Der LCH ist für den neuen Lehrplan Eine gute Schule braucht Ruhe

Der LCH ist für den neuen Lehrplan
Eine gute Schule braucht Ruhe und Perspektiven. Ein Ja zur Initiative "Gute Schule
Thurgau" bringt keine bessere Schule sondern Mehrkosten für die Steuerzahler und
eine Benachteiligung von Jugendlichen in den weiterführenden Ausbildungen.
Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH unterstützt zusammen mit
Bildung Thurgau die Umsetzung des neuen Lehrplans. Die Harmonisierung zwischen
den Kantonen wird damit verbessert. Lehrbetriebe und Berufsschulen können in
Zukunft davon ausgehen, dass auch Jugendliche aus den Nachbarkantonen etwa die
gleichen Voraussetzungen mitbringen. Lehrmittel können günstiger produziert werden,
wenn überall die gleichen Kompetenzen unterrichtet werden. Es wäre unverständlich,
wenn die Kantone ihre laufend verknappten Finanzen in kantonale Lehrpläne
investieren würden.
Die Lehrplangegner von "Gute Schule Thurgau" benutzen im Abstimmungsflyer den
LCH als Kronzeugen gegen den Thurgauer Lehrplan. Das Zitat stammt aus einer
mehrseitigen Vernehmlassung zum ersten Entwurf des Lehrplans 21 im Jahr 2013.
Selbstverständlich gab und gibt es berechtigte Kritik am Lehrplan 21: Das Vorgehen
beim Entstehungsprozess hätte transparenter sein können, man hätte frühzeitig und
interkantonal auch über die sinnvolle Beurteilung von Kompetenzen sprechen sollen,
die Veränderungen in der Steuerung des Schulsystems über Standardisierungen hätte
man offener diskutieren dürfen. Der LCH hat damals bei der D-EDK entsprechend
Kritik angemeldet. Dies sind aber keine ausreichenden Gründe, um den heute
vorliegenden Thurgauer Lehrplan abzulehnen.
Was wären die Konsequenzen nach einer Annahme der Initiative? Der Thurgau würde
mit dem Lehrplan bei null beginnen. In einem teuren Prozess müssten eigene
Lehrmittel produziert oder bestehende angepasst werden. In den Nachbarkantonen
wäre bei Berufsschulen, Lehrbetrieben und Gymnasien wenig Verständnis für
Jugendliche aus dem Thurgau, die nach der obligatorischen Schule dort ihre
Ausbildung weiterführen möchten und nicht auf dem gleichen Stand sind. Aus Sicht
der Deutschschweiz sind derartige Alleingänge nicht nachvollziehbar. Familien, die in
den Thurgau hin- oder aus dem Thurgau wegziehen hätten grobe Probleme, wenn ihre
Kinder die Schule wechseln und dann am neuen Ort feststellen müssen, dass ihnen
ganze Schuljahre an Wissen fehlen. Geplante Übertritte an Kantonsschulen oder in
gewisse Berufsschulen wären dann im neuen Wohnkanton Thurgau oder im neuen
anderen Kanton in vielen Fällen gefährdet. Ein Ja zur Initiative wäre keinesfalls im
Interesse der Kinder und ihrer Eltern.
Geschäftsleitung Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH