Baukonjunktur - Baurundblick

Ausgabe 9 I September I 2016
Baurundblick
Thema des Monats
Baukonjunktur: Positive Halbjahresbilanz
(brb).- Die Auswertung der von den Statistischen Landesämtern in Niedersachsen und Bremen ermittelten Daten zur
Baukonjunktur weist nach Einschätzung
des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen für das erste Halbjahr 2016
eine insgesamt positive Bilanz aus.
Zwar konnte die Bauproduktion, gemessen
in geleisteten Arbeitsstunden, im Verbandsgebiet nur um 1,3 Prozent zulegen.
Die Auftragseingänge insgesamt erreichten aber im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein erfreuliches Plus von 14,3 Prozent. Neben dem
Wohnungsbau mit 13,9 Prozent konnten
auch der öffentliche Hochbau und vor allem der Straßenbau mit 25,3 bzw. 35,6 Prozent positive Entwicklungen vermelden.
Auch die erteilten Baugenehmigungen,
der Frühindikator für die Nachfrage im
Hochbaubereich, zeigt eine positive Tendenz. Es konnte ein Zuwachs von 25 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum
des Vorjahres ermittelt werden. Dabei
war der Anstieg im Bereich der Nichtwohngebäude mit 35,5 Prozent noch höher als im Bereich der Wohngebäude mit
12,3 Prozent.
Zurückzuführen ist der starke Zuwachs
bei den Fabrik-, Werkstatt- und Lagergebäuden allerdings auch auf einen Sondereffekt durch die Erteilung einer Baugenehmigung für ein Großbauvorhaben im
Norden Niedersachsens.
Die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe Niedersachsen und Bremen veränderte sich nur minimal. Ende Juni 2016
waren in diesem Bereich etwas über
84.500 Beschäftigte tätig.
Viele Klagen über zu lange Wartezeit auf
Baugenehmigung
(brb).- Die Architektenkammer Niedersachsen dringt auf eine raschere Baugenehmigung in den niedersächsischen
Kommunen. „In den vergangenen
Monaten haben uns immer wieder
Klagen unserer Mitglieder über die
lange Dauer bis zur Entscheidung der
zuständigen Behörde erreicht“, erklärt
Mathias Meyer, Hauptgeschäftsführer
der Architektenkammer. Da demnächst
im Landtag über eine Novelle der Niedersächsischen Bauordnung beraten werde,
liegt eigentlich die Aufnahme verbindlicher Fristen im Gesetz nah. Dies habe
aber Ministerpräsident Stephan Weil
abgelehnt, meint Meyer. Womöglich ist
diese Haltung auch im Grundsatz der
Konnexität begründet: Für jede kostenwirksame Vorgabe, die das Land den
Kommunen macht, haben diese Anspruch auf vollständige Erstattung.
Markus Prause, Justitiar der Architektenkammer beschreibt das Problem: „Das
Warten auf die Baugenehmigung
nimmt nicht selten ein halbes Jahr oder
länger in Anspruch. Nicht nur die Architekten, auch die Fachplaner und ins-
besondere die Bauherren stecken
während des Genehmigungsverfahrens
in der Warteschleife – häufig mit enormen wirtschaftlichen Folgen. Das spitzt
auf Knopf finanzierte Vermietungsobjekt verzögert sich, die dringend benötigte Produktionshalle kann nicht in den
Betrieb gehen und der geplante Supermarkt seine Pforten nicht öffnen.“ Den
Baubehörden, meint Prause, könne zumeist gar kein Vorwurf gemacht werden, denn sie seien vielfach personell
nicht ausreichend ausgestattet.
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Thema des Monats:
Baukonjunktur: Positive Halbjahresbilanz
Viele Klagen über zu lange Wartezeit auf
Baugenehmigung
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Nachrichten und Kommentar:
Planen, planen, planen!!!
Bauindustrieverband NiedersachsenBremen begrüßt die Verabschiedung des
Bundesverkehrswegeplanes durch das
Bundeskabinett
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Forum Nord:
Bauindustriepräsident bezieht Stellung
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Trends und Märkte :
Fortsetzung von Seite 1
Viele Klagen über zu lange Wartezeit auf
Baugenehmigung
Baugenehmigungen im 1. Halbjahr 2016:
30 Prozent mehr genehmigte Wohnungen
Ausbau der Autobahn A20 und A39 notwendig
Impressum
Die Möglichkeit, nach drei Monaten eine
Untätigkeitsklage beim Verwaltungsgericht einzureichen, sei keine praktikable
Alternative, da der Klageweg sicherlich
nicht zu einem beschleunigten Verfahren führt. Nun schlägt die Architektenkammer einen anderen, zweigeteilten
Weg vor: Die Baubehörden müssten zunächst innerhalb von zwei Wochen die
Vollständigkeit der Antragsunterlagen
überprüfen – sodass dann die formale
Korrektheit klar sein muss. In neun Bundesländern gebe es eine solche Regel bereits.
Fortsetzung auf Seite 4
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Ausgabe 9 I September I 2016
Nachrichten, Kommentar und Forum Nord:
Planen, planen, planen!!!
(brb).- Das Bundeskabinett hat dem Bundesverkehrswegeplan zugestimmt. Damit
ist der Rahmen festgelegt für die bis 2030
erforderlichen Investitionen, welche die
Leistungsfähigkeit des bis zum Zerreißen
beanspruchten Verkehrsnetzes sichern
sollen. 270 Milliarden Euro will der Bund
locker machen, von denen knapp die Hälfte für die Bundesfernstraßen, 42 Prozent
für die Schienenwege und neun Prozent
für die Wasserstraßen verwendet werden
sollen. Ein ehrgeiziger wie dringend notwendiger Plan, der auch bestimmt ist von
einer bemerkenswerten Selbstkritik und
einer vielleicht unausweichlichen Selbstbeschränkung.
In ihrem Verkehrskonzept für die nächsten
knapp anderthalb Jahrzehnte räumt die Bundesregierung ungewöhnlich offen die Ver-
säumnisse der vergangenen Jahre ein, welche
von der Fachwelt immer und immer wieder
gerüffelt wurden: Künftig, so erklärt Berlin,
müsse „deutlich mehr“ als bislang investiert
werden, um das hohe Niveau des Verkehrsnetzes zu erhalten. Zugleich gibt sich der Bund
trotz der überaus guten Haushaltslage als
sparsamer Familienvater, der sein Geld zusammenhalten möchte. Die Leitgedanken des Verkehrswegeplans geben deshalb dem Erhalt
von Strecken und der Engpassbeseitigung in
hoch belastetsten Korridoren Vorrang vor Neubauüberlegungen.
Das bedeutet im Einzelnen, dass etwa 2000 Kilometer Engpassstrecken der Autobahn und
circa 800 überaus stark beanspruchte Schienenkilometer leistungsfähig gemacht werden
sollen. Das klingt recht überzeugend. Doch es
wird sich zeigen müssen, ob die Nachrangig-
keit von Neubaumaßnahmen tatsächlich
durchzuhalten ist angesichts des weiterhin
wachsenden Verkehrsaufkommen, das allein
für den Straßengüterverkehr bis 2030 mit
einem Plus von 38 Prozent bis 2030 beziffert
wird. Und von Verlagerungen von der Straße
auf die Schiene spricht lang schon niemand
mehr.
Anders als früher berücksichtigt der Bundesverkehrswegeplan die großen Nöte des europäischen Ost-West- und Nord-Süd-Verkehrsknotens Niedersachsen und lässt mit seinen
Investitionsabsichten mittelfristig eine Entspannung erwarten. Voraussetzung ist allerdings, dass das Land seine Planungskapazitäten deutlich verstärkt. Planen, planen, planen
muss die Devise sein. Denn Geld wird der Bund begreiflicherweise nur für baureife Vorhaben zahlen.
Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen begrüßt die Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplanes durch das Bundeskabinett
(brb).- Der Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen begrüßt die Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplans
durch das Bundeskabinett ebenso wie die
Ankündigung von Wirtschaftsminister
Lies, alle angemeldeten großen Infrastrukturprojekte wie z.B. die A20, A39 und die
E233 zu realisieren.
Das Gesamtvolumen des neuen Bundesverkehrswegeplans umfasst fast 270 Milliarden
Euro, von denen ca. 49 Prozent auf die
Bundesfernstraßen, 42 Prozent auf die
Schienenwege und 9 Prozent auf die Bundeswasserstraßen entfallen.
Ziel ist vor allem die Stärkung der Hauptachsen und -knoten und damit der
Leistungsfähigkeit des Gesamtnetzes. Rund
2.000 Kilometer Engpässe auf Autobahnen
und rund 800 Kilometer Engpässe auf
Schienenstrecken sollen mit den beschlossenen Maßnahmen beseitigt werden.
Niedersachsen wird anders als in der Vergangenheit diesmal vom Bundesverkehrswegeplan überproportional profitieren.
Somit besteht eine große Chance für den
Wirtschaftsstandort, den notwendigen Ausbau und Erhalt der Infrastruktur voranzubringen. Voraussetzung ist allerdings, dass
die Planungskapazitäten des Landes so ausgebaut und gestärkt werden, dass die Infrastrukturprojekte auch tatsächlich realisiert
werden können. Niedersachsen muss daher
alle notwendigen Schritte unternehmen,
damit es nicht – wie in anderen Bundesländern schon geschehen – dazu kommt,
dass Bundesmittel mangels baureifer
Projekte zurückgegeben werden müssen.
Bauindustriepräsident bezieht Stellung
(brb).-Im Gespräch mit Dipl.-Ing. Thomas
Echterhoff, Präsident des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen
Seit Mai 2016 ist Thomas Echterhoff neuer Präsident des Bauindustrieverbandes
Niedersachsen-Bremen. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter der Bauunternehmung Gebr. Echterhoff GmbH & Co. KG in
Westerkappeln bei Osnabrück. Darüber hinaus engagiert er sich seit vielen Jahren im
Verband u.a. als Vorsitzender der Sozialpolitischen Vertretung und war seit einem Jahr
Vizepräsident des Bauindustrieverbandes.
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Teamplayer
Echterhoff sieht sich als Teamplayer, der seine drei Vizepräsidenten stark in die Arbeit
mit einbeziehen wird. Übergeordnet und
letztlich nicht von Seiten eines Landesverbandes zu regeln ist die Vereinheitlichung
der bauwirtschaftlichen Verbandslandschaft
mit dem Ziel, nur mit einer Stimme zu
sprechen. Aber es sollte angestrebt werden.
Zudem muss man wesentlich präsenter in
Brüssel auftreten. Verbandsintern gilt es die
Einnahmesituation stabil zu halten. Auch
vor dem Hintergrund, dass zum Beispiel in
den Ausbildungszentren des Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen umfangreiche Baumaßnahmen anstehen. Besonderes
Augenmerk muss darauf liegen, beschreibt
Echterhoff, dass der Verband attraktiv für
die Mitglieder bleibt. „Der Verband ist für
seine Mitglieder da und auf diese muss sein
Leistungsspektrum ausgerichtet sein“, führt
Echterhoff aus. Dabei sieht er die Mitgliedsbeiträge gut investiert. Nicht, weil hier ein
Forum zum Meinungsaustausch existiert.
Sondern, weil ein aktiver und starker Verband den Meinungsaustausch mit der
Politik aktiv betreiben kann, für die tarifpoli-
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Forum Nord
tischen Interessen seiner Mitglieder einsteht oder auch weil eine sehr erfahrene
Rechtsberatung in Anspruch genommen
werden kann, weil gute Berufsausbildung
angeboten wird und vieles mehr.
Mit einer Stimme Stärke gewinnen
Dass „Der Bau“ allzu oft als Bittsteller,
gerade auch gegenüber öffentlichen Auftraggebern, wahrgenommen wird, mag
aus Echterhoffs Sicht auch damit zusammen hängen, dass die bauliche Verbandslandschaft zu zersplittert ist. Hier sieht er
die Notwendigkeit, mehr zusammen zu
rücken und durch das Sprechen mit einer
Stimme an Stärke zu gewinnen. „Hier
müssen die drei wichtigen Bauverbände
enger zusammenrücken. Vielleicht in Zukunft auch zu einem Verband zusammen
wachsen. So, wie es in anderen Ländern
der Fall ist“, sagt Echterhoff.
Nur ein kleines Feld
Eine wichtige Voraussetzung für ÖPP ist,
dass dies nüchtern und nicht ideologisch
betrachtet wird, meint Echterhoff. Wobei
im Hochbau die Chancen für Mittelständler in ÖPP zu bauen sehr gut sind.
Bei Infrastrukturprojekten wünscht er
sich neue Modelle, die auch Mittelständlern die Chance geben, mit diesen Bedingungen zu bauen. Also zum Beispiel
kleinere Lose, oder Finanzierung oder Betrieb ausklammern. Es ist vieles denkbar.
Wichtig ist jedenfalls eine Verbesserung
der Vertragsbedingungen für Nachunternehmer. In Summe jedoch hat ÖPP am
Baugeschehen nur einen kleinen Anteil.
Und die Politik muss sich dahingehend
bewegen, dass genügend und qualifiziertes Personal für investive Planungen
eingesetzt wird. „Man hat manchmal den
Eindruck, dass für einen Nachtrag von tausend Euro zwei Sachbearbeiter zur Prüfung
eingesetzt werden, aber die Planung für
eine Millionen Euro deshalb liegen bleibt“,
beschreibt er etwas überzeichnet die Situation. Auch sollte der Focus wesentlich
stärker auf die technische Planung gelegt
werden. So, wie dies zum Beispiel in den
Niederlanden geschieht, wo Technik an
erster und Kosten an zweiter Stelle kommen. Ein Konzept, dass gemessen an der
Gesamtnutzung eines Objekts wohl auch
wirtschaftlicher ist. Jedenfalls muss man
Mut für Neues haben. Allerdings nicht sofort die perfekte Lösung erwarten sondern
akzeptieren, dass diese erarbeitet werden
muss. Etliche andere Länder zeigen wie es
gehen könnte. Die Bauindustrie hat den
Mut für Neues Die Politik sollte nun folgen,
beschreibt Echterhoff.
Das verursacht Mehrkosten und die könnten durch elektronische Vernetzung verhindert werden.
„Die Einführung von Building Information
Modeling (BIM) würde für den Bau eine
Revolution bedeuten“, sagt Echterhoff.
Die Beschreibung des Bauprojektes würde
konkret bis ins Detail und kalkulierbar
sein. Für Bauunternehmen wäre eine
leichtere und effektivere Ressourcenplanung möglich. Was und wieviel brauche
ich wann und wo. Dies genau planen zu
können und dass die Planung auch Wirklichkeit wird, brächte deutliche Vorteile.
Bauen ist ein Produktionsprozess
Echterhoff
Die Baukultur verbessern
Zudem muss eine Veränderung der Baukultur auf den Weg gebracht werden. Das
allerdings, schränkt er ein, ist nur mit Hilfe
der Auftraggeber möglich. Denn wenn so
ausgeschrieben wird, dass nur das billigste
Angebot, aber nicht das wirtschaftlichste
berücksichtigt wird, kann man nicht auf
gleicher Ebene miteinander reden.
wieder angewöhnen müssten, einen Bau
vorbereitend zu planen. Bei uns ist es Usus
geworden, Bau begleitend zu planen.
Nur kleine Kostenvorteile
In kleinen Maßen wird die weitere Mechanisierung des Bauens und die Vorfertigung
perfektioniert werden. Echterhoff erwartet
aber nicht, dass eine Effizienzsteigerung,
wie sie in den letzten Jahrzehnten durch
Baumaschinen stattgefunden hat, in
Zukunft deutlich signifikante Vorteile
bringen wird. Umgekehrt aber erwartet
er auch nicht, dass durch den geforderten
konstruktiven und technischen Aufwand,
um Maschinen für die geforderten Emissionswerte bauen zu können, diese so
teuer werden, dass sie durch manuelle
Arbeit ersetzt werden. Auch von der elektronischen Vernetzung aller oder einiger
am Bau beteiligten Personen bzw. Maschinen erwartet er eine Evolution. Wohl mehr
Effektivität, aber auf die Gesamtkosten gerechnet nicht in erheblichem Rahmen.
Bauen ist ein Produktionsprozess. Durchaus
vergleichbar mit der Produktion von Maschinen, Autos etc. Ein Produktionsprozess
ist immer Fehler behaftet. Man muss sich
nur einmal die vielen Updates bei Computer Software oder die zahlreichen Rückrufaktionen von Fahrzeugherstellern betrachten. Auch der Bauprozess ist kompliziert.
„Aber ich meine, dass sich die Baubranche
durchaus nicht verstecken muss, was seine
Produktqualität anbelangt. Und auch die
Fehlerquote liegt sicher nicht über der anderer Branchen“, sagt Echterhoff.
Demografieprobleme
Wieder Baumaßnahmen vorbereitend
planen
Die Zukunft des Bauens hängt selbstredend stark davon ab, dass genügend Mitarbeiter tätig sind. Zurzeit arbeiten etwa
750.000 Menschen im Bauhauptgewerbe.
Natürlich wird auch hier die Demografie
greifen. „Wir stellen nicht fest, dass der
Bau größere Nachwuchsprobleme als andere Branchen hat. Im gewerblichen Bereich sind wir vielleicht manchmal nicht
attraktiv genug. Hier muss die Ausbildung noch attraktiver gemacht werden.
Und auch die emotionale Bindung an
Beruf und Firma sollte erhöht werden. Im
akademischen Bereich holen wir auf und
sehen weniger Probleme. Ich blicke jedenfalls mit Optimismus in die Zukunft“, so
Echterhoff zum Abschluss.. Ein anderer Effekt wäre jedoch möglich.
Nämlich dann, „wenn Auftraggeber sich
(aus Exzellent-online / 24. Juni 2016)
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Trends und Märkte:
Fortsetzung von Seite 1 Viele Klagen über zu
lange Wartezeit auf Baugenehmigung
Noch wichtiger sei eine verbindliche Frist
zur Entscheidung über den Antrag. Bis
auf Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hätten alle Länder solche Vorschriften – und nirgendwo sei die
Zeitdauer länger als drei Monate.
Gern würde die Architektenkammer das
mit einer „Genehmigungsfiktion“ verknüpfen: Wenn sich die Baubehörde innerhalb von drei Monaten nach Einreichung des Bauantrags nicht gerührt hat,
gilt das Bauvorhaben als genehmigt.
„Niedersachsen darf nicht das Land der
zeitlich unkalkulierbaren Genehmigungsverfahren bleiben“, sagt Justitiar Prause.
Baugenehmigungen im 1. Halbjahr 2016:
30 Prozent mehr genehmigte Wohnungen
(brb).- Wie das Statistische Bundesamt
mitteilt, ist die Zahl der genehmigten Wohnungen in Wohn- u. Nichtwohngebäuden
im 1. Halbjahr um 30,4 Prozent auf rd.
182.800 gestiegen (Juni: +29,8 Prozent auf
34.430). Auch die Neubaugenehmigungen
in Wohngebäuden stiegen an, um 28,2 Pro-
zent auf rd. 154.500 (Juni: +26,1 Prozent
auf 29.300). Die Neubaugenehmigungen
(veranschl. Baukosten) von Öffentlichen
Bauherren lagen um +20,7 Prozent und die
von Wirtschaftsgebäuden um 24,2 Prozent
über dem Vorjahresniveau (Juni: +57,8 Prozent bzw. +17,3 Prozent).
Ausbau der Autobahn A20 und A39 notwendig
Gerade mit Blick auf den Bau des Fehmarn-Belttunnels sei der Ausbau der
A20 notwendig, um die steigenden
Dr. Bayer
(brb).- Die GRÜNE Landtagsfraktion in Niedersachsen hat jüngst ihre in Auftrag gegebene Studie über die Notwendigkeit der
Autobahnen A20 und A39 in Niedersachsen vorgestellt. Die Studie bestätigt das
angestrebte Ergebnis der GRÜNEN. Demnach sei der Ausbau beider Autobahnen
aufgrund der Kosten und des zu geringen
Nutzen-Kosten-Verhältnisses (NKV) nicht
notwendig. Der Hauptgeschäftsführer des
Bauindustrieverbandes NiedersachsenBremen, RA Dr. jur. Wolfgang Bayer, kritisierte das Gutachten, als tendenziös und
wenig konstruktiv. Er sagte: „Man habe
wohl ein Verhinderungsgutachten in Auftrag gegeben und auch bekommen.“
Verkehre nach Fertigstellung der Fehmarnbeltquerung aufzunehmen. Die
bisherige Infrastruktur sei hierzu nicht
ausreichend. In Bezug auf den geplanten „Lückenschluss“ der A39 zwischen
Lüneburg und Wolfsburg betonte Bayer, seien die positiven Effekte für die
Region außer Acht geblieben. Dies bestätige auch ein Gutachten, welches
die Wolfsburg AG in Auftrag gegeben
habe. Danach komme es durch den
Ausbau der A39 und der Bundesstraße
4 zu positiven Effekten auf Wirtschaft
und Arbeitsmarkt. Würden beide Autobahnen nicht weiter ausgebaut, so
Bayer weiter, gingen die Investitionsmittel, wie bereits in der Vergangenheit, in andere Bundesländer. Der Norden hätte dann das Nachsehen.
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