Vontobel meldet Vollzug - Private Banking Magazin

Vescore-Übernahme
Vontobel meldet Vollzug
Vontobel hat früher als geplant die Raiffeisen-Tochter Vescore übernommen. Die Streitigkeiten beider
Seiten sind damit endgültig beigelegt. Nach einer Restrukturierung soll das Vescore-Geschäft bis 2018
Gewinne abwerfen. Auch die künftigen Vescore-Standorte stehen bereits fest.
Die Privatbank Vontobel und die Raiffeisen-Bankengruppe haben am 20. September den Vertrag über
die vertiefte Partnerschaft im Asset Management unterzeichnet. Gleichzeitig, und damit früher als
geplant, wurde der Erwerb der Fondsgesellschaft Vescore unter Dach und Fach gebracht. Vontobel
spricht von einem wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer vertieften Partnerschaft mit Raiffeisen.
Vontobel und Raiffeisen hatten Ende Juni vereinbart, ihre Partnerschaft im Asset Management neu
aufzustellen und zu verstärken. Im Zuge der Neuaufstellung sollen die Vescore-Bereiche Quantitative
Investments und Sustainable Investments das internationale Boutiquenmodell von Vontobel Asset
Management ergänzen. Damit will Vontobel auch seine Präsenz im Heimmarkt Schweiz sowie im
institutionellen Geschäft im Fokusmarkt Deutschland verstärken.
Durch Eigenmittel finanziert
Die Akquisition wurde von Vontobel dem Unternehmen zufolge vollständig durch Eigenmittel finanziert.
Das Vescore-Geschäft soll nach der Restrukturierung und Neuaufstellung bis 2018 gewinnbringend
geführt werden. Dazu werden die Vescore-Bereiche Quantitative Investments und Sustainable
Investments auf die Standorte Basel, München und Zürich konzentriert.
„Mit den beiden Vescore-Boutiquen Quantitative und Sustainable Investments ergänzen wir unser
bisheriges organisches Wachstum sehr gut. Vor allem freuen wir uns, die bis ins nächste Jahrzehnt
vereinbarte vertiefte Zusammenarbeit mit Raiffeisen im Anlagegeschäft zum Vorteil der Kunden und
beider Unternehmen, Raiffeisen und Vontobel, voranzubringen“, so Vontobel-Geschäftsführer Zeno
Staub.
„Über die internationale Vontobel-Plattform erhalten beide Boutiquen neue starke Wachstumsimpulse.
Ziel ist, nach dem vorzeitigen Abschluss der Transaktion die rechtliche Integration nunmehr zügig bis
zum Jahreswechsel weitestgehend umzusetzen. Unseren Kunden weltweit und unserem Schweizer
Partner Raiffeisen stehen wir damit mit einem erweiterten Leistungsangebot zur Verfügung“, so Axel
Schwarzer, Leiter Vontobel Asset Management.
Streitigkeiten beigelegt
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Der Übernahme und vertieften Partnerschaft vorausgegangen waren Streitigkeiten, ausgelöst durch den
Kauf der Privatbank Notenstein durch Raiffeisen 2012. Der damalige Raiffeisen-Vorstandsvorsitzende
Pierin Vincenz hatte sein Institut mit strukturierten Produkten des Neuerwerbs ausstatten wollen.
Dagegen wehrte sich Vontobel.
Nach dem Spruch eines Schiedsgerichtes Anfang dieses Jahres, das beiden Seiten teilweise Recht
gab, hatten sich beide Seiten zusammengerauft und bereits im Februar ihren Willen zur weiteren
Zusammenarbeit bekundet.
Vescore betreut Kundenvermögen von insgesamt 15 Milliarden Franken, umgerechnet 13,8 Milliarden
Euro. Die bisherige Fondstochter der Raiffeisen war im September 2012 aus dem Zusammenschluss
von Notenstein Asset Management und Vescore Solutions entstanden.
Vontobel verwaltet nach eigenen Angaben gegenwärtig umgerechnet rund 165 Milliarden Euro
Kundenvermögen und beschäftigt weltweit 1.500 Mitarbeiter.
Dieser Artikel erschien am 21.09.2016 unter folgendem Link:
https://www.private-banking-magazin.de/vescore-bernahme-vontobel-meldet-vollzug-1474441013/
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