Fotos: Landwirtschaftskammer Niedersachsen Technikberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen haben den Test mit Unterstützung von Mitarbeitern eines Lohnunternehmens durchgeführt. 180 PS für Feld und Straße Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat für das Wochenblatt fünf Traktoren mit neuester Motorentechnik und einer Maximalleistung zwischen 171 und 188 PS verglichen. 1 Technische Daten der Vergleichsschlepper CaseIH Fendt Puma 165 718 Vario 6155R AutoPowr 143 Massey Ferguson 7718 Dyna-VT – T 174e Active – John Deere Valtra Nennleistung nach ECE R24 PS – 165 Nennleistung nach ISO TR 14396 PS 165 173 155 165 175 Maximalleistung ohne Boost PS 180 188 171 175 180 Boostleistung PS Hubraum ccm Gangzahl vorwärts Lastschaltstufen Wendeschaltung Anzahl 30 – 40 25 15 6700 6056 6788 6600 7400 19 stufenlos stufenlos stufenlos 201) Full Powershift ja stufenlos stufenlos stufenlos 5 ja ja ja ja 3 4 3 4 3 50 50 50 50 50 nein2) ja ja ja ja kg 7810 7993 8457 8354 8086 zulässiges Gesamtgewicht kg 10 500 14 000 11 750 12 500 13 500 Nutzlast kg 2690 6007 3293 4146 5414 Länge Höhe Motorölmenge m m l 5,31 3,02 15 5,24 3,05 16,5 4,93 2,95 23,5 5,62 2,98 30 5,80 3,13 19 Std. 600 500 750 600 600 Tankinhalt – Diesel l 330 400 270 310 380 Tankinhalt – AdBlue l 48 38 – 30 70 Zapfwellengeschwindigkeiten Höchstgeschwindigkeit Höchstgeschwindigkeit bei reduzierter Motordrehzahl Betriebsgewicht Testschlepper Ölwechselintervall max. Öldruck km/h 173 172 165 170 175 max. entnehmbare Ölmenge bar l 48 64 45 72 47 Ölvorrat Getriebe/Hydraulik l 78–88 47/79 75 64/100 72/62 1200 2000/ 2000 1500 1800/ 1800 2400/ 1200 Ölwechselintervall Getriebe/Hydraulik 1) mit Kriechgängen 30; 2) Option Std. D ie Zeiten für Traktorenhersteller waren schon besser. In Deutschland gehen die Absatzzahlen nach den Boomjahren zwischen 2011 bis 2014 zurück. Umso wichtiger ist es, den verbleibenden Kunden überzeugende Technik ohne Schwächen anzubieten – kurz gesagt, es kommt auf Qualität und Funktionalität an. Für den Kunden ist es allerdings schwierig, jedes Detail der verschiedenen Traktoren unter Praxisbedingungen miteinander zu vergleichen. Im aktuellen Wochenblatt-Schleppervergleich der Leistungsklasse 180 PS haben das die Experten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen übernommen. Fünf von neun Ein Drittel der in Deutschland verkauften Traktoren hat inzwischen eine Motorleistung von über 150 PS. Besonders zugelegt haben im vergangenen Jahr Traktoren mit 170 bis 180 PS. Ihr Einsatzspektrum auf Ackerbau- und Grünlandbetrieben ist vielfältig: schwere Bodenbearbeitung, schlagkräftige Futterernte oder Transportarbeiten – mit allem kommen auch die getesteten Traktoren: ■ Case IH Puma 165 ■ Fendt 718 Vario ■ John Deere 6155R AutoPowr ■ Massey Ferguson 7718 Dyna VT ■ Valtra T174e Active klar. Gibt es in dieser PS-Klasse nicht noch mehr Anbieter, wird jetzt der eine oder andere fragen. Stimmt! Bei der ersten Vorauswahl für den Vergleich standen 16 Hersteller auf dem Zettel. Allein sieben davon mussten gestrichen werden, weil sie das Auswahlkriterium „Motoren mit Abgasstufe IV (Tier 4 final)“ nicht erfüllten. Darunter fie39 / 2016 27 Alle Veröffentlichungsrechte liegen bei der Landwirtschaftsverlag GmbH – Dieser Beitrag ist im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben erschienen. TECHNIK UND NEUE ENERGIE Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben len zum Beispiel auch Deutz-Fahr und Claas. Von neun verbliebenen Herstellern gab es zunächst sechs Zusagen, Kubota, JCB und Steyr wollten sich nicht beteiligen. New Holland musste dann leider noch kurzfristig absagen, da der Schlepper das Werk in England nicht rechtzeitig für den Testbeginn verlassen hatte. Teure Solofahrten Alle Schlepper waren mit 6-Zylinder-Motoren mit einem Hubraum zwischen 6,0 und 7,5 l sowie mit SCR-Katalysatoren zur Abgasnachbehandlung mittels Selektiver Katalytischer Reduktion ausgestattet. Die im Abgas enthaltenen Stickstoffoxide werden dabei durch Zusatz von AdBlue (Harnstofflösung) in einem Katalysator in Stickstoff und Wasser umgewandelt. Dennoch unterscheidet sich die Technik von Hersteller zu Hersteller. Die chemische Grundreaktion wird je nach Unternehmensphilosophie mit mehr oder weniger AdBlue betrieben, mit einem aktiven oder passiven Dieselpartikelfilter ergänzt bzw. kommt ohne diesen aus und kann eine Abgasrückführung als weitere Komponente enthalten. Damit spielt bei der Ermittlung des Dieselver- Case IH Puma 165 Auf insgesamt sieben Modelle hat Case IH die Puma-Serie im Zuge der Umstellung auf TIER-4-finalMotoren erweitert. Die MotorNennleistung beträgt zwischen 150 und 240 PS, die Boostleistung bewegt sich je nach Modell 30 bis 45 PS darüber. Angetrieben von einem 6-Zylinder- 6,7-l-NEF-Motor von FPT Industrial, erreicht der getestete Puma 165 eine Nennleis- brauchs auch der AdBlue-Verbrauch eine Rolle. Er schwankt je nach Hersteller zwischen 5 und 10 %. Leider konnte er aufgrund fehlender Messtechnik bei diesem Test nicht ermittelt werden. Der Dieselverbrauch dagegen wurde für Zapfwellenbetrieb sowie Straßenfahrt mit und ohne Anhänger ermittelt. Um den Dieselverbrauch der Testmaschinen im Zapfwellenbetrieb miteinander vergleichen zu können, wurden die gemessenen Werte auf die Durchschnittsleistung in den drei Testzyklen bezogen. Die Verbrauchswerte sind in l/Std. und l/PS x Std. dargestellt. Die Ermittlung des Kraftstoffverbrauches auf der Straße fand unter praxisähnlichen Bedingungen statt. Die Transportfahrt erfolgte mit zwei Anhängern und einem Gesamtgewicht von gut 30 t auf einem Rundkurs von 16 km Länge. Er war nach einem vorgegebenen Modus zu durchfahren, wobei nicht schneller als 40 km/h gefahren wurde. Die Streuung der Verbräuche reichte dabei von 58,8 l/100 km bis 65,8 l/100 km, was einer Differenz von rund 11 % entspricht. Erstmalig mussten die Testschleppern den Rundkurs solo ohne Anhänger absolvieren. Das Ergebnis tung (ECE R120) von 165 PS. Die Maximalleistung beträgt laut Datenblatt ohne Motormanagement (Boost) 180, mit 210 PS. Die Zusatzleistung wird bei Zapfwellenarbeiten und im Rahmen von Transportarbeiten zur Verfügung gestellt. Die Abgasreinigung der FPT-Motoren „Hi-eSCR“ verzichtet auf einen Partikelfilter und externe Abgasrückführung, spritzt dafür aber etwas mehr AdBlue (g/kWh) – nach DLG-Messungen etwa 9 % – in den Case IH Puma 165: erhält gute Noten für Komfort und Bedienung 28 39 / 2016 Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Die Ermittlung des Kraftstoffverbrauches war einer der wesentlichen Prüfpunkte in unserem Vergleichstest. war zwar zu erwarten, verdeutlicht aber einmal mehr, das Traktoren nicht für den Straßentransport konstruiert sind. Umgerechnet auf eine Fahrstrecke von 100 km verbrauchten die Traktoren solo zwischen 35,3 und 45,0 l und damit bezogen auf die Transportfahrt alleine zwischen 60 und 68 % des Diesels, um sich selbst in Gang zu halten. Alle auf hohem Niveau Für ermüdungsfreies Arbeiten ist die Lautstärke in der Kabine ein wichtiger Aspekt. Der Schleppervergleich hat gezeigt, dass moderne Kabinen ein hohes Maß an Fahr- SCR-Katalysator ein. In Verbindung mit einer verbesserten Steuer- und Dosiertechnik soll der Katalysator-Wirkungsgrad steigen. Case ist dadurch nach eigenen Angaben in der Lage, den Motor auf maximale Kraftstoffeffizienz einzustellen. Zumindest im Zapfwellenbetrieb hat sich das bestätigt. Hier erreichte der Puma die besten Werte für den Dieselverbrauch. Die Neuauflage des Puma haben die Ingenieure für weitere Veränderungen genutzt. Dazu zählt z. B. eine Kabine mit nahtloser, einteiliger Windschutzscheibe. Vergessen wurde dabei allerdings ein ausreichend großes Kühlfach sowie eine Kabeldurchführung, die sich an unterschiedliche Kabelpakete anpasst. Ansonsten erhält die Raubkatze in Bezug auf den Komfort und Bedienung gute Noten. Für den in Österreich gebauten Traktor bietet Case IH drei Getriebevarianten an, wobei es das Sechsfach-Lastschaltgetriebe nur für den Puma 150 gibt. Für die Typen 165, 185, 200 und 220 ist das im Testtraktor verbaute Full-Powershift-Getriebe Serie. Es schaltet alle 18 bzw. 19 Vorwärtsgänge und Arbeitskomfort aufweisen. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 40 km/h wurden Geräuschpegel zwischen 67 und 69 db(A) gemessen. Einen simulierten Praxiseinsatz mit 1000 Zapfwellenumdrehungen und einer Fahrgeschwindigkeit von 6 km/h förderte Messwerte zwischen 65 und 69 db(A) zutage. Ebenfalls wenig auszusetzen hatten die Tester an den Hubkräften der heckseitigen Dreipunkthydraulik. Mit Werten zwischen 8 und 10 t sind Schlepper dieser Leistungsklasse allemal gut bedient. Martin Vaupe, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Torsten Wobser ohne die Betätigung der Kupplung und stellt im Hauptarbeitsbereich zwischen 4 und 12 km/h sieben Vorwärtsgänge zur Verfügung. Für das Schaltverhalten gab es ebenso wie für die zusätzliche Möglichkeit, die Wendeschaltung am Fahrhebel zu bedienen, gute Noten. Zusätzlich können Kunden für alle beschriebenen Modelle plus einer 240-PS-Variante ein stufenloses CVX-Getriebe ordern. Für einen Schlepper dieser Leistungsklasse als eindeutig zu niedrig haben die Kammerfachleute die Nutzlast der Testmaschine eingestuft: 2,7 t markieren den schlechtesten Wert im Feld. Als weiterer Schwachpunkt hat sich die Hydraulik erwiesen. War die Ölfördermenge bei einem Abnehmer noch o. k., so sank sie nach Anschluss eines zweiten Verbrauchers um 55 %. + Dieselverbrauch Zapfwellenbe● trieb + Getriebe/Getriebebedienung ● + Zugänglichkeit Motor ● - Nutzlast ● - Hydraulikleistung ● - Kurzes Ölwechselintervall (Ge● triebe) Alle Veröffentlichungsrechte liegen bei der Landwirtschaftsverlag GmbH – Dieser Beitrag ist im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben erschienen. TECHNIK UND NEUE ENERGIE TECHNIK UND NEUE ENERGIE Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben In der jetzigen Form seit 2011 auf dem Markt ist der Fendt 700 Vario, ein alter Bekannter und frei von Kinderkrankheiten, das zeigt auch das ausgeglichene Bewertungsbild im Test. Angefangen bei der Kabine über den Motor bis zur Hydraulik kann der Fendt 718 Vario mit guten Noten punkten. Schon immer haben die Marktoberdorfer ein besonderes Augenmerk auf die Effiziens der in den Varios verwendeten Motoren gelegt. Im 718 Vario werkelt ein 6-Zylinder Deutz TCD 6.1 L6, der die Abgase mit einer Kombination aus SCR-Technologie, zusätzlicher Kühlfläche, gekühlter externer Abgasrückführung sowie einem passiven Dieselpartikelfilter reinigt. Das Ergebnis: Im Vergleich zu anderen Abgasnachbehandlungen benötigen die Deutz-Motoren etwa nur die Hälfte AdBlue. Was den Dieselverbrauch betrifft, so bestätigen die in unserem Vergleich ermittelten Werte die guten Ergebnisse verschiedener DLG-Messungen. Und die Liste der guten Bewertungen lässt sich fortsetzen. Vier Zapfwellengeschwindigkeiten, mit 6 t höchste Nutzlast im Test, 2000 Std. Wechselintervall für Getriebe-/Hydrauliköl, prima Beifahrersitz usw. Weniger schön ist jedoch die Differenz von 13 PS zwischen der angegebenen Maximalleistung ohne Boost und der an der Zapfwelle gemessenen Maximalleistung. Der Wettbewerb ist da meist dichter beisammen. Größtes Manko des Fendt ist sein Preis, inwieweit der zu Buche schlägt, hängt jedoch von Auslastung und Wiederverkaufswert ab. + Kraftstoffverbrauch ● + Nutzlast ● + Beifahrersitz ● - Zugänglichkeit Motor ● - Heizleistung ● 2 So urteilten die Tester Motorhaube öffnen Luftfilter reinigen Kühler reinigen Ölfilter wechseln Ölpeilstab ablesen Öl nachfüllen Tanken – Diesel und AdBlue Bedienung Kupplung Bedienung Getriebe Bedienung Wendeschaltung Zapfwellenschaltung Geschwindigkeit Pos. Zapfwellenschalter in Kabine Pos. Zapfwellenschalter auf Heckkotflügel Zugang Heckzapfwelle Bedienung Hydraulik Heckbedienung Steckerkennzeichnung Hydrauliköl einfüllen Seitenstabilisierung Unterlenker Halterung Oberlenker Heck CaseIH Fendt Puma 165 718 Vario 1 2 2 3 2 2 1 2 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 2 2 1 3 2 2 2 1 2 1 3 2 2 2 1 1 2 2 3 3 3 2 John Deere 6155R AutoPowr 2 3 2 3 2 2 2 2 2 2 2 1 1 3 2 2 2 2 Massey Ferguson 7718 Dyna-VT 2 1 2 2 2 2 2 2 2 T 174e Active 3 2 2 3 2 3 2 2 2 1 2 1 1 2 3 2 2 2 1 2 3 1 2 2 1 3 2 2 2 Valtra 3 2 3 1 2 2 3 2 1 1 2 2 2 2 2 3 2 1 3 3 2 1 2 3 2 2 3 Kühlfach Kabinenfilter wechseln Sicherung wechseln Beifahrersitz (Größe, Komfort) Werkzeugkasten (Größe, Zugänglichkeit) 4 3 3 2 2 2 3 3 2 3 2 2 2 2 3 3 2 3 1 1 3 2 Bedienterminal (Ablesbarkeit) 1 1 1 2 – Bedienterminal (Benutzerführung) 2 2 2 2 – Bedienterminal (Vorgewendemanagement) 2 2 3 2 – sehr gut gut befriedigend Überarbeitung notwendig Weg zum Sitz Lenkradverstellung Bedienung Heizung/Lüfter/Klimaanlage Bedienung Licht/Blinker Wischfeld Scheibenwischer vorne Sonnenschutz Kabeldurchführung Ablagefächer 2 1 2 2 2 3 1 3 3 2 3 2 3 2 1 3 3 2 Der Fendt 718 Vario konnte mit einem geringen Dieselverbrauch punkten. 39 / 2016 29 Alle Veröffentlichungsrechte liegen bei der Landwirtschaftsverlag GmbH – Dieser Beitrag ist im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben erschienen. Fendt 718 Vario TECHNIK UND NEUE ENERGIE Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Die in Mannheim gefertigten Serie-6-Traktoren sind für John Deere sogenannte „Brot und Butter“-Maschinen. Das liegt auch daran, weil die Serie 6 in den verschiedenen Ausstattungsvarianten, zum Beispiel M und R, ein großes Einsatzspektrum abdeckt. Darüber hinaus umfasst die Serie 6R neun Typen, beginnt bereits bei einer Motornennleistung von 110 PS und wird in drei Rahmenlängen bzw. Radständen gebaut. Drei 4-Zylinder mit 2580 mm Radstand, ein 4- sowie zwei 6-Zylinder mit 2765 mm Radstand sowie drei 6-Zylinder mit 2800 mm Radstand. Der 6155R mit stufenlosem AutoPowr-Getriebe aus unserem Test gehört zur Typenreihe mit mittlerem Rahmen und einem Radstand von 2765 mm. Sein 6,8-l-PowerTech-PVS-Motor bringt es auf 155 PS Nennleistung (nach 97/68 EC). Das Intelligente Power Management (IPM) verhilft ihm zu 40 PS zusätzlicher Leistung. Auffällig ist die Differenz von 17 PS zwischen den im Prospekt angegebenen 171 PS Maximalleistung ohne Boost und den 154 PS Maximalleistung an der Zapfwelle. Gleichzeitig bewegen sich auch die Verbrauchswerte im Zapfwellenbetrieb auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. John Deere erklärt das mit einem Fehler beim Messvorgang. Demnach befand sich der Motor bei der Messung bereits im Abregelbereich. Bessere Werte wurden dann auch während der Transportfahrten erreicht. Zusammen mit dem Valtra belegt der John Deere in dieser Kategorie den zweiten Platz. Alle PowerTech-PSS-Motoren verfügen über Reihenturbolader, Dieselpartikelfilter (DPF) und SCR-Katalysatoren. Die Dieselpartikelfilter sind wartungsfrei und auf Lebensdauer ausgelegt. Das Motorölwechselintervall beträgt 750 Betriebsstunden, ein guter Wert. Im Vergleich zu den Wettbewerbern steht der John Deere mit einem alle 1500 Stunden fälligen Getriebe-/Hydraulikölwechsel allerdings nicht so gut da. Für den Kunden von Vorteil ist die große Auswahl an Getriebevarianten. Der 6155R kann mit vier Grundgetrieben sowie weiteren Optionen hinsichtlich der Maximalgeschwindigkeit konfiguriert Die Baureihe 6R deckt einen Leistungsbereich von 110 bis 215 PS ab. werden. An der Bedienung des stufenlosen AutoPowr-Getriebes gab es lediglich einen fehlenden Wendeschalter auf dem Fahrhebel zu bemängeln. Die Traktoren der Serie 6R bieten optional bis zu sechs Zusatzsteuergeräte mit eigenem Druckentlastungshebel. Die Ölfördermenge beträgt 80 bzw. optional 114 l/min. Mit einem gemessenen Wert von 105 l/min. ist die Abweichung im Vergleich nur gering. Nach An- schluss eines zweiten Ölverbrauchers sank die zur Verfügung gestellte Ölmenge allerdings auf 57 % des Ausgangswertes – dem schlechtesten Wert im Teilnehmerfeld. + Dieselverbrauch Straße ● + Zapfwellenbedienung ● + elektrisch teleskopierbarer Au● ßenspiegel - Hydraulikleistung ● - Vorgewendemanagement ● - Nutzlast ● MF 7718 Dyna VT Mit der Serie 7700 hat Massey Ferguson die Serie 7600 ersetzt und auf TIER-4-final-Motoren umgestellt, deren Abgasreinigung ohne Dieselpartikelfilter auskommt. Je nach Modell greift Agco auf eigene Agco Power Motoren mit 6,6 oder 7,4 l Hubraum zurück. Insgesamt neun Modelle mit zwei Radständen decken einen Leistungsbereich zwischen 140 und 255 PS Maximalleistung ab. Mit aktivem Engine Power Management (EPM) stehen zusätzlich zur Maximalleistung noch einmal 25 PS zur Verfügung. Voraussetzung für die Aktivierung sind Hydraulik- oder Zapfwellenarbeiten ab einer Fahrgeschwindigkeit von 0,1 km/h oder Transportgeschwindigkeiten von 6 bis 15 km/h (je nach Getriebe). Während das kleinste Modell 7714 nur mit dem vierstufigen Lastschaltgetriebe Dyna-4 ausgeliefert wird, können Käufer den 7715 mit allen Getriebevarianten Dyna 4, Dyna 6 und Dyna VT ordern. Ab 7716 stehen dann nur das sechsstufige Lastschaltgetriebe Dyna 6 und das stufenlose Dyna VT zur Wahl. Die Kunden können die Traktoren in den drei Grundversionen Essential, Efficient und Exclusive or- 30 39 / 2016 Der Kabinenfilter des Massey Ferguson ist sehr gut zugänglich. 3 Messwerte im Vergleich CaseIH Puma 165 Zapfwellenleistung maximal Verbrauch Transport Diesel Verbrauch Zapfwellenarbeit Diesel Geräusche in 5 m Entfernung Geräusch in der Kabine (bei 40 km/h) max. Ölfördermenge an 1. Kupplung Hubkraft Heck Hubbereich Abstand Fanghaken-Reifen Wendekreis rechts/links 1) Eco-Variante; 2) fehlerhafte Messung PS l/100 km l/Std dBA dBA l/min t cm cm m 171 63,3 32,1 79 67 94 8,3 80 28 12,1/12,5 Massey Valtra Ferguson 6155R 7718 T 174e 718 Vario AutoPowr Dyna-VT Active 175 154 173 182/1821) 58,8 61,4 65,8 61,91) 2) 38,7/32,81) 35,9 – 34,3 78 79 83 80 65 69 68 67 95 105 110 92 10,4 8,1 9,6 9,5 80 75 66 83 29 29 26 23 11,4/10,6 12,5/12,75 11,5/10,0 11,35/11,55 Fendt John Deere Alle Veröffentlichungsrechte liegen bei der Landwirtschaftsverlag GmbH – Dieser Beitrag ist im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben erschienen. John Deere 6155R AutoPowr TECHNIK UND NEUE ENERGIE Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben + Vier Zapfwellengeschwindig● keiten, + Hubkraft Heckkraftheber, ● + Zapfwellenbedienung, ● + Wechselintervalle Getriebeöl, ● - Kraftstoffverbrauch, ● - Beifahrersitz, ● - Bedienkonzept und Eingabe ● Terminal 000.A"F;)-.>; Der Sicherungskasten in der Kabine des MF ist vorbildlich beschriftet. Valtra T 174e Active Der große Scheibenwischer an der rechten Kabinentür des Valtra T 174e ist eine Sonderausstattung. Sieben Jahre haben Designer, Entwickler und Ingenieure gebraucht, um die vierte Generation der T-Serie von der ersten Idee bis zum Serienstart zu bringen. Nach Angaben von Valtra standen bei der Entwicklung nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Minimierung der Betriebskosten im Mittelpunkt. So betragen beispielsweise die Ölwechselintervalle von Motorund Getriebeöl 600 bzw. 2400 Stunden. In den Modellen T144 und T155 kommen 6,6-l-Agco-Power-Motoren, in den weiteren Typen 7,4-l-Aggregate vom selben Hersteller zum Einsatz. Die 6-Zylinder-Motoren mit einer Leistung zwischen 155 und 235 PS verzichten auf Turbolader mit variabler Geometrie (VTG). Stattdessen wird der Ladedruck über ein elektronisch geregeltes Bypass-Ventil angepasst. Diese Version ist nach Einschätzung der Finnen preiswerter und weniger störanfällig, erlaubt aber trotzdem eine schnelle Anpassung der Motorleistung. Ebenfalls mit wenig Komponenten kommt die Abgasreinigung aus. Um die Norm Tier 4 Final zu erreichen, ist lediglich die Kombination aus einem Dieseloxidationskatalysator (DOC) und einem SCR (Selective Katalytische Redukti- on)-Katalysator erforderlich. Auf eine Abgasrückführung wird ebenso verzichtet wie auf einen Partikelfilter. Sowohl die 6,6- als auch die 7,4-l-Motoren stellen für Zapfwellenarbeiten unter bestimmten Voraussetzungen 15 PS Mehrleistung (Boost) zur Verfügung. Eine zweite, auf Knopfdruck abrufbare Motorabstimmung kann für das von uns getestete Modell T174 geordert werden. Drückt der Fahrer den sogenannten Eco-Schalter, wird die Drehzahl reduziert und gleichzeitig das Drehmoment erhöht. Nach Angaben von Valtra soll das den Verbrauch um ca. 10 % verringern. Tatsächlich wurden im Rahmen der von der Deula Westerstede durchgeführten Zapfwellen-Verbrauchsmessung bis zu 15 % weniger Dieselkonsum im Eco- als im Standard-Modus ermittelt. Auch die mit aktivem Eco-Modus gemessenen Straßenverbräuche waren gut. Mit dem Lastschaltgetriebe Versu und der stufenlosen Direkt-Variante kann der Kunde zwischen zwei Getriebeausführungen wählen. Das Versu holt aus vier Gruppen und fünf Lastschaltstufen 20 Übersetzungen. In der aktuellen Ausführung arbeitet die Lastschaltautomatik nach einer neuen Logik: das Gaspedal steuert nicht mehr die Drehzahl, sondern die Fahrgeschwindigkeit – ähnlich wie beim Fahren mit dem Direct-Stufenlosgetriebe. In der Praxis heißt das: Bei Arbeiten mit einem Zapfwellengerät kann die Geschwindigkeit durch das Betätigen des Fahrpedals und das Schalten in andere Lastschaltstufen angepasst werden, ohne die Motordrehzahl entscheidend zu verändern. Mit dem Schaltverhalten des Getriebes zeigte sich die Testmannschaft zufrieden. Zwischen 10 und 15 % der T-Serie-Traktoren wurden bisher mit der Rückfahreinrichtung TwinTrac verkauft. Weil dieser spezielle Kundenkreis auch in Zukunft bedient werden soll, ist die Kabine sehr geräumig ausgefallen. Entsprechend der Valtra-Philosophie, dass sich jeder Kunde seinen Traktor ganz individuell zusammenstellen kann, ist die Grundausstattung relativ einfach gehalten und die Liste der Zusatzausrüstungen lang. So sind zum Beispiel das Dachfenster, ein 270°-Scheibenwischer, ein Kühlfach oder die Kabinenfederung nur Optionen und nicht serienmäßig. + Kraftstoffverbrauch im Eco-Modus ● + ● Nutzlast + Werkzeugkasten ● - Zugänglichkeit Motor ● - Beifahrersitz ● - Kabeldurchführung ● !"%+ */. , )&#(+*' )((&-&)#$ /:2:E %);F?; $;B. G2/C/ :C 44+G 000.D7??;+B"=>?;A-=)D.>; 2:24G &)11;?"B+';,H5;B> $;B. G9:9< :E9E+G 000.,;)F;+B"=>?;A-=)D.>; 2E/89 #;=>;=+*B?;=-75 $;B. G9EC9 :<G<+G 000.B"=>?;A-=)D+!6A-;=.>; <<49: (;B!,3AD+#;F?;=-7BH $;B. G9:// E4G/ 000.=;6D),A-+B"=>@"FA-)=;=.>; 39 / 2016 31 Alle Veröffentlichungsrechte liegen bei der Landwirtschaftsverlag GmbH – Dieser Beitrag ist im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben erschienen. dern. Damit will Massey Ferguson den größten Teil der Kundenanforderungen gerecht werden. Der Testschlepper, ein 7718 mit stufenlosem Getriebe und kurzem 2,88-m-Radstand, machte bei der Leistungsmessung eine gute Figur, mit 173 gemessenen PS an der Zapfwelle fehlten nur 3 PS zur Werksangabe. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch während des Zapfwellenbetriebes bewegte sich im Mittelfeld. Transport- bzw. Solofahrten auf der Straße sind dagegen nicht die Stärke des MF, zumindest wenn es um den Kraftstoffverbrauch geht. In beiden Fällen wurden die höchsten Verbrauchswerte aller Vergleichskandidaten ermittelt. Abgesehen von einer als mittelmäßig eingestuften Sicht aus der Kabine stellt sich der 7718 als Schlepper mit sehr ausgeglichenen Eigenschaften dar. So wurde beispielsweise das Angebot von vier Zapfwellengeschwindigkeiten sowie deren Bedienung gelobt. Als weitere Pluspunkte vermerkten die Tester 1800 Std. Wechselintervall für das Getriebe-/Hydrauliköl sowie eine kombinierte visuelle und elektronische Getriebeölkontrolle.
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