Modulare IT-Gesamtlösung für EVU

Modulare IT-Gesamtlösung für EVU
Geschäftsprozess-Unterstützung
IT Dienstleistungen für EVU
Lösungsbeschrieb
1
Einleitung
Youtility hat im 2013 gemeinsam mit Energieversorgungsunternehmen (EVU) und Geschäftspartnern Optimatik
AG, axept und AdelCloud AG eine "Zentrale IT-Gesamtlösung für EVU" aufgebaut, mit der die Sparten Strom,
Gas, Wasser, Wärme und auch Teilbereiche der Telekommunikation abgewickelt werden können.
Die Einführung von weiteren Kunden wird in enger Zusammenarbeit mit Youtility, Optimatik, axept und dem Kunden sichergestellt.
2
2.1
Lösungskonzept
Übersicht
Im Zentrum der Lösung steht das System "Inubit Suite", mit welchem die unterschiedlichsten Systeme über einen
'Enterprise Service Bus' verbunden werden. Damit können in Unterstützung von 'Business Prozess Management'
systemübergreifend Geschäftsprozesse abgewickelt werden.
Die Lösung setzt sich aus folgenden Systemen zusammen:
 Zählerfernauslesung (ZFA) zur Erfassung von Messdaten
 Energiedatenmanagement (EDM) zur Verwaltung, Aufbereitung und Weiterbearbeitung von Messdaten
 IS-E (EA) zur Abrechnung, sowie Erfassung und Haltung von Stammdaten
 Integrationsplattform (ESB), um Geschäftsprozesse medienbruchfrei zu bearbeiten und zu automatisieren.
Als zentrales Element in der IT-Gesamtlösung wird im Rechenzentrum von Youtility, betrieben durch AdelCloud
AG, eine Integrationsplattform installiert, welche alle Schnittstellen der Systeme untereinander und auch zu den
Marktpartnern sicherstellt. Darauf aufbauend können systemübergreifend Geschäftsprozesse abgebildet, simuliert und technisch unterstützt werden (BPM). So kann beispielsweise auch die künftige Prozess-Integration von
Kunden über ein Kundenportal sichergestellt werden.
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2.2
2.2.1
System- und Lösungskonzept
Systemkonzept Messdatenerfassung (ZFA)
Für die Zählerfernauslesung wird das System ITF-EDV Fröschl GmbH eingesetzt. Die Software wurde speziell für
den Energiemarkt entwickelt und ist seit über 10 Jahren bei zahlreichen Energieversorgungsunternehmen erfolgreich im Einsatz. Die moderne Software-Architektur ermöglicht einen effizienten Betrieb und eine gute Skalie rbarkeit des Systems. Dank des modularen Aufbaus kann das System aufgrund unterschiedlicher Anforderungen
nach Mass zusammengestellt werden. So kann das System beliebig mit Kommunikationsmodulen, Gerätetre ibern, Schnittstellenmodulen, erweitert werden.
Das System deckt alle Anforderungen der Messdatenerfassung ab:
 Zählerdatenfernabfrage für Industrie- und Sondervertragskunden
 Automatisierte Verarbeitung und Verwaltung von Massendaten
 Auswertung und Aufbereitung von Zählerdaten
 Abfrage von Zählgeräten für alle Energiearten (Strom, Gas, Wasser, Wärme)
 Unterstützung aller möglichen Kommunikationswege
 Flexible Schnittstellen für Datenbereitstellung und Stammdatenabgleich und externe Steuerung
 usw.
2.2.2
Energiedatenmanagement-System (EDM)
Für das Energiedatenmanagement wird das BelVis EDM-Software-System des Lieferanten Kisters AG eingesetzt, einer sehr innovativen Unternehmung mit Software-Lösungen von hoher Qualität. Die BelVis SoftwareLösungen bieten alle wichtigen technischen und fachlichen Funktionen für den heutigen und zukünftigen Ene rgiemarkt. Die Software ist einsetzbar für die Netzbetreiber, den Vertrieb und den Handel der Energieversorgungsunternehmen.
Gemäss den Anforderungen wird das EDM-Basismodul Netz mit einer Schnittstelle zum IS-E-Abrechnungssystem eingesetzt. Künftiger Bedarf in weiteren Bereichen lässt sich durch BelVis mit umfangreichen Zusatzmodulen einfach ergänzen: Mandanten für Vertrieb und Handel, Pro für Prognosen, PFM für das Portfoliomanag ement, AnKa-fix für automatische Lastgang-Bepreisung und Angebots-Erstellung oder BelVis Res-Opt für die
automatische Produktions- und Ressourcenoptimierung.
2.2.3
ESB/BPM System
Mit dem Enterprise Service Bus (ESB) werden alle Systeme miteinander verbunden. Der ESB stellt den Date ntransport aller Schnittstellen sicher und kann auf Schnittstellen 'Überwachungen' implementieren. Auf dem ESB
aufbauend, können Geschäftsprozesse dokumentiert, analysiert, optimiert, simuliert und soweit sinnvoll automatisiert werden. Dafür wird das Business Process Management (BPM) eingesetzt.
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2.2.3.1
Komponenten der inubit Suite
Inubit Enterprise Service Bus
Für die Integration von Informatik-Systemen sowie die Nutzung verschiedenster Kommunikationsprotokolle stellt
der inubit Integration Center eine Vielzahl von Konnektoren zur Verfügung. Damit wird eine umfassende Sy stemintegration möglich und über Technical Workflows können systemübergreifende Geschäftsprozesse umgesetzt werden.
Inubit Prozess Engine
Das inubit Prozess Center verfügt über alle notwendigen Komponenten, um Prozesse zu modellieren, zu validieren und zu simulieren, aus den Prozessmodellen ausführbare technische Workflows zu generieren, Prozesse
über die inubit Prozess Engine auszuführen und zu steuern, Mitarbeiter mittels Human Workflow in die Prozesse
einzubeziehen, andere IT-Systeme und Services über den Enterprise Service Bus zu integrieren und die Prozessausführung in Echtzeit zu überwachen.
Inubit Workbench
Die inubit Workbench ist die Schnittstelle zur inubit Prozess Engine. Mit Hilfe der inubit Workbench wird die Prozess Engine gesteuert und erlaubt es, den gesamten Funktionsumfang der inubit Suite zu nutzen, z.B.:
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2.2.4
Fachliche Prozesse (Prozesslandkarten und Business Prozess Diagramme in BPMN 2.0) modellieren
und simulieren
Organigramme, Systemdiagramme und Business Objects Diagramme erstellen
Prozesse automatisieren und Systeme integrieren
Technische Prozesse (Technical Workflows) aus den Prozessmodellen heraus generieren
Prozesse technisch überwachen und fachliche Prozessdaten für Reports bereitstellen
Administration der inubit Suite
IS-E Kundeninformations- und Abrechnungssystem
Das lokal betriebene Kundeninformations- und Abrechnungssystem IS-E wird als stammdatenführendes System
positioniert. IS-E bietet sowohl zu den vorgelagerten Systemen wie ZFA und EDM als auch zu nachgelagerten
Systemen wie dem ERP-System ABACUS Schnittstellenfunktionalitäten an.
Zentral ist, dass die im IS-E geführten Stammdaten auf die Gegebenheiten der Lösung angepasst und/oder e rweitert werden (z.B. Netzebene, Bilanzgruppe, Lieferant, usw.).
Basis
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Verwalten von Personen mit deren Adressen, Kontaktinformationen, Gruppenzuordnungen, Verbindungen.
Verwalten von Objekten mit zusätzlicher Hierarchiezuordnung (Liegenschaft, Gebäude, Stock -werk,
Wohnung, Raum), Kontextbezogenen Informationen wie Liegenschaftsfläche, Koordinaten, Ansprec hpartner und Eigentümer, Schlüssel und Hinweise.
Gebiete, Strassen und Standorte mit Zuordnung zu den vorhandenen Objekten.
Vertragsmanagement von Dienstbarkeitsverträgen, Energielieferungs- und Netznutzungsverträgen, Bilanzgruppenverträgen, deren Termine und Kündigungsfristen.
Zentrale, rollenbasierte Benutzerverwaltung mit ausgeklügeltem Berechtigungskonzept beispielsweise
für Einschränkungen nach Kundengruppen.
Frei definierbare Wertebeschreibungen (Wertebereiche) für die nötige Portion Individualität in einem
Standardprodukt.
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Notizen, Aktivitäten (CRM), Dokumente und individuelle Zusatzfelder können auf fast sämtlichen
Stammdatenobjekten hinterlegt und auch ausgewertet respektive danach gesucht werden.
Anbindung von Dokument Management Systemen oder Archivsystemen für eine Integration in die bestehende IT-Infrastruktur.
Technische Anlagen
 Definition von Geräteserien als Vorlage für Geräte, unabhängig vom gemessenen Medium; Strom, Wa sser, Gas, Fernwärme, Datenzähler etc.
 Geräteverwaltung mit Informationen zum aktuellen Standort des Gerätes, eingestellter Parametrierung,
Eigentümer, letzten Bewegungen (Geschichte), aktuelle und vergangene Zählerstände.
 Zuordnung von Geräten zu Losen oder Eichscheinen und damit Kontrolle für die geforderten period ischen Prüfungen.
 Ausführliches Auftragsmanagement für Installationen, Ablesungen, Instandhaltungen, Deinstallationen
inkl. Zuordnung an eine Organisationseinheit oder Person für die Auftragsausführung.
 Verwalten von Anschlüssen und deren Zusatzinformationen wie Anschlussleistung, Baujahr.
 Zuordnung von Verbrauchern an Anschlüsse respektive Objekte.
 Verwalten von Installationen respektive Messungen mit Messpunkt gemäss Anforderungen an den lib eralisierten Strommarkt Schweiz, den verschiedenen Beziehungen zwischen den Installationen (Summen, Neben- und Kontrollmessungen, Wandler-Beziehungen). Anzeige des aktuellen und auch vergangenen
Vertragspartners (Kunde) der Installation.
 Melde- und Kontrollwesen nach NIV 2002 inkl. Unterstützung für die periodischen Kontrollen un d Workflowintegration.
Kundenadministration
 Führen von Verträgen mit den auf der Zeitachse abgebildeten Vertragspartnern, nicht nur für Lieferung
von Strom, Wasser, Gas oder Fernwärme – auch für Gebühren wie Abwasser, Service-Abonnements
usw.
 Vollständige Umsetzung respektive Datentrennung gemäss den Anforderungen an den liberalisierten
Strommarkt gemäss StromVG und mit Ein- oder Zweivertragsmodell.
 Zusammenfassen von verschiedenen Verträgen einer Person zu Sammelrechnungen und somit Fakt urierung von mehreren Produkten auf einer gemeinsamen Rechnung: Effizienzsteigerung und Ökologie
lassen sich so optimal vereinen.
 Möglichkeit für direkte Belastung auf Bank- oder Postkonto über Belastungsverfahren, aber auch die
neue, papierlose E-Rechnung dank individuellen Versanddefinitionen.
 Auch die Möglichkeit für Akontorechnungen mit SMS- respektive E-Mail-Benachrichtigung und automatischer Belastung auf dem Bankkonto des Kunden über LSV+.
 Definieren von individuellen Produkten für die Abrechnung mit Staffelungen, Tarifwechsel bei Leistungsgrenzen, Besttarifierung mit den entsprechenden Kontierungsmöglichkeiten für die Debitoren - und Finanzbuchhaltung.
 Direkter Durchgriff von der Kundenadministration aus auf die Abacus-Debitorenbuchhaltung respektive
die einzelnen Debitorenkonten.
 Möglichkeit für die Simulation von neuen Produkten auf dem Live-System.
 Individuelles Rechnungsdesign nach Kundengruppen, Rechnungsarten (Einmal - oder Energierechnungen) und Produkten, gemäss Vorstellungen des Mehr-Sparten-Energieanbieters.
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Übersicht
3
Lösungskonzept
3.1
System-Integration - Enterprise Service Bus
In der ersten Stufe werden die Grundlagen für die Systemintegration eingerichtet, damit die wichtigsten Branchensysteme und Marktpartner integriert werden können.
3.2
3.2.1
Prozesse und Schnittstellen
SDAT-CH Prozesse
Die Abhandlung der SDAT-CH Prozesse bzw. die Marktdatenkommunikation wird mit dem Prozesspaket EPM
(Energie Prozess Monitor) sichergestellt.
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Das Prozesspaket EPM orientiert sich an den Grundlagendokumenten vom Gesetzgeber (StromVV und
StromVG), den Branchendokumenten gemäss VSE (z.B. das Marktmodell CH (MMEE-CH) das Dokument „Standardisierter Datenaustausch für den Strommarkt Schweiz (SDAT)“). Nebst branchenspezifischen Nachrichten
können über den EPM auch weitere Dateiformate versendet und empfangen werden. Bei den marktüblichen
Datenaustauschformaten (ebIX, MSCONS, Fröschl, LPEX) ist eine erweiterte Prüfung des Nachrichten -Inhalts
und somit auch die Frist- und Vollständigkeitsprüfung möglich.
Es ist gewährleistet, dass das EPM Prozesspaket jeweils an die neuste Version der zugrundeliegenden Branchendokumente angepasst wird.
Der EPM unterstützt das EVU beim gesamten Ablauf des Datenbereitstellungsprozesses:
3.2.2
Stammdatenverteilung
Die Schnittstellen für die Stammdatenverteilung werden umgesetzt. Im Teilprozess Stammdatenverteilung werden die im datenführenden System IS-E gepflegten Stammdaten per ESB an die nachgelagerten Systeme ZFA
und EDM verteilt. Der Prozess wird vollautomatisch durchgeführt.
3.2.3
Zählerabrechnung
Für den Prozess Zählerabrechnung werden die Verrechnungsdatenschnittstellen der Systeme EDM und ZFA
integriert. Für beide Systeme wird die Standardschnittstelle zum Abrechnungssystem IS -E verwendet.
3.2.4
WEB-Portal für Geschäftskunden
Ihren Grosskunden bieten Sie mit BelVis Web einen massgeschneiderten Informationsservice, für einen schne llen Überblick über das eigene Nutzungsverhalten bei Strom ebenso wie bei Gas Tages -, Monats- und Jahresverbräuche sind in Form von Zeitreihengrafiken und tabellarischen Übersichten wählbar. Die Darstellung der Verbrauchsdaten erfolgt in verschiedenen Zeitebenen (Jahr, Monat, Tag) und in verschiedenen Auflösungsgraden
(15-Minuten, Tageswerte) sowie in einer Aufteilung nach Hoch- und Niedertarif. Kunden mit mehr als einer Entnahmestelle erhalten die Zeitreihen „Bündel-Entnahme“ und Aggregationen.
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Nutzen für den Kunden
Bei einer Umsetzung erzielt der Kunde folgenden Nutzen:
• Harmonisierung der Geschäftsprozesse (z.B. SDAT; Stammdatenmutation, Abrechnung, Lieferantenwechsel, usw.
• Reduzierter Testaufwand bei Release-Wechseln oder Updates durch gemeinsame Tests von SDAT
• Aktiver Know-how-Austausch in Fachgruppen
• Integrierte und zukunftsfähige Lösung für das System IS-E, ergänzt mit ZFA, EDM und ESB (EPM)
• Business Prozess Management für effizientere Abwicklung von Geschäftsprozessen (interne KostenOptimierung und Qualitäts-Steigerung)
• Einsparungen durch Skaleneffekte
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