Beschlussvorlage 16.248 - Mercurius - Blog für Baden

Drucksache-Nr.
Beschlussvorlage
16.248
Dienststelle/Aktenzeichen
Fachbereich Finanzen
902.52
Datum
05.09.2016
Beratungsfolge
öff
Hauptausschuss
Gemeinderat
X
X
nicht öff.
Sitzungstermin
TOP
19.09.2016
26.09.2016
7
Betreff
Halbjahresbericht zum Haushaltsvollzug 2016 und Maßnahmen zur weiteren HHStabilisierung
Beschlussvorschlag
Der Hauptausschuss nimmt Kenntnis von der prognostizierten finanziellen Entwicklung
des Haushaltsjahres 2016. Auf Grund der dargestellten Entwicklung kann ein ausgeglichenes Ergebnis des Ergebnishaushaltes erreicht werden.
Zur weiteren Stabilisierung des Haushaltes beschließt der Gemeinderat die in der Anlage aufgeführten Maßnahmen mit einem Verbesserungspotential von 377.900 €. Weiterhin genehmigt der Gemeinderat, dass die Verwaltung auf der Basis der Anlage 1 Maßnahmen ohne Außenwirkung ergreift, um den Haushalt weiter zu stabilisieren.
Vor diesem Hintergrund kann die Verwaltung darauf verzichten, dem Gemeinderat eine
haushaltswirtschaftliche Sperre gemäß § 29 Gemeindehaushaltsverordnung vorzuschlagen.
Zur dauerhaften und langfristigen Stabilisierung der Finanzlage beauftragt der Gemeinderat die Firma BSL Management in Köln mit der Erstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes auf der Grundlage des Angebots vom 27.05.16. Die hierfür entstehenden Kosten in Höhe von 150.000 € werden genehmigt. Die Deckung erfolgt aus Mehreinnahmen der Gewerbesteuer.
Beratungsergebnis
Gremium
Einstimmig
Sitzung am
Mit Stimmenmehrheit
Anzahl
Ja
Anzahl
Nein
Anzahl
Enthaltungen
Laut Beschlussvorschlag
TOP
Abweichender
Beschluss
(siehe Protokoll)
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Zusammengefasster Sachverhalt
Gemäß § 28 Abs. 1 GemHVO ist der Gemeinderat über den Vollzug des Haushaltes
unterjährig zu unterrichten.
Die Verwaltung geht von positiv zur Haushaltsplanung abweichenden Entwicklungen
2016 aus, insbesondere bei den Personalausgaben und der Gewerbesteuer.
Dem stehen Mehrbelastungen gegenüber, z.B. Schülerbeförderung und Kapitalertragsteuer GEBB. Evtl. sind weitere Rückstellungen zu bilden.
Somit prognostiziert die Verwaltung nach momentanem Stand ein ausgeglichenes Ergebnis des Ergebnishaushaltes. Eine haushaltswirtschaftliche Sperre wird nicht vorgeschlagen, der Gemeinderat genehmigt Maßnahmen ohne Außenwirkung vorzunehmen.
Da sich die Verbesserung auch durch Gewerbesteuermehreinnahmen ergibt und die
Gewerbesteuer starken Schwankungen unterliegt, beschließt der Gemeinderat weitere
Maßnahmen zur Stabilisierung des Haushaltes.
Hat die Beschlussvorlage finanzielle Auswirkungen oder werden Finanzmittel bewirtschaftet?
nein
ja, weitere Ausführungen
Gesamtkosten/-einnahmen der Maßnahme im Haushaltsjahr: 150.000 €
Ist die Maßnahme im Haushaltsplan veranschlagt?
ja, Haushaltsansatz insgesamt: 60.000 €, Teil-HH/Sachkonto bzw. Investition: 10300 / 443620000
nein: Ist eine außerplanmäßige Ausgabe erforderlich?
nein
ja bei Teil-HH/Sachkonto bzw. Investition:
Deckung durch Sachkonto/Kostenstelle:
Ist der Ansatz ausreichend bzw. werden die geplanten Einnahmen erreicht?
ja
nein, ÜPL 150.000 €, Deckung bei Sachkonto/Kostenstelle: 99000 / 301300000
erwartete Mindereinnahme:
€
Auswirkungen auf künftige Ergebnishaushalte, gibt es jährliche Folgekosten?
nein
ja, Höhe?
€
Gibt es eine Gegenfinanzierung (Zuweisungen, Zuschüsse)?
nein
ja, Sachkonto/Kostenstelle
Höhe:
€
Ist die Gegenfinanzierung dauerhaft? nein
ja
Ggf. ergänzende Erläuterungen zu den finanziellen Auswirkungen:
OB
EBM
BM
FB Finanzen
Leiter/in
gez.
Mergen
Sachbearbeiter/in
gez.
Eibl
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Begründung
Der genehmigte Haushalt geht von ordentlichen Erträgen in Höhe von 218,1 Mio. € und
ordentlichen Aufwendungen in Höhe von 223,3 Mio. € im Ergebnishaushalt aus. Hinzu
kommt ein veranschlagtes Sonderergebnis von 1 Mio. €, so dass das geplante Gesamtergebnis ein Defizit in Höhe von 6,2 Mio. € 2016 im Doppelhaushalt vorsieht.
Auf Grund folgender zu prognostizierender Entwicklungen zum Jahresende hin geht die
Verwaltung von einer Verbesserung des Ergebnisses aus:
1.)
2.)
3.)
4.)
5.)
Personalkosten
Finanzausgleich
Grunderwerbsteuer
Gewerbesteuer
Soziallastenausgleich
1,5 Mio. € *
0,9 Mio. € *
0,3 Mio. € *
4,0 Mio. € (netto, nach Gewerbesteuerumlage)
0,6 Mio. €
Gesamtverbesserung 7,3 Mio. €
(* Die Entwicklung dieser Punkte wurden bereits im Bericht an den Hauptausschuss vor
der Sommerpause tendenziell aufgezeigt.)
Unter Berücksichtigung auch negativer Abweichungen wird ein annähernd ausgeglichenes Ergebnis des Ergebnishaushaltes prognostiziert. Die weitere Entwicklung ist natürlich genau zu beobachten.
Im Jahr 2017 geht der Doppelhaushalt zunächst von einem Defizit in Höhe von 9,2 Mio. €
aus.
Bereits jetzt können folgende Entwicklungen als realistisch prognostiziert werden:
Personalkosten
Gewinnabführung
Stadtwerke
Finanzausgleich
1,0 Mio. €
1,3 Mio. €
1,5 Mio. €
Gesamtverbesserung: 3,8 Mio. €
Somit verbleibt ein restliches Defizit von 5,4 Mio. €. Sollte die Entwicklung der Gewerbesteuer dauerhaft sein, könnte auch für 2017 mit einem weiter reduzierten Defizit zu rechnen sein.
Die Folge wäre, dass in beiden Haushaltsjahren mehr Abschreibungen erwirtschaftet
werden könnten. Diese Gelder stehen als Liquidität dem Finanzhaushalt als Einnahme
und somit zur (anteiligen) Finanzierung neuer Investitionen zur Verfügung.
Über den genauen Mittelabfluss zum jeweiligen Jahresende kann noch keine Prognose
abgegeben werden.
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Bisher ging der Doppelhaushalt von einer Verschlechterung des Zahlungsmittelbestandes (d.h. Abbau der Liquidität) in 2016 in Höhe von 8,8 Mio. € und 2017 in Höhe von 8,9
Mio. € aus. Hier ergibt sich eine Verbesserung der Liquidität in Höhe der Verbesserung
des Ergebnisses des Ergebnishaushaltes.
Zur Jahresmitte 2016 beträgt der Stand der Liquidität ca. 31 Mio. € (Verschlechterung um
9 Mio. €) und der Stand der Schulden rund 30,4 Mio. € (incl. 4,4 Mio. € für die GSE), d.h.
eine Zunahme von 7,1 Mio. €. Hierin berücksichtigt ist die Verschlechterung durch den
Nachtragshaushalt 2015 für die Unterbringung der Asylbewerber. Hier besteht die Zusage des Landes, die hieraus resultierenden Abschreibungen zu refinanzieren und damit
zur Schuldentilgung beizutragen.
Genauere Daten zum Finanzausgleich können momentan nicht erstellt werden, da der
Haushaltserlass 2017 noch nicht vorliegt.
Haushaltswirtschaftliche Sperre
Gemäß § 29 Gemeindehaushaltsverordnung ist, soweit und solange die Entwicklung der
Erträge und Einzahlungen oder Aufwendungen und Auszahlungen es erfordert, die Inanspruchnahme von Ansätzen für Aufwendungen, Auszahlungen und Verpflichtungsermächtigungen aufzuschieben.
Da das Erreichen der Ansätze der Haushaltsplanung nun als gesichert gelten kann und
sich das Defizit wohl nicht realisiert, kann von dem Erlass einer haushaltswirtschaftlichen
Sperre abgesehen werden.
Weitere Maßnahmen zur Stabilisierung des Haushaltes
Auf Grund der Prognose ist davon auszugehen, dass das Ergebnis insbesondere durch
Gewerbesteuermehreinnahmen ausgeglichen sein wird. Von dieser Entwicklung kann
nicht auf Dauer ausgegangen werden. Auch bedarf es weiterer Liquidität, um die Investitionen ohne Kreditaufnahme finanzieren zu können.
Daher sind auf Dauer weitere Maßnahmen zur Stabilisierung des Haushaltes notwendig.
Daher wird die Verwaltung ermächtigt, auf der Grundlage der Anlage 1 Maßnahmen zur
Ausgabenkürzung vorzunehmen, die keine unmittelbare Außenwirkung entfalten.
Die Verwaltung schlägt weiter vor, die Maßnahmen aus der Haushaltsstrukturkommission in Schritten umzusetzen.
In einem ersten Schritt werden folgende Punkte empfohlen:
Reduzierung Ehrungen und Empfänge
6.000 €
Einsparung der Deckungsreserve 2016 für Ortsverwaltungen 27.900 €
Carl-Flesch-Akademie, 1 Abschlusskonzert weniger
6.000 €
Reduzierung kurörtliche Ausgaben gemäß Anlage 2
80.000 €
Reduzierung Klimaschutzkampagne
4.000 €
Reduzierung UNESCO-Weltkulturerbe
14.000 €
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Sozialfunktion des Stadtwaldes
Kongresshaus höhere Miete
EurAka geringerer Zuschuss
Gesamt
100.000 €
40.000 €
100.000 €
377.900 €
Die Verwaltung ist dabei, weitere Punkte aus der Haushaltsstrukturkommission aufzuarbeiten. Diese werden dem Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen zur Beschlussfassung vorgelegt.
Haushaltssicherungskonzept
Zur Erarbeitung weiterer Vorschläge und zur Überprüfung der Verwaltungseffizienz
schlägt die Verwaltung vor, die Firma BSL Management, Köln, mit der Erarbeitung einer
Haushaltskonsolidierungsliste zu beauftragen. Die Firma hat ein Angebot über 150.000 €
brutto abgegeben und ist nach einem durchgeführten Preisvergleich der annehmbarste
Bieter.
Weitere im Vergleich herangezogene Unternehmensberatungen konnten entweder keine
Referenz für eine solch umfassende Tätigkeit vorlegen oder lagen höher in den Verrechnungssätzen.
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Anlage 1 Volumen haushaltswirtschaftliche Sperre
BewStelle Name
0010
OB-Referat
Betrag
49.800 €
0040
900 €
0100
0210
0220
0230
0250
0280
0290
0300
0500
0600
0610
0640
1100
1200
1300
2010
3200
3310
3320
Maßnahmen
Einsparungen im Rahmen der Ansätze möglich
OV Ebersteinburg
Zielvorgabe schwierig einzuhalten bei
kleinem Budget
Rechnungsprüfungsamt Besuch von Schulungen wurde eingeschränkt
Orga
Aus- und Fortbildung
Geschäftsaufwendungen
Reisekosten
Beratungskosten werden eingeschränkt 9.000 €
FG Personal
Reduzierung kann eingehalten werden
Mehrkosten durch mehr Teilnehmer
an Fortbildung Fachwirt
Rechtsamt
die Einsparungen können realisiert
werden bei den Sachkosten
bei Versicherungen keine Einsparung
möglich
OV Rebland
kleines Budget, Zielvorgabe wird versucht einzuhalten
OV Haueneberstein
Zielvorgabe schwierig einzuhalten bei
kleinem Budget
OV Sandweier
FB Finanzen
Sachkosteneinsparungen werden eingehalten, evtl. Fortbildung reduzieren
Standesamt
90%ige Freigabe wird umgesetzt
FG IuK
teilweise Realisierung, Umstellung MS
Exchange und Ablösung Archive
Fernsprechzentrale
fixe Kosten
Vergabemanagement
Haushaltsmittel werden ausreichen,
keine weiteren Einsparungen aufgezeigt
FG öffentliche Ordnung Sachkosten werden reduziert und eingehalten, Einnahmen können evtl.
wegen 3 Krankheitsfälle nicht erzielt
FG Umwelt
Zielvorgabe 90% soll durch Reduzierung der Sachmittel erreicht werden
Feuerwehr
10% über Budgetübertrag auffangen
Schulen
Schulbudgets, evtl. Budgetübertrag
Stadtmuseum
Sonderausstellungen reduzieren, Verzicht auf Werbemittel (evtl. weniger
Einnahmen)
Theater
90.000 € werden gemäß Gespräch mit
Frau Mergen eingespart
Philharmonie
es können keine Reduzierungen der
Ansätze 2016 angeboten werden
1.400 €
9.000 €
14.200 €
5.600 €
3.800 €
2.600 €
3.800 €
38.700 €
2.500 €
192.400 €
5.500 €
1.700 €
73.600 €
40.300 €
38.000 €
291.500 €
12.400 €
120.500 €
31.900 €
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3330
3520
Musikschule
Stadtbibliothek
4000
FB Bildung und Soziales
5800
Gartenamt
6000
6010
FB P&B Stabstelle
Gebäudemanagement
6020
Tiefbau
6040
GIS
6100
6120
Stadtplanung
Vermessung
6130
Bauordnung
7500
Friedhof
7700
FG Baubetriebshof
8550
Forstamt
20.000 € können gemäß aufgeführter
Liste eingespart werden
Schülerbeförderung gem. Eilentscheidung erhöht
konkrete Einsparungen können nicht
aufgezeigt werden
Sondermaßnahmen im Volumen
400.000 € nicht zur Ausführung
Zielvorgabe soll umgesetzt werden
Sondermaßnahmen im Volumen
520.000 € reduziert
268.000 € Einsparung durch Sondermaßnahmen (Straßenreparaturen,
Radwege)
Wegfall einzelner Projekte, Betreuung
einzelner Fachämter reduziert
10% sollen eingehalten werden
Neuauflage Stadtplan 5.000 €
Fortbildung einschränken 2.000 €
Es können nur die Haushaltsansätze
eingehalten werden
Mittel für Friedhofsunterhaltung und
zusätzliche Pflege werden nicht freigegeben.
Rückbau und Begrünungsmaßnahmen reduziert.
Im Haushaltsvollzug können die 90%
erreicht werden.
Einsparungen werden über den
Budgetübertrag realisiert.
1.900 €
18.500 €
121.200 €
398.000 €
56.700 €
559.200 €
435.400 €
16.700 €
5.100 €
9.200 €
84.300 €
140.300 €
130.800 €
2.917.400
€
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