Grünes Blätt`l 10/2016 - Grüne Liga Osterzgebirge eV

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Kalender von Jan und Florian Gläser u. a. im GrüneLiga-Büro Dippoldiswalde erhältlich.
Siehe S. 4
Interrail nach Portugal
Ein Reisebericht von Jens Weber mit ganz viel Bahnwerbung
Bei Stefan, dem nettesten Schaffner der Müglitztalbahn, wäre
das nicht passiert. Mit grimmiger Miene steht ein untersetzter
spanischer Kontrolleur vor uns, blickt auf die InterrailTickets, murmelt etwas Bedrohlichklingendes und bedeutet
uns mit unzweifelhafter Gebärde, dass wir nachbezahlen
sollen. In Pamplona waren wir nach langer Warterei froh
gewesen, dass von dieser Großstadt aus überhaupt endlich
mal ein Zug in die ungefähre Richtung unseres nächsten
Reiseziels fuhr. Da müssen wir das kleine "R"-Zeichen in
dem an sich sehr überschaubaren Fahrplanaushang übersehen
haben - "Reservierungspflichtig". So wie fast alle der
wenigen Fernzüge in Spanien, wie uns bald klar wurde. Nein,
Spanien ist kein einfaches Bahnreiseland (mehr). Hier
wurden in den letzten zwei, drei Jahrzehnten offensichtlich
Unsummen
in
Straßenasphalt
und
eindrucksvolle
Autobahnbrückenbauten gegossen (kein Wunder, dass das
Land völlig überschuldet ist). Die Bahn blieb dabei auf der
Strecke.
Dass es auch anders geht, zeigten die ansonsten völlig
komplikationslosen Zugfahrten durch das Bahntraumland
Schweiz und das ebenfalls recht gut vertaktete
(Süd-)Frankreich, mit kleineren Abstrichen auch Portugal.
Man kommt dennoch nicht umhin: Urlaub per Eisenbahn
verliert im 21. Jahrhundert immer mehr an Attraktivität.
Spanien ist sicher nicht das einzige Land, das Streckennetz
und Taktfrequenz stark ausgedünnt hat. Transeuropäische
Fernzüge gibt es kaum noch - Fliegen ist einfach schneller
und billiger, zumal die nationalen Bahngesellschaften nach
wie vor viel zu wenig kooperieren.
Fortsetzung Seite 3
Nachlese zum Naturschutzeinsatz am Lipská Hora
Post aus Tschechien
PS:
Einen schönen Montag Euch allen,
allen, die sich aufgemacht haben und auch denen, bei denen
es dieses Jahr nicht geklappt hat. Am Lipská Hora ist alles
gemäht und aufgeräumt, ein paar Fotos sind auf Facebook
(Kosení louky pod Lipskou horou) zu sehen. Zögert nicht,
auch Eure Bilder dazuzugeben.
Wir danken vielmals allen, die gekommen
sind. Den ganzen Tag zu arbeiten
bedeutete dieses Jahr - wörtlich - für
die Sache zu brennen. Es gelang uns,
die ganze Fläche zu beräumen, ein
Brünnlein zu gründen und
Freundschaft mit dem
Stadtpolizisten aus Třebenice zu
schließen. Danke auch für das
Treffen am Sonntag in Boreč - es war
wie im Märchen.
Schon jetzt freuen wir uns auf das nächste
Jahr. Wenn uns bis dahin keiner auffrisst,
treffen wir uns vom 8. bis 10. September wieder
an gleicher Stelle. Außer dem Gesumme der Motorsensen
wird vielleicht auch das Schnurren richtiger Sensen zu hören
sein. Das abendliche Bad können wir im frisch renovierten
Bad in Mrsklesy nehmen. Achja, die Musik mit Feuerwerk
am Samstagabend - das war die Verabschiedung des
Sommers in Mrsklesy.
Macht's alle gut
Jana Vitnerova, Mitarbeiterin von Arnika o.s. und
Organisatorin des Einsatzes am Lipská Hora
Das Schutzgebiet:
Wir haben bei besten Heulager-Temperaturen um die 30°C
wirklich viel geschafft, auch wenn dieses Jahr die Gruppe
kleiner war als sonst. Üblicherweise beginnt das Mähen der
gut einen Hektar großen Wiese am Samstag. Dieses Jahr
hatten schon am Freitag 5 Leute aus der ITBranche fast die halbe Wiese gemäht, sodass
wir für den Samstag einen Vorsprung
hatten. Auch wenn das Beräumen der
Wiese mit relativ wenigen Leuten
anstrengend war, haben wir alles
geschafft. Für die thermische
Entsorgung des heuartigen
Mähgutes war bei der Hitze dann
fast kein Holz notwendig.
Am Freitagabend gab es am
Lagefeuer Gitarren- und UkuleleMusik mit Gesang in feinster
tschechischer
Manier.
Am
Sonntagmorgen haben wir den Lipská Hora
bestiegen und sind dann nach Boreč gefahren wo
uns Vladimir Kmoch seine bezaubernde Streuobstwiese
gezeigt hat, mit alten Sorten, kleinen und großen Früchten,
grünen und roten, mit Äpfeln, die mehr breit als hoch sind
und andere, von denen ein Apfel 600 g wiegt. Zum Abschluss
der kleinen Exkursion hat er uns in seinen Garten eingeladen,
wo uns seine Frau mit Kuchen, Palatschinken, Espresso und
selbstgemachter Limonade beköstigt hat. Der Sohn hat dann
noch die verschollen geglaubte Melone im Schrank gefunden.
Die gab's dann auch noch. Es war wunderbar.
Ellen Gießmann
Steckbrief Lipská Hora
22,2 ha großes Schutzgebiet mit dem 689 m hohen
gleichnamigen Berg aus Phonolit, welcher plattig zerfällt
Geröllschutthalde am Südhang mit bis zu 40° Neigung, im
Gipfelbereich sehr schöne Felsformationen und
bemerkenswerte Flora (Bärentraube, Pfingstnelke, Ästigeund Astlose Graslilie,...)
Der Berg ist mit verschiedenen Baumarten besetzt (Hasel,
Linde, Buche, Eiche). Neben einer Vielfalt an Frühblühern
findet man hier u.a. die Weiße Waldhyazinthe.
„Unsere*“ Pflegefläche:
… befindet sich am südlichen Fuß des Berges, misst
reichlich 1 ha und hat sich seit 2009 prächtig entwickelt.
Neben den bekannten besonderen Arten (Blätt´l 09/2010)
haben wir in den letzten Jahren Sommeradonisröschen,
Kleine Wachsblume, Fransenenzian und Trollblume
entdecken können. Der Bestand der Aufrechten Waldrebe
ist stabil, auch wenn so manches Jahr die Knospen dem
Wild zum Opfer fallen. Unsere Beobachtungen sind auf
Grund der räumlichen Distanz nur Momentaufnahmen.
Gerne können Wanderer unser Arteninventar aufbessern.
Dieses Jahr will z.B. ein tschechischer Hobbyfotograf eine
Kuckucksblume gesehen haben.
*Arnika o.s./Prag pflegt im Auftrag der
Schutzgebietsverwaltung Böhmisches Mittelgebirge
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Wolfram Kallenbach
Interrail nach Portugal
Fortsetzung von Seite 1
Besonders schmählich ist die Einstellung aller (!) der noch
verbliebenen Nachtzüge der Deutschen Bahn. Wie schön war
es doch immer, wenn der Familienurlaub im "Schlafzug" des
City Night Line in Dresden begann! Dann hat irgendwann die
DB die CNL-Gesellschaft aufgekauft ... um jetzt auch diese
stillzulegen.
Unsere "Viertelweltreise" startete am 1. August somit
vielleicht zum letzten Mal mit dem Nachtzug nach Zürich. Es
ging rasch weiter via Bern (tolles Erlebnis: ein Bad in der
rasch fließenden Aare mitten in der Schweizer Hauptstadt)
nach Martigny, und von dort mit einer atemberaubenden
Bergbahn rüber nach Frankreich. Paar Tage Zeltplatz in
Chamonix, wandern mit Traumblick auf den Mont Blanc bei
Supersonnenwetter - und wiedermal eindrucksvollem
Gletscherrück-zugsklimawandelerlebnis. Weiter dann nach
Avignon, der alten Papststadt voller quirligem Jugendleben
(und mit sehr schönem, stadtnahen Zeltplatz); dann nach
Collioure an der Mittelmeerküste (tolle Lage, aber sauteuer
und voller Menschenmassen) und von dort in die Pyrenäen.
Dorthin gibt es eine kleine Nebenbahnstrecke von Perpignan
aus, die in ihrem spektakulärsten Abschnitt vom "Kleinen
gelben Zug" (Petit train jaune) bedient wird - einer aben- und
auch sonst sehr teuerlichen Touristenrasselbahn, für die zum
Glück ebenfalls das Interrailticket galt. Ansonsten hätte man
hier in der Region Languedoc-Roussillon kein Interrail
gebraucht: alle Bus- und Bummelbahnfahrten kosten,
unabhängig von der Entfernung, einheitlich 1 Euro. Den Rest
bezahlt die Provinzregierung. Mitunter hat man schon das
Gefühl, in Fankreich herrscht Sozialismus.
Das nächste Zwischenziel war eigentlich Andorra (fehlt noch
in der Ländersammlung). Aber dahin gibt es keine Bahn- und
von Frankreich aus auch nur eine dürftige Busverbindung.
Somit sind wir mehr zufällig auf einem preiswerten Zeltplatz
nahe der kleinen Bahnstation l'Hospitalet pres l'Andorre
gelandet, auf französischer Seite inmitten der Pyrenäen.
Herrliche Wandergegend für mehrere Tage.
Aber der Zeitplan drängte - der Hauptnachteil eines auf einen
Monat begrenzten Interrail-Tickets. Weiter also via Toulouse
und Pau zum Bergdorf Bedous. Bis in die 70er Jahre lag der
Ort
an
einer
einstmals
recht
bedeutenden
Schienenverbindung über die Pyrenäen nach Spanien. Die
spanische Bahn hatte irgendwann im kleinen Weiler Canfranc
einen riesigen Grenzbahnhof gebaut, dessen heutige Ruine
noch immer eine Touristenattraktion ist. Doch vor 45 Jahren
ging auf französischer Seite eine Brücke kaputt. Seither fährt
nur noch ein Schienenersatzverkehrbus - in dem wir an dem
Tag die einzigen Fahrgäste sind. Der Busfahrer hat zwar
offenkundig zuvor noch keine Interrail-Fahrkarte gesehen,
lässt uns dennoch umsonst mitfahren. Um die
Eisenbahnbrücke wieder aufzubauen, soll es seit den 1970ern
nie genug Geld gegeben haben. Stattdessen führt jetzt hier ein
gigantischer Autotunnel unter dem Pyrenäenkamm durch ...
Weiter
mit
einem
der
wenigen
Regionalzüge
(Schienenbusse), die Canfranc noch in Richtung Süden
verlassen, nach Jaca in Aragonien. Dann beginnen die
Schwierigkeiten, in Spanien mit öffentlichen Verkehrsmitteln
vorwärts zu kommen. Mit Bus und langer Durststrecke zu
Fuß zur Geierschlucht von Lumbier (wo tatsächlich dutzende
Gänsegeier kreisen - majestätische Vögel, auch wenn Geier
in den Grünen Blättln immer als die bösen Antagonisten der
Uhus herhalten mussten). Dann Pamplona; von dort (s.o.)
über Palencia und Santander in den kleinen asturischen
Küstenort Llanes. Fantastische Kalkklippenlandschaft am
Golf von Biscaya! Nach wenigen Wander- und Badetagen
schon weiter an die galizische Westküste und von dort über
Porto nach Cascais bei Lissabon, dem letztlichen Ziel der
Bahnreise.
Alles in allem ging das natürlich viel zu schnell und an
etlichen interessanten Zielen (besonders bedauerlich: Picos de
Europa) vorbei. Dennoch ist es immer wieder wunderbar, per
Bahn zu reisen. Klar, man braucht Geduld und was
Interessantes zum Lesen, wenn man mal wieder viele
Stunden auf einem Provinzbahnhof festhängt. Aber wenn
dann draußen am Fenster die exotischen Landschaften
vorbeiziehen, dann sind das wahrwerdende Träume. (Nur
Radfahren ist noch schöner, wenn man die Landschaften auch
noch am Fahrtwind und am Muskelkater spürt ...). Beim
Autofahren wird die Unterwegs-Erlebnisperspektive des
Fahrers doch allzusehr auf Asphaltband und Verkehrszeichen,
auf Vorder- und Gegenverkehr eingeengt. Und Fliegen? Klar,
bei Übersee-Fernreisen heutzutage fast unumgänglich, doch
ich empfinde es jedesmal als viel zu abrupten Filmwechsel,
wenn man in Deutschland in einen Flieger steigt und Stunden
später an einem gänzlich anderen Ort wieder ausgespuckt
wird. Von den ökologischen Aspekten ganz abgesehen.
Insofern bin ich sehr froh und dankbar, dass wir unsere
"Viertelweltreise" Stück für Stück per Zug beginnen konnten.
Aber klar: Urlaub per Eisenbahn ist, wie gesagt, nicht
unbedingt attraktiver geworden in den letzten Jahren. Was
sicherlich am immer dürftigeren Angeboten liegt, aber auch
an der zu geringen Nachfrage nach selbigen. Also:
Bahnfahren! Dabei trifft man übrigens oft auch sehr nette
Schaffner, nicht nur Stefan in der Müglitztalbahn.
Jens Weber (seit 16.9. in den USA)
Infos zu Interrail-Pässen: http://de.interrail.eu
Leserbrief
Den Artikel zur zurückgehenden biotischen Vielfalt in den Dörfern
von Jens spricht mir aus dem Herzen. Ich empfinde es ähnlich, hatte
es nur noch nicht so schön auf den Punkt gebracht. Da sich meine
Eindrücke über 2-3 Jahrzehnte und verschiedene Landschaften
streckten, habe ich es lange unter kindlich verschwommener
Erinnerung abgetan. Das Thema ist aktuell, z.Z. beschäftigt sich
sogar damit ein Forschungsprojekt der Uni Augsburg
(„Inventarisierung der historischen Kulturlandschaft –
Bestandsaufnahme im Wittelsbacher Land“.
Dazu passt eine Warnung des NABU vor einem neuartigen
Insektensterben. Allein in NRW sei in den vergangenen 15 Jahren
die Biomasse der Fluginsekten um bis zu 80 % zurückgegangen.
Gab es 1995 noch 1,6 kg in Untersuchungsfallen sei man heute froh,
wenn es noch 300 g seien. Da nützen bald die schönsten Nistkästen
und Fledermausquartiere nichts mehr, wenn einfach das Futter
knapp wird.
Christoph Funk
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Terminankündigungen
4. Sächsische Nachhaltigkeitskonferenz (28.10.2016 Opernhaus Chemnitz)
Die Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft e. V. lädt zur 4.
Sächsischen Nachhaltigkeitskonferenz „Carlowitz weiter denken“
am 28. Oktober 2016 im Opernhaus Chemnitz. Die diesjährige
Konferenz richtet das besondere Augenmerk auf die Themen
Biodiversität und Erneuerbare Energien. Zu diesem Anlass wird
jährlich der Hans-Carl-von-Carlowitz-Nachhaltigkeitspreis an
Persönlichkeiten verliehen, die im Sinne der Nachhaltigkeit in
Politik und Gesellschaft hinein wirken. Die Preisträger für 2016
sind
Dirk Steffens: Journalist | Tierfilmer | Moderator | Umweltaktivist
und Botschafter der internationalen Umweltorganisation WWF
Er berichtet von der Einzigartigkeit des Blauen Planeten, von
seiner Schönheit und Zerbrechlichkeit. In Dirk Steffens Arbeit steckt
sehr viel Kraft; seine Dokumentationen sprechen alle an die
hinhören und hinsehen können. Seine Sprache und seine Bilder sind
klar, behutsam, zuweilen tastend, auch vereinfachend kurz, genauso
wie es sich für einen hervorragenden Journalisten gehört. Ganz im
Carlowitz´schen Erbe trägt Dirk Steffens maßgeblich zu einem
vitalen Nachhaltigkeitsbegriff bei und gibt der Nachhaltigkeit durch
seine Dokumentationen, Filme und Experimente einen Sitz im
Leben von Millionen Menschen.
Dr. Yumkella: Agrarökonom, Sierra Leone | 2005 bis 2013
Generaldirektor der UN Organisation für industrielle Entwicklung
(UNIDO) |Sonderbevollmächtigter für Erneuerbare Energien der
UNO
Dr. Yumkella setzt sich im besten Carlowitz´schen Erbe und im
„Weiterdenken“ leidenschaftlich für die Bekämpfung der Armut in
der Dritten Welt wie in Afrika ein und ist ein vehementer Verfechter
für einen raschen Umstieg auf Erneuerbare Energien zur Reduktion
des Klimawandels. Nach seiner Auffassung sollten die Europäer
nicht nur auf der Suche nach Mineralien nach Afrika kommen
sondern angesichts der Bevölkerungsentwicklung Afrikas die
afrikanische Energiewirtschaft und Infrastruktur aufbauen helfen
um eine Wohlstandsschaffung und Industrialisierung auf diesem
Erdteil zu unterstützen.
Das Programm wird am Nachmittag durch eine Exkursion und eine
Filmvorführung abgerundet.
Gewässerforum (18.10.2016, 10-16 Uhr, Haus an der Kreuzkirche)
Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie geht mit der
Veröffentlichung der aktualisierten Bewirtschaftungspläne in die
nächste Runde. Um die Anstrengungen zur Verbesserung des
Gewässerzustands in Sachsen weiter voranzubringen, hat das
Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft in
zentralen Bereichen neue Vorgaben auf den Weg gebracht. Beim
diesjährigen zentralen Gewässerforum werden diese Ansätze für die
Themenfelder
Siedlungswasserwirtschaft,
Altlasten
und
Gewässerstruktur vorgestellt und mit regionalen Beispielen
untersetzt.
Nichteinheimische Baumarten (17.-18.10.2016, 9.00-16.30 Uhr,
Forstbotanischer Garten Tharandt)
Invasivität ist eines der drängendsten Artenschutzprobleme unserer
Zeit. Zugleich nimmt in der Zeit des Klimawandels das Interesse
am Anbau nicht einheimischer Arten zu. Mit diesem Thema
bewegen wir uns im Konfliktfeld Naturschutz und Forstwirtschaft.
Was ist wünschenswert und machbar? Gemeinsam werden
Argumente gesammelt und diskutiert.
Dieses Seminar bietet außerdem Ansätze zur Thematisierung und
nicht Tabuisierung dieses Problemfeldes für Veranstaltungen mit
unterschiedlichen Zielgruppen an.
Pillnitzer Apfeltag (08.10.2016, 10-17 Uhr, Grünes Forum Pillnitz)
Am 08.10.2016 öffnet das Julius Kühn-Institut am Standort
Dresden-Pillnitz die Türen zu seinen Gewächshäusern und
Versuchsfeldflächen. Es gibt Informationen rund um Apfel und
Birne, Führungen im Versuchsfeld, Sortenbestimmung, Verkostung,
Pflanzenschutzberatung und es werden Bäume der in Pillnitz
gezüchteten Sorten verkauft. Mit dabei ist die Grüne Liga
Osterzgebirge e.V. und das Landesamt. Die „Mobile Kelterei“ ist
auch vor Ort. Hier kann nach vorheriger Online-Terminvergabe Saft
aus eigenen Äpfeln gepresst werden. Mindestmenge 100 kg.
Tierwelt des Erzgebirges
Die Tierwelt vor unserer Haustür begeistert nach wie vor Groß und
Klein. Egal ob man mit Kindern eine Streuobstwiese erkundet oder
bei einer Sonntagswanderung einen Schwarzstorch aufspürt, die
Freude über die Entdeckungen hält lange vor.
Selten gelingt es treffende Aufnahmen der Beobachtungen zu
machen. Dazu braucht man sehr viel Geduld und ein bisschen
Glück. Umso erfreulicher ist es wenn uns Fotografen an ihren
gelungen Bilder teilhaben lassen. So haben Jan und Florian Gläser
eine Sammlung ihrer schönsten Aufnahmen für das Jahr 2017 in
einem Kalender zusammengestellt. Aus dem Begleittext zum
Kalender heißt es:
Mit „Tierwelt Erzgebirge-Kalender 2017“ möchten wir Ihnen auch
dieses Jahr wieder die wundervolle Tierwelt des Erzgebirges
nahebringen und Sie mit einigen schönen Wildtieraufnahmen durch
das Jahr begleiten. Alle Fotoaufnahmen sind wie immer in der
Natur mit teils stunden-, und tage-, oder wochenlangem Aufwand
entstanden, um zu zeigen, welch schöne Tierwelt es auch hier
4 direkt vor unserer Tür gibt. Ein geheimes Ziel des Kalenders
soll es demnach sein, Menschen wieder mehr für unsere
Umwelt und vordergründig die Fauna zu sensibilisieren, denn viele
Arten sind gefährdet. Aus diesem Grund gibt es auch dieses Jahr
wieder eine kleine Bauanleitung, damit auch Sie helfen können, den
Artenreichtum zu erhalten.
Die Kalender sind im Osterzgebirge im Büro der Grünen Liga
Osterzgebirge e.V., im Schloss Lauenstein sowie im Hofladen des
Milchschafhofes Bärenstein erhältlich.
Auch Ulf Tertel hat als langjähriger Naturschutzhelfer und
Hobbyfotograf viel Zeit und Geduld in aufwändige Tieraufnahmen
gesteckt. In seinem Vortrag am 27.10.2016 um 17.30 Uhr nimmt
er uns mit auf einen Streifzug durch die heimische Flora & Fauna.
Die sehenswerten Aufnahmen berichten von der Sanierung des
FND Diebsgrundteich in der Dippser Heide und dessen
artenreichen
Libellenvorkommen,
den
Bewohnern
von
Streuobstwiesen, Oelsabach, Hafterteich und Dippser Vorsperre bis
hin zu Lebensräumen in Oelsen und im Zinnwalder Hochmoor.
Antje Lindner
Natur-Schatzkiste Osterzgebirge
Oktober: Wollkopf-Kratzdistel
Unter dieser Rubrik wollen wir monatlich
bemerkenswerte und interessante Beobachtungen in der
Natur im Osterzgebirge vorstellen. Bei jedem
Spaziergang, jeder Wanderung oder Fahrradtour gibt es
zu jeder Jahreszeit Besonderheiten zu entdecken. Ihr
liebe Leser seid herzlich eingeladen, eure
Naturerlebnisse oder Beobachtungen der Redaktion des
Grünen Blätt’ls mitzuteilen und somit andere Leser an
euren Entdeckungen teilhaben zu lassen.
Cirsium eriophorum (L.) SCOP.
Asteraceae (Korbblütengewächse)
Höhe: 50 – 150 (250) cm
Blätter: sitzend, fiederschnittig mit
kräftigen gelben Stacheln, oberseits
grün, unterseits weißfilzig, Blattränder
nicht am Stängel herablaufend
Blütenköpfe: einzeln stehend, Hülle dicht wollig behaart (Name!),
Durchmesser bis 7 cm (größte Blüten der Gattung)
Blütezeit: Juli bis September
Den Namen verdankt sie ihrem wollig-behaarten Stängel und der
spinnwebartigen wolligen Hülle der Blütenköpfe.
Fans der mittelinsel kommen
im Umweltzentrum Freital
zusammen
Im Rahmen der Freitaler Kultu(All)Tage startete das
Projekt mittelinsel Am Markt direkt an der Dresdner
Straße im Stadtteil Potschappel. Nach einigen
Pflanzaktionen durch Freitaler Bürger*innen und einer
umfangreichen liebevollen Gestaltung der Fläche
durch Schlüler*innen des Weißeritzgymnasiums,
werden nun gemeinsam weitere Schritte für die Fläche
geplant. Dazu findet im Umweltzentrum Freital e.V.
auf der August-Bebel-Straße 3 am 18.10.2016 um
17:00 Uhr eine Ideenschmiede statt, bei der Ideen
darüber gesammelt werden, was sich die Bürger*innen
noch im Stadtbild wünschen. Gleichzeitig möchten wir
uns bei allen Unterstützer*innen und den Freitaler
Unternehmen sowie Vereinen bedanken, die bis jetzt
uneigennützig an dem Projekt mitgewirkt haben.
Gern geben wir Ihnen weitere Informationen zu dem
Projekt und dieser Veranstaltung.
Die Pflanze ist zweijährig. Im 1. Jahr bildet die Pflanze eine Rosette, die
einen halben Meter breit werden kann und aus der sich im 2. Jahr der
Unsere Kontaktdaten:
Stängel entwickelt. Die Pflanze stirbt nach der Blüte ab.
Umweltzentrum Freital
Der Lebenszyklus erfordert offene, gestörte Standorte zum Zeitpunkt der e.V.
Keimung, da die Art in einer geschlossenen Rasenmatrix nicht keimen
August-Bebel-Straße 3
kann.
01705 Freital
Die Wollkopf -Kratzdistel ist eine in Sachsen eigentlich ausgestorbene
Art, tritt aber seit einigen Jahren an mäßig feuchten Ruderalstellen
neophytisch auf. In Sachsen findet man sie gelegentlich entlang der
Verkehrswege. Im Osterzgebirge kann man sie in der Nähe des
Kahleberges sehen.
Literatur:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland
Floraweb
Brigitte Böhme, Dippoldiswalde
Tel.: 0351/645007
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.umweltzentrum-freital.de
Facebook: www.facebook.com/umweltzentrum.freital
Öffnungszeiten: Mittwoch 10. 00 - 15.00 Uhr & jeden 2.
Donnerstag im Monat
Ansprechpersonen: Dorothee Zetzsche und Saskia Zeising
5
1.10. Sa
Johö: Naturmarkt mit Marktfest und verlängerter Öffnungszeit, 9.00 - 15.30 Uhr, Parkplatz Pienner Str. 1
4.10. Di
NABU FG Botanik FG.: Kartierungstreffen Teichschlammflora; 14.15 Uhr Parkplatz Bernhard-KellermannStraße 20, Exkursionsbeginn 15.00 Uhr Parkplatz an der B101 in Forchheim
5.10. Mi
Entdecken Sie Ftl.+Umgebung: Wanderung „Im Obstanbaugebiet Borthen“; 8.59 Uhr Dresden Hbf
6.-8.10.
Kunsthof Maxen: Mineralienseminar (Dr. Klaus Fandrich), Maxener Str. 77, Müglitztal; Anmeldung [email protected]
8.10. Sa
Grünes Forum Pillnitz: 12. Pillnitzer Apfeltag, 10.00 – 17.00 Uhr, Lohmener Str. 10, Dresden
8.10. Sa
Entdecken Sie Ftl.+Umgebung: Wanderung „Borschelweg – Warnsdorfer Quelle - Mauerhammer“; 9.30 Uhr
Kurplatz Hartha
9.10. So
Kunsthof Maxen: Maxener Mineralienbörse; 10.00 – 17.00 Uhr, Maxener Str. 77, Müglitztal
9.-15.10.
Jojö: Bauwoche (Feldhecke bauen), Johannishöhe Tharandt, Kost und Logis frei, Anmeldung unter Tel.:
035203 37181 oder [email protected]
15.10. Sa Johö: Naturmarkt, 9.00 - 13.00 Uhr, Parkplatz Pienner Str. 1
UWZ Ftl.: „Entdeckerwanderung für Groß und Klein“; 9.30 Uhr auf der Brücke des Bahnhofs Hainsberg
West; Anmeldung bis 11.10.2016 über UWZ Freital, 5 €
Schäferei Drutschmann: Tag des traditionellen Handwerks mit Schauvorführungen, Streichelgehege,
16.10. So
Kulinarischem vom Lamm und Produktpräsentation im Hofladen, 10. 00 – 17.00 Uhr, Am Dorfbach 10, Reichstädt
Bergbaumuseum Altenberg: Tag des traditionellen Handwerks mit Papierschöpfen, Schmiedehandwerk, Mi16.10. So
neralienbearbeitung; 10.00 – 17.00 Uhr, Mühlenstraße 2, Altenberg
LANU: Seminar Unverzichtbar oder Unverantwortbar? – nichteinheimische Baumarten in Sachsen. Walder17.-18.10. lebniswerkstatt Sylvaticon, Forstbotanischer Garten Tharandt, Anmeldung 0341 2353630 oder [email protected] bis 02.10.2016, Kosten: 35,-/20,-€
LANU: Gewässerforum 2016, 10.00 – 16.00 Uhr, Haus an der Kreuzkirche Dresden, Anmeldung 0351 / 8141618.10. Di
609
18.10. Di UWZ Ftl. „Ideenschmiede & Dankeschöntreffen zum Projekt Mittelinsel“; 17.00 – 19.00 Uhr; UWZ Freital
15.10. Sa
Freiberger Kolloqium: „Weltkulturerbe Montanregion Erzgebirge – Wie geht’s weiter?“ ( Prof. Dr. Helmut
Albrecht); 19.30 – 21.30 Uhr; terra mineralia, Schloss Freudenstein, Schlossplatz 1, Freiberg
NABU: Vortrag „Bestandsentwicklung seltener und gefährdeter Pflanzenarten in Sachsen“ (Frank Rich25.10. Di
ter), 18.00 Uhr Botanischer Garten Dresden, Stübelallee 3
Grüne Liga: Vortrag „Streifzug durch die heimische Flora & Fauna“ (Ulf Tertel); 17.30 Uhr Dipps, Große Was27.10. Do
sergasse 9 (vorher ab 16.00 Uhr Blätt’l Falzen – Helfer willkommen)
Opernhaus Chemnitz: 4. Sächsische Nachhaltigkeitskonferenz, 9.30 – 12.30 Uhr, Theaterplatz 2, Chemnitz;
28.10.16
Anmeldung bis 14.10. erfoderlich (www.carlowitz-gesellschaft.de/)
TIETZ Chemnitz: Sächsische Ornithologentagung des NABU Sachsen, Moritzstraße 20, Chemnitz, Anmel28.-29.10.
dung [email protected], Einlass 28.10. ab 19.30 Uhr, 29.10. ab 8.30 Uhr
Bündnis 90/Die : 10. Sächsischer Klimakongress; 10.00 – 17.00 Uhr, Bergstraße 64, Hörsaalzentrum TU Dres29.10. Sa
den, Anmeldung www.gruene-fraktion-sachsen.de/kongressanmeldung
LANU: Baum- und Gehölzschutz in Sachsen – von der Erfassung und Dokumentation bis zu Schutz und Pfle1.11. Di
ge von Bäumen, 9.00 – 16.00 Uhr, 20,00 €, Anmeldung über www.lanu.de
20.10. Do
LANU = Akademie der Sächs. Landesstiftung Natur und Umwelt:
035203-448820
AG Kaitz-Nöthnitzgrund über Hans-Jacob Christ 0351-4017915
Botanischer Garten Schellerhau 035052-67938
Johö = Johannishöhe Tharandt: 035203-37181
LPV = Landschaftspflegeverband Sächs.Schweiz-Osterzgebirge
03504-629666
Naturschutzgroßprojekt Bergwiesen im Osterzgebirge Holger Menzer
035056-22925
Entdecken Sie Freital+Umgeb: Wanderleiter Christian Leonhardt 0351Naturschutzhelfer: über Immo Grötzsch, 0351-6503151
6492549
FG Botanik Freiberg: Marko Olias 03731-31486
NABU Fbg = Naturschutzbund Freiberg Tel. 03731-202764
FG Fledermausschutz über Ulrich Zöphel 0351-8499350
Salvia - der Laden im Kräuterhof 0351-6502042
FG Geobotanik: Prof. Hardtke, 035206-23724
FG Ornithologie: über Rainer Bellmann 035052/63710
Schäferei Drutschmann 03504-613973
Thar.Wald = Tourismusamt Tharandt 035203-37616
Förderverein für die Natur des Osterzgebirges: 035054-29140
Grüne Liga Osterzgebirge: 03504-618585
UZ Chemnitz = Umweltzentrum Chemnitz: 0371-350007
UZ Ftl = Umweltzentrum Freital: 0351-645007
Redaktionsschluss für die
nächste Ausgabe des Grünen
Blätt’ls: 24.10.
Gemeinsames Falzen und Eintüten des nächsten Grünen Blätt'ls am
Donnerstag, den 27.10., 16.00 Uhr Dipps, Große Wassergasse 9,
anschließend Flora & Fauna Vortrag
Porto- und Copyspenden bitte auf's Spendenkonto der
GRÜNEN LIGA: Dresdner Volks-Raiffeisenbank: IBAN
DE51 8509 0000 4600 7810 01
BIZ: GENODEF1DRS (Die Grüne Liga ist als gemeinnützig
anerkannt, Spenden sind deshalb von der Steuer absetzbar)
Verantwortlich für dieses Grüne Blätt'l:
Andreas Warschau, Grüne Liga Osterzgebirge e.V.;
Wassergasse 9, 01744 Dippoldiswalde, 03504 - 618585,
[email protected]; www.grueneligaosterzgebirge.de
(Verantwortung der Autoren für namentlich
gekennzeichnete Beiträge)