-gestützte Lenkwaffe IRIS-T sei
explosion bei der Mirage-Beschaffung,
bei schlechtem Wetter nicht einsatzfä-
noch die Untauglichkeit des Frühwarn-
hig und das radargelenkte Modell
Radarsystems «Florida» frühzeitig ge-
CAMM-ER verfüge nicht über die not-
nug aufgedeckt worden.
wendige Reichweite.
Dass Kosten nicht immer einzuhalten
Also nur inkompetente Entscheidungen
sind, ist bei Neuanschaffungen oft nicht
Verkrampft versucht man in der EU den
von Leuten, die vermutlich lobbyierten,
zu verhindern.
BREXIT als Katastrophe zu deuten. System, das bei allen
- Brexit: Keine Katastrophe in
Sicht
Großbritanniens Zukunft in der EU soll
statt sachkompetent zu entscheiden!
Zwei unterschiedliche Systeme sind
ungewiss sein wie noch nie. Kurt Grüter, der ehemalige Direktor der
schlecht
Das historische Referendum, welches
Eidgenössischen Finanzkontrolle, dem
Armeeregel im Falle der Waffenbe-
am 23. Juni 2016 stattfand, löste Panik-
die Untersuchungen anvertraut wur-
schaffung lautet immer: 2 Munitions-
light aus. den, dazu:
typen. Eine für die Sturmgewehre, in
Der deutsche Bundesbank-Chef Jens
BODLUV zum Absturz gebracht hätte
der Schweiz 5,6x45 (.223 Remington)
Weidmann sagte, die Brexit-Entschei-
also «nicht die Projektführung, sondern
und eine für Maschinenpistolen und
dung der Briten wird die Wirtschaft in
die Indiskretionen». Weiter Grüter:
Handfeuerwaffen, also 9mm-Para.
der Eurozone nicht wirklich abwürgen,
«Es darf spekuliert werden, was die
Das es noch hunderte von verschie-
wie dies dauernd vorausgesagt wurde. Weidmann nach dem Deutsch-Franzö-
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sischen Finanz- und Wirtschaftsrat am
der auf den Zielwert von knapp unter 2
welche im Hintergrund „vermutlich“
Freitag 16. September 2016, in Berlin:
Prozent
längst aktiv ist. „Die kurzfristigen Auswirkungen des
Frommer Wunsch!
beschleunigt
haben
wird.
Die Sorge, die neuen Gesetzesbestimmungen einzuhalten, ist natürlich naiv.
Brexit-Votums auf den Erholungsprozess im Euroraum werden sich in engen
Die Briten werden sich zum grössten
Ein Geheimdienst ist geheim, weil er
Grenzen halten“.
Off-Shore-Marktplatz entwickeln - ob
nicht öffentlich ist! Warum soll er seine
Das liege vor allem daran, dass die
dies die EU will oder nicht. Im Zusam-
Aktivität bekannt geben? Gründe gibt
Bank of England (BoE) mit ihrer Locke-
menspiel mit den USA, welche ja ver-
es keine. Geheimdienste arbeiten im-
rung der Geldpolitik und die britische
schiedene Geldverstecke im ganzen
mer an der Grenze zur Illegalität. Dies
Regierung mit ihrer „ins Schaufenster
Land besitzen, könnte sich dies für die
müssen sie auch. Dieser Service darf
gestellten“
EU und auch für die Schweiz negativ
nicht rein „legal“ sein, sonst kann der
auswirken.
NDB den Laden schliessen.
Fiskalpolitik
den
ersten
Schock erfolgreich abgefangen hätten. Dass das Parlament den Geheimdienst
Weidmanns Befürchtungen hingegen
Die Schweiz und das Vereinigte König-
kontrolliert, ist ein Feigenblatt.
betreffe negative Folgen für das Wachs-
reich sollten sich zu einer Art Union zu-
Wenn eine Kommission den Geheim-
tumspotenzial im Währungsblock.
sammen tun. Geheimgespräche laufen
dienst kontrolliert, wissen zu viele Leute
Was er wohl meinte war: Geld drucken
ja schon seit Beginn 2016.
über höchstgeheime Überwachungs-
und Schulden auf Basis von unge-
Der BREXIT fiel ja nicht vom Himmel, er
projekte Bescheid. Dass dies nicht
decktem gedruckten Geld, würden zu
wurde sorgfältig unter den Augen der
funktioniert, weiss man aus Erfahrung. Problemen führen.
EU aufgegleist! Weidmann mahnte zur Einhaltung der
Dschihadisten-Jagd funktioniert nicht. Spardisziplin im Euroraum!
Eine enge Zusammenarbeit oder gar
IS, Al-Nusra und was sich da herum-
Geld drucken wirkt bremsend auf
eine Union würden unser Land aus der
treibt, sind Multimillionenfirmen. Diese
wachstumsfördernde Strukturreformen. Schusslinie der EU nehmen, welche
können jeden Minister, Beamten und
Die Bereitschaft auf mehr Spardisziplin
zusammen mit den USA, immer mehr
jedes Kommissionsmitglied versuchen
habe „bedauerlicherweise nachgelas-
Druck und Einfluss auf die Finanzpolitik
zu kaufen. sen“, klagte der Bundesbankpräsident.
der Schweiz auszuüben versuchen. Geheimhaltung ist schlicht eine Geld-
Von Konjunkturprogrammen zur Ankurbelung des Wachstums hält Weidmann
rein gar nichts.
„Teils brauchen die Länder des Euroraums sie nicht, teilweise verfügen sie
frage.
Abstimmungen: Der Nachrichtendienst jubelt - besser wird
er deswegen nicht
nicht über den nötigen fiskalpolitischen
Wenn man sich die Rucksack-Affaire
(BLN Nr. 35 D 6/7 Oktober 2012 Beitrag
auf Seite 12. in dieser Ausgabe)
in Erinnerung ruft, wo ein Mitarbeiter
Spielraum“, so Weidmann.
Nach dem Ja zum Nachrichtendienst-
des NDB einfach die Daten herunter ko-
Die Europäische Zentralbank rechnet
gesetz muss VBS-Chef Guy Parmelin
pierte, das NDB-System mit seinem
zur Zeit für das laufende Jahr mit einem
den Nachrichtendienst des Bundes
Passwort sperrte und mit allen
Wachstum von mickerigen 1,6 Prozent
(NDB) neu organisieren.
in der Eurozone! Auf Ende 2018 rech-
Das Stimmvolk gab dem NDB einen
net die EZB, dass sich die Inflation wie-
Vertrauensvorschuss für eine Arbeit,
Daten nach Hause ging, kann man sich
ausmalen, wie Dr. Seilers Schlapphut-
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truppe arbeitet: viele Hilfsdienste leistet und dies seit
NDB sicher behilflich sein.
Jeder konnte bisher Daten herunter ko-
Jahren. Damals war es der MI6, der Bri-
Brauchen wir einen NDB?
pieren, in den Sack stecken und abmar-
tische Auslandnachrichtendienst. Die
Ich meine Ja, unbedingt.
schieren - ohne Ausgangskontrolle.
Schweiz hätte also ein gutes Netzwerk:
Das bestvernetzte der Welt. Aber einen professionellen, keine Büro-
Gut, vielleicht hatte man nach den Er-
Eigentlich brauchen die Schweizer kei-
zeittruppe. 2000 Mann, zugleich ver-
fahrungen mit dem Verräter, Vorkeh-
nen eigenen Nachrichtendienst. netzt mit Bundespolizei und Spezial-
rungen getroffen, aber diese müssten
Was er nicht darf, können andere be-
diensten, würden für die Schweiz
so einschneidend sein, dass man den
freundete Geheimdienste viel besser.
genügen. ganzen Dienst auswechseln müsste.
Auftrag genügt. So lief das schon im-
Was wollen die Befürworter überhaupt?
mer, vorbei an der parlamentarischen
Allerdings befürchte ich den Miss-
Islamisten fangen? Kontrolle.
brauch ebenso wie die Gegner.
Echte Spezialisten sind erstens längst
Die Festnahme und Eliminierung Bin
Man kann nicht alles haben.
im Land und bestens integriert. Wie
Ladens basierte auf einem indirekten
Eine zerstörte Spielzeugarmee wie die
man weiss: Nur die Dummen lassen
Tip des Britischen Geheimdienstes an
der Schweiz, ist schon Desaster genug.
sich fangen und ihre Chefs beobachten
einen ehemaligen pakistanischen ISI-
Eigentlich sind wir ein wehrloses Spiel-
die Szene.
Agenten - mit durchschlagendem Er-
zeug der Grossmächte geworden. Darum ist dieser NDB eben ein „Gla-
folg. Was unsere Magistralen immer noch
nicht begriffen haben:
dio“, ein zweischneidiges Schwert.
Abgesehen davon sitzen im Berner
Das neue Geheimdienstgesetz wurde
Die Schweiz ist nun nicht mehr von Nut-
Hauptquartier mit Sicherheit NSA und
vom Stimmbürger wohl nicht richtig
zen? Wir sind überflüssig geworden?
FSB-Leute, die sich amüsieren und den
eingeordnet. Laden indirekt kontrollieren.
Der Datenverkehr verlagert sich mehr
Terroristen fängt man so nicht. Schwei-
und mehr auf leistungsfähige Glasfa-
zer in „Fremden Diensten“ müsste man
serkabelnetze. Das neue Gesetz sieht
mit Spezialisten an Ort aus dem Verkehr
deshalb den Zugriff des Nachrichten-
ziehen. Dafür bräuchte der NDB Mitar-
dienstes auch auf diese Netze vor. Da-
beiter, die Arabisch, Türkisch und He-
bei soll das Internet nach bestimmten
bräisch verstehen. Aber bei dieser
Stichworten oder Stichwortgruppen ab-
Zwergtruppe von ca. 60 Beamten kann
gesucht werden können. man dies nicht erwarten. Der NDB verfügt zwar über Spitzel aber dies bringt
Im Grunde nicht nötig, weil sich vermut-
nichts.
lich auch dort GHCQ, NSA, CIA fest im
Glasfaserkabel abhörsicher und knack-
Das Gesetz verfolgt eher das Ziel der
frei festgekrallt haben. Einschüchterung und Kontrolle des
Bürgers.
Der GHCQ der riesige britische Ge-
Die knappen Kassen des Staates su-
heimdienst, welcher den Schweizern
chen nach Schwarzgeld. Da kann der
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Syrien: Aleppo aktuell
Ich hatte am Montag, den 26. September 2016, ein Telefonat mit einer befreundeten christlichen Familie, aus Aleppo. Seit einem Jahr hatten wir keinerlei telefonischen Kontakt mehr.
Wir kennen uns seit 2009.
Von Roland Keller
Es geht ihnen den Umständen entspre-
auch bei der Eliminierung von Assad
Fakt 2: Wenn man Bashar al Assad los
Das Ehepaar und seine Familie haben
Allerdings sind unsere Informationen
kleine taktische Mini-Nuke könnte das
chend gut.
Arbeit und leben ein, den Umständen
entsprechend, relativ normales Leben.
Allerdings die Raketenangriffe, welche
über ihr Haus geflogen werden, ängsten. Strom und Wasser gibt es nur
stundenweise. Diese Versorgung aber
ist gewährleistet!
Im Gegensatz zu Dauermeldungen einiger Spezialisten der westlichen Presse, ist es somit nicht so, dass Assad
und seine Militärs generell als die
„Schlächter“ des syrischen Volkes an-
Leistungen vorzeigen wollen.
leider sehr mangelhaft. Dazu kommt,
dass nicht überall in Syrien Krieg
herrscht. Es sind punktuelle Ereignisse,
Verharmlosen darf man den Syrien-
Sicherheit wo sich Assad und seine
jeder Punkt ist einer zu viel.
krieg sicher nicht. Er ist ein Riesendesaster und eine Schande sowohl für die
islamische und als auch die westliche
Zivilisation. Beide treten ja als
„friedliche“ Parteien an.
Obwohl die Familie Al-Nasrani Christen
Deutlichkeit feststellen:
kostenlos und dies seit Jahren! Davon
hört man in der Presse bezeichnenderweise kaum etwas.
So wie ich in Erfahrung bringen konnte,
bombardieren die Russen zudem äußerst punktgenau. Dies ist sowohl den
iranischen und russischen Geheimdiensten zu verdanken, welche ein
enges Informations-Netzwerk in Syrien
unterhalten, als auch ihrer entsprechenden Technologie.
rer Alliierten muss man zudem in aller
Diese sind alle mit Bashar al-Assad
und seiner Administration in Kontakt
und zwar täglich. Es ist reine Propaganda zu glauben, Assad schwebe in
einem politischen Existenzvakuum. Alle
Kriegsteilnehmer haben nämlich Überflugsrechte und zudem kleine Truppenverbände vor Ort.
Eine britische Spezialeinheit, welche in
Jordanien stationiert ist, kämpft seit
mindestens 2004 an der Seite der zahlreichen „Rebellen“-Formationen. (BBC
6.6.2016).
Langsam verstehe ich, warum Assad
Fakt 1: NATO und Spezialeinheiten,
zwar zunehmend, angesichts der mör-
mischen kräftig an allen Fronten mit
von vielen Syrern geschätzt wird und
derischen Bombardements seitens der
USA und Grossbritannien, aber auch
Dänemarks und einiger weiterer, die
sen.
Zumindest die westlichen Kriegsteil-
Zur Handlungsweise der NATO und ih-
Lebensmittel und Trinkwasser an sie -
„Problem“ Assad innert Sekunden lö-
allerdings an zu vielen Punkten, denn
gesehen werden.
sind: die Regierung liefert jeden Tag
werden wollte, könnte man das. Eine
sieht man von Russen und Iranern ab,
und unterstützen Freund und Feind
gleichermassen.
nehmer wissen täglich mit absoluter
Administration befinden. Daran kann
man erkennen: Man braucht Assad
jetzt, aber auch in Zukunft. Man verpasst ihm propagandistisch, je nach
Bedarf, jeden Tag ein anderes Schuldmäntelchen und macht weiter wie bisher. So geschah und geschieht es mit
zahlreichen anderen Bösewichten.
Ein weiteres Beispiel der letzten Zeit ist
der sudanesische Präsident al Bashir,
bis vor kurzem auf der US-Terroristenliste.
Hätten die westlichen Humanitarier
ebenso mit Gaddhafi und Saddam
Hussein verfahren, würden wir im Irak
und in Libyen heute heute funktionierende, obwohl autoritäre, Staaten vorfinden, anstelle von mörderischem
Chaos und Millionen von Flüchtlingen.
Diese werden buchstäblich produziert,
völlig inhuman und entgegen allen inhumanitären Bekundungen, vor allem
als
politische
Manipulationsmasse
zwecks weiterer Destabilisierung und
für allzu durchschaubare Profitinteressen missbraucht.
Der Krieg in Syrien ist ein fein säuberlich orchestriertes Chaos mit System.
Basler Liberale Nachrichten
Anzeige
9
Erscheint am 20. Oktober 2016
Illegale Kriege
Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren - Eine Chronik von Kuba bis Syrien
Dr. Daniele Ganser
Die Charta der Vereinten Nationen verbietet Kriege. Das Gewaltverbot kennt nur zwei Ausnahmen: Selbstverteidigung oder ein Krieg mit einem Mandat des UN-Sicherheitsrates. Das
neue Buch von Daniele Ganser schildert illegale Kriege, an denen NATO-Länder von 1945
bis heute beteiligt waren: Iran 1953, Guatemala 1954, Ägypten 1956, Kuba 1961, Vietnam
1964, Nicaragua 1981, Serbien 1999, Afghanistan 2001, Irak 2003, Libyen 2011,
Ukraine 2014, Jemen 2015 und der laufende Krieg in Syrien.
978-3-280-05631-8
Neupreis: 35.- CHF in der Schweiz bzw. 25.- EUR in Deutschland und Österreich /
Vorbestellungen möglich per E-Mail an [email protected]
Daniele Ganser: https://www.danieleganser.ch/kontakt.html
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Basel, 2. Oktober 2016
Schweizer Banken
Migros droht Angestellten mit Negativzinsen
Tabubruch bei der Migros: Mitarbeiter, die viel Geld bei der Migros-Bank parkiert haben, müssen vielleicht bald einen Strafzins zahlen. Der Brief trägt den harmlosen Titel «Helfen Sie mit, Negativzinsen
zu vermeiden» – aber er hat es in sich. Die Migros «behält sich vor, Negativzinsen [...] weiterzuverrechnen», heisst es in einem Schreiben, das 20 Minuten vorliegt. Es ist an Mitarbeitende und Pensionierte adressiert, unterzeichnet wurde es von Migros-Chef Herbert Bolliger persönlich.
Presseschau: 20-minuten berichtete
Die Negativzinsen würden diejenigen treffen, die auf dem sogenannten MGB-Anlagekonto viel Bargeld
liegen haben. Bisher galt für diese
Guthaben ein Vorzugszins von 1,25
Prozent, wenn sie die Höhe von
150‘000 Franken nicht überschritten. Bei Pensionierten lag die Limite
bei 50‘000 Franken. War der Kontostand höher, gabs keinen Zins mehr.
Das MGB-Anlagekonto wird beim
Migros-Genossenschaftsbund geführt und durch die Migros-Bank bewirtschaftet.
Migros
leidet selbst unter Negativzinsen
Jetzt denkt die Migros gemäss dem
Schreiben darüber nach, hohe Bargeldbestände, die über den Limiten
von 150‘000 respektive 50‘000 Franken
liegen, mit einem Negativzins zu belasten. Als Grund nennt das Unternehmen die «dramatische Zinsentwicklung
beim Schweizer Franken». Die Migros
selbst müsse für die zahlreichen und
grossen Beträge, die auf den MGB-Anlagekonten liegen, Negativzinsen bezahlen.
Deshalb will das Unternehmen die hohen Bestände auf den MGB-Anlagekonten «genau beobachten». Wenn sie
sich in den nächsten Monaten nicht
stark reduzieren würden, behalte man
sich vor, die Negativzinsen direkt weiterzuverrechnen.
«Mit dem Brief möchten wir die Mitarbeitenden und Pensionierten mit Guthaben über den Limiten aufrufen, diese
Guthaben doch vom MGB-Anlagekonto abzuziehen», erklärt Migros-Sprecherin Christine Gaillet. Man empfehle,
das Geld stattdessen anzulegen, beispielsweise in besser rentierenden Anlagefonds. Der Aufruf sei eine Bitte,
mitzuhelfen, dass die Migros selbst
nicht mit Negativzinsen belastet wird.
Bargeldbeständen auf ihren Konten –
sprich mehreren Hunderttausend Franken – Strafzinsen zahlen.»
Gaillet hält zudem fest: «Die Migros ist
nach wie vor aussergewöhnlich grosszügig, indem sie auf das Ersparte ihrer
Mitarbeiter bis zu 150‘000 Franken einen überdurchschnittlichen Zins bezahlt. Nun fordern wir die Mitarbeiter
auf, das Ersparte, das über den 150‘000
Franken liegt, so anzulegen, dass sie
auch darauf einen Ertrag erzielen und
die Migros keine Negativzinsen zahlen
muss.»
Verständnis für derartige Überlegungen
auf der Bankenseite hat Roger Stettler,
Retailbankenexperte beim Beratungsunternehmen EY.
«Die Negativzinsen fressen sich langsam, aber stetig durchs System», sagt
er zu 20 Minuten. Erst hätten sie Grossund Firmenkunden getroffen, jetzt
seien erste Privat- und Retailkunden an
der Reihe. Weil die Banken selbst unter
den Negativzinsen litten und das einst
ertragreiche Zinsengeschäft unter
Druck sei, müssten die Banken handeln. Statt sich darüber aufzuregen, rät
Stettler zu einem «erwachsenen Umgang» mit dem Thema:
«Die Negativzinsen waren ein politischer Entscheid, den letztlich alle tragen müssen.»
«Nicht im Sinne von Duttweiler»
Sparer bisher nicht betroffen
Experten reagieren gespalten auf die
Ankündigung der Migros. Bankenprofessor Maurice Pedergnana von der
Hochschule Luzern fragt sich, ob das
Unternehmen damit das richtige Signal
sende. «Im Sinne von Migros-Gründer
Gottlieb Duttweiler, der den kleinen
Leuten helfen wollte, wäre das sicher
nicht.» Ausserdem seien die Limiten,
ab denen Negativzinsen verrechnet
werden sollen, relativ tief. «Bisher müssen nur Privatkunden mit sehr hohen
Bisher waren Schweizer Sparer von
Negativzinsen weitgehend verschont
geblieben. Nur ein ein Schweizer Finanzinstitut berechnet derzeit generell
Geld für Einlagen: die Alternative Bank.
Auch sehr hohe Bargeldbestände werden teilweise mit einem Negativzins
belastet, etwa bei der SwissquoteBank. Dort zahlen Kunden mit über 1
Million Franken einen Negativzins von
0,75 Prozent.
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Basel, 2. Oktober 2016
Schweiz
- Der EU wieder einen Schritt nähergekommen
- Die Schweiz verabschiedet sich von der direkten Demokratie!
Von Beda Düggelin,
lic. oec. HSG, Zürich
Schlagzeilen im Inlandteil der NZZ. Der
Nationalrat will die Verantwortung nicht
übernehmen und die EU ist noch immer
nicht zufrieden. Die Schweiz wurde von
der EU vollkommen weichgeklopft und
weichge-spült! Und das Trauerspiel
geht weiter. Das letzte Wort seitens der
EU ist noch nicht gesprochen. Wir sind
einem Anschluss an die EU wieder einen bedeutenden Schritt nähergekommen.
Abgehoben! Dieser Weg ist nicht
das Ziel!
Der Souverän wurde am 21. September
2016 im Nationalrat von der „Classe
politique“ desavouiert. Warum führen
wir denn in unserem Land noch Volksinitiativen und Referendums-abstimmungen durch, wenn wir nicht bereit
sind, den Volkswillen anzuerkennen
und umzusetzten? Dann können wir
geradesogut die direkte Demokratie
abschaffen und zur parlamentarischen
Demokratie wechseln. Es muss gar damit gerechnet werden, dass diese Frage einst zur Diskussion stehen wird,
denn mit dem Initiativ- und Referendumsrecht steht die Schweiz in Europa
auf weiter Flur und ist nicht EU-kompatibel!
„Der Ständerat soll‘ s richten“ - „Die EU
traut der Sache noch nicht“ waren die
A propos Volksinitiativen: Hansueli
Schöchli schrieb am in der NZZ im
Wirtschaftsteil am 22. September auf
Seite 38 Folgendes: „Es erscheint unappetitlich, wenn Fussballer auf den
Rasen spucken. Oder wenn Politiker
das Volk laufend für dumm verkaufen.
Oder wenn angestellte Manager 5 bis
15 Mio. Fr. pro Jahr kassieren. Doch ob
man deswegen ein Spuckverbot für
Fussballer, ein Redeverbot für Politiker
oder ein Verbot für Millionenlöhne ins
Gesetz schreiben soll, ist eine ganz andere Frage.“ Diese Feststellung
Schöchlis ist richtig, das Volk wurde für
dumm verkauft, der Nationalrat hat die
Schweizerische Demokratie entwertet,
weil es den Politikern, insbesondere
dem Bundesrat und seinen Unterhändlern nicht gelungen ist, der EU den
durch den Souverän legitimierten
Schweizer Standpunkt und die Schweizer Bedürfnisse klarzumachen. Die Politiker haben versagt, sie müssten ausgewechselt werden.
Und nun kommt die FDP mit einer Medienmitteilung:
Die Vernunft setzt sich durch - Bilaterale sichern und Volkswillen Rechnung
tragen
Dies ist eine absolute Falschmeldung
und den Inländervorrang „light“ als beste Lösung zur Senkung der Zuwanderung zu bezeichnen ist eine bodenlose
Frechheit! Tatsächlich, die Unvernunft
hat sich durchgesetzt!
Der Nationalrat ist dem Vorschlag der
staatspolitischen Kommission des Nationalrates gefolgt und hat den Inländervorrang zur Umsetzung des Art.
121a der Bundesverfassung angenommen. Mit diesem Beschluss bestätigt
er, dass der Vorschlag, den die FDP.Die
Liberalen eingebracht hat, die beste
Lösung zur Senkung der Zuwanderung
ist und gleichzeitig die bilateralen Verträge und damit Arbeitsplätze und
Wohlstand in der Schweiz nicht gefährdet. Der SVP ist es nicht gelungen, mit
ihrer Taktik der Arbeitsverweigerung
und des Verzögerns einen Abschluss
dieses Geschäftes im Erstrat zu verhindern. Der heutige Beschluss ist eben-
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
falls ein wichtiger Schritt, um die Zukunft
des
Forschungsrahmenprogrammes Horizon 2020 zu sichern, da mit dieser Lösung das Abkommen mit Kroatien ratifiziert werden kann. Der Ständerat wird
die Vorlage in der Wintersession behandeln.
Die FDP ist zur Partei der Sandmännchen verkommen, Sandmännchen welche dem Souverän Sand in die Augen
streuen! Damit hat die FDP ihre Funktion als staatstragende Partei endgültig
verloren! Nun rühmt sich die FDP als
Vermittler und Partei der Vernunft. Und
was haben die FDP und ihre Exponenten an der Spitze von Unternehmen
in der Zwischenzeit, seit der Abstimmung vom 9. Februar 2014 unternommen? Gar nichts, man hätte seit diesem
Datum den nun im Nationalrat beschlossenen Inländervorrang „light“
längst in die Tat umsetzen müssen! Das
steht auch die Wirtschaft in der Verantwortung, welche sie nicht wahrgenommen hat. Die Einwanderungszahlen zeigen ein anderes Bild. Es gilt die Devise:
„Nicht fragen, sondern handeln!“ Wer
frägt, verrät Unsicherheit und ist als
ausführendes Organ ungeeignet.
Wetten, dass es mit unserem Land
noch viel schlimmer kommt! „Die EU
traut der Sache noch nicht“, lautet die
Reaktion der EU in der NZZ. Die EU will
mehr, noch viel mehr und die Schweiz
wird einmal mehr über den Tisch gezogen werden. Warum haben wir eigentlich das Beitrittsgesuch zur EU zurückgezogen?
Die Schweiz befindet sich mit ihrem
Parlament auf direktem Weg zu einem
EU-Beitritt! Das Volk wird desavouiert,
die „Classe politique“ ist selbstzufrieden und die EU jubelt bereits.
12
Die FDP, die Anti-Blocher Partei
Die FDP emanzipiert sich von der SVP
und den Wirtschaftsverbänden. Im Nationalrat findet sie sich neu in der Rolle
der Mehrheitsbeschafferin. Das birgt
auch Risiken. Ja tatsächlich, die FDP
ist längst unglaubwürdig geworden!
Gegen wen denn unglaubwürdig? Sie
ist doch die glaubwürdigste Partei im
Parlament! Mitnichten! Wie man die
Unschuld und auch die Glaubwürdigkeit verliert, demon-striert die FDP fast
tagtäglich. Gleichzeitig hatten sich die
Freisinnigen immer für den Erhalt der
bilateralen Verträge ausgesprochen.
Ohne jedoch zu erklären, wie sie diesen
Widerspruch auflösen wollten. Übt da
etwa gar die NZZ Kritik an der FDP?
Kann es soweit kommen, oder wird
dies von gewissen Leute einfach falsch
verstanden? Mitnichten, NZZ-Redaktor
Flückiger schreibt über das neu gewonnene Selbstvertrauen der Partei.
Welches Selbstvertrauen? Warum hat
denn überhaupt diese einst staatstragende Partei ihr Selbstvertrauen verloren? Die Abgrenzung sowohl von der
SVP wie auch von den Wirtschaftsverbänden ist ein Prozess, der unter Müller
begonnen hatte und unter seiner Nachfolgerin Petra Gössi seine Fortsetzung
findet. Fazit: die FDP driftet ins Niemands-land links der Mitte ab, wo man
sie schon seit längerer Zeit vermutet!
Eine Zusammenarbeit mit der SP, auch
in der Nulllösung Inländervorrang
„light“, scheint ihr wichtiger als eine
verfassungsmässige Lösung zusammen mit der SVP.
Seit Beginn der neuen Legislatur hat
die FDP diversen Geschäften den
Stempel aufgedrückt – oder war mit ihren Stimmen zumindest entscheidend
für die Mehrheitsbildung. Die FDP, eine
neue CVP? Die Geminsamkeiten dieser
beiden Parteien sind längst offensichtlich, selbst wenn die FDP kein C in ih-
Basel, 2. Oktober 2016
rem „Firmennamen“ führt!
So stimmte etwa eine Mehrheit der
FDP-Vertreter im ersten Anlauf gegen
eine Erhöhung der Gelder für Bildung
und Forschung, obwohl ihre Mitglieder
in der Kommission sich dafür einsetzten. Oh hört, oh hört, sag FDP, wie
hältst du es mit dem Fraktionszwang?
Dank den verschobenen Mehrheitsverhältnissen im Nationalrat kann eine geschlossene FDP-Fraktion entscheiden,
ob ein Geschäft nach links oder nach
rechts kippt. Es ist selbstverständlich
der FDP-Führung überlassen, ob sie
dies für gut und richtig empfindet, Damit imitiert sie die CVP, die sich gerne
als mehrheitsbildende Partei aufspielt.
Vielleicht hat sie aber auch hier die
Rechnung nicht mit dem neuen Präsidenten der CVP, Gerhard Pfister gemacht....
Mit dieser Strategie wird die FDP nimmer erfolgreich sein! Das Sprichwort
heisst zwar: „man muss mittelmässig
sein, um beliebt zu sein!“ Kann sich
eine einst staatstragende Partei leisten,
mittelmässig zu sein? Und da fragt es
sich noch welches Mittelmass? Eine
4-5 ist der FDP für die bisherige Politik
in der neuen eidgenössischen Legislatur nicht zu gewähren!
Damit die FDP ihre neue Rolle erfolgreich spielen kann, braucht sie ein stabiles Fundament von Werten und Positionen. Da liegt Redaktor Jan Flückiger
völlig richtig. Leider ist die FDP weit
davon entfernt, dieses stabile Fundament, welches sie einst hatte, zurückzugewinnen!
Man erinnere sich an frühere Exponenten der FDP, welche diese Partei
noch glaubwürdig ver-traten: Otto Fischer, Hans Letsch, Ernst Brugger,
selbst auch noch Ulrich Bremi. Die FDP
ist seit dem Rücktritt von Elisabeth
Kopp im Niedergang, da mag der schmale Grashalm, mit einem leichten Zu-
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
wachs an Mandaten in den letzten eidgenössischen Wahlen nicht darüber
hinwegtäuschen.
Die Leerformel «Freiheit, Gemeinsinn,
Fortschritt» aus dem Wahlkampf muss
mit Inhalten gefüllt werden! Ja, tatsächlich, es handelt sich bei dieser wohlklingenden Maxime um eine Leerformel.
Erfolgreich praktiziert die neue Präsidentin Petra Gössi hingegen die rhetorische Abgrenzung gegenüber politischen Gegnern und Partnern, schreibt
Flückiger weiter. Dies ist ein wenig
praktikabler Ansatz, er heisst wie im Titel der heutigen Ausgabe „Meiner täglichen Gedanken“, man muss eine „Anti-Blocher-Partei“ sein, um beliebt zu
sein. FDP-Mitglieder hätten gerne ein
positiv- und nicht ein negativ besetztes
Aktionsprogramm! Wir sind für eine Zusammenarbeit mit der SVP, weil........
Dies heisst noch lange nicht, dass man
seine DNA verkennen und verleugnen
muss!
Gössi kann aber nicht nur austeilen, sie
legt auch Gelassenheit und einen erfrischenden Humor an den Tag, so nochmals NZZ-Redaktor Flückiger. Es ist
wohl erklärbar, die neue Parteipräsidentin der FDP nicht bereits zu diesem
frühen Zeitpunkt in Stücke zu zerreissen, abgesehen davon, dass ja die NZZ
FDP nah ist.....sagt sich wohl die NZZ.
Gössi sei in der Partei breit abgestützt,
schreibt Jan Flückiger. Dies ist wohl
darauf zurückzuführen, dass ihre Vorgänger als Präsidenten das Terrain für
sie vorbereitet haben, die Parteidisziplin in der FDP gleicht heute sowjetischen Zuständen unter Präsident Leonid Breschnew!
Es heisst aber auch, dass sie sich von
den Fachleuten in den einzelnen Dossiers zu stark beein-flussen lasse, so
Jan Flückiger weiter. Ja, in der Tat, ob-
13
wohl vielleicht der Zeitpunkt für vernichtende Kritik noch zu früh erscheint,
Gössi ist keine Führernatur, sie wurde
offensichtlich in dieses Amt mangels
Alternative gewählt und gestossen....
Wie im Präsidium ist auch an der Fraktionsspitze mit dem Personalwechsel
der Führungsstil «partizipativer» geworden. Partizipativ, partizipativer, am
partizipativsten, so die Steigerungsform. Leider ist dies die falsche Methode die Attraktivität der FDP zu steigern!
„Durch diese hohle Gasse muss sie
kommen die FDP“.......sagt die SVP und
freut sich auf die Begegnung! - Keine
grosse Hilfe sind für die Freisinnigen
derzeit ihre beiden Bundesräte. Man
höre und staune, was da die NZZ zu
berichten hat!
Aussenminister Didier Burkhalter tritt
auf dem internationalen Parkett zwar
stilsicher auf und glänzte in der Rolle
als OSZE-Präsident. Doch auf heimischem Boden agiert er weniger erfolgreich. Bleibenden Eindruck hinterliess in jüngster Zeit vor allem das
ungebrochene Verbreiten v
on Optimismus für die Verhandlungen
mit der EU über die Personenfreizügigkeit. Hoppla, liebe NZZ, bist du endlich
in dich gegangen? Das Referat von
Prof. Dr. Dr. h.c. Carl Baudenbacher
(vgl. kurz „Meine täglichen Gedanken“
vom 21. September 2016 – Knacknüsse
im Verhältnis Schweiz-EU) hat offenbar
doch Spuren hinterlassen, obwohl es
die NZZ nicht für nötig hielt, darüber zu
berichten. Bundesrat Didier Burkhalter,
obwohl gewissentlich nicht direkt angesprochen, kam da raus wie ein Leintuch, ganz flach!
Falls sich eine mit der Personenfreizügigkeit vereinbare Lösung zur Zuwanderungsbeschränkung
durchsetzt,
dürfte der Hebel der EU, die Schweiz
gegen ihren Willen an den Verhand-
Basel, 2. Oktober 2016
lungstisch zu zwingen, erheblich kürzer
werden. Bereits wird auch die NZZ wieder auf dem falschen Fuss erwischt!
Das bleiben Wunschvorstellungen, liebe NZZ, der Zug Richtung EU ist für die
Schweiz längst abgefahren, aber die
Schweiz sitzt leider im Wagen dieses
Zuges......!
Auch Schneider-Ammann, der jüngst
gesundheitlich angeschlagen wirkte,
dem wünschen wir von Herzen gute
Gesundheit, er sollte an seine Gesundheit und an seinen Rücktritt denken.
Will er gar nach diesem Jahr noch einmal Bundespräsident werden und eine
Ansprache zum „Tag der Kranken“ halten? Gott behüte uns vor dieser Schreckensvorstellung!
Die FDP tut gut daran, sich früh genug
um die Planung der möglichen Nachfolge zu kümmern. Ein Bundesrat ist
stets ein Aushängeschild einer Partei.
Er oder sie könnte dafür sorgen, dass
das gewachsene Selbstbewusstsein
auch stärker in die Exekutive getragen
wird. Ja, tatsächlich so ist es! Da hat
wohl die FDP einen Nachholbedarf,
denn Petra Gössi mit ihrem Charme
eines tiefgefrore-nen Thunfisches kann
dieses Defizit wohl nicht wettmachen.
Nicht nur die EU, auch die Schweiz und
die FDP brauchen einen Politiker vom
Format eines Sir Winston Leonard
Spencer-Churchill! Leider ist dieser
Mann oder diese Frau nicht in Sicht.
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
14
Anzeige der BLN: Sonderausgaben auf unserer Homepage
hintergrund
Transatlantisches
Freihandelsabkommen
Das Transatlantische Freihandelsabkommen, offiziell Transatlantische Handels und Investitionspartnerschaft
Eine moderne Variante des Kolonialismus
Kosten gescheiterter
AKW-Projekte
Milliardeninvestitionen
ohne Ertrag
Eine Sonderausgabe der BLN unter Bezugnahme
von Wikipedia und Kommentaren
Eine ARD Analyse
Liebe Leserinnen und Leser
Bitte gehen Sie auf unsere Homepage: http://www.baslerliberalenachrichten.ch
Klicken Sie die gewünschte Sonderausgabe an. Danach können Sie online lesen oder mit „sichern“
das Dokument auf Ihren Schreibtisch herunterladen. red.
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
15
Was der Diktator und Tyrann Gaddafi sei-
6.)
11.)
nem Volk alles antat, wird jetzt Stück für
Wollten Libyer in der Landwirtschaft Kar-
Libyen hat keine Auslandsschulden und
Stück bekannt. Hier eine Aufzählung sei-
riere machen, erhielten sie Ackerland,
sein
ner Grausamkeiten unter denen die Liby-
ein Bauernhaus, Geräte, Saatgut und
150.000.000.000 $ sind jetzt weltweit ein-
er 4 Jahrzehnte leiden mussten.
Vieh als Schnellstart
gefroren und wohl für immer verloren.
für ihre Farmen und das alles kostenlos
12.)
1.)
7.)
Ein Teil jedes libyschen Öl-Verkaufs wur-
Es gab keine Stromrechnung in Libyen.
Wenn Libyer keine Ausbildung oder me-
de direkt auf die Konten aller libyschen
Strom war kostenlos für alle Bürger.
dizinische Einrichtungen finden konnten,
Bürger gutgeschrieben.
2.)
die sie benötigten, hatten sie die Mög-
13.)
Es gab keine Zinsen auf Kredite. Die
lichkeit mit der Hilfe staatlicher Gelder
Mütter, die ein Kind gebaren, erhielten
staatlichen Banken vergaben Darlehen
ins Ausland zu gehen. Sie bekamen 2.300
5.000 US-Dollar.
an alle Bürger zu null Prozent Zinsen per
USD im Monat für Unterkunft und Auto
14.)
Gesetz.
gezahlt.
25 Prozent der Libyer haben einen Hoch-
3.)
8.)
schulabschluss.
Ein Heim/Zuhause zu haben galt als ein
Wenn ein Libyer ein Auto kaufte, subven-
15.)
Menschenrecht in Libyen.
tionierte die Regierung 50 Prozent des
Gaddafi startete Das “Great-Man-Made-
4.)
Preises.
River-Projekt” (GMMRP oder GMMR, dt.
Alle Frischvermählten in Libyen erhielten
9.)
Großes menschengemachtes Fluss-Pro-
50.000 US-Dollar. Dieses Geld
Der Preis für Benzin in Libyen war 0,14 $
jekt) in Libyen Es ist das weltweit größte
sollte den Menschen ermöglichen ihre
(12 Rappen oder ca. 0,10 Euro) pro Liter.
Trinkwasser-Pipeline-Projekt
erste Wohnung zu kaufen. Die Regierung
10.)
bessere Wasserversorgung von Bevölke-
wollte so zum Start einer Familie beitra-
Wenn ein Libyer keine Arbeit bekam nach
rung und Landwirtschaft.
gen.
dem Studium, zahlte der Staat das
5.)
durchschnittliche Gehalt des Berufs in
Gott sei Dank haben Nato und Rebellen
Bildung und medizinische Behandlungen
dem er eine Arbeit suchte, bis eine
das libysche Volk davon befreit.
waren frei in Libyen. Bevor Gaddafi
fachlich adäquate Beschäftigung gefun-
an die Macht kam konnten nur 25 Prozent
den wurde.
der Libyer lesen. Heute liegt die
Zahl bei 83 Prozent.
Reserven
in
Höhe
für
von
eine
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
16
Schweiz
Rückblick auf Datenklau 2012 im NDB
Dass die Schweiz unterwandert wird, ist kein Zufall
Dieser Beitrag erschien erstmals in der BLN 35 6/7 Oktober 2016
Von Roland Keller
Man muss es immer wieder ins Licht
Es fehlt am Bewusstsein der Bürger.
Himmlers, enttarnt durch Major Wil-
des Bürgerbewusstseins rücken:
Ahnungslosigkeit, Naivität und Unwis-
helm Ergert
An den Säulen der Schweiz, direkte
sen verbunden mit Trägheit tun ihr üb-
Walter Barthel, MfS der DDR und, dort
Demokratie und Unabhängigkeit, wird
riges.
im Auftrag, beim BND bzw. West-Berli-
von aussen und und auch von innen
ner Verfassungsschutz. (Quelle: wiki-
kräftig gesägt! Nur leider will man es in
Alle Geheimdienste haben Problem
pedia)
Bern offensichtlich immer noch nicht
mit Doppelagenten
Günter Guillaume, seine Spionagetä-
wahrhaben.
tigkeit hatte Einfluss auf die Weltpolitik.
Alles ist eine Frage des Preises - bis
Historische Doppelagenten:
Seinetwegen trat Bundeskanzler Willy
unser Land mit all seinen Werten ver-
Alfred Redl, k.u.k. Offizier des sog. Evi-
Brandt 1974 von seinem Amt zurück.
kauft wird.
denzbüros Denis Donaldson, nordi-
Der Bundesrat selbst trägt dazu bei.
rischer Spion im Dienst des MI5
Das ist nur eine kleine Auswahl von
Die Unklarheiten in der Gripenbeschaf-
Aldrich Ames, der angeblich bestbe-
Hundertschaften von Agenten die für
fung, wirre Informationspolitik und wi-
zahlte Doppelspion der Geschichte
zwei Seiten arbeiteten.
dersprüchliche Aussagen geben ein
Kim Philby, MI6-Agent und Mitglied des
Bild einer Amateurmilizdemokratie ab,
sogenannten Cambridge-Five-Spiona-
Da von aussen keinerlei Anzeichen von
droht sich der Lächerlichkeit preiszu-
gerings
Wehrhaftigkeit zu verzeichnen sind,
geben. Unglaubwürdigkeit signalisiert
Oleg Gordijewski, ehemaliger KGB-
geht man in der EU von der langsamen
Schwäche nach aussen.
Oberst und Doppelagent für den MI6
Auflösung der Schweiz im Pleiteeuropa
Mata Hari, holländische Spionin wäh-
aus.
Die perpetuierenden CD-Affären sind
rend des 1. Weltkriegs
Das wird durch gezielte Attacken aus
gezielte Attacken auf die Schweiz.
E. Stafford, England während des 16.
Deutschland und Frankreich systema-
Man kann sich ausdenken, was im Hin-
Jahrhunderts
tisch gefördert.
tergrund in Banken, grossen Firmen
George Blake, Doppelagent des MI6
Peer Steinbrück Kanzlerkandiat, der
und Forschungsinstituten sonst noch
und der Sowjetunion
Vorreiter der Reiterhorden verarmter
dem Verrat anheim fällt, der verschwie-
Paul Thümmel, bekannt als Agent A-54,
Eurokraten sattelt die Schlachtrosse.
gen wird. Unser offenes demokra-
Agent der Abwehr, des tschechoslowa-
tisches System ist Einfallstor für jegli-
kischen Nachrichtendienstes und des
che Art von Spionage.
MI6, war sogar Duzfreund Heinrich
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
17
Der Spion hatte vollen Zugriff auf die
Datenbank des Nachrichtendiens-
Interne Anzeige wegen Mobbing.
tes – trotz intern bekannter schwer-
Mobbingprobleme im Nachrichten-
wiegender Differenzen mit seinen
dienst.
Brossard schaltete die Personalabtei-
Vorgesetzten.
lung ein, es kam zu Gesprächen, um
Der Spion behauptetete, sein Chef hät-
die Vorwürfe abzuklären. Im Herbst
25. Mai 2012, Freitagabend vor Pfing-
te ihn laufend gemobbt. Sein Aktionen
wurde mit dem Informatiker gemein-
sten. Um 22.30 Uhr klingelt die Bunde-
erweckten den Anschein, als sei sein
sam festgehalten:
skriminalpolizei. (BKP) Festplatten und
Datenklau eine Revanche gegen seinen
Das Vertrauensverhältnis zum Chef sei
Computerzubehör werden beschlag-
Chef und dessen Crew.
wiederhergestellt.
nahmt und der Spion „Mitarbeiter“, ver-
Bisher schien der Spion als Mitarbeiter,
Zu guter letzt gab Brossard bekannt,
haftet.
seit seiner Anstellung 2007, nie Pro-
die Probleme seinen zwischen dem
Dem (NDB) Nachrichtendienst des
bleme gehabt zu haben und schien bei
„Mitarbeiter“ und seinem Chef seinen
Bundes wird der grösste Imagescha-
seinen Vorgesetzten gut angekommen
bereinigt.
den seiner Geschichte zugefügt.
zu sein. Zu Beginn startete er beim
Aber bereinigt war gar nichts.
Strategischen
Markus Seiler, Chef des Nachrich-
Nachrichtendienst
(SND).
Anzeichen eines fortschreitenden Zer-
tendienstes hat ein Problem.
falls der Vertrauensbeziehung mit dem
Mit der Fusion des „Dienst für Analysen
„Mitarbeiter“ zeigten sich in Absenzen
Sein „Mitarbeiter“ war nicht ein kleiner
und Prävention“ (DAP) zum NDB be-
und einem verändertem Verhalten.
Angestellter – er verwaltete als Infor-
kam der „Mitarbeiter“ die ersten Pro-
Jetzt schien der „Mitarbeiter“ zum Spi-
matiker den gesamten Wissensstock
bleme. Das Team des Informatikers er-
on zu mutieren. Die ersten Signale,
und das Netzwerk des Nachrichten-
hielt einen neuen Chef. Schon bald
dass er sich zu wehren begann oder
dienstes.
gerieten beide in Streit – die Chemie
Widerstand gegen die inneren Struk-
Zentrale Informationen sind: Strate-
stimmte offensichtlich nicht. Ab Mitte
turen aufbaute, waren Bemerkungen
gische Studien über die Beziehungen
2011 hielt es der „Mitarbeiter“ unter
über angebliche Sicherheitslücken und
zu EU und NATO, Planspiele über die
seinem Chef kaum mehr aus und lies
Versäumnisse von Teamkollegen und
Bedrohungslage
sich oft krank schreiben. Höhere NDB
Chefs.
vieles mehr.
Ränge befanden den „Mitarbeiter“
Interessanterweise blockte ihn nie-
Zudem hatte der „Mitarbeiter“ und spä-
nicht mehr tragbar für den Dienst.
mand ab oder machte Meldung bei
ter identifizierte Spion Zugriff auf das
Der „Mitarbeiter“ machte eine Autoim-
Seiler, dem Chef NDB. Man liess ihn
Spezialnetzwerk der mit der Schweiz
munkrankheit
gewähren, er hatte immer noch Zugriff
verbundenen
Bri-
geltend, um seinen Kollegen auszuwei-
auf alle Datenbanken!
tischer MI6, amerikanischer CIA und
chen und Führungsgesprächen mit sei-
Offensichtlich wurden die Interna einem
deutscher
Bundesnachrichtendienst
nem Vorgesetzten aus dem Weg zu ge-
„Maulwurf“ bekannt, der den „Mitar-
BND. Das ist das Nachrichtenaus-
hen. Seine Ärzte konnten aber nichts
beiter“ anwarb und ihn vermutlich „mo-
tauschsystem unter den befreundeten
finden.
ralisch“ unterstützte.
Nachrichtendiensten.
Im Herbst meldete sich der „Mitarbei-
Die Mobbingvorwürfe waren sicherlich
ter“ beim Chef „Führungskräfte und
nicht unbegründet, aber Kränkungen
Dabei darf man sich nichts vormachen:
Einsatzunterstützung“
sind der beste Nährboden für Rache.
Alle diese Dienste spionieren auch in
Claude Brossard.
der
Schweiz
Geheimdienste:
und gegen die Schweiz.
und
und
Rückenprobleme
NDB,
Jean-
Das wurde von jemandem in Warteposition, der nur auf diese Gelegenheit
Basler Liberale Nachrichten
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lauerte, ausgenutzt.
ausländische Telefonnummern oder In-
kommt es nicht“. (Zitat aus der Sonn-
Der „Mitarbeiter“ erhob im März erneut
ternetanschlüsse abgehört werden.
tagszeitung 30.9.2012)
Mobbing-Vorwürfe und blieb Teamsit-
Dann kopiert er auch das Verzeichnis
Das ist eine sehr dürftige Erklärung.
zungen unentschuldigt fern.
der Zugangsinformationen und Pass-
Im Frühjahr 2012 wurde der Informati-
wörter seiner Abteilung.
Noch schlimmer: befreundeten Polizei-
ker für die Erneuerung seiner fünf Jahre
Das Mail-System ist nach aussen
und Geheimdienste der Schweiz wur-
gültigen
Personensicherheitsprüfung
mehrfach abgesichert, aber nicht ver-
den erst vergangene Woche darüber
(PSP) angemeldet. Noch bevor die
schlüsselt! Ein Fressen für jeden Frem-
ins Bild gesetzt, dass ihre Geheiminfor-
erste Befragung durch die PSP-Exper-
den Nachrichtendienst.
mationen um ein Haar an den Höchst-
ten terminiert war, schien der „Mitarbeiter“ durchzudrehen.
bietenden verkauft worden wären!
Damit hat der Spion die gesamte Infoarbeit von Jahren schweizerischer Ge-
Das Verteidigungsdepartement hatte
heimdienstarbeit in der Hand. Auch die
den Datendiebstahl am Mittwocha-
Der „Mitarbeiter“ manipulierte eine
Verbindungen zwischen NDB und be-
bend, den 26.9.2012, publik gemacht.
Reihe von Datenspeichern so, dass
freundeten Geheimdiensten, sowie den
Die Bundesanwaltschaft (BA) war be-
nur er Zugriff hatte.
geheimen Nachrichtenaustausch zwi-
reits am 25. Mai vom Nachrichtendienst
schen Bundesregierung und Polizeibe-
über den Verdacht des Datendiebstahls
Leider reagierte intern niemand, ob-
hörden. Ferner hat der Spion alle Daten
informiert worden.
wohl diese Handlung ein Supergau in
über alle nachrichtendienstliche Ope-
einer Nachrichtendienstlichen Behörde
rationen in seinen Händen.
Ursprung war ein Hinweis aus dem In-
sein müsste.
Peinlich an der Sache ist, dass das in-
land, allerdings von ausserhalb der
Nichts geschah!
terne Informationssystem die riesigen
Bundesverwaltung. (SDA)
Wurde er von einem anderen Mitarbei-
Datenverschiebungen nicht blockierte
ter bewusst gedeckt?
oder meldete.
Fazit dieser Spionageaffäre würde be-
Anfang April ging der Informatiker für
Dies sagt etwas über das Datensicher-
deuten, dass der schweizerische Nach-
zwei Wochen in die Ferien.
heitssystem des Bundes aus.
richtendienst dringend Nachhilfeunter-
Danach war er stets zwischen 50 und
richt in Sachen Sicherheit braucht.
100 Prozent arbeitsunfähig geschrie-
Der Sicherheitsdienst an der Porte
ben.
lässt ihn mit seinen kopierten Festplat-
Die UBS scheint am anderen der Ende
ten jeden Tag passieren. Keine Kontrol-
der Kette zu stehen. Ein Angestellter
le! Jeder Flughafen verfügt über besse-
soll den entscheideten Hinweis gege-
re Sicherheitssysteme.
ben haben. Dann tritt der Sicherheits-
Der Spion beginnt den Mailserver des
„Der IT-Spezialist will an seinem letzten
dienst der Bank in Aktion. Interne Ka-
NDB-Nachrichtendienstes zu kopieren.
Tag im NDB ein Nummernkonto eröff-
näle leiten die Anzeige direkt an den
Das System ist spezieller Teil des intern
nen.
Nachrichtendienst des Bundes- NDB,
gesicherten SILA-Networks.
Er fährt zu einer Filiale der UBS in der
interne Kanäle der Bank zum Schwei-
Nun hat der Spion direkten Zugang zu
Region Bern. Gegenüber dem Kunden-
zerischen Nachrichtendienst- NDB.
den Mails des militärischen Nachrich-
berater gibt er sich als «IT-Mitarbeiter
Angesichts der Fastpleite der UBS
tendienstes „Mil ND“. Ferner dringt er
des VBS» zu erkennen. Der Bankmitar-
scheint die Verbindung UBS-Sicher-
in die Unterstützungsbasis der Armee
beiter stellt kritische Fragen. Weshalb
heitsdienst und NDB leider nicht funkti-
(FUB) ein. Diese betreibt das Satelliten-
er überhaupt ein Nummernkonto brau-
oniert zu haben.
Überwachungssystem Onyx, mit dem
che. Sicher ist: Zur Kontoeröffnung
Der Mitarbeiter wird Spion
Basler Liberale Nachrichten
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19
Aber das ist nicht alles. Der Spion
Die weiteren Ermittlungen beziehen
D)
schien ganze Bereiche mit eigenen
sich ausschliesslich auf den „Mitarbei-
Limitierung des Datenvolumens einzel-
Passwörtern gesperrt zu haben!
ter“. Der weitere Lauf der Affäre wir zei-
ner Nutzer. Wer hohe Datenvolumen
gen ob diese Entscheidung richtig war.
bewegt wird automatisch gemeldet
und muss rapportieren.
Das ist nur ein kleiner aber wichtiger
Markus Seiler Chef des NDB ist nicht
zu beneiden. Man entdeckt das Daten-
Mögliche Versäumnisse von Markus
Ausschnitt
leck und meldet
Seiler
Dienste beim Antritt eines neuen ND-
an
Nachrichten-
der
Reorganisation
der
Chefs.
dienstchef Markus Seiler: «Wir haben
ein Problem.»
Die ersten Massnahmen, die Markus
Es ist unklar ob bereits geheime Daten
Seiler bei seinem Antritt als Geheim-
E)
in Ausland geschafft wurden.
dienstchef hätte ergreifen müssen sind:
Sicherheitsrelevante Änderungen am
Datenverarbeitungssystem wie Pass-
Die Festplatten des Spions sind gefunden worden und sind in Sicherheit.
A)
wörter oder Löschungen müssen eine
Der Spion war unvorsichtig genug, un-
Alle Mitarbeiter neu überprüfen.
augenblickliche Blockierung und Alarm
ter seinen Unterlagen eine mehrseitige
Am 1. Januar 2005, wurde er durch den
des Systems aktivieren.
Liste aufbewahrt zu haben die in Eng-
Bundesrat zum Generalsekretär VBS
lisch, unmissverständlich sein Daten-
ernannt. Seit 2008 wurde er zudem
Es wäre aber billig Markus Seiler al-
angebot an einzelnen Positionen aufli-
zum „Leiter der Gesamtprojektorgani-
leine die Schuld zuzuschieben
stet.
sation für die Zusammenführung der
zivilen Nachrichtendienste“ Ab dann
Nachrichtendienste sind höchst kom-
Als Abnehmer der Daten
hätte er genug Zeit gehabt das Perso-
plexe Organisationen. Als Markus Sei-
sah der Spion ausländische Geheim-
nal zu überprüfen.
ler seinen Dienst antrat hatte er wahrscheinlich
dienste vor.
B)
so
viele
Prioritäten
zu
bewältigen das er kaum auf den Ge-
Gerade noch ist unser Land einem Si-
Ohne
Ein-
danken kam das System sofort umzu-
cherheitspolitischen
trittspatches und neue Codes. Check
stellen. Geheimdienste bestehen zu-
gangen.
aller Sicherheitssysteme des Behör-
meist aus 80% Prioritäten!
„Bundesrat Ueli Maurer räumt ein, dass
dengebäudes. Doppelsicherung der
bei der Aufdeckung des Datendieb-
Porte, Gepäck und Personenkontrolle,
Es gibt keine absolute Sicherheit – nir-
stahls
Abgabe aller elektronischen Geräte.
gends auf der Welt. Es wird immer un-
im
Supergau
Nachrichtendienst
ent-
des
Vorankündigung:
Neue
Bundes auch Glück im Spiel war. Eine
dichte Stellen geben. Aber ein Maxi-
Weitergabe der gestohlenen Daten hät-
mum an internen geheimdienstlichen
te das Ansehen und die Glaubwürdig-
C)
Sicherheitsmassnahmen ist ein abso-
keit der Schweiz nachhaltig beschä-
Überprüfung der Datensicherheit des
lutes muss.
digt, sagte Maurer.“ (Quelle: SDA)
Computersystems.
Diese Systeme sind bekannt und
Das aber ist bereits geschehen.
Ohne Vorankündigung:
Neue Pass-
den meisten Ländern ähnlich aufge-
Wieder einmal ist die Schweiz der Lä-
wörter für Intramail und Netzwerke. Er-
baut und beruhen auf jahrelanger Er-
cherlichkeit preisgegeben.
richtung mehrerer Sicherheitsebenen,
fahrung. Die fehlen offensichtlich un-
auf die immer zwei Personen in gegen-
seren Diensten oder werden ignoriert.
Der „Mitarbeiter“ ist seit 25. Juli 2012 (!)
ist er wieder auf freiem Fuss.
in
seitiger Kontrolle Zugriff haben.
Führungskräfte für den nationalen Si-
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
20
cherheitsdienst sollten sich aus den
Genau. Über geheime Dokumente wird
Spezialdiensten und Kräften rekrutie-
Wegen ihrer Funktion als internationale
ja nicht nur geschrieben, sie werden oft
ren, die sowohl das Nachrichtenge-
Schaltstelle ist die Schweiz für auslän-
in Mails verschlüsselt erwähnt. Die Ent-
schäft, Polizei als auch den diploma-
dische Nachrichtendienste sehr wich-
schlüsselung des Austauschs dürfte
tischen Dienst kennen.
tig. Nur schon die Information, dass ein
auch die Erfassung der Informationen
Am besten würden sich Mitglieder des
ausländischer Staatschef schwer krank
ermöglichen.
Generalstabes oder
ist und nicht mehr reisen kann, ist
höhere Offiziere
eignen, die schon Erfahrung in allen
wertvoll.
Bereichen hatten.
Umso unverständlicher, dass der NDB
es zulässt, dass ein Mitarbeiter sich
Es ist ohnehin fraglich ob bei einer so
Trotzdem hat man den Eindruck, dass
über Jahre hinweg in eine gefährliche
sensiblen Behörde nur ein Chef ver-
die wertvollen Daten der Schweiz oh-
Paranoia steigerte.
antwortlich sein sollte.
nehin auf den Computern von Hochfinanz und Industrie lägen.
Kommentar aus dem Jahr 2012
Strategieexperte Albert A. Stahel:
Allerdings. Offenbar misst man in der
Bundesverwaltung der Sicherheitsab-
Das ist eine weitere Fehlbeurteilung.
klärung von Mitarbeitern immer noch
Die Schweiz ist nicht nur eine wirt-
zu wenig Gewicht bei. Ich sehe dies als
schaftliche Macht, sondern wegen ih-
Ausdruck einer gewissen Dekadenz.
Der Wert strategischer Daten
rer Funktion als Schaltstelle und auch
in der Schweiz werde systematisch
wegen ihres Wirtschaftspotenzials eine
Offenbar will man nicht erkennen, wie
unterschätzt.
politische Macht. Die rege Tätigkeit von
wichtig die Absicherung von nachrich-
Diplomaten auf unserem Boden und
tendienstlichen Daten ist.
Der Datendiebstahl beim Nachrichten-
die Aussenpolitik unserer Regierung
dienst (NDB) von 2012, kommt nicht
sind für ausländische Nachrichten-
Quellen: Tagesanzeiger.ch/Newsnet In-
von
dienste höchst interessant. Und dies
terview: Thomas Ley Stv. Ressortleiter
ungefähr.
bestimmt auch den Informationsaus-
Reporter.
tausch zwischen unserem Nachrich-
- Strategieexperte Prof. Albert A. Sta-
Herr Stahel, etwas polemisch gefragt:
tendienst mit anderen Nachrichten-
hel, Inst. für Strategische Studien
Was gibt es in der Schweiz eigentlich
diensten.
(2012)
zu spionieren?
Eine Menge! Die Schweiz ist eine inter-
In welcher Form?
nationale Schaltstelle.
Der eben geschnappte Fast-Spion ko-
Auch und gerade für Grossmächte.
pierte ja riesige Mengen E-Mails auf
Schliesslich hatte China jahrelang eine
seine gestohlenen Festplatten. Das ist
hohe Anwesenheit von Militärattachés
genau die Möglichkeit, mit der der in-
in der Schweiz. Und der Uno-Sitz in
ternationale Austausch erkennbar wird.
Genf ist zwar historisch gewachsen, er-
Daraus werden der Mailverkehr und der
hält aber eine immer grössere Bedeu-
Datenaustausch erfassbar.
tung in der internationalen Diplomatie.
Wer also NDB-Mails kauft, kommt auch
Aber geht das nicht alles bloss die Diplomaten und die Uno etwas an?
an Daten anderer Länder heran?
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
21
... aufgeschnappt ...
Zusammengestellt
von Martin Weber
Ein ehemaliger CIA-Beamter in den
Politiker sehr genau wussten, dass
iranischen Revolutionsgarden, Reza
die Hauptkräfte hinter dem Aufstand
Israelische Spezialkräfte bei An-
Kahlili, erzählt von einem Buch, “Die
in Syrien Extremisten waren, den-
griff in Aleppo getötet
letzten sechs Monate”, die zu Hun-
noch unterstützten sie diese be-
derttausenden unter den iranischen
wusst.
Revolutionsgardisten verteilt wurde.
RT-Reporterin Gayane Chichakyan
Dem russischen Militär ist gestern
geht der Frage nach, ob die USA ein
in Syrien offenbar ein Volltreffer geKriegsschiffe
Das Buch mahnt die Gardisten, sich
afghanisches Modell à la Mudscha-
hatten vom Mittelmeer aus mehrere
für die Endzeit vorzubereiten, vor
hidin in Syrien verfolgen.
Marschflugkörper auf eine geheime
dem erneuten Erscheinen des isla-
Kommandozentrale in der Provinz
mischen Messias, des Mahdi, der
Aleppo abgefeuert. Laut russischen
die islamische Flagge in der ganzen
Oskar Freysinger
und iranischen Medien sollen sich
Welt nach einem Atomkrieg, in dem
«Ein ziemlich irrer Typ»
in diesem Versteck der Terroristen
2/3 der Weltbevölkerung sterben
auch ausländische Agenten und
werden,
Spezialeinheiten befunden haben.
CIA)
lungen.
Russische
hissen werde.
(Quelle:
Der Journalist Jürgen Elsässer hat
sich in den vergangenen Jahren
Unter den Toten sind demnach auch
zum eifrigen Vernetzer von politi-
26 israelische und 4 saudische Offi-
schen
ziere. Die Türkei soll Russland über
schwörungsphantasten gewandelt.
die Existenz dieser Kommandozen-
Als Herausgeber und Chefredaktor
trale informiert haben.
organisiert sein «Compact-Maga-
( Quelle: hinter den kulissen )
zin» seit 2010 jährlich eine grossan-
Rechtsaussen-
und
Ver-
gelegte Konferenz, bereits mehr-
Iran: Warten auf den Erlöser
Ehemaliger US-Geheimdienst-
mals
chef: Aufstieg von IS war eine
russischen Politik. Unter den Red-
bewusste Entscheidung der USA
nern war auch Oscar Freysinger. Er
zur
Unterstützung
der
kritisierte 2014 die Schweizer AusEin internes Dokument der IAEO
Während die USA erklären, die sy-
senpolitik gegen Russland nach
aus dem Jahr 2009 zeigt, dass Cha-
rische Regierung sei am Aufstieg
dem niedergeschlagenen Maidan-
menei, bereits 1984 sich um Atom-
von Dschihadisten im Bürgerkriegs-
Aufstand in der Ukraine. Elsässer
bomben bemühte und sagte: “Dies
land verantwortlich, sagte nun der
lobte Freysinger nach diesem Auf-
ist der einzige Weg, um das
Er-
ehemalige Geheimdienstchef des
tritt: «Ein ziemlich irrer Typ».
scheinen des Imams Mahdi vorzu-
Pentagons, Michael Flynn, in einem
bereiten.Ӭ
Al Jazeera-Interview, dass 2012 US-
Die diesjährige Konferenz, die an
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
22
einem unbekannten Ort in Köln
Trump-Clinton Show: peinlich
be». [HS] (Quelle: Tacheles)
Nullaussagen und Worthülsen
stattfinden soll, trägt den Titel «Für
ein Europa der Vaterländer», eine
Forderung, die häufig von Rechts-
Frage an einige US-Amerikaner:
aussen wie auch von Rechtsextre-
Warum muss ein 350-Millionen-
misten vertreten wird. Der Untertitel
Volk wie die Amerikaner, mit her-
«Gegen Islamisierung und Fremd-
vorragenden Führungspersonen,
herrschaft» bedient die Vorstel-
zwei
lungen von Islamophoben und von
Präsidentschaftskandidaten
Kritikern der UNO und der USA.
geneinander antreten lassen?
unwählbare,
ungeeignete
ge-
Sie reden alle um heissen Brei heDie Referentenliste belegt die poli-
rum.
tische Stossrichtung: Neben Frey-
Gibt es keine anderen Kandidaten,
singer, der zum Schweizer Minarett-
Rüstungsbeauftragter
verbot sprechen soll, wird auch der
wechselt zurück zu McKinsey
AfD-Rechtsaussen
Björn
Scherf
welche Amerika wirklich wieder
gross werden lassen, ohne
mehr
als zwei Millionen der eigene Bevöl-
Hocke
auftreten. Weiter der Österreicher
Gundbert Scherf (34), Beauftragter
kerung in profitgenerierende Ge-
Martin Sellner, Sprecher der rechts-
für die strategische Steuerung
fängnisse zu bringen, die Welt mit
extremen Identitären. Dazu ein Li-
nationaler und internationaler
Krieg zu überziehen und die Infra-
tauer, der behauptet einst Berater
Rüstungsaktivitäten der Bundes-
struktur des eigenen Landes verfal-
des litauischen Präsidenten gewe-
wehr im Bundesministerium der
len zu lassen? (rh)
sen zu sein und unlängst öffentlich
Verteidigung (BMVg), ist von Januar
über die «Rassenvermischungsplä-
2017 an Partner bei McKinsey &
ne der okkulten Eliten» sprach.
Company. Bis zu seinem Wechsel
Obama verhindert Klagerecht für
ins Ministerium war er bereits bei
Terror-Opfer
Die Organisatoren wollen auch noch
der Unternehmensberatung tätig.
einem Vertreter des französischen
Scherf wird an den Deutschland-
US-Präsident Barack Obama hat
Front National engagieren. Gegen-
chef von McKinsey, Cornelius Baur,
bei einem Gesetz zum Klagerecht
über der «Sonntagszeitung» vertei-
berichten.
für Opfer der Terroranschläge von
9/11 sein Veto eingelegt. Dem Ge-
digte Freysinger seinen Auftritt: Die
Demokratie lebe «von der Versamm-
(Quelle: http://www.politik-kommu-
setz zufolge könnten Hinterbliebene
lungs- und Redefreiheit».
nikation.de/)
direkt die Regierung von Saudi-Arabien verklagen. Obama wollte dies
Und darauf berufen sich ja auch
verhindern. Seine Befüchtung: An-
rechte Hetzer gerne, Elsässer je-
dere Länder könnten ähnliche Ge-
denfalls postuliert in einem Mobili-
setze erlassen und gegen die USA
sierungsvideo:
klagen. (Quelle:BLICK)
Das
«Merkel-Re-
gime» müsse weg, und Merkels
«Sturz» sei «die wichtigste Aufga-
Cheops
Die Geheimnisse um den Bauprozess der großen Pyramide
Jean Pierre Houdin, Cheops, Die Geheimnisse um den Bauprozess der großen Pyramide, Philipp von Zabern 2007
»Die rund 4500 jahre alte CheopsPyramide in Gizeh ist eines der faszinierendsten und geheimnisvollsten Weltwunder. Rund um die Entsteheung des Monumentalbaus ranken sich zahlreiche Theorien und Mythen selbst von
Außerirdischen war die Rede. Rein wissenschaftlich hingegen begab sich der französische Architekt JeanPierre
Houdin auf eine achtjährige Spurensuche, deren sensationelle Ergebnisse er in Cheops ... präsentiert. Anhand von
Computergrafiken und Modellen rekonstruiert Houdin die antike Großbaustelle. Die Konstruktionsmethode konnte
bis heute noch nicht plausibel erklärt werden. Houdin verbindet archäologische Informationen namhafter Forscher
mit dem professionellen Lösungsansatz eines Architekten.« (Salzburger Woche)
Mehr als 4500 Jahre nach der Vollendung der Großen Pyramide sind zwar sehr viele Fakten über dieses gigantische
Monument bekannt, die wichtigste Frage jedoch die ihrer Konstruktionsmethode ist bislang noch nicht zufriedenstellend beantwortet. Noch immer gibt der aus über 220 einzigartig übereinander geschichteten Lagen bestehende
Monumentalbau mit einer Höhe von 146,70 m (der bis in das 19. Jahrhundert als höchstes Bauwerk der Welt galt),
einer quadratischen Basisfläche von 230,60 Quadratmetern, einem Gesamtvolumen von 2,6 Millionen Kubikmetern
und einem Gewicht von 5.500.000 Tonnen Rätsel auf. Dieses Buch beantwortet die Frage nach der Bauweise der
CheopsPyramide, indem es archäologische Informationen namhafter Forscher mit dem professionellen Lösungsansatz eines Architekten verbindet. Dieses Bauwerk stellt einen Präzedenzfall in der Geschichte des Bauwesens dar,
da technische Konstruktionen in die Architektur integriert wurden. Nach einem detaillierten Studium der Bestandteile der Pyramide, des Baumaterials, der Transportmethoden und der menschlichen Kraft rekonstruiert der Autor,
JeanPierre Houdin, Zug um Zug die technischen Arbeitsvorgänge, die Maschinen, die außergewöhnliche Planung,
Organisation und Koordination dieser Großbaustelle, die im Laufe von 21 Jahren die Errichtung der Großen Pyramide ermöglichten, des einzigen, heute noch stehenden Weltwunders.
Bestellung:
http://www.archeobooks.com/products/heopsdiegeheimnisseumdenbauprozessdergroenpyramide#
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
24
Aktuell
Wie die US-Propaganda im Syrienkrieg funktioniert
Ein herzzerreißendes Propagandabild
(der „White Helmets“) mit dem eine Flugverbotszone – eine US-Militäroperation in Syrien
gegen die syrische Armee – gerechtfertigt
werden soll
Außenpolitiker der USA haben damit experimentiert, Propaganda in die Sozialen Medien
einzupflanzen und diese dann als Beweis zur
Unterstützung ihrer Ziele zu zitieren. Ein Vorgang wie er sich gerade beim syrischen „Regimewechsel“ abspielt, erklärt Rick Sterling.
Von Rick Sterling
Die Manipulation der öffentlichen Wahrnehmung hat mit dem Aufstieg mächtiger sozialer Medien neue Höhen erreicht. Facebook, Twitter und Google
sind Multimilliarden-Dollar-Konzerngiganten, die die öffentliche Meinung gewaltig beeinflussen. Die Kampagnen in
den Sozialen Medien beinhalten das
„Anfeuern“ von Facebook-Posts, die
bezahlte Förderung von Tweets und
einseitige Resultate in Suchmaschinen.
Marketing- und Werbefirmen benutzen
die Soziale Medien zum Werben von
Kunden. Manager der US-Außenpolitik
heuern diese Firmen an, um die öffentliche Wahrnehmung zugunsten einer
Unterstützung der außenpolitischen
Ziele der USA zu beeinflussen.
Beispielsweise hat die Außenministerin
Hillary Clinton dafür gesorgt, dass Twitter bei den Straßenprotesten im Iran
nach der Wahl 2009 funktionierte.
[Anm.d.Ü.: anstehende Wartungsarbeiten wurden verschoben.] Sie stellte
sicher, dass Twitter einsatzbereit war,
um Nachrichten über Proteste nach der
Wahl und über den seltsamen Tod einer
jungen Frau zu verbreiten.
(S.423, „Hard Choices“; Hillary Clinton;
geb. Ausgabe)
An dem weit verbreiteten falschen Verständnis zum Konflikt in Syrien kann
man das Ergebnis ähnlicher Medienmanipulationen sehen. Wie mit der Dämonisierung der syrischen Regierung
und Führung und dem geschickten Gebrauch der Sozialen Medien durch Anti-Regierungs-Aktivisten. Die meisten
Menschen im Westen wissen aufgrund
des Einflusses der Massenmedien und
vieler alternativer Medien gar nicht,
dass Bashar al Assad bei vielen Syrern
beliebt ist. Und sie haben auch nicht
mitbekommen, dass Assad vor zwei
Jahren eine Wahl gewonnen hat.
Bei den syrischen Präsidentschaftswahlen im Juni 2014 gab es drei Bewerber. Die Wahlbeteiligung betrug 73%,
davon stimmten 88% für Assad. In Beirut waren die Straßen voll mit syrischen
Flüchtlingen, die auf dem Weg zur
Stimmabgabe in der syrischen Botschaft waren. Hunderte syrischer Bürger aus den USA und anderen westlichen Ländern flogen zum Wählen
nach Syrien, weil die syrischen Botschaften in Washington und anderen
westlichen Hauptstädten abgeriegelt
wurden.
John Kerry hat die syrischen Wahlen
schon vor den Wahlen als eine „Farce“
verurteilt und eine Marketingfirma namens „The Syria Campaign“ hat einen
Feldzug gestartet, um das Wissen zur
syrischen Wahl zu blockieren. Zusammen mit der Dämonisierung von Präsident Assad haben sie eine Kampagne
gestartet, die auf Facebook zu einer
Zensur von Informationen zur syrischen
Wahl geführt hat.
Das Ausbrüten von Propaganda
„The Syria Campaign“ wurde von einer
größeren Firma ausgebrütet, genannt
„Purpose“. Nach Angaben ihrer eigenen Webseite haben sie „The Syria
Campaign“ „ausgebrütet“. Die Webseite der Firma sagt: „Purpose schafft von
Grund auf neue Bewegungen, Marken
und Organisation um die komplexen
globalen Herausforderungen anzusprechen. Wir wenden diese Erfahrung
als Erschaffer von Bewegungen auf unsere Zusammenarbeit mit progressiven
Firmen, nicht gewinnorientiert und
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
menschenfreundlich und helfen ihnen
dabei, Zweck und Teilnahme ins Herz
ihres Schaffen zu legen.“
Die größte Leistung der „Syria Campaign“ war die Markteinführung und
Förderung der „Weißhelme“ (White
Helmets). Die „Weißhelme“, auch bekannt als „Syria Civil Defence“, begannen mit einem britischen Militärdienstleister, James LeMesurier. Er bildete
einige Syrer in der Türkei im Rettungswesen aus. Finanziert wurde das durch
die USA und UK. Sie haben den Namen
von einer echten Syria Civil Defence
gestohlen. So wurde vor kurzem in
einem Bericht aus Aleppo dokumentiert.
Die „Weißhelme“ werden im Westen als
zivile Freiwillige beworben die Rettungsarbeit leisten. Am 22. September
2016 wurde verkündet, dass der „Right
Livelihood Award“, der sogenannte „alternative Nobelpreis“ an die von den
USA/UK geschaffenen Weißhelme verliehen wird, „für ihren unerschrockenen
Mut, ihre Leidenschaft und humanitäres Engagement bei der Rettung von
Zivilisten aus den Zerstörungen des
syrischen Bürgerkriegs“.
Aber die Weißhelme sind zum größten
Teil ein Propagandawerkzeug zur Förderung einer westlichen Intervention in
Syrien. Im Gegensatz zu einer legitimen
Hilfsorganisation wie dem Roten Kreuz
oder dem Roten Halbmond arbeiten
die „White Helmets“ nur in Gebieten die
von der bewaffneten Opposition kontrolliert werden. Wie dieses Video zeigt,
entsorgen die White Helmets die Leichen derer, die von den Terroristen
exekutiert wurden. Sie behaupten, sie
seien unbewaffnet, sind es aber nicht.
Und sie behaupten fälschlicherweise,
sie seinen neutral.
Viele der Videos aus den von al Qaeda/
25
den Terroristen dominierten Gebieten
in Syrien benutzen das „White
Helmtes“-Logo, denn die Weißhelme
arbeiten mit diesen extremistischen
Gruppen zusammen. Sie sind vorrangig ein Werkzeug des Medien-Marketing, um öffentliche Unterstützung zu
gewinnen für eine weitere Unterstützung der bewaffneten Opposition und
auch zur Dämonisierung der syrischen
Regierung.
In der Presseveröffentlichung von Right
Livelihood heißt es, dass sich die Weißhelme „weiter deutlich für ein Ende der
Feindseligkeiten im Land aussprechen“. Aber das stimmt auch nicht. Die
Weißhelme fordern ausdrücklich eine
US/NATO-Intervention mittels einer
„Flugverbotszone“. Dann würden die
Angriffe und die Zerstörung der Flugabwehrstellungen und der Flugzeuge
folgen.
Basel, 2. Oktober 2016
Leute sagen, ‚macht doch eine Flug­
verbots­zone‘, als wäre das etwas fast
keim­freies, ein leicht zu errei­chen­des
mili­täri­sches Ziel. Es ist außer­ordent­
lich schwierig…“
„Als erstes beinhaltet es – wir sollten da
nicht drum herum reden. Als erstes beinhaltet es das Töten einer Menge Menschen und die Zerstörung der syrischen
Luftverteidigung und jener Menschen,
die diese Systeme bedienen. Und dann
beinhaltet es die Zerstörung der syrischen Luftwaffe, vorzugsweise am
Boden, wenn nötig in der Luft. Das sind
heftige Kampfhandlungen, die den Verlust vieler Menschenleben zur Folge
haben und das Risiko für unser eigenes
Personal erhöhen.“
Die Übernahme des Luftraums über
einem anderen Land ist eine Kriegs­
handlung, die einer größeren US-Militäroperation bedarf. So sagen hochrangige amerikanische Generäle.
Mit anderen Worten: Der Aufruf zu einer
„Flugverbotszone“ ist kein Ruf nach
friedlichen Lösungen. Er sehnt sich
nach einem blutigen Kriegsakt der USA
gegen Syrien, eine Nation die keine Gefahr für Amerika darstellt. Das würde
ziemlich bestimmt auch gegen internationales Recht verstoßen, da eine Resolution des UN Sicherheitsrats ein
Veto Russlands und wahrscheinlich
Chinas zur Folge hätte.
General Martin E. DempseyDie New
York Times berichtete, dass General
Martin E. Dempsey, der Vor­sitz­ende
der Stab­schefs 2012 dem Weißen Haus
mitteilte, dass die Durch­setzung einer
Flug­verbots­zone in Syrien bis zu 70.000
ameri­ka­nische Kräfte erfordern würde.
Um das syri­sche Luft­ver­tei­di­gungs­
system zu zer­stö­ren und danach eine
rund um die Uhr Luftraumüberwachung
in Syrien durchzusetzen.
Und die Weißhelme haben nie kritisiert
oder dazu aufgerufen, die Finanzierung
extremistischer Organisationen einschl. Nusra/al Qaeda einzustellen. Im
Gegenteil, die Weißhelme sind in aller
Regel in diese Organisationen eingebettet, sogar die USA definieren diese
als „Terroristen“. Das ist wahrscheinlich
der Grund, warum dem Oberhaupt der
White Helmets, Raed Saleh, die Einreise in die USA verweigert wurde.
General Carter Ham, ehemaliger
Komman­deur des US Africa Command,
der 2011 die Luft­an­griffe in Libyen
beauf­sichtigte, sagte zu CBS News:
„Ich ärgere mich manchmal wenn die
Die ausländische und mit Marketingfirmen durchgeführte Gründung der
Weißhelme wurde vor über eineinhalb
Jahren aufgedeckt. Seither enthüllte
Vanessa Beeley die Organisation in al-
Eine große kriegerische Handlung
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
ler Tiefe in Artikeln wie „Wer sind die
Weißhelme?“ und „Krieg durch Täuschung“.
Trotz dieser Enthüllungen ist das Verständnis über die Weißhelme begrenzt.
Viele liberale und progressive Menschen haben die Propaganda und die
Falschinformationen über Syrien kritiklos akzeptiert. Viele der progressiven
Medien haben kritische Untersuchungen wirksam blockiert oder zensiert, inmitten einer Flut aus Propaganda über „Fassbomben“ die der „brutale
Diktator“ und sein „Regime“ abwerfen.
Letzte Woche erschien auf Netflix eine
40-minütige Dokumentation über die
„White Helmets“. Im Grunde handelt es
sich um einen Werbefilm. Ein großer
Teil davon spielt in der Türkei, man sieht
Auszubildende in ihren Hotelzimmern,
wo sie leidenschaftliche Telefongespräche nach Syrien führen um das
Schicksal ihrer Familien in Syrien herauszufinden.
Das Motiv „Familienwerte“ zieht sich
durch den ganzen Film. Es ist ein geschickter Marketingansatz. (Anm.d.Ü.:
im Duran steht hier noch „…besonders
bei Frauen“)
Die politische Botschaft des Films ist
ebenso deutlich: nach einem Bombenangriff „sind es die Russen … sie sagen
sie bekämpfen ISIS, aber sie beschießen die Zivilbevölkerung.“
Der Film enthält auch bereits veröffentlichte Videos der Weißhelme wie die
Rettung des „Miracle Baby“. Man kann
darüber streiten ob der Vorfall echt
oder inszeniert ist. Das Video enthält
selbstlobende Äußerungen wie „Ihr
seid die wahren Helden“. Ohne Zweifel
gibt es mitten in einem Krieg echte Rettungsaktionen, aber viele der Videos,
die vorgeben, die Helden bei der Arbeit
Basel, 2. Oktober 2016
26
zu zeigen, machen einen irrealen und
gekünstelten Eindruck, so wie hier aufgedeckt.
Wie die
werden
Progressiven
getäuscht
Die „Alternativen Medien“ im Westen
haben zum Syrienkonflikt die Massenmedien wiedergekaut. Die Folge ist,
dass viele progressive Personen und
Gruppen verwirrt sind oder schlimmer.
Zum Beispiel hat die Aktivistengruppe
CodePink eine Pressemitteilung herausgegeben, die für das White Helmets Propagandavideo auf Netflix
wirbt.
U.S.-unterstützte “moderate” syrische
Rebellen grinsen in die Kamera, bevor
sie ihrem 12-jährigen Opfer den Kopf
abschneiden und triumphierend in die
Luft haltenDieses Video der Weißhelme
wurde von Grain Media und Violet
Films/­Ultra-Violet Consulting pro­du­
ziert. Letztere bezeichnet sich selbst
als eine Marketing-Firma, die auf so­zia­
les Medien­manage­ment, die Bewer­
bung von Zu­schüssen, Netz­werk­
knüpfung und die Initi­ierung von
Kampagnen speziali­siert ist. Bleibt nur
noch die Frage: Wer hat sie be­zahlt um
dieses Video zu produzieren?
Es gibt wachsenden Widerstand gegen
diese Manipulation und Täuschung. Als
Antwort auf eine Petition, den White
Helmets den Friedensnobelpreis zu
verleihen, gibt es eine Gegenpetition
bei Change.org. Die Right Livellihood
Awards wurden ja gerade vergeben
und es wird in Kürze eine Petition gestartet die die Rücknahme des Preises
an die White Helmets fordern wird.
Die Geschichte der White Helmets ist in
Grunde ein „Wohlfühl“-Schwindel. Damit soll die öffentliche Wahrnehmung
zum Syrienkonfllikt und der Drang nach
einem „Regimewechsel“ manipuliert
werden. Dafür wurden riesige Summen
an „Purpose“ gezahlt, um die Marke
The Syria Campaign „auszubrüten“
und um auf Facebook, Twitter usw. für
die Weißhelme zu werben. Und deshalb
hat man noch mehr Geld ausgegeben,
um einen selbstherrlichen Dokumentarfilm zu drehen.
Die Juroren von Right Livelihood wurden womöglich durch diese Dokumentation beeinflusst, denn eine kritische
Untersuchung der Fakten zu Syrien ist
sehr rar. Das wirft ein düsteres Licht auf
die Medien. Wie der alte Kriegskorrespondent Stephen Kinzer kürzlich
schrieb:
„Die Berichterstattung zum Syrienkrieg
wird als eine der schändlichsten Perioden in der amerikanischen Pressegeschichte in Erinnerung bleiben.“
Übersetzung FritztheCat
Quelle:
https://propagandaschau.wordpress.
com
Basler Liberale Nachrichten
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27
Naher Osten - Scheinfrieden
Während die durch den US-Außenminister und seinen russischen Amtskollegen ausgemachte Waffenruhe in Syrien zu halten schien - abgesehen von dem israelischen Angriff am ersten Tag -, hat das
Pentagon nun zum zweiten Mal die syrische Armee angegriffen. Es behauptet, es handle sich um
einen Irrtum, aber die Reaktion der Botschafterin bei den Vereinten Nationen lässt stattdessen auf die
Ausführung eines Planes schließen. Was inszeniert hier Washington?
Von Thierry Meyssan
DAMASKUS (SYRIEN)
die sich damit lächerlich gemacht ha-
Auf strategischer Ebene, um die sy-
Bei den Verhandlungen über einen
ben.
rische arabische Armee an der Befreiung von dem ganzen Deir Ez-Zor Gou-
Waffenstillstand mit den Vereinigten
Staaten wusste Russland schon, dass
Kommen wir zu den Fakten: der huma-
vernement zu hindern, genügt es,
sie ihn nicht mehr als die vorherigen re-
nitäre UN-Konvoi war nämlich voll von
Daesh in seiner Rolle als Hindernis auf
spektieren würden. Aber Moskau hatte
Waffen und Munition. Er wartet noch
der Straße von Damaskus- Bagdad-
auf Fortschritte im Hinblick auf die An-
immer an der türkischen Grenze, offizi-
Teheran beizubehalten. In der Vergan-
erkennung einer multipolaren Welt ge-
ell, weil die Straße nicht sicher sei, inof-
genheit hatte das Pentagon Daesh er-
hofft. Für die letzte Chance einer Eini-
fiziell, weil Syrien angefragt hat, ihn vor
laubt, Palmyra, die historische Etappe
gung schob Washington, seinerseits,
der Weiterfahrt durchsuchen zu kön-
der „Seidenstraße“, zu besetzen. Heute
das Ende der Präsidentschaft von Ob-
nen. Diese Art des Vorgehens der Ver-
ist die Straße immer noch auf der ira-
ama vor.
einten Nationen entspricht den Enthül-
kischen Seite durch die Dschihadisten
lungen des ehemaligen Leiters des
abgeschnitten, könnte aber über Deir
Lassen wir den israelischen Versuch,
türkischen
Ez–Zor umgangen werden, wenn die
um den Waffenstillstand für einen An-
Sait Yayla, der derzeit auf der Flucht
griff auf Damaskus und den Golan aus-
aus der Türkei ist: das Pentagon und
zunutzen, beiseite. Tel Aviv hat Schüs-
die Türkei verwenden humanitäre Kon-
Aus US-amerikanischer Sicht war das
se einer neuen Raketen-Generation zu
vois, um die Dschihadisten zu bewaff-
Abkommen nur ein Mittel, um Zeit zu
spüren bekommen, hat ein Flugzeug
nen.
gewinnen, um die Dschihadisten zu
Anti-Terrorismus,
Ahmet
Iraker Mosul befreien.
versorgen und um den Krieg fortzuset-
verloren und muss eine zweites reparieren. Es scheint, Syrien sei nun in der
Und dann hat das Pentagon eine sy-
zen. Mit der Umkehrung der diploma-
Lage, die regionale Luftvorherrschaft
rische statische Position bei Deir Ez–
tischen Situation, hat Russland eine
Israels zu bestreiten.
Zor angegriffen. Es hat den Angriff erst
Dringlichkeitssitzung des Sicherheits-
gestoppt, als Russland es über seinen
rats einberufen, was in Washington Pa-
Lassen wir auch die europäischen
„Irrtum“ informiert hat. Und das Penta-
nik auslöste.
Staats- und Regierungschefs beiseite,
gon ließ die Dschihadisten ihren Angriff
In der Tat fällt in diesen Zeitraum nicht
die dieser Vereinbarung Beifall gezollt
auf dem Weg, den man ihnen somit
nur das Ende von Obamas Mandat,
haben, ohne den Inhalt zu kennen und
geebnet hatte, weiterführen.
sondern auch die Durchführung der
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
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28
US-Botschafterin am UN-Sicherheitsrat, Samantha Power.
Generalversammlung
der
Vereinten
alarmiert, verließ der russische Bot-
gen jene wenden, die sie ausgedacht
schafter, Vitali Churkin, dann den Kon-
haben. Washington hätte nur mehr zwei
ferenzsaal, um seinen Standpunkt ab-
Optionen: entweder sich in eine offene
Die offensichtlich sehr besorgte US-
zugeben. Die vorsichtig gewordenen
Konfrontation einzulassen, was es aber
Botschafterin am UN-Sicherheitsrat,
Journalisten,
nicht will, oder zu akzeptieren, dass
Samantha Power, verließ den Konfe-
House of Commons die Lügen von Frau
renzraum mitten in der Sitzung, um
Power über die angeblichen Verbre-
sich an die Journalisten zu wenden. Sie
chen von Muammar Gaddafi in Erinne-
Quelle: Übersetzung aus dem Franzö-
hoffte so, dass die ersten Agenturde-
rung gerufen hatte, berichteten dann
sischen Horst Frohlich und Sabine
peschen nur die amerikanische Dar-
doch über beide Darstellungen.
Quelle
Nationen.
denen
das
britische
stellung verbreiten würden. Sie hat sich
seine Schützlinge das Spiel verlieren.
Al-Watan (Syrien)
daher über die russische „Inszenie-
Von nun an wird Russland seinen diplo-
rung“ lustig gemacht, über etwas, was
matischen Vorteil weiter nutzen: die
nur ein einfacher „Fehlschuss“
Vereinigten Staaten wurden des Ver-
(62 Tote und 100 Verletzte!) gewesen
rates in flagranti ertappt. Moskau
wäre. Dann gab sie sich einer Schmäh-
könnte die Generalversammlung dazu
rede hin, über die weitaus schwerwie-
benützen, um seinen Willen anzukündi-
genderen Verbrechen des Regimes
gen, die Dschihadisten zu vernichten.
von Damaskus. Über die Manipulation
Die US-Manipulation könnte sich ge-
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
Basel, 2. Oktober 2016
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Geschichte
Irak-Krieg-Lüge
Hochrangiger CIA-Mann aus der Bush-Ära bestätigt: Der Irakkrieg wurde auf Basis von Lügen geführt
Von Sina
Der ehemalige US-Präsident George
formationen herausgegeben habe, die
hat.“ Das ist die Konversation, die
W. Bush, Vizepräsident Dick Cheney
sowohl die Verbindung zwischen Sad-
Matthews mit MORELL daraufhin ge-
und ihre Oberleutnants haben das
dam Husseins Regierung und Al Qaida
führt hat:
amerikanische Volk bezüglich der Be-
als auch die irakischen Bestrebungen
drohung durch die tatsächlich nichte-
der Beschaffung von Atomwaffen be-
xistenten
Massenvernichtungswaffen
trafen. Tatsächlich war Bashar Assad
MATTHEWS: Sie sind der Informant
(WMD, Weapons of Mass Destruction)
aus Syrien, direkt neben dem Irak ge-
des Präsidenten für Geheimdienstin-
belogen; eine Bedrohung, die angeb-
glegen, im Besitz von chemischen Waf-
formationen. Sie sind die wichtigste
lich vom irakischen Präsidenten Sad-
fen; dort jedoch fand keine Invastion
Person, die zu ihm geht und ihm er-
dam Hussein ausgegangen sein soll
statt. War also der Krieg im Irak kein
zählt, was los ist. Sie bekommen mit,
und die neben seinen Verbindungen zu
Fehler, sondern ein Verbrechen? In der
wie Cheney diesen Vorwurf erhebt,
Al Qaida den Irakkrieg gerechtfertigt
Tat war Bush versessen darauf, sich an
dass er eine Atombombe hat und dann
hat. Michael MORELL, der ehemalige
Saddam Hussein zu rächen, wie aus
beschuldigen sie ihn danach noch wei-
stellvertretende Direktor des CIA, hat in
seiner Erklärung einen Monat vor dem
ter, dass er weiß, wie er sie verwenden
einem Interview mit Chris Matthews bei
Bericht ersichtlich wird: „Schließlich ist
kann …
Hardball auf MSNBC eingeräumt, dass
er der Typ, der versucht hat, meinen
Und niemand hebt die Hand uns sagt:
die Regierung unter Bush öffentlich Er-
Vater umzubringen.“
„Nein, das ist nicht das, was wir ihm
gesagt haben.“
kenntnisse falsch dargestellt hat, die in
Verbindung standen mit dem angeblichen irakischen WMD-Programm und
Matthews spielte einen Clip ab, auf
Saddams mutmaßlichen Verbindungen
dem Cheney zu sehen ist, wie er im
MORELL: Chris, Chris Chris, hier geht
zu Al Qaida. MORELL war an der Vor-
März des Jahres 2003 bei Meet the
es darum, was meine Aufgabe war,
bereitung der täglichen Informations-
Press („Treffen Sie die Presse“) auf
richtig? Meine Aufgabe —
Briefings für Bush beteiligt gewesen,
NBC spricht: „Wir wissen, [Saddam
die der US-amerikanischen Invasion im
Hussein] hat sich komplett dem Ver-
Irak vorangingen.
such verschrieben, Atomwaffen zu erwerben. Und wir glauben, dass er in
MORELL sagte, dass Cheney Falschin-
der Tat Atomwaffen wiederhergestellt
MATTHEWS: Die Wahrheit zu sagen.
Basler Liberale Nachrichten
5. Jahrgang Ausgabe 39
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MORELL: Meine Aufgabe — nein, als
MATTHEWS: Du briefst also den Präsi-
lich gesagt haben, war nicht das, was
der Informant? Als der Informant?
denten zu den Gründen für einen Krieg,
der Geheimdienst —
sie verkaufen uns den Krieg als notMATTHEWS: OK, sprechen Sie weiter.
wendig, verwenden dein Zeug, sagen
MATTHEWS: Warum haben sie das ge-
du hast das so dargestellt, obwohl du
tan?
MORELL: Als Informant ist es meine
es nicht gemacht hast. Also verwenden
Aufgabe, die besten Informationen des
sie deine Glaubwürdigkeit, um den
CIA und die besten Analysen an den
Krieg auf unehrliche Weise zu begrün-
MORELL: Das weiß ich nicht, das
Präsidenten der Vereinigten Staaten
den, wie du gerade zugegeben hast.
musst du sie selbst fragen.
weiterzugeben
und
sicherzustellen,
dass er sie versteht. Mein Job ist es
MORELL: Schau, ich erzähle dir doch
nicht, mir anzusehen, was sie im TV sa-
nur —
MATTHEWS: Aber was denkst du ist
der Grund dafür, muss ich dir den
gen und —
Grund etwa sagen? Um uns in den verMATTHEWS: Du hast es doch gerade
MATTHEWS: Willst du damit sagen,
dammten Krieg zu führen!
zugegeben.
dass du denkst, das TV ist ein Witz?
MORELL: Ich glaube, sie wollten einen
MORELL: Was?
MORELL: Ich erzähle dir doch nur, was
besseren Grund für den Krieg haben.
wir gesagt haben —
MATTHEWS: Denkst du, es ist ein
Scherz, dass Cheney das gesagt hat?
MATTHEWS: Sie haben das, was du ih-
Sina Veröffentlicht am September 24,
nen gesagt hast, falsch wiedergege-
2016. Übersetzt aus dem Englischen
ben.
von AnonHQ.com.
MORELL: Das ist nicht mein Job. Das
Quelle:
http://derwaechter.net/hoch-
ist nicht mein Job.
rangiger-cia-mann-aus-der-bush-aeMORELL: Einige Aspekte davon. Einige
ra-bestaetigt-der-irakkrieg-wurde-auf-
Aspekte davon.
basis-von-luegen-gefuehrt
MATTHEWS: Hast du gewusst, dass er
das getan hat?
Matthews befragte MORELL später
dann zu den Folgerungen der BushMORELL: Nein, darauf habe ich nicht
Administration, dass der Irak eine Ver-
aufgepasst, ich habe jeden Morgen
bindung zu Al Qaida hatte:
das gelesen, was auf meinem Tisch
lag.
MORELL:Was sie über die Verbindung
zwischen dem Irak und Al Qaida öffent-
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Sicherheit und Militär
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