Facharzt-Information 4.Okt 2016

Facharzt-Information
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München, 4. Oktober 2016
Ein erheblicher Schaden für die gesamte Ärzteschaft!
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
offenbar greift die 2. stellv. Vorsitzende der KVB, Frau Dr. Enger, nach dem vermeintlich letzten
Strohhalm, der sie wieder ins Ärzteparlament bringen soll. Mit der eigenmächtigen und nicht abgestimmten Veröffentlichung des sog. „Neubauer-Gutachtens“ wollte sie wohl in letzter Minute ihren
„heldenhaften“ Kampf für Transparenz in der KV illustrieren. Dadurch hat Frau Dr. Enger – auch
nach Ansicht des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas
Gassen – „der Ärzteschaft mit ihrem Vorpreschen einen erheblichen Schaden bereitet“.
Dass sie damit klar gegen einen Beschluss der Vertreterversammlung gehandelt hat, ist ihr als
hauptamtliches Vorstandsmitglied der KVB offenbar egal. Die Vertreterversammlung hat mit Beschluss vom 15. Juni 2016 ausdrücklich nicht die Veröffentlichung des Neubauer-Gutachtens
sondern ein Gesamtkonzept auf Grundlage des Gutachtens vorgesehen. Mit Erstellung des Gesamtkonzeptes wurde das Zentralinstitut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (ZI) beauftragt.
Die Veröffentlichung des Basis-Gutachtens ist somit nicht nur ein eklatanter Vertrauensbruch, sondern es schadet den Interessen insbesondere der Fachärzte bei den anstehenden Verhandlungen
erheblich!
Die jetzige Veröffentlichung des Gutachtens in dieser Form, ohne aktuelle Daten und ohne konzeptionelle Einbindung, eröffnet anderen Verhandlungspartnern, wie beispielsweise den Krankenkassen, die Möglichkeit das ganze Gutachten zu diskreditieren. Abgesehen davon, dass ein
solches Gutachten nur in einer abgestimmten, nachhaltigen und von möglichst allen Vertretern der
Ärzteschaft getragenen Kampagne, heißt als Gesamtkonzept, Wirkung entfalten kann.
Dieses naive Vorgehen von Frau Dr. Enger schadet allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten
und wird einen unmittelbaren wirtschaftlichen Schaden mit sich bringen. Die heute veröffentlichten
Stellungnahmen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), sowie die der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV) in Bezug auf dieses für die gesamte Ärzteschaft schädigende Verhalten
sind eindeutig: Frau Dr. Enger hat damit nicht nur ihre Amtspflichten verletzt, sie hat durch Ihr eigenmächtiges Vorgehen auch viel Geld der Vertragsärzte und der Psychotherapeuten vergeudet!
Der Versuch, Arztgruppen gegeneinander aufzustacheln, hat Methode: Grundversorger gegen
Spezialisten, Selbständige gegen Angestellte, die „Guten des Bayerischen Fachärzteverbandes
(BFÄV)“ gegen die „schlechten Berufsverbände“, all das entspricht den seit Jahren zu beobachtenden spalterischen Aktivitäten des Bayerischen Fachärzteverbandes.
Hrsg. AFB e.V. - ALLIANZ Fachärztlicher Berufsverbände - Dr. P. Schmelz (V.i.S.d.P.) - Falkenstr. 34 - 81541 München - Fax 089/48 99 80-38 - [email protected]
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Hrsg. AFB e.V. – Dr. P. Schmelz (V.i.S.d.P.) – Falkenstr. 34 – 81541 München - Fax: 089/48 99 80 38 – [email protected]
Durch diese Zersplitterungsmachenschaften werden die Fachärzte jedoch nur geschwächt, zur
Freude der fachärztlichen Gegner.
Denn nur gemeinsam sind wir Fachärzte stark! Über die Allianz Fachärztlicher Berufsverbände
(AFB) erreichen wir Veränderungen!
Freundliche kollegiale Grüße
Dr. Schmelz
Dr. Vescia
Dr. Heinz
Dr. Gass
Dr. Bartsch
Quelle: http://blog.kvb.de/vorstand/
Veröffentlichung Neubauer-Gutachten und Beschluss der Vertreterversammlung der
KVB
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
am Samstag, den 1. Oktober 2016, wurde auf der Internetseite „Facharzt.de“ ein Gutachten, das Herr
Professor Dr. Günter Neubauer im Auftrag der Vertreterversammlung der KVB erstellt hatte, online zur
Verfügung gestellt. Dies geschah eigenmächtig auf Veranlassung der 2. stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der KVB, Dr. Ilka Enger.
Die Einstellung des Gutachtens auf der Internetseite „Facharzt.de“ war im Vorstand der KVB nicht abgestimmt und widerspricht dem Beschluss der Vertreterversammlung der KVB. Dieser sah vor, dass
eine Arbeitsgruppe ein Konzept erstellt, wie das Gutachten im Rahmen einer bundesweiten Kampagne
mit entsprechenden Interpretationen und vor allem auf einer aktualisierten Zahlenbasis durch das
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) öffentlich gemacht werden kann. Dies hätte dann
als wichtige Basis für die Weiterentwicklung des EBM und für die Honorarverhandlungen auf Bundesund Landesebene für die KBV und die einzelnen KVen dienen können.
Das Vorgehen von Frau Dr. Enger widerspricht demnach eklatant dem Beschluss (TOP 01,
Antrag 10) der Vertreterversammlung der KVB vom 15. Juni 2016, ein Gesamtkonzept bis Ende September 2016 zu veröffentlichen.
Frau Dr. Enger hat somit die abgestimmte Vorgehensweise durch ihren rein wahltaktisch begründeten
Alleingang nun zunichte gemacht und damit den Interessen der auch von ihr vertretenen Ärzteschaft
einen erheblichen Schaden zugefügt. Der Versuch, bestimmte Arztgruppen gegen andere Gruppen von
Ärzten aufzustacheln, ist verwerflich und nicht dazu geeignet, die Verhandlungsposition der Kassenärztlichen Vereinigung im Sinne ihrer Mitglieder, der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten,
zu stärken. Vor diesem Hintergrund wäre Frau Dr. Enger gut beraten, über die Sinnhaftigkeit ihrer weiteren Mitarbeit in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung kritisch zu reflektieren.
Um jeder Form der Legendenbildung vorzubeugen, haben wir uns entschieden, das Gutachten (Modul
1 sowie Module 2 bis 4) zusammen mit dem oben genannten Beschluss der Vertreterversammlung der
KVB auf unserer Internetseite allen Interessierten öffentlich zugänglich zu machen. Wir danken Herrn
Professor Neubauer und seinem Team für ihre engagierte Arbeit und überlassen es jedem interessierten Leser selbst, seine Schlüsse aus dem Gutachten und der Vorgehensweise von Frau Dr. Enger zu
ziehen.
Ihr Vorstand der KVB
Dr. Krombholz
Dr. Schmelz
Hrsg. AFB e.V. - ALLIANZ Fachärztlicher Berufsverbände - Dr. P. Schmelz (V.i.S.d.P.) - Falkenstr. 34 - 81541 München - Fax 089/48 99 80-38 - [email protected]