Sklavenarbeit in Chicken Nuggets von Edeka, Rewe, Lidl und Aldi

PRESSEMITTEILUNG
Sklavenarbeit in Chicken Nuggets von Edeka, Rewe, Lidl und Aldi
28.09.2016, Münster/Berlin – Edeka, Rewe, Lidl und Aldi verkaufen Chicken Nuggets aus
Fleisch, das in Brasilien unter sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen produziert wird. Das
zeigen aktuelle Recherchen der Christlichen Initiative Romero (CIR). Von dem Skandal sind
vor allem als Eigenmarken vertriebene Produkte der Supermärkte und Discounter betroffen.
Grundlage der Recherchen ist eine Studie des brasilianischen Journalistennetzwerks
Repórter do Brasil, die im Rahmen der internationalen Kampagne „SUPPLY CHA!NGE“
entstand.
Für die günstigen Chicken Nuggets von EDEKA und Co. ist selbst das Geflügelfleisch aus
europäischer Massentierhaltung zu teuer. Um die Preiserwartungen der Supermärkte und
Discounter erfüllen zu können, kaufen die produzierenden Betriebe PHW Gruppe und Gebr.
Stolle GmbH Ware aus Brasilien hinzu. In der Geflügelmast und in den Schlachtfabriken
Brasiliens ist ein Akkordmarathon von täglich bis zu 17 Stunden zu Löhnen weit unter der
Existenzsicherung Alltag. Die Wanderarbeiter*innen, die in Fängerkolonnen in den
Zuchtbetrieben arbeiten, werden in Schuldknechtschaft getrieben. „Dieser Skandal hat
System: Auf der Suche nach dem billigsten Lieferanten, scheuen Supermärkte und
Discounter nicht davor zurück, Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen in der
Produktion in Kauf zu nehmen“, erklärt Sandra Dusch Silva von der CIR. Am höchsten sei
der Preisdruck bei Eigenmarken. Nach den Discountern setzen auch Supermärkte verstärkt
auf Produkte aus eigenem Haus. Durch ihre Größe und Marktmacht können die Ketten den
produzierenden Unternehmen die Lieferbedingungen bis hin zu den Preisen diktieren.
In Brasilien werden jährlich 6 Milliarden Hühnchen geschlachtet, Tendenz steigend. Damit ist
das Land zum größten Geflügelexporteur der Welt aufgestiegen und hat die USA und China
überholt. Für Deutschland ist Brasilien der wichtigste außereuropäische Handelspartner in
puncto Geflügelfleisch, vor allem bei verarbeiteten Produkten.
DIE CHRISTLICHE INITIATIVE ROMERO e.V.
Die Christliche Initiative Romero (CIR) setzt sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte
ein. Die CIR koordiniert die internationale Kampagne SUPPLY CHA!NGE, die hinter die
Kulissen der Eigenmarken von Supermärkten und Discountern blickt.
PRESSE-KONTAKT
Sandra Dusch Silva
Christliche Initiative Romero e.V.
Büro Berlin / Eldenaer Straße 60 / 10247 Berlin
Tel: 030 – 41723800/Mobil: 0176 -64190709 / Mail: [email protected] / www.ci-romero.de
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