Ein Stück Windkraft-Historie mit Barnstorfer Wurzeln

BARNSTORF
DONNERSTAG
DAMALS
Vor 25 Jahren
Ein schlimmes Bild bot
sich am Samstagmorgen
den in großer Zahl nach
Fresenhede geeilten Rettungskräften. In einer
Kurve der Kreisstraße 33
zwischen Drentwede und
Scharrel waren zwei Autos frontal zusammengestoßen. Eine Fahrerin
war in ihrem Wagen eingeklemmt und musste
von der Feuerwehr befreit werden. Auch ein
Rettungshubschrauber
war im Einsatz.
KURZ NOTIERT
DLRG sammelt
Altkleider
BARNSTORF � Die Ortsgruppe
Barnstorf der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft,
kurz DLRG, startet erstmals
eine Sammlung von Altkleidern. Wer Kleidungsstücke
abzugeben hat, der kann dies
am kommenden Samstag, 17.
September, in der Zeit von 8
bis 17 Uhr auf dem Parkplatz
des „Netto-Marktes“ tun. Die
Annahmestelle ist von der
hinteren Einfahrt (von der
Kirchstraße aus) zu erreichen. „Wir sammeln nur Altkleider aller Art, und sie werden persönlich entgegen genommen“, teilen die ehrenamtlichen Helfer in der Vorankündigung mit. Sie wollen
mit dem DLRG-Bus sowie einem Info-Pavillion dort vertreten sein. Da die DLRGGruppe derzeit im Wiederaufbau ist, soll die Sammlung
auch zur Werbung in eigener
Sache dienen. Bereits beim
„Huntezauber“ waren die
Mitstreiter der Ortsgruppe
aktiv gewesen. � sr
Ein Stück Windkraft-Historie
mit Barnstorfer Wurzeln
Weidepumpe neues Ausstellungsstück auf dem Gelände beim Meyer-Köster-Haus
BARNSTORF Weidepumpen
sieht man heute nur noch selten
auf deutschen Feldern. Vor gut
50 Jahren sah dies aber noch
ganz anders aus. Vor allem in der
hiesigen Region, im Moor, waren windbetriebene Weidepumpen sehr verbreitet.
�
Wohl auch deshalb ist der
Barnstorfer
Heimatverein
jetzt hocherfreut, eines dieser historischen Relikte auf
seinem Gelände beim MeyerKöster-Haus in Barnstorf ausstellen zu können. Die Firma
Lubing aus Barnstorf spendete die fast fünf Meter hohe
Windkraftanlage.
Geschäftsführer
Markus
von der Assen erklärte bei der
offiziellen Übergabe am vergangenen Sonntag auch warum: Die Firma Lubing war in
der 30er und 40er Jahren mit
den Weidepumpen noch
groß im Geschäft. Als nun die
Anfrage vom Heimatvereins
kam, ob man nicht gemeinsam eine Weidepumpe auf
dem
Gelände
aufstellen
könnte, war von der Assen
gleich überzeugt. „Wir haben
uns entschlossen, dass es
sehr sinnvoll ist, die Historie
der Windkraft zu wahren.
Der Heimatverein vor Ort ist
aus meiner Sicht sehr unterstützenswert.“ Bei einer Führung über das Gelände des
Heimatvereins durch den 1.
Vorsitzenden Jürgen Rattay,
war der Vertreter der Barnstorfer Maschinenfabrik sehr
überrascht, mit welcher Akribie und welchem Einsatz die
Heimatfreunde am Werke
waren.
Die Weidepumpe passe dabei sehr gut auf das durch öf-
Stolz wurde die neue Weidepumpe auf dem Gelände des MeyerKöster-Hauses präsentiert. Jürgen Rattay (1. Vorsitzender des Heimatvereins), Cord Kütemeyer (errichtete die Weidepumpe) und
Markus von der Assen (Geschäftsführer bei Lubing) freuten sich
über die Kooperation. � Foto: Spahr
fentliche Hand geförderte Gelände des Vereins. Von der
Idee bis zur Umsetzung, also
der Errichtung der Weide-
pumpe, vergingen nur drei
Monate. „Das ist für den Heimatverein
ungewöhnlich
schnell“, lacht Jürgen Rattay.
Patient aus
Fenster gerettet
DREBBER � Zu einem Einsatz
in Drebber wurde die Drehleiter der Ortsfeuerwehr
Diepholz am Dienstag, kurz
vor Mitternacht, beordert.
Wie die Feuerwehr mitteilt,
hatte der Rettungsdienst die
Drehleiter zu einer Personenrettung aus dem ersten Obergeschoss nachgefordert. Ein
Patient sollte ins Krankenhaus transportiert werden,
konnte aber nicht über die
Treppe aus dem Haus an der
Marienstraße gebracht werden. Die Besatzungen von
Rettungswagen und Drehleiter konnten den Patienten
schnell mittels Schleifkorbtrage und Drehleiter aus dem
Obergeschoss durch das Fenster retten, hieß es. � sr
Beim Sektempfang im Meyer-Köster-Haus dankte der Vorsitzende des Heimatvereins, Jürgen Rattay,
(2. v.r.) der Firma Lubing für die Spende der Weidepumpe. � Foto: Spahr
Vorerst ohne
Besuch aus Afrika
BARNSTORF � Anders als im
Gemeindebrief der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Veit angekündigt
werden am Gottesdienst des
kommenden Sonntages keine Gäste aus der zentralafrikanischen Bibelschule Baboua mitwirken. Ihre Anreise
musste
krankheitsbedingt
bis auf Weiteres verschoben
werden, teilt die Kirchengemeinde mit. Auch der geplante Austausch im Anschluss
müsse daher ausfallen.
„Dennoch erwartet die Gäste unseres Gottesdienstes ein
buntes Programm mit klassischen und modernen Liedern.“ Pastorin Ilka Strehlow
wird predigen. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr.
KONTAKT
Redaktion Barnstorf (0 54 41)
Thomas Speckmann (sp) 90 81 44
Telefax
90 81 51
[email protected]
Bahnhofstraße 9, 49356 Diepholz
15. SEPTEMBER 2016
Die Aufstellung der Moorbahn des Heimatvereins hätte immerhin ganze zehn Jahre Planungszeit benötigt.
Zum Sektempfang gab es
auch gleich noch eine Geschichtsstunde der anwesenden Hobbyhistoriker. Weidepumpen wurden damals eingesetzt, um die Wassertröge
des Rindviehs auf der Weide
aufzufüllen oder Teiche zu
befüllen. Hierzu treibt der
Wind die Rotorblätter der
Pumpe an, die dann das Wasser auf einem Brunnen hochpumpt. „Übrigens eigentlich
auch sehr spannend im Zeitalter der regenerativen Energiegewinnung“, ergänzt von
der Assen. Die Pumpe funktioniert komplett mechanisch und braucht keinen
Strom und nur geringe Wartung. Daher wurde sie damals
auch gerne im Moor eingesetzt.
Diese Zeiten sind jedoch
vorbei. Heute vertreibt die
Firma Lubing kaum mehr
Weidepumpen. Das letzte
Modell, welches auch auf
dem Gelände des Heimatvereins aufgestellt wurde, ist
auch schon 30 bis 40 Jahre
alt. Das rentiere sich nicht
mehr, hier viel Innovationskraft einzusetzen, so Cord
Kütemeyer. Er war der Fachmann vor Ort und errichtete
die Weidepumpe auf dem Gelände. Der gelernte Blechbearbeiter der Firma Lubing
hatte bereits schon vorher
mit dem Heimatverein zu tun
und opferte nun gerne eine
halbe Stunde seiner Zeit für
die Errichtung der Pumpe.
Damals wurde die Weidepumpe vom Elektrotechniker
Otto Lamping entwickelt.
Ludwig Bening griff das Projekt auf und vermarktete es.
Seine Firma war die Lubing
GmbH in Barnstorf. Heute
kann man das historische Mechanikwunder für etwa 850
Euro bei der Firma erwerben.
Wer sich die Pumpe jedoch
nur einmal anschauen möchte, kann dies sehr einfach an
den kommenden Sonntagen,
18. und 25. September, machen. Dort wird nämlich, wie
auch schon am vergangenen
Sonntag, die neue Ausstellung des Heimatvereins im
Meyer-Köster-Haus gezeigt:
„Oma öffnet ihren Wäscheschrank“.
Auch nach der Besichtigung
der Ausstellung zog es am
Sonntag viele Besucher schon
auf die große Wiese neben
dem Haus. Dort bewunderten
sie neben den antiken Gebäuden auch die neu errichtete
Weidepumpe. � ls
AUF EINEN BLICK
Ruhestätte am Fuße
eines Baumes
Vortrag über Friedwald-Konzept
BARNSTORF � Der Friedwald
ist eine alternative Bestattungsform,
die
selbstbestimmtes Planen und Individualität zulassen will. Die
Asche Verstorbener wird in
einer biologisch abbaubaren
Urne an den Wurzeln eines
Baumes beigesetzt. Damit
soll eine würdevolle Alternative zu den bislang gewohnten Bestattungsorten geboten
werden.
Zum „FriedWald“-Konzept
plant das Mehrgenerationenhaus Barnstorf einen Vortrag
am 28. September.
„Menschen, die sich mit der
eigenen Sterblichkeit beschäftigen, sehen den Tod als
natürlichen Teil des Lebens
an und wünschen sich eine
Bestattung, die ihrem Lebensentwurf gerecht wird“, heißt
es in der Einladung zu dem
Vortrag. Die eigene Wahl der
letzten Ruhestätte empfinden viele Menschen demnach
als tröstlich und beruhigend.
FriedWald-Interessenten können bereits zu Lebzeiten ihren Platz im FriedWald selbst
wählen. Nach der Beisetzung
haben die Angehörigen einen
festen Bezugspunkt für ihre
Trauer. Kein Baum ist wie der
andere, und das Grab soll so
zu einem besonderen Platz
werden, an dem zum Beispiel
auch Freundeskreise eine gemeinsame Ruhestätte finden
können.
Die FriedWald GmbH ist seit
dem Jahr 2000 der Pionier der
Waldbestattung in Deutschland und verspricht eine persönliche Rundum-Betreuung
mit vielfältig unterstützenden Angeboten.
Einen umfassenden Vortrag
über das Konzept hält Anke
Sohns, Mitarbeiterin der
FriedWald GmbH, am Mittwoch, 28. September, im
Mehrgenerationenhaus. Im
Anschluss daran steht sie für
Fragen zur Verfügung. Der
Vortrag beginnt um 19 Uhr
im Igel-Mehrgenerationenhaus.
Anmeldungen werden bis
zum 23. September bei Krause Bestattungen unter Tel.
05442/803153
entgegengenommen. Die Teilnahme ist
kostenlos.
BRIEF AN DIE REDAKTION
„Keine Rücksicht auf Natur
und Umwelt“
Bodo Sebald aus Dreeke
Falls der Projektierer in die
schreibt zum Thema Windkraft- Insolvenz gehen sollte, muss
anlagen:
der Verbraucher auch diese
Zeche bezahlen. Es sollen
„Als Mensch, der auf Erhal- noch viele weitere Anlagen
tung von Natur und Umwelt zwischen Eydelstedt, Düste,
bedacht ist, möchte ich auf
Donstorf und Dörpel errichden Umstand aufmerksam
tet werden, ebenso im Landmachen, dass wir, meine Ehe- kreis Diepholz.
frau, Kinder und Enkel, nicht
Die Kommunen beweisen
durch Blitz und Feuer (durch sich als Steigbügelhalter der
einen Großbrand im Jahr
Projektierer, die diese unter
2012, d. Red.) aus meinem
Druck setzen. Es lautet ja:
Haus vertrieben worden sind, „Alle Macht soll vom Volk
sondern es demnächst durch ausgehen und nicht von den
Mitbürger werden, die ohne
Mächtigen!” Das Bauamt des
Rücksicht auf ihre MitmenLandkreises Diepholz lässt
schen eine Windkraftanlage, sich seine Naturgutachten
beziehungsweise einen
vom BUND erstellen, obwohl
Windpark in 650 Metern Ent- ein Gründungsmitglied den
fernung von meinem Wohn- BUND verlassen hat, da dieser
haus bauen.
Verein zu sehr mit WindDie Kommunen und die
kraftbetreibern verbunden
Kreisverwaltung nehmen kei- ist.
ne Rücksicht auf Natur und
Wir bitten die Leser, über
Umwelt. Trotz Überkapazität den Zustand der Windkraftsian erneuerbaren Energien im tuation nachzudenken und
Landkreis Diepholz werden
bei den politischen Institutiodurch den Bau dieser Anlanen zu intervenieren. Meine
gen die Kosten für den VerFrage: „Wo bleibt der Schutz
braucher in die Höhe getrie- der Sozial Schwächeren?“
ben. Laut Veröffentlichungen
werden wegen Überkapazität Leserbriefe geben die Meinung
die Anlagen jährlich 6800
ihrer Verfasser wieder.
Mal abgeschaltet.
Kürzungen vorbehalten.
Die ehemalige Wirkungsstätte besucht
Entlassschüler aus Barnstorf treffen sich im Hunteflecken wieder / Moderne Medien machen Einladung einfacher
BARNSTORF � Als sich die Abschlussklasse HRS 9a aus dem
Jahr 1975 der Haupt- und Realschule Barnstorf sich das
bislang letzte Mal getroffen
hatte, das war vor 21 Jahren,
da wurde noch per Telefon,
Brief und Postkarten eingeladen.
Heute, mit der weit verbreiteten Nutzung von facebook,
whatsapp, sms, e-mail und
kostenloser Internetplattformen, sei die Informationsverteilung fast in Echtzeit möglich, berichtet John Cascioli,
der das Treffen mit auf die
Beine gestellt hatte: „So ein
Klassentreffen zu organisieren ist durch moderne Mediennutzung wirklich einfach geworden. Irgendwie haben alle dazu beigetragen,
das Treffen zu arrangieren.“
Problematisch sei lediglich
die Recherche der Klassenkameradinnen gewesen, die
durch Heirat ihren Namen
geändert haben.
Zudem sei man heute beruf-
Mit dabei waren Klaus Bolduan, John Cascioli, Sabine Stein (geb. Wilms), Christa Kokemüller (geb. Bischoff), Ulrich Mose, Hartmut Freye,
Elke Scholz (geb. Rabe), Alfons Sander, Heide Ortmann (geb. Drescher), Volkmar Wiesner, Thomas Rauch, Bernd Lindstädt, Waltraud Diering (geb. Kosse), Wilhelm Helmerking, Heino Bredehorst, Marlene Sborowski (geb. Rechtern), Jürgen Sprie, Bärbel Henze (geb. Fulle),
Heinrich Meyer und Klassenlehrer Uwe Lamp. Leider nicht dabei waren: Anette Roshop (geb. Windhorst), Friedhelm Meyer und Klaus
Fengler die terminlich abgesagt hatten, sowie Gabi Wagner aus den USA und Beate Rossa aus Griechenland.
lich nicht mehr an einen
Standort gebunden, fügt Cascioli hinzu. „Wir haben uns
nach der Entlassung aus der
Schule vor 41 Jahren gut ver- reise aus Texas und Griechenteilt. Leider konnten ein paar land doch zu aufwendig geunserer Klassenkameraden worden wäre.“
nicht teilnehmen, da eine AnTrotzdem schafften es die
ehemaligen
Barnstorfer
Schüler, sich im Hunteflecken zu einer Kaffeetafel,
zum gemeinsamen Abendes-
sen und zu gemütlichen Bargesprächen zusammen zu
finden. Als Treffpunkt wurde
das Hotel Roshop ausgewählt.
Als Gast wurde der ehemalige Lehrer Uwe Lamp herzlich
begrüßt. Der damalige Biologie-Lehrer, Ferdinand Blaesen, konnte wegen einer Feier im Familienkreis nicht
kommen und ließ schöne
Grüße ausrichten.
Nach dem Kaffee fuhren die
Ehemaligen mit der „JanSpieker Bahn“ zur Schule.
Dort konnten sie geführt von
Hausmeister Thorsten Meyer
die alte Wirkungsstätte besuchen. „Viele Erinnerungen
wurden wieder geweckt und
man hat schöne und lustige
Sprüche während der Führung gehört“, berichtet Cascioli. Zurück im Hotel Roshop
wurden nach dem gemeinsamen Abendessen die Bargespräche eingeläutet, die, so
war zu erfahren, erst sehr
spät ausklangen.