Elternheft zur U1 – U9 und J1 ............................................................................................................................................ Name Ihres Kindes Wichtige Telefonnummern und Adressen Kinderarzt .................................................................................................................................. .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... Kinderklinik .............................................................................................................................. .................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................... Giftnotruf Ihrer Region ............................................................................................................ Hier ist Platz für Ihr schönstes Babyfoto 2 Liebe Eltern, in den ersten Lebensjahren Ihres Kindes möchten wir Sie über wichtige Aspekte seiner Gesundheit und Entwicklung informieren und Ihnen mit praktischen Tipps zur Seite stehen, damit es mit Ihrer Unterstützung gesund groß werden kann. Zu jeder Früherkennungsuntersuchung (U) sollten Sie dieses Heft zur Hand nehmen und die entsprechenden Seiten durchlesen. Seite 4 Seite 10 U1 In den Elternbriefen werden zu jeder U jene Aspekte und Fragen aufgegriffen, die Eltern erfahrungsgemäß in dieser Zeit beschäftigen. Dazu erhalten Sie die wichtigsten Empfehlungen für eine gesunde Entwicklung sowie eine kurze Erläuterung, was Ihr Arzt oder Ihre Ärztin zu dem jeweiligen Termin untersucht und welche Impfungen empfohlen sind. Wenn Sie zu dem einen oder anderen Thema mehr wissen möchten, können Sie dies in den „Infoheften zur gesunden Entwicklung“ in diesem Ordner nachlesen. Als Orientierungshilfe sind unter der Rubrik „Zum Weiterlesen“ die entsprechenden Kapitel und Abschnitte jeweils mit Heft- und Seitenangabe zusammengestellt. Seite 18 U2 Seite 26 U3 Seite 34 U4 Seite 42 U5 Die Fragen zum Ankreuzen sollen Ihnen helfen, wichtige Entwicklungsschritte und Verhaltensweisen Ihres Kindes festzuhalten – zur Erinnerung für später und als Vorbereitung auf das Gespräch mit dem Arzt. Denn als Eltern erleben Sie Ihr Kind 24 Stunden am Tag und Ihre Beobachtungen können für den Arzt sehr hilfreich sein. Seite 50 U6 Seite 58 U7 Seite 66 U8 Seite 74 U9 Seite 82 J1 Bevor es mit den Informationen zur U1 beginnt, finden Sie auf den nächsten Seiten ■ einen Terminkalender für die Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen, in den die Termine Ihres Kindes in der Arztpraxis eingetragen werden; ■ Seiten für Daten und Notizen, die Sie eintragen sollten, weil das ereignisreiche Leben mit einem Kind oft auch Wichtiges schnell in Vergessenheit geraten lässt. Auf der Vorderseite dieses Heftes ist Platz für ■ Wichtige Telefonnummern, die Sie – zusammen mit dem Giftnotruf Ihrer Re- gion – für den Notfall immer griffbereit haben sollten. 3 Terminkalender Früherkennungsuntersuchungen (wird in der Arztpraxis ausgefüllt) U2 (3.–10. Lebenstag) vom bis U3 (4.–6. Lebenswoche) vom bis U4 (3.– 4. Lebensmonat) vom bis U5 (6.–7. Lebensmonat) vom bis U6 (10.–12. Lebensmonat) vom bis U7 (21.–24. Lebensmonat) vom bis U8 (43.– 48. Lebensmonat) vom bis U9 (60.– 64. Lebensmonat) vom bis J1 (13.–15. Lebensjahr) Impfungen (wird in der Arztpraxis ausgefüllt) nächster Impftermin: nächster Impftermin: nächster Impftermin: 4 bei der U …… am gesonderter Termin am bei der U …… am gesonderter Termin am bei der U …… am gesonderter Termin am Auffrischungsimpfung: am Auffrischungsimpfung: am Persönliche Daten Unser Kind (bitte selbst ausfüllen) Name Geburtsdatum Geburtsort Geburtsgewicht Größe bei der Geburt U1 Mutter U2 Geburtsdatum U3 familiäre Vorerkrankungen U4 U5 Allergien U6 U7 U8 Vater Geburtsdatum familiäre Vorerkrankungen U9 J1 Allergien 5 Persönliche Notizen Besondere Ereignisse (bitte selbst ausfüllen) während der Schwangerschaft/bei der Geburt Erkrankungen des Kindes Unfälle und Verletzungen Operationen Allergien chronische Krankheiten/Dauermedikation 6 Persönliche Notizen Besondere Ereignisse U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 7 Persönliche Notizen Entwicklungsschritte Ihres Kindes (bitte selbst ausfüllen) Danach werden Sie z.B. bei der Schuleingangsuntersuchung gefragt: Selbständiges Drehen vom Rücken auf den Bauch (Monat/Jahr) Selbständiges Aufsetzen (Monat/Jahr) Selbständiges Gehen (Monat/Jahr) Allein aus einer Tasse trinken (Monat/Jahr) Tagsüber „trocken“ (Monat/Jahr) Nachts „trocken“ (Monat/Jahr) Erste Worte mit Bedeutung wie Auto, Ball usw. (Monat/Jahr) 8 Persönliche Notizen Entwicklungsschritte Ihres Kindes Was Ihnen noch wichtig ist: U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 9 U1 | nach der Geburt Liebe Mutter, lieber Vater! Ihr Baby ist da! Ganz herzlichen Glückwunsch. Wir hoffen, dass Sie und das Baby die Geburt gut überstanden haben. Erschöpft und gleichzeitig überwältigt können Sie es vielleicht noch gar nicht fassen, dass Sie dieses kleine Wesen nun tatsächlich in den Armen halten, anschauen und liebkosen können. Möglicherweise fühlen Sie sich bei aller Hochstimmung aber auch seltsam bedrückt, empfinden plötzlich Sorge, z.B. vor dem Stillen, obwohl dies vorher gar keine Frage für Sie war. Dieses Auf und Ab der Gefühle oder auch ein völliges Niedergeschlagensein ist normal und überfällt viele Mütter nach der Geburt. Schließlich bringen die Geburt und das Baby die Gefühle ganz schön durcheinander. Gleichzeitig muss sich Ihr Körper daran gewöhnen, wieder ohne die Schwangerschaftshormone auszukommen, die auch für ein „dickes Fell“ gesorgt hatten, jetzt aber nicht mehr gebraucht werden. Also reagiert man empfindlicher. Nach einigen Tagen ist es mit diesem so genannten „Baby-Blues“ meist wieder vorbei. Wenn Sie aber merken, dass es Sie sehr belastet, sollten Sie besser mit jemandem darüber sprechen, zum Beispiel mit der Hebamme, dem Kinder- oder dem Frauenarzt. Aber nicht nur Sie, auch Ihr Baby hat mit seinem ersten Atemzug bereits Gewaltiges geleistet und muss nun mit all dem Unbekannten vertraut werden. Es braucht jetzt vor allem Ihre körperliche Nähe und Wärme, Liebe und Zuwendung, Fürsorge und Schutz. Je mehr Aufmerksamkeit Sie Ihrem Baby schenken, umso eher werden Sie seine Regungen erkennen und deuten können und umso mehr wird es sich wohl fühlen und Ihnen vertrauen. Muttermilch ist ganz auf die Bedürfnisse eines Säuglings abgestimmt. 10 Stillen bietet die beste Möglichkeit, Ihrem Baby genau das zu geben, was es gut gedeihen lässt und gerade in seinen ersten Lebensmonaten braucht. Wenn es an Ihrer Brust saugt, empfindet es Geborgenheit, Sicherheit und Schutz, spürt Ihre Nähe und Zuverlässigkeit. Doch auch wenn es die natürlichste Sache der Welt ist, haben viele Mütter anfangs Schwierigkeiten mit dem Stillen. Lassen Sie sich in diesem Fall nicht entmutigen. Mit etwas nach der Geburt | Geduld und der Unterstützung durch Ihre Hebamme oder Stillberaterin, vor allem aber „im Team“ mit Ihrem Baby werden anfängliche Probleme meist schnell gemeistert. Wenn Sie aus irgendeinem Grund nicht stillen können, wird Ihr Baby mit Ihrer liebevollen Zuwendung und Aufmerksamkeit natürlich auch mit Flaschennahrung prächtig gedeihen. U1 Ausschließliches Stillen in den ersten sechs Monaten ist für die Mehrzahl der Säuglinge die ausreichende Ernährung. Ein Wort speziell an den Vater: Sicherlich hat die Geburt auch bei Ihnen Spuren hinterlassen, die Sorgen und Ängste um Ihre Frau und Ihr Kind, das Gefühl der Ohnmacht, nicht wirklich helfen zu können. Und auch jetzt fühlen Sie sich bei allem Glücksgefühl und Stolz vielleicht immer noch ein wenig ausgeschlossen und hilflos. Naturgemäß dreht sich erst einmal alles um Mutter und Kind und beide sind vollauf damit beschäftigt, sich gegenseitig kennen zu lernen. Aber natürlich können Sie auch schon im Krankenhaus Ihr Baby halten und umsorgen, z.B. windeln, und Sie können die Zeit nutzen, zu Hause alles für die Heimkehr vorzubereiten. U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 Wenn ein Kind zu früh oder nicht gesund ins Leben startet Nicht jedes Kind kommt gesund auf die Welt. Manche Babys kommen zu früh und ihre körperlichen Grundfunktionen sind noch nicht ausgereift. In anderen Fällen sind Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt oder angeborene Fehlbildungen die Ursache für Krankheiten und Behinderungen. So verschieden die Ursachen sein können, so unterschiedlich sind auch die möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen des Kindes. Den besonderen Fragen und Belastungen der Eltern können wir mit diesem Elternheft nicht gerecht werden. In unserem Serviceteil (Infoheft 7) haben wir deshalb die Internetangebote einiger Organisationen und Einrichtungen zusammengestellt, die – neben dem Arzt – bei den unterschiedlichsten Problemen Rat und Hilfe anbieten. U8 U9 J1 11 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Rauchfrei für Ihr Baby! Wenn Ihnen noch so sehr nach Rauchen zu Mute sein sollte, versuchen Sie aufzuhören. ■ Rauchen beeinflusst die Milchbildung, außerdem treten viele der Schadstoffe in die Milch über und werden von Ihrem Baby in hoher Konzentration aufgenommen. ■ Säuglinge und kleine Kinder leiden ganz besonders unter Zigarettenrauch, denn ihr Orga- nismus reagiert sehr empfindlich auf die darin enthaltenen Giftstoffe. ■ Halten Sie die Räumlichkeiten, in denen sich Ihr Baby aufhält, grundsätzlich rauchfrei. Hören Sie am besten ganz mit dem Rauchen auf! ! Solange Sie stillen: Genussmittel reduzieren und Vorsicht mit Medikamenten! Was Sie bei der Entlassung aus der Entbindungsstation wissen sollten Nach der Geburt kommt zu Hause eine ganze Menge Neues auf Sie zu. Deshalb hier einige hilfreiche Hinweise: ■ Achten Sie auf genügend Ruhezeiten und lassen Sie sich nicht durch allzu viel Besuch in Stress bringen! ■ Informieren Sie rechtzeitig Ihre Nachsorgehebamme, die Sie zu Hause weiter betreut, wenn Sie dies wünschen. Solange Sie stillen, haben Sie auch über die Mutterschutzfrist hinaus Anspruch auf Hebammenbetreuung. ■ Bei ambulanter Geburt oder frühzeitiger Entlassung aus dem Krankenhaus: Vereinbaren Sie beim Kinderarzt einen Termin für die zweite Früherkennungsuntersuchung (U2), die zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag stattfinden soll. Falls die Blutentnahme für die Früherkennung von Stoffwechselstörungen nicht in der Klinik durchgeführt worden ist, müssen Sie die U2, zumindest aber eine Blutentnahme, am dritten Lebenstag durchführen lassen. Lesen Sie sich das Informationsblatt zu dieser wichtigen Vorsorgemaßnahme aufmerksam durch. ■ Innerhalb der ersten sechs Wochen nach der Entbindung sollten Sie sich bei Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin melden. ! Wichtig: Zur Früherkennung von Stoffwechselerkrankungen muss spätestens am dritten Lebenstag eine Blutentnahme bei Ihrem Baby erfolgen! 12 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Ist mein Baby gut versorgt? Wie oft muss mein Baby gestillt werden? Wie stelle ich fest, dass die Einmalwindel nass ist? Gerade beim ersten Baby stellen sich diese und andere ganz praktische Fragen. Anhand der nachstehenden Informationen können Sie feststellen, ob Sie vielleicht noch Hilfe und Rat benötigen: ■ Stillen sollte keine Schmerzen bereiten. Durch richtiges Anlegen lassen sich wunde Brust- ■ ■ ■ ■ warzen, Milchstau und andere Probleme vermeiden. Sie sollten Ihr Baby an beiden Brüsten ohne Probleme und in mehreren Stillpositionen anlegen können und das Baby sollte beide Brüste gut erfassen können. In den ersten vier Wochen sollte Ihr Baby innerhalb von 24 Stunden mindestens 8-mal gestillt werden. Die Trinkdauer bestimmt Ihr Baby selbst. Sie beträgt anfangs mindestens 20 Minuten pro Mahlzeit. Flaschensauger, Schnuller (Beruhigungssauger) und Brusthütchen können zu einer Saugverwirrung führen. Lassen Sie sich von der Schwester im Krankenhaus oder Ihrer Hebamme Möglichkeiten zeigen, wie Sie Ihrem Baby im Bedarfsfall Flüssigkeit geben können. In den ersten Tagen nehmen Babys ab. Die Gewichtsabnahme sollte jedoch nicht mehr als 10 % des Geburtsgewichts betragen. Nach den ersten 14 Tagen sollte Ihr Baby dann mindestens 125 g pro Woche zunehmen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie Ihr Baby nun ständig wiegen sollten. Solange es gut gedeiht, reicht wöchentliches Wiegen völlig aus. In den ersten vier bis sechs Wochen haben Stillbabys fast bei jeder Mahlzeit dünnen, flockigen, gelblichen bis grünlichen Stuhl. Danach wird die Muttermilch so gut verdaut, dass das Kind nur noch selten Stuhlgang hat – es können durchaus drei, vier Tage dazwischenliegen –, ohne dass eine Verstopfung vorliegt. In der Regel können Sie anfangs von mindestens sechs nassen und mindestens zwei Stuhlwindeln täglich ausgehen. Bei Einmalwindeln können Sie leicht am Gewicht feststellen, ob diese nass ist, da sie schwerer ist. U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 ! Viele Entbindungsstationen halten ein Informationsblatt oder eine „Checkliste für (stillende) Wöchnerinnen“ bereit. Erkundigen Sie sich danach. J1 13 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Vitamin K ■ Säuglinge haben häufig einen Vitamin-K-Mangel, der zu einer erhöhten Blutungsnei- gung führen kann. Zur Vorbeugung gefährlicher Blutungen bekommt Ihr Baby deshalb in der Regel bei den ersten drei Früherkennungsuntersuchungen jeweils zwei Tropfen Vitamin K. Dabei ist es wichtig, dass es alle drei Gaben erhält. Zum Weiterlesen ■ Streben nach Sicherheit und Geborgenheit: Bindung ....................... Infoheft 1 – Seite 5 ■ Im Gespräch von Anfang an ............................................................... Infoheft 1 – Seite 10 ■ Von Kopf bis Fuß gut versorgt............................................................. Infoheft 3 – Seite 3 ■ Muttermilch: Die maßgeschneiderte Nahrung für das Baby ............. Infoheft 3 – Seite 10 ■ Alltagstipps – Was beim Stillen hilft ................................................... Infoheft 3 – Seite 12 14 Was der Arzt untersucht … Was der Arzt untersucht … Die U1 wird als erste Untersuchung Ihres Kindes gleich nach der Geburt durchgeführt, entweder von einem anwesenden Kinderarzt, der Hebamme oder von dem entbindenden Gynäkologen. Bei dieser Neugeborenenuntersuchung wird es gewogen, seine Länge wird gemessen und es wird geklärt, ob alle lebenswichtigen Funktionen, z.B. die Atmung und das Herz-Kreislaufsystem, in Ordnung sind (APGAR-Wert, Nabelschnur-PH). Außerdem wird das Kind auf äußerlich erkennbare Fehlbildungen hin untersucht und erhält Vitamin-K-Tropfen zur Vorbeugung gefährlicher innerer Blutungen. Mit Ihnen wird besprochen, dass in den nächsten drei Tagen eine Blutuntersuchung bei dem Kind durchgeführt wird, um einige Stoffwechselerkrankungen rechtzeitig zu erkennen. Hierzu wird Ihnen ein ausführliches Merkblatt ausgehändigt. Wahrscheinlich werden Sie Ihr Kind stillen und Hebamme, Arzt oder Schwester stehen Ihnen hierbei mit Rat und Tat zur Seite. Falls in Ihrer Familie eine Belastung mit Allergien besteht (Asthma, Neurodermitis, Heuschnupfen), so sollten Sie dies mitteilen, da es wichtig im Hinblick auf die Ernährung ist. U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 15 Fragen & Notizen So können Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorbereiten Am besten beantworten Sie die Fragen kurz vor dem Gespräch (bitte ankreuzen): Haben Sie die Schwangerschaft als besonders anstrengend oder belastend empfunden? Ja: Nein: Haben Sie Fragen zum Stillen? Ja: Nein: Falls Ja, welche? Neben der Freude über Ihr Baby sind vielleicht auch schon erste Fragen aufgetaucht, die Sie gerne besprechen möchten. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt zu fragen. Auch wenn Ihnen etwas Sorgen macht, sollten Sie es ansprechen. Darüber freue ich mich besonders: 16 Fragen & Notizen Das macht mir Sorgen: U1 U2 U3 U4 U5 Meine Fragen an den Arzt: U6 U7 U8 U9 J1 17 U2 | 3.–10. Lebenstag Liebe Mutter, lieber Vater! Sie haben nun schon die ersten Erfahrungen mit Ihrem Baby gesammelt, sich gegenseitig etwas kennen gelernt. So sehr Sie diesen Moment auch herbeigesehnt haben mögen, so überwältigend ist manchmal das Wissen und Fühlen, dass dieses winzige Wesen voll und ganz darauf angewiesen ist, von Ihnen versorgt zu werden – dies umso mehr, wenn Sie ohne Partner für Ihr Kind sorgen. Zwar ist Ihr Baby ganz auf Ihre Fürsorge angewiesen, dennoch spielt es vom ersten Moment an – vor allem in der Beziehung zu Ihnen – bereits eine aktive Rolle. Auf vielfältige Weise teilt Ihnen Ihr Baby mit, was es braucht, ob es sich behaglich oder unbehaglich fühlt. Schon jetzt weiß es sich mit Ihnen zu „unterhalten“, Ihnen zu „antworten“ – indem es sich beim Klang Ihrer Stimme entspannt, indem es zufrieden in Ihrem Arm einschläft, wenn Sie es liebkosen, aber auch indem es unruhig ist, quengelt oder Babys sind ganz darauf schreit, sich abwendet oder steif macht und damit seinen Unmut, angewiesen, dass sie Hunger oder sein Unbehagen ausdrückt. verstanden werden. Aus Ihren „Antworten“ lernt Zurzeit wird Ihr Baby noch überwiegend schlafen. Nach mehr Ihr Baby, dass es sich oder weniger kurzen Schlafphasen wird es nach Ihrer Aufmerkauf Sie verlassen kann. samkeit verlangen – weil es hungrig ist oder einfach Ihre Nähe spüren möchte. Sie werden wahrscheinlich schon einen Eindruck haben, was es heißt, auch nachts immer wieder für Ihr Baby da sein zu müssen. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich selber etwas Ruhe verschaffen, während es schläft, denn bis Ihr Baby durchschläft, wird es noch etwas dauern. Wenn Ihr Baby sehr viel schreit und Ihnen zudem der Nachtschlaf fehlt, ist es verständlich, wenn Sie nervös werden. Falls Sie das Gefühl haben, Sie könnten „ausrasten“, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin. Ihr Kind ist sehr zerbrechlich und ungewolltes grobes Anfassen oder gar Schütteln kann zu schweren Verletzungen führen. Es ist ganz natürlich, dass Sie sich erst noch in Ihre Rolle als Mutter, Vater, Eltern einfinden müssen – erst recht, wenn Sie bereits 18 3.–10. Lebenstag | wieder zu Hause sind und sich nun nach und nach der Familienalltag einstellen soll. Gerade das erste Kind bedeutet eine grundlegende Veränderung Ihres Lebens: Aus dem Leben zu zweit ist ein Leben zu dritt geworden, in dem sich in der ersten Zeit alles um das Baby dreht und an eigene Bedürfnisse und Wünsche kaum zu denken ist. U2 Auch Väter können ihr Kind versorgen und ihm Geborgenheit und Schutz bieten. U1 U2 U3 LeseTipp – BZgA-Broschüren ■ das baby U4 ■ Impfungen – Sicherer Schutz vor Infektionskrankheiten für Kinder ■ Eltern sein – Die erste Zeit zu dritt ■ Das Baby ist da – rauchfrei Bestellhinweise ................................................................ Infoheft 7 U5 U6 U7 U8 U9 J1 19 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Allergien vorbeugen ■ Zur Vorbeugung von Allergien ist es das Beste, Ihr Baby mindestens vier Monate voll zu stillen – auch und vor allem bei erhöhtem Allergierisiko. ■ Für den Fall, dass Sie Ihr Baby bei einem bestehenden Allergierisiko nicht stillen können oder wollen, gibt es Spezialnahrungen. Beraten Sie sich mit dem Kinder- und Jugendarzt, welches Produkt für Ihr Kind sinnvoll ist. ■ Sie sollten sich das Vergnügen, Ihr Baby zu baden, nicht nehmen lassen, aber es muss nicht jeden Tag sein. Und: Klares Wasser ist das Beste, denn Badezusätze trocknen die Haut zu sehr aus. Auch Cremes usw. sind – bis auf die Wundcreme im Windelbereich, wenn es hier zu Hautrötungen oder gar Entzündungen kommt – normalerweise entbehrlich. ! Solange der Nabelrest nicht abgefallen ist, besser nicht baden! Die fünf wichtigsten Empfehlungen für einen gesunden Schlaf im 1. Lebensjahr 1. Immer in Rückenlage und ohne Kopfkissen zum Schlafen legen. 2. Möglichst ins eigene Bettchen in Ihrem Schlafzimmer legen. 3. Das Schlafzimmer unbedingt rauchfrei halten. 4. Schlafsäcke sind das Sicherste gegen Erstickungsgefahr. 5. Die Schlafzimmertemperatur sollte bei etwa 18° C liegen. Impfschutz – Sicherheit ohne Alternative Impfen ist der beste und sicherste Weg, Ihr Kind vor so folgenschweren Infektionskrankheiten, wie z.B. Keuchhusten, Meningitis, Diphtherie, Masern, Wundstarrkrampf oder Kinderlähmung, zu schützen. Auch wenn einige dieser Krankheiten dank der Impfungen in Europa recht selten geworden sind, stellen sie – vor allem im Zeitalter der häufigen und weiten Reisen – immer noch eine ernste Bedrohung dar. ■ Für einen zuverlässigen Impfschutz sind mehrere Impfungen nötig, die frühzeitig gege- ben und spätestens zum Ende des zweiten Lebensjahres abgeschlossen sein sollten. ■ Manche Impfungen müssen auch im Jugend- und Erwachsenenalter nochmals aufgefrischt werden. ■ Bei den heute verwendeten, modernen Wirkstoffen sind Nebenwirkungen extrem selten. 20 Gut zu wissen, wichtig zu tun … ■ Die meisten Impftermine können gleichzeitig mit den Früherkennungsuntersuchungen wahrgenommen werden. Vitamin D ■ Das für die Knochenbildung wichtige Vitamin D wird beim Erwachsenen vom Körper selbst gebildet. Säuglinge sind hierzu noch nicht in ausreichendem Maße in der Lage und weder Muttermilch noch angereicherte Fertignahrung enthalten genügend Vitamin D. Zur Vorbeugung von Rachitis, einer Krankheit, bei der sich die Knochensubstanz erweicht und das Skelett verformt, erhalten Säuglinge deshalb im ersten Lebensjahr täglich eine Vitamin-D-Tablette (meist in Kombination mit Fluorid). Das Vitamin wird ab der zweiten Lebenswoche gegeben. Fluorid U1 U2 U3 U4 ■ Fluorid härtet den Zahnschmelz, auch wenn sich die ersten Zähnchen noch längst nicht zeigen, und trägt jetzt schon maßgeblich zur Kariesvorbeugung bei. Deshalb erhalten Säuglinge in der Regel in Kombination mit Vitamin D auch Fluorid. U5 U6 Schreien ■ Schreien ist eines der wichtigsten Ausdrucksmittel Ihres Kindes, doch in den ersten drei Wochen schreien Säuglinge meist noch relativ wenig. Danach kann sich dies allerdings rasch ändern, denn in den ersten zwei Monaten nimmt das Schreien in der Regel zu. ! Schreien bedeutet immer: Ihr Baby braucht Sie! U7 U8 U9 J1 21 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Vorsicht Unfallgefahr! Tipps zur Unfallverhütung Stürze, Transportunfälle, aber auch die Gefahr, sich zu „verheddern“, das Gesichtchen zu bedecken oder kleine Gegenstände „einzuatmen“, bedeuten jetzt für Ihr Baby eine Gefährdung. Deshalb hier ein paar Hinweise: ■ Lassen Sie Ihr Baby niemals auch nur eine Sekunde allein auf dem Wickeltisch oder ande- ren erhöhten Flächen liegen (z.B. Sofa oder Sessel). ■ Keine Puderdose auf den Wickeltisch stellen (Erstickungsgefahr bei Einatmung). ■ Spielsachen dürfen weder spitz noch schwer sein. Nichts um den Hals binden (Kettchen, Schnuller) und keine Spielketten über Bettchen oder Kinderwagen spannen. ■ Achten Sie unbedingt darauf, dass sich keine kleinen Gegenstände (z.B. Erdnüsse, Knopf- batterien, Perlen) im Bettchen befinden, denn die sind schnell „eingeatmet“. ■ Für sichere Lagerung in der Tragetasche sorgen, nicht schlenkern. Die Tragetasche nie für den Autotransport benutzen! ■ Für den Autotransport grundsätzlich nur altersgemäße, sicherheitsgeprüfte Babyscha- len/Kindersitze (europäische Sicherheitsnorm ECE-R44-03) verwenden. Zum Weiterlesen ■ Eine Persönlichkeit von Anfang an..................................................... Infoheft 1 – Seite 3 ■ Muttermilch: Die maßgeschneiderte Nahrung für das Baby ............. Infoheft 3 – Seite 10 ■ Auch Schlafen will gelernt sein ........................................................... Infoheft 3 – Seite 27 ■ Schlafempfehlungen für das 1. Lebensjahr ........................................ Infoheft 3 – Seite 32 ■ Impfungen – der sicherste Schutz vor schweren ■ Infektionskrankheiten .......................................................................... Infoheft 5 – Seite 3 7 ■ Kann ich mein Kind vor Allergien schützen? .................................... Infoheft 5 – Seite 11 ■ Gesunde Zähne von Anfang an .......................................................... Infoheft 5 – Seite 22 Was der Arzt untersucht … Was der Arzt untersucht … Viele Mütter sind zu diesem Zeitpunkt noch in der Klinik. Sollten Sie mit Ihrem Kind aber bereits zu Hause sein, müssen Sie selbst für diese Untersuchung einen Termin bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vereinbaren. Hierbei sollten Sie auf einen Termin so früh wie möglich bestehen. Falls die Blutentnahme für die Früherkennung von Stoffwechselstörungen noch nicht in der Klinik gemacht wurde, so muss diese bis zum vollendeten dritten Lebenstag erfolgen, da es sonst für einige Erkrankungen zu spät sein kann. U1 Die U2 ist die erste kinderärztliche Grunduntersuchung Ihres Kindes von Kopf bis Fuß. Sie ist sehr wichtig, denn nun werden erstmals alle Körperregionen, die Organe, das Skelettsystem, die Mundhöhle und die Sinnesorgane gründlich untersucht. Ihr Kind wird wieder gewogen und gemessen. Außerdem bespricht der Kinderarzt mit Ihnen die Rachitis-Vorbeugung durch Vitamin D und verschreibt Ihnen Tabletten, die meist auch Fluorid zur Zahnhärtung enthalten. Ihr Kind erhält nochmals Vitamin-K-Tropfen, um gefährlichen Blutungen vorzubeugen (E siehe unter U1). U2 Der Kinderarzt wird mit Ihnen auch über das Stillen, die Vorbeugung von Allergien sowie des plötzlichen Säuglingstods sprechen. Außerdem sagt er Ihnen, worauf sie in den nächsten Wochen bei Ihrem Kind achten sollten, z.B. die Farbe und Beschaffenheit des Stuhls. Er erklärt Ihnen, warum Ihr Kind eine gelbe Haut haben kann und wann man etwas gegen diese „Gelbsucht“ tun muss. Außerdem bespricht er mit Ihnen, welche Impfungen Ihr Kind erhalten sollte. U5 U3 U4 U6 U7 U8 U9 J1 23 Fragen & Notizen So können Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorbereiten Am besten beantworten Sie die Fragen kurz vor dem Gespräch (bitte ankreuzen): Haben Sie sich von der Geburt gut erholt? Ja: Nein: Gibt es Schwierigkeiten beim Stillen? Ja: Nein: Ja: Nein: Falls Ja, welche? Zeigt Ihr Kind, ob es Hunger hat? Neben der Freude über Ihr Baby sind vielleicht auch schon erste Fragen aufgetaucht, die Sie gerne besprechen möchten. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt zu fragen. Auch wenn Ihnen etwas Sorgen macht, sollten Sie es ansprechen. Darüber freue ich mich besonders: 24 Fragen & Notizen Das macht mir Sorgen: U1 U2 U3 U4 U5 Meine Fragen an den Arzt: U6 U7 U8 U9 J1 25 U3 | 4.– 6. Lebenswoche Liebe Mutter, lieber Vater! Kaum ein Monat liegt die Geburt zurück, und doch hat sich in dieser Zeit Ihr Leben grundlegend verändert. Vielleicht kommt es Ihnen so vor, als gehörte Ihr Baby schon immer zur Familie, vielleicht aber ist es Ihnen auch immer noch etwas fremd. Das Kennenlernen braucht einfach Zeit. So wie es sich an Ihre Art gewöhnt, so werden auch Sie mit seinen Vorlieben und Abneigungen, mit seinen Bedürfnissen und Äußerungen immer vertrauter. Wichtig ist, dass sich Ihr Baby angenommen und willkommen fühlt. So jung Ihr Baby auch noch ist, so sehr genießt und lernt es schon, wenn Sie mit ihm spielen. Vom Tag seiner Geburt an hat Ihr Baby eine Menge „Aufgaben“ zu bewältigen. So muss es in seinen ersten Monaten einen Rhythmus zwischen Schlafen und Wachsein, Hunger und Sattsein entwickeln. Und auch, bis es von alleine in den Schlaf findet oder sich nach kurzem Protestgeschrei oder Quengeln wieder selber beruhigen kann, wird es noch etwas dauern. Aber Sie können ihm das Lernen durchaus erleichtern, indem Sie es z.B. nicht immer sofort hochnehmen, wenn es einmal wach in seinem Bettchen liegt. Entscheidend ist, dass Ihr Baby immer wieder erfährt, dass es sich auf Sie verlassen kann. Ausgedehnt frühstücken, ausgiebig duschen, abends fernsehen oder mit Freunden ausgehen ... Von mancher Gewohnheit haben Sie Abschied nehmen müssen und manche Umstellung ist anstrengend und zehrt an Ihren Kräften. Dies umso mehr, wenn sich Ihr Schlafmangel immer deutlicher bemerkbar macht und Ihr Baby nun – was völlig normal ist – zunehmend schreit! Als Eltern können Sie hier an Ihre Grenzen stoßen. Wenn Sie merken, dass es Ihnen zu viel wird, oder Sie sich gar immer häufiger niedergeschlagen fühlen, suchen Sie Hilfe – sprechen Sie mit Ihrer Hebamme, Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber und versuchen Sie, sich zwischendurch immer wieder einmal eine Ruhepause zu verschaffen. 26 4.– 6. Lebenswoche | Wenn Sie sich als Eltern beide um Ihr Baby kümmern und zum Beispiel beim Windeln, Baden oder Spielen abwechseln, wird manches leichter. Auch wenn einiges noch „drunter und drüber“ geht, sollten Sie im Tagesablauf eine gewisse Routine entwickeln und möglichst beibehalten: Routinen und Strukturen geben Orientierung und Halt – Ihrem Baby ebenso wie Ihnen selbst. Insbesondere beim Zubettgehen wirken feste Rituale – z.B. ein kleines Lied, später eine Gute-Nacht-Geschichte – beruhigend, denn Sie geben Ihrem Baby Sicherheit und Geborgenheit. U3 U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 27 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Wenn Ihr Baby immer öfter schreit Schreien gehört zu den wichtigsten Ausdrucksmitteln eines Säuglings und es ist völlig normal, wenn Ihr Baby nun zunehmend schreit. Nach der sechsten Lebenswoche lässt das starke Schreien in der Regel wieder nach. ■ Ihr Baby ist dabei, einen Rhythmus zwischen Schlafen und Wachsein zu lernen, und das klappt nicht immer gleich auf Anhieb. ■ Häufig bekommen Babys tagsüber einfach zu wenig Schlaf. Nehmen Sie Ihr Baby nicht immer gleich auf und legen es an, wenn es einmal wach wird. Denn Säuglinge wachen durchaus öfter auf, um dann nach kurzer Zeit wieder von alleine einzuschlafen. ! Ihr Baby ist sehr zerbrechlich – schütteln Sie es niemals. ! Die Schlafempfehlungen für das 1. Lebensjahr gelten weiterhin ( E siehe U2, Seite 20)! Ein Wort zur Verdauung ■ Ihr Baby kann manchmal viel Luft beim Saugen und Trinken verschlucken, außerdem muss das Verdauungssystem erst noch ausreifen. Dies und weitere Probleme können besonders in den ersten drei Monaten zu Verdauungsproblemen (meist „Blähungen“ genannt) führen, die dem Baby zu schaffen machen können. Besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin, wie sie sich verhalten sollen, und greifen Sie auf keinen Fall selbst zu Medikamenten. ■ Nach den ersten vier bis sechs Wochen kann eine Stuhlwindel auch schon mal drei bis vier Tage auf sich warten lassen. Wichtig ist allerdings, dass Ihr Baby die Windel oft nass macht. ■ Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Durchfall. Der Stuhl ist meist pastenartig bis wässrig, manchmal auch grünlich oder etwas schaumig. Solange Ihr Baby gesund wirkt und zunimmt, ist es nicht wichtig, wie der Stuhl beschaffen ist. 28 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Wenn der Hunger größer wird Je älter Ihr Baby wird, umso größer wird auch sein Hunger. Wenn Ihr Baby an der Brust nicht mehr richtig satt wird, sollten Sie es ein paar Tage lang öfter anlegen. Das steigert die Milchbildung. Sollten Sie weiterhin den Eindruck haben, dass Ihr Baby nicht genug Milch bekommt, sprechen Sie mit dem Kinderarzt darüber. ■ In der Regel reicht in den ersten sechs Lebensmonaten die Muttermilch als alleinige Nah- rung für die meisten Babys vollkommen aus. Wenn Ihr Baby gut gedeiht, sollten Sie es nach Möglichkeit das erste halbe Jahr voll stillen. Auch nach Einführung der Beikost sollten Sie es so lange weiterstillen, wie Sie und Ihr Baby es möchten. ■ Bei der Zubereitung von Flaschennahrung beachten Sie unbedingt die angegebenen Mengenverhältnisse von Milchpulver und Wasser. Wenn der Hunger größer wird, sollten Sie keinesfalls mehr Milchpulver als angegeben in die Flasche geben, sondern die Trinkmenge insgesamt erhöhen, da Ihr Baby andernfalls zu wenig Flüssigkeit erhält. ■ Lutschen Sie den Sauger von der Flasche (und später den Löffel) nicht ab, denn damit können Sie Kariesbakterien auf Ihr Baby übertragen. Dasselbe gilt auch, wenn Ihr Baby einen Schnuller benutzt. Dann sollten Sie immer Ersatz griffbereit haben, falls er herunterfällt und schmutzig ist. U1 U2 U3 U4 U5 U6 Badespaß & Co. Beizeiten gewechselte Windeln und ein sorgfältig gereinigter Po – am besten unter laufendem handwarmen Wasser – beugen Hautreizungen im Windelbereich vor. Auch sonst braucht es kaum mehr als einfach klares Wasser, denn für die empfindliche Haut Ihres Babys gilt: Weniger ist oft mehr! U7 ■ Für den Badespaß ist klares Wasser das Beste, denn Badezusätze trocknen die Haut zu sehr U9 aus. ■ Abgesehen von einer Wundschutzcreme für den Windelbereich, falls es hier zu Hautrötungen oder gar Entzündungen kommt, können Sie auf Cremes usw. normalerweise verzichten. Sie können aber auch nach der Reinigung dünn die Wundschutzcreme oder Babyöl auftragen. U8 J1 29 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Vorsicht Unfallgefahr! Tipps zur Unfallverhütung Die größte Unfallgefahr bilden auch jetzt noch Stürze und Erstickungsmöglichkeiten. Vorsicht aber auch mit heißen Getränken, wenn Sie Ihr Baby auf dem Arm haben. Deshalb hier ein paar Hinweise: ■ Lassen Sie Ihr Baby niemals auch nur eine Sekunde allein auf dem Wickeltisch oder ande- ren erhöhten Flächen wie Bett oder Couch liegen. ■ Auf sichere und altersgerechte Spielsachen achten. Nichts um den Hals binden (Kett- chen, Schnuller) oder über Bettchen oder Kinderwagen spannen (Spielketten). ■ Schlafen: Achten Sie unbedingt darauf, dass sich keine kleinen Gegenstände (z.B. Erdnüs- se, Knopfbatterien, Perlen) im Bettchen befinden, die Ihr Baby „einatmen“ könnte. Auch keine großen Kuscheltiere oder andere größere Dinge ins Bett legen, die über das Gesichtchen rutschen könnten. ■ Vorsicht mit heißem Tee oder Kaffee: Eine Tasse heißer Kaffee reicht schon aus, um ein Drittel der Haut eines Säuglings zu verbrühen. Beim Trinken deshalb nie Ihr Baby auf den Arm oder Schoß nehmen. ■ Achtung, heißes Wasser: Zum Baden immer zuerst kaltes Wasser einlaufen lassen. Legen Sie Ihr Baby erst dann in die Wanne, wenn die Wassertemperatur überprüft (Badethermometer) und genau richtig ist. Nie heißes Wasser nachlaufen lassen, während sich Ihr Baby bereits in der Wanne befindet. Das Baby in der Wanne immer festhalten. ■ Das Baby nie mit kleinen Kindern oder Haustieren allein lassen. ! Wie Spielsachen sein sollten: unzerbrechlich, nicht färbend, ohne Ecken und Kanten, weder groß noch schwer, nicht so klein, dass sie verschluckt werden können. Zum Weiterlesen ■ Verständigung im Blickkontakt........................................................... Infoheft 1 – Seite 11 ■ Wenn die Freude ausbleibt: Depressionen.......................................... Infoheft 1 – Seite 14 ■ Wie viel Schreien ist normal?.............................................................. Infoheft 1 – Seite 15 ■ Alarmstufe Rot – wenn das Schreien Sie fertig macht ....................... Infoheft 1 – Seite 17 ■ Eine empfindliche Sache: Das Sehvermögen...................................... Infoheft 2 – Seite 10 ■ Das Baby gut gepflegt .......................................................................... Infoheft 3 – Seite 5 ■ Wird mein Kind auch satt? – Gewicht und Wiegen .......................... Infoheft 3 – Seite 11 ■ Dreimonatskoliken............................................................................... Infoheft 6 – Seite 30 5 Was der Arzt untersucht … Was der Arzt untersucht … Bei dieser Untersuchung achtet der Arzt vor allem auf den Ernährungszustand und das Gewicht Ihres Kindes. Er schaut nach, ob es immer noch eine gelbe Haut hat und prüft u.a., ob es sich altersgerecht entwickelt. Er untersucht die Hüftgelenke und testet Augenreaktionen und Hörvermögen. Er wird nochmals Vitamin-K-Tropfen verabreichen. Sie erhalten Informationen über das Impfprogramm, die Ernährung sowie über die Vorbeugung des plötzlichen Säuglingstods und die Vermeidung von Unfällen. ! Für alle Früherkennungsuntersuchungen sollten Sie den Untersuchungstermin frühzeitig vereinbaren und zeitlich genau einhalten. Bei der U3 ist dies zum Beispiel wichtig für die rechtzeitige Behandlung einer möglichen Fehlstellung der Hüftgelenke. U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 31 Fragen & Notizen So können Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorbereiten Am besten beantworten Sie die Fragen kurz vor dem Gespräch (bitte ankreuzen): Gibt es Schwierigkeiten beim Stillen oder Füttern? Ja: Nein: Ist Ihr Kind ungewöhnlich ruhig? Ja: Nein: Zuckt es ohne Grund zusammen? Ja: Nein: Nimmt es schon Blickkontakt mit Ihnen auf? Ja: Nein: Lässt sich Ihr Kind auf dem Arm beruhigen, wenn es schreit? Ja: Nein: Nehmen Sie sich im Alltag genügend Ruhepausen? Ja: Nein: Fühlen Sie sich erschöpft und niedergeschlagen? Ja: Nein: Gibt es außer Ihnen andere wichtige Betreuungspersonen? Ja: Nein: Falls Ja, welche? Darüber freue ich mich besonders: 32 Fragen & Notizen Das macht mir Sorgen: U1 U2 U3 U4 U5 Meine Fragen an den Arzt: U6 U7 U8 U9 J1 33 U4 | 3.– 4. Lebensmonat Liebe Mutter, lieber Vater! Sie kennen Ihr Baby nun schon eine ganze Weile und verstehen wahrscheinlich immer besser, ob es z.B. hungrig oder müde ist, was ihm besonders gefällt und was ihm Unbehagen bereitet. Umgekehrt weiß auch Ihr Baby inzwischen schon eine ganze Menge von Ihnen, erkennt Sie an Ihrem Geruch, an Ihrer Stimme. Es spürt, ob Sie angespannt oder gelassen sind, juchzt und gluckst vermutlich, wenn Sie mit den Fingern über seine Arme oder Beine krabbeln. Bei allem, was Sie mit dem Baby tun: Blickkontakt ist ganz wichtig! Wenn Sie mit Ihrem Baby sprechen, freut es sich nicht nur über den Klang Ihrer Stimme, sondern es wird auch seine Freude am Sprechen geweckt, und die wiederum ist ganz wichtig für das spätere Sprechenlernen. Verwöhnen Sie Ihr Baby deshalb immer wieder mit Sprache – im Spiel ebenso wie bei ganz alltäglichen Beschäftigungen: Erzählen Sie ihm in einfachen Worten, was Sie gerade tun, singen Sie ihm Lieder und kleine Reime vor, machen Sie Fingerspiele und freuen Sie sich mit ihm, wenn es gerade an häufigen Wiederholungen seinen Spaß hat. War Ihr Baby bis jetzt vor allem an Vertrautem interessiert – an bekannten Gesichtern und Stimmen, am immer wieder gleichen Ablauf beim Stillen und Umsorgen –, so wird es nun allmählich mobiler: Auf dem Bauch liegend kann es vielleicht schon seinen Kopf anheben oder sich von der Seitenlage allein auf den Rücken rollen. Vielleicht kann es sogar schon sein kleines Kuscheltier, seine Rassel oder seine Stoffpuppe eine Weile festhalten. Je mehr Ihr Baby kann, umso stärker interessiert es sich nun auch für alles Neue. Sie können nun immer deutlicher beobachten, wie es auf seine Art seine Welt erforscht: Was es sieht, versucht es zu greifen, und was es einmal in den Händen hat, wird mit dem Mund ausgiebig erkundet. Das ist seine ganz natürliche Art, die Dinge kennen zu lernen, und damit kann es sich in seinem Bettchen oder auf einer Decke auf dem Boden vielleicht auch schon mal für eine kurze Weile alleine beschäftigen. 34 3.– 4. Lebensmonat | U4 Bei aller Freude über die Entwicklung Ihres Kindes macht sich in Auch als Eltern brauchen Ihrer Partnerschaft vielleicht auch etwas Unzufriedenheit breit. Sie Zeit für sich! Sie als Mann fühlen sich vielleicht in eine Nebenrolle gedrängt und wünschen sich zunehmend wieder mehr Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit für sich. Ihnen als Mutter fällt es vielleicht noch schwer, sich auch wieder als Frau und Geliebte Ihres Mannes zu sehen. Keiner von Ihnen sollte wegen seiner Gefühle ein schlechtes Gewissen haben und sich oder den anderen unter Druck setzen. Sprechen Sie vielmehr miteinander über Ihre Gefühle und Wünsche und versuchen Sie, sich ab und zu auch wieder etwas Zeit füreinander einzurichten – damit Ihre Paarbeziehung nicht auf der Strecke bleibt. U1 U2 U3 U4 U5 LeseTipp – BZgA-Broschüren U6 ■ Eltern sein – Die erste Zeit zu dritt Bestellhinweise ................................................................ Infoheft 7 U7 U8 U9 J1 35 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Wenn Schlaf zur Mangelware wird Vielleicht hat Ihr Baby bereits relativ stabile Schlafzeiten entwickelt, vielleicht aber wacht es auch noch alle drei bis vier Stunden auf. Das eine ist so normal wie das andere und kein Anlass zur Sorge – jedenfalls nicht, was Ihr Baby betrifft. Sie als Mutter oder Eltern kann es jedoch zunehmend erschöpfen, wenn die Nächte immer noch viel zu kurz geraten. ■ Eine große Erleichterung ist es bereits, wenn Sie sich als Eltern nachts bei der Betreuung des Babys abwechseln. ■ Sind Sie allein erziehend, können Sie vielleicht auf gute Freunde oder Verwandte zurück- greifen, die Ihnen zumindest tagsüber das Kind gerne einmal für ein paar Stunden abnehmen, damit Sie etwas Ruhe für sich finden. ! Die Schlafempfehlungen für das 1. Lebensjahr gelten weiterhin ( E siehe U2, Seite 20)! Wenn die Stimmung zur Qual wird Viele Mütter fühlen sich in den ersten zwei, drei Monaten nach der Geburt häufiger niedergeschlagen, sorgen und ängstigen sich, keine gute Mutter zu sein. Solche Gefühle werden umso weniger, je mehr man sein Baby mit all seinen Eigenarten kennen und lieben lernt und es annimmt, wie es ist. Manchen Müttern macht eine solche Depression allerdings auch länger zu schaffen. ■ Falls Sie z.B. überängstlich mit Ihrem Baby umgehen, es nicht gerne in den Arm nehmen, sich schnell überfordert und energielos fühlen, häufig Stillprobleme haben oder andere, für Sie unerklärliche Verhaltensweisen an sich entdecken, sollten Sie fachliche Hilfe in Anspruch nehmen. Abpumpen – für ein wenig Unabhängigkeit während der Stillzeit Stillen sollte kein Grund sein, nicht auch einmal für ein paar Stunden etwas alleine oder mit dem Partner zu unternehmen, während sich eine „gute Seele“ um Ihr Baby kümmert. Sie können die Milch abpumpen und im geschlossenen Fläschchen im Kühlschrank bereitstellen. Dasselbe gilt natürlich auch, wenn Sie wieder Ihre berufliche Tätigkeit aufnehmen möchten oder müssen, und z.B. die Entfernung zur Arbeitsstelle ein Stillen während der Arbeitszeit nicht erlaubt. 36 Gut zu wissen, wichtig zu tun … ! Nach dem Mutterschaftsgesetz (§ 7) stehen Ihnen während der Stillzeit an Ihrem Arbeitsplatz zusätzliche Stillpausen zu. Wie gut hört Ihr Baby? Wie gut Ihr Baby hört, können Sie selbst zunächst nur an bestimmten Reaktionen Ihres Babys erkennen: Zum Beispiel wenn es sich durch Ihre Stimme beruhigen lässt, mit etwa vier Monaten den Kopf in Richtung auf eine Geräuschquelle dreht oder mit Ihnen in seiner „Sprache“ zu sprechen versucht. U1 ■ Auch wenn das Gehör nach der Geburt und bei den Früherkennungsuntersuchungen U3 immer wieder geprüft wird, können Sie durch gutes Beobachten und Zuhören in den verschiedenen Altersabschnitten auch selber hin und wieder die Hörfähigkeit prüfen und dem Kinderarzt nützliche Hinweise liefern. ■ Bei dem geringsten Verdacht, dass Ihr Baby nicht gut hört, sollten Sie dies dem Kinderarzt mitteilen. ! Sprechen Sie so viel wie möglich mit Ihrem Baby – beim An- und Ausziehen, Baden, Wickeln, Füttern. Babys lieben das! U2 U4 U5 U6 U7 Babywippen – nur in Maßen zu genießen Mit wachsender Neugier möchten Babys mitten im Geschehen sein. ■ Auch wenn Babywippen ganz praktisch sind, so sollten Sie Ihr Baby nie lange darin lie- gen lassen. Denn Ihr Baby braucht vor allem viel freie Bewegung – auch für seine Verdauung und die Entwicklung seiner motorischen Fähigkeiten. Die starre Position kann überdies zu Fehlhaltungen führen. ■ Legen Sie Ihr Baby lieber auf eine Krabbeldecke auf den Boden, wenn dieser nicht zu kalt ist. Hier kann es ordentlich strampeln und Bewegungserfahrungen machen, die es für seine Entwicklung braucht. U8 U9 J1 37 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Vorsicht Unfallgefahr! Tipps zur Unfallverhütung Je neugieriger, kräftiger und beweglicher Ihr Kind nun wird, umso mehr ist jetzt Ihre vorsorgliche Aufmerksamkeit gefragt. Es möchte nicht nur zunehmend alles greifen und in den Mund stecken, es kann jetzt z.B. auch unversehens zur Seite rollen, wenn es sich mal ausgiebig reckt und streckt. Deshalb hier ein paar Hinweise: ■ Lassen Sie Ihr Baby niemals auch nur eine Sekunde allein auf dem Wickeltisch oder ande- ren erhöhten Flächen wie Bett oder Couch liegen. ■ Lassen Sie keinen Kleinkram oder andere Dinge herumliegen, die Ihrem Kind gefährlich werden könnten – erst recht nicht in Reichweite Ihres Kindes (z.B. Münzen, Knopfbatterien, Knöpfe, Erdnüsse, Bonbons, Reißzwecken, abfärbende oder giftige Dinge). ■ Vorsicht mit Heißem: Beim Trinken von Tee oder Kaffee nie Ihr Baby auf den Arm oder Schoß nehmen. Zum Weiterlesen ■ Wenn die Freude ausbleibt: Depressionen.......................................... Infoheft 1 – Seite 14 ■ So zeigt sich, wie gut Ihr Kind hört .................................................... Infoheft 2 – Seite 13 ■ Wer Sprache hört, kann sprechen lernen ........................................... Infoheft 2 – Seite 19 ■ Wie die Kinder gehen und laufen lernen…........................................ Infoheft 2 – Seite 22 ■ Vom Greifen bis zur Fingerfertigkeit................................................... Infoheft 2 – Seite 26 ■ Muttermilch auf Vorrat........................................................................ Infoheft 3 – Seite 13 ■ Wann schläft mein Kind endlich durch?............................................ Infoheft 3 – Seite 27 ■ Krabbeln, rennen, klettern – Bewegung lässt Kinder wachsen.......... Infoheft 3 – Seite 41 38 Was der Arzt untersucht … Was der Arzt untersucht … Zu diesem Termin wird vor allem die körperliche und geistige Entwicklung Ihres Kindes untersucht. Der Arzt prüft u.a. das Bewegungsverhalten Ihres Kindes sowie sein Seh- und Hörvermögen und bespricht mit Ihnen Fragen der Ernährung und Verdauung. ! Die U4 ist gleichzeitig auch Impftermin. U1 U2 Bitte den Impfpass mitnehmen U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 39 Fragen & Notizen So können Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorbereiten Vielleicht kann Ihr Kind schon das eine oder andere. Am besten beantworten Sie die Fragen kurz vor dem Untersuchungstermin (bitte ankreuzen): Mein Kind … … hebt, auf dem Bauch liegend, den Kopf und etwas den Oberkörper an, stützt sich dabei auf die Unterarme. … bringt beide Hände über der Körpermitte zusammen, spielt mit den Fingern beider Hände. … schaut mich beim Stillen oder beim Trinken aus der Flasche an. … verfolgt mit den Augen ein Spielzeug, das vor seinen Augen langsam hin und her bewegt wird. … wendet den Kopf nach meiner Stimme, wenn ich es von der Seite her anspreche. … gibt vergnügte Laute von sich, spontan oder wenn ich mit ihm spreche. … freut sich, lächelt über Ansprechen, Streicheln, Kitzeln, Hochnehmen. … kann mit Schreien oder Weinen deutlich zeigen, ob es Hunger oder Schmerzen hat. … kann mit Schreien oder Weinen deutlich zeigen, ob es unterhalten werden will oder ob es müde ist. Gibt es Schwierigkeiten beim Stillen oder Füttern? Ja: Nein: Haben Sie einen guten und geregelten Tagesablauf mit dem Kind gefunden? Ja: Nein: Sind Sie mit dem Schlafrhythmus Ihres Kindes zufrieden? Ja: Nein: Falls Ja, welche? 40 Fragen & Notizen Hat Ihr Kind Schwierigkeiten beim Einschlafen? Ja: Nein: Schreit Ihr Kind anhaltend und ist nur schwer zu beruhigen? Ja: Nein: Fühlen Sie sich durch das Schreien Ihres Kindes stark belastet? Ja: Nein: Schreit Ihr Kind regelmäßig, sobald Sie es ablegen? Ja: Nein: Nehmen Sie sich im Alltag genügend Ruhepausen? Ja: Nein: U3 Fühlen Sie sich erschöpft und niedergeschlagen? Ja: Nein: U4 Gibt es außer Ihnen andere wichtige Betreuungspersonen? Ja: Nein: Falls Ja, wie lange schreit es ohne Unterbrechung? Darüber freue ich mich besonders: U1 U2 U5 U6 U7 Das macht mir Sorgen: U8 U9 J1 Meine Fragen an den Arzt: 41 U5 | 6.–7. Lebensmonat Liebe Mutter, lieber Vater! Ihr Kind hat in den vergangenen Monaten enorm viel dazugelernt. Wahrscheinlich stemmt es sich im Liegen schon kräftig hoch, kann im Sitzen seinen Kopf völlig sicher halten und würde manchmal am liebsten von Ihrem Schoß herunterrutschen. Es greift nun gezielt nach Dingen in seiner Reichweite, kann sie bewusst festhalten, und manchmal protestiert es sogar lautstark, wenn es einen begehrten Gegenstand nicht erreicht. Überhaupt wird es nun zunehmend „gesprächiger“ und „antwortet“ Ihnen immer deutlicher mit unterschiedlichen Tönen und Lauten – vor allem, wenn Sie im gemeinsamen Spiel Freude und Aufregung miteinander teilen. Ihr Kind wird nun zusehends beweglicher und wird schon bald immer öfter selbständig auf Entdeckungstour gehen wollen. Dabei braucht es Sie als sicheren Hafen, zu dem es immer wieder Unterstützen Sie Ihr zurückkehren kann, wenn es sich ängstigt oder weil es müde ist. Kind in seiner Neugier Es kann längst nicht all das, was es am liebsten schon machen und Eigeninitiative! möchte, und es ist ganz darauf angewiesen, dass Sie es verstehen – ohne dass es seine Wünsche schon in Worte fassen kann. So manches Missverständnis ist hier vorprogrammiert und so mancher wütender Protest auch … All dies gehört dazu, damit Ihr Kind – mit Ihrer Unterstützung – nun zusehends selbständiger werden kann. Schon bald kann es allerdings sein, dass Ihr Kind sich weinend an Sie klammert oder sich abwendet, wenn z.B. der Babysitter oder selbst die Großeltern kommen: Dieses Fremdeln – oft auch gegenüber bereits bekannten und vertrauten Personen – ist völlig normal und hat nichts mit Verwöhntsein zu tun oder damit, dass Sie vielleicht wieder Ihre Arbeit aufnehmen. Schließlich kann es Ihnen noch nicht einfach hinterherkrabbeln, und dass Sie nicht wirklich weg sind, wenn es Sie nicht mehr sieht, – diese tief greifende Erkenntnis wird es erst in den nächsten zwei, drei Monaten treffen. Bis dahin existiert für Ihr Kind nur das, was es unmittelbar sehen und erleben kann. Auch dass Sie z.B. versteckt unter einem Tuch oder hinter einem Kissen eigentlich noch da sind, 42 6.–7. Lebensmonat | U5 wird es erst dann begreifen. Allerdings wird diese Entdeckung so aufregend sein, dass es dann wahrscheinlich gar nicht genug davon bekommen kann, mit Ihnen immer wieder Verstecken oder das berühmte „Guck-guck“ zu spielen. U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 43 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Wenn das Einschlafen nicht klappen will Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Ihr Kind häufiger nachts aufwacht oder einfach nicht einschlafen will, auch wenn es vorher vielleicht schon ganz gut geklappt hat. Grund hierfür können die starken Eindrücke des Tages, aber auch Angst vor der Trennung von Ihnen sein. Diese Trennungsangst gehört zu den ersten starken Gefühlen eines Kindes. ■ Versuchen Sie, sich an eine schon entwickelte Routine und gewohnte Einschlafrituale, z.B. mit einer Gute-Nacht-Geschichte, zu halten, auch wenn Ihr Kind versucht, das Einschlafen immer wieder hinauszuzögern. Vielleicht kann auch das Lieblingsstofftier helfen. ■ Nehmen Sie Ihr Kind beim nächtlichen Aufwachen nicht gleich auf, sondern versuchen Sie, es mit tröstlichen Worten, Streicheln und Handhalten wieder zu beruhigen. Nur so kann es lernen, allmählich auch alleine wieder in den Schlaf zu finden. ! Wann immer Ihr Kind heftig schreit und verzweifelt ist, braucht es Ihren Trost und Zuspruch! ! Die Schlafempfehlungen für das 1. Lebensjahr gelten weiterhin ( E siehe U2, Seite 20)! Die ersten Zähne Im Alter zwischen fünf und zehn Monaten beginnen Kinder zu zahnen, was gewöhnlich nicht schmerzhaft ist. Die Körpertemperatur kann leicht ansteigen (meist aber nicht über 38° C) und das Kind kann etwas quengelig sein. ■ Das Beißen auf etwas Festes, wie z.B. auf einen Beißring oder einen Brotkanten, kann den möglichen Druck beim Zahnen etwas mildern. ■ Mit den ersten Zähnen fängt auch das Zähneputzen an: Reinigen Sie die Zähne Ihres Kin- des nach den Mahlzeiten sanft mit einer weichen Zahnbürste nur mit Wasser oder mit einem feuchten Wattestäbchen. Falls Ihr Kind in Kombination mit den Vitamin-DTabletten kein Fluorid erhält, lassen Sie sich durch Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin zur Fluoridversorgung beraten. ■ Keinesfalls sollten Sie Ihrem Kind die Flasche zum Nuckeln geben, erst recht nicht nachts. Das unkontrollierte, dauerhafte Nuckeln an Saugerflaschen kann schmerzhafte und folgenschwere Zahnschäden, die so genannte Nuckelflaschenkaries, verursachen. 44 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Der erste Brei Mit etwa fünf, sechs Monaten bekommt Ihr Kind die ersten Löffel Brei. Die Einführung von Beikost spätestens ab dem siebten Monat wird empfohlen, weil die Muttermilch allein Ihr rasch wachsendes Baby nun möglicherweise nicht mehr ausreichend mit Energie und Nährstoffen, vor allem mit Eisen, versorgt. Doch auch nach Einführung der Beikost sollten Sie so lange weiterstillen, wie Sie und Ihr Kind es möchten. Wahrscheinlich wird Ihr Kind zuerst nicht gerade begeistert davon sein, Brei zu essen. Das sollte Sie aber nicht verunsichern, denn auch das Essen vom Löffel will erst noch gelernt sein. U1 U2 ■ Beginnen Sie zunächst mit 1–2 Löffel Brei und steigern Sie dann langsam die Ration. ■ Kleckern gehört dazu – ein großes Lätzchen und erst nach dem Essen sauber machen ver- hindern manchen Stress. U3 U4 Zum Weiterlesen ■ Eine sichere Bindung schafft eine sichere Basis ................................. Infoheft 1 – Seite 6 ■ Wie sich Denkschritte im Spiel zeigen................................................ Infoheft 2 – Seite 30 ■ Hilfe Fremde! – Die ersten starken Gefühle........................................ Infoheft 2 – Seite 37 ■ Der erste Brei ........................................................................................ Infoheft 3 – Seite 17 U5 U6 ■ Damit das Essen nicht krank macht – Hinweise zur Hygiene ........... Infoheft 3 – Seite 21 ■ Schlaf gut und träume süß … Einschlafrituale geben Sicherheit ...... Infoheft 3 – Seite 29 ■ Gesunde Zähne von Anfang an .......................................................... Infoheft 5 – Seite 7 ■ „Auf Nummer Sicher gehen“ – Unfälle verhüten .............................. Infoheft 5 – Seite 19 U7 U8 U9 J1 45 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Vorsicht Unfallgefahr! Tipps zur Unfallverhütung Die zunehmende Selbständigkeit Ihres Kindes erfordert jetzt Ihre besondere Obacht. Es vergrößert zusehends seinen Aktionsradius, beginnt, sich allein aufzusetzen oder hochzuziehen, und nichts, was es erreichen kann, ist mehr vor ihm sicher. Damit entstehen neue Gefahrenquellen – vor allem was Stürze und das „In-den-MundStecken“ betrifft. Mit einigen grundsätzlichen Sicherheitsvorkehrungen lässt sich so mancher Stress vermeiden und dem Kind die Bewegungsfreiheit geben, die es jetzt zunehmend braucht. Versuchen Sie, die Wohnung einmal aus dem Blickwinkel Ihres Kindes zu betrachten, um mögliche Gefahrenquellen zu entdecken und zu entschärfen. Dazu gehört z.B.: ■ Möbelecken und -kanten abpolstern. ■ Kinderstuhl kippsicher am Tisch befestigen. ■ Regale und andere Möbel, an denen sich Ihr Kind hochziehen kann, kippsicher veran- kern. ■ Treppen sichern. ■ Gitterbettchen hoch geschlossen halten und Matratze absenken. Sobald Ihr Kind alleine ■ ■ ■ ■ sitzen und sich hochziehen kann, am Fußende einige Gitterstäbe als Ausstieg herausnehmen. Keine heißen Flüssigkeiten auf Tischdecken abstellen. Am besten für eine Weile ganz auf Tischdecken verzichten. Vorsicht, Vergiftungsgefahr: Keine Zigaretten oder gefüllte Aschenbecher herumliegen bzw. -stehen lassen. Putzmittel und Medikamente immer sofort kindersicher wegräumen bzw. wegschließen (Oberschränke bzw. Arzneischrank). Giftige Pflanzen aus Haus und Garten verbannen (Liste beim Arzt oder Apotheker erfragen). Achtung, Strom: Steckdosen sichern, keine Kabel herumhängen lassen, Kabel und Stecker kontrollieren und Elektrogeräte nach Gebrauch sofort wegräumen. Ab etwa neun Monaten ggf. den Autokindersitz altersgerecht (Gruppe I ab etwa 9 kg Körpergewicht) anpassen. Nur Rückhaltesysteme entsprechend der europäischen Sicherheitsnorm ECE-R44-03 – möglichst gegen die Fahrtrichtung – verwenden. ! Grundsätzlich auf Lauflernhilfen (Gehfrei) verzichten. Größte Unfallgefahr! 46 Was der Arzt untersucht … Was der Arzt untersucht … Der Arzt prüft nun vor allem die Beweglichkeit, Körperbeherrschung und Geschicklichkeit Ihres Kindes. Das Seh- und das Hörvermögen werden erneut untersucht und die weitere Ernährung wird besprochen. ! Die Impfungen werden weiter vervollständigt. U1 Bitte den Impfpass mitnehmen U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 47 Fragen & Notizen So können Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorbereiten Vielleicht kann Ihr Kind schon das eine oder andere. Am besten beantworten Sie die Fragen kurz vor dem Untersuchungstermin (bitte ankreuzen): Mein Kind … … bewegt – wach auf dem Rücken liegend – beide Arme und Beine gleich gut. … steckt Spielzeug oder Essbares in den Mund, lutscht und nagt daran herum. … wendet Kopf und Körper nach attraktiven und bekannten Geräuschen. … erschrickt bei lauten, plötzlichen Geräuschen. … „antwortet“ mir mit verschiedenen Tönen und Lauten, wenn ich mit ihm spreche. … sucht von sich aus Blickkontakt mit mir und lacht mich dabei an. … lacht, gibt verschiedene Laute von sich, strampelt mit Armen und Beinen, wenn wir miteinander vergnügt sind. Hält Ihr Kind die Hände oft gefaustet? Ja: Nein: Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind schielt? Ja: Nein: Isst Ihr Kind vom Löffel? Ja: Nein: Gibt es Probleme beim Füttern? Ja: Nein: Weiß Ihr Kind, wann es hungrig oder satt ist? Ja: Nein: Schläft Ihr Kind nachts durch (6–8 Std.)? Ja: Nein: Schreit Ihr Kind oft ohne Grund? Ja: Nein: Falls Ja, welche? 48 Fragen & Notizen Benötigt Ihr Kind abends oder nachts über die Maßen Ihre Hilfe beim Einschlafen? Ja: Nein: Ist Ihr Kind häufig unruhig und unzufrieden? Ja: Nein: U1 Fühlen Sie sich häufig überfordert und ausgelaugt? Ja: Nein: U2 Gibt es außer Ihnen auch andere wichtige Betreuungspersonen? Ja: Nein: U3 Wenn Ja, welche? Darüber freue ich mich besonders: U4 U5 U6 Das macht mir Sorgen: U7 U8 U9 Meine Fragen an den Arzt: J1 49 U6 | 10. –12. Lebensmonat Liebe Mutter, lieber Vater! Ein aufregendes Jahr geht zu Ende und ein Geburtstagsfest steht vor der Tür – Ihr Kind wird ein Jahr alt. In den nächsten Monaten wird Ihr Kind immer deutlicher einen eigenen Willen zeigen, und bald schon wird es sein Streben nach Unabhängigkeit in erste Worte fassen können. Mit einem deutlichen „Nein“ behauptet es sich gegen Sie und sein „allein machen“ zeigt, dass jetzt Ihre Ermutigung und Unterstützung gefragt ist, um in Zukunft immer mehr „selbst zu tun“. Dabei ist Ihr Kind hin- und hergerissen zwischen seinem Wunsch nach Selbständigkeit und seinem Bedürfnis nach Zustimmung und Zuwendung von Ihnen, und oft genug wird es noch die Erfahrung machen, dass es etwas will, aber noch nicht kann. Wenn Ihr Kind anders will als Sie, oder etwas nicht klappt, wie es soll, bleiben lautstarker Protest und Tränen der Enttäuschung und Mit Lob und Ermuti- Verzweiflung nicht aus. Hier sind Ihre Gelassenheit und Ihr Vergung stärken Sie ständnis gefragt, damit es lernen kann, mit solchen Gefühlen umdas Selbstvertrauen zugehen. Ihres Kindes! Ihr Kind will und muss sich üben und ausprobieren, nur so kann es immer selbständiger und unabhängiger werden. Hierzu braucht es Freiraum und Freiheiten ebenso wie Lob und Ermutigung von Ihnen. Ebenso wichtig aber ist es auch, Routinen und klare Strukturen beizubehalten, Grenzen zu setzen und Regeln festzulegen. Sie bedeuten nicht nur Einschränkung, sondern bieten Ihrem Kind – je älter es wird – auch Halt und Orientierung. Es sucht seine Grenzen und dazu braucht es ein klares Ja ebenso wie ein freundliches, aber entschiedenes Nein. Bis Ihr Kind ein „Nein“ jedoch wirklich versteht, dauert es noch etwas. Hier sind Geduld und Einfühlsamkeit ebenso wie Konsequenz gefragt: Bei jedem Verbot sollten Sie sich fragen, ob es wirklich angebracht und notwendig ist, und einmal ausgesprochen sollte ein sinnvolles Regeln und Grenzen „Nein“ auch ein „Nein“ bleiben. Deshalb sollten Sie beide, Vater helfen Ihrem Kind, wie Mutter, sich verständigen und im Grundsatz einig sein, wie sich zurechtzufinden! Sie mit Ihrem Kind umgehen und was Ihnen wichtig ist in der Erziehung. 50 10. –12. Lebensmonat | Sie beide sind jedoch nicht nur Mutter und Vater, nicht nur Eltern. Auch Sie brauchen Freiräume – für Ihre Partnerschaft wie auch jeder für sich. Die Gefahr, vom Familienalltag völlig vereinnahmt zu werden, ist groß. Deshalb sollten Sie versuchen, sich regelmäßig ganz bewusst Zeit für sich und füreinander zu nehmen – Zeit, um über Ihre Wünsche und Träume, über Ihre Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen, aber auch, um hin und wieder allein oder gemeinsam auszugehen und etwas zu unternehmen. Vielleicht haben Sie ja schon einen Babysitter, der auch mal abends gerne für ein paar Stunden auf Ihr Kind aufpasst. Vielleicht gibt es auch eine Oma oder eine gute Freundin, die gerne bereit ist, sich ab und zu um das Kind zu kümmern, damit Sie beide sich eine notwendige „Auszeit“ nehmen können. U6 U1 U2 U3 U4 U5 U6 LeseTipp – BZgA-Broschüren ■ Eltern sein – Die erste Zeit zu dritt ■ kinderspiele Bestellhinweise ................................................................ Infoheft 7 U7 U8 U9 J1 51 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Wie Kinder lernen ■ Ihr Kind lernt die Welt im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch kennen. Spielen und sich bewegen sind die kindgerechte Art zu lernen, d.h. sich mit der Umwelt vertraut zu machen, Erfahrungen zu sammeln und zu verarbeiten, sich zu üben und (Selbst-)Sicherheit zu gewinnen. ■ Ebenso lernt Ihr Kind durch Nachahmen. Versuchen Sie immer, ein gutes Vorbild zu sein, denn es guckt sich nicht nur ab, wie Sie kochen, spülen, putzen, telefonieren oder Zeitung lesen, sondern auch, wie Sie sich z.B. in bestimmten Situationen verhalten. Auf diese Weise können Sie Ihrem Kind vieles von dem mitgeben, was Ihnen wichtig ist. ! Babys und Kleinkinder sollten noch nicht fernsehen! Schauplatz Mahlzeiten Die Mahlzeiten bieten naturgemäß einen der beliebtesten Schauplätze, an denen sich zeigt, dass Ihr Kind immer selbständiger werden möchte. Wenn es nun seine ersten eigenen Essversuche startet, kann dies ganz schön Nerven kosten. Und wenn es demnächst einmal (ab etwa 18 Monaten) etwas einfach nicht mag oder vielleicht sogar einmal gänzlich streikt, sollte dies keinesfalls zum „Machtkampf“ ausarten. Er würde ohnehin fruchtlos bleiben und nur die Freude am Essen verleiden. ■ Mit einem einfachen Trick lässt sich manch anfänglicher Stress gut vermeiden: Nehmen Sie einfach zwei Löffel – einen für Ihr Kind, mit dem es seine eigenen Essversuche starten kann, und einen zweiten für sich zum Füttern. ■ Den Zähnen zuliebe: Gewöhnen Sie Ihrem Kind das Dauernuckeln aus Trinkbecher oder Saugerflasche erst gar nicht an! Sobald es aus dem Becher trinken kann, sollten Sie auf die Saugerflasche ganz verzichten. Sprechen – mit Vergnügen! Wie schnell ein Kind sprechen lernt, ist ganz verschieden. Eins aber ist allen Kindern gemein: Vom ersten Tag an gefällt es ihnen, wenn man mit ihnen spricht, und je mehr man mit ihnen erzählt, umso stärker wird die Freude am eigenen Sprechen. ■ Lesen Sie zusammen einfache Bilderbücher. Kinder sind begeistert, wenn sie aus Büchern erfahren: Wer ist das? Was macht das? Wo lebt das? Hat es Augen, ein Fell, einen Schwanz? 52 Gut zu wissen, wichtig zu tun … ■ Erzählen Sie Ihrem Kind, was Sie gerade tun, z.B. „Jetzt gehen wir einkaufen“, und zei- gen und benennen Sie die Gegenstände, die Ihr Kind sieht, wie z.B. „Das ist ein Ball“ oder „Das ist ein Teller“. Spiele, die Ihrem Kind jetzt wahrscheinlich besonders viel Spaß machen: ■ Versteckspiele – Vater, Mutter, Kuscheltiere verschwinden hinter einem Kissen, und plötzlich sind sie wieder da … ■ Geräuschspiele – mit Pappröhren trommeln, mit Papier rascheln … ■ Gemeinsam Bilderbücher anschauen, Lieder singen … Interessantes zum Thema „Spielen“ und vieles mehr finden Sie im Infoheft 3 in diesem Ordner. U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 53 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Vorsicht Unfallgefahr! Tipps zur Unfallverhütung Ihr Kind dehnt seinen Bewegungsraum nun schlagartig aus. Damit entstehen auch neue Gefährdungen: Stürze, Verletzungen durch umkippende Möbel, Verbrühungen am Tisch, in der Küche, Vergiftungen/Verätzungen durch Reinigungsmittel. Neue Gefahrenpunkte sind z.B. Herd, Fenster, Balkon. Entschärfen und sichern Sie, was immer Ihr Kind gefährden könnte – das schützt nicht nur Leib und Leben Ihres Kindes, es lässt Sie auch gelassener sein und macht manches Nein unnötig. ■ Regale, Fernsehgeräte und andere Kleinmöbel kippsicher befestigen. ■ Fenster und Balkontüren mit Kindersicherungen versehen und Ihr Kind nie allein auf dem Balkon lassen (nichts stehen lassen, was ein Überklettern ermöglicht). Möglichst Kippfenster verwenden. ■ Herd mit Herdgitter sichern (oder hintere Kochplatten nutzen, Pfannenstiele immer nach hinten). ■ Plastiktüten, Spül- und Reinigungsmittel, Farben, Lacke, Lampen- und Duftöle usw. immer gleich kindersicher verstauen (z.B. Oberschränke). ■ Ihr Kind nie unbeaufsichtigt in Badewanne oder Planschbecken lassen! ! Grundsätzlich auf Lauflernhilfen (Gehfrei) verzichten. Größte Unfallgefahr! Zum Weiterlesen ■ Stichwort Erziehung............................................................................. Infoheft 1 – Seite 27 ■ Wie Kinder lernen ................................................................................ Infoheft 2 – Seite 5 ■ Lesen, lesen, lesen ................................................................................ Infoheft 2 – Seite 19 ■ Im Wechselbad der Gefühle: Das muss ein Kind erst mal ■ aushalten lernen................................................................................... Infoheft 2 – Seite 39 ■ Alltagstipps – Wie Sie ein gesundes Essverhalten von Anfang ■ an fördern können............................................................................... Infoheft 3 – Seite 19 ■ Fernsehen, Computer & Co................................................................. Infoheft 3 – Seite 39 ■ Krabbeln, rennen, klettern – Bewegung lässt Kinder wachsen.......... Infoheft 3 – Seite 41 54 Was der Arzt untersucht … Was der Arzt untersucht … Jetzt interessiert sich der Arzt vor allem dafür, was Ihr Kind schon alles kann – robben, krabbeln, vielleicht schon alleine stehen. Abermals werden Hören und Sehen getestet und der Arzt wird sich insbesondere mit der sprachlichen Entwicklung und dem Verhalten Ihres Kindes befassen. ! Das Impfprogramm wird fortgesetzt. Besonders wichtig sind jetzt die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. Der Arzt vereinbart mit Ihnen die Termine für die anderen Impfungen, die im zweiten Lebensjahr anstehen. Bitte den Impfpass mitnehmen U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 55 Fragen & Notizen So können Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorbereiten Vielleicht kann Ihr Kind schon das eine oder andere. Am besten beantworten Sie die Fragen kurz vor dem Untersuchungstermin (bitte ankreuzen): Mein Kind … … sitzt frei, ohne sich mit den Händen abzustützen. … bewegt sich krabbelnd, kriechend, rutschend vorwärts und/oder rückwärts oder geht bereits mit Festhalten an Möbeln oder Wand entlang. … greift kleine Gegenstände (Fusseln, Körnchen, Linsen u.Ä.) mit Daumen und Zeigefinger. … betrachtet Gegenstände, Spielzeug, die es in den Händen hält, genau und aufmerksam. … dreht den Kopf, wenn ich neben ihm flüstere oder leise singe. … versteht kleine Verbote (nein, nein) und Aufforderungen (Mund aufzumachen, zu kommen, zu essen u.a.). … spricht deutlich abgesetzte und deutlich hörbare Kombinationen mit zwei Silben: ba-ba, la-la, ga-ga u.a. oder spricht bereits sog. Symbolsprache (z.B. „nam-nam“ für Essen, „wau-wau“ für Hund) oder sogar schon einzelne Wörter. … nimmt von sich aus Kontakt mit anderen auf. … reagiert unterschiedlich auf vertraute und fremde Personen. 56 Hat Ihr Kind häufiger Husten? Ja: Nein: Gibt es Auffälligkeiten an der Haut? Ja: Nein: Ist Ihr Kind schon einmal gestürzt (aus dem Bett, vom Wickeltisch, auf der Treppe) oder hat es sich schon einmal verbrüht? Ja: Nein: Fragen & Notizen Gibt es Probleme beim Essen? Ja: Nein: Ja: Nein: Falls Ja, welche? Zeigt Ihr Kind Probleme beim Ein- und/oder Durchschlafen? U1 Reagiert Ihr Kind extrem ängstlich und klammernd auf alles Neue? Ja: Nein: Waren Sie schon einmal sehr ärgerlich mit Ihrem Kind? Ja: Nein: Fühlen Sie sich manchmal überfordert und ausgelaugt? Ja: Nein: Gibt es außer Ihnen noch andere wichtige Betreuungspersonen? Darüber freue ich mich besonders: U2 U3 U4 Ja: Nein: U5 U6 U7 Das macht mir Sorgen: U8 U9 J1 Meine Fragen an den Arzt: 57 U7 | 21. –24. Lebensmonat (1 Jahr + 9 Monate bis 2 Jahre) Liebe Mutter, lieber Vater! Schon zum zweiten Mal jährt sich nun der Geburtstag Ihres Kindes, herzlichen Glückwunsch! Aus Ihrem Baby ist nun ein Kleinkind geworden, das wahrscheinlich mittlerweile schon schneller durch die Gegend läuft, als Ihnen manchmal lieb ist, und immer mehr Wörter nachzuplappern versucht. Inzwischen erkennt es sich im Spiegel und wird sich immer stärker bewusst: „Das bin ich!“ Am liebsten möchte es alles alleine machen und mit jedem Tag sammelt es neue wichtige Erfahrungen – manchmal auch betrübliche, denn nicht immer klappt alles so, wie es das möchte. So manche Tränen der Enttäuschung sind da allzu verständlich. Auch wenn es Ihnen schwer fällt, Ihr Kind so zu sehen: Mit Enttäuschungen umzugehen und sich nicht unterkriegen zu lassen, gehört zu den wichtigen Lernerfahrungen. Ihr Kind lernt leichter Enttäuschungen zu verkraften, wenn Sie es so viel wie möglich selbst ausprobieren lassen und es immer wieder ermuntern. Bestärken und Jedes selbständige Tun loben Sie es z.B., wenn es Sie nun immer häufiger nachzuahmen stärkt das Selbstgefühl versucht und Ihnen – so ungeschickt es auch noch sein mag – zuIhres Kindes und gibt nehmend „zur Hand“ gehen möchte. ihm Selbstvertrauen und Sicherheit. Unterstützen Sie es darin, sein Können im alltäglichen Leben auch anzuwenden! Groß werden wollen kann ganz schön anstrengend sein. Wenn Ihr Kind nach einem aufregenden Morgen erschöpft in seinen Mittagsschlaf fällt, hat es eine Pause redlich verdient – und Sie auch. Allerdings kann es mit dem Mittagsschlaf schon bald vorbei sein: Sei es, dass es demnächst mittags gar nicht mehr schlafen mag oder nach zehn Minuten schon wieder quicklebendig ist. Jeder Versuch, es dennoch zum Schlafen zu bewegen, wird wahrscheinlich scheitern. Sie werden sich wohl oder übel auf diese Änderung des bisherigen Tagesablaufs einstellen müssen. Ihr Kind braucht dennoch genügend Ruhezeiten, indem es sich z.B. zwischendurch auf einer Decke in Ihrer Nähe etwas ausruht. Auch wenn es das abendliche Schlafengehen am liebsten mit allen Mitteln hinauszögern möchte, sollten Sie an festen Schlafenszeiten festhalten. Schließlich will jede neue Entdeckung, all das Neue, das nun mit jedem Tag auf Ihr Kind einströmt, auch verarbeitet sein – erst 58 21. –24. Lebensmonat | U7 (1 Jahr + 9 Monate bis 2 Jahre) recht, wenn es in den nächsten Monaten zu allen anderen Eindrücken auch noch zunehmend eine unglaubliche Vorstellungskraft entwickeln wird, in der z.B. Hexen und Geister ganz wirklich „da sind“. Doch bei aller Vorstellungskraft, die Ihr Kind zeigt – dass sein kleiner Spielgefährte vom Spielplatz traurig ist, weil es ihm die Schaufel weggenommen hat, kann es noch nicht begreifen. Ihr Kind kennt zurzeit nur seine eigenen Wünsche und kann sich noch nicht in andere hineinversetzen – so manches Spiel mit Gleichaltrigen kann deshalb urplötzlich durch Schubsen und Schlagen unterbrochen werden. Dieses Verhalten ist für das jetzige Alter normal und meist geht es nach kurzer Zeit schon wieder friedlich weiter. Wenn dennoch ein Eingreifen notwendig wird, lassen Sie sich in den Streit nicht hineinziehen. Auch Vorwürfe und Schimpfen helfen nicht weiter – im Gegenteil. Am besten spenden Sie nach beiden Richtungen Trost, klären, was erlaubt ist und was nicht, und schlagen eine möglichst einfache Lösung vor. Denn nicht nur im Miteinander mit anderen Kindern, auch aus Ihrem Verhalten lernt Ihr Kind, mit anderen umzugehen und zurechtzukommen. U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 LeseTipp – BZgA-Broschüren ■ unsere Kinder ■ kinderspiele U9 J1 ■ kinder schützen – unfälle verhüten. Elternratgeber zur Unfallverhütung im Kindesalter. ■ Körper, Liebe, Doktorspiele. Elternratgeber zur kindlichen Sexualentwicklung vom 1. bis zum 3. Lebensjahr. Bestellhinweise ................................................................ Infoheft 7 59 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Spielraum und Bewegungsfreiheit Je mehr Ihr Kind kann, umso größer wird auch sein Drang, seine (körperlichen) Fertigkeiten auszuprobieren und zu üben, Neues zu erforschen und seine Grenzen zu erkunden. Hierzu braucht es Spielraum im wahrsten Sinne des Wortes ebenso wie die Möglichkeit, sich auch richtig austoben zu können. ■ Geben Sie Ihrem Kind jeden Tag Gelegenheit zum Laufen, Klettern und Herumtoben. ■ Legen Sie immer wieder auch ruhige Spielphasen ein, z.B. mit Malen oder Bilderbücher anschauen – insbesondere zum Tagesausklang und als Einstimmung auf das Zubettgehen. ■ Vermeiden Sie ein Zuviel an Eindrücken und Reizen, wie es z.B. Fernsehen bedeutet. Mit allen Sinnen gut dabei Hören und Sehen sind für die gesamte Entwicklung Ihres Kindes von enormer Bedeutung. Einschränkungen des Hör- oder Sehvermögens sollten deshalb möglichst früh erkannt und behandelt werden, damit Ihr Kind in seiner Entwicklung nicht dadurch beeinträchtigt wird. ■ Seien Sie besonders aufmerksam, was das Hören und Sehen Ihres Kindes betrifft. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind nicht gut hört oder sieht, sprechen Sie mit dem Kinderarzt darüber. Die Hörfähigkeit können Sie hin und wieder selber testen: Versteht Ihr Kind, was Sie zu ihm sagen? Auch wenn Ihr Kind vielleicht noch nicht viele Wörter spricht, so verstehen Kinder in diesem Alter doch sehr viel. Erkennt es bekannte Geräusche, wie z.B. ein Flugzeug, das elterliche Auto oder Tierlaute? ■ Auch wenn Sie meinen, Ihr Kind spreche für sein Alter zu wenig (mindestens 20–30 Wörter mit zwei Jahren), sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin besprechen, ob eine sprachtherapeutische (logopädische) Unterstützung erwogen werden sollte. Mädchen sein, Junge sein Ihr Kind beginnt allmählich zu begreifen, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist und wird sich in den nächsten Monaten – etwa gegen Ende seines dritten Lebensjahres – zunehmend für den Unterschied zwischen Mann und Frau interessieren. ■ Ihr Kind will seinen gesamten Körper erkunden und in Besitz nehmen. Dazu gehört auch, dass es sich an Scheide oder Penis berührt, und es ist ganz natürlich, wenn es dabei auch Lust empfindet. 60 Gut zu wissen, wichtig zu tun … ■ Nehmen Sie die neugierigen Fragen Ihres Kindes ernst und erklären Sie ihm auf altersge- mäße Art, was immer es wissen möchte. Geben Sie den Geschlechtsorganen von Mädchen und Jungen einen Namen, damit Ihr Kind auch diese Körperteile zu bezeichnen weiß. ■ Kinder brauchen und genießen Körperkontakt und den Austausch von Zärtlichkeiten. Doch lassen Sie es selbst bestimmen, wie viel Zärtlichkeit es von Ihnen möchte, und unterstützen Sie es, wenn es sich gegen Liebkosungen von Tante, Onkel oder anderen Erwachsenen wehrt. Es soll wissen und danach handeln können, dass sein Körper ihm gehört, und lernen, auch Nein sagen zu können. U1 U2 Schnuller & Co. Viele Kinder benutzen im jetzigen Alter noch ihren Schnuller oder die Nuckelflasche, andere lutschen lieber am Daumen, um sich zu beruhigen und Spannungen abzubauen. Doch auch wenn es oft schwer fällt, mit dem Nuckeln aufzuhören, sollten Sie jetzt geduldig darauf hinarbeiten und Ihr Kind an andere Möglichkeiten heranführen, zur Ruhe zu finden. Sie fördern damit nicht nur seine Eigenständigkeit, sondern es ist vor allem wichtig, damit sich Kiefer und Zähne gesund entwickeln können. ■ Geben Sie Ihrem Kind nachts keine Flasche und legen Sie sie erst recht nicht zur „Selbst- bedienung“ mit ins Bett. Wenn es Durst hat, sollte es grundsätzlich aus der Trinktasse oder dem Becher – am besten Wasser oder ungesüßten Tee – trinken. ■ Ein Stofftier, Kuschelkissen oder Schmusetuch helfen vielleicht ebenso gut, wenn Ihr Kind müde ist oder sich trösten will. ■ Wenn Ihr Kind ständig Daumen lutscht oder nach Schnuller oder Nuckelflasche verlangt, sollten Sie sich jetzt bei der U7 mit dem Arzt beraten. Der langsame Abschied von der Windel Bis Blase und Stuhlgang kontrolliert werden können, ist von Kind zu Kind ganz verschieden und braucht auf jeden Fall seine Zeit. U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 ■ Ihr Kind zeigt Ihnen, wann es bereit ist, sauber zu werden: es interessiert sich z.B. für die Toilette, macht Sie mit Worten oder Gesten auf eine volle Windel aufmerksam u.Ä. ■ Üben Sie keinen Druck aus. Zeigen Sie Ihrem Kind stattdessen auf spielerische Weise und Schritt für Schritt, wie man auf die Toilette bzw. aufs Töpfchen geht. 61 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Vorsicht Unfallgefahr! Tipps zur Unfallverhütung Ihr Kind kann sich nun schon sehr selbständig bewegen und möchte alles erkunden. Es hat jedoch noch kein Bewusstsein für Gefahren und braucht deshalb unbedingt Ihre vorausschauende Obacht. Dies umso mehr, wenn es in den nächsten Monaten immer häufiger ein „Ich will nicht!“ hören lässt, sich einfach „taub“ stellt und davonläuft oder auf dem Spielplatz immer höher hinaus will. Neue Unfallquellen sind vor allem Wasser, Feuer, aber auch Haustiere oder unbeaufsichtigtes Spielen mit Schnüren oder Kordeln. Auch so geheimnisvolle Dinge, wie sie z.B. in der Werkzeugkiste liegen, werden Ihr Kind bald magisch anziehen. Sichern Sie, was gefährlich werden könnte: Betrachten Sie hin und wieder die Welt mit den Augen Ihres Kindes. Deshalb hier ein paar Hinweise: ■ Lassen Sie Ihr Kind nie unbeaufsichtigt in Wassernähe spielen! ■ Gartenteiche, Swimmingpools, Regentonnen, Wassereimer usw. kindersicher absichern. ■ ■ ■ ■ ■ Auch auf Ertrinkungsgefahren auf fremdem Gelände achten (Nachbarschaft, bei Freunden, Verwandten). Streichhölzer und Feuerzeuge wegschließen. Beim Grillen oder offenem Feuer nie ohne Aufsicht lassen und immer einen Sicherheitsabstand wahren. Auch für den Familienhund gilt: Ihr Kind nie damit alleine lassen. Vorsicht bei fremden Tieren! Fördern Sie die wachsende Selbständigkeit Ihres Kindes und zeigen Sie ihm einen sicheren Umgang mit den Dingen. Lassen Sie Ihr Kind – unter Ihrer Obacht – auf spielerische Weise seine Grenzen erkunden. Zum Weiterlesen ■ Auf dem Weg zur Selbständigkeit........................................................ Infoheft 2 – Seite 7 ■ Eine empfindliche Sache: das Sehvermögen ...................................... Infoheft 2 – Seite 10 ■ So zeigt sich, wie gut Ihr Kind hört .................................................... Infoheft 2 – Seite 13 ■ Etappen in der Sprachentwicklung ..................................................... Infoheft 2 – Seite 16 ■ Spielen ist Hauptsache ......................................................................... Infoheft 3 – Seite 34 ■ Fernsehen, Computer & Co. ............................................................... Infoheft 3 – Seite 39 ■ Das Trocken- und Sauberwerden braucht seine Zeit .......................... Infoheft 3 – Seite 44 62 Was der Arzt untersucht … Was der Arzt untersucht … Seit der letzten Untersuchung ist ein ganzes Jahr vergangen und Ihr Kind ist aus dem Babyalter herausgewachsen. Umso wichtiger ist es nun, dass der Arzt schaut, wie es sich körperlich und geistig entwickelt hat. Er prüft z.B., ob Ihr Kind alleine gehen kann, ob es richtig sieht und hört, wie viel es spricht und was es schon verstehen kann. Er wird Sie zu einem Augenarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt schicken, wenn es notwendig ist. Er wird mit Ihnen über die gesunde Ernährung sprechen und nach Hinweisen für Allergien suchen. ! Die Vollständigkeit des Impfstatus wird überprüft und noch ausstehende Impfungen werden gegebenenfalls nachgeholt. Bitte den Impfpass mitnehmen U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 63 Fragen & Notizen So können Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorbereiten Vielleicht kann Ihr Kind schon das eine oder andere. Am besten beantworten Sie die Fragen kurz vor dem Untersuchungstermin (bitte ankreuzen): Mein Kind … … geht sicher und alleine. … kritzelt auf Papier, der Malstift wird dabei meist mit der Faust gehalten. … erkennt und benennt Bilder in einem Bilderbuch und betrachtet sie genau. … zeigt auf seine Augen, Nase, Ohren, Mund, wenn ich frage: Wo sind deine Augen, deine Nase, deine Ohren, dein Mund? … spricht 20 oder mehr „richtige“ Wörter, außer Papa und Mama. … versteht kleine Anweisungen, Aufträge, die es kennt („gib mir bitte …“, „hole bitte …“). … wünscht und liebt Kontakt zu anderen Kindern. … kann sich für etwa 20 Min. und mehr selbst beschäftigen, auch wenn ich nicht im selben Raum, aber in der Wohnung bin. Sind Sie zufrieden damit, was und wie viel Ihr Kind isst? Ja: Nein: Putzen Sie Ihrem Kind nach den Mahlzeiten die Zähne? Ja: Nein: Zeigt Ihr Kind Probleme beim Ein- oder Durchschlafen? Ja: Nein: Ist Ihr Kind oft aggressiv gegenüber anderen Kindern? Ja: Nein: Klammert sich Ihr Kind zu sehr an Sie? Ja: Nein: Falls Ja, welche? 64 Fragen & Notizen Reagiert Ihr Kind auffallend ängstlich und gehemmt auf Kinder/Erwachsene? Ja: Nein: Empfinden Sie Ihr Kind häufig als rastlos und wie aufgedreht? Ja: Nein: Kommen Sie mit den Trotzanfällen Ihres Kindes zurecht? Ja: Nein: U1 Befolgt Ihr Kind fast keine Ihrer Anweisungen? Ja: Nein: U2 Werden Sie sehr ärgerlich, wenn Ihr Kind nicht hören will? Ja: Nein: U3 Läuft Ihr Kind draußen manchmal weg, ohne sich umzuschauen? Ja: Nein: Gibt es außer Ihnen noch andere wichtige Betreuungspersonen? Ja: Nein: Darüber freue ich mich besonders: U4 U5 U6 U7 Das macht mir Sorgen: U8 U9 J1 Meine Fragen an den Arzt: 65 U8 | 43.– 48. Lebensmonat (3 Jahre + 7 Monate bis 4 Jahre) Liebe Mutter, lieber Vater! Ihr Kind ist nun schon fast vier Jahre alt und inzwischen zum Kindergartenkind geworden. Bei aller Freude über diesen neuen Lebensabschnitt ist der Übergang in eine Kindertagesstätte für ein Kind wie auch für Eltern nicht immer ganz einfach – schließlich müssen beide mit der Trennung voneinander erst einmal klarkommen. Auch wenn sich Ihr Kind inzwischen eingewöhnt hat, können noch hin und wieder morgens ein paar Tränen fließen. Für Ihr Kind bedeutet das Kindergartenleben einen enormen Schritt. Es muss nun eine ganze Weile ohne Sie auskommen, kann sich nicht in Ihre Arme flüchten, wenn ihm nach Schutz und Trost zumute ist. Gleichzeitig muss es seinen Platz in der Gruppe finden. Es muss lernen, mit anderen Kindern zurechtzukommen, zu teilen und seine Wünsche auch mal zurückzustellen und Regeln zu befolgen – auch im Streit. Denn Schlagen und Treten helfen nicht, wenn man eigentlich mit jemandem spielen möchte! Kinder wollen aber auch ihre Kräfte messen und rangeln. Hier sollten die Spielregeln klar sein: z.B. sofort aufhören, wenn einer nicht mehr mitmachen will, nicht zu mehreren gegen einen, nicht gegen Kleinere und Schwächere. Machen Sie immer deutlich, dass Sie ein Verhalten, nicht aber Ihr Kind als Person ablehnen! Regeln helfen Ihrem Kind, sich zu orientieren – vorausgesetzt, sie sind nachvollziehbar und verständlich. Und auch dann braucht es noch Zeit, bis es mit solchen Regeln klappt und Grenzen verstanden werden, – und Ihre entschiedene Haltung, wenn Sie mit einem bestimmten Verhalten Ihres Kindes nicht einverstanden sind. Allerdings ist Ihr Kind in solch einem Fall nie ein „böses Kind“ und sollte auch nicht als solches bezeichnet werden. Ihr Kind könnte es leicht missverstehen als Ablehnung seiner selbst und nicht seines Verhaltens. Bei allen Fortschritten, die Ihr Kind inzwischen gemacht hat, wird es nach wie vor an seine Grenzen stoßen und Enttäuschungen erleben. Und auch wenn die Trotzanfälle wahrscheinlich seltener geworden sind, können Enttäuschung und Misserfolg immer noch einen wahren Sturm der Verzweiflung und Wut entfesseln. 66 43.– 48. Lebensmonat | U8 (3 Jahre + 7 Monate bis 4 Jahre) Wie schwer es ist, den Umgang mit diesen und anderen starken Gefühlen zu lernen, wissen wir: Selbst für uns Erwachsene ist es oft gar nicht so einfach, mit unseren Gefühlen umzugehen. Inzwischen sind Sie mit unserem Elternheft vertraut und wundern sich vielleicht, wie viele Fragen zur Entwicklung Ihres Kindes diesmal gestellt werden. Und zum nächsten Termin wird es kaum anders sein. Das liegt zum einen daran, dass die Früherkennungsuntersuchungen nun in großen Zeitabständen erfolgen, zum anderen daran, dass für Ihr Kind in der Zwischenzeit viele wichtige Entwicklungsschritte anstehen. Wie gut es damit zurechtkommt, ist nicht immer gleich zu erkennen, so dass hier Ihre Beobachtungen besonders wichtig sind. Und auch, wenn Sie aus dem Kindergarten hören, dass Ihr Kind sich mit irgendetwas besonders schwer tut oder nicht klarkommt, sollten Sie diesen Hinweisen Beachtung schenken und mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber sprechen, denn viele Probleme können – beizeiten erkannt – durch eine gezielte Unterstützung Ihres Kindes gelöst werden. Nehmen Sie Ihre Beobachtungen oder die anderer, z.B. in der Kindertagesstätte, ernst und sprechen Sie mit dem Arzt darüber, wenn Sie etwas beunruhigt! U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 LeseTipp – BZgA-Broschüren ■ unsere Kinder ■ kinderspiele ■ kinder schützen – unfälle verhüten. Elternratgeber zur U9 J1 Unfallverhütung im Kindesalter. ■ Körper, Liebe, Doktorspiele. Elternratgeber zur kindlichen Sexualentwicklung vom 4. bis zum 6. Lebensjahr. Bestellhinweise ................................................................ Infoheft 7 67 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Das Sprechen im Auge behalten Wenn Kinder die Sprache erst einmal für sich entdeckt haben, sind sie oft kaum noch zu „bremsen“ – sie wollen alles in Worten erklärt haben („Was“, „Warum“, „Wieso“) und alles erzählen, was sie beschäftigt. Vor lauter Aufregung werden dabei auch mal Silben verschluckt oder verdreht und die meisten Kinder haben bis zum Alter von vier Jahren von Zeit zu Zeit Phasen, in denen sie stottern. Mit vier Jahren verfügen sie allerdings in der Regel bereits über einen ganz ansehnlichen Wortschatz und können sich in weitgehend richtig gebauten Sätzen äußern. ■ Sprache ist unser wichtigstes Werkzeug zur Verständigung. Schenken Sie der sprachlichen Entwicklung Ihres Kindes deshalb Ihre besondere Aufmerksamkeit. ■ Oft sind Sprachauffälligkeiten nur zeitweiliger Natur und gehen wieder vorbei. Sie soll- ten sie aber dennoch im Auge behalten, ohne Ihr Kind jedoch unter Druck zu setzen. ■ Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind deutlich weniger spricht und versteht als Kinder seines Alters, eine undeutliche oder schwer verständliche Aussprache hat oder andere Sprachauffälligkeiten zeigt, empfiehlt es sich, in Absprache mit dem Arzt sprachtherapeutische (logopädische) Hilfe hinzuziehen. ■ Eine schlechte Aussprache kann auch auf eine Hörstörung hindeuten. Lassen Sie bei Sprachschwierigkeiten deshalb immer auch das Hörvermögen Ihres Kindes überprüfen. Sie ersparen Ihrem Kind manch bittere Erfahrung, wenn eine solche Störung frühzeitig erkannt und durch geeignete Maßnahmen korrigiert werden kann. Immer noch Hauptsache: Spiel & Bewegung Toben, klettern, Roller fahren, Sandburgen bauen, mit Puppen spielen, basteln, malen … Kurzum: Spielen und Bewegung sollten im Tagesablauf Ihres Kindes nach wie vor an erster Stelle stehen. ■ Fernsehen und Computerspiele sollten – wenn überhaupt – die Ausnahme und dann auch immer nur ein kurzer Zeitvertreib sein. Gemeinsam schmeckt’s doppelt gut Gemeinsam am Tisch sitzen und essen bedeutet mehr, als nur satt werden: es schenkt Ihrem Kind ein Gefühl von Geborgenheit und Zusammengehörigkeit und gibt ihm Gelegenheit, von all seinen Erlebnissen – z.B. im Kindergarten – zu erzählen. ■ Nach Möglichkeit sollten Sie wenigstens einmal am Tag zusammen essen. 68 Gut zu wissen, wichtig zu tun … ■ Kinder haben unterschiedlich Appetit und manchmal schmeckt ihnen etwas auch ein- fach nicht. Wenn Sie dies respektieren, bleibt Ihnen und Ihrem Kind mancher Stress und „Machtkampf“ erspart und Sie können die gemeinsame Mahlzeit dennoch genießen. ■ Vermeiden Sie Ablenkung wie Spielzeug, Radio oder Fernsehen bei Tisch – es würde das Erzählen nur stören oder erst gar nicht aufkommen lassen. U1 ■ Wie lässt sich Stress beim Essen vermeiden? ■ Wie viel und was soll mein Kind trinken? Wissenswertes zu diesen und anderen Fragen rund ums Essen, aber auch zu Themen wie Bewegung, Spielen, Fernsehen und vieles mehr finden Sie im Infoheft 3. U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 69 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Vorsicht Unfallgefahr! Tipps zur Unfallverhütung Ihr Kind möchte nun am liebsten alles ohne fremde Hilfe machen und spielt nun auch immer häufiger allein außerhalb des Hauses. Gleichzeitig besitzt es aber immer noch ein nur mangelhaftes Gefahrenbewusstsein – damit ergeben sich vor allem auf der Straße Gefahrenquellen. Deshalb hier ein paar Hinweise: ■ Zeigen und üben Sie mit Ihrem Kind richtiges Verhalten als Fußgänger („Anhalten – schauen – gehen!“). ■ Markierte Fußgängerüberwege benutzen und das Kind beim Überqueren immer an der Hand halten. ■ Bei roter Fußgängerampel immer stehen bleiben und warten. ■ Nie auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf Ihr Kind warten. ■ Mitfahren im Auto nur in altersgerechtem Kindersitz der ECE-Gruppe (ggf. Kindersitz anpassen auf ECE-Gruppe II für 15–25 kg Körpergewicht). Aussteigen immer nur auf der Gehwegseite. ■ Den richtigen Gebrauch von Geräten und Werkzeugen (z.B. Messer, Schere, Streichhölzer, Hammer, Schraubenzieher) zeigen und üben. ■ Erklären Sie Ihrem Kind, dass es draußen keine Pilze, Beeren oder Pflanzen in den Mund stecken darf. ! Kinder lernen durch Nachahmen – seien Sie immer Vorbild im Straßenverkehr! Zum Weiterlesen ■ Eine empfindliche Sache: das Sehvermögen ...................................... Infoheft 2 – Seite 10 ■ Vom Ich zum Wir ................................................................................ Infoheft 2 – Seite 43 ■ Gemeinsame Mahlzeiten ..................................................................... Infoheft 3 – Seite 23 ■ Fernsehen, Computer & Co. ............................................................... Infoheft 3 – Seite 39 ■ Krabbeln, rennen, klettern – Bewegung lässt Kinder wachsen.......... Infoheft 3 – Seite 41 ■ Wenn’s anders läuft: Auffälligkeiten und Störungen in der ■ kindlichen Entwicklung....................................................................... Infoheft 4 ■ Kindliche Wahrnehmung und Straßenverkehr .................................. Infoheft 5 – Seite 23 70 Was der Arzt untersucht … Was der Arzt untersucht … Mit etwa vier Jahren wird Ihr Kind gründlich von Kopf bis Fuß untersucht. Der Arzt prüft die körperliche und seelische Entwicklung und spricht auch sein soziales Verhalten an. Er interessiert sich dafür, was Ihr Kind schon alles alleine machen kann. Er testet u.a., wie beweglich und geschickt es ist, ob es gut sieht und hört, und kontrolliert seine Sprachentwicklung. Wenn Ihr Kind bei irgendetwas besondere Unterstützung braucht, bespricht der Arzt mit Ihnen die Möglichkeiten. Er wird sich einen Eindruck über die Zähne und den Kiefer verschaffen und das Kind ggf. zum Zahnarzt schicken. Er wird mit Ihnen auch ausführlich über die gesunde Ernährung sprechen und Sie auf weitere Termine zur Auffrischung von Impfungen hinweisen. U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 71 Fragen & Notizen So können Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorbereiten Vielleicht kann Ihr Kind schon das eine oder andere. Am besten beantworten Sie die Fragen kurz vor dem Untersuchungstermin (bitte ankreuzen): Mein Kind … … fährt sicher und schnell Dreirad oder Ähnliches. … schneidet mit der Kinderschere sicher und ziemlich genau an einer geraden Linie entlang. … malt Dinge (Haus, Tisch, Baum), auch Menschen als „Kopffüßler“, und kommentiert seine Bilder. … betrachtet Bilder in Bilderbüchern genau, erkennt sie und spricht darüber. .… hört aufmerksam zu beim Vorlesen oder beim Hören von Kinderliedern oder Geschichten von CD oder Kassette. … erzählt kleine Begebenheiten in weitgehend richtigem zeitlichen Ablauf, meist in der Erzählform „… und dann … und dann … und dann“. … beteiligt sich an altersgemäßen Spielen, bei denen Regeln und Abfolgen einzuhalten sind (Kindergarten, Kreis- und Bewegungsspiele). … weiß, dass es ein Junge oder Mädchen ist, verhält und kleidet sich danach. 72 Sind Sie zufrieden damit, was und wie viel Ihr Kind isst? Ja: Nein: Ist Ihr Kind tagsüber trocken? Ja: Nein: Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Kind deutlich weniger oder undeutlicher spricht, als andere Kinder seines Alters? Ja: Nein: Wehrt sich Ihr Kind meistens gegen Zärtlichkeiten, will nicht schmusen? Ja: Nein: Fragen & Notizen Fällt es Ihrem Kind schwer, sich an Regeln zu halten? Ja: Nein: Ist Ihr Kind zu Hause ständig ungehorsam? Ja: Nein: Hat Ihr Kind Angst vor gleichaltrigen Kindern? Ja: Nein: Ist Ihr Kind oft aggressiv gegenüber anderen Kindern? Ja: Nein: Zeigt Ihr Kind ausgeprägte Ängste? Ja: Nein: Empfinden Sie Ihr Kind häufig als rastlos und wie aufgedreht? Ja: Nein: Blickt Ihr Kind häufig ins Leere, reagiert nicht? Ja: Nein: Reagiert Ihr Kind mit panischer Angst, wenn in seinem Zimmer etwas verändert wird? Ja: Nein: Hat Ihr Kind täglich einen Wutanfall? Ja: Nein: Das macht mir Sorgen: U2 U3 Wenn Ja, welche Ängste sind das? Darüber freue ich mich besonders: U1 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 Meine Fragen an den Arzt: 73 U9 | 60.– 64. Lebensmonat (5 Jahre bis 5 Jahre + 4 Monate) Liebe Mutter, lieber Vater! Gut fünf Jahre begleiten wir Sie und Ihr Kind nun schon. Wir haben versucht, Sie bei seinen vielen großen und kleinen Entwicklungsschritten so zu unterstützen, dass Sie sich im Umgang mit Ihrem Kind sicherer fühlen. Noch ist es ein Kindergartenkind, aber nicht mehr lange und ein weiterer wichtiger Schritt steht bevor: Ihr Kind kommt in die Schule. Auch wenn die Eingewöhnung in den Schulalltag heute viel behutsamer erfolgt und die kindliche Entwicklung berücksichtigt, wird dieser neue Lebensabschnitt eine Menge weiterer Anforderungen an Ihr Kind stellen, für die es bereit sein sollte. Schon jetzt ist es dabei zu lernen, immer länger bei einer Sache zu bleiben, seine Gedanken beisammen zu halten und auch mal warten zu können. Es muss sich immer häufiger an Regeln halten und Grenzen akzeptieren. Und auch wenn manches hin und wieder schwer fällt, wird es wahrscheinlich stolz darauf sein, wie „groß“ es schon ist. Sie dagegen beschleicht vielleicht schon heute hin und wieder eine gewisse Wehmut, wenn Sie beobachten, wie selbständig und unabhängig Ihr Kind bereits ist, und daran denken, wie rasend schnell sich das durch die Schule fortsetzen wird. Je selbständiger es wird, umso weniger werden Sie Ihre schützende Hand über Ihr Kind halten können. Sie werden nicht umhinkönnen, Ihrem Kind immer stärker zu vertrauen, dass es das Richtige tut und immer mehr selbst auf sich aufpasst. Ihr Kind braucht Ihr Dies wird umso besser gelingen, wenn Sie Ihr Kind beständig Zutrauen, um eigen- ermuntern und ermutigen, etwas selber zu erledigen, ihm Schritt ständig zu sein. für Schritt zeigen, wie etwas funktioniert, und sich auch gedul- den, wenn dadurch etwas länger dauert oder nicht auf Anhieb klappt. Jedes neue Können stärkt nicht nur das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein Ihres Kindes, auch Sie gewinnen hierdurch die notwendige Gewissheit und Sicherheit, um Ihr Kind beruhigt loslassen zu können. 74 60.– 64. Lebensmonat | U9 (5 Jahre bis 5 Jahre + 4 Monate) Doch so „groß und vernünftig“ Ihr Kind sich auch gibt, so aufgeweckt und voller Tatendrang es sein mag, so schnell kann es auch noch überfordert werden. Zwischen Wollen und Können ist nicht selten noch ein großer Unterschied und Misserfolge und Rückschläge machen ihm jetzt – wo es sich immer mehr behaupten will – besonders zu schaffen. Als letzte Früherkennungsuntersuchung vor der Schule hat die U9 besondere Bedeutung. Wenn Sie beispielsweise etwas an Ihrem Kind beunruhigt oder Ihnen Sorgen bereitet, sollten Sie unbedingt mit dem Arzt darüber sprechen. Schließlich macht Ihr Kind gerade im jetzigen Alter gewaltige Entwicklungsschritte, und wenn etwas nicht in Ordnung sein sollte, lässt es sich jetzt mit gezielter Unterstützung Ihres Kindes meist noch gut beheben. Damit Ihr Kind mit den besten Voraussetzungen in die Schule kommt … Mit altersgerechten Erwartungen stärken Sie das Selbstvertrauen Ihres Kindes. U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 75 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Mit allen Sinnen gut drauf – Hören und Sehen Was ein Kind nicht richtig hört, kann es auch nicht richtig nachsprechen. Was es schlecht sieht, nimmt es anders wahr, als es tatsächlich ist. Beeinträchtigungen im Sehen oder Hören erschweren nicht nur das Lernen, sie wirken sich auf die gesamte Entwicklung eines Kindes aus, auf das Miteinander mit anderen und nicht zuletzt auf seine (Selbst-)Sicherheit. ■ Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darauf an, wenn Sie den leisesten Zweifel haben, ob Ihr Kind gut hört oder sieht. Wenn es mit dem Sprechen nicht gut klappt Durch gezielte Fördermaßnahmen kann eine mögliche Verzögerung in der Sprachentwicklung Ihres Kindes noch vor Schulbeginn aufgeholt werden. Eine schlechte Aussprache kann auch auf eine Hörstörung hindeuten (s.o.). Wenn die Blase nicht mitspielt Das Trockenwerden ist ein Reifungsprozess, der von Kind zu Kind unterschiedlich lange dauert. Auch wenn die meisten Kinder mit fünf Jahren trocken sind, kann es immer noch passieren, dass sie nachts noch einmal ins Bett machen, ohne dass dies gleich ein Problem bedeuten muss. Nicht wenige Kinder nässen in diesem Alter sogar noch regelmäßig ein und die meisten von ihnen werden noch von ganz alleine trocken. ■ Wenn Ihr Kind bereits über mehrere Wochen trocken war und nun wieder einnässt, soll- te ärztlich abgeklärt werden, ob z.B. eine Blasenentzündung vorliegt. ■ Ein neuerliches Einnässen kann auch seelische Ursachen haben, z.B. wenn sich Ihr Kind durch irgendetwas belastet fühlt. Dicke Kinder tragen schwer Viele Kinder leiden bereits vor Schulbeginn an Übergewicht. Wenn Sie darauf achten, dass sich Ihr Kind gesund ernährt und täglich viel Bewegung hat, haben Sie schon viel getan, ihm diese bittere Erfahrung zu ersparen. ■ Achten Sie auf einen abwechslungsreichen Speiseplan mit viel Obst und Gemüse und wenig fett- und zuckerreichen Lebensmitteln. ■ Seien Sie sparsam mit Süßigkeiten und geben Sie Ihrem Kind möglichst nur Leitungswas- ser, Mineralwasser oder ungesüßten Tee zu trinken. 76 Gut zu wissen, wichtig zu tun … ■ Geben Sie Ihrem Kind jeden Tag ausreichend Möglichkeit, sich zu bewegen und zu toben, möglichst an der frischen Luft. Suchtvorbeugung beginnt schon im Kindesalter Suchtverhalten hat meist eine ganze Reihe von Ursachen, die ihren Ursprung oftmals bereits im Kindesalter haben. Die beste Vorbeugung ist, wenn Sie Ihr Kind darin unterstützen, dass es zu einer selbstbewussten, selbstsicheren Persönlichkeit heranwächst, dass es lernt, mit Konflikten umzugehen, und auch Misserfolge und Enttäuschungen auszuhalten weiß. Oft sind es ganz alltägliche Verhaltensweisen, die ein Suchtverhalten fördern oder aber ihm entgegenwirken können: ■ Greifen Sie bei Konflikten, Enttäuschungen oder Misserfolgen nicht gleich zu Trostpflas- U1 U2 U3 tern in Form von Süßigkeiten oder anderen Belohnungen. Viel wichtiger ist, dass Ihr Kind spürt, dass Sie seine Gefühle verstehen. ■ Belohnen Sie Ihr Kind nicht mit Fernsehen oder Süßigkeiten, wenn es eigentlich Ihre Anerkennung und Zuwendung erwartet. ■ Bedenken Sie Ihren Umgang mit Medikamenten: Nicht jede kleine Unpässlichkeit – weder bei Ihnen selbst noch bei Ihrem Kind – erfordert gleich ein Medikament. U4 Wenn Ihr Kind Sie außer Fassung bringt U7 Kinder können so manche Situation heraufbeschwören, in denen es gar nicht so leicht ist, als Eltern die Fassung zu bewahren – wenn sie z.B. in ihrem Eifer die halbe Küche unter Wasser setzen, wenn sie trotz wiederholter Ermahnung schon wieder mit ihren schmutzigen Stiefeln durch die ganze Wohnung gestapft sind oder wenn sie sich in einem unbedachten Augenblick in Gefahr gebracht haben. ■ So erregt und erschrocken Sie auch sein mögen, versuchen Sie dennoch einen kühlen Kopf zu behalten. ■ Beschimpfen Sie niemals Ihr Kind als Person, sondern tadeln sie sein Verhalten. ■ Wenn Sie öfter „rot“ sehen oder Ihnen die „Hand ausrutscht“, sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder rufen Sie das Elterntelefon des Deutschen Kinderschutzbundes an (bundesweite kostenlose Tel.-Nr.: 0800-11 10 55 0). ■ Und keine Sorge: Jedes Gespräch bleibt völlig vertraulich. U5 U6 U8 U9 J1 77 Gut zu wissen, wichtig zu tun … Vorsicht Unfallgefahr! Tipps zur Unfallverhütung Mit fünf und auch mit sechs Jahren können Kinder noch nicht Entfernungen und Geschwindigkeiten von Fahrzeugen einschätzen. Dies gelingt ihnen in der Regel frühestens ab zehn Jahren wirklich. Sie hören nicht, woher das Auto kommt, ihr Gesichtsfeld ist seitlich noch um etwa 30% eingeschränkt, sie können nicht über parkende Autos hinwegschauen, und sie sind auch noch nicht in der Lage, mehrere Dinge gleichzeitig zu erfassen. Linkshänder sind dabei noch wesentlich mehr gefährdet. Der Straßenverkehr birgt die größten Unfallgefahren und neben entsprechender Vorsorge ist vor allem Ihr gutes Beispiel gefragt. Deshalb hier ein paar Hinweise: ■ Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste! Dies gilt insbesondere für den Weg zur Schule. Üben Sie den Weg frühzeitig gemeinsam mit Ihrem Kind. ■ Zeigen und üben Sie mit Ihrem Kind immer wieder richtiges Verhalten als Fußgänger („Anhalten – schauen – gehen!“). ■ Markierte Fußgängerüberwege benutzen. ■ Bei roter Fußgängerampel stets Grün abwarten. ■ Besonders im Herbst und Winter auf auffällige Kleidung mit reflektierendem Material achten. ■ Fahrrad fahren nur mit Helm, Inlineskates, Rollschuhe usw. nur mit entsprechender Schutzkleidung. ■ Kinder unter acht Jahren müssen auf Geh- und Radwegen fahren und beim Überqueren der Straße absteigen (§ 2 Abs. 5 StVO). Zum Weiterlesen ■ Mit Respekt geht’s besser ..................................................................... Infoheft 1 – Seite 27 ■ Bereit für die Schule ............................................................................. Infoheft 2 – Seite 46 ■ Wenn’s anders läuft: Auffälligkeiten und Störungen in der ■ kindlichen Entwicklung....................................................................... Infoheft 4 ■ Apropos Sucht – Kinder stark machen gegen Sucht ■ und Abhängigkeit................................................................................. Infoheft 5 – Seite 15 ■ Kindliche Wahrnehmung und Straßenverkehr .................................. Infoheft 5 – Seite 23 78 Was der Arzt untersucht … Was der Arzt untersucht … Der Arzt kontrolliert alle Organe und die Körperhaltung Ihres Kindes, untersucht den Urin und misst den Blutdruck. Er überprüft u.a. seine Beweglichkeit und Geschicklichkeit, das Seh- und Hörvermögen, die Sprachentwicklung und interessiert sich für das Verhalten Ihres Kindes. Es ist wichtig, die Entwicklung Ihres angehenden Schulkindes sorgfältig zu beurteilen, damit – wenn nötig – noch vor dem Schuleintritt Hilfen und Maßnahmen eingeleitet werden können, um dem Kind einen guten Schulstart zu ermöglichen. ! Außerdem wird der Impfschutz Ihres Kindes geprüft. Anstehende Auffrischungsimpfungen werden durchgeführt. Bitte den Impfpass mitnehmen U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 U9 J1 79 Fragen & Notizen So können Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorbereiten Vielleicht kann Ihr Kind schon das eine oder andere. Am besten beantworten Sie die Fragen kurz vor dem Untersuchungstermin (bitte ankreuzen): Mein Kind … … bewältigt Treppen beim Auf- und Absteigen sicher, wie Erwachsene gehend, freihändig. … schreibt einige große Buchstaben, malt Zahlen, vielleicht auch schon seinen Namen. … erkennt und benennt die Grundfarben Schwarz, Weiß, Rot, Grün, Blau, Gelb. … mag Kinderreime, Kinderlieder und Kinderverse, kennt einige davon auswendig. … spricht klar, verständlich und flüssig mit weitgehend richtigem Satzbau. … hat Freundinnen und Freunde, die es einladen und die es auch zu uns einlädt. … versteht Gefühle von anderen (z.B. Traurigkeit) und reagiert angemessen darauf (z.B. tröstet). … sucht bei Kummer, Müdigkeit und belastenden Ereignissen den Kontakt mit mir. … übernachtet schon mal alleine bei Verwandten, Freunden oder guten Bekannten. 80 Halten Sie Ihr Kind für ungehorsamer als andere Kinder? Ja: Nein: Empfinden Sie Ihr Kind häufig als rastlos und wie aufgedreht? Ja: Nein: Ist Ihr Kind beim Spiel unkonzentriert und kann nicht lange bei einer Sache bleiben? Ja: Nein: Gibt es im Kindergarten Probleme, weil sich Ihr Kind nicht von Ihnen trennen kann? Ja: Nein: Fragen & Notizen Nässt Ihr Kind mindestens einmal pro Woche ein? Ja: Nein: Kotet Ihr Kind mindestens einmal im Monat ein? Ja: Nein: Sind Sie zufrieden damit, was und wie viel Ihr Kind isst? Ja: Nein: Zeigt Ihr Kind Probleme beim Ein- oder Durchschlafen? Ja: Nein: U1 U2 Falls Ja, welche? U3 Sitzt Ihr Kind regelmäßig mehr als eine Stunde vor dem Bildschirm (Fernsehen/Videos, Computerspiele)? Ja: Nein: Hat Ihr Kind Angst vor gleichaltrigen Kindern? Ja: Nein: Ist Ihr Kind aggressiv gegenüber anderen Kindern? Ja: Nein: U5 Kann Ihr Kind auch mal abwarten? Ja: Nein: U6 Ist Ihr Kind besonders still und zurückgezogen? Ja: Nein: Zeigt Ihr Kind ausgeprägte Ängste? Ja: Nein: Darüber freue ich mich besonders: U7 U8 Falls Ja: Welche Ängste sind das? Weigert sich Ihr Kind oft, mit fremden Erwachsenen zu sprechen, auch wenn es etwas gefragt wird? U4 Ja: Nein: U9 J1 Das macht mir Sorgen: Meine Fragen an den Arzt: 81 J1 | 13.– 15. Lebensjahr (12 Jahre bis 14 Jahre) J1 – der Gesundheits-Check im Jugendalter So jung Ihr Kind im Moment noch ist, so schwer können Sie sich wahrscheinlich vorstellen, dass es in gar nicht so ferner Zukunft ein Teenager sein wird – kurz vor oder schon mitten drin in der Pubertät mit all ihren Turbulenzen. In dieser Lebensphase finden nochmals enorme körperliche und seelische Veränderungen statt. Um Ihrem Kind den bestmöglichen Start ins Erwachsenwerden zu ermöglichen, wird das Früherkennungsprogramm seit 1998 durch die Jugendgesundheitsuntersuchung, die so genannte J1, abgerundet. Sie wendet sich an 12- bis 14-jährige Jugendliche und bietet nach einer längeren Zeitspanne noch einmal Gelegenheit, den Gesundheitszustand Ihres Kindes, seinen Impfstatus und seine Entwicklung insgesamt zu überprüfen. Ihr Kind wird dann alt genug sein, den Untersuchungstermin ohne Sie wahrzunehmen. Vergessen Sie also nicht, Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn zu gegebener Zeit einen kleinen Anstoß zu geben, beizeiten einen Termin beim Kinder- und Jugendarzt oder bei einem Hausarzt ihrer oder seiner Wahl zu vereinbaren. 82 13.– 15. Lebensjahr | J1 (12 Jahre bis 14 Jahre) Liebe Jugendliche, lieber Jugendlicher! Zum Schluss möchten wir uns nun direkt an dich wenden, denn inzwischen bist du alt genug, die noch anstehende Untersuchung des Früherkennungsprogramms – die Jugendgesundheitsuntersuchung oder J1 – alleine in die Hand zu nehmen. Bei diesem Termin wirst du noch einmal gründlich untersucht und eventuell noch fehlende Impfungen werden nachgeholt. Da du jetzt in einem Alter bist, in dem dein Körper zahlreiche Veränderungen erfährt, brennt dir vielleicht auch die eine oder andere Frage zu diesen körperlichen und vielleicht auch seelischen Veränderungen unter den Nägeln. Bei der J1 hast du Gelegenheit, mit deinem Arzt oder deiner Ärztin offen und in Ruhe darüber zu sprechen und von kompetenter Seite Antworten auf deine Fragen zu erhalten. Am besten machst du dir vorher schon einmal Notizen, damit du nichts von dem, was du wissen möchtest, vergisst. Und keine Sorge: Deine Fragen werden völlig vertraulich behandelt. Natürlich kannst du, wenn du es möchtest, auch einen Elternteil, eine Freundin oder einen Freund mitbringen. Das bleibt ganz dir überlassen. Und das musst du zur J1 mitnehmen: ■ deine Versicherungskarte, U1 U2 U3 U4 U5 U6 U7 U8 ■ deinen Impfpass. Für deinen weiteren Lebensweg wünschen wir dir alles Gute, Freude, Gesundheit und Erfolg. U9 J1 83 Impressum Herausgeber: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln Projektleitung/BZgA: Ute Fillinger, Dr. Monika von dem Knesebeck Lektorat: Katharina Salice-Stephan Gestaltung: medienwerkstatt E. Petzinka Druck: Asmuth, Köln Auflage: 4.25.05.08 Stand: 2.08 Alle Rechte vorbehalten.
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