1. EINFÜHRUNG 1.1 Was verstehen wir unter Elektronik? Elektronik ist ein Teilgebiet der Technik und der angewandten Physik, das sich nach einer allgemeinen Definition mit der Steuerung von Elektronen befasst. Die Funktionsweise elektronischer Schaltungen basiert auf dem Fluss von Elektronen zur Erzeugung, Übertragung oder Speicherung von Signalen, beispielsweise zur Verarbeitung von Informationen, wie Text, Musik oder Bilder. Elektronische Schaltungen realisieren verschiedene Funktionen zur Informationsverarbeitung, wie z. B. die Verstärkung von schwachen Signalen auf ein verwertbares Niveau die Erzeugung von Radiowellen zur Informationsgewinnung, wie z. B. die Wiederherstellung eines Audiosignals aus einer Funkwelle (Demodulation) Steuerungsfunktionen, wie die Überlagerung eines Audiosignals auf Funkwellen (Modulation) logische Operationen, wie z. B. die elektronischen Abläufe in einem Computer Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 1 1.2 Überblick: Bauelemente der Elektronik Lineare Bauelemente: Passive: I ohmsche Widerstände Kondensatoren Spulen (im linearen Bereich) U lineare I-U-Kennlinie Aktive: Spannungsquellen Stromquellen Nichtlineare Bauelemente: Passive: I Heißleiter (NTC), Kaltleiter (PTC) spannungsabh. Widerstände (VDR) Dioden Gasentladungsröhren U nichtlineare I-U-Kennlinie Aktive: Transistoren Thyristoren Triac Kathodenstrahlröhren aktive Sensoren Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 2 1.3 Wiederholung 1.3.1 Ohmsche Widerstände Festwiderstände Einstellbare Widerstände Ohmsches Gesetz: R I=U/R UR=I.R Das ohmsche Gesetz gilt nur bei linearen Widerständen! Belastbarkeit: Verlustleistung P=UR.I=I².R Imax=Pmax/R Kühlung Pmax= (max- U)/RthU Pmax .....max. zulässige Verlustleistung max .....max. zulässige Temperatur an der Widerstandsoberfläche U ........Umgebungstemperatur RthU ......Wärmewiderstand Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 3 Festwiderstände Kenngrößen: Nennwiderstand (IEC-Normreihen) Belastbarkeit Auslieferungstoleranz Güteklasse IEC–Widerstands-Normreihen mit Toleranzfeldern E6 1,0 1,5 2,2 3,3 4,7 6,8 ±20% 0,8-1,2 1,2-1,8 1,76-2,64 2,64-3,96 3,76-5,64 5,44-8,16 E 12 1,0 1,2 1,5 1,8 2,2 2,7 3,3 3,9 4,7 5,6 6,8 8,2 ±10% E 24 1,0 1,1 1,2 1,3 1,5 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,7 3,0 3,3 3,6 3,9 4,3 4,7 5,1 5,6 6,2 6,8 7,5 8,2 9,1 ±5% Weitere Normreihen: E48 (±2%), E96 (±1%), E192 (±0,5%) Nennlastreihe: 0,05W;0,1W; 0,25W; 0,5W; 1W; 2W; 3W; 6W; 10W; 20W gilt bis zu einer bestimmten Umgebungstemperatur, z.B. 50°C Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 4 Internationaler Farbcode: E6, E12, E24 E48, E96, E192 Wertziffer= Multiplikator= Toleranz= E6,E12,E24 1.-2. Ring 3. Ring 4. Ring E48,E96,E192 1.-3. Ring 4. Ring 5. Ring farblos - - ±20% silber - x10-² ±10% gold - x10-1 ±5% schwarz 0 x100 braun 1 x101 ±1% rot 2 x102 ±2% orange 3 x103 gelb 4 x104 grün 5 x105 blau 6 x106 violett 7 x107 grau 8 x108 weiß 9 x109 Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. ±0,5% Seite 5 Bauformen von Festwiderständen R Drahtwiderstände: bifilare Wicklung auf Keramikkörper Schichtwiderstände: Kohle-, Metall-, Metalloxidschicht auf Glas- oder Keramikkörper aufgedampft Mikromodultechnik: Widerstandsnetzwerke Dickschichttechnik (Siebdruck auf Aluminiumoxid) Dünnschichttechnik (Aufdampfen im Vakuum) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 6 Einstellbare Widerstände (Potentiometer, Trimmer) P P Widerstandskurven: Zusammenhang Schleiferstellung – Widerstand Linear Positiv od. negativ logarithmisch Positiv od. negativ exponentiell Bauformen: Schicht- und Drahtwiderstände Einfach- und Wendelpotentiometer Die vom Hersteller angegebene Belastbarkeit gilt stets für die ganze Widerstandsbahn! Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 7 Temperaturabhängigkeit von Widerständen Für den erwärmten Widerstand gilt: RW = R20 . (1+ ) Für den abgekühlten Widerstand gilt: RK = R20 . (1- ) R20 ......Nennwiderstand bei 20°C ........Temperaturbeiwert [1/°C] bzw.[1/K] .......Temperaturänderung [°C] bzw. [K] Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 8 Reihen- und Parallelschaltung Reihenschaltung von Widerständen: Rg = R1 + R2 + R 3 . . . R1 R2 R3 Parallelschaltung von Widerständen: R1 R2 1/Rg = 1/R1 + 1/R2 +1/ R3 + . . . R3 R1 R12 = R1 . R2 / (R1 + R2) R2 Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 9 1.3.2 Kondensatoren Kapazität U Kapazität ist die Eigenschaft, unter dem Einfluss einer Spannung elektrische Ladungen speichern zu können. C......Kapazität in Farad (F) C=Q / U Q......Ladung in Coulomb (C) U......Spannung in Volt (V) Kapazität besteht immer zwischen zwei voneinander isolierten elektrischen Leitern, z.B.: den Adern einer Doppelleitung einem gespannten Draht gegenüber der Erde den Leiterbahnen auf einer Leiterplatte Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 10 Kondensator als Bauelement Kondensatoren haben eine gewollte bestimmte Kapazität, z.B. Plattenkondensator: C......Kapazität a......Plattenabstand C . r . A 0 A......Plattenfläche a r......Dielektrizitätszahl, abhängig vom Material zwischen den Platten, z.B. Luft=1 0=8,85 . 10-12 F/m.....Dielektrizitätskonstante Kenngrößen: Nennkapazität (IEC-Normreihen) Auslieferungstoleranz Nennspannung für Umgebungstemp.<40°C Verlustfaktor (tan ) IEC-Kapazitäts-Normreihen mit Toleranzfeldern analog wie beim Widerstand. Weitere Kennwerte: Temperaturbeiwert c: C = C .c . Selbstentladezeitkonstante s = Ris . C , (1000 – 10000s) Betriebstemperaturbereich Brauchbarkeitsdauer ( 8 – 15 Jahre) Betriebszuverlässigkeit z.B. 100 000 h / 3% Dauergrenzspannung für Temp.>40°C Spitzenspannung, zulässige Wechselspannungen Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 11 Internationaler Farbcode: E6, E12, E24 Wert= E6,E12,E24 1.-2.Ring Multiplikator= Toleranz= 3. Ring 4. Ring Nennspannung 5. Ring keine - - ±20% 5000V silber - x10-² pF ±10% 2000V gold - x10-1 pF ±5% 1000V schwarz 0 x100 pF braun 1 x101 pF ±1% 100V rot 2 x102 pF ±2% 200V orange 3 x103 pF 300V gelb 4 x104 pF 400V grün 5 x105 pF blau 6 x106 pF 600V violett 7 x107 pF 700V grau 8 x108 pF 800V weiß 9 x109 pF 900V ±0,5% Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. 500V Seite 12 Bauarten von Kondensatoren Folienkondensatoren: gewickelte Metallfolien mit Papier-, Kunststoff-Dielektrikum MP- und MK-Kondensatoren: Metallschicht auf Papier-, Kunststofffolie aufgedampft selbstheilend nach elektrischem Durchschlag Keramikkondensatoren: keramische Massen als Dielektrikum 1) Präzisionskondensatoren, r=6...450, kleine Verluste 2) große Kapazität mit kleinen Abmessungen, r=700...50000, hohe Verluste, großer Temp.beiwert Elektrolytkondensatoren (Elkos): Aluminium- oder Tantalfolie mit Oxidschicht als Dielektrikum und Elektrolyt als Gegenelektrode, gewickelt in Al-Becher hohe Spannungsfestigkeit, hohe Kapazität Elkos müssen gepolt betrieben werden, max. 2V Falschpolung zulässig, Explosionsgefahr Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 13 Einstellbare Kondensatoren Drehkondensatoren: Plattenkondensatoren mit variabler Fläche, typ. Einstellbereich ca. 0-500pF (Picofarad) Trimmkondensatoren: Scheibenkondensatoren mit geringer Kapazität zur Feinjustage Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 14 Kondensator im Gleichstromkreis R1 I1 I2 0 1 2 S IC U0 UC U2 R2 C IC=C . UC/t Strom durch Kondensator: Der Widerstand des ungeladenen Kondensators ist Null und des geladenen Kondensators fast unendlich. IC 100% Aufladevorgang: -IC 100% Entladevorgang: IC,max= 37% -IC,max= = 37% t UC 100% 63% UC,max= = 0 = t UC 100% UC,0= 37% = t 0 = R . C .....Zeitkonstante Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. t Seite 15 Auflade- und Entladevorgang: C Start entl. laden Laden Position von S 2 2 IC 0 U0/R1 U0/R1.e-t/R1.C UC 0 WC 0 1 0 C Start geladen entl. 1 U0.(1-e -t/R1.C 1 ) 0 1 2 Entladen 2 U0 U0.e entl. 2 -U0/R2 -U0/R2.e-t/R2.C U0 C -t/R2.C C.UC2/2 0 0 0 IC UC t IC …….Strom durch den Kondensator C UC .....Spannung am Kondensator C WC .....im Kondensator C geladene Energie U0 ......Spannung der Energiequelle 1=R1.C ...Aufladezeitkonstante 2=R2.C ...Entladezeitkonstante Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 16 Reihen- und Parallelschaltung Reihenschaltung von Kondensatoren: 1/Cg = 1/C1 + 1/C2 + 1/C3 . . . C1 C2 C3 C12 = C1 . C2 / (C1 + C2) C1 C2 Parallelschaltung von Kondensatoren: C1 C2 Cg = C 1 + C 2 + C 3 + . . . C3 Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 17 1.3.3. Spulen Induktivität ΔI Δt I U t U t Induktivität ist die Eigenschaft, unter dem Einfluss einer Stromänderung eine Gegenspannung zu induzieren. L= -U/ ΔI Δt L....Induktivität in Henry (H) U....Selbstinduktionsspannung in Volt (V) ΔI Δt ...Stromänderung in (A/s) Induktivtät besteht immer an einem stromdurchflossenen Leiter, z.B.: einem Stromkabel einer Freileitung einer Leiterbahn auf einer Leiterplatte Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 18 Spule als Bauelement Spulen haben eine gewollte bestimmte Induktivität, z.B. Zylinder- oder Rechteckspule: L......Induktivität [Henry] N....Windungszahl LN 2 A......Spulenquerschnitt [m²] 0.r. A lm lm......mittlere Feldlinienlänge [m] r......Permeabilitätszahl, abhängig vom Material innerhalb der Spule, z.B. Luft=1 0= 4 . 10-7 H/m.....magnetische Feldkonstante Spulen werden entweder industriell gefertigt (IECNormreihen) oder auf industriell gefertigte Spulenkerne gewickelt. Für diese wird ein Induktivitätsfaktor AL angegeben, womit gilt: L = N2 . A Kenngrößen: L Nenninduktivität Auslieferungstoleranz Nennstrom (von Leiterquerschnitt bestimmt) Verlustfaktor (tan ) Wirbelstromverluste IEC-Induktivitäts-Normreihen mit Toleranzfeldern analog wie beim Widerstand. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 19 Bauarten von Spulen L L Luftspulen: Zylinderspulen, Rechteckspulen, Torodoidspulen, Flachspulen Eisenkernspulen: Blechkerne: isolierte geschichtete Bleche, bis 20 kHz Hf-Eisenkerne: Eisenpulver-Kunststoff-Gemisch, Hochfrequenz Ferritkerne: elektr. nicht leitende Metalloxide, geringe Verluste, hohe Frequenzen Formen der Eisenkerne: U-Kerne, E-Kerne, M-Kerne, Schalenkerne, Stabkerne, Ringkerne, Gewindekerne Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 20 Spule im Gleichstromkreis 2 R1 I S R2 1 IL UL U0 L IF Spannung an Spule: UL=-L . IL/t Der Widerstand der stromlosen Spule ist fast unendlich und der stromdurchflossenen (verlustfreien) Spule ist Null. IL 100% 63% Einschaltvorgang IL 100% IL,0= IL,max= 37% = t UL 100% UL,0 = 37% 0 Ausschaltvorgang = t - UL 100% -UL,max= = 37% t = 0 t = L/R.....Zeitkonstante Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 21 Einschalt- und Ausschaltvorgang: L Start strom ein Einschalten los Position offen 2 von S 0 U0 IL 0 0 U0.e stromdurchflossen aus -t/L/R1 (U0/R1). .(1-e 0 Start -t/L/R1 0 U0/R1 Ausschalten L strom los 1 geschlossen geschlossen UL WL L 1 2 offen offen -Umax -Umax.e-t/L/R2 0 U0/R1 0 (U0/R1). .e-t/L/R2 ) L.IL2/2 0 UL IL t IL …….Strom durch die Spule L UL .....Spannung an der Spule L WL .....in der Spule L geladene Energie U0 ......Spannung der Energiequelle 1=L/R1 ...Aufladezeitkonstante 2=L/R2 ...Entladezeitkonstante Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 22 Reihen- und Parallelschaltung Reihenschaltung von Spulen: Lg = L1 + L2 + L3 . . . L1 L2 L3 Parallelschaltung von Spulen: L1 L2 1/Lg = 1/L1 + 1/L2 +1/ L3 + . . . L3 L1 L12 = L1 . L2 / (L1 + L2) L2 Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 23 2. HALBLEITER BAUELEMENTE 2.1 Halbleiterwerkstoffe Silizium Germanium Selen Galliumarsenid Indiumphosphid Indiumantimonid Mischkristalle Anforderungen: – höchste Reinheit: max. 1 Fremdatom auf 1010 Atome – Einkristallstruktur Eigenleitfähigkeit: (Intrinsic (I) – Leitf.) spezif. Widerstand: Silizium: 2x105 cm Germanium: 40 cm Jedes Valenzelektron umkreist den eigenen und einen benachbarten Atomrumpf. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 24 Elektronenstrom n-Dotierung + U - Einbau von 5-wertigen Atomen in 4-wertiges Si-Gitter, z.B. Phosphor, Arsen, Antimon Donatoratome freie Valenzelektronen Elektronenleitung (n – Leitung) n-Silizium ist ein dotierter einkristalliner Halbleiterwerkstoff mit freien negativen Ladungsträgern. Er ist elektrisch nicht geladen. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 25 Löcherwanderung p-Dotierung + U - Einbau von 3-wertigen Atomen in 4-wertiges Si-Gitter, z.B. Aluminium, Gallium, Indium Akzeptoratome frei bewegliche Löcher Löcherleitung (p – Leitung) p-Silizium ist ein dotierter einkristalliner Halbleiterwerkstoff mit freien positiven Ladungsträgern. Er ist elektrisch nicht geladen. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 26 2.2 pn – Übergang pn – Übergang ohne äußere Spannung: Raumladungszone p - + + + + + + + + + n Q + - d Elektrisches Feld U ~0,6V d Diffusionsspannung: Si ~0,6 bis 0,7V Ge ~0,3V Mit höherer Temperatur wird die Raumladungszone breiter. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 27 pn – Übergang mit äußerer Spannung: Minus an p-Zone: - + Raumladungszone p - - + + + + + + + + + + + + + + + + + + n Elektrisches Feld U ~0,6V d Verbreiterung der Raumladungszone bis ihre Spannung gleich der angelegten Spannung ist. Die Raumladungszone enthält keine beweglichen Ladungsträger: der pn-Übergang ist in Sperrrichtung gepolt Minoritätsträger können die Sperrschicht durchqueren (Eigenleitfähigkeit) Jede Raumladungszone oder Sperrschicht hat eine Kapazität. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 28 Plus an p-Zone: + - R Raumladungszone p Löcherstrom - + + n + + + + + Elektronen+ strom + U ~0,6V d Diffusionsspannungsschwelle Abbau der durch Ladungsträgerdiffusion entstandenen Raumladung - der pn-Übergang wird niederohmig. Die Raumladungszone wird abgebaut: der pn-Übergang ist in Durchlassrichtung gepolt Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 29 3. HALBLEITERDIODEN p Anode n Kathode Die Halbleiterdiode lässt den Strom in einer Richtung durch und sperrt ihn in der anderen Richtung. Durchlassrichtung (technisch): Anode zu Kathode Sperrrichtung (technisch): Kathode zu Anode Standardanwendungen: Gleichrichter, z.B. Netzgerät, Radiodetektor Schalter, z.B. logische Gatter Spezialdioden: Leuchtdioden Zenerdioden (Spannungsstabilisierung) Kapazitätsdioden (Frequenzabstimmung) Tunneldioden (Oszillatoren, Verstärker) PIN-Dioden (HF-Modulation) Schottky-Dioden (schnelle Schalter) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 30 3.1 Diodenkennlinien AP IF IF UF UF Gleichstromwiderstand: RF = UF / IF , ist vom Arbeitspunkt AP abhängig ! Differentieller Widerstand: rF = UF / IF , anderer Wert in jedem Kennlinienpunkt Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 31 3.2 Kennwerte Germanium Silizium Selen Schwell0,3V 0,7V 0,6V spannung Durchlass5 bis 100 2 bis 50 5 bis widerstand 100 RF Sperr0,1 bis 1 bis 0,1 bis widerstand 10M 3000M 1M RR Max. ca. 200V ca. 3000V ca. 40V Sperrspannung Max. 90°C 200°C 85°C Sperrschichttemperatur Gleich98% 99,5% 90% richter Wirkungsgrad Kupferoxydul 0,2V 10 bis 50 50kbis 500k ca. 6V 50°C 75% Temperaturverhalten: Mit steigender Temperatur nimmt der Sperrstrom stark zu wird der Durchlasswiderstand etwas geringer Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 32 3.3 Bauarten von Dioden Flächendioden: meist Si-Dioden p p n n Planardiode Je größer die Sperrschichtfläche, desto größer: max. Durchlassstrom max. Sperrspannung zum Beispiel: Sperrschichtkapazität Spitzendioden: meist Ge-Dioden für HF-Anwendungen n p-Zone (sehr klein) Spitzendioden haben eine extrem kleine Sperrschichtfläche und daher eine sehr kleine Sperrschichtkapazität (~0,2pF). Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 33 3.4 Diode als Gleichrichter Einweggleichrichter Vierweggleichrichter Uw ~ 1,2.I- /(CL)=1,2.U- /(RL.CL) U- ~ 1,18.U1’eff Uw….Welligkeitsspannung am Ausgang U- ...Gleichspannung am Ausgang RL...Lastwiderstand Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 34 3.5 Diode als Schalter ODER-Verknüpfung +5V A Z B A 0 0 1 1 B 0 1 0 1 Z 0 1 1 1 1….5V 1V 0….0V 1V UND-Verknüpfung +5V A B Z A 0 0 1 1 B 0 1 0 1 Z 0 0 0 1 1….5V 1V 0….0V 1V Schaltzeiten: Einschaltzeit tfr = 0,5 .... 50 ns Sperrverzug trr = 2 .... 200 ns Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 35 3.6. Spezialdioden Zenerdioden (Z-Dioden) Z-Dioden werden in Sperrrichtung betrieben und bei Erreichen der Zenerspannung niederohmig: Kombination von Zenereffekt und Lawineneffekt WICHTIG: Strombegrenzung Spannungsstabilisierung Kapazitätsdioden Durch Spannung steuerbare Kapazität - Anwendungen: Schwingkreisabstimmung bei Radio- u. TV-Geräten Frequenzmodulation Änderungsbereiche: 3-10pF, 20-50pF, 50-200pF Tunneldioden Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 36 4. BIPOLARE TRANSISTOREN 4.1. Übersicht – Transistorfamilien Bipolare Transistoren NPN – Typ PNP – Typ Unipolare Transistoren Sperrschicht-Feldeffekttransistoren (JFET) – P-Kanal-Typ – N-Kanal-Typ MOS- Feldeffekttransistoren (IG-FET) Dual-Gate MOS-FET Unijunktiontransistoren (UJT) – Alle 3: selbstsperrend n-Kanal selbstsperrend p-Kanal selbstleitend n-Kanal selbstleitend p-Kanal Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 37 4.2. Funktionsweise bipolarer Transistoren NPN -Typ zwei pn-Übergänge: sehr dünne p-dotierte Basisschicht (B-Pin) zwischen zwei n-dotierten breiteren Schichten Kollektor (C-Pin) und Emitter (E-Pin). Beim PNP-Typ sind die Dotierungen jeweils vertauscht. Transistor mit offener Basis: zwei Raumladungszonen sperren Ladungsträgerstrom kein Stromfluss Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 38 Sperrschichtmodell der Verstärkung: Basis-Emitterspannung UBE > Diffusionsspannung (~0,6V): Basis-Emitterübergang in Durchlassrichtung gepolt Elektronenfluss vom Emitter zur Basis (z.B. I B=1mA) dünne Basisschicht wird von Elektronen überschwemmt (Ladungsträgerinjektion) in der in Sperrrichtung gepolten Basis-KollektorRaumladungszone besteht ein hohes elektrisches Feld dieses Feld beschleunigt die injizierten Elektronen von der Basis zum Kollektor (Ladungsträgerfalle) hoher Elektronenstrom vom Emitter zum Kollektor (z.B. IC=100mA) Stromverstärkung: B = IC / IB typ: B=10-800 Der PNP-Typ verhält sich grundsätzlich wie der NPN-Typ mit einem Löcherstrom statt einem Elektronenstrom und daher umgekehrten Spannungs- und Stromrichtungen. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 39 4.3 Spannungen und Ströme NPN-Typ: PNP-Typ: +7V IC=10mA UCB=6,3V IB=1mA UCE=7V UBE=0,7V -7V IC=10mA UCB=-6,3V IB=1mA UCE=-7V UBE=-0,7V IE=11mA IE=11mA 0V 0V Regeln: Der Transistor „sieht” alle Spannungen vom Emitter aus: UCE = UCB + UBE IE = IC + IB Formelzeichen und Werte sind vorzeichenbehaftet: Potential vom 1. Index positiver als vom 2. ....+ Potential vom 1. Index negativer als vom 2. ....Stromwerte werden positiv gezählt, wenn Pfeilrichtung vom positiveren zum negativeren Potential zeigt. In Kennlinien und bei Kennwerten werden Strom- und Spannungswerte als Absolutbeträge angegeben und gelten somit für NPN- und PNP-Transistoren. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 40 4.4 Kennlinienfelder Stromsteuerungskennlinie IC vs. IB : Beispiel Messschaltung Diese Kennlinie gilt nur für obige Messschaltung!! Gleichstromverstärkung: B= IC / IB Differentielle (Kleinsignal-) Stromverstärkung: = IC /IB Eingangs-/ Ausgangskennlinie IC vs. UBE : Beispiel IC = 2mA ähnlich Diodenkennlinie UBE = 25mV Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 41 Vierquadranten-Kennlinienfeld (Emitterschaltung) Ausgang Eingang Stromsteuerungs- Ausgangs- kennlinienfeld kennlinienfeld IB-IC Eingangskennlinienfeld IB-UBE IC-UCE Rückwirkungskennlinienfeld UBE-UCE Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 42 Eingangskennlinienfeld IB-UBE |IB| |UCE|=7V |UCE|=16V differentieller Eingangswiderstand: AP rBE = UBE /IB IB |UBE| UBE Ausgangskennlinienfeld IC-UCE AP UCE differentieller Ausgangswiderstand: IC rCE = UCE /IC Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 43 Stromsteuerungskennlinienfeld IC-IB |IC| |UCE|=16V |UCE|=7V differentieller Stromverstärkungsfaktor: IC AP = IC /IB IC Gleichstromverstärkung: IB = IC /IB |IB| IB Rückwirkungskennlinienfeld UBE-UCE AP UCE UBE differentieller Rückwirkungsfaktor: D= UBE /UCE Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 44 4.5 Einstellung des Arbeitspunktes (AP) UB=20V RC=1k R1=56k IB+Iq IC IB UCE Iq R2=2,7k UBE U’CE , U’BE , I’C , I’B AP 2 Größen davon frei wählbar (meist U’CE und I’B) RC = (UB- U’CE)/I’C Widerstandsgerade UB , ICo mit ICo=UB /RC R1 = (UB –U’BE)/(I’B +Iq) R2 = U’BE /Iq soll: Iq~2...10.I’B AP AP AP AP Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 45 4.6 Transistor Kennwerte Kennwerte geben die Betriebseigenschaften an Signalkennwerte (arbeitspunktabhängig): differentieller Eingangswiderstand: rBE= UBE /IB= uBE/iB differentieller Ausgangswiderstand: rCE= UCE /IC= uCE/iC different. Stromverstärkungsfaktor: = IC /IB= iC/iB differentieller Rückwirkungsfaktor: D= UBE /UCE= uBE/uCE Gleichstromverstärkung: B= IC / IB meist für verschiedene durch UCE und IC bestimmte AP angegeben Restströme: kennzeichnen das Sperrverhalten z.B.: ICES ....Kollektor-Emitter-Reststrom bei angelegter Sperrspannung UCES und kurzgeschlossener Basis ICBO....Kollektor-Basis-Reststrom bei angelegter Sperrspannung UCBO und offener Basis Durchbruchspannungen: immer für bestimmten Stromwert, der Transistor noch nicht zerstört, angegeben, z.B. U(BR)CEO, U(BR)CES, U(BR)EBO Index mit 3 Buchstaben (Restströme, Sperr- u. Durchbruchsp.): – 1.Buchst.: Elektrode mit pos. Pol der Spannungsquelle – 2.Buchst.: Elektrode mit neg. Pol der Spannungsquelle – 3.Buchst.: Anschlussart der 3. Elektrode: O...offen, S...kurzgeschlossen zu El.d.2.B. R...ohm. Widerstand zu Elektrode d. 2.Buchst. V...Vorspannung in Sperrrichtung zu El.d.2.B. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 46 Sättigungsspannungen (Übersteuerung): +12V RL=1k IC=5mA IC=11,8mA UCE>UBE , UCB>0…Normalbetrieb UBE=0,7V UCE=7V UBE=0,9V UCE=0,2V UCE=UBE , UCB=0…Übersteuerung UCE<UBE , UCB<0…Übersteuerung UCE= UCESat...Sättigungsspannung C-E Strecke hat kleinsten Widerstand Übersteuerungszustand, wenn Kollektordiode und Emitterdiode in Durchlassrichtung betrieben werden Sperrschichtkapazitäten: Kollektor-Basis-Kapazität (Emitter offen, UCB = 10 V) z.B. CCBO = 6 pF Emitter-Basis-Kapazität (Kollektor offen, UEB = 0,5 V) z.B. CEBO = 25 pF Grenzfrequenzen: f=1 , fT=fMess .beifMess , fg=f= Stromverstärkungsfaktor sinkt mit steigender Frequenz Schaltzeiten: Einschaltzeit tein …Zeit, bis IC auf 90% vom Höchstwert Ausschaltzeit taus …Zeit, bis IC auf 10% vom Höchstwert Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 47 Rauschzahl und Rauschmaß: Jeder Strom enthält einen Rauschanteil, verursacht durch unregelmäßige Ladungsträgerbewegungen unter dem Einfluss der Wärmeschwingungen der Atome. z.B. Widerstandsrauschen (wie Generator mit Ri): Leerlauf-Rauschspannung PrR = 4.k.T.b UrR = PrR . Ri Boltzmannkonstante k=1,38.10-23 W.s/K absolute Temperatur T in Kelvin (K) Frequenzbandbreite b in Hz Rauschleistung von Ri Transistoren erzeugen Rauschleistung im Kristall und verstärken zusätzlich das Rauschen vom Innenwiderstand der Eingangssignalspannungsquelle. Rauschleistung am Ausgang: PrT2 = Pr1 . VP + PrT Pr1...Rauscheingangsleistung VP ...Leistungsverstärkung d. Tr PrT ...Rauschleistung d. Tr Rauschzahl: F = PrT2/Pr2 = 1+ PrT /(Pr1 . VP) Pr2=Pr1.VP...verstärkte Rauscheingangsleistung Rauschmaß: F* = 10.lg F dB Die Rauschspannung bestimmt die kleinste noch sinnvoll verstärkbare Signalspannung. Ersatzrauschleistung: PEr1 = F. Pr1 (fiktive Rauscheingangsleistung für „ rauschfreien“ Transistor) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 48 Wärmewiderstände: Rth = Temperaturdifferenz Sperrschicht – kühlende Umgebung abgeführte Wärmemenge pro Zeiteinheit in K/W Die höchstzulässige Verlustleistung Ptot hängt von der höchstzulässigen Sperrschichttemperatur Tj und von der pro Zeiteinheit abgeführten Wärmemenge ab. Ptot = (Tj –Tx) / Rthg Tx …Temperatur einer kühlenden Umgebung Rthg = RthG + RthGK + RthK RthG ...Wärmewiderstand Sperrschicht – Gehäuse RthGK ...Wärmewiderstand Gehäuse – Kühlkörper RthK ...Wärmewiderstand Kühlkörper – umgebende Luft Transistorverlustleistung: Ptot = UCE . IC + UBE . IB Ptot ~ UCE . IC Verlusthyperbel Ptot Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 49 4.7 Transistor Grenzwerte Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden. Höchstzulässige Sperrspannungen (Spannungsfestigkeit) meist angegeben: UCBO , UCEO , UBEO , UCES Höchstzulässige Ströme maximaler Dauerkollektorstrom: ICmax Kollektorspitzenstrom (z.B. für max. 10ms): ICM maximaler Dauerbasisstrom: IBmax Höchstzulässige Verlustleistungen Ptot = PCE +PBE für bestimmte Umgebungs- u. Gehäusetemperaturen Höchstzulässige Temperaturen Sperrschichttemperatur Tj z.B. bei Si-Transistoren ~200°C, Ge-Transistoren ~90°C Lagerungstemperaturbereich z.B. bei Si-Transistoren –60°C bis +200°C, Ge-Transistoren -30°C bis +75°C Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 50 4.8 Transistor-Schalterstufen IC=0mA UB=+16V IB=0mA 1) IB=1mA 2) IB=100A RB RL=800 UBE=0V (Eingang) 1) 2) 1) 2) UBE=1,0V UBE=0,9V 1) 2) IC=20mA IC=18mA (Ausgang) RCE=100M RCE=10 RCE=83 UCE =16V UCE =0,2V 2) UCEsat =1,5V 1) gesperrter Zustand: IB=0mA, UBE=0V, IC=0mA, UCE=16V leitender Zustand: Einschaltzeit Ausschaltzeit 1) nichtübersteuerter Betrieb: klein groß 2) übersteuerter Betrieb: groß klein UCB=0V 2) 1) leitend gesperrt Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 51 4.8.1 Logische Gatter NAND-Gatter +5V A E1 E2 NOR-Gatter +5V A E1 E2 Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 52 4.8.2 Schmitt-Trigger R2 R1 R3 U1 U2 RE RR2 4 Hysterese: U2 UAUS UEIN U1 Je größer RE , desto größer ist die Hysterese. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 53 4.8.3 Bistabile Kippstufe (Flip-Flop) 4.8.4 Monostabile Kippstufe (Monoflop) Einschaltzeit: T ~ 0,8.(R1+R2).C Bsp: T~8s Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 54 4.8.5 Astabile Kippschaltung (Multivibrator) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 55 4.9 Betriebsarten Transistor-Schalterstufen Nichtübersteuerter Betrieb: UBE<UCE Übersteuerter Betrieb: UBE>UCE Übersteuerungsfaktor: ü I BX I B0 mit Ue~UB gilt: ü B Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. RC RB Seite 56 4.10 Schaltzeiten Einschaltvorgang tein = td + tr Einschaltzeit tein =5...500ns Verzögerungszeit td ...kürzer, je größer IB1 t r ln Anstiegszeit ü 0,1 ü 0,9 ...Einschaltzeitkonstante (vom Transistortyp abh.) ü...Übersteuerungsfaktor Je stärker der Transistor übersteuert wird, desto kürzer ist die Einschaltzeit. Ausschaltvorgang Ausschaltzeit taus = ts + tf Speicherzeit ts ts=0 ohne Übersteuerung Abfallzeit t f s ln I B 2 / I B 0 0,9 I B 2 / I B 0 0,1 s....Speicherzeitkonstante IB0...IB an Übersteuerungsgrenze tf= 40...400ns t Je weniger der Transistor übersteuert wird, desto kürzer ist die Ausschaltzeit. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 57 4.11 Belastbarkeit W Die maximale Verlustleistung tritt während der Schaltvorgänge auf. Sperrverlustleistung: PS = UCEmax(~UB) . ICrest(~0) Durchlassverlustleistung: PD = UCEmin(~UCEsat) . ICmax Ein- und Ausschaltverlustleistung bei rein ohmscher Last: PEmax = PAmax = UB .ICmax /4 Mittlere Verlustleistung: Pm PE max t ein PA max t aus T T...Dauer der Schaltperiode Pm < Ptot Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 58 4.12 Schalten bei kapazitiver Last 1...große Kondensatoren 2...mittlere Kondensatoren 3...kleine Kondensatoren PE max = 0,8.UB .IC max PA max = 0,04.UB .IC max UCE Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 59 4.13 Schalten bei induktiver Last 1...große Induktivitäten 2...mittlere Induktivitäten 3...kleine Induktivitäten PE max = 0,04.UB .IC max PA max = 0,9.UB .IC max Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 60 4.14 Kenngrößen einer Impulsspannung tr... Anstiegszeit (rise time) û.... Impulsamplitude tf... Abfallzeit (fall time) T.... Impulsperiode UGr..Grundniveau tD... Impulsdauer D…..Dachschräge tP... Impulspause D=(û–û’)/û . 100% Anstiegs- und Abfallzeiten sowie Dachschräge sollten möglichst klein sein. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 61 5. Unipolare Transistoren 5.1 Sperrschicht-Feldeffekttransistoren (JFET) n-Kanal-Typ +12V +12V D=Drain N-Kanal-Typ UDG -2V G=Gate + - + + p -+ + + + + p - UDS P-Kanal-Typ n -UGS S=Source 0V 0V Kennlinienfelder eines n-Kanal JFET Ausgangs-Kennlinien ID-UDS SteuerKennlinien ID-UGS Steilheit: S=ID/UGS diff. Ausg.wid.: rDS=UDS /ID Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 62 JFET als Schalter JFET als Konstantstromquelle Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 63 JFET als Stellwiderstand Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 64 5.2 MOS-Feldeffekttransistoren (IG-FET) n-Kanal-MOS-FET selbstsperrend (Anreicherungstyp) 0V +2V +12V - - -- - - Kennlinienfelder: selbstsperrender n-Kanal-MOS-FET Kennlinienfelder: selbstleitender n-Kanal-MOS-FET Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 65 Source-Schaltung +UB R1 RL D Spannungsverstärkung: VU=S.RL.rDS /(RL+rDS) MOS-FET: S~5..12 mA/V rDS~10..50 k JFET: S~3..10 mA/V rDS~80..200 k G Eingang RG S Ausgang diff. Eingangswiderstand: re= R1||RG||rGS rGS~1010...1014 diff. Ausgangswiderstand: ra= RL.rDS /(RL+rDS) Eigenschaften von Feldeffekttransistoren: nahezu leistungslose Steuerung von ID durch UGS extrem hoher Eingangswiderstand geringe Eingangskapazität (CGS~2...5 pF) sehr kleine Schaltzeiten geringe Temperaturabhängigkeit geringes Eigenrauschen geringe Spannungsfestigkeit (UGsmax~10V, UDsmax~35V) hohe Empfindlichkeit gegenüber elektrostatischen Ladungen – leicht zerstörbar Schutzmaßnahme: zwei gegeneinander geschaltete Zenerdioden zwischen Gate und Source Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 66 Leistungs – MOSFET MOSFET – Leistungsschalter Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 67 6. DIGITALE SCHALTUNGSTECHNIK 6.1 Grundlagen 6.1.1 Analoge und digitale Signale Analoge Signale dürfen – innerhalb eines zulässigen Bereiches – jeden beliebigen Wert annehmen Digitale Signale dürfen nur zwei Zustände annehmen: logisch 0 .... 0V (Masse) logisch 1 .... +5V Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 68 6.1.2 Logische Verknüpfungen UND-Gatter ODER-Gatter A = E1 E2 A = E1 E2 A = E1 · E2 A = E1 + E2 NICHT-Gatter A=E A = E1 & E2 Wahrheitstabellen: Schaltzeichen: Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 69 6.1.3 Schaltungsanalyse Digitalschaltung: Wahrheitstabelle: Funktionsgleichung: A = Q Z = (X E2 ) ( E1 Y) = (E1 E2 ) ( E1 E2) Antivalenz-Verknüpfung , EXKLUSIV-ODER , EXOR , XOR Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 70 6.1.4 Beispiel: Schaltungssynthese Paket-Sortieranlage Paketauswurf (Z=1), wenn: 1) beide Lichtschranken unterbrochen werden (A=0, B=0 ....Paket zu groß) 2) nur Lichtschranke A unterbrochen wird, nicht jedoch Lichtschranke B (A=0, B=1....Paketstapel) 4) keine Lichtschranke unterbrochen wird (A=1, B=1 ....Paket zu klein) Wahrheitstabelle: Funktionsgleichung: Z = (A B) (A B)(A B) A B A B AB AB Z Digitalschaltung: AB Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 71 6.1.5 Schaltungsoptimierung Intuitiv: z.B. - Aufschreiben von A und B in der Wahrheitstabelle - Betrachten von Z Z=AB 0 0 1 0 Ist praktisch nur bei geringer Variablenzahl möglich ! Mittels Karnaugh-Diagramm: Z Wahrheitstabelle A 0 1 0 1 0 1 1 1 B Z=AB Z=B Z=A Funktionsgleichung Z = A B bzw. Z = A B Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 72 6.1.6 Karnaugh-Diagramm für vier Eingangsgrößen 1) Wahrheitstabelle 2) Karnaugh-Diagramm 3) 1-er Blöcke bilden - möglichst groß - nur rechteckförmig - auch über den Rand - mit allen 1-ern Funktionsgleichung D = X1 X2 C = X1 X3 A = X2 X4 B = X1 X3 X4 Y = (X1 X2) (X1 X3)(X2 X4)(X1 X3 X4) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 73 6.1.7 Rechenregeln der Schaltalgebra UND-Verknüpfung ODER-Verknüpfung A0=0 A1=A AA=A A A= 0 A0=A A1=1 AA=A AA=1 NICHT-Verknüpfung (doppelte Negation) A = (A) Kommutativgesetz (Vertauschungsgesetz) Q=ABC=CBA Q=ABC=CBA Assoziativgesetz (Verbindungsgesetz) Q = A (B C) = (A B) C Q = A (B C) = (A B) C Distributivgesetz (Verteilungsgesetz) Q = A (B C) = (A B) (A C) Q = A (B C) = (A B) (A C) A (A B) = A A (A B) = A DeMorgan Gesetze Q=AB=AB Q=AB=AB Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 74 6.2 6.2.1 Begriffe der Digitaltechnik Digitale Schaltzustände Positive Logik (negative Logik umgekehrt) Logisch H (high, ein).........> 0,9.UB (UB=Betriebsspannung) Logisch L (low, aus).......... < 0,08.UB 6.2.2 Störspannungsabstand Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 75 6.2.3 Schaltzeiten / Steuerzeiten z.B.: td1...Einschaltverzögerung td2...Ausschaltverzögerung Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 76 6.2.4 Versorgungsspannung/Leistungsverbrauch Betriebsspannung: Höhe von Logikfamilie abhängig (1...18V, typ. 5V) muss auf +-5% genau geregelt werden Leistungsbedarf: Low-Pegel...…typ. 100mW / pro Gatter High-Pegel.....typ. 25mW / pro Gatter Fan-in, Fan-out: Fan-in....max. Anzahl Gatter am Eingang Fan-out...max. Anzahl Gatter am Ausgang Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 77 6.3 Logik-Familien 6.3.1 DTL-Technik (Diode-Transistor-Logik) NOR – Gatter (positive Logik) NAND – Gatter (positive Logik) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 78 Verknüpfungen mit NOR- und NAND-Gattern Wired –AND Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 79 DTL–Leistungsgatter mit Eintakt-Ausgang zur Ansteuerung von NAND-Gatter DTL–Leistungsgatter mit Gegentakt-Ausgang zur Ansteuerung von NAND- und NOR-Gatter Ausgangsbelastung bei DTL-Gatter verschieden: NAND-Gatter belasten den Ausgang davor bei LOW-Pegel NOR-Gatter belasten den Ausgang davor bei HIGH-Pegel Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 80 6.3.2 TTL-Technik (Transistor-Transistor-Logik) High-Power-TTL NAND-Gatter (74H-Serie) Open Collector SN 74H03 Kennzeichen: Multiemittertransitor TTL-Tristate Schaltung Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 81 Schottky-TTL NAND-Gatter (74S-Serie) Vorteil: höhere Geschwindigkeit Nachteil: höhere Verlustleistung Schottky-Familien Schottky (S)-TTL AdvancedSchottky (AS)-TTL FASTSchottky (F)-TTL Low-PowerSchottky (LS)-TTL Advanced-LowPower-Schottky (ALS)-TTL Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 82 6.3.3 ECL–Technik (Emitter-Coupled-Logic) ECL OR/NOR-Gatter Stromumschalter mit Emitterkopplung Ungesättigte Logikschaltung: hohe Geschwindigkeit wirkt wie Differenzverstärker Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 83 6.3.4 CMOS–Technik (komplementär-symmetrische Metall-Oxid-Halbleiter Logik) CMOS NOR-Gatter T1,T2...p-Kanal-MOS-FET selbstsperrend T3,T4...n-Kanal-MOS-FET selbstsperrend Standard Logik-Technologie: kleine Fläche --- hohe Packungsdichte geringe Stromaufnahme --- im Ruhezustand = 0 große Störsicherheit --- Störabstand der Pegel größer hohe Fan-out-Werte --- extrem hochohmige Eingänge Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 84 CMOS Inverter mit Ausgangstreiber Übertragungskennlinien Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 85 CMOS-Familien Standard CMOS (4xxx Reihe, mit Puffer 4xxxB) High-Speed-CMOS / HCMOS (74HC… , mit Pegelumsetzer 74HCT…) Advanced CMOS Logic / ACL (74AC… , 74ACT…) Low Voltage CMOS (74LV… , 74LVT…) Vergleichstabelle **) mit Puffer höhere Ströme möglich Interfaceschaltungen CMOS-TTL TTL- CMOS TTL- HCTMOS WICHTIG: Unbenutzte Eingänge sind bei CMOS-NOR Gatter auf LOW-Potential und bei CMOS-NAND Gatter auf HIGH-Potential zu legen. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 86 Vergleich ausgewählter Daten: FACT....Fairchild ACL-Serie Package Code (Beispiel, herstellerspezifisch) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 87 6.4 Logikschaltungen 6.4.1 Gatterkombinationen UND-Verknüpfung mit NAND-Gatter (7400) ODER-Verknüpfung mit NAND-Gatter (7400) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 88 Exklusiv-ODER (Antivalenz) mit NAND-Gatter Exklusiv-NOR (Äquivalenz) mit NOR-Gatter Schaltungsstruktur wie oben mit NOR- (7402) statt NAND-Gatter (A · B) + (A · B) = Q Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 89 Anschlüsse für Ein- und Ausgänge Nicht benutzte Eingänge: parallel zu benutzten Eingängen schalten bei NAND-Gatter über 1k Widerstand an +UB bei NOR-Gatter direkt an Masse (0V) Schmitt Trigger Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 90 Monovibrator Astabiler Multivibrator Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 91 Start – Stop Oszillator Taktgenerator mit Schwingquarz Der 270pF Kondensator verhindert die Schwingmöglichkeit auf Oberwellen. Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 92 Prellfreier Schalter Schalterprellen an einem Gatter: Q Prellfreier Schalter: Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 93 6.4.2 Flip-Flop Schaltungen RS-Flip-Flop RS-NOR Flip-Flop RS-NAND Flip-Flop RS-Flip-Flop mit Taktzustandssteuerung RS-Flip-Flop mit Taktflankensteuerung Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 94 D-Flip-Flop Taktzustandssteuerung Taktflankensteuerung JK-Flip-Flop JK-Flip-Flop mit Taktflankensteuerung JK-Master-Slave (MS)-Flip-Flop Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. T-Flip-Flop Seite 95 6.4.3 Register Auffangregister (Latch) Schieberegister D-MS-Flip-Flops Umlaufschieberegister (Ringzähler) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 96 6.4.4 Frequenzteiler und Zähler Vierstufiger Binäruntersetzer Frequenzteiler mit ungeradem Verhältnis 1:3 Teiler mit JK-Flip-Flop 1:5 Teiler mit JK-Flip-Flop Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 97 Taktgeber für genauen Sekundentakt Mehrstelliger Zähler mit Multiplexanzeige Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 98 6.4.5 Multiplexer / Demultiplexer 4 zu 1 Multiplexer 1 zu 4 Demultiplexer Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 99 6.4.6 Speicher RAM (Random Access Memory) 64x1 Bit RAM ROM (Read Only Memory) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 100 6.4.7 Programmable Logic Device (PLD) Programmierbares UND–ODER-Array (PLA) Programmable Logic Sequencer (PLS) Dr. M. Seebacher, 2005, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 101 7. STROMVERSORGUNG 7.1 Aufbau eines linearen Netzteils U~ Schalter und primäre Sicherung Netztrafo Gleichrichter Stützkondensator Siebkette oder Spannungsregelung Spannungsstabilisierung Sekundäre Sicherung Siebkette und Spannungsstabilisierung oder Spannungsregelung Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. U= Seite 102 7.2 Gleichrichterschaltungen 7.2.1 Gleichrichter mit kapazitiver Belastung Einweg-Gleichrichterschaltung UL ~ ~ L ~ L Ausgangsspannung UL = U- + UW Gleichspannung U- ~ ~ 1,11.U~eff Welligkeitsspannung UW ~ ~ 1,5.I- /(CL) mit =2fU~ Diodenstrom ID ~ ~ 2,5.I- ; I- = U-/RL Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 103 Vollweg-Gleichrichterschaltung ~ UL L L Ausgangsspannung UL = U- + UW Gleichspannung U- = 1,41.U~eff .cos(/2) ~ ~ 1,18.U~eff Welligkeitsspannung UW ~ ~ 1,2.I- /(CL) mit =4fU~ Diodenstrom ID ~ ~ 1,24.I- Eingangsstrom I1 ~ ~ 1,75.I- ; I- = U-/RL Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 104 7.2.2 Gleichrichter mit induktiver Belastung ~ UL ~ Ausgangsspannung: UL = U- + UW Gleichspannung: U- ~ ~ 0,9 .U~eff Welligkeitsspannung: UW ~ ~ 1,2 .I- .L mit =4fU~ Diodenstrom: ID ~ ~ 0,71.I- ; I- = U-/RL Eingangsstrom: I1 ~ ~ I- L Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 105 7.2.3 Brückengleichrichter mit LC-Siebkette I- U~ U1- LS I- CL CS U2- RL Siebfaktor: s=UW1/UW2 UWx ...Welligkeitsspannungen von Ux Ux- .... Gleichspannungsanteil von Ux s ~ ~ LS.CS – 1 , wenn RL.CS »1 UW1 ~ ~1,2.U1- /(RL.CL) mit = 4fU~ UW2 = UW1 /s ~ ~1,2.U1- /( RL.LS.CL.CS) , wenn LS.CS »1 U1- ~ ~ 1,18.U~eff U2-= U1- . RL/(RLS + RL) mit RLS ....ohmscher Anteil von LS z.B. U~eff=220V, 50Hz ; RL=1k; CL=CS=1000F ; LS=1H U2-~ ~ 1,3mV ~390 ; UW2 ~ ~ U1- ~ ~260V ; UW1 ~ ~0,5V ; s ~ Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 106 7.3 Strom- und Spannungsstabilisierung 7.3.1 Konstantquellen Spannungsquelle mit Innenwiderstand Ri UL Reale Spannungsquelle L L UL i Ersatzschaltung Spannung: UL= U0 – IL.Ri , mit Ri<<RL gilt: UL~ U0 konst. U0 U0 I I Strom: L R R ,mit Ri>>RL gilt: L Ri konstant i L Problem: sehr hohe Spannungen erforderlich (z.B. Ri=100k, IL=100mA …. U0=10kV) Abhilfe: es genügt, wenn diff. Widerstand ri Ersatzschaltung U L >>RL IL L einer Stromquelle Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 107 Parallelstabilisierung Serienstabilisierung Regelung über RP: Regelung über RS: RL größer.....RP kleiner RL größer.....RS größer U0 steigt .....RP kleiner U0 steigt .....RS größer Kenngrößen der Spannungsstabilisierung U 0 U a bei Nennlast U0 Ua bei Nennlast Absoluter Stabilisierungsfaktor: G Relativer Stabilisierungsfaktor: S G U a r Differentieller Innenwiderstand: i I L Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. mit Ua=konst. Seite 108 7.3.2 Konstantspannungsquellen (Parallelstabilisierung) Zenerdiodenstabilisierung G = 1 + RV/rZ ri ~rZ rZ...differentieller Widerstand der Z-Diode (1...150) Nur für kleine Leistungen geeignet Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 109 Z-Diode und Quertransistor G = 1 + RV/ri ri = rZ/ + rBE/ Für höhere Ausgangsleistungen Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 110 7.3.3 Spannungsquellen mit Serienstabilisierung Stabilisierung mit Z-Diode und Längstransistor Ausgangsspannung: Ua = UZ - UBE Glättungsfaktor: G = 1 + R1/rZ Vorteil: größere Leistungen als bei einfacher Z-Dioden Stabilisierung Strom- und Leistungsbegrenzung durch RC : ICmax ~ ILK = U1/RC , ILK....Kurzschluss-Laststrom ILmax ~ (U1 - Ua - UCemin) / RC Ptot ~ IC . UCE Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 111 7.3.4 Stabilisierung mit Spannungsregler-IC (Serienstabilisierung) Ladekondensator: CL/µF = 6,5 . Ig0/mA / U/V Transformator: US ~ 0,85 . Ug0 = 0,85 (Ua+UD+U/2) PS ~ 1,4 . Ug0 . Ig0 Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 112 Erzeugung von symmetrischen Spannungen Mit zwei Positiv-Spannungsreglern Mit einem Positiv- und einem Negativ- Spannungsregler Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 113 7.3.5 Konstantstromquellen Jede Spannungsquelle kann zur Stromquelle werden! Stromquelle mit bipolarem Transistor IL U Z U BE 6,2V 12,1mA RE 510 ri rCE (1 RE rBE RE ) Stromquelle mit Feldeffekt-Transistor (J-FET) Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 114 7.4 Spannungsverdopplerschaltungen 7.4.1 Delon-Schaltung Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 115 7.4.2 Villard-Schaltung Dr. M. Seebacher, 2007, Elektronik und Digitaltechnik (EDT), 3.Jg. Seite 116
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