Inline-Wasserstrahlverfestigung und Nassausrüstung von Spinnvliesstoffen mit niedriger Flächenmasse Zielsetzung Das Ziel des Forschungsvorhabens bestand darin, eine technisch-technologische Lösung für die InlineWasserstrahlverfestigung von Spinnvliesstoffen, im niedrigen Flächenmassenbereich, insbesondere unterhalb von 20 g/m², zu entwickeln und daraus wesentliche Erkenntnisse für die industrielle Umsetzung dieser Technologie in Mehrbalken-Spinnvliesanlagen abzuleiten. Ein weiterer Bestandteil der Zielstellung im Rahmen der Entwicklung dieser Technologie war die Untersuchung verschiedener technologischer Möglichkeiten einer sich an die Wasserstrahlverfestigung anschließenden Nassausrüstung durch Sprühauftrag bzw. Foulardieren. Lösungsweg Die Versuche waren zunächst auf die Realisierung einer sicheren Übergabe des Vlieses vom Ablage- zum Verfestigungsband sowie auf die Vorverfestigung und die Auswahl geeigneter Siebbänder fokussiert. Die Anlage ist bestückt mit vier Wasserbalken, mit denen Wasserdrücke bis 185 bar erzeugt werden können. Mit verschiedenen Kombinationen von Spunlace-Düsenstreifen und der Variation des Wasserdrucks konnten die Einflüsse dieser Parameter auf die Verfestigung ermittelt werden. Neben Spinnvliesstoffen aus Polypropylen, fanden weitere Versuche mit Polyester, Polylactid sowie einer Bikomponenten-Variante aus Polyester/ Polyamid6 statt. Ergebnisse Bonding-Index Durch Einsatz von Metallocen-PP war es möglich, im Vergleich zum Standard von 1,8 dtex feinere Filamente (1,4 dtex) zu erzeugen, wodurch ein optimaler Grad der Verfestigung bei vergleichmäßigter Filamentablage erreicht wurde. Durch gleichzeitige Verringerung des Verzuges war es möglich, bei der für den Dauerbetrieb maximalen Geschwindigkeit von 250 m/min wasserstrahlverfestigte PPSpinnvliesstoffe ohne thermische Vorverfestigung mit einer Flächenmasse von 14 g/m² zu erzeugen. 1,4 dtex 4 1,8 dtex 2,3 dtex 3,5 3 2,5 2 1,5 10 30 50 Flächenmasse [g/m²] 70 Durch Besprühen mit einer hydrophilen Avivage ergaben sich durchgängig höhere Festigkeiten in MD bzw. eine erhöhte Längsorientierung. Darüber hinaus fanden Versuche zur Nass-in-nass-Ausrüstung mit einem Hydrophilierungsmittel zum einen durch Sprühauftrag und zum anderen durch Vollbadausrüstung im Foulard statt. Die Nass-in-nass-Ausrüstung führt gegenüber einer zeitlich getrennten Wasserstrahlverfestigung und Nassausrüstung zu einer Energieeinsparung von 20 %. Danksagung Wir danken dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für die Förderung des Förderprojektes (Reg.-Nr. VF130014) innerhalb des Förderprogramms „FuE- Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen in Ostdeutschland-Innovationskompetenz Ost (INNO-KOM-Ost) - Modul: Vorlaufforschung (VF)“. Kontakt: Dr.-Ing. Ulrich Heye Dipl.-Chem. Wolfgang Schilde Tel.: +49 371 5274-1217 Tel.: +49 371 5274-155 E-Mail: E-Mail: [email protected] [email protected]
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