Ein kleiner Blick über den Tellerrand Teil 4

Ein kleiner Blick über den Tellerrand Teil 4
Wir klären euch heute über die Gefahren eines Hurrikans aufs und wie man sich bestmöglich
auf das Eintreffen vorbereiten kann.
Gefahren eines Hurrikans:
Ein Hurrikan bringt drei Hauptgefahren mit sich. Diese sind natürlich nicht bei jedem Sturm
gleich groß, sondern richten sich nach verschiedenen Faktoren. Hauptsächlich spielt dabei der
Faktor „Stärke des Sturms“ eine große Rolle. Ein Gefahrenpotenzial sind die schweren
Sturmböen, die ein Hurrikan mit sich bringt. Diese betragen je nach Kategorie bis mehr als
251 km/h (Kategorie 5 der Saffir- Simpson- Skala). Die Sturmböen richten Schäden an
Gebäuden und Fahrzeugen an, indem zum Beispiel Dächer abgedeckt werden oder Autos
angehoben werden können. Außerdem werden Bäume entwurzelt, Äste brechen ab und es
kommt zu Windbruch. Allerdings sind die Sturmböen des Hurrikans nicht die einzige Gefahr
durch Wind. Ein Großteil aller Hurrikans wird von Tornados, die in den Gewittern am Rand
entstehen, begleitet. Diese dauern zwar nicht lange an, haben jedoch genug Kraft, um
ebenfalls Bäume zu entwurzeln, Dächer abzudecken und Trümmerteile durch die Luft zu
wirbeln. Über dem offenen Meer sind diese Tornados „Wasserhosen“ und größtenteils
ungefährlich für den Menschen, da sie nur wenige Sekunden bis Minuten andauern, aber über
dem Land ist die Gefahr für den Menschen dann deutlich größer von einem Tornado getroffen
zu werden.
Eine weitere Gefahr geht von den starken
Niederschlägen eines Hurrikans aus. Diese
entstehen dadurch, dass sich der Sturm in
den Küstenregionen durch die Reibung
abkühlt. Somit sinkt auch der Taupunkt
und die relative Luftfeuchte steigt auf über
100%. Die Luft kann nun die, über dem
Atlantik aufgenommene, Feuchtigkeit
nicht mehr halten und es kommt zu starken
Niederschlägen. Dabei können an einem
Tag bis zu 500mm Regen zusammen
kommen. Das entspricht ca. 500l Regen
auf einen Quadratmeter. Diese
Wassermassen überspülen dann Straßen
und der Boden wird aufgeweicht, sodass es
zu Erdrutschen kommen kann.
Das dritte und größte Gefahrenpotenzial geht von Sturmfluten aus. Sturmfluten entstehen
durch Wasserberge auf dem Meer, welche an der Küste nicht ausweichen können. Solche
Berge entstehen durch den Wind, welcher das Wasser voranschiebt, und durch den niedrigen
Druck im Zentrum eines Hurrikans. Treffen diese Berge, welche je nach Stärke auf bis zu
über 10m anwachsen können, auf Land, reißen sie ganze Strände mit sich. Der Fachbegriff
hierfür lautet Küstenerosion und bedeutet so viel wie, die Veränderung einer
Küstenlandschaft durch Gezeiten und Wettereinflüsse. Sturmfluten reichen bis weit ins
Landesinnere hinein und sorgen damit neben den starken Regenfällen auch zu Überflutungen.
Dadurch wird die Infrastruktur des betroffenen Gebietes erheblich zerstört. Außerdem werden
die Fundamente von Häusern unterspült, was zum Einsturz des Hauses führen kann. Es heißt,
dass bei einem Hurrikan mehr Menschen durch die Flut sterben, als durch die heftigen Winde.
Sturmfluten sind abhängig von vielen verschiedenen Faktoren. Dazu zählen die Stärke und
Richtung des Sturms sowie das Relief unter der Wasseroberfläche und der momentane
Gezeitenstand (Ebbe oder Flut).
Das Zusammenwirken der verschiedenen Gefahrenpotenziale kann katastrophale Folgen
haben. Durch die starken Niederschläge und Windböen können ganze Brücken eingerissen
werden. Dazu kommen überflutete und durch Erdrutsche beschädigte Straßen, welche durch
die Sturmflut und den Regen entstehen. Dies hat zur Folge, dass das betroffene Gebiet von der
Außenwelt abgeschnitten ist, dass es Ausfälle in der Strom- und Trinkwasserversorgung gibt.
Allerdings entstehen auch landwirtschaftliche Schäden. Zum Beispiel können ganze Ernten
zerstört werden.
Allerdings gibt es auch Leitfäden, um sich vor solchen Hurrikans zu schützen. Eine Statistik
sagt, dass jeder US- Dollar, der in Schutzmaßnahmen vor einem Hurrikan investiert worden
ist, rund 50 US- Dollar Schaden vermeidet. Beim Hausbau kann schon viel zum Schutz gegen
einen Wirbelsturm getan werden. Zum einen können umklappbare Windabweiser an Fenstern
montiert werden, was sicherer ist als nachträglich Bretter vor die Fenster zu nageln.
Außerdem kann man im Garten die Bäume entweder weit genug vom Haus einsetzen, sodass
bei einem eventuellen Umstürzen das Haus nicht beschädigt wird, oder die Bäume sollten
regelmäßig zurückgeschnitten werden. Des Weiteren ist zu beachten, dass man einen
sogenannten Windschutzbunker beim Bau des Hauses integriert. Dies ist ein Raum, welcher
Schutz vor den stärksten Winden garantiert. Daher ist es sinnvoll, einen solchen Raum im
Keller zu errichten. Zusätzlich sollte die Gebäudeaerodynamik beachtet werden. Damit ist
gemeint, dass Vorschriften zum Schutz vor starken Winden und zur Verkleinerung der
Kräfte 1, die bei einem Sturm auf das Haus wirken, eingehalten werden. Zudem gibt es speziell
auf den Schutz vor den Kräften eines Wirbelsturms ausgelegte Materialien, welche man
verwenden sollte. Dazu zählen spezielle Fenster, Türen und viele mehr. Beim Dach des
Hauses sollte man darauf achten, dass dieses stabil und fest im Mauerwerk verankert ist. Als
letztes ist beim Bau des Hauses zu beachten, dass man Antennen und Schornsteine vermeidet,
da diese besonders windanfällig sind und in Schwingung versetzt werden können.
Wenn man in einem Gebiet wohnt, welches von einem Hurrikan bedroht wird, gibt es gewisse
Verhaltensweisen, welche man beachten sollte. Wenn man im bedrohten Gebiet bleibt, ist es
empfehlenswert, extra für solche Fälle errichtete Rundfunkkanäle 2zu hören. Die
dazugehörigen Frequenzen werden auf Schildern an den Highways angezeigt. Zusätzlich dazu
kann man sich bei seiner Stadt über die örtlichen Notfallpläne informieren. Außerdem kann
man sich beim amerikanischen Roten Kreuz über die nächstgelegensten Schutzunterkünfte
informieren. Damit man beim Eintreffen des Sturmes gut gewappnet ist, sollte man ein paar
Gegenstände und Lebensmittel zurechtlegen. Dazu zählt ein Radio, welches mit Batterien
betrieben werden kann, mit dementsprechenden Ersatzbatterien. Des Weiteren Straßenkarten
für den Fall einer Evakuierung. Diese sollten einen kleinen Maßstab haben und man sollte
sich mehrere Ersatzrouten überlegen, falls es durch Überschwemmungen o.ä. zu
Straßensperren kommen sollte. Außerdem ist es wichtig, das Auto voll zu tanken, damit man
nicht im Fall einer Evakuierung eingeschränkt ist. Die Getränke, welche ca. 2 Liter pro Person
am Tag betragen sollte, sind am besten in Dosen aufzubewahren. Bei der Nahrung ist darauf
zu achten, dass es genug Vorräte gibt, auch bei Baby- und Tiernahrung, und dass es
Lebensmittel sind, welche nicht erst zubereitet werden müssen. Bei einem möglichen
Evakuierungsbefehl der Regierung gibt es auch Dinge, die beachtet werden müssen. Das
Wichtigste ist hierbei, dass die Gefahrenzone so schnell wie möglich verlassen wird. Dabei
sollte man überschwemmte Straßen und unterspülte Brücken meiden, da bei den Brücken
Einsturzgefahr besteht. Außerdem sollte man in seinem Haus alle Versorgungsleitungen
abdrehen, dazu zählen Gas, Wasser und Strom.
Sein Haus sollte man verschließen, da es in Krisengebieten immer wieder Einbrüche gibt. Als
letztes sollte man, falls es möglich ist, einer Person erzählen, wohin man sich begibt, um
späteren Missverständnissen aus dem Weg zu gehen.
1
Druck- und Sogkräfte
2
sog. Emergency Broadcasting Stations