Teil 9: Oberflächenschutzsysteme

Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Baustoffe, Prof. Dr.-Ing. Viktor Mechtcherine
Modul 4-21, WS
Bauen im Bestand – Instandsetzungsmethoden und -baustoffe
Teil 9:
Oberflächenschutzsysteme
Viktor Mechtcherine
Institut für Baustoffe
Oberflächenschutzsysteme
[http://www.b-o-s-s-gmbh.net]
-
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2-
Einleitung
Bauteiloberflächen spielen eine wichtige Rolle hinsichtlich des
Einwirkens schädigender und korrosiver Prozesse:
Physikalische
Belastung:
- TemperaturWechsel
- Frost-TauWechsel
- Kristallisationsdruck v. Salzen
- ...
Chemische
Belastung:
- Sulfat-, Chlorid-,
Säure- und Seewasserangriff
- Auslaugung
- Karbonatisierung
- ...
Mechanische
Belastung:
Biologische
Belastung:
- Angriff durch
Mikroorganismen,
Moose,
Pilze,
Insekten
- Stoß,
Abrasion,
Erosion
- Konstruktive Fehler
- ...
- ...
Alle diese Mechanismen können im Zeitverlauf irreversiblen Schäden an Baustoffen
provozieren und letztendlich zu gravierenden Gebäudeschäden führen.
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3-
Einleitung
Ziele des Oberflächenschutzes:
• Erhöhung der Dauerhaftigkeit von Betonbauwerken
• Erhöhung des Betonwiderstandes
• Abwendung von Bauschäden
• Vorbeugende Schutzmaßnahmen gegen das Eindringung von betonund stahlangreifenden Stoffen
• Optische sowie ästhetische Wirkung
Reduzierung der Gefahr bzw. negativen Auswirkungen von:
• Wassereindringen
• Karbonatisierung
• Frost-Tau-Wechsel
• Chlorideindringen (besonders Frosttausalzeinwirkung)
• Sulfatangriff
• Mechanische Beanspruchung
....
und Kombinationen
-
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Konstruktiver Oberflächenschutz
Kein konstruktiver Schutz
! Betonschäden
Effektiv wirkende konstruktive
Maßnahmen
! Schadensvermeidung
[Bilder: Götze]
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5-
-
6-
Notwendigkeit des Oberflächenschutzes
Oberflächenschutzmaßnahmen
! Keine Schäden
Kein Oberflächenschutz
! Abwitterungen und Rissbildungen
[Bilder: Götze]
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Notwendigkeit des Oberflächenschutzes
Chloridinduzierte Bewehrungskorrosion auf einem
unbeschichteten Stellplatz.
[Bild: Raupach]
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7-
Normen und Richtlinien
• DIN EN 1504:
„Produkte und Systeme für den Schutz und die Instandsetzung von
Betontragwerken”
• DIN V 18026: (Restnorm)
„Oberflächenschutzsysteme für Beton aus Produkten nach DIN EN 1504-2”
• Richtlinie - Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen
(Instandsetzungs-Richtlinie) sowie nachträgliche Berichtigungen
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton
•
„Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen unter
Verwendung von Kunststoffen“
Sachstandsbericht, Heft 443
Deutscher Ausschuss für Stahlbeton
• ZTV-ING: Teil 3 Massivbau, Abschnitt 4
“Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen”
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für
Ingenieurbauten der Bundesanstalt für Straßenwesen,
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der BRD
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8-
Oberflächenschutz: Methoden u. Materialien
Oberflächenschutzprodukte und -systeme werden verwendet, um
die Dauerhaftigkeit des Betons und der Stahlbetontragwerke für Neubauten
als auch bei Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten zu erhöhen.
Methoden des Oberflächenschutzes:
" Hydrophobierung (H)
" Imprägnierung (I)
" Beschichtung (C) Coating
Ein Oberflächenschutzsystem besteht aus einzelnen Schichten.
Eingesetzte Bindemittel:
• Organische Polymere
• Organische Polymere in Kombination mit Zement (Füllstoff)
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-
9-
Oberflächenschutzsysteme
Hydrophobierung
Versiegelung
(Imprägnierung)
Beschichtung
Eindringtiefen und Schichtdicken von Oberflächenbeschichtungen
[DAfStb Sachstandsbericht, Heft 443]
-
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10 -
Hydrophobierende Imprägnierung
• Herstellung einer hydophoben Betonoberfläche (Perleffekt).
• Die Hydrophobierung erhöht den Frost-Tausalzwiderstand.
• Die Poren und Kapillaren sind nur innen ausgekleidet, aber nicht gefüllt.
• Auf der Betonoberfläche bildet sich kein Film. Das Aussehen wird nur wenig
bzw. nicht verändert (keine spezifische Mindestdicke).
• Der hydrophobierende (wasserabweisende) Effekt ist zeitlich begrenzt: 5 bis 10 Jahre.
Schema: Hydrophobierende Imprägnierung
Aktive Verbindungen können z. B. Silane oder Siloxane sein.
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[DIN EN 1504-2]
-
11 -
Hydrophobierende Imprägnierung
Wirkungsweise:
# Hydrophobierende Imprägnierungen verändern die Wasserdampfdurchlässigkeit nur sehr wenig.
# Sie behindern jedoch den Eintritt flüssigen Wassers.
Hydrophobierte Flächen lassen Regenwasser abperlen,
aber Wasserdampf von innen nach außen diffundieren.
# Sobald ihre Wirkung nachlässt, ist eine Erneuerung erforderlich.
Vorbereitung des Untergrundes und Auftragsbedingungen:
"
"
"
"
Reinigen
Trocknen
Temperatur > ! 8 °C
Mindestens zweimal auftragen, um eine hohe Eindringtiefe zu erhalten
[Bilder: www.kalle-weih.de/bautenschutz.htm, Sto-AG]
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12 -
Hydrophobierungseffekt
Auswirkung einer Hydrophobierung auf den Randwinkel und die
kapillare Saugfähigkeit des Betons
Beton: unbehandelt
Beton: mit Hydrophobierung
a) Freie Substanz
Wirkungsweise siliziumorganischer
Hydrophobierungsmittel
Während die anorganischen
Silizium-Anteile für die Haftung
am mineralischen Untergrund
sorgen, bewirken die angelagerten organischen Bausteine
den wasserabweisenden Effekt.
b) Silikonharz auf der
Betonoberfläche
[DAfStb Sachstandsbericht, Heft 443; Foto: www.nano-techbeschichtungen.ch/501.html ]
13 -
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Hydrophobierende Imprägnierung
Beständigkeit von Polysilan-Hydrophobierungen
Zeitpunkt des
Auftragens
Wasserabweisung nach Jahren
gut
erkennbar
Untergrund
Ziegelmauerwerk
-
20
23
Kalksandsteinmauerwerk
frisch
nach 6 Monaten
5
12
10
15
Beton
frisch
nach 6 Monaten
5
12
7
17
Mörtel und Putz
frisch
nach 6 Monaten
4
14
12
23
[DAfStb Sachstandsbericht, Heft 443]
-
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14 -
Hydrophobierende Imprägnierung
Mittlerer Materialbedarf und Eindringtiefe
(Anhaltswerte)
Baustoff
Verbrauch
(l/m²)
Eindringtiefe
(mm)
Normalbeton
Leichtbeton
Porenbeton
0,1 ... 0,5
0,2 ... 0,6
0,5 ... 1,0
0,5 ... 5
2 ... 5
3 ... 5
Mineralische
Putze
0,3 ... 0,8
2 ... 7
Naturstein
0,1 ... 1,5
0 ... 10
[DAfStb Sachstandsbericht, Heft 443]
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-
15 -
Hydrophobierende Imprägnierung
Wirkung einer Tiefenhydrophobierung (TH)
[http://www.interlotus.de/0-sidebar/multimedia.html]
-
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16 -
Imprägnierung
• Reduzierung der Oberflächenporosität sowie Verfestigung der Oberfläche.
• Die Poren und Kapillaren sind teilweise oder vollständig gefüllt.
• Diese Behandlungen führt meistens zu einem ungleichmäßigen, dünnen
Film auf der Betonoberfläche mit einer Dicke von 10 bis 100 !m.
Schema: Imprägnierung
Bindemittel sind z. B. organische Polymere.
[DIN EN 1504-2]
-
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17 -
Imprägnierung
Abhängigkeit der Eindringtiefe von AcrylatMonomeren von der Betonzusammensetzung
Eindringtiefe (mm)
Mischungsverhältnisse
Z: Zement
K: Gesteinskörnung
W: Wasser
Imprägnierzeit (h)
[DAfStb Sachstandsbericht, Heft 443]
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-
18 -
Imprägnierung
Spannungs-Stauchungsverhalten von polymergetränktem Beton
Spannung ! (N/mm²)
Dehnung " (mm/m)
[DAfStb Sachstandsbericht, Heft 443]
-
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19 -
Beschichtung
• Herstellung einer geschlossenen Schutzschicht auf der Betonoberfläche.
• Dicke beträgt üblicherweise 0,1 bis 5,0 mm.
Besondere Anwendungen können eine Dicke größer 5 mm erfordern.
Schema: Beschichtung
Bindemittel können z. B. organische Polymere oder organische Polymere
mit Zement als Zusatzstoff oder mit Polymerdispersion modifizierter
hydraulischer Zement sein.
[DIN EN 1504-2]
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20 -
Beschichtung
Aufsprühen einer Beschichtung.
Zur Beachtung: Arbeitsschutzmaßnahmen
[www.colordach.info/polyurea.html]
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21 -
Beschichtung
Einfluss von Beschichtungen mit unterschiedlichem Diffusionswiderstand für CO2
auf die Karbonatisierungstiefe von Beton
Spannungsverteilung einer gummielastischen rissüberbrückenden
Beschichtung
Karbonatisierungstiefe (mm)
Beschichtung
Betonuntergrund
Riss
Betonalter (a)
[DAfStb Sachstandsbericht, Heft 443]
-
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22 -
Beschichtungsschäden
Entstehung von typischen Schadensursachen und deren
Auswirkungen auf polymerbeschichteten Betonoberflächen
mit einer Schichtdicke von 0,1 bis 5 mm:
• Blasenbildung
• Rissbildung
• Ablösungen
• Verschleiß und Abnutzung infolge Gebrauch
• Chemischer Angriff
-
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23 -
Ursachen von Beschichtungsschäden
Entstehung von Überdruck in Beton
1. Gasdruck
2. Hydrostatischer Druck
Beschichtung
Beton
Beschichtung
Einwirkung von Gasdrücken auf die
Innenseite von Beschichtungen
Einwirkung hydrostatischer Drücke
auf ein Betonbauteil
Ursache: Gase oder Luft, die im Beton
eingeschlossen sind, dehnen sich bei
Erwärmung der Oberfläche bzw. des
Betons aus.
Ursache: Im gesättigten Porensystem wird
Wasserdruck durch Beton weitergeleitet und
wirkt auf die Beschichtung.
Beispiel: Grundwasser wirkt auf Behälter
mit beschichteter Innenseite.
Gegenmaßnahme: Beidseitiges Beschichten des Betons.
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24 -
Ursachen von Beschichtungsschäden
Entstehung von Überdruck in Beton
4. Osmotische Vorgänge
3. Kapillardruck
Beschichtung
B>A
Eine Lösung
ist bestrebt,
sich zu
verdünnen
Beton
Semipermeable Wand
Transportvorgänge durch eine semipermeable Wand
Bauteil in Kontakt mit Wasser
Ursache: Beton nimmt durch kapillares
Saugen Wasser auf, Luft im Porensystem
zwischen wassersattem Beton und
Beschichtung steht unter Kapillardruck,
Unregelmäßigkeiten in der Beschichtung
führen zu Spannungsspitzen.
Semipermeable Eigensch.: Grundierung, Zementstein
Lösungsmittel: Wasser
Gelöste Stoffe: im Porenwasser des Zementsteins:
NaOH, KOH, Ca(OH)2; in der Beschichtung:
verschiedene wasserlösliche Bestandteile.
Im Labor wurden Drücke bis zu 2 bar
gemessen, ausreichend für Ablösungen.
Folgen: Blasenbildung oder Quellen der Beschichtung.
Beispiel: Im Wasser stehende Bodenplatte
aus Beton.
Gegenmaßnahmen: Beschichtungen ohne
wasserlösliche Substanzen verwenden.
-
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25 -
Beschichtungsschaden: Blasenbildung
Bildung von Blasen
Ursachen - Wasserlösliche Komponenten
- Abheben der Beschichtung
- Verseifungsreaktionen
Aufbau – Industrieböden
Oberflächenschutz
Deckschicht
Grundierung
Bauteil
[Sto-AG, Richter]
-
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26 -
Ursachen von Beschichtungsschäden
Spannungen aus unterschiedlichen Verformungeigenschaften
• Eigenspannungen in Dickbeschichtungen
• Spannungen "y in der Kontaktzone
geschwächte
Zone
Ursachen: - Wärmedehnung
Ergebnisse:
- Schwinden
[Günter, 1997]
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- Risse auf der Beschichtung, z.B. bei
plötzlichem Abkühlen
- Geschwächte Randzonen, Ablösungen
-
27 -
Beschichtungsschäden
Ursache: Unterschiedliches Verformungsverhalten
Abplatzungen
Ablösungen
-
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28 -
Ursachen von Beschichtungsschäden
Rissbewegung
Riss
Beschichtung
Beton
Spannungen bei Rissen im
Beton
Fall 1:
Überbrückung eines bestehenden
Risse mit variabler Rissweite
Verbundspannung
Maßgebende Parameter:
- Effektiver Elastizitäsmodul der Beschichtung
- Länge der Verbundzone an den Rissufern
Zugspannung in
Beschichtung
Verschiebung der
Beschichtung
[Günter, 1997]
-
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29 -
Ursachen von Beschichtungsschäden
Beschichtung
Beton
Riss
Mittlere Verbundfestigkeit und/oder
steife Materialeigenschaften
Hohe Verbundfestigkeit und/oder
weiche Materialeigenschaften
Spannungen bei Rissen im
Beton
Fall 2:
Überbrückung eines Betons im neu
entstehenden Riss
Auswirkungen unterschiedlicher
Verbundfestigkeiten und Materialsteifigkeiten
auf das Verformungsverhalten der
überbrückenden Beschichtung.
Anriss von unten her
Kerbspannungen
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[Günter, 1997]
-
30 -
Schäden an Beschichtung und Baustoff
Innenstadtparkfläche:
Über einen Riss
eingedrungener basischer
Reiniger führte zur
Baustoffkorrosion.
[Littmann, Pleyers]
-
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31 -
Oberflächenschutzsysteme: EN 1504-2
Prinzipien und Verfahren für Oberflächenschutzsysteme:
• Prinzip 1 (PI):
Schutz gegen das Eindringen von Stoffen
Hydrophobierung (H), Imprägnierung (I), Beschichtung (C)
• Prinzip 2 (MC):
Regulierung des Feuchtehaushaltes
Hydrophobierung (H), Beschichtung (C)
• Prinzip 5 (PR):
Physikalische Widerstandsfähigkeit /Oberflächenverbesserung
Beschichtung (C), Imprägnierung (I)
• Prinzip 6 ( RC):
Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien
Beschichtung (C)
• Prinzip 8 (IR):
Erhöhung des elektrischen Widerstands durch Begrenzung
des Feuchtegehaltes
Hydrophobierung (H), Beschichtung (C)
-
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32 -
Beispiel Nanosilane: Prinzip 1 bzw. Prinzip 2
Prinzip 2 (MC): Regulierung des Feuchtehaushaltes
Prinzip 1 (PI): Schutz gegen das Eindringen von Stoffen
Hydrophobierung (H) mit Nanosilanen
Durch Feuchtigkeit können Bauschäden
wie z. B. Stahlkorrosion, Ausblühungen
Frostschäden entstehen.
1: Tiefenwirkung: Hydrophobiermittel
bis 50 mm
2: Korrosionsschutzwirkung
3: Lackpartikel sind 100mal größer als
Nanosilane
[www.protectosil.com, www.interlotus.de]
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-
33 -
Beispiel Nanosilane: Prinzip 1 bzw. Prinzip 2
Prinzip 2 (MC):
Prinzip 1 (PI):
Regulierung des Feuchtehaushaltes
Schutz gegen das Eindringen von Stoffen
Hydrophobierung (H): hier mit Nanosilanen
hydrophobiert
Wasseraufnahme im Beton
Applikation mit Airlesssprühgerät
[www.interlotus.de]
-
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34 -
Klassifikation nach Instandsetzungsrichtlinie
Richtlinie des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton:
„Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen“
Die Vielzahl von Varianten von Beschichtungssystemen und Maßnahmen zum
Schutz von Betonoberflächen wurden in dieser Richtlinie herausgegeben und
klassifiziert.
Klassifikation in verschiedene Oberflächenschutzsysteme:
OS 1:
Hydrophobierende Imprägnierung
Mindestschichtdicke:
OS 2:
Imprägnierung
OS 4 – OS 13:
Beschichtung
keine
Mindestschichtdicke:
0.08 mm
Mindestschichtdicke:
0.08 mm … 5 mm
Von der Schichtdicke hängt maßgeblich die Schutzfunktion eines
Oberflächenschutzsystems ab.
Bezeichnung: OS - Oberflächenschutzsystem
-
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35 -
Klassen nach Instandsetzungsrichtlinie-DAfStb
Klasse
Kurzbeschreibung
Dicke
Hydrophobierende Imprägnierung
OS 2
Imprägnierung für nicht begehbare- und befahrbare
Flächen
80 !m
Polymerdispers., PU, Silan
Siloxan,Mischpolymerisat
OS 4
Beschichtung für nicht begeh- und befahrbare
Flächen mit erhöhter Dichtigkeit
80 !m
Polymerdispers., PU, Silan
Siloxan, Mischpolymerisat
OS 5
Beschichtung: nicht begeh,- befahrbare Flächen mit
mind. “sehr niedriger” Rissüberbrückungsfähigkeit
300 !m
2000 !m
OS 7
Beschichtung unter bituminiösen Dichtungsschichten
begeh-, befahrbarer Flächen, Brücken und ähnliche
Bauwerke
1 mm
EP
OS 8
Beschichtung für befahrbare, mechanisch stark
belastete Flächen, chemisch widerstandsfähig
1500 2500 !m
EP
OS 9
Beschichtung für nicht begeh-, befahrbare Flächen
mit „erhöhten“ Rissüberbrückungsvermögen
1 mm
PUR, modifiziertes EP,
Polymerdispersion, PMMA
OS 10
Beschichtung Dichtungsschicht unter bituminiösen
oder anderen Schutz- und Deckschichten mit „sehr
hoher“ Rissüberbrückungsfähigkeit,befahrbare Flächen
2 mm
PUR und andere
OS 11
Beschichtung für befahrbare Flächen mit mindestens
„erhöhter“nicht dynam. Rissüberbrückungsfähigkeit
3...5 mm
PUR, modifiziertes EP,
2-K-Methylmethacrylat
OS 13
Beschichtung für befahrbare Flächen mit starker
mechan. Belastung, nicht dynam. Rissüberbrückung
5 mm
PUR, modifiziertes EP,
2-K-Methylmethacrylat
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-
Bindemittelgruppen
OS 1
Silan, Siloxan, (Silikonharz)
Polymer-Dispersion
Polymer-Zementgemisch
-
36 -
Bezeichnungen und Auswahl nach ZTV-ING
ZTV-ING: Teil 3 Massivbau, Abschnitt 4
(Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten der
Bundesanstalt für Straßenwesen,
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der BRD)
ZTV-ING gilt für Verkehrsbauwerke mit nahezu gleichen Festlegungen wie in der
Instandsetzungsrichtlinie.
Systembezeichnungen:
Auswahl:
OS-A
OS-B
OS-C
OS-D
OS-E
OS-F
OS-A bis OS-C:
für
für
für
für
für
für
OS 1
OS 2
OS 4
OS 5
OS 9
OS 11
Bevorzugt:
Beachten:
- Brückenuntersichten
- vorbeugender
Oberflächenschutz
Systeme mit ausreichender
Wasserdampfdurchlässigkeit
- Funktion des Bauteils
- Tausalzeinwirkung
- mechan. Beanspruchung
- Rissüberbrückung
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-
37 -
-
38 -
Polymermaterialien für OS 1
Hydrophobierende Imrägnierung für vertikale Flächen:
• Silane, Siloxane
Für große Flächen:
Anwendung der Airless-Technik
[www.dpp.de]
Auftrag und Anforderungen an den Untergrund:
• Wirkstoffe in einem - besser in zwei Arbeitsgängen auftragen
• Applikation: Bürsten, Rollen, Spritz-, Flut oder Tauchverfahren, bevorzugt:
Sprühen bei geringem Druck unter 2 bar (Airlessgeräte)
• Auftrag bei senkrechten Flächen: von unten nach oben
• Untergrund: frei von Schmutz, Staub, Ausblühungen und trocken
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Polymermaterialien für OS 2 bis OS 5
Nicht begehbare / nicht befahrbare Flächen, z. B. für Fassaden:
• Mischpolymer, gelöst bzw. wasseremulgiert: AY, PUR, EP
• Polymer-Dispersion
• Polymer-Zement-Gemisch
Mit wiederholten Imprägnierungen wird ein geschlossener Film erzeugt:
• Kein Transport von Wasser in den Beton
• Reduzierung des Wasserdampfaustrittes
• Reduzierung der Karbonatisierung
• Erhöhung des Diffusionswiderstandes
• Farbgestaltung
• Verfestigung des Untergrundes
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-
39 -
Materialien für OS 7 bis OS 13
• Bindemittel:
- Reaktive Harze (chemisch vernetzend):
EP, PUR, AY
- Physikalisch härtende Bindemittel (trocknend):
Polyacryl-, Polyvinylester, bituminöse Materialien,
Chlorkautschuk
- Siliziumorganische Verbindungen:
Silane, Siloxane
- Anorganische Bindemittel:
Zemente
• Pigmente
• Hilfsstoffe:
Additive, Füllstoffe, Gesteinskörnungen,
Löse- und Dispergiermittel, Fungizide
-
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40 -
Wirkungsweisen der Polymerbindemittel
Polymerbindemittel
Eigenschaften
Acrylate AY
- Gute Karbonatisierungshemmung
- Rissüberbrückend bei größeren
Schichtdicken
- Mögliche Empfindlichkeit bei längerer Feuchteeinwirkung
Epoxidharze EP
- Hohe mechanische Beanspruchbarkeit
- Starke Herabsetzung der
Wasserdampfdurchlässigkeit
- Neigung zum “Vergilbung” bei Bewitterung
Polyurethane PUR
- Elastisches Verhalten
- Rissüberbrückungswirkung
[DAfStb Sachstandsbericht, Heft 443]
-
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41 -
Eigenschaften ausgewählter Polymere
Epoxydharz EP
Acrylat AY
Beton
(zum Vergleich)
Rohdichte
(g/mm³)
1,1 – 1,3
1,15 – 1,20
2,2 – 2,4
Druckfestigkeit
(MPa)
60 - 110
120 - 140
10 - 60
40 - 90
60 - 80
1-3
60 - 150
90
-4
200 – 3 000
3 000
20 000 – 40 000
Zugfestigkeit
(MPa)
Biegefestigkeit
(MPa)
Elastizitätsmodul
(MPa)
Temperaturausdehnungskoefficient (10-6 * 1/K)
60 - 70
70 - 80
6 - 14
Diffusionswiderstand (CO2)
(m)
> 100 000
2 000 000
360
Diffusionswiderstand (H2O)
(m)
80 000
10 000 – 25 000
15
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-
42 -
Zusammensetzung von Beschichtungen
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-
43 -
-
44 -
Aufbringen des Oberflächenschutzes
•
Handverfahren
Pinsel, Rolle, Gummischieber, Spachtel,
Zahnleiste
•
•
Handmaschinelles Beschichten
Druck- und Airlessspritzen für deutlich
höhere Flächenleistung und gleichmäßiger Schichtdickenverteilung
Maschinelles Beschichten
Einbaufertiger für große begeh- und
befahrbare Betonflächen,
Arbeitsbreite: zirka 2 m,
Fahrgeschwindigkeit: bis 25 m/min,
für Materialien mit selbstverlaufenden
Eigenschaften
[www.public.graco.be, www.megaplast-bauchemie.de, www.derselbermacher.de]
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Anforderungen an Beschichtung u. Untergrund
Beschichtung
"T
! - H 2O
! - CO2
ßZ
E
ßZ,Verbund
niedrig
- ausreichend niedrig
hoch
hoch
niedrig
hoch
Diese Anforderungen hängen
vom jeweiligen Anwendungszweck ab!
Untergrund
- Hinreichende Zugfestigkeit
- Keine losen Teile, Fremdsubstanzen
- Angepasste Rauhigkeit
- Keine Hohlstellen, keine Risse parallel zur
Oberfläche
- Trockener bis höchstens feuchter Untergrund
- Temperatur von 5 ... 40 ºC - je nach Beschichtungssystem
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-
45 -
Anforderungen an OS 11 u. OS 13: DIN V 18026
Auszug
[DIN V 18026]
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-
46 -
Oberflächenschutzsysteme: Anwendungen
OS 1:
Vertikale und geneigte frei bewitterte Betonbauteile: z. B. Stützwände,
Brückenkappen, Feuchteschutz, Verrringerung kapillarer Wasseraufnahme
OS 2:
Nicht begeh- und nicht befahrbare Flächen: frei bewitterte Betonbauteile
Vorbeugender Witterungsschutz
OS 4:
Nicht begeh- und nicht befahrbare Flächen: frei bewitterte Betonbauteile
Erhöhte Dichtigkeit
OS 5:
Nicht begeh- und nicht befahrbare Flächen: frei bewitterte Betonbauteile
mit oberflächennahen Rissen
Geringe Rissüberbrückungsfähigkeit, Witterungsschutz, Tausalzschutz
OS 7:
Beschichtung unter Dichtungsschichten für begeh- und befahrbare
Flächen: z. B. zur Abdichtung von Brücken und ähnlichen Bauwerken
Porenverschluss, Rauhigkeitsausgleich
OS 8:
Beschichtung für befahrbare, mechanisch stark belastete Flächen, z. B.
Fahrbahnen, Rampen in Tiefgaragen und Parkhäusern, Industrieböden
Chemische Widerstandsfähigkeit, starres Oberflächenschutzsystem ohne
Rissüberbrückung, Erhöhung Verschleißfestigkeit und Griffigkeit
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-
47 -
Oberflächenschutzsysteme: Anwendungen
OS 9:
Beschichtung mit erhöhter Rissüberbrückungsfähigkeit für nicht begehund befahrbare Flächen, z. B. Brückenpfeiler und frei bewitterte
Betonbauteile mit oberflächennahen Rissen und/oder Trennrissen
auch im Spritzbereich von Auftausalzen
OS 10:
Beschichtung als Dichtungsschicht mit hoher Rissüberbrückung unter
(bituminösen) Schutz- und Deckschichten für begeh- und befahrbare
Flächen, z. B. Straßenbrücken, Tunnelsohlen
OS 11:
Beschichtung mit erhöhter dynamischer Rissüberbrückungsfähigkeit
für begeh- und befahrbare Flächen, z. B. Brückenkappen, ParkhausFreidecks, frei bewitterte Betonbauteile mit oberflächennahen Rissen
und/oder Trennrissen
OS 13:
Beschichtung mit nicht dynamischer Rissüberbrückungsfähigkeit für
begeh- und befahrbare Flächen, mechanisch belastete Flächen, z. B.
geschlossene Parkgaragen und Tiefgaragen
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OS 1: Beispiel der Ausführung
Hydrophobierung mit Silanen oder Siloxanen
Betonbauteil
Hydrophobierung
Untergrund:
Vorbereitung und Auftrag
Vertikale und geneigte
frei bewitterte Betonbauteile
- Sauber
- Trocken
- Temperatur über 8 ºC
- In 2 Lagen auftragen
[Sto-AG,
www.malermeister-staude.de]
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OS 1: Beispiel Brückenpfeiler
Tiefenimprägnierung eines Brückenpfeilers
Vertikale und geneigte
frei bewitterte Betonbauteile
[Sto-AG]
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OS 2: Beispiel des Schichtenaufbaus
Hydrophobierung und anschließende Imprägnierung mit Acrylat AY
Nicht begeh- und befahrbare Flächen
Betonbauteil
Hydrophobierung als Grundierung
Oberflächenschutz
Untergrund und Anwendung:
- Reinigung mit Hochdruckgeräten
- Hinreichende Zugfestigkeit der Oberfläche
- Anwendung in 3 Lagen
[Sto-AG]
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OS 2: Beispiel Turmbauwerke
Turmbauwerke brauchen einen speziellen Schutz.
Nicht begeh- und befahrbare Flächen
[Sika-AG]
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OS 4: Regelaufbau
Einsatz:
Senkrechte, freibewitterte, ungerissene Betonflächen:
Fassaden und Ingenieurbauwerke
Nicht begeh- und befahrbare Flächen
Beschichtung mit ggf. Grundierung,
Schichtdicke: # 80 !m
Hydrophobierung, ggf.
Ausgleichsspachtel
Beton
[Gieler, Dimmig-Osburg]
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OS 5: Regelaufbau
Einsatz:
Senkrechte und frei bewitterte Betonflächen mit Anforderung
der geringen Rissüberbrückungsfähigkeit der Beschichtung
mit und ohne Ausgleichsspachtel:
Fassaden und Ingenieurbauwerke, z. B. Brücken
Nicht begeh- und befahrbare Flächen
[Gieler, Dimmig-Osburg]
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OS 7: Beispiel Brücken
Straßenbrücken:
Versiegelung und Abdichtung
Begeh- und befahrbare Flächen
Gussasphalt
Bitumenabdichtung
Grundierung
Reprofilierung
Korrosionsschutz
Haftbrücke
Betonbauteil
[Sto-AG, SIKA-GmbH]
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OS 8: Beispiel Parkdeck
Parkdeckbeschichtung:
Systemaufbau gemäß Instandsetzungsrichtlinie DAfStB
für Fahrbahnen, Behälter und Rohrinnenwandungen, Industrieböden
Befahrbare, mechanisch stark
beanspruchte Flächen
• Hohe mechanische Festigkeit
• Rutschhemmend
• Fugenlose Beschichtung, was den Unterhalt erleichtert sowie die Sicherheit
erhöht
[Gieler, Dimmig-Osburg,http://post.dtlw.com/images/layout/systemaufbau/os8.gif]
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OS 11: Beispiel Rampe-Freideck
Frei bewitterte Rampe/Freideck ausgeführt als OS 11:
Expositionsklassen für Stahlbeton, mit Beschichtung, ohne Wartung:
XD1, XC3, XF4
Begeh- und befahrbare Flächen
Untergrund und Anwendung:
- Untergrundbehandlung: Kugelstrahlen
- Grundieren: 2-K-EP
- Absanden des frischen EP: Quarzsand
- Schwimmschicht: reines Bindemittel HWO
- Absanden der frischen Schicht: Quarzsand
- Kopfversiegelung: 2-K-EP, wässrig
Prinzipbild OS 11 für frei bewittertes Parkdeck, 2-schichtiger Aufbau
[Flohrer]
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OS 11: Beispiel Tiefgarage
Langlebige Tiefgaragensanierung ausgeführt als OS 11:
Einschichtsystem auf der Basis von EP/PUR-Harzen mit erhöhter
Rissüberdeckungsfähigkeit für begeh- und befahrbare Flächen nach OS 11
(Richtlinie des DAfStB) mit farbiger Oberflächengestaltung
[http://www.triflex-beschichtungssysteme.de/tiefgarage-sanieren.htm]
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OS 11: Beispiel Parkhaus
Schadensbild OS 11:
Wässrige EP-Systeme sind nicht für eine hohe mechanische
Beanspruchung geeignet. Die Rutschsicherheit ist gefährdet.
Ursachen:
• Geringe Haftung des Systems auf dem Untergrund
• Zu geringe Eigenfestigkeit des Materials
[Flohrer]
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OS 11: Beispiel Verschleißschicht
Schadensbild OS 11:
Schadhafte Verschleißschicht eines modifizierten OS 11a-Systems
(reduzierte Dicke der Verschleißschicht).
Zu geringe Dicke der Verschleißschicht hält den hohen
Beanspruchungen der Hauptfahrbereiche nicht dauerhaft stand.
Zunächst entstehen Risse, die dann zu Ablösungen führen.
[Flohrer]
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OS 13: Beispiel Schlachthaus
Fußboden in einem Schlachthaus:
Chemische widerstandsfähige Beschichtung
für befahrbare, mechanisch stark
beanspruchte Flächen
[BetonMarketing Ost]
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OS 13: Beispiel Tiefgarage
Gesamtlösungen für den Schutz u. die Instandsetzung von Beton:
• Reprofilierung partieller Schadstellen bis zur großflächigen Sanierung von Bauwerken
• Von wasserabweisenden Imprägnierungen über rissüberbrückende Beschichtungen
vielfältige Lösungen für den Oberflächenschutz
OS 13-System
Befahrbare, mechanisch stark beanspruchte Flächen:
geschlossene Parkgaragen,Tiefgaragen
Rissüberbrückende, befahrbare Oberflächenschutzsysteme sind überall dort erforderlich,
wo in Beton Risse durch Temperatur- und Lastwechselbeanspruchung auftreten können.
Eigenschaften:
Elastische Beschichtung nach OS 13, mit geringer,
nicht dynamischer Rissüberbrückung,
gem. Richtlinie des DAfStb 10/2001.
Abfolge:
Grundierung (Silan, wässrig), Abstreuung (Quarzsand),
Schwimm- u. Verschleißschicht, Abstreuung,
Deckversiegelung (Epoxidharz)
[Sto-AG]
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Oberflächenschutz: Industriefußboden
Oberflächenschutz
Deckschicht
Grundierung
Bauteil
[BetonMarketing Ost; Firma Sto]
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Beschichtung: Beispiel Industriebeschichtung
Aufbringen einer verschleißfesten Oberfläche in einem Logistikzentrum:
Verlaufbeschichtung mit 3 mm Dicke
Die Herstellkosten, gemessen an den Gesamtherstellkosten eines
Industriebetriebes, sind hoch. Sie betragen ca. 10-20 % davon.
[www.industriebeschichtung.de/1055/index.html]
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Oberflächenschutz: Ästhetische Wirkung
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Oberflächenschutz: Ästhetische Wirkung
Oberflächenschutz eines Kirchenturmes
[BetonMarketing Ost]
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