Studie widerlegt den Einfluss der energetischen Standards auf die

Pressemitteilung 39/2016
Frankfurt/Main, 26. September 2016
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ informiert: Studie widerlegt den
Einfluss der energetischen Standards auf die Baukosten im öffentlich
geförderten Wohnungsbau in Hamburg
„Am besten funktioniert der Klimaschutz in Deutschland immer noch beim Bauen.
Hier hat der Bürger einen direkten Nutzen von Wärmedämmung und moderner
Heiztechnik durch sinkende Heizkosten“, sagt HESA-Programmleiter Werner EickeHennig.
Von den Verbänden der Immobilienwirtschaft wurde zunehmend beklagt, der staatlich
vorgeschriebene Energiesparstandard der Häuser verteuere das Bauen. Diese These
widerlegt nun eine Studie im Auftrag des Hamburger Umweltsenators. Analysiert
wurde der Einfluss der energetischen Standards auf die Baukosten im öffentlich
geförderten Wohnungsbau in Hamburg. Das Ergebnis: Ein Einfluss ist mit
statistischen Methoden nicht nachweisbar. Ein Vergleich von 120 Neubauobjekten mit
zusammen 4.800 Wohnungen zeigte zudem, zumindest in Hamburg liegen die
Baukosten für den 1990 am hessischen IWU entwickelten Passivhausstandard
niedriger als die Baukosten von Mehrfamilienhäusern, die gerade einmal die EnEV
2009 einhalten. Während Neubauten nach gesetzlichem EnEV-Standard Baukosten
von 2.604 EUR/m² Wohnfläche aufweisen, lagen die Baukosten der Passivhäuser nur
bei 2.451 EUR/m² Wohnfläche. Sonderbelastungen wie Tiefgaragenkosten etc. hatte
man aus den Baukostendaten herausgerechnet, um eine echte Vergleichbarkeit
herzustellen.
Nun ist guter Rat teuer, hat doch gerade die Baukostenkommission des
Bundesumweltministeriums energetische Baustandards als Kostentreiber benannt
und dies auf Basis einer Studie, die aus der Immobilienwirtschaft selbst kam.
Angesichts der dort beklagten Baukostenerhöhungen entsteht die Frage, warum wir
gerade im Jahr 2016 einen unerhörten Bauboom erleben. In den ersten sieben
Monaten des Jahres wurden 26 Prozent mehr Wohnungen genehmigt als im
Vorjahreszeitraum.
„Kassandra ist wieder einmal keine gute Ratgeberin. Noch vor fünf Jahren zeigte der
britische Ökonom Stern: Beim Klimaschutz ist Vorbeugen billiger als hinterher die
Schäden beseitigen. Das hat der Hamburger Umweltsenator nun sogar empirisch
belegt“, so der Energieexperte weiter.
Die Studie ist einsehbar unter:
http://www.hamburg.de/contentblob/6808326/6bd0100f8a421178f335fd9d74a7f936/d
ata/pdf-f-b-analyse-baukosten.pdf
Weitere Informationen bietet die HESA-Homepage unter www.energiesparaktion.de,
über die auch www.energieland.hessen.de, die „Energieseite“ des Hessischen
Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie der
„Förderkompass Hessen“ mit allen aktuellen Förderangeboten direkt zu erreichen ist.
Die „Hessische Energiespar-Aktion“ ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für
Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
Ansprechpartner für diese Pressemitteilung: Werner Eicke-Hennig