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Editorial
Es muss aber auch dafür gesorgt werden, dass die
Mitarbeiter des Departements ihre Aufgaben im
Der Bundesrat hat am schwierigeren Umfeld von Beschaffungen, Ausbil16. September Divisionär dungserwartungen und Pressekampagnen wahrnehPhilippe Rebord zum Chef men können und dass sie durch ihre vorgesetzten Stelder Armee ab kommen- len gestützt und unterstützt werden.
dem Jahr bestimmt – ein
Es muss Vertrauen geschaffen werden – nur mit geerfreulicher Entscheid!
genseitigem respektvollem, pragmatischem und ehrliDer Vorsteher des VBS chem Umgang können Projekte wie eine WEA umgehat anlässlich der Presse- setzt und gestartet werden. Nur mit Vertrauen kann
konferenz unmissverständ- man auch über Fehler offen diskutieren und Anpaslich klar gemacht, dass Re- sungen vornehmen. Es wird im Rahmen der Umsetbord’s Hauptaufgabe darin besteht, die Weiterentwick- zung der Weiterentwicklung Stolpersteine und Problelung der Armee (WEA) ab dem kommenden Januar me geben, die müssen gemeinsam mit allen Kadern
umzusetzen. Damit wird ein pragmatisch entstandenes aus Miliz und aus dem VBS ausgeräumt und gelöst
Projekt von einem überwerden, alle – Aktive und
legten Pragmatiker umgeEhemalige – müssen dazu
setzt.
beitragen, unter Führung
«Die Miliz ist die Schweizer Armee
Einer der kritischen Erdes neuen Chefs mit dieund ohne die Miliz
folgsfaktoren der WEA ist
ser Armee auf die neuen
das Personelle – gemeint
Gefahren Antworten zu
gibt es keine Schweizer Armee.»
ist damit die Miliz und
haben, statt den letzten
der Milizgedanke wie gleiKrieg vorzubereiten.
chermassen auch die Mitarbeiter des Departements,
Wir müssen zugunsten unserer eigenen Sicherheit
seien es zivile Mitarbeiter oder Berufsmilitärs.
zusammenstehen, uns zusammenraufen und zusamWir müssen der Miliz Sorge tragen, die Miliz ist die menwirken. In diesem Sinne wünsche ich Philippe
Schweizer Armee und ohne die Miliz gibt es keine Rebord einen erfolgreichen Start in seine anspruchsSchweizer Armee. Die Bestandesproblematik wird von volle Aufgabe.
allen Seiten unterschätzt – auch letztes Jahr verlor die
Armee gegen 6000 Angehörige aus medizinischen
Gründen und vor allem aber auch wegen immer noch
steigender Abgänge in den Zivildienst. Hier ist eine
Korrektur dringend. Erodiert der Milizgedanke und
Andreas Bölsterli, Chefredaktor
die Wehrgerechtigkeit weiter wie bis anhin, laufen wir
[email protected]
Gefahr, die Formationen und Stäbe der WEA nicht alimentieren zu können.
Da kommen Aussagen von Logitech-Gründer Daniel Borel wie ein Schuss in den Rücken aller, die ihre
Pflicht erfüllen. Borel schlägt vor, den Militärdienst
durch einen Auslandaufenthalt zu ersetzen. Als Gründer eines internationalen Konzerns hat Borel auch
Ansprüche an die Standortsicherheit. Ohne Sicherheit wird nicht investiert – in einem unsicheren Land
werden keine Weltkonzerne gegründet und geführt.
Wir müssen unsere Anstrengungen und unsere Unterstützung wieder vermehrt der Mehrheit der Schweizer Bürger zukommen lassen, statt immer neue Lösungen für Minderheiten zu suchen, die alles daran
setzen, ihrer Bürgerpflicht und ihrer Verantwortung
gegenüber ihrem Land auszuweichen.
Liebe Leserin, lieber Leser
Allgemeine Schweizerische Militärzeitschrift 10/2016
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