Werkstattluft schnuppern

Freitag, 7. Oktober 2016
RSTBO3, Nr. 234, 40. Woche
STEINFURT
KU R Z B ER I C H T E T
Wider den Zahn der Zeit
Aktionstag Hundefreilauf
Restaurierung der Außenhaut von St. Johannes Nepomuk ist Sisyphosarbeit
STEINFURT. Der nächste Aktionstag des Hundefreilaufver-
eins Steinfurt steht vor der Tür: Am Sonntag (9. Oktober)
steht der Platz an der Liedekerker Straße wieder exklusiv
den Vereinsmitgliedern zur Verfügung. Ab 14 Uhr steht –
sofern es das Wetter zulässt – Intelligenz-Spielzeug zum
Ausprobieren im Mittelpunkt, heißt es in einer Mitteilung
des Vereins. Natürlich gibt es auch wieder etwas zu trinken
und der Grill wird am Nachmittags angefeuert. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung zur Veranstaltung per E-Mail an hundefreilauf.steinfurt@ gmail.com gebeten.
Claus Muchow über Ebola-Einsatz
BURGSTEINFURT. Der Seniorenkreis des CVJM und der
Evangelischen Frauenhilfe trifft sich am Montag (10. Oktober) um 15 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum, Flintenstraße 9. An diesem Nachmittag berichtet Bezirksschornsteinfegermeister Claus Muchow über seine Tätigkeit
als Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuzes und der Bundeswehr beim Ebola-Einsatz in Westafrika in den Jahren
2014 und 2015. Alle Interessierten sind willkommen.
Gottesdienst „Nimm‘s wörtlich“
BURGSTEINFURT. Die Evangelische Kirchengemeinde Burg-
steinfurt bietet am kommenden Sonntag (9. Oktober) um
17 Uhr einen zusätzlichen Gottesdienst in der Kleinen Kirche an. Ein Gruppe aktiver Gemeindemitglieder hat diesen
unter dem Titel „Nimm‘s wörtlich: Gott sei Dank“ vorbereitet. Dabei steht die Redewendung im Mittelpunkt, heißt es
in der Mitteilung. „Gerne möchten wir uns neu bewusst
machen, welche Bedeutung die Dankbarkeit für uns hat“,
teilen die Organisatoren mit. Karin Maib wird eine Kurzpredigt halten. Alicia Werdeling am Waldhorn und Simone
Schnaars an Flügel und Orgel werden die musikalische Gestaltung übernehmen und unter anderem den zweiten Satz
aus dem Hornkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart zu
Gehör bringen.
Sprechstunden fallen aus
BURGSTEINFURT. Die Sprechstunden der Evangelischen
Frauenhilfe und MAKKS fallen am heutigen Freitag (7. Oktober) sowie am Dienstag (11. Oktober) und Freitag (14.
Oktober) aus. Das teilt das Ev. Gemeindebüro mit.
BURGSTEINFURT. „Saure“ Regengüsse, also Schadstoffe
aus der Luft, haben Statuen,
Skulpturen und Sandsteinquadern an der Kirche St. Johannes Nepomuk unerbittlich Spuren ins Gesicht geschrieben. Das ist durchaus
wörtlich zu nehmen, wenn
man die abgeschliffenen Züge des Namenspatrons näher
betrachtet. Auch Abschleifungen am Bischofswappen machen Gegenmaßnahmen erforderlich (wir berichteten).
Hoch oben auf dem Gerüst
am Hauptportal, der Schauseite der Kirche, rücken
Handwerker des Steinmetzbetriebs Häder aus Greven
mit
Pressluftmeißel
und
Trennscheiben in diesen Tagen den zum Teil schon erheblich verwitterten Sandsteinen zu Leibe, um sie auszubessern oder zu erneuern.
Sie
entfernten
maroden
Sandstein, kratzen Fugen
aus, verputzen aufgeplatzte
Stellen, setzen hier und da
einen Anker oder bringen
kleinere statische Sicherungen an, die dazu beitragen,
die Außenhaut wieder zu stabilisieren. Mit dem stark angegriffenen Bischofswappen
werden sich noch Restauratoren beschäftigen müssen.
Filigranarbeit
Auf der Westseite des Gotteshauses haben Mitarbeiter der
Kunstglaserei Bus aus Rheine, die sich unter anderem
auf Bleiverglasung und Restaurierung spezialisiert hat,
damit begonnen, die Fenster
Das Kreuz, an dem die Handwerker auf der zehnten Plattform in etwa 22 Metern Höhe arbeiten, ist der krönende AbFOTOS: HERMANN-JOSEF PAPE
schluss des Hauptportals. Dort wurde ein verrosteter Anker ausgetauscht.
der Kirche auszubauen, um
sie einer Restaurierung zu
unterziehen. Bis auf zwei Apsisfenster sollen sämtliche
weitere zwölf Fenster reihum
aufgearbeitet werden. Bevor
der Fensterausbau erfolgt,
werden von innen Spanplatten davor gesetzt. Die einzelnen
Glasfensterfragmente
werden in der Werkstatt bearbeitet. Defekte Stücke werden erneuert, jedes Glas ge-
reinigt, die Elemente zu einer
Bleiverglasung zusammengefügt und beidseitig mit dauerelastischen Kitt abgedichtet, damit das Gefüge vor Regenwasser geschützt ist. 544
Glasstücke besitzt jedes Fenster. Schlussendlich erfolgt der
passgenaue Einbau. Halt
gegen Winddruck bekommt
die Fensterfläche durch quer
ins Mauerwerk eingelassene
rostfreie Stahlstäbe.
„Jedes Kirchenfenster ist
ein Kunstwerk für sich. So
eine Bleiverglasung, die man
mit ihren Einzelstücken ausbaut, geht 15 bis 20 Mal
durch unsere Hände. Es ist
schon etwas Besonderes,
wenn man mit seiner Hände
Arbeit Kulturgüter erhalten
kann“, erklärt Firmenchef
Bruno Bus. Und er ergänzt:
„Für mich ist die Arbeit der
Kunstglaser nach wie vor ein
Traumberuf“.
Sein Sohn
Andre wird in den nächsten
Jahren als Meister das Geschäft weiterführen.
Jetzt müssen die Kirchenbesucher erst einmal mit
Fensteröffnungen leben, die
mit Spanplatten gesichert
sind. Wenn alles nach Plan
läuft, sollen die restaurierten
Fenster noch vor Weihnachten wieder eingesetzt werH.-J. Pape
den.
Anzeigen-Sonderveröffentlichung · 7. Oktober 2016
AM SAMSTAG UND SONNTAG, 8. UND 9. OKTOBER, VON 11 BIS 17 UHR
Tag des Tischlers
Werkstattluft schnuppern
Viele Betriebe in der Region öffnen ihre Türen und geben spannende Einblicke in ihre tägliche Arbeit
U
nter
dem
Motto
„Tischler retten Ihr
Wochenende“
präsentieren viele örtliche Betriebe am Samstag und
Sonntag, 8. und 9. Oktober,
unter anderem raffinierte
Einrichtungslösungen sowie
moderne Fenster, Türen und
Treppen. Denn: Der landesweite Tag des Tischlers steht
im Kalender. Einrichtungsideen sammeln, Werkstattluft schnuppern und dem
Tischlermeister über die
Schulter schauen – all das ist
möglich. Dafür öffnen die
Tischler ihre Werkstätten für interessierte
Besucher und bieten ein vielseitiges Programm
mit inspirierenden und praktischen Einrichtungsideen
–
von der gelungenen Kombination
aus Wohnen und
Arbeiten über clevere
Stauraumlösungen bis hin
zu Licht im Möbel. Weitere
Schwerpunkte sind moderne
Fenster und Türen sowie
Treppen und Fußböden.
Das kennt wohl fast jeder:
Der Keller steht voller Kisten
und Kartons. Schubladen
und Schränke quellen über.
Und wohin mit den ganzen
Büchern? Es ist schon erstaunlich, was sich im Laufe
der Zeit so alles ansammeln
kann. Um dem Ganzen Herr
zu werden, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man
trennt sich von einigen Sachen oder man nutzt die Fläche besser aus. Am Tag des
Tischlers zeigen die Betriebe
Am Tag des Tischlers bekommen Interessierte viele Einblicke in ein spannendes Handwerk.
intelligente
Stauraumlösu
ngen und Raumsparkonzepte.
Ein anderes Thema der
Branche:
Einbruchschutz.
Im Schnitt wird in Deutschland alle drei bis vier Minuten in ein Haus oder eine
Wohnung eingebrochen –
Tendenz steigend. Nur jeder
sechste Einbruch wird aufgeklärt. Besonders beliebt
sind dabei Fenster beziehungsweise Terrassen- und
Balkontüren. Über 80 Prozent der Einbrecher nutzen
diese Schwachstellen,
um in ein Haus einzudringen, denn konventionelle Fenster- und
Türensicherungen
sind
kein großes Hindernis. Am
Tag des Tischlers erfahren
die Besucher, wie sie sich
mit mechanischem Einbruchschutz vor ungebetenen Gästen schützen können.
Wenn’s ums Arbeiten in
den eigenen vier Wänden
geht, ist der Tischler ebenfalls der richtige Ansprechpartner. Denn: Büroarbeit
befindet sich im Wandel. Die
Digitalisierung und das Streben nach einer besseren Vereinbarkeit von Familie und
Beruf rücken das Home-Of-
fice stärker in den Vordergrund. Es ist nicht mehr
zwingend notwendig, ins
Büro zu fahren. Dank digitaler Anbindung an den Firmenserver und das Internet
lässt sich ein Großteil der
Arbeit aus dem eigenen
Home-Office heraus erledigen. Ein solches Büro vom
Tischler ist dabei auf die individuellen Bedürfnisse des
jeweiligen Nutzers zugeschnitten – von der Ausrichtung des Arbeitsplatzes über
die geschickte Integration
der Technik bis hin zu Ablageflächen und Stauraum für
Unterlagen.
Längst sind Tischler auch
Experte in Sachen Licht im
Möbel: Bis zur Jahrtausendwende beschränkte sich dies
meist auf Vitrinenbeleuchtungen mit Halogenstrahlern oder die beleuchtete
Hausbar. Die Lichttechnik
war zu klobig, ihr Einbau zu
schwierig und die Leuchtmittel wurden zu heiß. Mit
der LED-Technik hat sich die
Situation grundlegend geändert. Mit dem Einbau der
kleinen, sparsamen, extrem
langlebigen farbigen oder
weißen LEDs kann der Tischler heutzutage an Möbeln,
Wandverkleidungen
oder
auch Treppen ganz besondere Akzente setzen.
Mehr Informationen zum
Programm der einzelnen
Tischlereien gibt es im Internet. | www.tag-des-tischlers.de
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Bernd Fißmann Schreinermeister
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