Announcement Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-09-20 12:18 1 US-Polizistin erschießt unbewaffneten Afroamerikaner (3.08/4) Die Polizistin gab an, der Mann habe „nicht kooperiert“. Er wurde mit erhobenen Händen erschossen. 2016-09-20 08:05 1KB www.tt.com 2 Konflikte: Syriens Armee erklärt Waffenruhe für beendet (1.08/4) Damaskus/Washington (dpa) - Syriens Armee hat die Waffenruhe für das Bürgerkriegsland nach einer Woche für beendet erklärt und wieder heftige Luftangriffe auf 2016-09-20 08:46 4KB www.t-online.de 3 New York City: Der Terror erreicht den Wahlkampf (1.04/4) Die US-Präsidentschaftskandidaten ringen um die Deutungshoheit zum BombenAnschlag von New York. Trump fordert Härte gegen Einwanderer, Clinton versucht es staatstragend. 2016-09-20 09:13 4KB www.zeit.de 4 Nach Anschlag: Rascher Fahndungserfolg in New Jersey (1.04/4) Nach wenigen Stunden Fahndung fasste die Polizei in New Jersey den Mann, der für das Attentat und weitere Sprengsätze verantwortlich gemacht wird. Gegen den USAmerikaner afghanischer Herkunft ist bereits Anklage erhoben worden. Das Thema erreichte auch den Wahlkampf. Von R. Büllmann. 2016-09-20 08:48 4KB www.tagesschau.de 5 Verdächtiger ist psychisch krank: Polizei fasst mutmaßlichen Messerstecher (1.04/4) In Aschaffenburg verübt ein Radfahrer eine Messerattacke auf einen Passanten. Mit einem Großaufgebot fahndet die Polizei nach dem Täter - und hat Erfolg. Die Beamten können einen 19-Jährigen stellen. Er leidet an einer psychischen Erkrankung. 2016-09-19 13:21 2KB www.n-tv.de 6 "Entzugsheim" für Islamisten eröffnet in Frankreich (1.02/4) Im Anti-Terrorkampf setzt die Regierung auch auf ein Deradikilisierungs-Zentrum auf Schloss Pontourny. Kritiker sehen darin ein "Ferienlager für Islamisten". Auch in der Lokalbvölkerung gärt es. 2016-09-20 08:59 3KB diepresse.com 7 Befragung: SPÖ-Mitglieder lehnen Ceta (vorläufig) ab (1.02/4) 88 Prozent der teilnehmenden Parteimitglieder stimmten - "wie vermutet" - gegen die vorläufige Anwendung des Handelsabkommen auf EU-Ebene. 2016-09-20 08:45 4KB diepresse.com 8 Feste - Kotzhügel und Zaun: Botschaften geben WiesnTipps (1.02/4) München (dpa) - Ausländische Botschaften geben internationalen Wiesn-Besuchern Tipps für das größte Volksfest der Welt. Die Vertretungen der USA, 2016-09-20 08:40 1KB www.t-online.de 9 Chaos auf Lesbos nach Brand in Flüchtlingslager (1.02/4) 3000 Flüchtlinge fliehen vor den Flammen und irren nachts auf Lesbos umher. Die Situation im Lager war schon im Vorfeld angespannt. 2016-09-20 10:13 2KB www.sueddeutsche.de 10 Schwere Vorwürfe gegen Jim Carrey (1.02/4) Dem Schauspieler wird vorgeworfen, unter falschem Namen Medikamente für seine Exfreundin besorgt zu haben. Sie starb an einer Überdosis. 2016-09-20 06:51 2KB diepresse.com 11 32 Zivilisten bei neuen Angriffen in Aleppo getötet Unter den Toten sind auch ein Kind sowie mehrere Mitarbeiter des Roten Halbmonds. Die UNO bestätigt auch einen Angriff auf einen Lkw mit Hilfslieferungen. 2016-09-20 06:05 (1.02/4) 2KB www.tt.com 12 UN-Flüchtlingsgipfel: Überwiegend unverbindlich 22 Seiten umfasst das Papier, das am Ende des ersten UN-Gipfels zum Schutz von Flüchtlingen verabschiedet wurde. Von einem Durchbruch spricht Generalsekretär Ban und muss doch einräumen: Die Erklärung ist höchst unverbindlich. Von K. Clement. 2016-09-20 09:11 5KB www.tagesschau.de 13 Welche Rolle spielt Snowdens Anwalt? Im neuen Film über Edward Snowden spielt dessen Anwalt Kutscherena nur eine Nebenrolle, in der Realität hingegen eine Hauptrolle. Der Jurist hat Kontakte zum Geheimdienst und ein Institut mitgegründet, das mit deutschen Rechtspopulisten kooperiert. Von P. Gensing und S. Stöber. 2016-09-20 09:00 6KB www.tagesschau.de 14 Oliver Stones "Snowden": Der Mensch hinter der NSAAffäre Edward Snowden und die NSA-Datenaffäre: Nach Filmen wie "Nixon"oder "JFK" widmet sich Regisseur Oliver Stone mit seinem neuen Film dem Whistleblower und setzt ihm damit ein Denkmal. In München wurde Europapremiere gefeiert. Von Klaus Lesche. 2016-09-20 08:59 3KB www.tagesschau.de 15 Wirtschaft: Solarworld will Hunderte Zeitarbeiter in Ostdeutschland entlassen FREIBERG/ARNSTADT (dpa-AFX) - Das Solarunternehmen Solarworld will bis zum Jahresende an seinen Standorten in Sachsen und Thüringen rund 500 2016-09-20 08:59 1KB www.t-online.de 16 Marc S. soll seine Freundin und kranken Sohn erdrosselt haben | Nach Doppelmord: Tattoo-Mann gefasst! Die Polizei fahndete zwei Tage nach Marc S. (46). Er soll seine Freundin und seinen Sohn umgebracht haben. Am Dienstag wurde er gefasst. 2016-09-20 08:58 1KB www.bild.de 17 Diebstahl, Sachbeschädigung und Unfälle Aalen (ots) - Aalen: Diebstahl von Hose und Geldbeutel Aus einem Umkleideraum in der Karl-Weiland-Halle wurde am Montag zwischen 19 Uhr und 19.20 Uhr eine 2016-09-20 08:57 4KB www.t-online.de 18 Unfall in Recklinghausen: "Geisterradler" von Lkw überrollt und gestorben Ein Radfahrer ist in Recklinghausen von einem Lastwagen überrollt worden und kurz darauf im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen gestorben. Wie die 2016-09-20 08:54 1KB www.t-online.de 19 Luftangriff auf Hilfskonvoi in Syrien Nach dem Ende der Waffenruhe hat es in Syrien schwere Gefechte gegeben. Dabei wurde auch ein Hilfskonvoi der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes angegriffen. Die USA verurteilten den Angriff scharf. Der Vorfall sei ein "schwerer Schlag" für die Friedensbemühungen. 2016-09-20 08:50 5KB www.tagesschau.de 20 Palästinenser bei Messer-Attacke bei Hebron erschossen Der Palästinenser soll einen israelischen Soldaten während einer Leibesvisitation attackiert haben und wurde daraufhin erschossen. 2016-09-20 08:49 1KB www.tt.com 21 Drei Tiroler Musketiere für die zweite Cup-Runde Ab heute rollt der Ball wieder im ÖFB-Samsung-Cup. Und die zweite Runde geht nach dem Aus des FC Wacker, des FC Kufstein und des SV Wörgl mit dreifacher Tiroler Beteiligung über den Rasen. Die TT liefert einen Überblick: 2016-09-20 08:48 5KB www.tt.com 22 Fußball: Labbadia mit dem HSV unter Druck - Wolfsburg empfängt BVB Berlin (dpa) - Nach der Beurlaubung von Viktor Skripnik bei Werder Bremen steht am vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga der nächste Trainer unter Druck. Der 2016-09-20 08:45 3KB www.t-online.de 23 Elektroauto: Renault hängt Tesla und BMW ab So flott war noch kein Käfer - dank über 500 PS aus einem Zweiliter-Motor. 2016-09-20 08:45 12KB www.t-online.de 24 Tennis: Lisicki erreicht in China das Achtelfinale Guangzhou (dpa) - Die frühere Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki hat beim WTATennis-Turnier in Guangzhou souverän das Achtelfinale erreicht. Die Berlinerin 2016-09-20 08:44 854Bytes www.t-online.de 25 A6/Ramstein-Miesenbach, Leichtverletzt nach Auffahrunfall Ramstein-Miesenbach (ots) - Am Montagnachmittag kam es auf der A6 zwischen den Ausfahrten Einsiedlerhof und Ramstein-Miesenbach zu einem Auffahrunfall. Bei 2016-09-20 08:42 1KB www.t-online.de 26 Bielefelder Zoll kontrolliert an A44/ Großes Aufgebot von Zoll, Polizei und weiteren Zusammenarbeits Bielefeld (ots) - Das Hauptzollamt Bielefeld hat am letzten Donnerstag mit 115 eigenen Einsatzkräften eine Großkontrolle an der A 44 in der Nähe des 2016-09-20 08:42 2KB www.t-online.de 27 Erdbeben in Italien: Neuer Erdstoß mit Magnitude 4,1 Angst und Panik breitete sich unter den Obdachlosen in Amatrice aus – das Epizentrum war nur wenige Kilometer entfernt. 2016-09-20 08:32 2KB www.tt.com 28 Prozess gegen Amokfahrer von Graz startet Der 27-jährige Beschuldigte muss sich für seine Amokfahrt durch die Grazer Innenstadt verantworten. Damals wurden drei Menschen getötet und mehr als 100 verletzt. 2016-09-20 08:21 1KB www.tt.com 29 Elektromobilität: Spaßbremse Elektromotorrad Elektromotorräder sind wartungsfrei, aber teuer. Und mit ihren Reichweiten taugen sie derzeit allein für die Stadt. Das belegt auch die neue FXS von Marktführer Zero. 2016-09-20 08:14 4KB www.zeit.de 30 „Geht‘s noch?“ Wie Worte wirken Wird der Ton rauer, wird auch das Verhalten aggressiver: Sprache beeinflusst Denken und Handeln. Wie sehr, darauf macht nun ein großer deutscher Lehrerverband in einer vielbeachteten Initiative aufmerksam. Ein Manifest gegen die totale verbale Entgleisung. 2016-09-20 08:03 5KB www.tt.com 31 Stilkolumne: Baggy is back Die bequem geschnittene Hose war nie weg. Wer mal persönlich mit einem Superhelden gesprochen hat, der weiß, dass die Kleidung vor allem... 2016-09-20 07:59 1KB www.zeit.de 32 Tulsa: Proteste nach Tod von unbewaffnetem Schwarzen Im US-Bundesstaat Oklahoma ist ein Schwarzer von einer Polizistin erschossen worden. Nach der Veröffentlichung eines Videos von dem Vorfall gab es Proteste. 2016-09-20 07:53 2KB www.zeit.de 33 Taifun bringt erneut Regenfälle und heftige Sturmböen in Japan Japan kommt derzeit nicht zur Ruhe. Nach zwei heftigen Taifunen binnen kürzester Zeit steht schon der nächste gewaltige Wirbelsturm in den Startlöchern. 2016-09-20 07:49 1KB www.tt.com 34 Chicago will mit mehr Polizisten gegen grassierende Gewalt kämpfen Gründe liegen vor allem in vielen illegalen Waffen, zersplitterten Gangs und sozialen Problemen. 2016-09-20 07:40 1KB www.tt.com 35 Führungsstil: "Menschlichkeit rechnet sich" Wer die Rendite steigern möchte, sollte auf mehr Menschlichkeit setzen, sagt der Unternehmer Stephan Brockhoff. Wie passt ein moralischer Wert zur Marktwirtschaft? 2016-09-20 07:38 971Bytes www.zeit.de 36 Kern hält EU-Abkommen mit Ägypten für nötig Ägypten habe 91 Millionen Einwohner und rund fünf Millionen Flüchtlinge. Spätestens 2017 könnte die Flüchtlingsproblematik aus dieser Region Österreich wieder mit voller Wucht treffen, so der Kanzler. 2016-09-20 07:36 2KB diepresse.com 37 Harald Martenstein: Über ein kleines Detail und große Empörung Also wenn Herr Lanzmann es als verstörend empfindet, wenn in einem deutschen Hotel Israel auf Wunsch arabischer Gäste aus der Liste der Vorwahlnummern gestrichen... 2016-09-20 07:31 5KB www.zeit.de 38 Drei Touristen am Felsmassiv Uluru nach elf Stunden gerettet Die drei Männer wollten den gut 350 Meter hohen Inselberg besteigen, kamen aber vom Weg ab und blieben in einer Spalte hängen. 2016-09-20 07:26 1KB www.tt.com 39 Das sagen die FCA-Fans zur geplanten StadionFassade Es ist offiziell: Der "Betonklotz" WWK-Arena bekommt eine Fassade. Verein und Sponsor sprechen vom schönsten Stadion der Liga. Die Fans im Netz sehen das kritischer. 2016-09-20 12:02 3KB www.augsburger-allgemeine.de 40 Airbus spart weiter: Was heißt das für unsere Region? Airbus will bei doppelt vorhandenen Aufgabengebieten kürzen, hält sich aber noch recht bedeckt. Was Sprecher zu den Standorten Donauwörth und Manching sagen. 2016-09-20 12:02 4KB www.augsburger-allgemeine.de 41 Nordkorea treibt Raketen-programm unbeeindruckt voran Staatsmedien melden den erfolgreichen Test eines Raketenantriebs. 2016-09-20 10:12 5KB www.tt.com 42 "Höhle der Löwen": Wie Williams zur bestbezahlten TVFrau wurde Seit zwei Jahren sitzt Judith Williams als Jurorin in der Vox-Show „Die Höhle der Löwen“. Wie die 45-Jährige vom Ammersee zur bestbezahlten Frau im deutschen Fernsehen wurde. 2016-09-20 12:02 3KB www.augsburger-allgemeine.de 43 Antidepressiva wirken bei Patienten mit Spitzenjobs offenbar weniger Menschen in Spitzenjobs reagieren weniger auf klassische Behandlung mit Depressiva. 2016-09-20 07:20 3KB www.tt.com 44 Mit Vollgas in der Todeswand Die Reise-Journalistin Doris Wiedemann aus Schwabmühlhausen fährt noch bis Sonntag auf der Wiesn Motorrad. Bei ihrem letzten Auftritt hat sie etwas Besonderes vor. 2016-09-20 12:02 4KB www.augsburger-allgemeine.de 45 US-Wahl: Trump treibt Hillary Clinton vor sich her Für die Demokratin kommen die Anschläge in New York und New Jersey extrem ungelegen. Sie kommt nicht aus der Defensive heraus. Ihre sechs Probleme im Überblick. 2016-09-20 10:13 8KB www.sueddeutsche.de 46 Piraten-Politiker Claus-Brunner tot aufgefunden Die Berliner Piraten-Partei trauert um Gerwald Claus-Brunner. Wie Polizei und Partei am Montag bestätigten, wurde Claus-Brunner in seiner Wohnung tot aufgefunden. Über die Hintergründe seines Todes gibt es bislang keine offiziellen Informationen. Die Partei berichtet von einer schweren Krankheit und einem Abschiedsbrief. 2016-09-20 10:12 1KB www.rbb-online.de 47 Hitler-Haus in Braunau: Nutzungsdebatte startet mit Enteignung Der richtige Umgang mit dem Nazi-Erbe, Hitlers Geburtshaus in Braunau, ist wieder Thema. Die Enteignung wirft Fragen auf. Wie kann man eine Pilgerstätte für Neonazis verhindern? 2016-09-20 12:17 4KB www.augsburger-allgemeine.de 48 Pat McGrath - Fee gefrühstückt? Die Britin Pat McGrath gilt als einflussreichste Visagistin der Welt. Seit Jahren. Jetzt hat sie einen Glitzerlippenstift erfunden und ist auf aller Munde - nicht nur auf Naomis. 2016-09-20 10:13 3KB www.sueddeutsche.de 49 Siegtorschütze Thomas Holzmann im Interview: "Wir sind glücklich" Siegtorschütze Thomas Holzmann über den gelungenen Saisonstart der Panther, warum er die Verlängerung mit drei gegen drei mag und ob ihn sein Schädelbruch noch beschäftigt. 2016-09-20 12:17 4KB www.augsburger-allgemeine.de 50 Marcus von Anhalt: Vom Fernseh-Knast in den Gerichtssaal Promi Big Brother war für den "Protz-Prinzen" nur eine Pause. Jetzt will der Staatsanwalt ihn im Gefängnis sehen. Immerhin genehmigt er ihm einen Porsche als "schnellstes Büro der Welt". 2016-09-20 12:17 4KB www.augsburger-allgemeine.de 51 Überfälle auf Frauen: Polizei sucht verstärkt nach Zeugen Fahndungsplakate rund um den Bahnhof sollen helfen, den oder die Täter zu finden. War es möglicherweise derselbe Mann, der eine 18-Jährige und eine 20-Jährige angriff? 2016-09-20 12:17 3KB www.augsburger-allgemeine.de 52 Augsburg möchte mit neuer Messe international punkten Aussteller aus über 30 Ländern präsentieren in Augsburg Entwicklungen für Faserverbundstoffe. An der Wiesn kommen sie nicht ganz vorbei. 2016-09-20 12:17 3KB www.augsburger-allgemeine.de 53 Augsburger errichten ein Gipfelkreuz In Oberbayern geht ein mysteriöser Kreuz-Hacker um. Im Allgäu dagegen gibt es bald ein neues Kreuz. Was es mit dem Projekt des Alpenvereins auf sich hat 2016-09-20 12:17 3KB www.augsburger-allgemeine.de 54 Wer ist Ahmad Khan Rahami? Alles, was wir wissen Zwischen Ahmad Khan Rahami und den Sprengsätzen von New York und New Jersey gebe es eine "direkte Verbindung", heißt es vom FBI. Nach einer Afghanistan-Reise habe Rahami sich verändert. 2016-09-20 10:13 1KB www.sueddeutsche.de 55 EZB - Die Notenbank kann nicht alle glücklich machen Niedrige Zinsen machen die Reichen reicher und die Armen ärmer. Das ist kein Skandal, sondern ein notwendiges Übel. 2016-09-20 10:13 2KB www.sueddeutsche.de 56 Mehr Notfälle: Alpenverein stellt Bergunfallstatistik vor Der Deutsch Alpenverein präsentiert eine Statistik über Bergunfälle. Diese steigen seit 1990 an. Inwiefern das Klima und Handys dabei eine Rolle spielen. 2016-09-20 12:18 967Bytes www.augsburger-allgemeine.de 57 FC Ingolstadt empfängt heute in der FußballBundesliga Frankfurt Am Dienstagabend treffen der FC Ingolstadt und Eintracht Frankfurt aufeinander. Die Ingolstädter haben sich viel vorgenommen. 2016-09-20 12:18 992Bytes www.augsburgerallgemeine.de 58 Meereis in Arktis taut erstmals bis zum Nordpol So weit nördlich wie diesmal ist das Eis in der Arktis bislang noch nie geschmolzen. 2016-09-20 07:12 1KB www.tt.com 59 Autobiografie: Ancelottis Liebeserklärung an den FC Bayern Bei der Vorstellung seiner Autobiografie erzählt FC Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, wie wohl er sich in München fühlt und was das mit Schweinefleisch zu tun hat. 2016-09-20 12:18 4KB www.augsburger-allgemeine.de 60 Für Kommissar Kluftinger geht es in "Himmelhorn" hoch hinaus In seinem neunten Fall „Himmelhorn“ geht es für den beliebten Kommissar Kluftinger in die Allgäuer Alpen. Wie das Autorengespann Klüpfel und Kobr dafür recherchierte. 2016-09-20 12:18 4KB www.augsburger-allgemeine.de 61 Gespräch über Frieden: Fidel Castro empfing Irans Präsidenten Rouhani Der iranische Präsident war dann auch bei seinem kubanischen Amtskollegen Raul Castro zu Besuch. 2016-09-20 07:07 1KB www.tt.com 62 "Enorme Wut" nach Konvoi-Bombardierung vor Aleppo Die USA stellt nach einem blutigen Angriff auf einen Hilfskonvoi für Aleppo die Zusammenarbeit mit Russland offen in Frage. 2016-09-20 07:06 5KB diepresse.com 63 Beifahrer bei Autounfall aufgespießt und getötet: Fahrer flüchtig Der Lenker hatte versucht, zwei wartende Autos zu überholen. Dabei rammte er zuerst ein Auto und dann ein Geländer. 2016-09-20 07:00 1KB www.tt.com 64 Gratis-Internet für alle Gute Nachricht für alle Bahn-Kunden: Noch in diesem Jahr will das Unternehmen seine ICE-Züge mit kostenlosem WLAN ausstatten und damit endlich eine Lücke sch... 2016-09-20 10:12 2KB www.haz.de 65 InnoTrans 2016: Verkehrs-Messe zeigt Visionen der Zukunft Mit Schallgeschwindigkeit von Stadt zu Stadt durch eine Röhre rasen, in vernetzten fahrerlosen Fahrzeugen befördert werden - sieht so der Verkehr der Zukunft aus? Antworten auf diese und weitere Fragen will die Fachmesse InnoTrans 2016 liefern. Vom 20. bis 23. September gewährt sie einen Einblick in die neuesten Trends. 2016-09-20 06:42 3KB deutsche-wirtschafts-nachrichten.de 66 Politik pocht auf Ausbau des Bahnknotens Bahnhof und Bahngleise im Raum Hannover sind an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Der Ausbau des Bahnknotens ist am Dienstag Thema von Beratungen mit EU-Verk... 2016-09-20 10:12 3KB www.haz.de 67 Die Achtsamen Nische mit enormem Wachstumspotenzial: Ein Segment auf dem Zeitschriftenmarkt feiert Entschleunigung und Wohlfühlmomente – für die kreative Pause zwischendurch. 2016-09-20 10:12 5KB www.haz.de 68 Adele will zehn Jahre pausieren Superstar Adele ist die zurzeit erfolgreichste Künstlerin der Welt. Niemand verkauft mehr Platten als die Britin. Auf neue Musik müssen die Fans jedoch sehr... 2016-09-20 10:12 2KB www.haz.de 69 82 "Shootings" pro Woche: "Rüstungswettlauf" eskaliert in Chicago Am Ende des Sommers blickt Chicago auf einige der blutigsten Monate seiner Geschichte. Bisher sind schon mehr Menschen getötet worden als im gesamten Jahr 2015. Ein Ende? Nicht in Sicht. Welche Rolle spielen die sozialen Netzwerke? 2016-09-20 05:00 5KB www.n-tv.de 70 Hertha-Trainer Dardai Wer hätte das gedacht? Die Bundesliga erlebt morgen mit FC Bayern (1.) gegen Hertha BSC (2.) das erste Spitzenspiel der Saison. Wie Kollege Carlo Ancelotti hat Berlins Trainer Pal Dardai die ersten drei Spiele gewonnen. BILD fragte Dardai: Werden Sie die Bundesliga spannend halten? 2016-09-20 00:00 1KB www.bild.de 71 Sicherheit im Cyberraum: Nationalstaat gegen Internet Das Internet steht für Globalisierung. 2016-09-20 00:00 8KB www.nzz.ch 72 Wall-Street-Notizen: Gefährliche Intransparenz von Exxon ExxonMobil ist – anders als die Konkurrenz – bisher ohne Wertberichtigungen ausgekommen. 2016-09-20 00:00 3KB www.nzz.ch 73 Explodierende Note-7-Smartphones: Google macht für Samsung eine Ausnahme Die Südkoreaner haben von Google grünes Licht für ein grünes Akku-Icon bekommen. 2016-09-20 00:00 1KB www.nzz.ch 74 Was heute wichtig ist Mutmasslicher Bombenleger von New York angeklagt / Angriff auf Hilfskonvoi bei Aleppo / Wachstumsprognose für Schweizer Wirtschaft 2016-09-20 00:00 961Bytes www.nzz.ch 75 Präsidium des Universitätsspitals: Martin Waser wird der Lohn verdoppelt Härtere Konkurrenz, anspruchsvolle Bauprojekte, mehr Lobbying: Das sind die Gründe, weshalb der Zürcher Regierungsrat den Lohn des 2016-09-20 00:00 2KB www.nzz.ch 76 Hoher Sachschaden: Brand am Zürcher Predigerplatz Am Montagabend ist am Predigerplatz in Zürich im 4. Stock eines Mehrfamilienhauses ein Brand ausgebrochen. 2016-09-20 00:00 1KB www.nzz.ch 77 Bedenken zu Denkmaltagen: Frankreich, Vandalenstaat? Aus Anlass der «Journées du patrimoine» beklagen ein Architekturhistoriker und ein engagierter Journalist, der Staat sei selten mehr 2016-09-20 00:00 4KB www.nzz.ch 78 Wo die Lofoten am einsamsten sind: Das Dorf am Ende der Strasse Ein norwegisches Dorf trägt einen Namen aus nur einem Buchstaben, dem letzten des Alphabets. 2016-09-20 00:00 2KB www.nzz.ch 79 Swissness-Vorlage: Die Liebe zur Schweizer Waschmaschine Waschmaschinen aus hiesiger Produktion stehen bei Schweizer Kunden noch immer hoch im Kurs. 2016-09-20 00:00 5KB www.nzz.ch 80 Dada revisited: Punkt, Komma, Strich Die Festspiele Zürich 2016 sind Vergangenheit - aber die Sonderbeilage, welche die NZZ zu dem Anlass herausgegeben hatte, ist nicht 2016-09-20 00:00 1KB www.nzz.ch 81 Seco-Konjunkturprognose: Schweizer Wirtschaft trotz Risiken auf Erholungskurs Die Experten des Bundes sehen die hiesige Wirtschaft im laufenden Jahr an Fahrt gewinnen. 2016-09-20 00:00 3KB www.nzz.ch 82 Geldpolitik auf dem Irrweg: Kann denn Sparen Sünde sein? Wer spart, behindert die Wirtschaft, denn nur Konsum treibt die Konjunktur an. Diesen Eindruck erhält man derzeit bei vielen Debatten. 2016-09-20 00:00 8KB www.nzz.ch 83 Gedenkfeier in Paris: Zügigere Entschädigung für Terroropfer Der französische Präsident François Hollande hat den Angehörigen von Opfern des Terrorismus eine Reform des Entschädigungssystems 2016-09-20 00:00 4KB www.nzz.ch 84 Freispruch für 74-jährigen Handwerker: Fataler Sturz durch ein nicht gesichertes Loch Ein Handwerker riss eine Wendeltreppe aus einem Büro, ohne das Loch im Boden zu sichern. 2016-09-20 00:00 4KB www.nzz.ch 85 Davis Cup: Fragezeichen ums Schweizer Team Das Schweizer Davis-Cup-Team hat in Usbekistan den Abstieg aus der Weltgruppe vermeiden können. Die Zukunft wird jedoch nicht einfach. 2016-09-20 00:00 4KB www.nzz.ch 86 Redaktionsradar #984: Pixel-Smartphones kommen am 4. Oktober Heute unter anderem lesenswert: Lob für Display des iPhone 7 (Plus), nicht nur neue Hardware von Google, mehr Platz pro Tweet, GoPro 2016-09-20 00:00 2KB www.nzz.ch 87 Political Correctness: Hai im Goldfischteich Als «Weissen Hai» bezeichnete sich die US-Autorin Lionel Shriver am Anfang ihrer Tirade gegen politische Korrektheit in der Literatur. 2016-09-20 00:00 3KB www.nzz.ch 88 Flixbus-Chef André Schwämmlein: «Fernbusse machen die Bahn fit» Fernbusse haben sich in Deutschland als günstige Alternative zur Bahn etabliert. 2016-09-20 00:00 6KB www.nzz.ch 89 Sibylle Lewitscharoffs «Das Pfingstwunder»: Himmelwärts stürmende Poesie In ihrem neuen Roman erzählt Sibylle Lewitscharoff von der plötzlichen Himmelfahrt von Dante-Forschern. 2016-09-20 00:00 7KB www.nzz.ch 90 Thailand: Britischer Menschenrechtler verurteilt NZZ Nachrichten, Hintergründe, Meinungen aus der Schweiz, International, Sport, Digital, Wirtschaft, Auto & mehr. Fundierte Berichterstattung rund um die Uhr. 2016-09-20 00:00 1KB www.nzz.ch 91 Vor hundert Jahren wurde Paul Parin geboren: Subjekt im Widerspruch, Widerspruch im Subjekt Er war einer der Begründer der Ethnopsychoanalyse, er war Schriftsteller – und er war Anarchist: Am 20. September jährt sich der 2016-09-20 00:00 5KB www.nzz.ch 92 Primera División: Las Palmas in Mode Der Trainer der UD Las Palmas, Quique Setién, verändert die Wahrnehmung des Inselklubs. 2016-09-20 00:00 2KB www.nzz.ch 93 Mario Balotelli: Lichtgestalt und Reizfigur der Ligue 1 Der vielbeachtete Einstieg des Enfant terrible Mario Balotelli in Nizza ist eine Knacknuss für den Trainer Lucien Favre. 2016-09-20 00:00 4KB www.nzz.ch 94 BILD erklärt, wen sie damit erreichen will | Jetzt lässt es Merkel menscheln Die Kanzlerin zeigt sich von einer weichen Seite. BILD erklärt, wen sie damit erreichen will. 2016-09-19 23:29 2KB www.bild.de 95 „Galaxy 7“-Austausch beginnt in Deutschland Samsung startet den Austausch seines wegen Brandgefahr zurückgerufenen Smartphones Galaxy Note 7 in Deutschland. Von Montag an können Kunden ihre neuen Gerät... 2016-09-20 10:13 1KB www.haz.de 96 Livestream - "Farbe bekennen" und "#Hassel" Wie reagiert die SPD auf den Kompromissvorschlag ihres Parteichefs Gabriel? Und wie reagiert Gabriel auf seine Partei? Direkt nach der Pressekonferenz sehen Sie Gabriels Auftritt bei "Farbe bekennen" und schließlich die Analyse mit Tina #Hassel. 2016-09-19 19:06 2KB www.tagesschau.de 97 Glamour, Drama und Tiefe Mykki Blanco, Transvestit, Performance-Künstler und Queen des New Yorker HipHopUnderground, legt sein Debütalbum „Mykki“ vor. 2016-09-19 17:25 2KB www.tt.com 98 Triathlon: Ein Brüder-Drama auf der Zielgeraden Jonathan Brownlee schaffte es in Cozumel zwar mit Hilfe von Bruder Alistair über die Ziellinie, verpasste aber seinen ersten Gesamtsieg. 2016-09-19 15:00 2KB diepresse.com 99 "Kleine Zeitung" strukturiert Abo-Angebot neu Die Nutzung des E-Papers, die Smartphone-App und Audio-Formate sowie benutzerdefiniertes Filtern fällt künftig unter "+-Services". 2016-09-19 14:28 1KB diepresse.com 100 Den Körper erleben und dabei die Sucht vergessen Der Tiroler Verein sucht.hilfe BIN hat die Sporttherapie in sein Programm aufgenommen. Sie soll Suchtkranken bei der Problembewältigung helfen. 2016-09-19 14:15 3KB www.tt.com Articles Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-09-20 12:18 1 /100 US-Polizistin erschießt unbewaffneten Afroamerikaner (3.08/4) Tulsa – Eine Polizistin hat im US-Bundesstaat Oklahoma einen unbewaffneten Afroamerikaner erschossen. Die Polizei der Stadt Tulsa veröffentlichte am Montag (Ortszeit) zwei Videos von dem Vorfall, der bereits am vergangenen Freitag geschehen war. Darin ist zu sehen, wie der Mann mit erhobenen Händen auf einer Straße langsam auf ein stehendes Auto zugeht. Von hinten nähern sich ihm vier Polizisten mit gezogenen Waffen. Dann fällt der Mann blutüberströmt zu Boden. Die Polizistin habe einmal mit ihrer Waffe auf den Mann geschossen und ein weiterer Beamter mit einer Elektroschock-Waffe, sagte der Polizeichef von Tulsa, Chuck Jordan, am Montag bei einer Pressekonferenz. Sie waren demnach wegen des mitten auf der Straße abgestellten Wagens zu dem Ort gerufen worden. Weder bei dem Erschossenen noch in dem Auto sei eine Waffe gefunden worden. Die Schützin habe angegeben, der Verdächtige habe nicht kooperiert. Das US-Justizministerium leitete eigenständige Ermittlungen wegen einer möglichen Verletzung von Bürgerrechten ein, wie ein Sprecher erklärte. Immer wieder werden in den USA Schwarze durch Polizisten getötet. Zuletzt gab es in verschiedenen Teilen des Landes Proteste gegen exzessive Polizeigewalt. (dpa) US-Polizistin erschießt Schwarzen haz.de Neuer Fall von Polizeigewalt in den USA? | Polizistin erschießt unbewaffneten Afro-Amerikaner bild.de Polizeigewalt in den USA: Polizistin erschiesst unbewaffneten Afroamerikaner nzz.ch 2016-09-20 08:05 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 2 /100 Konflikte: Syriens Armee erklärt Waffenruhe für beendet (1.08/4) Damaskus/Washington (dpa) - Syriens Armee hat die Waffenruhe für das Bürgerkriegsland nach einer Woche für beendet erklärt und wieder heftige Luftangriffe auf Rebellengebiete im Norden geflogen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Montagabend von mehr als 40 Bombardierungen in der Großstadt Aleppo und ihrem Umland. Die Regierung und die Rebellen gaben sich gegenseitig die Schuld am Ende der Waffenruhe. Für Hunderttausende notleidende Zivilisten in belagerten Städten schwanden damit die Hoffnungen, mit Hilfsgütern versorgt zu werden. Nur einige Konvois erreichten vor dem Ende der Waffenruhe ihre Ziele. Einer von ihnen wurde jedoch in dem Ort Orem al-Kubra südwestlich von Aleppo von Bomben getroffen, sagte der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brian. 18 von 32 Lastwagen seien zerstört worden. Insgesamt starben bei den Luftangriffen nach Angaben von Aktivisten mindestens 36 Menschen, davon 12 bei dem Luftangriff auf den Hilfskonvoi. Zur Frage, wer den Konvoi angriff, gab es zunächst keine Angaben. Aktivisten machten Syriens und Russlands Luftwaffe für die Bombardierung verantwortlich. Ein US-Regierungsbeamter erklärte, nur Russland oder das syrische Regime könnten hinter dem Angriff stehen. "Es war kein Luftangriff von unserer Koalition. Das lässt nur zwei Möglichkeiten für Länder offen, die in Syrien operieren. " Russland sei in jedem Fall verantwortlich. Es liege nun an Moskau, zu zeigen, dass man noch ein Interesse an der Ernsthaftigkeit des Anliegens habe. Der Beamte, der namentlich nicht genannt werden wollte, sprach von einer "abscheulichen Attacke". Die Armeeführung begründete die Wiederaufnahme der Luftrangriffe mit Angriffen der Rebellen. "Bewaffnete terroristische Gruppen" hätten sich nicht an die Umsetzung der Abmachung gehalten, teilte die Armee nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana mit. Die USA wollten die Vereinbarung über die Waffenruhe am Montag noch nicht verloren geben. Man sei bereit, die Feuerpause zu verlängern, sagte der Sprecher des Außenministeriums, John Kirby, in einer Mitteilung. Man habe die Äußerungen der syrischen Armee gesehen. Die Vereinbarung sei aber mit Russland getroffen worden. Moskau sei dafür verantwortlich, dass sich das syrische Regime daran halte. "Wir erwarten, dass Russland Klarheit über die eigene Position schafft", sagte Kirby. Russland reagierte auf die amerikanischen Äußerungen zunächst nicht. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete am Montagabend ohne Nennung weiterer Details lediglich, dass sich der syrische Botschafter in Moskau, Riad Haddad, mit Vize-Außenminister Michail Bogdanow getroffen habe. Der russische Verteidigungspolitiker Franz Klinzewitsch machte die USA für das Scheitern der Feuerpause verantwortlich. "Es ist wirklich bedauerlich, dass die Amerikaner diese friedlichen Gespräche gezielt zum Scheitern gebracht haben", sagte er der Interfax. Zuvor hatte Russland schon heftige Vorwürfe gegen die USA erhoben. Sie hätten nicht eine der Anfang des Monats ausgehandelten Vereinbarungen eingehalten, sagte Generalleutnant Sergej Rudskoi vom russischen Generalstab in Moskau. Machthaber al-Assad kritisierte den Angriff der US-geführten Koalition auf syrische Truppen am Wochenende als "offene amerikanischen Aggression", die der IS-Terrormiliz diene. Bei dem Luftangriff der US-Koalition auf die syrischen Truppen waren mindestens 90 Soldaten getötet worden. Nach sieben Tagen Waffenruhe sollte eigentlich die nächste Stufe der Vereinbarung zwischen den USA und Russland umgesetzt werden. Diese sah vor, dass beide gemeinsam und koordiniert gegen Terrorgruppen vorgehen, etwa die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder die Fatah-al-Scham-Front (früher: Al-Nusra), die eng mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbunden ist. Syriens Armee erklärt Waffenruhe für beendet sueddeutsche.de Waffenruhe zuende: Syriens Armee bombardiert wieder sueddeutsche.de Syriens Armee erklärt die Waffenruhe für beendet sueddeutsche.de 2016-09-20 08:46 www.t-online.de 3 /100 New York City: Der Terror erreicht den Wahlkampf (1.04/4) Der mutmaßliche Bombenleger von New York und New Jersey ist noch nicht angeklagt, als die US-Wahlkämpfer um die Deutungshoheit der Vorfälle ringen. Sieben Wochen vor der Wahl ist für Hillary Clinton und Donald Trump jeder öffentliche Auftritt eine Bewährungsprobe – gerade, wenn sich die Bürger des Landes von einem möglichen Terror-Angriff bedroht fühlen. Während US-Präsident Barack Obama und Gouverneur Andrew Cuomo sich zurückhalten und versuchen, die Bevölkerung nicht durch voreilige Schlussfolgerungen zu verunsichern, bringen sich die beiden Präsidentschaftskandidaten mit ihren Versionen der Ereignisse in die Debatte um den Anschlag von Chelsea ein. Mit drastischen Worten äußerte sich Donald Trump schon am Montag im Nachrichten-Sender Fox: "Das ist etwas, das im ganzen Land vielleicht öfter passieren wird. " Schließlich seien in den vergangenen Jahren "Tausende dieser Leute" in die USA eingereist. Wenig später legte einer seiner Sprecher nah, dass Konkurrentin Hillary Clinton persönlich die Schuld für die angespannte Sicherheitslage trage. Schließlich habe sie 2011 als Außenministerin gemeinsam mit Obama entschieden, die amerikanischen Truppen endgültig aus dem Irak abzuziehen und dadurch den Aufstieg der Terror-Organisation "Islamischer Staat" erst ermöglicht. Während die Ermittler in New York jedem Hinweis auf eine mögliche Verbindung ins Ausland nachgehen , rückt Trump die Attacken in die Nähe des IS. Zudem warf Trump seiner Konkurrentin vor, mit den eigenen Anhängern härter umzugehen als mit IS-Terroristen. Mithilfe knallharter "Law and Order"-Forderungen versucht der Milliardär die Stimmen verunsicherter Wähler zu gewinnen. Trump wiederholte nach den Vorfällen in New York und New Jersey seine Ankündigung, Personen aus dem Nahen Osten bei der Einreise in die USA extremen Kontrollen zu unterziehen. "Wir sollten sicherstellen, dass wir nur noch Leute ins Land lassen, die unser Land lieben", sagte er. "Es kann keine Sicherheitsüberprüfungen geben, ohne dass man sich die Ideologie anschaut. " Wie genau dies überprüft werden soll, ließ er offen. Ob die Auftritte bei den Wählern ankommen, ist unklar: Einwanderung und Grenzkontrollen sind ein großes Thema bei seinen potenziellen Unterstützern. Als Trump aber Mitte Juni versucht hatte, den Anschlag auf einen Nachtclub in Orlando für seinen Wahlkampf zu nutzen, stürzte er wenig später in den Umfragen ab. Zuletzt legte er aber wieder zu, was das Clinton-Lager nervös werden ließ. Hillary Clinton wiederum gibt sich ähnlich wie Obama zurückhaltend staatstragend: "Lasst uns wachsam sein aber nicht furchtsam", sagte sie. Trumps Rhetorik hingegen treibe den Terroristen willige Helfer in die Arme und spalte die amerikanische Gesellschaft. "Wir werden nicht eine ganze Religion verfolgen und damit dem IS in die Karten spielen", sagte Clinton. Vielmehr setze sie auf eine Zusammenarbeit von Technologie-Unternehmen mit den Sicherheitsbehörden, um Radikalisierung frühzeitig festzustellen. Zugleich wies Clinton darauf hin, durchaus harte Entscheidungen fällen zu können: Sie sei die einzige Kandidatin im Rennen, die Erfahrung damit habe, Terroristen niederzuringen. Auch Clinton nutzt die Vorfälle für Attacken gegen Trump. Sie erinnerte daran, dass mehrere Sicherheitsexperten öffentlich Bedenken an der Befähigung des Republikaners zum Oberbefehlshaber geäußert hatten. Allerdings zweifeln viele Amerikaner seit langem an der Anti-Terror-Politik Obamas und damit auch an Clintons Strategie. Zudem muss die demokratische Bewerberin den Anschein von Schwäche und Zaghaftigkeit ausräumen – das gilt umso mehr, nachdem sie gesundheitliche Probleme hatte. Derweil prüfen die Ermittler, ob der mutmaßliche Täter überhaupt Kontakte zu einem Terrornetzwerk hatte, sich selbst radikalisierte oder Kontakt zu Fanatikern im Ausland hatte. Sicher ist, dass es sich um einen 28 Jahre alten US-Bürger mit afghanischen Wurzeln handelt, dessen Familie mit ihrer Hähnchenbraterei im Clinch mit Nachbarn stand. Polizei fasst Verdächtigen nach Anschlag von New York augsburger-allgemeine.de 2016-09-20 09:13 ZEIT ONLINE www.zeit.de 4 /100 Nach Anschlag: Rascher Fahndungserfolg in New Jersey (1.04/4) Nach wenigen Stunden Fahndung fasste die Polizei in New Jersey den Mann, der für das Attentat und weitere Sprengsätze verantwortlich gemacht wird. Gegen den USAmerikaner afghanischer Herkunft ist bereits Anklage erhoben worden. Das Thema erreichte auch den Wahlkampf. Nicht einmal vier Stunden - so schnell war Ahmad Khan Rahami gefasst, nachdem die Polizei ein Fahndungsfoto von ihm veröffentlicht hatte. Um 7.39 Uhr war das Bild zum ersten Mal an die Öffentlichkeit gekommen. Um 11.20 Uhr bot sich Augenzeuge Abel Andrew Campos gleich neben seinem Arbeitsplatz in Linden/New Jersey folgender Anblick: "Wir haben vorsichtig um die Ecke geschaut, und haben jemand auf dem Boden liegen sehen. Er war angeschossen und benommen. Er konnte nicht aufstehen. Er hat nach links und rechts geschaut. Und dann haben wir ihn als den Mann von den Fahndungsfotos erkannt. " US-Präsident Barack Obama lobte die Polizei und das FBI ausdrücklich für den schnellen Fahndungserfolg - doch die Tatsache, dass Rahami - ein in Afghanistan geborener US-Bürger in den letzten Jahren mehrere Male nach Afghanistan und Pakistan gereist ist und trotzdem auf keiner Verdächtigenliste stand, sorgte für Kritik. Er wurde zwar bei seiner Rückkehr jedesmal befragt, aber nicht als Gefahr eingestuft. Es sei nun mal kein Verbrechen, dorthin zu reisen, sagte Andre Carson, Mitglied im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses. Derzeit deute alles darauf hin, dass Rahami ein Einzeltäter gewesen sei. Immer wieder wird daraufhin gewiesen, dass seine Familie im Streit mit den Behörden lag - das mag ein Motiv gewesen sein, meinen manche. Doch das ist noch lange nicht endgültig, die Ermittlungen laufen noch. Andere Experten halten es für augeschlossen, dass Rahami alleine gehandelt hat. Mike Rogers, Sicherheitsexperte und früher Vorsitzender des Geheimdienstausschusses, sagte: "Auf keinen Fall hat der das alleine getan. Die Tatorte waren zu weit auseinander und die Bauweise der Sprengkörper war zu ähnlich. Normalerweise gäbe es für so etwas zwei Zellen: Eine baut die Bomben, die andere legt sie. Aber selbst wenn man beide Zellen zusammenlegt: Die Wahrscheinlichkeit, dass er das alleine getan hat, ist unendlich klein. " Deshalb ist das Ganze auch sofort zum Thema im Wahlkampf geworden. Donald Trump sagte: "Diese Angriffe - und viele andere - konnte es nur geben, weil unser Einwanderungssystem extrem offen ist und es nicht schafft die Menschen, die in unser Land kommen, vernünftig zu überprüfen und zu überwachen. " Hillary Clinton versuchte, ihre Erfahrung in den Vordergrund zu stellen: "Das ist eine ernüchternde Erinnerung daran, dass wir jetzt standhafte Führung in einer gefährlichen Welt brauchen. " Trumps Aussagen, so Clinton weiter, würden dagegen als Rekrutierungshilfe für den IS genutzt. Abseits der politische Debatte überwiegt aber die Erleichterung, dass die Anschläge verhältnismässig glimpflich verlaufen sind. Alle bei der Explosion in New York verletzten Opfer sind wieder zu Hause; die Polizisten, die bei dem Schusswechsel mit Rahami getroffen wurden, werden wieder in den Dienst zurückkehren können. Doch dass es so kam, war in weiten Teilen schlichtweg Glück. Denn die meisten Bomben, die gefunden wurden, sind eben nicht explodiert - oder nicht zu einem Zeitpunkt, an dem sie größeren Schaden hätten anrichten können. Polizei fasst Verdächtigen nach Anschlag von New York augsburger-allgemeine.de 2016-09-20 08:48 tagesschau.de www.tagesschau.de 5 /100 Verdächtiger ist psychisch mutmaßlichen Messerstecher krank: Polizei fasst (1.04/4) In Aschaffenburg verübt ein Radfahrer eine Messerattacke auf einen Passanten. Mit einem Großaufgebot fahndet die Polizei nach dem Täter und hat Erfolg. Die Beamten können einen 19Jährigen stellen. Er leidet an einer psychischen Erkrankung. Drei Tage nach einem Messerangriff auf einen Fußgänger in Aschaffenburg hat die Polizei den mutmaßlichen Hintergrund der Tat ermittelt. Der 19 Jahre alte Tatverdächtige sei psychisch krank, sagte Aschaffenburgs Leitender Oberstaatsanwalt Burkhard Pöpperl. Es gebe keine Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund oder eine Beziehungstat. Ein Radfahrer hatte am Freitagmorgen in der Innenstadt einem 33 Jahre alten Fußgänger im Vorbeifahren ein Messer in den Rücken gerammt. Dieser hatte daraufhin selbst den Notruf verständigt und von einem harten Schlag auf seinen Rücken berichtet. Er hatte offenbar nicht bemerkt, dass das Messer noch in seinem Körper steckte. Ein 20-köpfiges Team hatte in dem Fall ermittelt. Mithilfe eines Videobandes, das die Szene aufzeichnete, konnten die Beamten nach dem mutmaßlichen Täter fahnden. Der 19-Jährige wurde vor seiner Wohnung gestellt und in Haft genommen. Dabei leistete er keine Gegenwehr. Vor wenigen Tagen war das Fahrrad, mit dem die Tat ausgeführt wurde, entwendet worden. Bisher sei unklar, wie der Tatverdächtige an das Fahrrad gelangt ist, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der junge Mann ist wegen seiner psychischen Erkrankung bereits in Behandlung. Er werde nun einem Haftrichter vorgeführt, sagte der Oberstaatsanwalt. Ihm werden versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Neben Untersuchungshaft komme aber auch eine vorläufige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus in Betracht. Quelle: n-tv.de Polizei fasst Verdächtigen nach Anschlag von New York augsburger-allgemeine.de 2016-09-19 13:21 n-tv www.n-tv.de 6 /100 "Entzugsheim" für Islamisten eröffnet in Frankreich (1.02/4) Im Anti-Terrorkampf setzt die Regierung auch auf ein Deradikilisierungs-Zentrum auf Schloss Pontourny. Kritiker sehen darin ein "Ferienlager für Islamisten". Auch in der Lokalbvölkerung gärt es. 20.09.2016 | 08:59 | ( DiePresse.com ) "Ferienlager für Islamisten" oder "Jihad-Akademie" - so nennen Kritiker abfällig eine Einrichtung, die bis Ende September in Frankreich ihre Tore öffnet. Auf dem ländlich gelegenen Schloss Pontourny nahe von Tours sollen junge Islamisten untergebracht und "deradikalisiert" werden. Es ist das erste Zentrum dieser Art im Land und ein Modellprojekt. Die Bewohner sind allerdings wenig begeistert von den Plänen. Das "Zentrum für Prävention, Wiedereingliederung und Staatsbürgerschaft", wie es offiziell heißt, soll in den kommenden Wochen die ersten jungen Leute willkommen heißen. Sie sind zwischen 18 und 30 Jahre alt, haben den Kontakt zu ihren Freunden und ihrer Familie in der Regel abgebrochen und wollen nach Darstellung der Anstaltsleitung freiwillig einziehen. "Es geht um junge Leute, die radikalisiert sind und davon loskommen wollen", sagt Präfekt Louis Lefranc. Eine Art Entzugsheim für Islamisten also. Die jungen Leute werden in großen, hellen Zimmern untergebracht, die an ein Studentenwohnheim erinnern. Die Fenster sind allerdings vergittert, um zu verhindern, das Bewohner sich hinausstürzen. Zudem gibt es einen Schlosspark mit hundert Jahre alten Bäumen, ein kleines Fitnesstudio, Aufenthaltsräume und Klassenzimmer. Dort sollen die Insassen unter anderem Unterricht in Religion, Geschichte und Philosophie erhalten. Das Regiment ist strikt: Die jungen Leute werden um 6.45 Uhr geweckt und müssen die Anstalts-Uniform tragen. Einmal in der Woche gibt es einen Fahnenappell. "Wir wollen mit den Symbolen der Republik arbeiten, und die Fahne ist eines davon", erklärt Pierre Pibarot, der für die Wiedereingliederung der jungen Islamisten zuständig ist. "Zudem wollen wir sie kritikfähig machen. " Alle "Freiwilligen" werden von Sozialarbeitern, Psychologen und Ärzten betreut. Eine Reihe von Bewohnern der Gemeinde Beaumont-en-Veron sind von dem Projekt wenig begeistert. Sie fürchten, dass von den Insassen eine Gefahr ausgehen könnte. Dabei sollen die Bewohner die Einrichtung nur verlassen können, wenn dies von Experten für unbedenklich erklärt wurde. Zudem versichert die Anstaltsleitung, dass niemand aufgenommen wird, der den Behörden als sogenannter Gefährder bekannt ist oder gegen den im Zusammenhang mit den jüngsten Anschlägen in Frankreich ermittelt wird. Auch straffällig gewordene Gewalttäter oder Islamisten, die in Syrien waren, dürfen nicht in das Zentrum. Einige Bürger sind besorgt, dass die Einrichtung zu einem Ziel für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) werden könnte. "Die Sicherheitsvorkehrungen sind völlig unzureichend", empört sich ein Anrainer. "Das gilt sowohl für Leute, die in das Zentrum hineinwollen als auch für solche, die herauswollen. " Für Sicherheit sollen 18 Kameras und ein Infrarot-System sorgen, mit denen das Schlossgelände rund um die Uhr überwacht wird. Im Fall eines Alarms könne die Polizei innerhalb weniger Minuten vor Ort sein, versichert die Anstaltsleitung. (APA/AFP/ Denis Rousseau) „Entzugsheim“ für Islamisten eröffnet bald in Frankreich tt.com 2016-09-20 08:59 diepresse.com 7 /100 Befragung: SPÖ-Mitglieder lehnen Ceta (vorläufig) ab (1.02/4) 88 Prozent der teilnehmenden Parteimitglieder stimmten - "wie vermutet" - gegen die vorläufige Anwendung des Handelsabkommen auf EU-Ebene. 20.09.2016 | 08:45 | ( DiePresse.com ) Bei der ersten österreichweiten SPÖ-Mitgliederbefragung haben 88 Prozent der teilnehmenden Parteimitglieder gegen die vorläufige Anwendung des umstrittenen EU-KanadaHandelsabkommen Ceta auf EU-Ebene gestimmt. Auch 89 Prozent der Nicht-Mitglieder sprachen sich dagegen aus. Insgesamt haben 23.730 Menschen an der Internetumfrage teilgenommen, davon 14.387 SPÖ-Mitglieder und 9343 Nicht-Mitglieder. Weiters haben sich jeweils 92 Prozent der SPÖ-Mitglieder und Nicht-Mitglieder dagegen ausgesprochen, dass Ceta in Österreich in Kraft gesetzt werden soll, wenn darin die Möglichkeit von Schiedsverfahren gegen Staaten enthalten ist. 98 Prozent der SPÖ-Mitglieder (und 96 der Nicht-Mitglieder) sprachen sich dagegen aus, wenn dadurch europäische Qualitätsstandards gesenkt werden können. In künftigen Freihandelsverträge sollten die hohen europäischen Qualitätsstandards beibehalten werden, befürworteten 95 (93) Prozent und 96 (95) Prozent sprachen sich für größtmögliche Transparenz bei künftigen Verhandlungen aus. "Die Umfrage hat bestätigt, dass es wie vermutet eine große Skepsis in der Bevölkerung gibt, vor allem gegen die gefühlten Geheimverhandlungen", sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler. Die SPÖ fühle sich durch ihre Mitglieder unterstützt. Mit rund 7,5 Prozent sei die Beteiligung der SPÖ-Mitglieder über den Erwartungen gelegen. Bei vergleichbaren Umfragen wären es zwischen 3 und 5 Prozent. Die Befragung und die damit zusammenhängende Informationskampagne sei "wichtig und richtig" gewesen, man habe damit noch einiges bewegen können. Ob diese Bewegung, die es auch auf europäischer Ebene gebe, ausreiche, werde man sehen. Ob die SPÖ nach dieser Mitgliederbefragung bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Ceta bleiben wird, hängt laut Niedermühlbichler von den von der EU-Kommission und Kanada angekündigten gemeinsamen "Klarstellungen" ab, mit denen noch einiges abgefedert werden könnte. "Wenn es solche Klarstellungen und Verbesserungen gibt, die auch Sinn machen, dann warum nicht? ", meinte Niedermühlbichler. Der Punkte, der bei Ceta am allermeisten aufrege, seien die privaten Schiedsgerichte. Wenn diese in die nationale Kompetenz fallen würden, wäre schon viel gewonnen. Und wenn es bei den Sozial-und Umweltstandards Klarstellungen gebe und bei der Daseinsvorsorge nicht nur die Negativliste, dann müsse man sich das anschauen. "Dann könnte es schon sein, dass man sagt, okay, dass reicht für uns, okay, wir blockieren es nicht", so Niedermühlbichler. "Wenn es nicht so ist, dann sind wird dem verpflichtet, was wir erfragt haben. " Die Kritik von Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) an der SPÖMitgliederbefragung weist Niedermühlbichler zurück. Die ÖVP solle vielmehr in die eigene Partei hineinhören: "Es gibt viele in der ÖVP, etwa Bürgermeister, die skeptisch zu diesem Abkommen sind", sagte Niedermühlbichler. Abgesehen davon resultierten die Fragen aus den Beschlüssen der Landeshauptleutekonferenz in Salzburg, wo bei denselben Fragen gesagt worden sei, "nein, das wollen wir nicht". "Wenn Mitterlehner sagt, dass ist eine schwere Belastung für die Koalition, dann muss er mit den sechs Landeshauptleuten sprechen. " Diese hätten die Fragen genau so klar beantwortet wie jetzt die SPÖ-Mitglieder. Das Instrument der Mitgliederbefragung soll ausgebaut und verbessert werden. Mitglieder sollen künftig noch schneller und unkomplizierter befragt werden können, etwa zu wichtigen Themen oder "wenn wir unsicher sind", sagte Niedermühlbichler. (APA) 88 Prozent der SPÖ gegen vorläufige CETA-Anwendung tt.com 2016-09-20 08:45 diepresse.com 8 /100 Feste - Kotzhügel und Zaun: Botschaften geben Wiesn(1.02/4) Tipps München (dpa) - Ausländische Botschaften geben internationalen WiesnBesuchern Tipps für das größte Volksfest der Welt. Die Vertretungen der USA, Großbritanniens und Italiens haben auf ihren Homepages Wissenswertes rund um das Oktoberfest zusammengetragen. 15 Tipps hat die US-Botschaft zusammengefasst. "Schlafen Sie nicht in dem Park außerhalb des Oktoberfestes", heißt es dort beispielsweise mit Blick auf die von den Münchnern "Kotzhügel" genannte Grünfläche hinter den Festzelten. Denn: "Gauner und Taschendiebe halten immer nach ungeschützten 'Bierleichen' Ausschau. " "Bierleichen" übersetzt die Botschaft wörtlich mit "beer corpses". Die italienische Botschaft schreibt, dass es Bier nur bis 22.30 Uhr gibt, und die Briten erklären ihren Landsleuten das neue Sicherheitskonzept mit Zaun, Taschenkontrollen und Rucksackverbot. Detaillierter werden die US-Amerikaner, die die wichtigsten Hinweise auch auf der FacebookSeite des Generalkonsulates in München veröffentlichten. Dort wird betont, dass Maßkrüge weder geklaut noch als Waffe eingesetzt werden dürfen und dass das Tanzen nur auf den Bierbänken, nicht aber auf den Tischen erlaubt ist. Und eine wichtige Warnung gibt es auch: "Oktoberfest-Bier ist stärker, als Sie denken. " Kotzhügel und Zaun: Ausländische Botschaften geben Wiesn-Tipps augsburger-allgemeine.de 2016-09-20 08:40 www.t-online.de 9 /100 Chaos auf Lesbos nach Brand in Flüchtlingslager (1.02/4) Ein Feuer im Flüchtlingslager Moria hat auf der griechischen Insel Lesbos chaotische Zustände verursacht. Die mehr als 3000 Flüchtlinge und Migranten, die sich im Lager aufhielten, flohen vor den Flammen. Ein Großteil des "Hotspots", wie Camps an zentralen Punkten von Flüchtlingsrouten genannt werden, soll nach Augenzeugenberichten den Flammen zum Opfer gefallen sein. Das Feuer konnte noch am Abend unter Kontrolle gebracht werden, verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Fast alle Flüchtlinge befänden sich in Sicherheit, teilte die Polizei mit. Schon in den vorhergehenden Tagen war die Situation auf Lesbos angespannt; mehr als 500 Bürger hatten am Wochenende gegen den überfüllten Hotspot protestiert, darunter auch Mitglieder der rechtsextremistischen griechischen Partei "Goldene Morgenröte". Am Montag kam es dann unter den Flüchtlingen zu Krawallen und auch zu Brandstiftung. Die Hintergründe stehen noch nicht endgültig fest. Die griechische Agentur ANA berichtete, Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Migrantengruppen hätten dazu geführt; bei der Athener Tageszeitung Kathimerini hieß es, im Lager habe es Gerüchte gegeben, nach denen erneut Abschiebungen von Migranten in die Türkei geplant seien, weshalb die Situation eskaliert sei. Klar ist: Bereits im Laufe des Montags hatten mehrere Hundert Migranten gegen die angeblich drohende Abschiebung protestiert. Am Nachmittag sei dann an verschiedenen Stellen inner- und auch außerhalb des Lagers Feuer gelegt worden, berichtete die griechische Zeitung To Vima. Zunächst seien deshalb mehr als 100 Minderjährige aus dem Lager in Sicherheit gebracht worden. Später sei die Lage dann außer Kontrolle geraten und die mehr als 3000 Bewohner des Lagers seien geflohen. Viele machten sich demnach zu Fuß auf den Weg zur rund sechs Kilometer entfernten Inselhauptstadt Mytilini, in deren Hafen die Fähren Richtung Athen ablegen. Schon länger fordern die Flüchtlinge, aufs griechische Festland reisen zu dürfen, um den Zuständen im Hotspot zu entkommen, aber auch in der Hoffnung, sich von Athen aus weiter nach Mittel- und Nordeuropa durchschlagen zu können. Chaos auf Lesbos: Flüchtlingslager von Feuer zerstört augsburger-allgemeine.de 2016-09-20 10:13 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 10 /100 Schwere Vorwürfe gegen Jim Carrey (1.02/4) Dem Schauspieler wird vorgeworfen, unter falschem Namen berauschende Medikamente für seine Exfreundin besorgt zu haben. Cathriona White starb an einer Überdosis. 20.09.2016 | 06:51 | ( DiePresse.com ) Hollywood-Schelm Jim Carrey muss sich gegen schwere Vorwürfe wehren. Eine am Montag in Los Angeles eingereichte Klage wirft dem Schauspieler vor, unter falschem Namen berauschende Medikamente für seine Exfreundin besorgt zu haben, bevor diese im vergangenen Jahr an einer Überdosis starb. Eingereicht wurde die Klage vom Witwer der verstorbenen Cathriona White, mit der Carrey in den vorangegangenen Jahren liiert war. Der Kläger legt Carrey zur Last, die Medikamente unter dem falschen Namen "Arthur King" besorgt und an White weitergegeben zu haben. Nach deren Tod habe der Filmstar versucht, seine Spuren zu verwischen. Der Schauspieler wies die Vorwürfe rundweg zurück. In einer Erklärung, die das Promi-Portal TMZ veröffentlichte, sprach der Star von einem "herzlosen Versuch, mich und die Frau, die ich geliebt habe, auszunutzen". Es gebe "Momente im Leben, in denen man sich erheben und seine Ehre gegen das Böse in der Welt verteidigen" müsse. Vertreten wird Carrey von Prominentenanwalt Marty Singer. Dieser wertete die Klage als Versuch des Witwers, Geld aus Carrey herauszupressen. Nach Informationen von TMZ argumentiert der Anwalt, White habe die Medikamentenrezepte von Carrey gestohlen; Carrey habe die Präparate nicht vorsätzlich an sie weitergegeben. Der Witwer verlangt in der Klage eine nicht genauer genannte Geldsumme als Entschädigung für Bestattungs- und Anwaltskosten. Cathriona White war im September vergangenen Jahres tot aufgefunden worden. Einer gerichtsmedizinischen Untersuchung zufolge hatte sie sich mit einem tödlichen Medikamentencocktail das Leben genommen. Bericht auf TMZ (APA/AFP) Schwere Vorwürfe gegen Jim Carrey nach Tod von Ex-Freundin tt.com 2016-09-20 06:51 diepresse.com 11 /100 32 Zivilisten bei neuen Angriffen in Aleppo getötet (1.02/4) Aleppo – Nach der offiziellen Aufkündigung der Waffenruhe in Syrien sind bei Luftangriffen in der syrischen Provinz Aleppo am Montagabend mindestens 32 Zivilisten getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, starben in der Stadt Aleppo sechs Menschen bei „schweren Luftangriffen“, darunter ein Kind. Im Westen der gleichnamigen Provinz wurden demnach 22 Menschen getötet, darunter auch mehrere Mitarbeiter des Roten Halbmonds. Vier weitere Todesopfer gab es der oppositionsnahen Organisation zufolge im Osten der Provinz. Demnach wurden auch dutzende Menschen verletzt. Zuvor hatte Beobachtungsstelle, die ihre Informationen aus einem Netz von Informanten vor Ort bezieht, berichtet, dass in Urm al-Kubra bei Aleppo mehrere Lastwagen mit Hilfslieferungen bei Angriffen getroffen worden seien. Unter den Todesopfern sollen auch Fahrer der Wagen sein. Die UNO bestätigte, dass 18 Fahrzeuge mit humanitären Hilfslieferungen beschädigt wurden. Sie gehörten demnach zu einem gemeinsamen Konvoi von 31 Fahrzeugen der UNO sowie des Roten Halbmonds. Über mögliche Todesopfer konnte der Sprecher der UNONothilfeorganisation OCHA, David Swanson, aber zunächst keine Angaben machen. Es lägen unterschiedliche Berichte vor ,die geprüft würden. Frankreich verurteilte den Anschlag auf den Hilfskonvoi aufs Schärfste. Aktivisten machten Syriens und Russlands Luftwaffe für die Luftangriffe verantwortlich. Ein Sprecher der Hilfsorganisation Weißhelme, Ibrahim al-Haj, erklärte, die Flugzeuge seien überall in Aleppo und im Umland gewesen. „Die Situation ist schrecklich“, sagte er. In den Kliniken fehle es an grundlegendem Erst-Hilfe-Material, um Verletzte zu versorgen. (APA/AFP/dpa) Ende der Waffenruhe in Syrien: Uno sieht Angriff auf Hilfskonvoi als Kriegsverbrechen nzz.ch 2016-09-20 06:05 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 12 /100 UN-Flüchtlingsgipfel: Überwiegend unverbindlich 22 Seiten umfasst das Papier, das am Ende des ersten UN-Gipfels zum Schutz von Flüchtlingen verabschiedet wurde. Von einem Durchbruch spricht Generalsekretär Ban und muss doch einräumen: Die Erklärung ist höchst unverbindlich. Yusra Mardini hat nie aufgegeben. Nicht einmal 1,60 Meter ist sie groß und hat doch schon Überragendes geleistet. Als bei ihrem mit syrischen Flüchtlingen überfüllten Boot im Mittelmeer der Motor ausfiel und es zu sinken drohte, schob sie es schwimmend zusammen mit ihrer Schwester über drei Stunden lang ans rettende Ufer. Nun ist sie in New York, "um den Führern der Welt etwas Wichtiges zu sagen: Flüchtlinge haben die schlimmste Zeit ihres Lebens. Kein Zuhause. Keine Sicherheit. Noch nicht einmal das Gefühl, irgendwo hinzugehören. " Yusra hat ein neues - zumindest vorübergehendes - Zuhause in Deutschland gefunden. Am gestrigen Montag aber ist sie in New York, sitzt neben UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der ihr heldenhaftes Eingreifen feiert - und ihren Durchhaltewillen als Schwimmerin des Flüchtlingsteams bei den Olympischen Spielen in Rio. "Natürlich konnten sie keine Medaillen gewinnen. Aber sie hatten bereits gewonnen. Das ist der Geist, den wir auch brauchen. " Schicksale statt Statistiken - so versuchen die Vereinten Nationen mehr Verständnis für Flüchtlinge zu gewinnen. Dennoch verabschiedeten sie trotz der größten Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg mit rund 65 Millionen Menschen lediglich eine unverbindliche Erklärung zu ihrem Schutz. Hilfsorganisationen sprechen von einer verpassten Gelegenheit. Auch UN-Generalsekretär Ban ist nicht ganz zufrieden. "Wir alle hätten uns einen stärkeren Text gewünscht, aber alle 193 Mitgliedsstaaten mussten zustimmen. " Ein Zeichen also, keine Zusagen. Die aber könnten heute kommen. Denn der eine Flüchtlingsgipfel der Vereinten Nationen ist kaum zu Ende, da beginnt am späten Abend deutscher Zeit bereits der zweite - und zwar auf Einladung des US-Präsidenten. Am Rande der UN-Generaldebatte, zu der New York 140 Staats- und Regierungschefs erwartet, will Barack Obama konkrete Zusagen einsammeln: Geld für humanitäre Hilfe, Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen. Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller sagte dazu im ARD-Interview: "Wir lassen Millionen von Flüchtlingen allein und schauen zu, wie sie verhungern, wie wir sie nicht ernähren können, und das ist ein Skandal. Wenn nur zehn Länder der Welt nahezu 80 Prozent der Unterstützung finanzieren, dann wissen wir, dass sich viele aus der Solidarität stehlen. " Die USA selbst haben einigen Nachholbedarf. Insgesamt dürfen in diesem Jahr zum Beispiel nur 10.000 Flüchtlinge aus Syrien in das Land. So viele kamen in Deutschland in Spitzenzeiten an einem Wochenende an. Pünktlich zum Treffen in New York hat Josh Earnest, der Sprecher des Weißen Hauses, vergangene Woche angekündigt: Das Aufnahmekontingent werde kommendes Jahr für Flüchtlinge insgesamt um gut 30 Prozent auf dann 110.000 Menschen erhöht. Ähnliche Zusagen könnten von anderen Ländern kommen. Kanadas Premierminister Justin Trudeau etwa hat bereits mitgeteilt, seine Regierung wolle die humanitäre Hilfe um zehn Prozent aufstocken. Was der UN-Hochkommissar für Menschenrechte gestern sagte, gilt auch für den heutigen Gipfel: "Es gibt keinen Grund zur Behaglichkeit. Die bittere Wahrheit ist: dieser Gipfel wurde einberufen, weil wir weitgehend versagt haben. " Angela Merkel ist nicht nach New York gekommen. Deutschland ist statt dessen mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Entwicklungsminister Müller vertreten. Der fordert angesichts der herausragenden Rolle Deutschlands mehr Solidarität - und einen ständigen Flüchtlingsfonds einzurichten, um nicht immer eine Art - Zitat - "Bettlerstatus" zu haben. Den Fonds in Höhe von zehn Milliarden Euro sollten die Mitgliedstaaten je nach Leistungsfähigkeit finanzieren. Zuvor hatte Mogens Lykketoft, Ko-Vorsitzender des gestrigen Gipfels, den aktuellen Bedarf für humanitäre Hilfe doppelt so hoch angesetzt: auf 20 Milliarden Dollar. Unterdessen versucht Flüchtling Yusra Mardini noch einmal, das Leben der Vertriebenen zu erklären: Körper seien sie, ohne Seelen, wenn sie ihre Träume zurückließen. 2016-09-20 09:11 tagesschau.de www.tagesschau.de 13 /100 Welche Rolle spielt Snowdens Anwalt? Im neuen Film über Edward Snowden spielt dessen Anwalt Kutscherena nur eine kleine Nebenrolle, in der Realität hingegen eine Hauptrolle in dem Komplex. Der Jurist hat Kontakte zum Geheimdienst und ein Institut mitgegründet, das mit deutschen Rechtspopulisten kooperiert. Anatoli Kutscherena ist wohl das wichtigste Sprachrohr des berühmtesten Whistleblowers der Welt: Als der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden im Sommer 2013 auf der Flucht war, tauchte der russische Anwalt erstmals in dem Komplex auf. Er brachte Snowdens Asyl in Russland auf den Weg, wobei ihm seine Kontakte in Moskau sehr hilfreich gewesen sein dürften. Russische Journalisten wie Andrei Soldatow gehen davon aus, dass Kutscherena enge Verbindungen zum Geheimdienst FSB habe. Soldatow und die Journalistin Irina Borogan schrieben ihn ihrem Buch "The Red Web" über eine Pressekonferenz mit Snowden auf dem Flughafen Scheremetjewo im Juli 2013. Diese habe wie eine Show gewirkt, deren Organisator Kutscherena gewesen sei. Der Anwalt verkündete damals, er würde Snowden juristischen Beistand leisten. Als loyalen Kreml-Anhänger, der die Rückkehr von Wladimir Putin ins Präsidentenamt unterstützt habe, beschrieb unter anderem der "Guardian" den Anwalt, an dem wohl kaum ein Weg vorbei führt, möchte jemand Snowden persönlich in Moskau kontaktieren. Regelmäßig tritt Kutscherena in internationalen Medien auf, um für Snowden zu sprechen. Kutscherenas Kontakte reichen bis in höchste politische Kreise. Angaben auf seiner Webseite zufolge war oder ist der Snowden-Anwalt unter anderem Mitglied der Kommission des Präsidenten zur vorläufigen Prüfung der Kandidaten für die Richter der Bundesgerichte, Mitglied des Präsidiums der Russischen Föderation bei der Bekämpfung der Korruption und vertrat als Anwalt russische Prominente, Ex-Minister sowie den ehemaligen Präsidenten der Ukraine, Viktor Janukowitsch - ein enger Verbündeter Putins. Zudem ist Kutscherena Teil des Öffentlichen Rats des russischen Geheimdienstes FSB, er wird auf der FSB-Seite als Mitglied aufgeführt. Die Kammer soll offiziell zwischen Zivilgesellschaft und den staatlichen Sicherheitsbehörden vermitteln. Kutscherena sagte laut FSB-Webseite zu seinen Zielen in dem Gremium, viele Fragen der Sicherheit erforderten eine enge Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsdiensten und der Zivilgesellschaft. Daher solle das gegenseitige Vertrauen gestärkt werden. Kritiker meinen, in dem Gremium würden vor allem Strategien entwickelt, um die russische Regierungspolitik besser zu vermarkten und Geheimdienst mit Zivilgesellschaft zu verknüpfen. So gibt es in dem FSB-Rat auch mehrere Arbeitsgruppen - eine beschäftigt sich beispielsweise mit der Informationspolitik. Putin hatte 2007 angekündigt, Russland wolle künftig die Lage der Menschenrechte und den Ablauf von Wahlen in Europa verstärkt beobachten. Aus einem bei WikiLeaks veröffentlichten Bericht geht hervor, dass Kutscherena zu diesem Zweck das "Institute for Democracy and Cooperation" (IDC) ins Spiel gebracht habe, das mit einem Hauptsitz in Moskau und Ablegern in New York und Paris versehen wurde. Eine Stiftung in Moskau, deren Vorsitz Kutscherena übernahm, sollte Spenden einsammeln und den Tochter-Instituten in den USA und Frankreich zur Verfügung stellen. In Paris wurde 2008 dann das russische "Institut für Demokratie und Zusammenarbeit" eröffnet. Es solle vor allem den Ablauf von Wahlen untersuchen und bewerten, hieß es. Während der Ableger des russischen Thinktanks in New York im Jahr 2015 seine Arbeit wieder eingestellt hat, versucht sich das Pariser Institut weiter vor allem daran, das Bild Russlands in Europa aufzupolieren. Um dieses Ziel zu erreichen, kooperiert das russische Institut von Paris aus in Deutschland mit dem Magazin "Compact", das unter anderem im rechtspopulistischen sowie verschwörungstheoretischen Milieu populär ist und das offen für die AfD wirbt. Das vom Snowden-Anwalt mit ins Leben gerufene Institut unterstützt zudem die "Compact"Konferenzen, auf denen Referenten wie Thilo Sarrazin, Eva Hermann, AfD-Funktionär Alexander Gauland oder in diesem Jahr ein Aktivist der rechtsradikalen "Identitären Bewegung" auftreten. Referieren sollen bei der "Compact"-Konferenz Ende Oktober in Köln zudem AfDRechtsaußen Björn Höcke sowie die Präsidentin des russischen IDC in Paris, Natalia Narotchnitskaya. Diese sitzt in Moskau wiederum mit Kutscherena in dem Öffentlichen Rat des russischen Innenministeriums. Zu der Zusammenarbeit des russischen Instituts in Paris mit "Compact" äußerte sich Kutscherena auf Anfrage von tagesschau.de nicht. Der Anwalt ist derzeit besonders beschäftigt und taucht in internationalen großen Medien auf im Zusammenhang mit dem Kinofilm über Edward Snowden, den der Regisseur Oliver Stone gedreht hat. Kutscherena sagte in einem Interview mit "Russia Beyond the Headlines", er habe Stone diesen Film vorgeschlagen und bei einem Arbeitstreffen in Moskau mit ihm diskutiert. Der Film soll unter anderem auf einer Novelle basieren, die der russische Rechtsanwalt über den Snowden-Fall geschrieben hat. Laut US-Medien bezahlte Stone eine Million Dollar an Kutscherena für die Rechte an dem Buch. Allerdings wird spekuliert, dass es weniger um das Buch selbst ging, sondern viel mehr um den direkten Zugang zu Snowden, den Stone nach dem Deal in Moskau besuchen konnte. Stones Film heizte die Debatte über den Umgang mit Snowden in den USA erneut an. In New York starteten Bürgerrechtler eine Kampagne, um das Begnadigungsgesuch Snowdens zu unterstützen. Der 33-Jährige hofft nun wieder auf eine Rückkehr in sein Heimatland - durch eine Begnadigung durch Präsident Barack Obama. In dem Kinofilm, der nun in die deutschen Kinos kommt, übernimmt Snowdens Anwalt Kucherena persönlich eine kleine Nebenrolle - als russischer Diplomat. In der Realität spielt der Jurist im Snowden-Komplex hingegen eine Hauptrolle als Sprachrohr und Strippenzieher - eine Rolle, die in der Öffentlichkeit bislang kaum hinterfragt worden ist. 2016-09-20 09:00 tagesschau.de www.tagesschau.de 14 /100 Oliver Stones "Snowden": Der Mensch hinter der NSAAffäre Nutzungsbedingungen Embedding Tagesschau: Durch Anklicken des Punktes „Einverstanden“ erkennt der Nutzer die vorliegenden AGB an. Damit wird dem Nutzer die Möglichkeit eingeräumt, unentgeltlich und nicht-exklusiv die Nutzung des tagesschau.de Video Players zum Embedding im eigenen Angebot. 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Sie werden Bestandteil der Nutzungsbefugnis, wenn der Nutzer den geänderten AGB zustimmt. 2016-09-20 08:59 tagesschau.de www.tagesschau.de 15 /100 Wirtschaft: Solarworld will Hunderte Zeitarbeiter in Ostdeutschland entlassen FREIBERG/ARNSTADT (dpa-AFX) - Das Solarunternehmen Solarworld will bis zum Jahresende an seinen Standorten in Sachsen und Thüringen rund 500 Zeitarbeiter entlassen. Zum 1. Oktober sowie zum 1. Dezember werden im sächsischen Freiberg rund 300 und im thüringischen Arnstadt rund 200 Zeitarbeiter abgemeldet, wie Unternehmenssprecher Milan Nitzschke am Dienstag mitteilte. Fest angestellte Mitarbeiter seien nicht betroffen. Grund für die Entlassungen ist laut Nietzschke die Überproduktion chinesischer Hersteller, die mit ihren Produkten zu Dumpingpreisen den internationalen Markt fluten. Solarworld werde im vierten Quartal seine "Produktion maßvoll anpassen", so Nietzschke. Er gehe davon aus, dass im kommenden Jahr die Fertigung wieder ausgeweitet und die Zahl der Beschäftigten erhöht werden könne. Zuerst hatte die "Freie Presse" (Dienstag) darüber berichtet. 2016-09-20 08:59 www.t-online.de 16 /100 Marc S. soll seine Freundin und kranken Sohn erdrosselt haben | Nach Doppelmord: Tattoo-Mann gefasst! Die Polizei fahndete zwei Tage nach Marc S. (46) aus Bonn (NRW). Vorwurf: Der Mann mit der verspiegelten Sonnenbrille hat seine Freundin Susanne E. (48) und seinen kranken Sohn Niklas (11) erdrosselt! Doppelmörder Marc S. (46) aus Bonn in #Duisburg festgenommen. Polizisten fanden ihn am Rotlichtviertel Vulkanstrasse. #BREAKING #EIL Da alarmieren besorgte Nachbarn die Beamten: „Wir haben Mutter und Sohn zuletzt vor zwei Tagen gesehen!“ Schnell gerät Marc S., der Mann mit dem auffälligen Feuer-Tattoo, ins Visier der Fahnder. Der Kurierfahrer einer Bäckerei wohnt nur knapp 200 Meter entfernt in einer eigenen Wohnung, sein Mofa steht vor dem Haus. Die Polizei fahndet nach Marc S. aus Bonn. Vorwurf: Der Mann hat seine Freundin Susanne E. und seinen kranken Sohn Niklas umgebracht! Sein Sohn (11) und seine Freundin (48) wurden in Bonn ermordet – jetzt fahndet die Polizei nach Kindsvater Marc S. Als Polizisten die Wohnung betraten, schreckten sie zurück. Auf dem Fußboden lagen zwei Lei‐ chen. Über die Hintergründe der Tat wird noch spekuliert: Wurde dem Mann die Familie zu viel? Sein Sohn Niklas litt unter einer angeborenen Darmkrankheit, musste einen Katheter tragen, brauchte viel Pflege. 2016-09-20 08:58 A. www.bild.de 17 /100 Diebstahl, Sachbeschädigung und Unfälle Aalen (ots) - Aalen: Diebstahl von Hose und Geldbeutel Aus einem Umkleideraum in der Karl-Weiland-Halle wurde am Montag zwischen 19 Uhr und 19.20 Uhr eine Hose entwendet. In dieser befand sich ein Geldbeutel mit div. Ausweispapieren. Der Schaden beläuft sich auf ca. 200 Euro. Hinweise auf den Dieb erbittet das Polizeirevier in Aalen. Essingen: Unfallflucht Am Montag um 19 Uhr fuhr ein bislang unbekannter Pkw-Lenker vom Gelände einer Tankstelle zunächst in die Landesstraße 1080 ein. Er missachtete dort das Rotlicht der Ampelanlage und fuhr nach rechts in Fahrtrichtung Schwäbisch Gmünd in die Bundesstraße 29 ein. Hierbei achtete er nicht auf einen dort im Kolonnenverkehr fahrenden Volvo-Lenker. Dieser musste eine Vollbremsung einleiten und konnte somit einen Zusammenstoß verhindern. Ein nachfolgender Land Rover-Lenker bremste ebenfalls voll ab, konnte jedoch ein Auffahren nicht mehr verhindern. An beiden Fahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden. Der 27-jährige VolvoLenker wurde zudem leicht verletzt. Der Unfallverursacher setzte seine Fahrt nach kurzem Verweilen fort. Er entfernte sich unerlaubt von der Unfallstelle. Dewangen: Vorfahrt missachtet Eine 18-jährige VW-Lenkerin wollte am Montag um 20 Uhr vom Lederackering in die Scheurenfeldstraße einfahren. Hierbei missachtete sie die Vorfahrt einer von rechts kommenden 58-jährigen Smart-Lenkerin. Es kam zur Kollision der beiden Fahrzeuge, wodurch Schaden in Höhe von 4500 Euro verursacht wurde. Abtsgmünd: Sachbeschädigung Zwischen Freitagnachmittag und Montagmittag wurden von einem bislang unbekannten Täter mehrere Kunststoffglas-Scheiben des Kinderhorts in der Straße Festplatz beschädigt. Der Schaden dürfte bei ca. 150 Euro liegen. Hinweise auf den Verursacher erbittet der Polizeiposten in Abtsgmünd unter Telefon 07366/96660. Ellwangen: Auf Autos geprallt Ein 78-jähriger Audi-Fahrer befuhr am Montag um 20 Uhr die leicht abschüssige Kreisstraße 3227 aus Richtung Ellwangen kommend in Fahrtrichtung Holbach. Kurz nach Ortsbeginn von Holbach prallte er im Ausgang einer leichten Linkskurve auf regennasser Fahrbahn bei nicht angepasster Geschwindigkeit zunächst gegen einen rechts parkenden Pkw Daimler-Benz. Durch den seitlichen Aufprall wurde der Daimler sechs Meter nach vorne geschoben. Im weiteren Verlauf kam der Audi-Lenker schräg nach links und prallte mit seinem Heck gegen einen gegenüber in einer Bushaltestelle abgestellten VW Crafter. Der Audi überschlug sich und drehte sich noch um ca. 180 Grad. Bei dem Unfall entstand Schaden in Höhe von ca. 46000 Euro. Adelmannsfelden: Wildunfall Auf der Landesstraße 1073 zwischen Gaishardt und Adelmannsfelden wurde am Montag um 16.20 Uhr ein Reh von einem VW-Lenker erfasst. Das Reh rannte danach wieder in den Wald. Am VW entstand Sachschaden. Schwäbisch Gmünd-Bettringen: Roller-Lenker schwer verletzt Ein 16-jähriger Junge überquerte am Montagnachmittag, gegen 17 Uhr, die Hölderlinstraße, ohne auf den fließenden Verkehr zu achten. Als ein dort fahrender 63-jähriger Roller-Lenker den Jungen erkannte, leitete er eine Vollbremsung ein, stürzte in der Folge und verletzte sich schwer. Er musste in die Stauferklinik eingeliefert werden. Der Schaden am Fahrzeug beläuft sich auf ca. 150 Euro. Heubach: Gegen Stromkasten gefahren und geflüchtet - Polizei sucht Zeugen Einen Stromkasten der ENBW sowie einen Gartenzaun beschädigte ein unbekannter Fahrzeuglenker, als er zwischen Freitagabend, 23.30 Uhr und Samstagmorgen, 0.30 Uhr, die Adlerstraße befuhr. An dem Gartenzaun entstand geringer Sachschaden. Über die Schadenshöhe an dem Stromkasten liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor. Zeugenhinweise bitte an den Polizeiposten Heubach, Tel. 07173/8776. Aalen: Pkw gegen Fußgänger Ein 55-jähriger Chrysler-Lenker, der am Montagabend, gegen 18.50 Uhr, die Walkstraße in Richtung Alte Heidenheimer Straße befuhr, kollidierte beim Anfahren einen 31-jährigen Fußgänger, welcher die Walkstraße aus Richtung Stadtmitte kommend überquerte . 2016-09-20 08:57 www.t-online.de 18 /100 Unfall in Recklinghausen: überrollt und gestorben "Geisterradler" von Lkw Ein Radfahrer ist in Recklinghausen von einem Lastwagen überrollt worden und kurz darauf im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen gestorben. Wie die Polizei in der Nacht zu Dienstag mitteilte, war der 25-Jährige am Montagabend auf dem Fahrradweg entlang der Bochumer Straße in falscher Richtung unterwegs. Der Fahrer des Lkw habe ihn nicht beachtet und ihn dann mit seinem Fahrzeug frontal erfasst, sagte ein Polizeisprecher. 2016-09-20 08:54 www.t-online.de 19 /100 Luftangriff auf Hilfskonvoi in Syrien Nach dem Ende der Waffenruhe hat es in Syrien schwere Gefechte gegeben. Dabei wurde auch ein Hilfskonvoi der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes angegriffen. Die USA verurteilten den Angriff scharf. Der Vorfall sei ein "schwerer Schlag" für die Friedensbemühungen. Nach dem Ende der Waffenruhe in Syrien sind die Kämpfe mit aller Härte fortgesetzt worden. Nach Angaben der oppositionsnahen "Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte" wurden bei Luftangriffen in der Provinz Aleppo mindestens 20 Zivilisten getötet Die syrische Armee hatte die Waffenruhe am Nachmittag für beendet erklärt. Für internationale Empörung sorgte vor allem der Angriff auf einen Hilfskonvoi der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes. Der Konvoi aus 31 Fahrzeugen wurde nach UN-Angaben westlich von Aleppo bombardiert, als er gerade entladen werden sollte. Es habe sich um eine "Routinefahrt" gehandelt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, bei dem Angriff seien insgesamt zwölf Fahrer und Mitarbeiter des Roten Kreuzes getötet worden. Die Hilfsorganisation "Syria Civil Defense", auch bekannt als "White Helmets", veröffentlichte auf Twitter ein Video, dass nach eigenen Angaben den Ort des Bombardements zeigt. Die Authentizität der Bilder konnte bislang nicht überprüft werden. Der UN-Sekretär für humanitäre Fragen, Stephen O'Brien, sagte, sollte sich der Angriff vorsätzlich gegen die Helfer gerichtet haben, "dann läuft dies auf ein Kriegsverbrechen hinaus". Er rief die Konfliktparteien auf, alle notwendigen Schritte zum Schutz humanitärer Helfer zu unternehmen sowie Zivilisten und zivile Infrastruktur gemäß internationalem Recht zu schützen. Der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, brachte seine "enorme Empörung" über den Vorfall zum Ausdruck. Die UN-Vertreter betonten, dass der Konvoi der Lkws mit Hilfsgütern für die Region Aleppo in intensiven Verhandlungen mit den dortigen Kriegsparteien vorbereitet worden und klar als humanitärer Transport gekennzeichnet gewesen sei. Es gebe "keine Erklärung und keine Entschuldigung, keinen Grund und keine Rechtfertigung dafür, Krieg gegen tapfere und selbstlose humanitäre Helfer zu führen", sagte O'Brien. Er forderte eine Untersuchung. Die USA verurteilten den Angriff auf den Hilfskonvoi scharf. Die Attacke sei eine unerhörte Verletzung der Waffenstillstandsbestimmungen, sagte Außenamtsprecher John Kirby. "Das Ziel des Konvois war dem syrischen Regime und der Russischen Föderation bekannt und doch sind diese Helfer getötet worden", sagte er. Die USA würden jetzt die Aussichten auf eine Zusammenarbeit mit Russland in Syrien prüfen. Zuvor hatte ein hochrangiger Regierungsbeamter gesagt, der Vorfall sei ein herber Rückschlag für die Waffenruhe in Syrien. Nur Russland oder das syrische Regime könnten hinter dem Angriff stehen. Das russische Militär, das die syrische Führung unterstützt, erklärte, die Aufständischen hätten einen Großangriff auf Stellungen außerhalb von Aleppo gestartet, die von der Regierung gehalten werden. Darauf hätten die Regierungstruppen mit "massiver Artillerie" reagiert. Vor dem Treffen der internationalen Syrien-Unterstützergruppe in New York warf die syrische Opposition der Weltgemeinschaft Versagen vor. "Die Welt begnügt sich damit, zuzusehen ohne einzuschreiten", sagte der Koordinator des oppositionellen Hohen Verhandlungskomitees (HNC), Riad Hidschab, in New York. Die Welt stehe aber "in der Verantwortung, dem Handeln dieses kriminellen Regimes ein Ende zu bereiten". Nach der Aufkündigung der Waffenruhe durch die syrische Armee gehe das Blutvergießen unvermindert weiter, so Hidschab. Die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats seien alle "vergeblich" gewesen. Heute kommen in New York die Mitglieder der internationalen Syrien-Unterstützergruppe zusammen. Bei dem Außenministertreffen soll es um eine Standortbestimmung und um den Zustand der zwischen den USA und Russland getroffenen Vereinbarung über eine Waffenruhe für Syrien gehen. Das Treffen findet einen Tag vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zu Syrien statt, an dem auch die Außenminister der USA und Russlands, John Kerry und Sergej Lawrow, teilnehmen. 2016-09-20 08:50 tagesschau.de www.tagesschau.de 20 /100 Palästinenser bei Messer-Attacke bei Hebron erschossen Hebron – Bei einer Messer-Attacke im Westjordanland ist am Dienstag erneut ein palästinensischer Angreifer erschossen worden. Der Palästinenser habe einen Soldaten während einer Untersuchung am Eingang der Ortschaft Bani Naim bei Hebron attackiert, teilte die israelische Armee mit. Daraufhin sei er von israelischen Truppen erschossen worden. Der Soldat sei nicht verletzt worden. Es ist der sechste Angreifer, der seit Freitag bei ähnlichen Angriffen erschossen wird. Nach Wochen relativer Ruhe ist es ein Jahr nach dem Beginn der Gewaltwelle in Israel und den Palästinensergebieten wieder zu einer Eskalation gekommen. Das palästinensische Westjordanland wurde im Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzt und wird weitgehend von Israel kontrolliert. (APA) 2016-09-20 08:49 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 21 /100 Drei Tiroler Musketiere für die zweite Cup-Runde SC Schwaz: Ob bei den Spielern des Erste-Liga-Klubs Floridsdorfer AC zuletzt ein Tiroler Gröstl am Speiseplan stand, ist nicht überliefert. Passen würde es. Denn für den FAC geht die Tiroler Woche heute (18 Uhr) in die zweite Runde. Die Wiener müssen zu Westligist Schwaz, nachdem sie zuletzt in der Meisterschaft den FC Wacker (3:1) in die Schranken gewiesen hatten und am kommenden Freitag die WSG Wattens empfangen. Peter Angerer reagiert mit Humor auf diese Tatsache: „Wir werden den FC Wacker rächen. Der FAC wird merken, dass es nicht gegen alle Tiroler so leicht geht“, grinst der Schwazer Obmann. Aber Spaß beiseite: Natürlich sind die Schwazer gegen den klassenhöheren Club klarer Außenseiter. „Für uns ist es schon allein ein Highlight, weil wir es noch nie in die zweite CupRunde geschafft haben“, erzählt Angerer. Personell kann Trainer Stefan Höller allerdings nicht aus dem Vollen schöpfen. Neben dem rotgesperrten Manuel Wildauer werden auch Tobias Vogler, Johannes Kinzner und Patrick Knoflach fehlen. „Jedes Spiel beginnt bei 0:0“, bedient Höller auch das Phrasenschwein. Der FAC scheint jedenfalls vorbereitet: „Wir haben Schwaz bis ins Detail analysiert“, erklärte FAC-Coach Jürgen Halper. WSG Wattens: Ein bisschen ersatzgeschwächt, aber mit einem klaren Ziel vor Augen, stieg Wattens-Trainer Thomas Silberberger gestern mit seiner Truppe in den Bus, um am späten Nachmittag im Sportzentrum Lindabrunn einzuchecken. Von dort geht heute die Reise zum Regionalliga-Mitte-Klub TSV Hartberg. „Wir wollen auftreten wie ein Erstligist und in die nächste Runde einziehen“, erklärt der Coach, der neben Martin Svejnoha ja auch auf Ersatzgoalie Emanuel Ponholzer, Nils Peter Mörck und Samuel Mansour verzichten muss. Im Bus saß gestern mit Philipp Hanl der etatmäßige Schlussmann der U18. Den Gegner, der aktuell in der Regionalliga Mitte auf Platz sechs liegt, kennt Silberberger aus dem Effeff. Schließlich waren die Steirer vergangene Saison lange auf Kurs Relegation, die ja schlussendlich gar nicht stattfinden sollte. „Viel hat sich im Sommer nicht verändert. Wir wissen, was auf uns zu kommt.“ Aufzupassen gelte es vor allem auf Angreifer Dario Tadic – jener Mann, der schon für die Austria, Lustenau und Wiener Neustadt kickte, in Österreichs Profiligen bereits 31-mal traf und im vergangenen Sommer auch bei der Stürmersuche der WSG zum Thema geworden war. Dass man aber bei einem steirischen Regionalliga-Mitte-Klub mehr verdienen kann, als bei einem Tiroler ProfiKlub, ist auch eine Besonderheit der hiesigen Fußballszene. Doch nicht nur der 26-jährige Angreifer, der auch 14-mal für das österreichische U21Nationalteam aufgelaufen ist, gilt als Hartberger Waffe. „Sie werden mit ihren kopfballstarken Innenverteidigern auch auf Standardsituationen setzen“, weiß Silberberger. Die vom Wattener Coach angesprochenen „Riesen“ im Hartberger Deckungsverbund – Manfred Gollner und Siegfried Rasswalder – haben ja auch schon einige Profiminuten in den Beinen. Was Silberberger aber im Hinblick auf das Meisterschaftsspiel beim FAC (die Wattener bleiben ja bis Ende der Woche gleich in Lindabrunn) auf keinen Fall sehen will, ist auch klar. „Eine Verlängerung ist verboten“, stellt der Coach klar. Denn das können die Wattener im Hinblick auf die dünne Kaderdecke am allerwenigsten brauchen. FC Kitzbühel: Nachdem der FC Kitzbühel zuletzt in der UPC Tirol Liga die ersten Punkte liegen ließ, steht den Gamsstädtern heute (18.30 Uhr) ein echtes Highlight ins Haus. Mit Blau Weiß Linz kommt wieder einmal eine Fußball-Profitruppe in die österreichische Ski-Hauptstadt. Kitzbühel-Trainer Alex Markl kann trotzdem auf einen beeindruckenden Saisonstart seiner Truppe zurückblicken. Nachdem man in der ersten ÖFB-Cup-Runde Westligist Wörgl aus dem Bewerb hievte, gab’s sowohl im Kerschdorfer-Cup als auch in der Meisterschaft nur Siege. Bis eben zum 2:2 am vergangenen Wochenende in Imst. „Wir waren mit dem Kopf schon beim Dienstag. Das war kontraproduktiv“, meinte Trainer Alex Markl. Das Cup-Spiel sei jetzt aber ein „Zuckerl“ für den Verein. Und auch wenn der Cup bekanntlich eigene Gesetze hat, mit einer Überraschung spekuliere man laut Markl nicht: „Das wäre vermessen. Wir rechnen uns nichts aus, wollen das Spiel aber so lange wie möglich offen halten.“ Wer den ehrgeizigen Bergfex Markl aber kennt, weiß, dass in diesen Worten auch sehr viel Taktik steckt. Dass die Gäste aus Linz, die nach dem 0:0 in Wattens vom Samstag ja zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit nach Tirol reisen werden, der Favorit sind, ist sowieso logisch. Schließlich trifft heute ein Viertligist auf einen Zweitligisten. Fehlen wird den Gamsstädtern heute Mittelfeld-Motor Christian Pauli. Der gebürtige Deutsche musste schon zuletzt in der Meisterschaft früh vom Feld, ihm droht eine längere Pause. 2016-09-20 08:48 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 22 /100 Fußball: Labbadia mit dem HSV unter Druck - Wolfsburg empfängt BVB Berlin (dpa) - Nach der Beurlaubung von Viktor Skripnik bei Werder Bremen steht am vierten Spieltag der Fußball-Bundesliga der nächste Trainer unter Druck. Der einstige Retter Bruno Labbadia kann sich im Spiel des Hamburger SV beim Aufsteiger SC Freiburg keine weitere Niederlage erlauben. Deutlich besser steht Borussia Dortmund vor dem Gastspiel beim VfL Wolfsburg mit sechs Punkten da. Auch Eintracht Frankfurt darf beim FC Ingolstadt auf den dritten Saisonsieg hoffen. Außerdem treffen der SV Darmstadt 98 und 1899 Hoffenheim aufeinander. DRUCK: Wenn der HSV in Freiburg gastiert, ist es exakt 477 Tage her, dass Labbadia den Verein in der dramatischen Relegation gegen Karlsruhe vor dem Abstieg bewahrt hat. Inzwischen ist der frühere Torjäger längst nicht mehr unumstritten. Der Saisonstart ging mit nur einem Punkt daneben, auch eine Weiterentwicklung des mit über 30 Millionen Euro aufgepeppten Kaders ist nicht erkennbar. So verzichtete HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer nach dem 0:4 gegen RB Leipzig auf einen klares Treuebekenntnis. In Freiburg heißt es für den Coach: "Verlieren verboten! " RÜCKKEHR: In der vergangenen Saison war Sandro Wagner mit 14 Toren die Lebensversicherung des SV Darmstadt 98. Nach den starken Auftritten war der nach Thomas Müller treffsicherste deutsche Stürmer nicht mehr zu halten. Inzwischen geht der frühere U21Europameister für 1899 Hoffenheim auf Torejagd. "Ich freue mich auf das Spiel", sagt der Angreifer und betont: "Ich hatte dort tolle Mitspieler, fußballerisch wie menschlich, und die Fans in Darmstadt sind großartig. " Sportlich sind beide Clubs mit drei Punkten gleichauf. TORLAUNE: 6:0, 6:0 - besser geht's nicht. Der umgebaute Vizemeister Borussia Dortmund kommt immer mehr in Fahrt. Nach den lockeren Siegen in Warschau und gegen Darmstadt kommt es im Spiel beim VfL Wolfsburg aber zu einer Bewährungsprobe. Dann dürften auch die zuletzt geschonten Stars Mario Götze und Pierre-Emerick Aubameyang wieder auflaufen. Für André Schürrle wird es dagegen kaum zu einem Wiedersehen mit seinem Ex-Club kommen. Der Weltmeister laboriert an einer Innenbanddehnung. AUSWÄRTSSCHWÄCHE: Daheim ist Eintracht Frankfurt unter Niko Kovac wieder eine feste Größe. Fünf der sechs Heimspiele gewannen die Hessen unter dem früheren kroatischen Nationaltrainer. Nun soll auch die Auswärtsschwäche der Hessen endlich abgelegt werden. Nach zuletzt sieben Pleiten in acht Auswärtsspielen unternehmen die Frankfurter beim FC Ingolstadt einen weiteren Anlauf. Der FCI wartet indes noch auf den ersten Saisonsieg, auch wenn ihm der Auftritt beim FC Bayern München (1:3) viel Lob einbrachte. "Wir hatten bisher in jedem Spiel ein Chancenplus, jetzt wollen wir, dass etwas Zählbares rausspringt", sagt der neue Trainer Markus Kauczinski. 2016-09-20 08:45 www.t-online.de 23 /100 Elektroauto: Renault hängt Tesla und BMW ab Kurze News rund ums Auto : Hier finden Sie die neuesten Informationen und bunten Meldungen rund um alles, was zwei oder mehr Räder hat. Beim World of Speed Event auf dem Lake Bonneville in Utah hat ein VW Beetle einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Der Beetle LSR (Land Speed Record) mit einem 2,0-Liter-Turbo-Direkteinspritzer (TSI) erreichte über die Distanz von einer Meile mit 328,195 km/h (205,122 mph) die schnellste, jemals für einen Beetle dokumentierte Geschwindigkeit. Für die Spitzengeschwindigkeit von über 300 km/h wurde der Beetle LSR in weiten Teilen überarbeitet und dem vorgegebenen Reglement für Salz-Rekordfahrten angepasst: Die Motorleistung des 2,0 Liter-TSI mit neuem Turbolader, anderen Kolben, Nockenwellen, Pleuel und Zylinder-Kopf-Modifikationen wurde auf 550 PS gesteigert. Renault ist der innovationsstärkste Elektroautohersteller der letzten fünf Jahre. In einer nun veröffentlichten Studie des Center of Automotive Management (CAM) landen die Franzosen mit ihrer umfangreichen Modellpalette knapp vor dem amerikanischen Luxus-Stromer-Spezialisten Tesla und BMW aus Deutschland. Betrachtet wurde der Zeitraum von 2011 bis 2016. Allerdings konnten die Verfolger im laufenden Jahr nachlegen, Tesla etwa mit Facelifts und neuen Modellen, BMW mit dem gerade auf 300 Kilometer Reichweite verbesserten Kleinwagen i3. Auf den weiteren Rängen folgen VW, Daimler, Nissan und Mitsubishi. Anfang 2017 kommt mit dem Volvo V90 Cross Country ein Nachfolger für den Offroad-Kombi XC70 auf den Markt. Neben kernigem Äußeren bietet dieser auch Allradantrieb serienmäßig. Die Schlechtwege-Variante des Businessklassen-Kombis V90 verfügt über eine um sechs Zentimeter höher gesetzte Karosserie und diverse Anbauteile im Geländewagen-Look. Dazu zählen ein Unterfahrschutz an Front und Heck, Beplankungen an den Fahrzeugflanken und eine spezielle Dachreling. Preise für das neue Modell nennen die Schweden noch nicht, den Vorgänger gab es mit vergleichbarem Antrieb zuletzt ab rund 47.000 Euro Die Nachfrage nach dem neuen Seat Ateca ist beträchtlich. Mehr als 11.000 Bestellungen registrierte die deutsche Seat-Dependance innerhalb von nur zwei Monaten. Damit ist der fesche Spanier mit deutschen Wurzeln für 2016 so gut wie ausverkauft. Zu haben ist das Kompakt-SUV mit der frischen und sympathischen Optik auch noch mit einem 150 PS starken 1,4-Liter-Benziner mit Sechsgangschaltug oder Sechs- und Siebengang-DSG und mit einem 1,6-Liter-TDI mit 115 PS und einem Zweiliter-TDI, der wahlweise 150 oder 190 PS leistet und mit den selben Getriebevarianten angeboten wird. +++ Jaguar XE muss umziehen +++ Aufgrund der großen Nachfrage nach den beiden jüngsten Modellen, dem F-Pace und dem XE, wird Jaguar die Produktion des XE schrittweise vom benachbarten Solihull ins Werk Castle Bromwich verlegen. Damit wird die Fertigung aller Limousinen und Sportwagen wieder am Standort Birmingham konzentriert. Die zurückliegende Investitionen von über eine Milliarde Pfund Sterling (1,18 Milliarden Euro) in neue Press-Straßen, den Karosseriebau und die Endmontage ermöglicht die flexible Montage der drei auf einer gemeinsamen Aluminium-Architektur aufbauenden Baureihen XE, XF und FPace im Fertigungsverbund in den West Midlands. Mit einer Plug-in-Hybridversion ergänzt Porsche das Antriebsangebot beim Panamera. Der Panamera 4 E-Hybrid kostet mindestens 107.553 Euro. Die Auslieferung startet im April. Als Verbrenner kommt der neue 2,9-Liter-Biturbomotor zum Einsatz, der im Hybridmodell 243 kW/330 PS leistet. Im Verbund mit dem 100 kW/136 PS starken E-Motor kann der Panamera auf eine Gesamtleistung von 340 kW/462 PS zurückgreifen. Der Normverbrauch soll bei 2,5 Liter auf 100 Kilometern (56 Gramm CO2/km) liegen, die elektrische Reichweite gibt der Hersteller mit 50 Kilometern an, was die Limousine in den meisten Märkten für die staatlichen Förderprogramme qualifiziert. In die Nähe der niedrigen Normverbrauchswerte kommt der Panamera-Fahrer aber nur mit vollgeladener Batterie. Der flüssigkeitsgekühlte 14,1-kWh-Akku lädt an einer normalen Steckdose in knapp sechs Stunden auf, wer sich die optionale 7,2-kW-Ladetechnik bestellt, kann im günstigsten Fall nach 3,6 Stunden von der Ladesäule abkoppeln. Die Buchstaben "OPC" sind nicht nur Opel-Fans ein Begriff. Autos mit dem Gütesiegel des Opel Performance Centers stehen für eine besonders sportliche Note. Und weil es den neuen Astra OPC noch nicht gibt, bietet Opel bis dahin auf Wunsch ein OPC-Line-Sport-Paket. Dieses verleiht dem Fahrzeug mehr Dynamik und Sportlichkeit. Zur Wahl stehen sechs MetallicTöne. Das Paket ist ab sofort für den Astra-Fünftürer bestellbar. Der Preis: 1150 Euro. Und wer es noch heißer mag, kann spezielle Außenspiegelblenden in Carbon-Optik oder gebürstetem Aluminium (99,50 Euro) und Nebelscheinwerfereinfassungen (ab 85,50 Euro) ordern. Das ab Oktober in Deutschland erhältliche Sport-Coupé Infiniti Q60 wird zum Basispreis von 44.500 Euro angeboten. Der Zweiliter-Turbomotor mit vier Zylindern leitet seine 211 PS Leistung sowie 350 Newtonmeter Drehmoment an die Hinterräder. Der Q60 mit 3,0-Liter-V6-Motor soll zu einem späteren Zeitpunkt in den Markt eingeführt werden, seinen Preis hat Infiniti noch nicht bekanntgegeben. Fiat bringt seinen neuen Kompakten Tipo nach Limousine und Schrägheck jetzt auch als Kombi-Variante auf den Markt. Der Lademeister des Trios mit 550 Liter großem Kofferraum kostet ab 15.990 Euro. Der Stauraum ist nicht nur groß, sondern auch variabel: Die Rücksitze lassen sich im Verhältnis 60 zu 40 umklappen, und dank des "Flip&Fold"-Systems entsteht bei Bedarf eine ebene Ladefläche für Gegenstände bis zu 1,80 Meter Länge. Dazu gibt es zwei seitliche Staufächer, eine einrollbare Abdeckung mit Höhenverstellung und eine serienmäßige Dachreling. Vier Euro-6-Motorisierungen stehen zur Wahl: zwei Diesel mit 1,3 Liter Hubraum und 95 PS oder mit 1,6 Liter und 120 PS sowie zwei 1,4-Liter-Benziner als Sauger mit 95 PS oder als Turbo mit 120 PS. Ferrari baut entgegen früherer Pläne ein weiteres Exemplar des Supersportwagens LaFerrari. Eigentlich war die Produktion des Coupés bereits 2015 nach 499 gebauten Einheiten eingestellt worden. Das 500. Fahrzeug soll nun jedoch zugunsten der Opfer des schweren Erdbebens Ende August in Mittelitalien versteigert werden. Dabei dürfte ein siebenstelliger Betrag zusammenkommen. Die Turbo-Version bekommt ein Performance Paket, das Fahrleistungen und Agilität verbessert. Damit steigt die Leistung des 3,6-Liter großen V6 um 40 PS auf 440 PS. Der PerformanceMacan wird 0,4 Sekunden schneller und sprintet in 4,4 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 272 km/h, das sind sechs km/h mehr als bisher. Das Performance Paket umfasst neben der Leistungssteigerung eine neu entwickelte Bremsanlage, ein tiefer gelegtes, aktives Sportfahrwerk, eine Sportabgasanlage und das Sport Chrono-Paket. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe PDK ist im Sportmodus auf sehr kurze Schaltzeiten, optimale Schaltpunkte und Drehmomentüberhöhung während der Schaltvorgänge für maximale Beschleunigung ausgelegt. Die üblichen optischen Aufwertungen stehen auch in Verbindung mit der PerformanceAusstattung zur Wahl. So lässt sich der Macan Turbo mit dem Exterieur-Paket Turbo, 21-ZollRädern, LED-Hauptscheinwerfern sowie zahlreichen Design-Elementen in Schwarz individualisieren. Beim Interieur umfasst das Turbo-Paket unter anderem eine schwarze LederAlcantara-Ausstattung, farbige Applikationen, Carbon-Elemente und Türeinstiegsblenden mit weiß beleuchtetem Modellschriftzug. 91.142 Euro kostet der Macan Turbo mit Performance Paket. +++ BMW 7er soll mit zwei Türen weniger auskommen +++ Der neue BMW 7er, das Flaggschiff aus München, bekommt eine Coupé-Variante zur Seite gestellt. Das berichtet das Finanz-Nachrichtenportal "Bloomberg". Unbestätigten Gerüchten zufolge soll der sportliche Zweitürer bis 2019 auf den Markt kommen. Der neue BMW 7er, mit Gestensteuerung oder Parken per Fernbedienung, ist demnach nicht so erfolgreich wie erhofft. Trotz einer Verdoppelung der Verkaufszahlen liegt die OberklasseLimousine weit hinter der Mercedes S-Klasse zurück. Von dieser gibt es inzwischen sechs Versionen - unter anderem auch ein Coupé und eine Cabrio-Variante. Wenn BMW Anfang 2017 die neue Generation 5er auf den Markt bringt, kommt die BusinessLimousine mit einem Überwachungstool: So kann sich der Besitzer in Echtzeit aus beliebiger Entfernung sein geparktes Fahrzeug auf dem Smartphone in 3D ansehen. Der im Display der Mittelkonsole angezeigte Blick auf das Auto in Vogelperspektive, mit dem man besonders gut in enge Parklücken rangieren kann, ist bereits aus Modellen verschiedener Hersteller bekannt. Die 3D-Ansicht wird aus Bildern verschiedener am Auto installierter Kameras zusammengesetzt. Neu ist, dass man sich in Echtzeit in diese Ansicht einloggen kann. Weil Fahrerassistenzsysteme und Connectivity-Dienste verschmelzen, zeigt das Smartphone dann - egal, wo man gerade ist - eine aktuelle 3D-Ansicht des Autos und ermöglicht so aus der Ferne einen Kontrollblick auf das geparkte Fahrzeug. Ein Spezial-Lkw mit dem passenden Namen "The Iron Knight" hat jetzt zwei neue BrummiRekorde aufgestellt. Auf der 1000-Meter-Distanz erreicht das 4,5 Tonnen schwere Gefährt von Volvo Trucks eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 169,09 km/h und legt die Strecke aus dem Stand in 21,29 Sekunden zurück. 131,29 km/h schafft er auf der 500-Meter-Distanz als mittleres Tempo und braucht 13,71 Sekunden, um sie zurückzulegen. Auf 2400 PS bringt es der Weltrekord-Brummi, auf der Straße erreicht er damit eine Höchstgeschwindigkeit von 276 km/h. Dazu bedarf es auch besonderer Reifen. Am Lenkrad des Weltrekordlers saß die schwedische Rennfahrer-Legende Boije Ovebrink, die neben dem Sieg im Truck-Gran-Prix bereits fünf Geschwindigkeitsrekorde mit Lkw aufgestellt hat. Gefahren wurde dieses Mal auf einer hierfür abgesperrten Teststrecke in Nordschweden. Auf Basis des Dacia Duster könnte bald ein neues Mini-SUV erscheinen. Auf der Internationalen Auto Show in Moskau hat der russische Autobauer den X-Code Concept vorgestellt. Die Serienversion wird nicht vor 2018 erwartet. Das SUV mit bulliger Front trägt wie schon die Modelle X-Ray und Vesta ein X in der Seitenansicht. Angetrieben werden könnte das unter 4,50 Meter große Mini-SUV mit dem 78PS-Motor aus dem Vesta. Der Preis soll unter 15.000 Euro liegen. Renault-Nissan ist seit Mitte 2014 Mehrheitseigner von Lada und liefert die technischen Plattformen für neue Modelle. Ein Plus an Dynamik verspricht der 2,0 TSI-Motor mit 220 PS und 350 Newtonmeter Drehmoment. Bekannt aus dem Golf GTI, verleiht er nun auch dem Tiguan einen sportlichen Charakter: In 6,5 Sekunden geht es auf 100 km, maximal sind 220 km/h drin. Der 2,0 TSI wird serienmäßig mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und Allradantrieb 4Motion angeboten. Noch etwas stärker ist der neue, aus dem Passat bekannte Biturbo-Diesel. Für den Sprint auf 100 km/h benötigt der Tiguan BiTurbo gerade einmal 6,5 Sekunden, er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 228 km/h. Das maximale Drehmoment von 500 Newtonmetern wird per 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und 4Motion Allradantrieb auf die Straße übertragen. Beide Motorisierungen sind in Verbindung mit der Highline-Ausstattungslinie bestellbar; die Preise starten ab 42.700 Euro für den Tiguan BiTurbo und 39.625 Euro für den Tiguan 2.0 TSI. Der 911 Targa ist der moderne Klassiker unter den Elfern. Jetzt hat Porsche Exclusive diesen besonderen Stil weiter kultiviert und die 911 Targa 4S Exclusive Design Edition entwickelt. Das Sammlerstück präsentiert sich in Ätnablau, der Serienfarbe für den 356 B (T5) in den Jahren 1960 und 1961. Zahlreiche Elemente sind in seidenglänzendem Weißgoldmetallic gehalten. Auch im Innenraum setzt sich die eigens abgestimmte Farbkombination des exklusiven Targa fort. In vielen Einzelheiten zeigt das Interieur eine hochwertig erweiterte Ausstattung, die mit viel Liebe zum Detail in Handarbeit veredelt ist. Die Edition mit 420 PS starkem Bi-TurboBoxermotor ist nur für eine begrenzte Zeit lieferbar. 2016-09-20 08:45 www.t-online.de 24 /100 Tennis: Lisicki erreicht in China das Achtelfinale Guangzhou (dpa) - Die frühere Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki hat beim WTA-Tennis-Turnier in Guangzhou souverän das Achtelfinale erreicht. Die Berlinerin siegte gegen Kwan Yau NG 6:2, 6:0 und trifft nun in der nächsten Runde auf die Chinesin Shuai Peng. Tatjana Maria (Bad Saulgau) war indes als zweite deutsche Spielerin in der ersten Runde ausgeschieden. 2016-09-20 08:44 www.t-online.de 25 /100 A6/Ramstein-Miesenbach, Auffahrunfall Leichtverletzt nach Ramstein-Miesenbach (ots) - Am Montagnachmittag kam es auf der A6 zwischen den Ausfahrten Einsiedlerhof und Ramstein-Miesenbach zu einem Auffahrunfall. Bei hohem Verkehrsaufkommen staute sich der Verkehr in Fahrtrichtung Saarbrücken. Der Fahrer eines Kleintransporters erkannte die Situation zu spät und fuhr am Stauende ungebremst auf einen Lkw auf. Der Citroen Jumper wurde durch den Aufprall so stark beschädigt, dass er nicht mehr fahrbereit war und abgeschleppt werden musste. Glücklichen Umständen war es zu verdanken, dass der 26 jährige Citroen-Fahrer nur leichte Verletzungen erlitt. Während der Unfallaufnahme und den Bergungsarbeiten war der rechte und der mittlere Fahrstreifen gesperrt. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf 25.000 Euro. 2016-09-20 08:42 www.t-online.de 26 /100 Bielefelder Zoll kontrolliert an A44/ Großes Aufgebot von Zoll, Polizei und weiteren Zusammenarbeits Bielefeld (ots) - Das Hauptzollamt Bielefeld hat am letzten Donnerstag mit 115 eigenen Einsatzkräften eine Großkontrolle an der A 44 in der Nähe des Autobahnkreuzes Bad Wünnenberg durchgeführt. In beiden Fahrtrichtungen wurde dazu zeitweise der gesamte Verkehr über die Parkplätze Sintfeld geleitet. Prüfungsschwerpunkte waren die unterschiedlichen Formen von Schwarzarbeit z. B. Leistungsbetrug, Scheinselbstständigkeit und Einhaltung des Mindestlohns. Dazu wurden 278 Fahrzeugführer und deren Beifahrer zu ihren Arbeitsverhältnissen befragt. Umfangreiche Ermittlungen des Sachgebiets Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Biele-feld sind nun erforderlich um Unregelmäßigkeiten und Verstöße gegen geltende Bestimmungen festzustellen. Außerdem suchten die Zöllner in ausgesuchten Fahrzeugen nach Waren, deren Einfuhr verboten ist (illegale Drogen, Waffen, Schmuggelzigaretten). 23 PKW, 10 Kleintransporter, 33 LKW mit insgesamt 88 Personen mussten sich einer intensiven Prüfung unterziehen. Zusätzlich waren Kräfte der Landespolizei vor Ort um Fahrzeuge z. B. hinsichtlich der Lenk- und Ruhezeiten sowie der Ladungssicherung zu kontrollieren. Mitarbeiter des Ausländeramts Paderborn, des Veterinäramtes des Kreises Paderborn und der Bezirksregierung Detmold führten Prüfungen innerhalb ihrer Zuständigkeiten durch. Nur unter Mithilfe des Technischen Hilfswerks, das für die Ausleuchtung der Kontrollstelle in den frühen Morgenstunden sorgte und Zelte für die Befragungen zur Verfügung gestellt hatte, konnte eine Maßnahme von solcher Größe durchgeführt werden. Die sichere Umleitung des Verkehrs über die Parkplätze wurde durch Polizei und die Autobahnmeisterei Bad Wünnenberg gewährleistet. 2016-09-20 08:42 www.t-online.de 27 /100 Erdbeben in Italien: Neuer Erdstoß mit Magnitude 4,1 Amatrice – Das von einem schweren Erdbeben im August zerstörte Gebiet zwischen den mittelitalienischen Regionen Latium und Marken kommt nicht zur Ruhe. Ein Erdstoß mit Magnitude 4,1 ist in der Nacht auf Dienstag registriert worden. Das Epizentrum lag zwischen den Gemeinden Amatrice und Accumoli, die beim Erdbeben im August mit insgesamt 297 Todesopfern zerstört worden waren. Weitere Nachbeben mit Stärke 3,2 und 3,4 folgten, berichtete das italienische Institut für Geologie und Vulkanologie. Die neuen Erdstöße lösten Angst unter den Obdachlosen in Amatrice aus. 850 Menschen leben noch in Zeltlagern, die ab dem kommenden Freitag abgebaut werden sollen. Denn wegen des zunehmend schlechten Wetters sollen demnächst keine Menschen mehr in Zeltlagern übernachten, berichtete der Bürgermeister von Amatrice, Sergio Pirozzi. Hunderte Einwohner der Gemeinde Amatrice wollen aber ihr Dorf nicht verlassen. „Besser in den Wäldern zu leben, als unsere Landwirtschaftsunternehmen zu verlassen“, betonten mehrere Familien, die in Campern und Wohnmobilen übernachten. Einige Familien richteten auch selber Zeltlager ein. Sie fürchten die Kälte und den Regen nicht. Insgesamt 249 Personen, die bisher in den Notlagern in Amatrice untergebracht waren, erklärten sich aber bereit, in Hotels zu ziehen, bis im Frühjahr Bungalows aufgebaut worden sind. (APA) 2016-09-20 08:32 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 28 /100 Prozess gegen Amokfahrer von Graz startet Graz – Im Grazer Straflandesgericht beginnt heute der Prozess gegen Alen R., der im Vorjahr bei seiner Amokfahrt durch die Grazer Innenstadt drei Menschen getötet und zahlreiche Personen zum Teil schwer verletzt hat. Da er als nicht zurechnungsfähig eingestuft wurde, gibt es nur einen Antrag auf Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Sieben Sachverständige und über 130 Zeugen sind geladen, darunter auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. Er war mit seiner Vespa in der Stadt unterwegs und konnte dem Amokfahrer gerade noch ausweichen. Der 27-Jährige raste am 20. Juni 2015 mit einem Geländewagen unter anderem durch die Fußgängerzone in der Herrengasse. Drei Menschen waren sofort tot, ein Mann wurde schwer verletzt und starb einige Monate später, mehr als 100 Personen wurden teilweise beim Flüchten vor dem Fahrzeug verletzt. 130 Zeugen sind geladen, darunter auch drei psychiatrischen Sachverständigen und andere Gutachter. Der Prozess wurde für neun Tage anberaumt. (APA/TT.com) 2016-09-20 08:21 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 29 /100 Elektromobilität: Spaßbremse Elektromotorrad Diese Stille ist beeindruckend. Die Fahrt auf der Zero FXS ist Motorradfahren im schalldichten Raum. Ein völlig anderes als das bekannte Fahrgefühl. Kein Wunder: Angetrieben wird das Motorrad von einem Elektromotor. Zero fertigt seit zehn Jahren elektrisch angetriebene Bikes und ist das Pendant zu Tesla bei den Elektroautos: Pionier und Premiumhersteller zugleich. Von dem kalifornischen Motorradbauer sind in Deutschland einige Hundert Maschinen zugelassen, das reicht, um Marktführer bei Elektromotorrädern zu sein. Jetzt kommt das neue Modell FXS dazu. Das S steht für Supermoto, eine Art ursprüngliches Motorrad. Gar nicht ursprünglich ist dagegen der Antrieb: Die Maschine hat einen neu entwickelten Motor, der effizienter sein und schneller abkühlen soll als der bisherige Zero-Motor. Es gibt ihn in zwei Leistungsstufen, mit 20 kW (27 PS) und 33 kW (44 PS). Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung sind fast gleich. Den wirklichen Unterschied machen die beiden verbauten Akkus aus: In der stärkeren Motorvariante haben sie eine Leistungsfähigkeit von 6,5 Kilowattstunden (kWh) und eine kombinierte Reichweite von 84 Kilometern, im schwächeren Modell sind diese Werte jeweils halb so hoch. Dafür sind dessen Akkus doppelt so schnell aufgeladen. Knapp fünf Stunden dauert der Vorgang. Zu aktuellen Preisen kostet das Aufladen somit 0,67 Euro beziehungsweise 1,34 Euro bei den starken Akkus. Auf hundert Kilometer fallen also etwa 1,50 Euro Energiekosten an. Günstiger ist nur Laufen. Für beide Varianten braucht man den Führerschein A2. Der berechtigt zum Führen von mittelschweren Krafträdern bis 35 kW. Zero bietet für die FXS allerdings auch eine Drosselung auf 11 kW (15 PS) an – und erreicht so gleich zwei neue Zielgruppen: zum einen 16-Jährige, zum anderen Ältere, die ihren Autoführerschein vor dem 1. April 1980 gemacht haben. In der gedrosselten Variante werden die beiden leistungsstarken Akkus verbaut. Für die Behörden ist die Dauerleistung von 11 kW das entscheidende Kriterium. Für die Kundschaft zählt indes die maximale Leistung, 33 kW (44 PS). Unsere Testfahrt fand in einer Gruppe mit fünf Motorrädern statt, von denen eines gedrosselt war. Welches es war, blieb bis zum Schluss ein Geheimnis, weil alle gleich schnell waren. Die Fahrt ging durch das schwäbische Remstal östlich von Stuttgart. Es macht Spaß, das leichte und leise Motorrad auf den engen Straßen und vorbei an Weinbergen zu lenken. Man sitzt hoch, aber sicher im Sattel. Muss nicht kuppeln, weil ein Elektromotor nicht geschaltet wird. Und ist überwältigt von der Ruhe. Das Fahrgefühl ist jedoch nur von kurzer Dauer. Nach 50 bergigen und kurvigen Kilometern folgt eine stundenlange Rast. Die Akkus sind fast leer und das Laden dauert. Im flachen Stadtverkehr, ohne Blitzstarts an grünen Ampeln und unter strikter Einhaltung des Höchsttempos mag die theoretische Reichweitenangabe fahrbar sein. Außerhalb ist sie es nicht. 42 Kilometer mit den kleinen Akkus sind völlig indiskutabel. Das entspricht in der Praxis letztlich 15 Kilometern hin und 15 her. Eine Umleitung wegen einer Baustelle oder Stau kann Schieben zur Folge haben. Denn wo gibt's im Remstal Ladestationen? Man steigt immer mit einem schlechten Gefühl auf ein Elektromotorrad, denn jede Fahrt beginnt im Reservemodus. 2016-09-20 08:14 ZEIT ONLINE www.zeit.de 30 /100 „Geht‘s noch?“ Wie Worte wirken Bist du behindert oder was? Du Spasti! Scheißlehrer! Scheißausländer! – Genug gehört? Vermutlich schon längst. Rund 60.000 deutschen Lehrern jedenfalls reicht es. Sie machen sich große Sorgen: „Wir erleben eine Aggressivität, eine Sprache des Hasses, der Geringschätzung und Diskriminierung, persönliche Beleidigungen, bewusste Kränkungen und Ausgrenzung in Wort und Handeln.“ Der Bayerische Landeslehrerverband (BLLV), die größte Pädagogenorganisation unserer nördlichen Nachbarn, macht mit einem Manifest auf die Verrohung der Sprache – nicht nur an Schulen – aufmerksam, mit all ihren negativen Auswirkungen darauf, wie Menschen täglich miteinander umgehen. „Haltung zählt“ ist der Name der Initiative, die deutliche Worte findet gegen die alltäglich gewordene totale verbale Entgleisung. Eine Sprache voller Hass Du Kellerassel! Es sind Bezeichnungen – in diesem Fall für Kinder armer Eltern – so voller Hass, die immer mehr Menschen nachdenklich stimmen. Die schockieren. Auch oder gerade weil sie von Jugendlichen und sogar von Kindern stammen. Doch auch wenn sich viele fragen, wo das alles noch hinführen soll – die Gefahr, diese Entwicklung hinzunehmen, ist sehr groß. Dabei wurden die Grenzen längst überschritten. „Darf ich alles sagen, nur weil es die anderen auch tun? Ist es vielleicht schon gar nichts Besonderes mehr, ,Fotze‘ zu sagen?“, fragt sich BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Sie gehört wohl zu jenen Menschen, die sich ganz automatisch entschuldigen, wenn ihnen einmal ein drastisches Schimpfwort „herausgerutscht“ ist, die vielleicht noch über sich selbst erschrecken. Jetzt hält sie sich nicht zurück, in der Schule Aufgeschnapptes oder von Lehrerkollegen Weitererzähltes direkt anzusprechen. Es geht darum, bewusst zu machen, welche Folgen es hat, wenn Anstand und Respekt verloren gehen. Emotional aufgehetzt Das nun vorgestellte Manifest, das in Deutschland große Anerkennung fand, macht Tabubrüche, die längst keine mehr sind, zum Thema. Mehrere bedeutende deutsche Organisationen haben es bereits unterschrieben. Doch dabei solle und könne es nicht bleiben: Wie Fleischmann sagt, „müssen wir dieser Entwicklung entgegenwirken. Und wir können das auch.“ Denn in der Schule sitze die Gesellschaft von morgen. „Wir Erwachsene sind ihre Vorbilder. Unser Verhalten färbt auf Kinder und Jugendliche ab. Kinder lernen am Vorbild, leider auch am schlechten!“ Und es sind nicht nur die sozialen Netzwerke dafür verantwortlich: Die Sorge der Pädagogen gilt der zunehmenden Aggressivität in vielen Bereichen des Lebens – in der Politik, den Medien. Fleischmann: „Wir beobachten, wie extreme Gruppierungen und Personen den Boden bereiten für Zwietracht und Gewalt. Das gefährdet unsere Demokratie.“ Die Gesellschaft solle gespalten, Menschen emotional aufgehetzt werden, heißt es in dem Manifest. „Hass, Aggressionen und Angst aber zerstören Gemeinschaft – ob im Klassenzimmer oder zwischen den Nationen. Sachliche und respektvolle Kontroversen, wie wir sie in der Gesellschaft und im privaten Leben brauchen, werden erschwert.“ „Aggressive Sprache und aggressives Handeln stehen in engem Zusammenhang“, bestätigt der Neurobiologe Joachim Bauer aus Freiburg, der sich ausführlich mit der Wirkung von Worten beschäftigt. Er warnt eindringlich vor einer weiteren Verrohung der Sprache, eine Untersuchung an Schulen unter seiner Regie hat diesen Trend bestätigt. „Die Art und Weise, wie wir vor Kindern und Jugendlichen sprechen, wird sie prägen. Das hat Folgen für die Gesellschaft“, sagte der Psychotherapeut bei der Vorstellung des Manifests. Die österreichische Sprachwissenschafterin Ruth Wodak bedauert, dass kritisches Zuhören oder Hinterfragen verloren gingen. Sie begrüßt jede Initiative, die Hasssprache entgegenwirke. „Die Zahl der persönlichen Angriffe nimmt zu, wie bei bevorstehenden Wahlen aktuell zu bemerken ist – ob in Deutschland, den USA oder in Österreich. Ins rechte Lager tendierende Bewegungen neigen stark dazu, ihre politischen Gegner schlechtzureden, da geht es nicht mehr um eine sachliche Diskussion über divergierende Positionen und Inhalte.“ Der Wechsel zwischen Angstmacherei und dem Versuch, sich selbst als „Retter in der Not“ zu präsentieren, sei ein recht typisches Muster solcher Kampagnen. Das Spiel mit der Angst Simone Fleischmann war selbst Grundschulleiterin: „Kinder haben keine Angst vor anderen Menschen, sie wollen sie kennen lernen und wissen: Was haben sie mitgemacht? Und sie wollen helfen. Bis sie von Erwachsenen Ausdrücke hören wie ,Dreckspack‘, ,die verpesten unsere Welt‘ oder ,Flüchtlingswelle‘. Und natürlich bekommen sie Angst, weil sie wissen, eine Welle kann gefährlich sein, und die Pest, die führt zum Tod. Und sie stellen Fragen wie ,Sterben wir dann alle?‘.“ Die Angst der Kinder von heute aber sei die Angst der Gesellschaft von morgen. Das Manifest ist an alle gerichtet, die nicht mehr zuhören wollen. Fleischmann: „Sie sollen Haltung zeigen, andere zur Rede stellen. Und nicht weitergehen, wenn der Nachbar ,Scheißausländer‘ brüllt, sondern fragen ‚Geht’s Ihnen noch gut?‘.“ (Michaela S. Paulmichl) 2016-09-20 08:03 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 31 /100 Stilkolumne: Baggy is back Die bequem geschnittene Hose war nie weg. Wer mal persönlich mit einem Superhelden gesprochen hat, der weiß, dass die Kleidung vor allem eines sein muss: praktisch. Der Schlabberlook birgt die Gefahr des sich Verfangens oder Hängenbleibens. Zudem könnte der der Held hier letzten Endes sogar nur in Unterhosen da stehen. Wie sähe das denn aus? Und die Batmantheorie kann ich auch nicht teilen. Batman, auch Superman, kämen wohl besser mit Hippies zurecht als mit dem Wahlkampfteam eines Donald Trump. Wer solche Behauptungen aufstellt, der hat, wie eingangs schon angedeutet, noch nie persönlich mit einem Superhelden gesprochen. Dafür gibts den *Daumenhoch*! :-D Oder es ist einfach nur ein kurzlebiger Gag, denn der Grund für das lange Anhalten der Skinny Jeans ist einfach der, dass es zweifellos auch weiterhin zur Distinktion taugt, gegenüber beleibteren Zeitgenossen. Enge Hosen sind im Rock und Punk sehr verbreitet / gewesen. Also die Musikrichtungen, die schon immer für angepasst und brav standen. Nette Herleitung... Aber mehh Oder es ist einfach der wiederkehrende Modezyklus von weit auf schmal und wieder zurück, dem sich der "modebewusste" Mensch beugt. 2016-09-20 07:59 Tillmann Prüfer www.zeit.de 32 /100 Tulsa: Proteste nach Tod von unbewaffnetem Schwarzen Demonstranten haben nach dem Tod eines unbewaffneten Schwarzen die Festnahme der beteiligten Polizistin gefordert. Etwa 30 Menschen versammelten sich vor dem Gerichtsgebäude der Stadt Tulsa in Oklahoma. Der Organisator des Protestes verlangte, die weiße Polizistin, die den 40Jährigen erschossen hatte, müsse sofort festgenommen werden. Sie ist derzeit beurlaubt. Bereits zuvor hatte es wegen des Vorfalls am vergangenen Freitag eine Kundgebung gegeben. Nun veröffentlichte die Polizei ein Video des Vorfalls. Darin ist zu sehen, wie der 40-jährige Terence C. mit erhobenen Händen auf seinen Geländewagen zuläuft, hinter ihm eine Polizistin, dann kommen Kollegen hinzu. Laut Angaben der Behörde wurden ein Taser und eine Schusswaffe gegen den Mann eingesetzt. Angeblich habe er nicht auf die Ansprache der Polizisten reagiert. Die Amerikanische Bürgerrechtsunion ACLU verlangte die Anklage der Polizistin. Zudem hätten Polizisten um C. herumgestanden und ihn verbluten lassen, anstatt ihm zu helfen, sagte der ACLU-Direktor für Oklahoma, Ryan Kiesel. Polizeisprecherin Jeanne MacKenzie sagte, sie könne keine Auskunft darüber geben, für welche Fälle es Polizeivorschriften für medizinische Hilfe gebe. Eine Statistik des Guardian zeigt, dass in den USA noch nie so viele junge Schwarze von Polizisten erschossen worden sind wie im vergangenen Jahr. Insgesamt seien 1.134 Menschen von Polizisten erschossen worden, davon waren 577 weiß, 300 schwarz und 193 hispanischer Abstammung. Junge schwarze Männer im Alter von 15 bis 34 Jahren werden demnach neunmal so oft Opfer von tödlicher Polizeigewalt wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Helicopter Video of Tulsa Police Shooting https://t.co/KeMJ8rGDE4 2016-09-20 07:53 ZEIT ONLINE www.zeit.de 33 /100 Taifun bringt erneut Regenfälle und heftige Sturmböen in Japan Tokio – Erneut hat ein Taifun Japan mit heftigen Regenfällen und Sturmböen überzogen. Die nationale Wetterbehörde warnte am Dienstag vor Erdrutschen in weiten Teilen des Landes. Der Wirbelsturm „Malaka“ war in der Nacht auf der südlichsten Hauptinsel Kyushu auf Land getroffen. Er bewegte sich mit 40 Kilometer pro Stunde und Windgeschwindigkeiten nahe des Zentrums von bis zu 180 Kilometern in der Stunde Richtung Ostjapan. Am Mittwoch dürfte er sich abschwächen. Der Flug- und Bahnverkehr wurde durch die starken Winde und Regenfälle behindert, Dutzende Flüge mussten gestrichen werden. Es ist bereits das sechste Mal in diesem Jahr, dass ein Taifun auf den Inselstaat traf. Das ist die zweithöchste Zahl seit Erfassung vergleichbarer Daten im Jahr 1951. (APA/dpa) 2016-09-20 07:49 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 34 /100 Chicago will mit mehr Polizisten gegen grassierende Gewalt kämpfen Chicago – Mehr Polizisten sollen Chicago helfen, gegen die grassierende Welle der Gewalt angehen. Bürgermeister Rahm Emanuel kündigte für Dienstag eine Rede zur öffentlichen Sicherheit an. Örtliche Medien erwarteten, dass er darin eine Aufstockung der Polizei ankündigen wird. In der drittgrößten Stadt der USA wurden 2016 bisher mehr Menschen ermordet als in New York und Los Angeles zusammen. Gründe liegen vor allem in vielen illegalen Waffen, zersplitterten Gangs und sozialen Problemen. Ein Vergleich mit New York zeigt, dass dort mehr Polizei dazu beitrug, das Gewaltproblem der ungleich größeren Stadt besser in den Griff zu bekommen. Die Metropole im US-Bundesstaat Illinois mit 2,7 Millionen Einwohner gilt als eine der am stärksten nach Hautfarben getrennten Städte in den USA. Zwar sind rund ein Drittel der Chicagoer schwarz, 45 Prozent weiß und 30 Prozent Hispanics – die Stadt ist also gemischt. In den Armenvierteln im Süden wohnen allerdings zu mehr als 90 Prozent Schwarze, der reiche Norden ist überwiegend von Weißen bewohnt. Das Einkommen in den schwarzen Vierteln sank seit dem Jahr 2000, in den Stadtteilen mit weißer Mehrheit hingegen stieg es. (APA/dpa) 2016-09-20 07:40 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 35 /100 Führungsstil: "Menschlichkeit rechnet sich" Sabine Hockling war lange selbst Führungskraft in verschiedenen Medienhäusern. Mit Ulf Weigelt schrieb sie den Ratgeber Arbeitsrecht. Seit 2011 ist sie Autorin der Serie Chefsache. Jede Woche spricht sie mit Managementexperten über Führungsfragen. Hockling bloggt mit Tina Groll unter diechefin.net , das Blog für Führungsfrauen, über Frauen und Karriere. 2016-09-20 07:38 ZEIT ONLINE www.zeit.de 36 /100 Kern hält EU-Abkommen mit Ägypten für nötig Ägypten habe 91 Millionen Einwohner und rund fünf Millionen Flüchtlinge. Spätestens 2017 könnte die Flüchtlingsproblematik aus dieser Region Österreich wieder mit voller Wucht treffen, so der Kanzler. 20.09.2016 | 07:36 | ( DiePresse.com ) Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hält ein EUFlüchtlingsabkommen mit Ägypten nach dem Vorbild des Deals mit der Türkei für nötig. "Europa muss ein Interesse haben, die Region zu stabilisieren", sagte Kern am Montagabend (Ortszeit) nach dem UNO-Flüchtlingsgipfel in New York, wo er unter anderen mit Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zusammengetroffen war. Ägypten habe 91 Millionen Einwohner und nach Angaben Al-Sisis rund fünf Millionen Flüchtlinge, erwähnte Kern. Nach UNHCR-Angaben sind es etwas weniger. Spätestens im kommenden Jahr könnte die Flüchtlingsproblematik aus dieser Region Österreich wieder mit voller Wucht treffen, so der Kanzler. Daher unterstütze er den Plan der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini, mit Ägypten und den Ländern der Region Abkommen zu schließen. Die von der EU bereits genannten acht Milliarden Euro für Ägypten und andere Länder der Region seien eine "realistische Summe", erklärte der SPÖBundeskanzler. Wobei letztlich wohl sogar mehr notwendig sein dürften. Kern traf auch mit Jordaniens König Abudullah II. zusammen, der in seinem Land nach eigenen Worten 1,4 Millionen Flüchtlinge beherbergt. Auch hier forderte Kern mehr Engagement an Ort und Stelle, ansonsten verstärke man die Abhängigkeit von der Türkei. Diese Befürchtung äußerte auch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP). " Ägypten ist ein wichtiger Player und wohl zu Recht der Meinung, dass es zwar eine Kooperation mit der Türkei gibt und auf andere Länder vergessen wird. Einen wirklich konkreten Plan haben wir bis jetzt aber noch nicht. " Dass mit diesen Staaten kooperiert werden müsse, sei aber selbstverständlich, so der Außenminister. Unterschiedliche Ansichten vertraten Kern und Kurz bezüglich des Umgang der EU mit jenen Mitgliedsstaaten, die sich nicht an die ausgemachte Flüchtlingsverteilung halten. Während Kurz Länder wie Ungarn und Polen zuletzt des öfteren in Schutz nahm, sagte Kern am Montag in New York: "Solidarität ist keine Einbahnstraße. " Jene EU-Länder, die nicht bereit seien, Flüchtlinge aufzunehmen, sollten wenigsten "zahlen". www.un.org (APA) 2016-09-20 07:36 diepresse.com 37 /100 Harald Martenstein: Über ein kleines Detail und große Empörung Also wenn Herr Lanzmann es als verstörend empfindet, wenn in einem deutschen Hotel Israel auf Wunsch arabischer Gäste aus der Liste der Vorwahlnummern gestrichen wird, dann kann ich das voll verstehen. Ich empfinde das auch als verstörend und voll daneben. Und was meint Herr Martenstein mit "immerhin ist einer der leitenden Herren Jude"??? Dieser Herr war offensichtlich mit dieser unmissverständlich antisemitischen Vorgehensweise auch nicht einverstanden und vielleicht nur noch in Amt und Würden, weil es den arabischen Herren noch nicht aufgefallen ist? Ich gehe entspannter durchs Leben, seit ich bei Fehlern anderer Menschen diesen in meinen Gedanken nicht mehr sofort Bosheit sondern zunächst Blödheit unterstelle. Hat aber auch seine Grenzen..... Ja, genau so ist das. Wir gehen tief gebückt, sobald auch nur ein solcher Vorwurf kommen könnte. Schlimmer noch, sobald eine Frage nach dem Sinn der Kriecherei auftaucht, wird der Fragende selbst zum Antisemiten diskrediert. Das läuft mittlerweile auf allen politischen Ebenen so, selbst wenn sie gar nicht politisch sind sondern per Betroffenheit dazu gemacht werden sollen. Ergebnis: die Afd wird gewählt. "Wir gehen tief gebückt ... Ergebnis: die Afd wird gewählt. " Ach, bitte schließen Sie doch nicht von sich auf andere. Mir stehen nach über 20 Jahren die Bilder aus Lanzmanns "Shoah" noch vor Augen und ich würde gewiss nicht - im Stil der häufigen Martenstein-Dummwurschtigkeit - von einem "er hat Shoah gemacht" schreiben - weil ich solche Bilder in Beziehung setze zu jüdischen Kindergärten, Schulen, Altersheimen, Synagogen, die hierzulande noch heute unter starkem Polizeischutz stehen müssen. Dem Dokumentarfilmer, der "Shoah gemacht" hat (echt, Martenstein, Sie sind ja ein toller Schreiber & brauchen gerade mal eine Köbes-AugsteinKlickstrecke?) billige ich das Gefühl der Bedrohtheit zu. Für die Überreiztheit eines sehr alten, über 90-jährigen Mannes kann ich also ein gewisses Maß an Empathie aufbringen, die mediale Aufgeregtheit habe ich einfach ignoriert. Was Sie dann als Pflicht zum Buckeln herauslesen, das ist schlicht Ihre eigene Machtparanoia. "Kriecherei" vermeidet man, indem man mit klarem Kopf koscher argumentiert, nicht indem man über den "Sinn der Kriecherei" lamentiert. Neue deutsche Weinerlichkeit, die sich über Weinerlichkeit beklagt und AfD wählt. Jesus, hilf. "Für die Überreiztheit eines sehr alten, über 90-jährigen Mannes kann ich also ein gewisses Maß an Empathie aufbringen, die mediale Aufgeregtheit habe ich einfach ignoriert. " Das bringt es sehr gut auf den Punkt. Ich habe aber den leisen Verdacht, dass das auch die Ansicht des Ihrer Meinung nach dummwurschtigen Herrn Martenstein ist. So jedenfalls habe ich ihn verstanden. 00972 Ich kann nur zustimmen. Als ich den ursprünglichen Artikel von Herrn Lanzmann las, war ich auch sehr verwundert. Und die Episode mit den Kindern in der Lobby passte so überhaupt nicht zum Rest. "bigger than life"? Nein, lieber Herr Martenstein. Ganz im Gegenteil. Vielleicht unbewusst und ungewollt durch ein sehr "devotes" Hotel Management zugelassen. Aber rs handelt sich dabei um schleichenden, perfiden und subtilen Antisemitismus. Schlimmer noch, wenn wir die Reaktionen darauf als übertrieben definieren Wenn die Aussage des von Herrn Lanzmann angeführten Verantwortlichen stimmt, dann ist es in der Tat ein Beispiel für das, was Sie schleichenden Antisemitismus nennen. Aber ich habe den ursprünglichen Artikel so gelesen, dass er sich schon vorher über das Fehlen Israels furchbar aufgeregt hat. Und dafür sehe ich eigentlich keinen Anlass. Diesen schleichenden, perfiden und subtilen Antisemitismus gibt es. Aber wenn man sich öffentlich empören will, sucht man sich dann doch besser klarere Fälle. (Ich habe mich jahrzehntelang über den erbärmlichen Zustand der Rat-Beil-Straße in Frankfurt aufgeregt, die am Jüdischen Friedhof vorbeiführt. Aber ob das schleichender Antisemitismus seitens der Stadt war?) Ich rege mich jedesmal fürchterlich darüber auf, dass Slowenien nicht auf den ausliegenden Vorwahlzetteln aufgeführt ist. Weder in Italien, noch in Deutschland. Dabei hätten die Hotelbetreiber beider Länder allen Anlass dazu, die Vorwahlnummer dieses von ihnen vor mehr als 70 Jahren besetzten, ausgebeuteten, zerbombten, zerstückelten, nahezu ausgelöschten Landes zumindest unter den ersten 10 der Vorwahlnummernliste zu führen! Vorwahlnummern hingegen, welche auf einer solchen Liste überhaupt nichts zu suchen haben sollten, sind die: Deutschlands, Italiens, Österreichs, Japans! Ironie off. 2016-09-20 07:31 © Fengel Harald www.zeit.de 38 /100 Drei Touristen am Felsmassiv Uluru nach elf Stunden gerettet Sydney – Drei Männer sind an einem der bekanntesten Wahrzeichen Australiens, dem Felsmassiv Uluru, aus prekärer Lage gerettet worden. Sie wollten den gut 350 Meter hohen Inselberg besteigen, kamen aber vom Weg ab und blieben in einer Spalte hängen. Die drei australischen Touristen im Alter von Anfang 20 konnten nach Angaben der zur Hilfe gerufenen Sanitäter nicht mehr absteigen. Spezialisten hätten elf Stunden gebraucht, um die Männer zu bergen, teilte der Notdienst am Dienstag mit. Der Uluru, früher Ayers Rock genannt, liegt mitten in dem riesigen Kontinent, etwa 350 Kilometer südwestlich der Wüstenstadt Alice Springs. Den Aborigines, den Ureinwohnern, ist der Berg heilig, und sie verlangen seit Jahren vergeblich, dass das Besteigen verboten wird. Die drei Kilometer lange Felsformation ist rund 350 Meter hoch. Der Aufstieg ist aber schwierig, auch wegen der sengenden Hitze. (APA/dpa) 2016-09-20 07:26 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 39 /100 Das sagen die FCA-Fans zur geplanten Stadion-Fassade Mehr als sieben Jahre nach der Eröffnung der Arena soll das Stadion des FC Augsburg endlich eine Fassade bekommen. Das gaben der FCA und dessen Hauptsponsor WWK am Montagvormittag in einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt. Das Geld dafür kommt von der WWK. „Für uns war es von Anfang an äußerst schmerzhaft zu sehen, wie unser WWK-Logo hier auf einem Gebäude steht, das noch nicht fertig ist“, begründete WWKVorstandsvorsitzender Jürgen Schrameier diesen Schritt. Der Umbau der Arena soll während des laufenden Spielbetriebs über die Bühne gehen ( lesen Sie hier mehr dazu ). Schon im Frühjahr soll die neue Fassade fertig sein. FCA-Geschäftsführer Peter Bircks spricht von der "schönsten Stadion-Fassade in Deutschland". Auch auf der offiziellen Facebook-Seite des FCA wird diskutiert. Dort hat das Bild von der neuen Fassade bereits mehr als 4000 Likes gesammelt. Manch einer, wie Franz Stockmeier, lobt das Design: "Sieht sehr gut aus und wird auch Zeit dass der schmucklose Bau endlich seine Verkleidung bekommt. " Christina Geith sieht Parallelen zu einer anderen Augsburger Sportarena: "Die Leuchtstoffröhren kommen mir bekannt vor... Hat wohl jemand vom CFS abgekuckt? " Kritik muss sich der FCA unter anderem von Daniel Deckbar gefallen lassen: "Schaut ja bescheiden aus und es sind trotzdem noch die Betonsockel zu sehen. Einfach paar Röhrle dran gehängt und fertig. " Viele Fans fordern angesichts des wenig erfolgreichen Bundesligastarts, das Geld lieber in die Mannschaft zu investieren. "Die Vereine in der 2. Bundesliga werden nächste Saison gern da spielen, so schön wie sie aussieht", unkt Josef Guardioola. Basti Kremer hört das nicht gerne: "Hört auf vom Abstieg zu kommentieren, sondern schaut euch lieber mal diese geile Fassade an. " Auch Alexander David O'Brady geht das Gemecker auf die Nerven: "An all die Augsburger, die jetzt in bester Schwabenmanier rumgranteln: Seht's mal so, mir müssen nix zahlen dafür. " Auch einige Twitter-Nutzer haben sich zur neuen Fassade geäußert. Eine Fassade in einem Design zu bauen die allen gefällt und dann trotzdem finanzierbar ist, ist nicht möglich. #FCA #FCAugsburg Das hässlichste Stadion der #Bundesliga bekommt eine Außenfassade! Sehr schön. Sieht gleich viel besser aus. #FCA pic.twitter.com/2pWIrILqZ4 Praktisch: Wenn sie das Baugerüst auch schon rotgrünweiß anstrahlen, weiß bei Bauverzögerung keiner, obs nicht doch schon fertig ist #FCA 2016-09-20 12:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 40 /100 Airbus spart weiter: Was heißt das für unsere Region? Ein großes Aufhorchen in der Branche hat am Montag die Meldung hervorgerufen, dass der Luftfahrtund Rüstungskonzern Airbus weitere Sparpläne vorbereitet. Wie die Financial Times unter Berufung auf Konzernmanager berichtete, wolle sich Airbus-Chef Thomas Enders zum Beispiel Doppelfunktionen in der zivilen Flugzeugsparte vornehmen. Nach Angaben eines Sprechers sagte Enders in Toulouse, dass Doppelarbeit reduziert werden sollte. Einen genauen Zeitplan nannte Enders nicht. Demnächst sollten aber Gespräche mit den Gewerkschaften beginnen. Große Airbus-Standorte liegen in unserer Region. Beispielsweise arbeiten bei dem Hubschrauber-Hersteller Airbus Helicopters in Donauwörth rund 7000 Beschäftigte. Am AirbusStandort Manching sind Angaben eines Sprechers zufolge derzeit mehr als 4000 fest angestellte Mitarbeiter beschäftigt. Was also steckt hinter den neuen Sparplänen? Bei dem Luftfahrtunternehmen selbst verweist man darauf, dass Airbus-Chef Enders bereits bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen Ende Juli auf neue Sparpläne hingewiesen habe. Er sagte damals, das Unternehmen müsse „schneller, effizienter, schlanker“ werden. Dabei gehe es aber nicht darum, auf die aktuelle Geschäftsentwicklung zu reagieren, erklärte gestern ein Sprecher im Gespräch mit unserer Zeitung. Stattdessen möchte Enders sich für die großen Herausforderungen der Digitalisierung wappnen. Airbus meldete für das zweite Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen leichten Umsatzrückgang und eine Sonderbelastung von 1,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen kämpft mit Triebwerksproblemen beim Militärtransporter A400M. Die Produktion des Langstreckenjets A350 kommt erst langsam in Schwung. Airbus geht es aber nicht schlecht: Das Auftragspolster ist dick, das Unternehmen macht gute Gewinne. Bereits Ende 2013 ist ein umfassender Konzernumbau mit Streichung mehrerer tausend Stellen eingeleitet worden. Was bedeuten die neuen Ankündigungen für regionale Standorte? In Donauwörth gab es vor einigen Wochen bereits Unruhe. Dort steht die Frage im Raum, wie die Zukunft der Entwicklungsabteilung für die sogenannten Dynamischen Systeme gestaltet wird. Dort werden unter anderem Rotoren entwickelt. Beschäftigt sind in der Abteilung rund 80 Mitarbeiter. Zuletzt ist befürchtet worden, ob nicht ein Teil mittelfristig verlagert werden könnte – zum Beispiel nach Frankreich. Es besteht die Angst, dass das Werk Donauwörth und damit auch der Standort Bayern an Kompetenz verliert, selbst Hubschrauber entwickeln zu können. Wie ein AirbusHelicopters-Sprecher gestern unserer Zeitung sagte, laufen die Gespräche über das Zukunftskonzept derzeit fort. Das letzte Wort ist anscheinend noch nicht gesprochen. Mit den aktuellen Ankündigungen von Enders hätten die Überlegungen aber nichts zu tun, betonte der Sprecher. Dies seien zwei Paar Stiefel. Ähnlich äußert man sich zum Standort Manching. Dort findet zum einen die Wartung der Flugzeuge der Bundeswehr statt. Es geht um Maschinen der Typen Eurofighter, Tornado, Transall und der Awacs-Aufklärungsflugzeuge der Nato. Zudem findet in Manching eine Eurofighter-Endmontage statt. In den letzten Jahren war der Standort von massiven Kürzungen betroffen, zuletzt hatte sich das Blatt aber gewendet. Es wurden neue Mitarbeiter eingestellt. Daran hat sich bisher ebenfalls nichts geändert, sagte gestern ein weiterer Airbus-Sprecher unserer Zeitung: „Wir stellen weiterhin ein.“ 2016-09-20 12:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 41 /100 Nordkorea treibt Raketen-programm unbeeindruckt voran Reheis drohte, als wilder Abgeordneter zu bleiben, Neo-Bundesrat Hasan Duran trat erst wieder in... Ein zerstörtes Flüchtlingslager, mehr als 3000 Flüchtlinge, die nachts auf Lesbos umherirren, aufgebrachte Bürger: Das Chaos im Hotspot „Moria“ s... Die deutschen Volksparteien CDU und SPD sind in der Hauptstadt Berlin nach dem Wahldesaster nur noch Scheinriesen. Welchen Anteil haben Angela Merkel und Sig... In Rio de Janeiro fanden die Olympischen Spiele 2016 statt. Österreichs Athleten vermieden mit einer Bronzemedaille eine erneute Nullnummer. Die wichtigsten... Die Vorwahlen sind geschlagen, die Kandidaten stehen fest: Donald Trump (Republikaner) und Hillary Clinton (Demokraten) rittern am 8. November um die Präside... Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Reheis drohte, als wilder Abgeordneter zu bleiben, Neo-Bundesrat Hasan Duran trat erst wieder in ... Der Konzern übernimmt 51 Prozent von Vita+ Naturprodukte. Ein Autofahrer verließ die Unfallstelle, ohne seinen beiden Fahrzeuginsassen zu helfen oder die Rettung zu rufen. Reheis drohte, als wilder Abgeordneter zu bleiben, Neo-Bundesrat Hasan Duran trat erst wieder in ... Die deutschen Volksparteien CDU und SPD sind in der Hauptstadt Berlin nach dem Wahldesaster nur noch Scheinriesen. Welchen Anteil haben Angela Merkel und Sig... Österreichs Bundeskanzler Christian Kern rief vor den Vereinten Nationen auf, der wachsende Mangel an Chancen müsse bekämpft werden. Die Bundespräsidenten-Stichwahl zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer muss neu ausgetragen werden. Die Wahlanfechtung der FPÖ war erfolgreich. ... Großbritannien kehrt Europa den Rücken: Eine knappe Mehrheit der Briten hat bei dem historischen Brexit-Referendum für einen Ausstieg aus der Europäischen Un... Die Vorwahlen sind geschlagen, die Kandidaten stehen fest: Donald Trump (Republikaner) und Hillary Clinton (Demokraten) rittern am 8. November um die Präside... Der Landesstromversorger Tiwag versucht, über die Gastochter Tigas bei deutschen Endkunden Fuß zu... Der Konzern übernimmt 51 Prozent von Vita+ Naturprodukte. Umhausen weist eine extreme Radonbelastung auf. Seit fünf Jahren wird diese mit dem Kurzentrum Umhausen positiv genutzt. Zwei Wochen nach dem Vorfall wurde die 20-jährige Innsbruckerin erstmals von der Polizei befragt.... Ein zerstörtes Flüchtlingslager, mehr als 3000 Flüchtlinge, die nachts auf Lesbos umherirren, aufgebrachte Bürger: Das Chaos im Hotspot „Moria“ s... Ein Autofahrer verließ die Unfallstelle, ohne seinen beiden Fahrzeuginsassen zu helfen oder die Rettung zu rufen. In unserem Fußball-Magazin „Nachgetreten“ präsentieren wir euch alles Wissenswerte, d... Vier Jahre nach WM-Gold in Paris kletterte Jakob Schubert an gleicher Stätte zu Vorstieg-Silber. Am Tag danach sprach der Innsbrucker über magische Momente,... Zerreißprobe beim Tiroler Fußball-Traditionsklub das schwarz-grüne Trauerspiel in der Sky Go Erste Liga setzt sich hinter den Kulissen fort. In Rio de Janeiro fanden die Olympischen Spiele 2016 statt. Österreichs Athleten vermieden mit einer Bronzemedaille eine erneute Nullnummer. Die wichtigsten... Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel macht sich im Ferrari auf die Jagd nach Champion Lewis Hamilton und Mercedes. Eine erneute Solofahrt der Silberpfeile i... Nach der enttäuschenden EURO will das ÖFB-Team in der WM-Quali sein wahres Gesicht zeigen. Die Gegner auf dem Weg nach Russland: Wales, Serbien, Irland, Geor... Bei allen wichtigen Fußball-Spielen dieser Welt darf ein subjektiver Beobachter nicht fehlen. Der TT.com-Live-Ticker schaute den Kickern immer ganz genau auf... Im Karwendel wurden Gipfelkreuze mutwillig zerstört. Das hat die Diskussion über dieses christlic... Innsbruck Einmal noch auf die Tube drücken und dann ist der letzte Rest der Zahnpasta verbraucht. Auch der Shampoobestand neigt sich dem Ende zu. Die logis... Der Speisepilz des Jahres 2017 steht bei Regenwetter in den Startlöchern. Zwei SchwammerlExperten verraten, was den Parasol so unverwechselbar macht. Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Interviews, Porträts, Album-Kritiken: In der Rubrik Soundstube Tirol stellen wir lokale Künstler und Bands vor. Aber auch Neuigkeiten aus der Tiroler Musiksz... Fehlkauf vermeiden, vorher informieren. Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig auf TT Online. Termin: 26.06. - 07.07.2017 Termin: 30.06. - 10.07.2017 Termin: 01.04. - 26.04.2016 2016-09-20 10:12 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 42 /100 "Höhle der Löwen": Wie Williams zur bestbezahlten TVFrau wurde Eigentlich wollte Judith Williams gar nicht zusagen – damals, als sie gebeten wurde, Jurorin in der VoxSendung „Die Höhle der Löwen“ zu werden. Sie dachte, das Format passt nicht zu ihr. Am Ende war es ihr Mann, der sie überzeugte. „Er hat mir gesagt, dass die Show nicht nur Nerds braucht, die ständig Begriffe nutzen, die normale Menschen nicht verstehen“, verriet sie einmal in einem Interview. Seit zwei Jahren ist die 45-Jährige festes Mitglied der Fernseh-Jury. In der Sendung präsentieren Firmengründer ihr Konzept vor fünf Unternehmern. Sind die „Löwen“ interessiert, können sie in die Firma investieren. Für den Privatsender ist die Sendung ein großer Erfolg: Auch heute Abend (Vox, 20.15 Uhr) werden vermutlich wieder über zweieinhalb Millionen Menschen den Fernseher einschalten, wenn Judith Williams und ihre Kollegen die NachwuchsUnternehmer über Umsatzdaten, Patente oder Produktzahlen ausfragen. Müsste man den einzelnen Juroren Rollen zuweisen, dann wäre die von Judith Williams wohl genau die, die ihr Mann ihr zugedacht hat: Die Deutsch-Amerikanerin lacht viel und laut, sie hat quasi immer gute Laune. Wenn sie die Produkte der Kandidaten begutachtet, spricht sie wenig über Zahlen. Stattdessen erzählt sie oft kleine Anekdoten aus ihrem Alltag, redet von ihrem Ehemann und den vier Kindern. Seit 2011 ist sie mit dem Schauspieler Alexander-Klaus Stecher verheiratet, gemeinsam leben sie in Herrsching am Ammersee. Wer Williams nur aus der Vox-Sendung kennt, könnte glauben, dass die Unternehmerin auf einmal irgendwie da war, quasi von 0 auf 100 im Fernsehgeschäft. Dabei blickt die 45-Jährige auf mehr als 25 Jahre Erfahrung zurück – allerdings eher in einer TV-Nische: 1999 fing sie als Moderatorin beim Teleshopping-Programm QVC an. Mittlerweile arbeitet sie beim Sender HSE24, verkauft dort ihre eigenen Kosmetik-, Schmuck- und Modelinien – und das sehr erfolgreich. Die Bild hat einmal ausgerechnet, dass keine Frau im deutschen Fernsehen so viel verdient wie sie. Dabei ist die gebürtige Münchnerin eher auf Umwegen zur Unternehmerin geworden. Es ist eine dieser Geschichten, die sich wunderbar in Talkshows erzählen lassen. Anfang der 90er Jahre ist Williams eine aufstrebende Opernsängerin. Als bei ihr mit 24 ein Tumor entdeckt wird, muss sie sich einer Hormonbehandlung unterziehen – und verliert vorübergehend ihre Stimme. Sie fällt in ein Loch. Williams jobbt zu der Zeit in einem Fitnessstudio und verkauft dort unter anderem EiweißShakes. „Der Umsatz hat sich in kurzer Zeit verdreifacht“, erzählt sie. Eine Bekannte rät ihr, sich doch mal bei einem dieser Verkaufssender zu bewerben. Heute arbeiten knapp 100 Menschen für ihre Firma. Als Williams kürzlich gefragt wurde, was die Jung-Unternehmer der „Höhle der Löwen“ von ihr lernen können, fiel ihre Antwort ziemlich eindeutig aus: „Ich weiß, wovon ich spreche.“ 2016-09-20 12:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 43 /100 Antidepressiva wirken bei Patienten mit Spitzenjobs offenbar weniger Wien – Patienten mit Spitzenjobs greifen bei Depressionen weniger zu traditioneller medikamentöser Behandlung. Und das offenbar nicht ohne Grund: Ein internationales Forscherteam mit Experten aus Belgien, Italien, Israel und Österreich hat herausgefunden, dass Menschen in solchen Positionen auch weniger auf diese Therapieform ansprechen. Die Forscher hatten 654 erwachsene arbeitende Menschen untersucht, die wegen Depressionen in klinischer Behandlung waren, hieß es in einer Aussendung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Meduni Wien. Die Untersuchungsergebnisse wurden beim Neurpsychopharmakologie-Kongress, der am Dienstag in Wien zu Ende ging, vorgestellt. 336 Patienten oder 51,4 Prozent hatten Spitzenpositionen inne, die andere knappe Hälfte verteilte sich etwa je zur Hälfte auf das mittlere und das niedrige Jobsegment. Etwa zwei Drittel der Patienten waren weiblich, was in etwa auch der normalen Geschlechteraufteilung entspreche, wenn es um Depressionserkrankungen geht. Wenig überraschend war auch, dass ein niedriger sozialer und wirtschaftlicher Status mit einer deutlich größeren Anfälligkeit für Depressionen einher geht. Die meisten Patienten wurden mit so genannten SRIs – Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern – behandelt. Dazu kamen andere pharmakologische Produkte und Psychotherapie. Es zeigte sich, dass Personen in Spitzenjobs weniger SRIs und mehr psychotherapeutische Behandlungen erhielten. Nach den Behandlungen zeigte sich bei Analysen, dass 55,9 Prozent der Patienten in Spitzenjobs gegen die Behandlung resistent waren. Bei Personen mit mittleren Positionen waren es hingegen nur 40,2 Prozent, im unteren Job-Segment waren 44,3 Prozent der Patienten resistent. Auch das Nachlassen der Krankheit zeigte sich deutlich seltener bei Personen in Spitzenpositionen. Siegfried Kasper von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie räumte zwar ein, dass diese Ergebnisse nur vorläufig seien. „Aber sie könnten anzeigen, dass ein Beschäftigungsstatus im hohen Level ein Risikofaktor für eine schlechte Reaktion auf die Behandlung ist.“ Dem Experten zufolge könnten einige spezifische Umstände diese Ergebnisse erklären, etwa spezifische Voraussetzungen und Faktoren im Arbeitsumfeld, die Schwierigkeit für Patienten, mit Krankheit umzugehen oder Persönlichkeits- oder Habitus- und kognitive Unterschiede. Joseph Zohar, Co-Forscher vom Chaim Sheba Medical Center aus Tel Hashomer in Israel, betonte die Wichtigkeit „präziser Verschreibungen“, die nicht nur abhängig von Symptomen und Veranlagungen, sondern auch vom Beschäftigungslevel abhängen. Eduard Vieta von der Universität Barcelona wies auf den hohen Stresslevel in Spitzenjobs hin. Patienten in hohen Positionen könnten mehr auf psychosoziale Behandlungen reagieren ohne Hilfe von pharmazeutischer Therapie. „Die ideale Behandlung von Depressionen ist, generell gesehen, schon die Kombination von pharmazeutischer und Psychotherapie“, sagte Vieta. (APA) 2016-09-20 07:20 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 44 /100 Mit Vollgas in der Todeswand Unter den Reifen der schwarzen BMW aus dem Jahr 1955 knattern die Holzlatten. Es ist so laut, dass man sein eigenes Wort nicht hört. Doris Wiedemann gibt noch einmal Gas, sie legt sich beinahe senkrecht gegen die Latten, fährt immer wieder im Kreis, bis sie eine gewisse Höhe in dem Kessel aus Holz erreicht hat – hier auf dem Oktoberfest, an „Pitts Todeswand“. Die gebürtige Münchnerin, die schon seit mehreren Jahren in Schwabmühlhausen (Landkreis Augsburg) lebt, liebt das Abenteuer. Sie ist Reise-Journalistin, Weltenbummlerin und seit mehr als 30 Jahren leidenschaftliche Motorradfahrerin. Die 49-Jährige liebt das Neue, das Unbekannte. So ist sie auch zu ihren Auftritten auf dem diesjährigen Oktoberfest gekommen. Den Chef der „Todeswand“, Jagath Perera, kennt Wiedemann schon seit fünf Jahren. Sie durfte mit dem Steilwand-Profi mitfahren – danach wollte sie den Lenker selbst in die Hand nehmen. Diese Woche tritt sie zusammen mit Perera und seinen zwei Kollegen auf – als einzige Frau. Die „Todeswand“ wurde 1932 eröffnet, sie ist nach dem Gründer Peter „Pitt“ Löffelhardt benannt worden. Der Kessel ist knapp acht Meter hoch und hat einen Durchmesser von etwa zwölf Metern. In diesem Kreis fahren heuer abwechselnd die vier Akteure auf verschiedenen Motorrädern. Profi Perera macht sogar Kunststücke auf seiner roten Indian aus dem Jahr 1928. Ein Ziel hat sich Wiedemann auch gesetzt: Sie möchte am letzten Tag ihrer Auftritte, also am Sonntag, den 25. September, das Victoryzeichen mit einer Hand in die Höhe strecken. „Das mache ich dann an meinem letzten Tag, da hat Jagath Geburtstag“, sagt sie. Aber zunächst will sie mehr Sicherheit auf der Maschine bekommen. „Der Reiz am Steilwandfahren ist schon noch da, obwohl ich ja jetzt bereits gefahren bin. Aber ich möchte das besser im Griff haben. Da steckt richtig viel Technik dahinter. Es ist nicht nur Gasgeben, sondern hohe Kunst.“ Und wie fühlt sich diese Kunst an, wenn man steil in der Wand hängt und knapp 40 Stundenkilometer fährt? „Es zieht alles an dir sehr stark nach außen. Das ist vergleichbar mit dem Druck, den man spürt, wenn man sich schnell dreht und die Arme nach außen streckt. Da fließt das Blut raus“, erzählt Wiedemann. Perera und seine Kollegen fahren ohne Schutzausrüstung und ohne Tacho. Wiedemann trägt zur Sicherheit einen Fahrradhelm. Wegen der Fliehkraft, die im Kessel auf sie wirkt, verzichtet sie auf einen schwereren Motorradhelm. Außerdem schlüpft sie in eine leichte MotorcrossSchutzkleidung. Die hat sie schon gebraucht. An ihrem allerersten und gleichzeitig auch allerletzten Trainingstag ist sie gestürzt. „Ich habe mir den Arm ganz leicht verdreht, aber nicht so schlimm“, meint sie. Der kleine Unfall hat die 49-Jährige zum Umdenken gebracht: „Ich habe danach gedacht: So Mädchen. Entweder du gibst jetzt mehr Gas, oder du lässt es eben bleiben.“ Die Buchautorin hat sich dann für Ersteres entschieden und ihre Höhe im Kessel gehalten. Training gibt es ab jetzt keines mehr. Nur noch die großen Auftritte vor bis zu 70 Menschen. „In der Show fährt man anders. Da lernt man am besten, man will den Menschen ja auch etwas bieten“, sagt Wiedemann zuversichtlich, lacht, steigt wieder auf ihre Maschine und gibt Gas. „Pitts Todeswand“ hat täglich auf der Wiesn geöffnet. Die Vorstellungen finden, je nach Besucherzahl, zu unterschiedlichen Zeiten statt. Die Eintrittspreise schwanken zwischen drei Euro pro Kind und fünf Euro für einen Erwachsenen. 2016-09-20 12:02 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 45 /100 US-Wahl: Trump treibt Hillary Clinton vor sich her Für die Demokratin kommen die Anschläge in New York und New Jersey extrem ungelegen. Sie kommt nicht aus der Defensive heraus. Ihre sechs Probleme im Überblick. Als die Menschen in New York am Montagmorgen per Smartphone-Nachricht über die Jagd nach dem Verdächtigen Ahmad Khan Rahami informiert werden, kämpfen Donald Trump und Hillary Clinton um die Deutungshoheit. Der Republikaner ruft beim konservativen Sender Fox News an und tönt: "Ich habe immer geahnt, dass so etwas passiert. " Er will mit Härte gegen den IS vorgehen ("in die Steinzeit bomben") und potenzielle Terroristen in den USA per racial profiling identifizieren - die Behörden sollen nach verdächtigem Aussehen und Religion suchen. Clinton macht Trump bei einer Pressekonferenz schwere Vorwürfe: Er helfe mit seiner krassen Rhetorik dem Islamischen Staat und erschwere den Anti-Terror-Kampf, da der Eindruck entstünde, die USA stünden im "Krieg mit dem Islam". Wie US-Präsident Obama beruhigt Clinton die Bürger und fordert diese auf, den Alltag fortzusetzen - und ihr als erfahrener Politikerin zu vertrauen. Eine simple Formel wie "Nach Anschlägen steigt Trumps Popularität" gibt es nicht: Seine Reaktion auf den Anschlag auf den Gay-Club in Orlando führte zu einem Knick in den Umfragen - doch er hat sich wieder herangekämpft. In den Umfragen wird Clinton etwas mehr Expertise in der Terrorbekämpfung zugewiesen, aber die regelmäßigen Nachrichten über Anschläge sorgen für Unsicherheit. Dass es dem Republikaner Trump gelingt, momentan Clinton vor sich herzutreiben, hat dabei mehrere Gründe. 1. Das Narrativ der "schwachen Hillary" ist noch da. Der September ist bisher ein Desaster für Kandidatin Clinton. Auf ihren "Die Hälfte der Trump-Fans sind bedauerlich" -Spruch folgte der Schwächeanfall bei der 9/11 -Gedenkfeier - und damit eine lange Diskussion um ihre Fitness. Während sie sich von der Lungenentzündung erholte , gehörte Trump tagelang die Bühne allein. Ständig wiederholte er: "Sie ist zu schwach für das Amt, ich bin stark. " Bei WahlkampfEvents ebenso wie beim bizarren Auftritt bei TV-Arzt Dr. Oz. Nun ist die Demokratin wieder fit, aber sie kommt nicht aus der Defensive. Da Trump in vielen Umfragen aufholt, spricht die Dynamik für ihn - und die ersten Reaktionen auf die Explosion in New York waren typisch. Während Clinton die "augenscheinlichen Terrorattacken" verurteilte und per Statement auf ihren "umfassenden Anti-IS-Plan" hinwies, rief Trump unter Beifall seiner Fans: "Niemand weiß genau, was da los ist. Aber wir leben in einer Zeit - wir greifen besser mal hart durch, Leute. (...) Wir werden hart, klug und wachsam sein. " Clinton kann wohl erst bei der TV-Debatte in einer Woche wieder Akzente setzen - der ohnehin hohe Druck auf sie nimmt weiter zu. 2. Die Amerikaner sorgen sich, aber die Demokraten finden nicht den richtigen Ton. San Bernardino, Orlando , Dallas - diese Städte stehen für die schockierendsten Anschläge im vergangenen Jahr mit vielen Toten. Parallel zum Wahlkampf hören die US-Bürger ständig vom Terror, denn die IS-Attentate von Paris, Brüssel oder Istanbul sind sofort Thema in den Medien, genau wie der Münchner Amoklauf , die Axt-Attacke in einem Regionalzug bei Würzburg oder der Rucksackbomber von Ansbach. All das verunsichert: 56 Prozent der Wähler bezeichnen die USA "als dunklen und gefährlichen Ort". Meldungen über die Bombe in Chelsea oder die Messer-Attacke in Minnesota (nur aufgrund glücklicher Zufälle ohne Tote unter den Opfern) verstärken die Wahrnehmung einer DauerGefahr, doch weder Clinton noch Obama finden die richtigen Worte. Sie kritisieren - zu Recht die spalterische Rhetorik (Einreiseverbot! racial profiling !) von Donald Trump , doch zeigen wenig Verständnis für die Bürger. Eine Botschaft wie "Wir nehmen eure Sorgen ernst" senden sie nicht aus. Bei vielen kommt Trumps "Sie haben uns den Krieg erklärt" besser an als das Zögern vieler Demokraten, das Wort Terror auszusprechen. Der US-Präsident wirkt oft belehrend und Clinton klingt schon länger so, als sei jeder, der Trump nicht verdammt, "nicht zu retten". 3. Der Erfolg von Obamas Anti-Terror-Politik wird angezweifelt. Stets hat der Präsident seine Zurückhaltung in Nahost und vor allem in Syrien damit erklärt, dass er die USA nicht in neue Kriege verwickeln wolle und das homeland so sicher bleibe. Dieses Argument wird mit jeden Anschlag (egal ob mit Todesopfern in Orlando oder einigen Verletzten in Minnesota ) schwächer und die Kritik der Republikaner wirkt überzeugender: Obama war zu schwach im Anti-Terror-Kampf und hat den IS-Dschihadisten zu viel Raum gegeben. Für Clinton ist die Lage doppelt schwierig: Als Ex-Ministerin ist sie mitverantwortlich für Obamas Außenpolitik. Aber da sie ihn und seine Popularität braucht, kann sich die 68-Jährige nicht zu deutlich distanzieren. 4. Trump nutzt die Terror-Angst gnadenlos aus. Früher hielten sich die Kandidaten nach Anschlägen zurück: Sie versuchten, sich staatsmännisch zu geben und riefen zur Einheit der Nation auf. Bereits nach San Bernardino und Orlando ( mehr in dieser SZ-Analyse ) verhielt sich Trump wie so oft ganz anders: Er gab damit an, alles prophezeit zu haben und warnte die Bürger, dass alles noch viel schlimmer kommen werde. Trumps "Ich wusste, dass so etwas passieren wird"-Aussage dient ebenso wie seine Tweets dazu, die US-Bürger zu verunsichern und den politischen Gegner schlechtzumachen. Er weiß: Je mehr Amerikaner denken, dass die Lage unkontrollierbar ist, umso besser sind seine Chancen. Genauso bilanzierte jüngst die New York Times das Ergebnis ihrer Umfrage: Im Vergleich zu Clinton sehen viele Wähler Trump zwar als deutlich riskantere Wahl an, aber sie trauen ihm eher zu, d ie Dinge umzukrempeln und den Polit-Betrieb zu verändern. 5. Trump mag Chaos, Clinton liebt Pläne. Auch wenn ihn sein neues Wahlkampf-Team ( das insgesamt dritte ) stärker diszipliniert hat, ist der Immobilien-Mogul noch immer überzeugt, dass er sich nicht sonderlich vorbereiten muss und am besten ankommt, wenn er einfach er selbst ist. Trump mag es chaotisch, er improvisiert gern und zeigt so, dass er ein Außenseiter ist - und schlicht anders als alle anderen Politiker. Hillary Clinton hingegen arbeitet am liebsten ein Programm ab. Wenn Trump ihren Rhythmus unterbricht, dann ist das ein Vorteil für ihn und lenkt von lästigen Debatten wie seiner Steuererklärung ab (er weigert sich, sie publik zu machen). 6. Vorurteile bleiben da: Die Obama-Koalition wackelt. Dieser Punkt hat nichts mit dem Terror in New York und New Jersey zu tun, doch er ist extrem wichtig. Clinton wird weiterhin als wenig vertrauenswürdig und unehrlich wahrgenommen (in Umfragen sagen dies etwa 60 Prozent). Dass sie zuletzt vor allem vor einem Präsidenten Trump warnte (Subtext: "Ich bin weniger schlimm als er") und wenig über sich und ihre Ziele sprach, hat nicht geholfen: Bei Millennials, den unter 35-Jährigen, sowie Latinos erreicht sie nicht jene Werte, die Obama 2012 die Wiederwahl sicherten. Der Präsident und First Lady Michelle sollen nun bei Hispanics und Schwarzen das erreichen, wovon die populären Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren die Studenten überzeugen sollen: Stimmt für Clinton. Sie selbst sprach am Montag in Philadelphia darüber, wie sie jungen Amerikanern helfen wolle und beschrieb in einem Gastbeitrag auf Mic.com , was sie von Millennials gelernt hat. Ein Satz aus diesem Text könnte Hillary Clintons Mantra bis zur Wahl am 8. November werden: "Und trotz all dieser Herausforderungen habt ihr nie aufgegeben. Ihr habt nicht mal daran gedacht. " 2016-09-20 10:13 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 46 /100 Piraten-Politiker Claus-Brunner tot aufgefunden Rund 360.000 Menschen in Brandenburg können nicht richtig lesen und schreiben. Ein sogenanntes Alfa-Mobil tourt jetzt über Land und versucht Analphabeten zu helfen. Denn vor allem in kleinen Städten ist es schwierig, diese Menschen überhaupt zu erreichen. Von Stefan Kunze Brandenburgs Generalstaatsanwalt Rautenberg will 18.000 Datensätze vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) beschlagnahmen lassen. Der Vorwurf: Die Behörde habe viele gefälschte Pässe nicht erkannt. Vor Gericht ist Rautenberg mit diesem Vorgehen jedoch schon mehrfach gescheitert. Was woanders schon lange geht, wird auch in Brandenburg endlich wahr: Ab jetzt kann man sich online und per QR-Code direkt an den Petitionsausschuss des Landtags wenden. Die Informationstafel hierfür findet sich - ganz in preußischer Tradition - an einer wiederbelebten Bittschriftenlinde direkt vor dem Landtag. 2016-09-20 10:12 www.rbb-online.de 47 /100 Hitler-Haus in Braunau: Nutzungsdebatte startet mit Enteignung «Jimach Schemo» - möge sein Name ausgelöscht sein. Einer der schlimmsten Flüche im Hebräischen gilt Adolf Hitler (1889-1945). Das Geburtshaus des Diktators, der in seinem Rassenwahn sechs Millionen Juden ermorden ließ, könnte nun ein Beispiel für die zumindest vordergründige Erfüllung dieses Wunsches liefern. Denn die Immobilie im österreichischen Braunau am Inn wird nach langem Gezänk enteignet - und damit wäre auch ein Abriss denkbar. Im Oktober will das Parlament den Enteignungs-Beschluss der Regierung absegnen. Damit ist die Debatte um die Nachnutzung des Gebäudes in der 16.700-Einwohner-Stadt an der österreichisch-deutschen Grenze vollends eröffnet. Eine Art «Weisen-Rat» von zwölf Mitgliedern aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft soll bald Vorschläge vorlegen. Das Innenministerium geht davon aus, dass bis Ende 2016 der Kurs für Nutzung oder Abriss klar ist. «Die Vorschläge werden erst nach getaner Arbeit veröffentlicht», sagt ein Sprecher. Auch die Namen der Mitglieder der Kommission werden nicht offensiv kommuniziert. Zu ihnen gehören aber der Wiener Historiker Oliver Rathkolb und der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch. Inzwischen haben sich - mit jeweils achtbaren Gründen - das Abriss- und das Nicht-AbrissLager geformt. Österreichs Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat den Abriss gefordert. «Mein Vorschlag liegt klar auf der Hand. Abriss und ein neues Statement. Was immer man dort bauen möchte. Eine Erinnerungsstätte mit Sicherheit nicht», sagte Sobotka der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Für eine völlige Entpolitisierung des Ortes, an dem Hitler sein erstes Lebensjahr verbracht hat, ist der Leiter des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands, Gerhard Baumgartner. «Wir müssen dort etwas hinstellen, vor dem sich niemand wirklich fotografieren lassen will - einen Supermarkt, einen Humana-Markt, ein Feuerwehrhaus», plädierte auch er im Radiosender Ö1 mit Blick auf die Neonazi-Szene für einen Abriss. Europaweit habe der Tourismus der «Ewig-Gestrigen» wieder zugenommen - zum Beispiel sei ein Bus aus Ungarn vorgefahren. Der Supermarkt-Vorschlag ist für den Stadtverein Braunau indiskutabel. «Damit ist für uns die Schmerzgrenze an Peinlichkeit überschritten worden», teilte Vereinschef Ingo Engel mit. «Das ist Unsinn», hält auch Florian Kotanko vom Verein Braunau-History dagegen. Alle müssten sich im Klaren sein, dass ein Abriss nicht das Ende der Geschichte wäre. «Das funktioniert nicht nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn», sagt Kotanko. Auch auf dem nahen Obersalzberg, wo mit dem «Berghof» das Landhaus Hitlers stand, würden Menschen Stellen fotografieren, wo einst Gebäude waren, die aber nach der Zerstörung durch die US-Militärs nicht mehr da sind. Der Staat hatte Hitlers Geburtshaus 1972 gemietet. Jahrelang war darin eine Behindertenwerkstatt untergebracht. Weil die Besitzerin Umbauten verweigerte, stand das Gebäude seit 2011 leer. Rund 300.000 Euro Miete hat der Staat seitdem überwiesen, um der Gefahr einer nicht-adäquaten Nutzung vorzubeugen. Als Teil des Ensembles Salzburger Vorstadt steht das Gebäude seit 1993 unter Denkmalschutz, was Nachnutzung oder Abriss nicht einfacher macht. Ein «Haus der Verantwortung» wird seit vielen Jahren diskutiert. Kotanko könnte sich vor oder im Gebäude historische Informationen vorstellen, mit einer vertiefenden Schau im Bezirksmuseum. Zugleich könnten die Räume als Malwerkstatt für ein Therapiezentrum oder als Integrationszentrum im Zeichen der Flüchtlingskrise genutzt werden. «Weder Wegreißen noch Verschweigen bringt etwas», meint der ehemalige Schuldirektor. Nach dem Vorbild Nürnbergs, dort ist das Reichsparteitagsgelände der Nazis inzwischen historisch voll erschlossen, verspreche eine offensive Nutzung am meisten. 2016-09-20 12:17 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 48 /100 Pat McGrath - Fee gefrühstückt? Die Britin Pat McGrath gilt als einflussreichste Visagistin der Welt. Seit Jahren. Jetzt hat sie einen Glitzerlippenstift erfunden und ist auf aller Munde nicht nur auf Naomis. Rote Lippen soll man küssen, klar. Aber was ist mit Glitzerlippen? Mit Lippen, die aussehen, als hätten sie eine Fee verspeist. Soll man die küssen? Oder besser nur ansehen, damit nichts abbröckelt vom Zauber? Eine Frage, die sich lange nicht stellte, bis Make-up-Artist Pat McGrath Anfang August mit ihrer neuesten Erfindung um die Ecke blitzte. Dem ausgewählten modeinteressierten Publikum blieb der Mund offen stehen - bereit zum Auftragen des Wunderlippenstifts und seiner glitzernden Ergänzungen. Normalsterbliche können das "Lust 004 Kit" aus Lippenstift, Lipgloss, Goldstaub und Glitzerpartikeln seit wenigen Tagen ebenfalls kaufen. Das Ziel besteht nach Angaben McGraths darin, das "Verlangen nach unorthodoxem Glamour" zu stillen. Eine Idee, die aufzugehen scheint: Schon die Verpackung - eine Plastikhülle voll schillernder Pailletten - triggert bei Fashionistas weltweit den Instagram-Reflex: Wie das Ergebnis aussieht, sobald die Packung aufgerissen und der Vierkomponentenkleister aufgetragen ist, ließ sich bereits an Naomi Campbell bestaunen... ... oder an Rihanna. Die Britin McGrath ist dabei keine Unbekannte, im Gegenteil. Die Vogue kürte sie 2007 zur einflussreichsten Visagistin der Welt. Da war sie 37 und hatte bereits mit Jil Sander, John Galliano und Peter Lindbergh gearbeitet und Kosmetik-Linien für Armani und Prada entworfen. Seit 2004 verantwortet sie als Kreativdirektorin den Kosmetik-Bereich von Procter & Gamble und damit Marken wie Max Factor und Cover Girl. Ihr Hauptgeschäft sind die Modewochen in Europa und den USA. Bei etwa 80 Shows im Jahr entscheidet sie, welche Schminke zu den Entwürfen der Designer über den Laufsteg getragen wird. Im Laufe der Jahre hat McGrath nicht nur im Publikum Fans gewonnen. Designer, Fotografen und Models schwärmen von der 46-Jährigen. Weil sie die Haut zum Strahlen bringen soll wie keine andere - und mit ihrer Kreativität immer wieder verblüfft. Das New York Magazine kürte die Britin , die ihre Gabe nach eigener Aussage von ihrer jamaikanischen Mutter vererbt bekommen hat, kürzlich zum "weiblichen Vélazquez der Schönheits-Industrie". Tatsächlich nimmt McGrath den künstlerischen Part ihrer Jobbeschreibung wichtiger als andere und klebt einem Model schon mal Leder, Spitze oder Plastik ins Gesicht, um ein Magazin-Cover oder eine Modenschau perfekt zu machen. Wer so viel Erfahrung mitbringt, weiß wohl automatisch, wie er die Massen für sich einnimmt; im Sephora-Online-Shop sind die Lippenstift-Pakete größtenteils schon ausverkauft. Mit dem "Lust 004" treibt die Visagistin ihr eigenes Label "Pat McGrath Labs" zu kommerziellem Erfolg: Für 60 US-Dollar kann Otto-Normal-Fashionista eine Packung Fashionweek-Glamour im Schminktäschchen platzieren. Und McGrath setzt ihre Signatur fernab des Laufstegs, als hätte sie mit Glitzerstift in den Gesichtern der Trägerinnen unterschrieben. 2016-09-20 10:13 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 49 /100 Siegtorschütze Thomas Holzmann im Interview: "Wir sind glücklich" Sie haben das 4:3-Siegtor gegen Krefeld geschossen. Wie finden Sie die neue Regel, wonach in der Verlängerung nur noch drei gegen drei statt zuvor vier gegen vier gespielt wird? Holzmann: Ich finde die Idee super. Denn es ist etwas gerechter als das Penaltyschießen. Die bessere, die schlauere Mannschaft gewinnt. Mit der neuen Regel werden mehr Tore fallen und es wird nicht mehr so oft zum Penaltyschießen kommen. Was ist anders als beim Spiel fünf gegen fünf oder auch vier gegen vier? Holzmann: Scheibenbesitz ist noch wichtiger. Man sollte lieber noch einmal abdrehen, bevor man eins gegen eins läuft und eventuell die Scheibe verliert. So ist ja auch unser Tor gefallen. Krefeld hat einen Angriff gefahren und die Scheibe verloren. Im Gegenzug sind T. J. Trevelyan und ich auf einen Krefelder zugefahren. Pass Trevelyan und dann habe ich getroffen. Grundsätzlich muss man noch mehr laufen und das Positionsspiel ist unglaublich wichtig. Man sollte immer zwischen dem Gegner und dem eigenen Tor sein. Trainer Mike Stewart hat nach dem Match von einem verlorenen Punkt gesprochen, ihre Meinung dazu? Holzmann: Wir waren von Anfang an die bessere Mannschaft. Es war unnötig, einen Punkt herzuschenken. Wir haben uns durch Strafen im Schlussdrittel selbst geschadet. Bei fünf gegen fünf hatten die Krefelder eigentlich keine Chance gegen uns. Wir haben wenig zugelassen und viele Scheiben geblockt, aber in Unterzahl dann die Treffer zum 2:3 und 3:3 kassiert. Ärgerlich, dass wir einen Zähler verloren haben. Wie schätzen Sie das Auftakt-Wochenende mit dem 2:1 in Nürnberg und dem 4:3 gegen Krefeld ein? Holzmann: In Nürnberg haben wir bis zum Schluss gekämpft und das 0:1 noch gedreht. Das war wichtig für unser Selbstbewusstsein. Gegen Krefeld lief es spielerisch ebenfalls gut. Wir sind glücklich. Wie haben Sie Torwart Jonathan Boutin bei seiner DEL-Premiere in Nürnberg gesehen? Holzmann: Ich habe mir keine Sorgen gemacht, dass er den Sprung in die DEL schafft. Es ist ganz normal, dass man nervös ist, das hat man in einigen Aktionen am Anfang in Nürnberg gesehen. Aber dann hat er uns mit ein paar Paraden im Spiel gehalten. Mit einem Gegentor in Nürnberg kann man gut leben. Er braucht noch ein paar Spiele, in denen wir gewinnen. Dann kommt er ins Laufen, dann wird es auch für ihn einfacher. Wo steht die Mannschaft nach dem Auftakt? Holzmann: Taktisch spielen wir trotz unserer zehn Neuzugänge schon sehr gut, da sind wir sehr weit und lassen im Spiel fünf gegen fünf nur wenig zu. Aber bei den Strafzeiten müssen wir disziplinierter werden. Ist die neu formierte Mannschaft stärker als das Pantherteam der vergangenen Saison? Holzmann: Wir sind in der Abwehr robuster geworden, wir haben große, starke Spieler dazubekommen. Es ist nicht so leicht vor unser Tor zu kommen. Im Sturm haben wir zwar Torjäger Jon Matsumoto verloren, der ein Superjahr in Augsburg hatte. Aber auch da haben wir uns gut verstärkt und wir haben jetzt vier Angriffsreihen, die alle Tore schießen können. Auch im Sturm sehe ich uns besser als vor einem Jahr. Sie mussten sich nach einem Schädelbruch im Frühjahr erst wieder in den Leistungssport zurückkämpfen. Wie oft denken Sie noch an die schwere Verletzung? Holzmann: Während des Spiels habe ich gar nicht die Zeit dazu. Aber es wird immer etwas bleiben und ich habe nach wie vor Untersuchungen und Reha-Anwendungen. Wichtig ist, dass ich mich auf dem Eis wohlfühle und da tue ich alles, dass ich fit bin. Manchmal habe ich Nackenbeschwerden oder auch Kopfschmerzen, wenn ich lange meinen speziell gepolsterten Helm getragen habe. Wenn es nach der Schluss-Sirene schmerzt, ist es in Ordnung. Während des Spiels spüre ich nichts. 2016-09-20 12:17 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 50 /100 Marcus von Gerichtssaal Anhalt: Vom Fernseh-Knast in den Wer gemeint hat, dass zwei Jahre Untersuchungshaft dem „Protz-Prinzen“ gereicht haben sollten, sah sich jüngst eines Besseren belehrt. Der gelernte Metzger hat sich freiwillig in den Sat.1-Fernsehknast „Promi Big Brother“ begeben. Gewonnen hat die ominöse Sendung ein anderer, aber anderthalb Wochen hat es Marcus von Anhalt doch in dem TV-Container ausgehalten. Dann haben ihn die Zuschauer rausgewählt. Ob er noch einmal in ein echtes Gefängnis muss, darüber befinden nicht die Zuschauer, sondern ein echtes Gericht, und zwar am kommenden Donnerstag. Prognose: eher nicht. Viele Jahre hat der 49 Jahre alte Bordellbetreiber mit FKK-Klubs in Neu-Ulm, Pforzheim und Fellbach bei Stuttgart an seinem Image als Angeber und Kotzbrocken gearbeitet. Als selbst ernannter Rotlichtkönig nutzte er ausgiebig Luxusautos von Rolls Royce, Maybach und Porsche bis Ferrari und McLaren. Die teuren Fahrzeuge setzte er über seine Firmen von der Steuer ab. Das rief die Steuerfahndung auf den Plan. Im ersten Verfahren in Augsburg wurde von Anhalt wegen Steuerhinterziehung von rund 800.000 Euro zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Doch der Bundesgerichtshof (BGH) hatte am Urteil des Landgerichts Augsburg etwas auszusetzen. Die Karlsruher Richter fanden zwar, dass sich der „Protz-Prinz“ der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat, doch im ersten Prozess sei nicht ausreichend geklärt worden, welche Fahrten mit den Luxuswagen privat und welche geschäftlich waren. Ein Freispruch ist nach dieser BGH-Entscheidung nicht möglich, doch der Revisionsprozess in Augsburg hat Erkenntnisse gebracht, die auf eine deutliche Reduzierung der Strafe schließen lassen. Am Montag wurden nun die Plädoyers gehalten. Verteidiger Olaf Langhanki machte noch einmal klar, dass er seinen Mandanten für unschuldig hält. Er forderte eine Strafe ohne Haft für Marcus von Anhalt. Die Luxusautos waren laut Langhanki nötig, um als RotlichtUnternehmer Erfolg und Macht auszustrahlen und Konkurrenten abzuschrecken. Zudem habe der „Protz-Prinz“, der als Marcus Eberhardt geboren wurde und sich den adelig klingenden Namen von Frédéric von Anhalt gekauft hat, die Autos als „klassische Werbemittel“ eingesetzt. Er habe damit sich und die Marke „Prinz von Anhalt“ vermarktet. Die Inszenierung im Fernsehen und im Internet sei „professionelles Showbusiness“, so Langhanki. Kritik übte der Mainzer Anwalt an den Betriebsprüfern und Steuerfahndern. Sie hätten alle entlastenden Aspekte einfach unter den Tisch gekehrt, zum Teil aus Unwissenheit: Sie kannten die Regeln des Rotlicht-Gewerbes nicht. Staatsanwalt Andreas Breitschaft will den Angeklagten dennoch nicht ungeschoren davonkommen lassen. Er kommt in seiner Gesamtrechnung immer noch auf einen Steuerschaden von rund 660.000 Euro und forderte dreieinhalb Jahre Haft für Marcus von Anhalt. Breitschaft gestand dem „Protz-Prinzen“ sogar zu, dass er einen Porsche 911 Turbo Coupé als „schnellstes Büro der Welt“ steuerlich absetzen dürfe. Ein Fiat, Golf oder Passat sei für ihn tatsächlich „zu popelig“ gewesen. Die Vielzahl anderer Edel-Karossen sah der Staatsanwalt aber selbst für einen Bordellbetreiber nicht als zulässige Geschäftswagen an. Das Schlusswort am Montag gehörte dem Angeklagten. Marcus von Anhalt bedankte sich bei den Richtern der 2. Strafkammer: „Dieses Verfahren hat mehr nach Fairness geschmeckt als das erste.“ Dennoch habe er schon eine halbe Million für Anwälte ausgegeben, sagte der „Protz-Prinz“ und schloss: „Ich frage mich, wie sich ein Normalsterblicher Gerechtigkeit leisten kann.“ 2016-09-20 12:17 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 51 /100 Überfälle auf Frauen: Polizei sucht verstärkt nach Zeugen Die Polizei verstärkt den Fahndungsdruck, denn: Noch immer gibt es keine neuen Hinweise zu den beiden Übergriffen auf eine 18- und eine 20-Jährige, die sich vor anderthalb Wochen in Gersthofen ereignet haben (wir berichteten). Seit vergangenem Freitag sucht die Polizei daher auch mit Flugblättern und Plakaten rund um den Gersthofer Bahnhof nach Zeugen. Bislang erhielten die Beamten jedoch keine Rückmeldung auf ihre Suchaktion. Nun wenden sie sich über die Medien erneut mit einem Aufruf an die Bevölkerung, um Hinweise auf eineb oder beide Taten zu bekommen. Was genau ist geschehen? Am Mittwoch, 7. September, drückte ein Unbekannter eine 18-Jährige von hinten zu Boden und griff ihr in den Ausschnitt. Die Tat ereignete sich um 6 Uhr morgens auf einem Fußweg, der zum Gersthofer Bahnhof führt. Erst als sich ein unbekannter Passant näherte, ließ der Täter von der jungen Frau ab. Insbesondere diesen Passanten, der zum Retter wurde und das Opfer unmittelbar nach der Tat ansprach und fragte, ob alles in Ordnung sei, sucht die Polizei. Den Täter beschrieb die junge Frau als etwa 1,80 Meter groß und stark sonnengebräunt. Er soll ihr zufolge einheimischen Dialekt gesprochen haben. Der zweite Vorfall geschah zwei Tage später, am Freitag, 9. September. Gegen 5.50 Uhr packte ein Unbekannter eine 20-jährige Radfahrerin auf Höhe der Rot-Kreuz-Wache von hinten und zog sie vom Fahrrad. Anschließend fuhr er mit ihrem Rad in Richtung Schubertstraße davon. Die junge Frau beschrieb den Angreifer als etwa 1,70 Meter groß und sportlich. Er soll Deutsch mit einem südländischen Akzent gesprochen haben. Warum nur eine Täterbeschreibung für beide Taten? Trotz unterschiedlicher Angaben zu den Übergriffen ist auf den Fahndungsplakaten rund um den Bahnhof nur eine Täterbeschreibung zu lesen. Die Polizei schreibt: „In beiden Fällen wurde der Täter als circa 30 bis 40 Jahre alt, 1,70 bis 1,80 Meter groß, schlank und sportlich beschrieben. Der Mann sprach Deutsch mit eventuell südländischem Akzent und roch auffällig stark nach Rauch.“ Polizeisprecherin Manuela Ambrosch vom Präsidium Schwaben Nord erklärt: „Die Täterbeschreibung ist in beiden Fällen ähnlich. Ob es sich definitiv um denselben Täter handelt, wissen wir aber noch nicht.“ Wie genau können Opfer den Täter beschreiben? Wie genau die Beschreibung eines Täters ist, kann ganz unterschiedlich sein, sagt Ambrosch: „Es kommt immer auf die Wahrnehmung des Opfers an, die je nach Tat sehr unterschiedlich sein kann: Wurde es von vorne oder von hinten angegriffen? Wie schnell ging es? Wie lange liegt die Tat zurück?“. Möglich sei es laut Ambrosch durchaus, dass beide Übergriffe vom selben Täter ausgingen: Sie liegen sowohl zeitlich als auch örtlich nah beieinander. Zudem sind beide Opfer junge Frauen, die ähnliche Angaben zu den Taten gemacht haben. Hinweise zu den Übergriffen erbittet die Kriminalpolizei Augsburg unter der Telefonnummer 0821/323-3810. 2016-09-20 12:17 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 52 /100 Augsburg möchte mit neuer Messe international punkten Wenn es um internationale Wahrnehmung des Messestandortes Augsburg geht, kommen drei Veranstaltungen ins Spiel: die Weltaufzugsmesse Interlift, die Schleiftechnikmesse GrindTec und die Westernsportmesse Americana. Nun soll eine weitere Veranstaltung mit hohem internationalen Anspruch Schritt für Schritt aufgebaut werden. Am Mittwoch beginnt die Experience Composites, die nicht allein wegen ihres Namens Internationalität ausstrahlt. 175 Aussteller aus mehr als 30 Ländern haben sich angemeldet. Aussteller und Fachbesucher vereint der Werkstoff Carbon. Im Mittelpunkt der dreitägigen Messe, in die ein Kongress integriert ist, stehen Faserverbundmaterialen und Leichtbau. Es ist ein spezielles Thema, das die Branchenexperten nach Augsburg lockt. 1000 Besucheranmeldungen liegen vor. Viele Gäste bleiben länger. Hotels in der Region profitieren von der Messe. Zusammen mit der Regio Augsburg Tourismus hat sich die Messe frühzeitig um Kontingente gekümmert. „Insofern ist es aus unserer Sicht jetzt kein Problem, dass parallel zur Carbonmesse in München das Oktoberfest stattfindet“, sagt Messechef Gerhard Reiter. Aussteller und Besucher hätten wohl zum Großteil eine Unterkunft gefunden. Ganz an der Wiesn kommen die Messemacher in Augsburg aber nicht vorbei. Am Donnerstag wird ein Busshuttle zur Wiesn organisiert. Reiter geht aber davon aus, dass viele auswärtige Besucher lieber einen anderen Termin vor Ort wahrnehmen. Im Goldenen Saal des Rathauses findet ein Empfang statt, bei dem Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl die Gäste willkommen heißt. „Dieser persönliche Bezug spielt eine wichtige Rolle für den Erfolg einer solch neuen Veranstaltung“, sagt Reiter. Derzeit ist daran gedacht, die Veranstaltung alle zwei Jahre zu organisieren. Abhängig sei der Erfolg einer Fachmesse nicht allein von der Besucherzahl. Vielmehr müssten die Aussteller das Gefühl haben, dass ihnen die Messe zu vielen Kontakten und möglichen Geschäften verholfen habe. Einer der großen Aussteller ist das heimische Unternehmen SGL Carbon. Als Beispiel für die innovative Anwendung von Verbundstoffen zeigt die Firma an ihrem Stand in Halle 1 unter anderem Elemente der „Carbon Core“-Karosserie des neuen BMW 7er. Dabei werden carbonfaserbasierte Geflechte der SGL-Gruppe serienmäßig im Verbund mit Aluminium in den Dachrahmen der Modellreihe eingesetzt. Im sogenannten „Innovationsbereich“ der Messe in Halle 3 ist SGL ebenfalls vertreten. Vorgestellt werden innovative Materialhybridkonzepte, die neue Möglichkeiten für das Zusammenspiel verschiedener Materialien im Automobilbau der Zukunft aufzeigen. Um Fachbesuchern einen Einblick in die Produktion zu geben, ist zudem am Mittwoch ein Abstecher nach Meitingen geplant. Hier ist der größte Standort der SGL-Gruppe. Messe: Die Experience Composites im Messezentrum Augsburg findet von Mittwoch, 21. September, bis Freitag, 23. September, statt. Die Carbonmesse richtet sich an Fachbesucher. 2016-09-20 12:17 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 53 /100 Augsburger errichten ein Gipfelkreuz Gipfelkreuze sind derzeit ein großes Thema im Freistaat. Seit in den oberbayerischen Alpen ein Kreuz-Hacker umgeht, wird viel über die Motive des Täters spekuliert. Und es entstand eine Diskussion darüber, ob das christliche Symbol auf den Gipfeln noch zeitgemäß ist. Selbst die Südtiroler BergsteigerLegende Reinhold Messner meldete sich zu Wort. Während der mysteriöse Täter in diesem Sommer drei Holzkreuze offenbar mit einer Axt zerstört hat, setzen Mitglieder des Augsburger Alpenvereins demnächst ein anderes Zeichen: Sie wollen im Oktober ein neues Gipfelkreuz errichten. Der Ort, den die Mitglieder der Unterwegs-Gruppe des Vereins für ihr Gipfelkreuz-Projekt ausgewählt haben, ist kein spektakuläres Gipfelziel. Der Berg ist mit 1627 Metern Seehöhe auch nicht besonders hoch. Der Tennenmooskopf liegt im Oberallgäu, im Gunzesrieder Tal. Der eher sanft geschwungene Gipfel hat es den Bergsteigern aus Augsburg dennoch angetan. Mitglied Gerd Schönwolf sagt: „Für uns und viele andere aus der Sektion und dem Raum Augsburg sind die Berge rund ums Gunzesrieder Tal Teil ihrer Jugenderinnerungen.“ Erstklassige Aussicht Viele Mitglieder der Gruppe kommen gleich mehrmals im Jahr herauf – im Sommer bei Wanderungen, im Winter mit Schneeschuhen oder Tourenski. Er ist gut erreichbar von der OttoSchwegler-Hütte, die dem Augsburger Alpenverein gehört. „Für uns ist jeder Aufstieg entsprechend der Jahreszeit etwas Neues und Vertrautes zugleich. Bei gutem Wetter belohnt uns der Tennenmooskopf noch dazu mit einer erstklassigen Gipfelaussicht“, sagt Gerd Schönwolf. Mit dem aktuellen Wirbel um den Gipfelkreuz-Hacker hat die Aktion der Augsburger Bergsteiger allerdings nichts zu tun. Schon seit Jahren denken sie daran, dass ihr Hausberg eigentlich ein Kreuz verdient hätte. Ein kleines, provisorisches Kreuz aus zwei Ästen haben sie schon vor längerer Zeit einmal aufgestellt. In diesem Jahr hat die Gruppe das Projekt nun richtig angepackt. Die Bayerischen Staatsforsten stimmten der Errichtung eines Kreuzes zu, im Juli wurde bei einer Begehung des Berges bereits der genaue Platz festgelegt, an dem das Kreuz stehen und die Wanderer künftig begrüßen soll. 3,50 Meter hoch soll das Kreuz werden. Verankert wird es über eine Metallplatte auf einem großen Stein. Beton ist nicht nötig. Mitte Oktober soll es so weit sein. Bau ist nicht sehr schwierig Weil der Berg nicht schwierig zu besteigen ist, ist auch der Bau verhältnismäßig einfach. Geplant ist, Materialen und Werkzeuge bis zu einer Alpe zu fahren. Von dort aus muss dann aber doch noch alles die restlichen rund 300 Höhenmeter bis zum Gipfel getragen werden. Rund 1100 Euro kostet das Projekt, für das Spender gesucht werden. Bisher kamen rund 600 Euro an Spenden zusammen. Konto Wer den Bau des Gipfelkreuzes im Allgäu unterstützen möchte, kann auf das Konto des Alpenvereins einzahlen: Stadtsparkasse Augsburg, IBAN: DE03720500000000629469, Verwendungszweck: Unterwegsgruppe 2016-09-20 12:17 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 54 /100 Wer ist Ahmad Khan Rahami? Alles, was wir wissen Zwischen Ahmad Khan Rahami und den Sprengsätzen von New York und New Jersey gebe es eine "direkte Verbindung", heißt es vom FBI. Nach einer Afghanistan-Reise habe Rahami sich verändert. Ahmad Khan Rahami liegt auf einer Trage und wird in einen Krankenwagen geschoben. Bei einer Schießerei mit der Polizei in der Kleinstadt Linden in New Jersey wurde er verletzt. Rahami trägt Handschellen, so zeigen es die Fernsehbilder. Kurz zuvor verbreitete die Bundespolizei vier Bilder des Mannes über soziale Netzwerke, eines zeigte Aufnahmen einer Überwachungskamera. Rahami wird verdächtigt, mehrere Bomben gelegt zu haben, in New York und in New Jersey. Es wurde Anklage gegen ihn erhoben - wegen versuchten Mordes an Polizisten in fünf Fällen. 2016-09-20 10:13 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 55 /100 EZB - Die Notenbank kann nicht alle glücklich machen Niedrige Zinsen machen die Reichen reicher und die Armen ärmer. Das ist kein Skandal, sondern ein notwendiges Übel. Sie enteigne die Sparer, so lautet einer der populärsten Vorwürfe gegen die Europäische Zentralbank. Die Kritiker der Notenbank geißeln niedrige Leitzinsen und groß angelegte Anleihenkäufe als Programm für die Reichen auf Kosten der Armen. Das ist schön griffig und scheint nicht verkehrt zu sein. Sinken nämlich die Zinsen, dann steigen die Aktienkurse und Immobilien werden teurer. Das freut vor allem Besserverdienende. Arme bekommen dagegen weniger Zinsen und müssen obendrein mehr Miete zahlen, so die griffige These der Populisten. Wer allein einem Tagesgeldkonto oder klassischen Sparbuch vertraut, ist der Dumme. Alles schön und gut, nur leider verquer gedacht: Es ist nicht Aufgabe einer Notenbank, die Sparer glücklich zu machen. Und es gibt auch kein staatlich garantiertes Grundrecht auf sichere und risikofreie Renditen. Die Währungshüter sollen dafür sorgen, dass das Geld seinen Wert behält - das tun sie mit Erfolg. Und mit viel Glück können sie helfen, dass langfristig die Wirtschaft wächst und Arbeitsplätze geschaffen werden. Davon profitieren dann alle, auch Geringverdiener und die Mittelschicht. Wer von der Notenbank auch noch Verteilungsgerechtigkeit verlangt, überfordert sie. Dafür sind andere zuständig, die nicht Geldpolitik machen, sondern "nur" Politik. Die übrigens sollten sich auch mal ums Wachstum kümmern. 2016-09-20 10:13 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 56 /100 Mehr Notfälle: Alpenverein stellt Bergunfallstatistik vor Der Deutsche Alpenverein (DAV) stellt am Dienstagvormittag seine Bergunfallstatistik vor. Die Zahl der Notfälle steigt seit Jahren an, insbesondere seit den 1990er Jahren. Der Alpenverein vermutet, dass auch der Klimawandel eine Rolle spielt, weil es mehr heiße Bergsommer gibt. 2016-09-20 12:18 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 57 /100 FC Ingolstadt empfängt heute in der FußballBundesliga Frankfurt Der FC Ingolstadt empfängt am Dienstagabend um 20 Uhr in der FußballBundesliga Eintracht Frankfurt. Drei Tage nach der couragierten Leistung bei der 1:3-Niederlage in München gegen den FC Bayern wollen die Ingolstädter den ersten Saisonsieg einfahren. 2016-09-20 12:18 Augsburger Allgemeine www.augsburgerallgemeine.de 58 /100 Meereis in Arktis taut erstmals bis zum Nordpol Bremerhaven – Die Meereisfläche in der Arktis ist in diesem Sommer weiter massiv geschrumpft. Das Eis sei bis in die Zentralarktis um den Nordpol hinein getaut, sagte der Klimaforscher Klaus Grosfeld vom Bremerhavener Alfred-WegenerInstitut (AWI). So weit nördlich sei das Eis bis dato in den Sommermonaten noch nie geschmolzen. „Das zeigt, wie angegriffen das System ist“, betonte er. Im Winter werde der Bereich zwar wieder zufrieren. Nun bestehe aber die Gefahr, dass im nächsten Sommer das Meereis wieder so weit zurück gehe. Die Eisfläche in der Arktis reduzierte sich nach Auswertungen des AWI und der Universität Hamburg im September auf eine Größe von knapp 4,1 Millionen Quadratkilometern: Das war nach der Rekordschmelze im Jahr 2012 die zweikleinste Fläche seit Beginn der Auswertung von Satellitendaten. Die im Frühjahr zunächst erwartete erneute Rekordschmelze sei unter anderem wegen eines Tiefdruckgebietes im Sommer ausgeblieben. Grund für die Meereisschmelze sei die Klimaerwärmung. „Der Trend ist ungebrochen“, sagte Grosfeld. Der vergangene Winter sei besonders warm gewesen. Dadurch habe sich in vielen Gebieten nur sehr langsam neues Meereis gebildet. (dpa) 2016-09-20 07:12 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 59 /100 Autobiografie: Ancelottis Liebeserklärung an den FC Bayern Es ist ein sehr kurzer Dialog, der ein neues Kapitel im Leben von Carlo Ancelotti einläuten sollte: «Hallo Carlo, hier spricht Rummenigge» - «Hallo, Kalle.» - «Guardiola geht zum Ende der Saison, und wir wollen dich haben.» «Gut. Mache ich.» So steht es im Vorwort zur deutschen Ausgabe von Ancelottis Biografie, die er am Montagabend in München vorstellt. So soll es sich zugetragen haben. «Es war eine sehr einfache Entscheidung», sagt Ancelotti, der neue Trainer des FC Bayern München, mit dem wohl ein neuer, ein wärmerer Wind weht beim deutschen Rekordmeister. Bereut hat er die Entscheidung für die Bayern wohl noch nicht. Denn Ancelotti erzählt unumwunden, dass er sich jetzt schon durchaus vorstellen kann, seinen Aufenthalt in München auszudehnen. «Ich würde gern länger als zwei Jahre hier bleiben», sagt der Italiener, der bereits einen Dreijahresvertrag bis 2019 unterschrieben hat. «Es gibt Vereine, die sich wie ein Unternehmen anfühlen», erklärt er, «und Vereine, die sich wie eine Familie anfühlen. Hier ist es wie eine Familie.» Allerdings gebe es ein Problem: «I have to say that Deutsch is sehr kompliziert», sagt Ancelotti in einem Sprachenmix. Er lacht - und das Publikum, in dem auch seine Frau Mariann Barrena McClay und Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger sitzen, lacht mit ihm. Noch etwas habe ihm vor seinem Amtsantritt Sorgen gemacht: das Essen. Er stamme schließlich vom Bauernhof. «Wir haben an jedem einzigen Tag Schweinefleisch gegessen», sagt er. Schweinefleisch sei wirklich wichtig für ihn. «Aber zum Glück ist Schweinefleisch in Bayern ja auch sehr verbreitet.» Der Sportjournalist und Autor Ronald Reng, der Ancelotti auf der Bühne interviewt, bringt es auf den Punkt: «Die Ernährung ist in dem Buch mindestens so wichtig wie der Fußball.» Ancelotti beschreibt in seiner Biografie seinen ungewöhnlichen Werdegang vom Bauernhof in der italienischen Provinz in die Top-Vereine der italienischen Liga - erst als Spieler, dann als Trainer - und schließlich auf die internationale Fußballbühne. Das Buch, das in Italien bereits 2009 erschien, habe er vor allem für seinen Freund und Fußball-Kollegen Stefano Borgonovo geschrieben. Er war 2013 an der Nervenkrankheit ALS gestorben. Die Erlöse aus seiner Biografie sind für die Erforschung der tückischen Krankheit geplant. Trotz des traurigen Hintergrundes ist es ein unterhaltsames und streckenweise witziges Buch geworden. «Es ist eine Komödie», sagt Ancelotti. Mit viel Humor erzählt der 57-Jährige, warum er den damaligen italienischen Superstar Roberto Baggio einst nicht in seinem Team haben wollte (passte nicht in sein System) und warum das ein Fehler war (inzwischen wisse er, dass die Spieler wichtiger seien als das System). Dafür verlangt er aber auch etwas von seinen Leuten: «Ich mag es nicht, wenn Spieler egoistisch sind», sagt er. «Ich will, dass sie bescheiden und selbstlos sind.» Er verrät, dass er am Willen, eine neue Sprache zu lernen, die Professionalität eines Fußballers ablesen kann («Wenn sie die Sprache nicht studieren wollen, sind sie nicht so fokussiert und nicht so professionell») und seine wichtigste Fußball-Weisheit: «Der wichtigste Teil des Erfolges sind die Beziehungen zu den Menschen», den Spielern und dem Team. Und: «Fußball ist einfach, Fußball ist ein Spiel.» Er habe zwar die Macht, seinen Spielern zu befehlen, um 3.00 Uhr morgens an der Säbener Straße mit dem Training zu beginnen - das bringe aber nichts. «Man muss elf Spielern eine Idee vom Fußball vermitteln - und sie überzeugen, dass die Idee gut ist.» 2016-09-20 12:18 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 60 /100 Für Kommissar Kluftinger geht es in "Himmelhorn" hoch hinaus In seinem neunten Fall geht es für Kommissar Kluftinger in ein für das Allgäu nicht ungewöhnliches Gebiet: es geht auf einen Berg. Doch für den beliebten Kommissar ist es sehr wohl etwas besonderes. „Früher war Kluftinger natürlich viel in den Bergen. Aber mit dem Alter wurde er bequem, dann faul und dann fett“, sagt Autor Volker Klüpfel. Gemeinsam mit Michael Kobr hat Klüpfel wieder einen humorigen Krimi verfasst. „Himmelhorn“ heißt der neueste Kluftinger, der Ende September auf den Markt kommt. Angestachelt von Gesundheitsfetischist Langhammer geht es für den Kommissar und den Arzt samt E-Bike tief in die Allgäuer Alpen, wo sie prompt auf drei Leichen stoßen… Für Klüpfel und Kobr ging es zur Recherche ebenfalls in die Berge. Sie bestiegen zwar nicht das Himmelhorn, welches auf dem Weg zum Gipfel über besonders steile Gras- und Felsflanken verfügt, sondern fuhren durch das Oytal. In einem Ort sprachen sie einen Mann an, wo sie Parken könnten. Wie sich herausstellte handelte es sich bei dem Mann um Andi Heckmair, den Sohn des bekannten Bergführers Anderl Heckmair, der als einer der Ersten die Eiger-Nordwand bestieg. „Was für ein Glück! Er war für uns die beste Recherchequelle und wir haben ihn gleich mehrmals getroffen“, erzählt Klüpfel. Das Autorengespann arbeitet seit Jahren so akkurat wie ein Schweizer Uhrenwerk. Nachdem sie ihren Job aufgaben – Klüpfel war in der Kulturredaktion unserer Zeitung beschäftigt, Kobr arbeitete als Realschullehrer – gehen sie nach einem bestimmten Zeitplan vor. „In Schreibphasen skypen wir jeden morgen um 9.30 Uhr. Dann wird besprochen, um was es in der nächsten Textpassage gehen soll. Am Nachmittag wird geschrieben und die Wochenenden sind frei“, erzählt Klüpfel. Sobald ein neues Buch veröffentlicht wird, geht es wieder auf Tour, die sie am 12. Oktober auch in die Augsburger Kongresshalle führen wird. „Dann sind wir meist so eineinhalb, zwei Jahre unterwegs, bis das nächste Buch erscheint.“ Von dem aufwendigen Bühnenprogramm, das sie zwischenzeitlich auf die Bühne brachten, haben sich die beiden Autoren aber wieder verabschiedet. Klüpfel: „Die Leute wollen sobald das neue Buch heraus ist eine Lesung und keine multi-mediale Show.“ Wenn der gebürtige Allgäuer durch Bayern fährt gibt es fast keinen Ort, wo die beiden nicht schon aufgetreten sind. „Auf der Autobahn kennt man jeden Ort, der an den Ausfahrtsschildern steht“, sagt er. Und obwohl sie inzwischen im gesamten deutschsprachigen Raum und in größeren Hallen auftreten, habe sich nicht viel verändert. „In Deutschland sind die Menschen sehr diskret. Da wird man eher nicht angesprochen.“ Nur einmal fühlte sich Klüpfel sehr beobachtet. Da wurde er im Zug auf dem Weg nach München von einer Schulklasse erkannt. „Die Schüler haben dann versucht heimlich mit ihren Handys Fotos von mir zumachen“, sagt er und muss lachen. Er habe sich aber zu helfen gewusst und hat einfach seine Zeitung so aufgeschlagen, dass ihn niemand mehr sehen konnte. Wenn es nach ihm geht, dann geht dieser Prozess noch eine ganze Weile so weiter. Schreiben, neues Buch vorstellen, Lesungen, schreiben… Nach dem Erfolg ihres Romans „In der ersten Reihe sieht man Meer“ können sich die beiden auch vorstellen, wieder ein Buch außerhalb der Kluftinger-Reihe zu schreiben. „Wenn die richtige Inspiration kommt, dann machen wir das auf jeden Fall. Denn wenn man nichts tut, wird man bequem und dann faul“, sagt Klüpfel. Und am Ende auch noch fett, wie ihr sympathischer Kult-Kommissar Kluftinger. So weit wollen sie es nicht kommen lassen. Tour Karten für die Lesung „Achtung Lesensgefahr!“ am Mittwoch, 12. Oktober, Beginn 20 Uhr, in der Augsburger Kongresshalle gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. 2016-09-20 12:18 Augsburger Allgemeine www.augsburger-allgemeine.de 61 /100 Gespräch über Frieden: Fidel Castro empfing Irans Präsidenten Rouhani Havanna/Teheran – Kubas Revolutionsführer Fidel Castro hat den iranischen Präsidenten Hassan Rouhani empfangen. Sie trafen einander am Montag in dem Privathaus von Castro, wie im staatlichen Fernsehen zu sehen war. Sie hätten über internationale Beziehungen und die Gefahren für den Frieden gesprochen, hieß es. Fidel Castro wurde vor Kurzem 90 Jahre alt und empfängt nur noch selten offizielle Gäste. Rouhani traf sich auch mit dem kubanischen Präsidenten Raul Castro. Im vergangenen Monat hatte der iranische Außenminister bei einem Besuch auf der sozialistischen Karibikinsel Interesse an engeren Wirtschafts- und Finanzbeziehungen zu Kuba geäußert. Nach jahrzehntelanger Eiszeit zwischen Washington und Havanna öffnet sich das Land derzeit langsam. Die Vereinigten Staaten hatten zuletzt ihre Sanktionen gegen Kuba und den Iran gelockert. (APA/dpa) 2016-09-20 07:07 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 62 /100 "Enorme Wut" nach Konvoi-Bombardierung vor Aleppo Die USA stellt nach einem einem blutigen Angriff auf einen Hilfskonvoi für Aleppo die Zusammenarbeit mit Russland offen in Frage. 20.09.2016 | 07:06 | ( DiePresse.com ) Nach dem "irrtümlichen" USAngriff auf das syrische Militär bricht die vorübergehende Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland nun endgültig auseinander. Nach Luftangriffen auf einen Hilfskonvoi nahe der belagerten Stadt Aleppo kritisiert die US-Regierung die Zusammenarbeit mit Russland mit Nachdruck. Das Ziel des Konvois aus Lastwagen der Vereinten Nationen und des Roten Halbmonds sei sowohl der syrischen wie der russischen Regierung bekannt gewesen, sagte der Sprecher des USAußenministeriums, John Kirby, am Montag. "Und dennoch wurden die Helfer getötet, während sie versuchten, den Menschen in Syrien beizustehen", so Kirby. Die US-Regierung werde die Bombardierung direkt mit Moskau thematisieren, kündigte Kirby an. "Angesichts der ungeheuerlichen Verletzung der Waffenruhe werden wir die weiteren Aussichten einer Zusammenarbeit mit Russland neu bewerten", fügte er hinzu. Schon zuvor hatten sich ranghohe Vertreter der Regierung von Präsident Barack Obama skeptisch über die Chancen geäußert, die mit Russland ausgehandelte Waffenruhe für Syrien nach dem Bombardement noch retten zu können. Die Ereignisse vom Montag hätten erhebliche Zweifel aufgeworfen ob Russland seinen Teil der Vereinbarung zur Befriedung des Landes einhalten könne, sagte ein Vertreter der US-Regierung vor Journalisten. Russland müsse rasch Klarheit darüber schaffen, ob es sich den getroffenen Vereinbarungen noch verpflichtet fühle, sagte ein anderer ranghoher Vertreter der Regierung. #map_canvas_map42tc6O { height: 100% } Karte zurücksetzen vergrößern Der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, zeigte sich schockiert von dem Angriff, bei dem nach UN-Angaben mindestens 18 der 31 Lastwagen, die im Auftrag der UNO und des syrisch-arabischen Roten Halbmonds unterwegs waren, zerstört wurden. "Unsere Wut über diesen Angriff ist enorm. Der Konvoi war das Ergebnis eines langen Verhandlungsprozesses mit dem Ziel, eingeschlossenen Menschen zu helfen", erklärte eine Sprecherin de Misturas. Sollte sich der Angriff vorsätzlich gegen die Helfer gerichtet haben, "dann läuft dies auf ein Kriegsverbrechen hinaus", sagte der Chef der UN-Hilfseinsätze, Stephen O'Brien. Auch Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault verurteilte den Angriff auf das Schärfste. Der Vorfall zeige "die dringende Notwendigkeit für ein Ende der Kämpfe in Syrien", sagte Ayrault. Auch die UNO machte zunächst keine Angaben zu den Urhebern des Angriffs. Das syrische Militär äußerte sich nicht zu dem Vorfall. Die Regierung in Damaskus hatte die Waffenruhe am Montag für beendet erklärt und dies mit der Verletzung der Vereinbarungen durch den USAngriff auf syrische Soldaten begründet. Schon vor der Erklärung der syrischen Armee sagte der russische General Sergej Rudskoj, die "einseitige Einhaltung" der Waffenruhe durch die syrischen Regierungstruppen habe "keinen Sinn" mehr. Der Angriff auf den Hilfskonvoi, für den syrische oder russische Flugzeuge in Frage kommen, ereignete sich am späten Montagabend in der Nähe von Urm al-Kubra westlich von Aleppo. Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle hatte schon zuvor berichtet, dass syrische oder russische Kampfflugzeuge Angriffe auf Rebellen-Gebiete im Zentrum Aleppos und Dörfer westlich der Stadt geflogen hätten. Dabei habe es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Russland unterstützt Syrien im Kampf gegen Aufständische. Syrien hatte am Montag erklärt, das vor rund einer Woche für das Bürgerkriegsland vereinbarte "Regime der Ruhe" gelte nicht mehr. Auch Rebellenvertreter sagten der Nachrichtenagentur Reuters, die Waffenruhe sei faktisch gescheitert. Am Wochenende waren bei einem USgeführten Luftangriff auf syrische Regierungstruppen Dutzende Soldaten getötet worden. Dies hatte zu Spannungen zwischen den USA und Russland geführt, die sich auf die Feuerpause verständigt hatten, um eine Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Hilfsgütern und Verhandlungen über einen dauerhaften Frieden zu ermöglichen. Vor dem für Dienstag geplanten Treffen der internationalen Syrien-Unterstützergruppe in New York warf die syrische Opposition der Weltgemeinschaft Versagen vor. "Die Welt begnügt sich damit, zuzusehen ohne einzuschreiten", sagte der Koordinator des oppositionellen Hohen Verhandlungskomitees (HNC), Riad Hijab, in New York. Nach der Aufkündigung der Waffenruhe durch die syrische Armee gehe das Blutvergießen unvermindert weiter, klagte Hijab. "Russland und der Iran vergießen syrisches Blut, das Regime bombardiert Krankenhäuser, es wirft tausende Fassbomben und andere geächtete Bomben ab - und die Welt schaut zu. " Die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats seien alle "vergeblich" gewesen. Außenminister John Kerry und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow wollten sich am Dienstag in New York mit anderen Mitgliedern der Unterstützergruppe für Syrien (ISSG) treffen. www.un.org (APA/Reuters/AFP/dpa) 2016-09-20 07:06 diepresse.com 63 /100 Beifahrer bei Autounfall aufgespießt und getötet: Fahrer flüchtig Nienburg – Ein Mann ist bei einem Autounfall in Nienburg in Niedersachsen von einem Geländerteil durchbohrt und getötet worden. Zwei weitere Menschen wurden verletzt, einer davon schwer, wie die Polizei in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Der Fahrer eines der Unfallautos flüchtete. Er hatte zuvor nach Angaben der Feuerwehr am Montagabend versucht, im Ort mehrere Autos zu überholen, die wegen eines Linksabbiegers warten mussten. Dabei rammte er mit seinem Wagen zunächst das abbiegende Auto, ehe sein Fahrzeug am Bordstein ein Geländer wegriss. Ein Teil des Geländers durchbohrte den Oberkörper des Beifahrers, der noch an der Unfallstelle starb. Während sich der Rettungsdienst um die Verletzten kümmerte, verließ der Fahrer den Unfallort. Ob er mutwillig floh oder unter Schock stand, war zunächst unklar. Die Polizei fahndete nach dem Mann. (dpa) 2016-09-20 07:00 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 64 /100 Gratis-Internet für alle Berlin. Lange mussten die Kunden auf diesen Service warten: Ab Dezember sollen nun alle Bahnfahrer in der zweiten Klasse kostenloses WLAN nutzen können. Der Einbau eines neuen, erheblich leistungsfähigeren WLAN-Systems in 250 ICE-Züge sei bereits gestartet, berichtete die Deutsche Bahn (DB). Für die umgerüsteten Züge soll es auch ein neues WLAN-Logo geben. Ausgerüstet werden die Züge mit der „derzeit modernsten WLAN-Technik der schwedischen Firma Icomera“, heißt es von der Bahn. Sie greife auf die jeweils schnellsten Datennetze aller Mobilfunknetze zu und könne durch intelligentes Bündeln der Netzbetreiberkapazitäten bedeutend höhere Datenvolumen verarbeiten. Die zur Verfügung stehende Bandbreite im Zug ist aber abhängig von der Leistungsfähigkeit der Mobilfunknetze. „Damit alle Reisenden gerecht und ausgewogen auf das bestmögliche Angebot zugreifen können, verteilt das System die verfügbaren Bandbreiten möglichst gleichmäßig unter den Fahrgästen.“ Was auch immer das heißen mag... Bis Ende des Jahres soll der Einbau der Icomera-Technik abgeschlossen sein. Die Bahn investiert demnach insgesamt 100 Millionen Euro in das neue WLAN sowie neue MobilfunkRepeater im ICE. Leistungsfähiges WLAN und ein verbesserter Telefonempfang sind Teil des schon vergangenen Dezember vorgestellten Programms Zukunft Bahn. Das WLAN-Netz soll demnach in den kommenden Jahren nach und nach entlang der Reisekette auf mehr Fernverkehrszüge, Bahnhöfe und auch auf S-Bahn- und Nahverkehrszüge ausgedehnt werden. Von RND/Dpa 2016-09-20 10:12 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 65 /100 InnoTrans 2016: Verkehrs-Messe zeigt Visionen der Zukunft Im Future Mobility Park und in den Messehallen stellen kreative Visionäre und Unternehmen aus Ländern wie Italien, Deutschland, der Schweiz, Weißrussland und den USA ihre Ideen vor. Dieser befindet sich im Übergang von Halle 20 zu Halle 21. Mit dabei sind die US-amerikanischen Visionäre von Hyperloop Transportation Technologies (Future Mobility Park) und Hyperloop One (Halle 3.2) sowie TransPod aus Kanada (Halle 2.2). Sie alle präsentieren ihre Konzepte vom Hyperloop. Das Röhrentransportsystem mit über 1.200 Stundenkilometern soll zwischen Los Angeles und San Francisco entstehen. Ideengeber Elon Musk hatte Branchenentwickler weltweit dazu aufgerufen, sein Konzept vom Hyperloop umzusetzen. In der Speakers‘ Corner halten Hyperloop One und Hyperloop Transportation Technologies ebenfalls Vorträge zum Thema. Auch die Deutsche Bahn interessiert sich für die Hochgeschwindigkeitstechnik. Mit Hyperloop Transportation Technologies arbeitet das Verkehrsunternehmen auch an aktuellen Transportsystemen. Zurzeit werden Projektionslösungen für Verkehrsmittel entwickelt, die keine Fenster haben oder überwiegend in Tunneln verkehren. Auf digitalen Fensterscheiben lassen sich so Landschaften, Filme oder andere visuelle Fahrgastinformationen abspielen. Trend: Fahrerlose Fahrzeuge und Vernetzung BestMile aus der Schweiz vernetzt automatisierte Fahrzeuge mithilfe innovativer Algorithmen miteinander. Laut Hersteller wird damit das Zusammenspiel von Planung, Fahrzeugdisposition, Tourenplanung und Batterieaufladung gewährleistet. Ähnlich wie Carsharing soll der Mobilitätsservice MOON funktionieren, der vom mobilitydesign-Team der Fachhochschule Potsdam gezeigt wird. Schon ab 2021 soll die fahrerlose und nachhaltige RidesharingTechnologie Kunden zur Verfügung stehen. NEXT Future Transportation informiert Fachbesucher über ein busähnliches Straßentransportsystem, das auf elektrisch betriebenen Modulfahrzeugen basiert. Zwei Modelle können die Fachbesucher vor Ort begutachten. Einblick in die lautlose und emissionsfreie Vielzweck-Trasse Typ 6 gibt das deutsche Walter Back Büro für Umwelttechnik. Der Verkehrsweg ist das Forschungsziel des weißrussischen Unternehmens SkyWay. Sie arbeiten an aufgeständerten Fahrbahnen aus Spannbeton, an denen Nahverkehrs-Passagierkabinen hängen und auf denen Züge in flugzeugähnlicher Geschwindigkeit fahren sollen. Die InnoTrans ist die internationale Leitmesse für Verkehrstechnik, die alle zwei Jahre in Berlin stattfindet. 133.595 Fachbesucher aus 146 Ländern informierten sich auf der jüngsten Veranstaltung bei 2.761 Ausstellern aus 55 Ländern über die Innovationen der globalen Bahnindustrie. Zu den fünf Messesegmenten der InnoTrans zählen Railway Technology, Railway Infrastructure sowie Public Transport, Interiors und Tunnel Construction. Veranstalter der InnoTrans ist die Messe Berlin. Die elfte InnoTrans findet vom 20. bis 23. September 2016 auf dem Berliner Messegelände statt. 2016-09-20 06:42 Http Dev deutsche-wirtschafts-nachrichten.de 66 /100 Politik pocht auf Ausbau des Bahnknotens Hannover. Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) und Niedersachsens Verkehrsstaatssekretärin Daniela Behrens sprechen mit Vertretern von Bund und Bahn über einen Ausbau der überlasteten Verkehrsdrehscheibe. Von der Europäischen Union erhoffen sie sich finanzielle Hilfe für die weitere Planung. Um mehr Züge zwischen Hannover, Braunschweig, Minden, Paderborn und anderen Zielen fahren lassen zu können, sollen zusätzliche Gleise und Signale installiert und der Hauptbahnhof um einen zusätzlichen Bahnsteig erweitert werden. 750 Züge steuern täglich den Hauptbahnhof an sowie 250.000 Reisende und Besucher. Weshalb ist der Bahnknoten Hannover überlastet? 750 Züge steuern täglich den Hauptbahnhof an sowie 250 000 Reisende und Besucher. Gerade die S-Bahn- und Regionalzüge locken immer mehr Pendler. Für zusätzliche Züge reichen die Bahnsteige und Gleise nicht, auf den Strecken Richtung Hannover kommen sich an einigen Stellen Personen- und Güterzüge leicht in die Quere. An kleineren Stationen sind die Bahnsteige zu kurz für längere Züge. Auf den meisten Strecken sind die Fahrpläne so eng getaktet, dass für weitere Fahrten kein Platz ist. Verspätungen übertragen sich schnell auf andere Bahnen. Ist dies ein rein lokales Problem? Die Engpässe in Hannover behindern den Einsatz zusätzlicher Züge auch weit ins Land hinein. Weitere Fahrten etwa ab Paderborn oder Braunschweig kann die Bahn nicht anbieten, wenn die Züge sich in Hannover nicht einfädeln lassen. Auch für die geplante Ausweitung des IC/ICEVerkehrs ist ein Nadelöhr wie Hannover ein Hemmnis. Wozu soll der Knoten ausgebaut werden? Geplant sind eine schnelle RE-Linie mit wenigen Zwischenhalten von Paderborn über Hameln und Hannover zum Flughafen, halbstündliche RE-Anschlüsse nach Braunschweig, Wolfsburg und Minden. Zweistündlich soll ein RE ohne Umsteigen von Hamburg nach Hannover fahren. Im ICE/IC-Verkehr plant die Bahn zwei Züge pro Stunde zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet. Was für Bauarbeiten sind nötig? Bisherige Pläne listen den Bau eines weiteren Bahnsteiggleises im Hauptbahnhof auf, verlängerte Bahnsteige in etlichen kleinen Stationen, zusätzliche Gleise auf der Deisterstrecke sowie bei Hannover, Wunstorf und Lehrte. Mehr Signale sollen zwischen Lehrte und Celle eine dichtere Zugfolge ermöglichen. Gibt es dann demnächst weniger Verspätungen Dies hängt nicht alleine vom Streckennetz ab. Weniger neuralgische Punkte aber ermöglichen einen flüssigeren Betrieb. Nicht jede verspätete Bahn steht gleich einem anderen Zug im Weg. Wenn gerade in den Stoßzeiten mehr Züge fahren, gibt es weniger überfüllte Bahnen - auch das verringert die Gefahr von Verspätungen. Quillt das Bahnhofsgebäude bei noch mehr Pendlern nicht aus allen Nähten? Mehr Reisende als bisher sollen auch abseits des Zentrums auf die Stadtbahn umsteigen können. Zusätzliche S-Bahnhalte sind in Hannover-Waldhausen, Hannover Braunschweiger Platz und Laatzen-Mitte vorgesehen. Ist Hannover das einzige Nadelöhr im deutschen Bahnnetz? Nein, weitere Bahnknoten am Limit sind Köln, Frankfurt, München und Berlin. lni 2016-09-20 10:12 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 67 /100 Die Achtsamen Hannover. Manchmal ist es so einfach, aus einer alten Poesiealbumweisheit ein Mantra für den neuen Zeitgeist zu gewinnen. Aus dem Bild einer verwelkten Physalis leitet Chefredakteurin Anne Hoffmann im Editorial des Magazins „Herzstück“ die Ermunterung ab, dass man unter dem äußeren Erscheinungsbild nach dem schönen Kern suchen möge. Dieser Sinnspruch bringt wie die großbuchstabige Titel-Begrüßung „Schön, dass es dich gibt!“ auf naive Weise die Philosophie einer wachsenden Gruppe von Magazinen auf den Punkt. Sie feiern mantrahaft Wohlfühlmomente („Wann haben wir zuletzt in ein Stück Wassermelone gebissen?“, „Herzstück“) und die Hingabe an das Ich („Liebe dich selbst“, „Happinez“). Immer geht es darum, die frei werdenden Hirnkapazitäten für kreative Visionen zu nutzen. Mehr als 20 dieser sogenannten „Mindstyle“-Magazine gibt es bereits auf dem deutschen Markt, die sich vor allem an Frauen zwischen 25 und 45 Jahren richten. Das neue Segment auf dem Zeitschriftenmarkt verkauft rund eine halbe Million Exemplare. Stephan Scherzer, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger, rechnet mit einem weiteren Wachstum um 100 Prozent. Marktführer ist das Magazin „Happinez“ aus dem Bauer-Verlag mit einer Auflage von rund 130 500 Exemplaren. Das Hippiehandwerk Batik wird hier als „Lektion in Hingabe“ aufgepeppt, „Alice im Wunderland“ als Vorbild für „Sinnsuche“ verkauft. Im Webshop gibt es den passenden Armreif zum Lebensgefühl oder „Handschmeichler-Herzen“ aus Rosenquarz. Zwar erinnern die Mindfulness-Magazine in ihrer oft esoterischen Anmutung und ihrer Barfußattitüde an den Geist der Blumenkinder, anders als die 68er sind sie aber apolitisch. Veganes Essen statt Vietnamkrieg-Rebellion. Es ist das Pendant zum Ausmaltrend für Erwachsene – Lesestoff für Menschen, die bei Dawanda selbst gebastelte Handyhüllen mit Eulenmotiv oder Designer-Gartenhandschuhe mit passender Gießkanne verkaufen oder in Foodblogs nach dem perfekten Menü fahnden. Die Magazine reagieren auf ähnliche Bedürfnisse wie die „Landlust“ und ihre Nachahmer. Sie begreifen den Einzelnen als Manufaktur seiner selbst und nicht als Variable im unübersichtlichen Datenstrom des Internetzeitalters. Wenn der Beruf dem Einzelnen immer öfter Neuanfänge aufzwingt, wächst die Sehnsucht nach Erdung, nach verlässlicher Heimeligkeit. Die Soziologin Cornelia Koppetsch hat diese Massenflucht in das Biedermeier beispielsweise in ihrem Buch „Die Wiederkehr der Konformität“ beschrieben. So zelebrieren die Magazine die bewusste Loslösung vom großen Netz, das uns mit Smartphone und Wochenenderreichbarkeit ständig im Griff hält und mit Reizen überflutet. So laden die Magazine dazu ein, das Handy auf lautlos zu stellen und eine „Balance zwischen Apple, Amazon und der eigenen Achtsamkeit“ („Ma Vie“) zu finden. Achtsamkeit, das ist jenes Modewort, das eine Art Selbstmitgefühl propagiert: den bewussten Umgang mit der eigenen Zeit, dem eigenen Körper und den im Unterbewusstsein schlummernden Wünschen. Es ist typisch deutsch, für diese Rückbesinnung auf sich selbst ein angestrengtes Wort wie „Achtsamkeit“ zu finden. Das klingt nach Verpetzen des Nachbarn oder Strebertum im Unterricht. Passend dazu gibt es jetzt sogar ein „Achtsamkeitsübungsbuch“. Mit „Sei gut zu dir“-Stickern und „Schöne Momente“-Kärtchen wird hier in Waldorfmanier dem Zeitgeist gehuldigt. Es handelt sich dabei um einen Ableger der Zeitschrift „Flow“, dessen niederländisches Original ein Pionier der Mindstyle-Magazine ist. Der deutsche Ableger erscheint bei Gruner + Jahr und knüpft optisch an die Flowerpower-Zeit und an Kleine-Mädchen-Träume an. Mit der Anleitung zum Bau einer Pinnwand wird an den Hang der Achtsamen zum Heimwerkeln appelliert. Entschleunigung – dieses Zauberwort einer von Effizienzdenken und Selbstoptimierung gegeißelten Gesellschaft – zelebriert die „Flow“ zum Beispiel mit einem Plädoyer fürs langsame Lesen, was sich in der englischen Übersetzung („Slow Reading“) noch mehr wie ein Trend anhört. Das Magazin „Emotion Slow“ schlägt schon dem Namen nach in dieselbe Kerbe, die britische Zeitschrift „Delayed Gratification“ verbreitet Nachrichten erst mit wochenlanger Verzögerung. Auch das haptische Umblättern der Magazinseiten gehört dazu – weil es eine bewusstere Handlung als das schnelle Klick-Klick im Internet ist. Selbst die Anhänger teurer Küchenmaschinen werden auf dem Zeitschriftenmarkt bedient: Die 10 000er-Startauflage von „Mein Thermo“, dem Magazin zum Thermomix aus dem Haus Falkemedia, war innerhalb einer Woche vergriffen. 6000 Leser schlossen ein Abo ab. Die „Flow“-Fans würden angesichts des hier propagierten Einheitsbreikochens aber wohl nur die Nase rümpfen. Von Nina May 2016-09-20 10:12 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 68 /100 Adele will zehn Jahre pausieren Boston. Die Fans sind in heller Aufruhr. Adele, die singende Superstar aus Großbritannien, will nach dem Ende ihrer Welttournee eine Pause einlegen. Eine sehr lange. Die Ausnahmekünstlerin will zurück an die Universität, um ihre akademische Ausbildung zu beenden, verriet Adele bei einem Auftritt an der US-Ostküste in Boston. Die Fans staunten nicht schlecht. Für zehn Jahre will die 28-Jährige von der Bühne verschwinden. „Ich will unbedingt auf die Universität gehen“, erzählte Adele. „Ich weiß, das klingt lächerlich, aber das ist wirklich ein Plan, den ich habe.“ Früher wurde sie schon einmal vor die Wahl gestellt: Plattenvertrag oder Uni? Sie entschied sich für die Musik – und verdiente Millionen. Sie könnte sich sogar vorstellen, in Boston ihren Abschluss zu machen. Die Eliteschule in Harvard habe schließlich einen spitzenmäßigen Ruf. „Aber ich will nicht, dass irgendjemand denkt, ich wäre smart genug, um in Harvard zu studieren“. Ihr Promileben tauscht die 28-Jährige aber nicht einzig wegen eines Doktortitels ein. Ihr Sohnemann Angelo, gerade einmal drei Jahre alt, soll mehr von seiner Mama haben. Adele will mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen. „Es tut mir leid, wenn ich für eine Weile verschwinde“, sagte sie zu ihren Fans und ergänzte an Angelo gerichtet, „ aber ich tue es für dich.“ Dass sich eine Auszeit von der Bühne durchaus lohnen kann, weiß die Britin mit der Megastimme. Zwischen ihrem Album „21“ und „25“ lagen auch vier Jahre, in denen sich Adele auf Privatleben konzentrierte. Die Platte schoss durch die Decke und wurde zu einem der erfolgreichsten Album aller Zeiten. Getreu dem Motto: Mach dich rar, das macht dich interessanter. Von RND/cab 2016-09-20 10:12 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 69 /100 82 "Shootings" pro Woche: "Rüstungswettlauf" eskaliert in Chicago Am Ende des Sommers blickt Chicago auf einige der blutigsten Monate seiner Geschichte. Bisher sind schon mehr Menschen getötet worden als im gesamten Jahr 2015. Ein Ende? Nicht in Sicht. Welche Rolle spielen die sozialen Netzwerke? Mehr als 500: In Chicago sind bereits jetzt mehr Menschen getötet worden als im gesamten Vorjahr. In der drittgrößten Stadt der USA wurden 2016 mehr Menschen ermordet als in New York und Los Angeles zusammen, den beiden viel größeren Metropolen. Der Gewaltausbruch stellt für Chicago einen Höchststand in fast zwei Jahrzehnten dar, fand die "Chicago Tribune" heraus. Jede Woche zählt die Polizei der Stadt 82 "Shootings", Vorfälle mit Schusswaffen. Die Zeitung erfasst in einem ebenso großartigen wie traurigen Projekt jeden Zwischenfall, jedes Shooting, analysiert die Gewalt nüchtern und glänzend aufbereitet. Die Macher zeigen, dass einige Viertel der Stadt den gefährlichsten Orten der Welt nahekommen: Favelas in Brasilien oder Vorstädten in Venezuela. Dabei schien es eine Zeit lang, als bekomme man Mord und Totschlag am Lake Michigan ganz gut in den Griff. Bis 2014 sah es so aus, als könne Chicago den Städten Los Angeles und New York auf ihrem Weg allseits akzeptierten, abgesicherten Friedens folgen. Doch dann schnellten die Zahlen hoch: Die Stadt mit ihren 2,7 Millionen Einwohnern zählte 2015 rund 62 Prozent mehr Mordfälle als im Jahr zuvor. Warum? Vergleicht man die Zahl der Todesfälle in New York und Chicago ohne Waffengewalt, liegen beide Städte etwa gleich auf. Zählt man die mit Waffen hinzu, geht Chicagos Totenzahl durch die Decke. 2010 änderte sich die Gesetzgebung für privaten Waffenbesitz. 2014 endete das Verkaufsverbot an Privatleute. Erschwerend kommt hinzu, dass Menschen aus Chicago sehr leicht an Waffen aus dem nahen Indiana kommen, fand die "New York Times" in einer umfangreichen Analyse heraus. Die "Gun Shows" dort sind nur eine Stunde entfernt. Registrierungen privater Käufe? Nein. Sogenannte Background-Checks seitens der Behörden? Nein. Das macht den Waffenkauf etwa so kompliziert wie den Erwerb von Milch. Jens Ludwig ist Direktor des Crime Lab an der University of Chicago, das Verbrechen in Chicago und New York analysiert. Ein Ergebnis: "Die Polizei von Chicago kann nur auf die schlimmsten Probleme reagieren. " Die Bürger fühlten sich darum für ihre Sicherheit selbst verantwortlich. "Die Leute tragen Waffen, weil andere Leute Waffen tragen. Es ist ein sprichwörtlicher Rüstungswettlauf. Ein absoluter Teufelskreis. " 6000 illegale Waffen stellte die Polizei 2016 in Chicago bereits sicher. Offensichtlich nicht genug, um die Gewalt einzudämmen. New York habe als Reaktion auf das Verbrechen sehr viel dadurch bewirkt, dass eine ganze Menge mehr Polizisten eingestellt wurden, sagt Ludwig. Angeblich plant Chicagos Bürgermeister Rahm Emanuel ähnliches. Mit vermeintlicher Al-Capone-Romantik und Männern mit schicken Hüten hat das Milieu nichts zu tun. Der Kriminologe Arthur Lurigio von der Uni Chicago sagt, früher große Gangs seien inzwischen zersplittert. Sie stritten sich weniger über Geld oder Gebiete, dafür mehr über Persönliches und Beleidigungen. "Soziale Medien sind dafür ein Brandbeschleuniger. " Oft fange es friedlich an, dann gebe ein Wort das andere, werde schließlich als Drohung aufgefasst - und jemand greife zur Waffe. Gangexperte John Hagedorn von der University of Illinois erklärt in der "Times": Zwar seien sehr viele Hispanics in Gangs organisiert, aber drei Viertel aller Bandenkonflikte in Chicago geschähen unter Schwarzen. Unter diesen wiederum werde die Gewalt spontaner, affektiver, werde sozusagen die Lunte immer kürzer. Wie New York hat auch Chicago eine vielfältige Bevölkerung: Weiße, Schwarze, Hispanics, der Bogen der Einkommen spannt sich zwischen null Dollar und unfassbarem Reichtum. Viele sagen, die Zustände an Chicagos South und West Side seien der eigentliche Grund für die Gewalt. "Man kann die Herkunft der Gangs und ihre Gewalt nicht trennen von der Armut extrem segregierter Nachbarschaften", schreibt der Harvard-Professor Robert Sampson in einem Buch über Viertel amerikanischer Großstädte. "Hochkonzentrierte Armut Schwarzer erzeugt Gewalt Schwarzer. " Auf einer Gedenkveranstaltung sagte Pastor Ira Acree: "Die beste Möglichkeit, eine Patrone aufzuhalten, ist ein Job. " Nur: Für Schwarze in Chicago herrschen die gleichen miserablen Bedingungen bei Ausbildung und Arbeitsmarkt wie für Farbige in weiten Teilen des Landes generell. Polizeichef Eddie Johnson sagte kürzlich vor Medien: "Das ist keine Polizeiangelegenheit, sondern eine der Gesellschaft. Zeigen Sie mir einen Mann ohne Hoffnung, und ich zeige Ihnen jemanden, der eine Waffe in die Hand nehmen und etwas damit anstellen wird. " Zu den Problemen der hiesigen Polizei gehört institutioneller Rassismus - das hält ein unabhängiger, interner Bericht kühl fest. Zitat: "Wenn es um farbige Menschen geht, ist der Polizei die Unversehrtheit des Lebens oft egal. " In diesem Jahr eskalierte die Lage, als das Video von Laquan McDonalds Tod veröffentlicht wurde. Er wurde 2014 auf der Straße erschossen: weiße Polizisten, ein unbewaffneter Schwarzer knickt nach vorne weg. Quelle: n-tv.de 2016-09-20 05:00 n-tv www.n-tv.de 70 /100 Hertha-Trainer Dardai Wer hätte das gedacht? Die Bundesliga erlebt morgen mit FC Bayern (1.) gegen Hertha BSC (2.) das erste Spitzenspiel der Saison. Wie Kollege Carlo Ancelotti hat Berlins Trainer Pal Dardai die ersten drei Spiele gewonnen. BILD fragte Dardai: Werden Sie die Bundesliga spannend halten? Weiterlesen mit -Abo 2016-09-20 00:00 www.bild.de 71 /100 Sicherheit im Cyberraum: Nationalstaat gegen Internet Mit der Veröffentlichung der ersten Website im Jahr 1991 begann der Aufstieg des Internets zur wichtigsten technologischen Errungenschaft der vergangenen Jahrzehnte – und zu einem Treiber der Globalisierung. Die fortschreitende soziale, wirtschaftliche und politische Vernetzung der Welt wäre ohne die digitalen Technologien schlicht nicht denkbar. Brexit, Donald Trump und AfD zeigen jedoch: Die nationale Idee erlebt trotz Globalisierung eine Renaissance. Aber die Globalisierung lässt sich nicht so einfach zurückdrehen. Damit werden das Internet und digitale Technologien in Zukunft zum zentralen Schauplatz, auf dem nationalstaatliche Regulierungsansprüche mit dem Antrieb der globalen Vernetzung kollidieren. Die drei wichtigsten Konfliktfelder sind bereits heute deutlich sichtbar. Das Erste betrifft die Herausforderung für Staaten, Informationsflüsse in einem globalen Netzwerk zu kontrollieren. Der Arabische Frühling ist ein wichtiges Beispiel. Die Protestbewegungen in Nordafrika und im Nahen Osten nutzten Blogs und soziale Netzwerke , um an staatlichen Medien und der Zensur vorbei Informationen auszutauschen und Demonstrationen zu organisieren. Facebook, Twitter und andere Internetdienste waren nicht die Auslöser der Proteste in Tunesien, Ägypten oder Syrien. Aber sie schufen neue Möglichkeiten, staatlich kontrollierte Medien und die Zensur zu umgehen. Das Regime Mubaraks sah in der neuen globalen Kommunikationsinfrastruktur eine gefährliche Bedrohung, auf die es reagieren musste. Auf dem Höhepunkt der Proteste im Januar 2011 fiel der ägyptischen Regierung nichts anderes ein, als die Verbindung des gesamten Landes zum Internet zu kappen. Man war bereit, Ägypten vom Rest der Welt abzukapseln, um Demonstranten auf dem Tahrir-Platz die Möglichkeit zur freien Kommunikation zu nehmen. Der Arabische Frühling wurde anfangs vor allem im Westen völlig missverstanden. Das Internet und die sozialen Netzwerke galten als neue Werkzeuge der Demokratie und damit als ein Problem für Despoten. Dabei wurde kaum beachtet, wie internetbasierte Medien die Hoheit des Staates über Kommunikation und Informationsaustausch grundsätzlich infrage stellten. Mit diesem Problem haben genauso Demokratien zu kämpfen. Seitdem der Islamische Staat begonnen hat, das Internet zur Verbreitung seines Terrors zu nutzen, hat sich der Diskurs über das Internet massiv gewandelt. In Europa und den Vereinigten Staaten wird nun darüber diskutiert, wie man Anhänger und Sympathisanten des Islamischen Staats im Netz besser überwachen kann. Auch die sozialen Netzwerke stehen nun als Mittel zur Verbreitung von Propaganda und Hassbotschaften in der Kritik. Aus einem Konflikt zwischen westlichen Demokratien und autoritären Staaten ist mittlerweile ein globales Ringen um nationalstaatliche Zugriffe auf Informationsflüsse im Internet geworden. Der Konflikt zwischen globalem Internet und Nationalstaat hat auch die Volkswirtschaften und den internationalen Handel erfasst. Vor allem amerikanische Unternehmen haben die digitale Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten weltweit geprägt. Eine der wenigen Ausnahmen ist China. Peking widersetzt sich schon seit langem der Expansion des Silicon Valley, um politische Kontrolle aufrechtzuerhalten und die eigene nationale Internetökonomie vor Konkurrenz zu schützen. Die chinesischen I nternetriesen Alibaba , Tencent und Baidu belegen den Erfolg dieser Strategie. Wo auch immer man in dieser Debatte steht: Internationale Konflikte um den freien Fluss von Daten und die Kontrolle von Technologien werden weiter zunehmen. Für die europäischen Staaten war Protektionismus bezüglich der eigenen Digitalwirtschaft lange nicht denkbar. Grenzüberschreitender Austausch von Waren, Dienstleistungen und Informationen gehört zu den Grundpfeilern ihrer Wirtschaftsordnung. Die SnowdenEnthüllungen haben diesen Konsens allerdings aufgebrochen. Sie führten europäischen Ländern die Abhängigkeit von ausländischen IT- und Internetunternehmen besonders eindringlich vor Augen. Angesichts der rasant wachsenden Bedeutung der Digitalwirtschaft befürchten die Europäer den Verlust ihrer technologischen Souveränität. Sie wollen unabhängiger von ausländischen Technologieherstellern werden. Dies führt in der Internetwirtschaft erstmals zu grossen Konflikten zwischen den USA und Europa. Denn in der EU fragt man sich zunehmend, ob die von US-Unternehmen gesetzten Standards auch die eigenen Interessen und Werte widerspiegeln. Das Ringen um die europäische Datenschutzgrundverordnung zeigt die neuen Konfliktlinien auf – genauso wie Forderungen zur Speicherung von Daten auf dem eigenen Staatsgebiet. Europäische Politiker hoffen, mit der Entwicklung und der Durchsetzung eigener Regulierung die eigene Digitalwirtschaft zu stärken. Angesichts der Dominanz von Silicon Valley denkt man in Europa mittlerweile immer lauter darüber nach, wie man den starken US-Technologiefirmen die Stirn bieten kann. Für die einen geht es hierbei um die Verteidigung eigener Grundrechte wie des Datenschutzes. Andere erkennen darin eine neue Form des Protektionismus. Wo auch immer man in dieser Debatte steht: Internationale Konflikte um den freien Fluss von Daten und die Kontrolle von Technologien werden weiter zunehmen. Sicherheit war schon immer die Domäne des Nationalstaates. Daher mag es nicht verwundern, dass auch das Internet ins Visier nationalstaatlich organisierter «Cyberkrieger» gerät. Seit der Jahrtausendwende haben staatliche Aktivitäten im Cyberraum zugenommen – und damit das Eskalationspotenzial von Konflikten erhöht. Im April 2007 legten in Estland digitale Attacken die Server von Banken, Regierungseinrichtungen und Medien mit gravierenden Auswirkungen auf das öffentliche Leben lahm. 2010 sabotierte der Computerwurm Stuxnet das iranische Atomprogramm, indem er wichtige Anlagen zur Uranaufbereitung beschädigte. 2016 führte eine Cyberattacke zu Ausfällen im ukrainischen Stromnetz. Und kürzlich machten die Veröffentlichungen der E-MailKorrespondenz der Führung der Demokratischen Partei in den Vereinigten Staaten Schlagzeilen. In allen Fällen legen Umfang und Komplexität der Angriffe eine staatliche Beteiligung nahe. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen, dass sich der Cyberraum zu einem zentralen Konfliktfeld zwischen Staaten entwickelt. Durch die voranschreitende Vernetzung und die Ausweitung digitaler Steuersysteme in lebenswichtigen Infrastrukturen und Schlüsselindustrien nehmen die Verwundbarkeiten zu. Gleichzeitig investieren Staaten immer mehr Ressourcen, um solche Verwundbarkeiten auszunutzen. Selbst Länder wie Deutschland, die traditionell auf Deeskalation und zivile Konfliktlösung setzten, wollen mittlerweile ihre Streitkräfte digital aufrüsten und zeigen damit, wie weit die Militarisierung im Cyberraum mittlerweile fortgeschritten ist. Das Internet steht für Globalisierung. Aber die wachsende geostrategische Bedeutung der globalen Kommunikationsinfrastruktur hat die Nationalstaaten auf den Plan gerufen. Sie versuchen mit allen in ihrer Macht stehenden Mitteln, die Vormacht des Staates im Netz zurückzugewinnen. Denn globale Vernetzung stellt diese infrage. Man erhofft sich aber auch Vorteile im Wettbewerb mit anderen Staaten. Digitale Technologien und die Fähigkeit, im Cyberraum zu operieren, sind hierfür der Schlüssel. Langfristig geht es um mehr als um geostrategische Interessen. Es handelt sich auch um eine Reaktion auf die vom Internet forcierte Globalisierung. Je stärker die Staaten ihre geostrategischen Interessen im Netz verfolgen, umso mehr entziehen sie der Globalisierung ihre Grundlage. Vor wenigen Jahren schien das Internet das Ende des Nationalstaates einzuläuten. Heute ist es zum Treiber neuer staatlicher Machtansprüche geworden. 2016-09-20 00:00 Stefan Heumann www.nzz.ch 72 /100 Wall-Street-Notizen: Gefährliche Intransparenz von Exxon ExxonMobil macht keine Wertberichtigungen. Die Praxis hat nun den New Yorker Staatsanwalt dazu bewogen, das Unternehmen genauer zu prüfen. Wie kann es sein, dass der Erdölriese in den letzten Jahren keine Wertkorrekturen machen musste, wenn doch der Erdölpreis stark gefallen ist. Konkurrenten wie Chevron haben in den letzten Jahren Wertkorrekturen in Milliardenhöhe vorgenommen und somit ihre Bilanz dem Erdölpreis angepasst. Nicht so Exxon. Bemerkenswert an der Frage ist, dass sie von einem Staatsanwalt gestellt wird und nicht von den Exxon-Aktionären. ExxonMobil hat unter der Führung von CEO Rex Tillerson eine Politik der Stabilität ohne Wertberichtigungen eingeführt. Dabei müssen Manager, bevor sie in neue Erdölfelder investieren, das Projekt gegen alle möglichen Szenarien prüfen. Die Projekte müssen auch im Fall von tiefen Preisen wirtschaftlich bestehen. So kann man laut Tillerson einerseits Disziplin fördern und anderseits den Aktionären eine stabile Dividende versprechen. Das hört sich zwar gut an, doch in der Praxis ist das sehr schwer umsetzbar. Die Buchführung von Erdölunternehmen ist leider sehr kompliziert. Doch im Kern ist die Angelegenheit eigentlich einfach. Ein Unternehmen investiert in ein Erdölfeld und hofft dann, mit den Einnahmen aus dem geförderten Erdöl nicht nur die Kosten zu decken, sondern auch noch einen Profit zu erzielen. Wenn die Kosten hoch sind, dann muss auch der Erdölpreis hoch sein, um die Rentabilität zu sichern. Aus diesem Grund haben viele Erdölunternehmen in den letzten Jahren Wertberichtigungen durchgeführt. Mit Erdölpreisen unter 50 $ können die Kosten häufig nicht mehr gedeckt werden. Bei ExxonMobil ist offenbar so konservativ investiert worden, dass selbst in Zeiten hoher Kosten nur Projekte erschlossen wurden, die auch bei tiefen Erdölpreisen rentabel sind. Insofern stellt sich die Frage, wie das überhaupt möglich ist. Exxon könnte zum Beispiel dank der Grösse einen Vorteil haben und insofern nur gigantische Projekte erschliessen, die andere gar nicht erst in Betracht ziehen. Im Erdölgeschäft ist Grösse sehr wichtig, zumal man mit hohen Fördermengen die massiven Infrastrukturinvestitionen besser amortisieren kann. Ein anderes Plus für Exxon könnten die tiefen Kapitalkosten sein. Doch in Analytikerkreisen werden beide Argumente angesichts des aggressiven Wettbewerbs als eher unwahrscheinlich bezeichnet. Im Gespräch mit Fondsmanagern kommen daher Zweifel auf. Es sei anzunehmen, dass Exxon dank der Grösse und Komplexität des Unternehmens in der Lage ist, die Projekte gegenseitig zu subventionieren. Das ist zwar nicht illegal, doch für die Aktionäre wäre eine transparente Politik mit Wertberichtigungen nützlicher als die derzeitige Blackbox. Nassim Taleb hat in seinem Buch «Antifragile» die Gefahr von Organisationen beschrieben, die lange Zeit stabil wirken und dann plötzlich einbrechen. ExxonMobil läuft Gefahr, mit der gegenwärtigen starren Buchführung so ein Unternehmen zu werden. 2016-09-20 00:00 Krim Delko www.nzz.ch 73 /100 Explodierende Note-7-Smartphones: Google macht für Samsung eine Ausnahme hes. Ein kleines Problem hat Samsung im Zusammenhang mit den explodierenden Note-7-Smartphones zumindest gelöst. Die Südkoreaner wollen ungefährdete Geräte durch ein grünes Akku-Icon auf dem Display kenntlich machen. Normalerweise wäre das nicht erlaubt. Denn Google schreibt für das Betriebssystem Android weisse Batterie-Icons vor. Doch für Samsung, immerhin grösster Smartphone-Hersteller der Welt, macht der Suchmaschinist ein Ausnahme: Das grüne Icon muss bloss einen weissen Rand haben, wie Hiroshi Lockheimer, Senior Vice President Android, Chrome OS und Play, auf Twitter bestätigte. Unterdessen wird der Vorwurf laut, das Akkuproblem sei unter Zeitdruck entstanden. Das schreibt zumindest bloomberg.com unter Berufung auf Unternehmensinsider. Fakt ist: Samsung hat das diesjährige Note deutlich früher auf den Markt gebracht als das letztjährige. Offenbar wollten die Südkoreaner Apple noch deutlicher zuvorkommen, nachdem durchgesickert war, dass das iPhone 7 (Plus) sich äusserlich kaum vom 6s (Plus) unterscheiden würde. Samsung setzte daher auch auf einen langlebigeren Stromspeicher, der sich schneller laden laden soll. Angeblich soll der Druck auf die Entwickler von ganz oben gekommen sein: von D. J. Koh, dem Chef der Mobilfunksparte. Samsung liess dazu nur verlauten, Geräten kämen dann auf den Markt, wenn sie ausgereift seien. Sie können Digital-Redaktor Henning Steier auf Twitter , Google+ , Linkedin und Xing sowie Facebook folgen. Bestellen Sie auch den kostenlosen werktäglichen Digital-Newsletter. 2016-09-20 00:00 Henning Steier www.nzz.ch 74 /100 Was heute wichtig ist Der mutmassliche Bombenleger von New York ist gefasst. Nachdem am Sonntagabend noch mehr Sprengsätze entdeckt worden waren, hat die Polizei den Hauptverdächtige am Montag nach einer Schiesserei festgenommen. Er wird des fünffachen Mordversuches beschuldigt. Ein Brand richtet Schäden im Flüchtlingslager auf Lesbos an. Ein Feuer hat die Räumung des grossen Camps Moria auf der griechischen Insel Lesbos erzwungen. Bei dem Brand wurde ein Grossteil der Zelte beschädigt, es gab aber keine Berichte über Verletzte unter den mehr als 3000 Personen. 2016-09-20 00:00 Martina Läubli www.nzz.ch 75 /100 Präsidium des Universitätsspitals: Martin Waser wird der Lohn verdoppelt Die Begründung des Regierungsrates wirkt auf den ersten Blick sonderbar: Weil der Spitalratspräsident des Universitätsspitals Zürich (USZ) mehr lobbyieren muss, soll er auch mehr Lohn erhalten, und zwar 120 000 Franken im Jahr statt wie bisher 60 000. Die Anforderungen an den USZ-Präsidenten sind aber wohl tatsächlich gestiegen. Bei der ersten Wahl des Gremiums 2006 ging der Regierungsrat noch von einer Arbeitsbelastung von 20 bis 30 Stellenprozent aus und legte den Lohn auf 50 000 Franken fest. Später wurde er dann um 10 000 Franken nach oben korrigiert, weil das Amt doch mehr Aufwand bereitete. Auf das kommende Jahr hin soll der Lohn nun aber gleich verdoppelt werden. Heute und in Zukunft sei nämlich von einem Arbeitspensum von 60 bis 80 Stellenprozent auszugehen, schreibt der Regierungsrat in seinem kürzlich publizierten Beschluss. Durch die 2012 eingeführte neue Spitalfinanzierung stehe das USZ in einem stärkeren Wettbewerb mit anderen Spitälern. Die Entwicklung von Strategien sowie auch das Pflegen von Kooperationen mit anderen Spitälern seien dadurch wichtiger geworden. Mehr Arbeit für den Spitalratspräsidenten ergäben aber auch die grosse bauliche Erneuerung des USZ sowie das Projekt Circle beim Flughafen, wo sich das Spital auf 10 000 Quadratmetern einmieten werde. «Für eine erfolgreiche Aufgleisung und Umsetzung dieser Vorhaben braucht es politisches Lobbying und eingehende Öffentlichkeitsarbeit», heisst es im Beschluss. Für diese Arbeit sei das persönliche Engagement des Präsidenten unabdingbar. Ausserdem seien andere Spitalpräsidenten besser bezahlt, so erhält man im Berner Inselspital 132 000 Franken pro Jahr. Diesem Niveau will man sich beim USZ nun annähern. Alt SP-Stadtrat Martin Waser, der seit 2014 die Geschicke des USZ führt, wird es freuen. 2016-09-20 00:00 Jan Hudec www.nzz.ch 76 /100 Hoher Sachschaden: Brand am Zürcher Predigerplatz Kurz vor 20 Uhr 30 hat ein Anwohner wegen eines Brandes bei der Feuerwehr angerufen und einen Brand am Predigerplatz im Zürcher Kreis 1 gemeldet. Wenige Minuten später traf der Löschzug der Berufsfeuerwehr am Einsatzort ein. Ein Waschturm in einem Raum im 4. Stock des Mehrfamilienhauses geriet in Brand. Das Feuer aber konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden, wie Schutz & Rettung Zürich am Dienstag mitteilte. Ein Übergreifen der Flammen auf den Rest der Wohnung konnte verhindert werden. Es fand keine Evakuierung statt. Verletzt wurde niemand. Durch die starke Rauchentwicklung ist jedoch in mehreren Wohnungen ein beträchtlicher Sachschaden entstanden. Sie sind bis auf Weiteres unbewohnbar. Die Brandursache ist noch unklar und wird laut Mitteilung durch den Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei sowie durch Detektive der Stadtpolizei Zürich abgeklärt. 2016-09-20 00:00 Florian Schoop www.nzz.ch 77 /100 Bedenken zu Denkmaltagen: Frankreich, Vandalenstaat? Gady und Rykner haben wieder zugeschlagen! Für bauwütige Bürgermeister, unsensible Architekten, profitgierige Betonierer, instrumentalisierte «Experten» und inkompetente Kulturminister(innen) bildet das Duo eine Mischung aus Nemesis und Harpyie. Ebenso gründlich wie grausam geisseln die beiden die politischen Kalküle und kulturellen Defizite, die verborgenen Feigheiten und offenen Selbstüberhebungen, vor allem jedoch den flagranten Mangel an Geschichtsbewusstsein und an ästhetischer Sensibilität der Entscheidungsträger, denen tagtäglich Vandalenakte gegen Frankreichs Bauerbe entspringen. Sie tun das kraft ihrer Fachkompetenz. Alexandre Gady, Jahrgang 1968, ist Architekturhistoriker, Professor an der Université Paris-Sorbonne, Autor von Standardwerken über den Louvre, Versailles oder das Marais-Viertel und Kurator vielbeachteter Ausstellungen. Didier Rykner, 1961 geboren, gründete 2003 die Webzeitung «La Tribune de l'Art», die sich mit westlicher Kunst und Architektur vom Mittelalter bis zu den 1930er Jahren befasst und mit investigativen Hintergrundberichten in diesem Bereich eine klaffende Marktlücke füllt. Jüngst gaben die beiden in Paris eine gemeinsame Pressekonferenz, Gady als Präsident der Société pour la protection des paysages et de l'esthétique de la France, des ältesten hiesigen Denkmalschutzvereins, Rykner als engagierter Journalist. Anlass war die letztes Wochenende abgehaltene 33. Ausgabe der «Journées européennes du patrimoine», der Mutter aller Denkmaltage. Das heurige Thema, «Patrimoine et citoyenneté», nahmen Gady und Rykner beim Wort, um es kritisch zu hinterfragen. Wie kommt es, wunderten sich die beiden, dass der Staat in Sachen Denkmalschutz allzu oft das eigene Gesetz missachtet, wo nicht gar bewusst bricht? Weswegen werden Reiche und Mächtige auch hier anders behandelt als einfache Bürger? Ist der Gesetzgeber auf dem ästhetischen Auge blind? Und warum sind Rekurse gegen Bauvorhaben schwierig bis unmöglich? Beispiele illustrierten jede dieser Problematiken. In Nancy etwa gab das Kulturministerium sein Plazet für den im Rahmen eines Ausbaus des Kunstmuseums geplanten Abriss von Stallgebäuden aus dem Jahr 1766, die unter Denkmalschutz stehen, in einem geschützten Viertel liegen und direkt an eine Unesco-Welterbe-Zone angrenzen. Derlei Fälle von «Staats-Vandalismus» mehren sich seit gut zehn Jahren. Zu den grössten Sündern gehört die Stadt Paris, die ihre Kirchen verrotten lässt – die Pflege des religiösen Bauerbes der Gemeinde ist mit jährlich 12 Millionen Euro für 96 Kultgebäude krass unterdotiert. Neben dem Abriss und der Preisgabe an den Verfall führten Gady und Rykner auch Fälle an, wo Kleinode der Baukunst mit dem Segen befangener oder auch bloss feiger «Experten» zu Tode restauriert wurden, so der Staat sie nicht kurzerhand zum Verkauf anbot – darunter Bauten von Jules Hardouin-Mansart und Ange-Jacques Gabriel. Dass die Reichen und Mächtigen über dem (Denkmalschutz-)Gesetz stehen, zeigen die Beispiele von Tours, wo der ehemalige erzbischöfliche Palast durch einen Anbau entstellt werden soll, um die Sammlung eines Textilindustriellen zu beherbergen. Von der ästhetischen Blindheit der Regierenden zeugt aber auch ihre Gleichgültigkeit gegenüber der Errichtung von Windturbinen in Sichtweite von Baudenkmälern und der Verschandelung pittoresker Fassaden durch Aussendämmung. Mehr als alles andere beklagen Gady und Rykner die freiwillige Abdankung des Kulturministeriums. Dieses sei nur mehr selten Schützer, häufiger passiver Zeuge, immer öfter gar aktiver Täter. 2016-09-20 00:00 Marc Zitzmann www.nzz.ch 78 /100 Wo die Lofoten am einsamsten sind: Das Dorf am Ende der Strasse Å ist der letzte der 29 Buchstaben im norwegischen Alphabet – und auch der sehr kurze Name eines Dorfs, dessen Ortstafel deshalb ein beliebtes Fotosujet ist. Zugleich ist Å i Lofoten (kurz Å) der letzte auf dem Landweg erreichbare Ort auf der Inselkette der norwegischen Lofoten. Was für ein hübscher Zufall! Oder hat die Sache gar System? Es bleibt beim hübschen Zufall. Denn «Å» oder, in älterer Schreibweise, «Aa» bedeutet «Wasser», so wie man es aus gleicher sprachlicher Wurzel auch in Schweizer Ortsnamen wie etwa Aathal wiederfindet. Beim lofotischen Dorf dieser Bezeichnung ist es der wenige Meter über dem Meeresspiegel liegende Süsswassersee – eine wichtige Lebensgrundlage –, welcher der Siedlung zu ihrem Namen verholfen haben dürfte. Die Alphabet-Symbolik mag damit ungewollt sein – verdrängen lässt sie sich dennoch nicht, wenn man in Å nach der Fahrt durch einen kurzen Tunnel den Parkplatz des 100-Seelen-Dorfes erreicht. Hier nämlich endet die 880 Kilometer lange Europastrasse 10, die im nordschwedischen Luleå beginnt und mehrheitlich nördlich des Polarkreises verläuft. Es ist ein Ende mit Ankündigung, denn trotz ihrer stolzen Bezeichnung war die Strasse schon eine ganze Weile immer enger und gewundener geworden. Und nun kommt man nur noch mit dem Schiff weiter, denn auch zu Fuss wäre es in der weglosen Wildnis aus Felsen, Moor und Heide im westlichen Zipfel der Lofoten zu mühsam. Vielleicht ist es dieses abrupte Ende der Strasse, das einen in Å die Abgeschiedenheit noch stärker als anderswo auf den Lofoten spüren lässt. Es ist eine Region wilder Schönheit, für den Besucher imposant anzusehen mit den schroff aus dem Meer hoch aufsteigenden Felswänden und den kleinen Fischerdörfern, oft in enge Buchten gedrängt. Für die Einheimischen aber ist das Leben schwierig. Erst seit 2007 gibt es, dank Brücken und Tunnels über oder unter den Meerengen, überhaupt eine direkte Strassenverbindung von Å bis auf das Festland. Neben der traditionellen Fischerei ermöglicht damit immerhin auch der Tourismus zunehmend ein Auskommen. 2016-09-20 00:00 Rudolf Hermann www.nzz.ch 79 /100 Swissness-Vorlage: Waschmaschine Die Liebe zur Schweizer Die neuen Vorschriften des Markenschutzgesetzes (Swissness-Vorlage) bereiten dem Management des Waschmaschinen-Herstellers Schulthess keine schlaflosen Nächte. Schulthess erfülle schon jetzt die Bedingungen, um die dafür vorgesehenen Produkte weiterhin als «Swiss made» anbieten zu dürfen, sagt Geschäftsführer Thomas Marder. Das Geschäft mit Waschmaschinen und Tumblern ist weltweit fest in der Hand von Branchenriesen wie Bosch, Electrolux, Whirlpool oder Samsung. Als Hersteller von einigen zehntausend Geräten pro Jahr ist das Unternehmen Schulthess aus Wolfhausen (ZH) im Vergleich damit ein Zwerg. Das Gleiche gilt für den Konkurrenten V-Zug. Um in diesem hart umkämpften Markt nicht unterzugehen, setzen beide Firmen stark auf das Markenzeichen Swiss made. Sie nehmen dabei in Kauf, einen grossen Teil der Wertschöpfung in der teuren Schweiz erbringen zu müssen. Bisher genügten bei Industriegütern 50%, um das Produkt als schweizerisch kennzeichnen zu dürfen. Neu müssen 60% der Herstellungskosten und der wichtigste Fabrikationsschritt auf die Schweiz entfallen. In die Berechnung fliessen laut der Verordnung zum neuen Gesetz, das Anfang 2017 in Kraft tritt, «lohn- und maschinenabhängige Fertigungskosten» ein. Aufwendungen wie etwa für das Mieten von Gebäuden – ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Schweiz – sind in der Verordnung nicht erwähnt. Neu dürfen Firmen allerdings auch hiesige Kosten für die Forschung und Entwicklung sowie die Qualitätssicherung und die Zertifizierung geltend machen. Abzugsfähig sind Aufwände im Zusammenhang mit der Beschaffung von Rohstoffen und Halbfabrikaten, die in der Schweiz von einheimischen Herstellern nicht verfügbar sind. Im Fall der Maschinenfabrik Schulthess sind das beispielsweise Leiterplatten oder Elektrokabel. Während bei Elektronikprodukten, die so gut wie nicht in der Schweiz produziert werden, die Ausgangslage eindeutig ist, dürfte das Aufstellen von Positiv- oder Negativlisten (je nachdem, ob man aufführt, was verfügbar ist oder was nicht) den Industriemanagern gleichwohl noch einiges Kopfzerbrechen bereiten. Branchenorganisationen wie der Verband Swissmem, der die Interessen der Unternehmen aus der Maschinen-, Metall- und Elektroindustrie vertritt, haben mit entsprechenden Abklärungen begonnen. Der Arbeitsaufwand dürfte beträchtlich sein. Man rechne mit einer Unmenge von Eingaben, heisst es bei Swissmem. Fachleute raten dazu, den Zeitbedarf für die Berechnung der Herstellungskosten auf der neuen Grundlage nicht zu unterschätzen. Es empfehle sich, frühzeitig damit zu beginnen. Dass die Materie komplex ist, zeigen die vielen Anfragen, die Swissmem zurzeit aus dem Kreis sowohl der über tausend Mitgliedsfirmen als auch von anderen Unternehmen erhält. Auch zwei Informationsveranstaltungen zum Thema waren ausserordentlich gut besucht. Ausser Branchenverbänden bieten auch spezialisierte Anwaltsbüros und Beratungsunternehmen Hilfe an. Bei Schulthess hat man die Nachrechnungen allein bewältigt. Deutlich komplizierter wäre die Ausgangslage gewesen, wenn man Produkte umrüsten müsste, um sie auch mit dem Markenschutzgesetz in der revidierten Form konform zu halten. Dies sei glücklicherweise nicht der Fall, sagt Geschäftsleiter Marder. Die Zürcher Oberländer Firma, die seit 2011 zur schwedischen Industriegruppe Nibe gehört , könnte die Bleche für das Gehäuse der Waschmaschinen und die Trommeln theoretisch auch durch einen Lieferanten, beispielsweise in Polen oder Tschechien, mit deutlich niedrigeren Fertigungskosten herstellen lassen. Nach Einschätzung von Marder ginge eine derartige Arbeitsteilung jedoch unweigerlich zulasten der Flexibilität in der Produktion und im Lieferwesen sowie der Ausführungsqualität. Zudem entstünden grössere Transportkosten und eine höhere Kapitalbindung durch das grössere Umlaufvermögen. Vor diesem Hintergrund setzt das Unternehmen weiterhin stark auf den Produktionsstandort Schweiz. Es profitiert dabei allerdings auch davon, über eine treue einheimische Kundschaft zu verfügen. Rund 80% des Umsatzes von Schulthess stammen aus der Schweiz, bei V-Zug sind es sogar über 90%. Im Ausland sind Käufer selten bereit, mehr als ein paar hundert Franken für eine Waschmaschine auszulegen. Sie lassen sich eher vom Preis als von einer Marke und deren Herkunft leiten. In der Schweiz scheinen viele Abnehmer dagegen noch immer Wert auf ein hochwertiges Gerät aus Schweizer Produktion zu legen. Wie viel es kostet, ist zweitrangig. Im gesamten Maschinenbausektor sind Schulthess und V-Zug eher die Ausnahme als die Regel. Die meisten Hersteller bedienen primär Exportmärkte und professionelle Kunden. Werkzeugmaschinen, mit denen sich zum Beispiel Metallteile drehen, fräsen oder stanzen lassen, haben in einer Fabrik einen ganz bestimmten Zweck zu erfüllen. Die Funktion und die Leistungsfähigkeit sind viel entscheidender als die Herkunft. Viele Maschinenbauer bringen denn auch schon jetzt kein Schweizerkreuz auf ihren Erzeugnissen an. 2016-09-20 00:00 Dominik Feldges www.nzz.ch 80 /100 Dada revisited: Punkt, Komma, Strich Angeregt von den Schlächtereien des Weltkriegs - wie sich Jean Arp erinnerte -, pinselten und wortschnitzelten die Dadaisten aus Leibeskräften. Nun haben Kinder, angeregt von der Sonderbeilage der «Neuen Zürcher Zeitung» zu den Festspielen Zürich, die Zeitungsseiten ins Reich der Farbhexenkleckse gepinselt, indem sie die Illustrationen von Johanna Benz und Tiziana Jill samt den dazugehörigen Autorentexten übermalten. Die Galerie Ziegler in Zürich zeigt diese Übermalungen in einer Kurzausstellung von Donnerstag, 22. September (Vernissage 18 Uhr) bis Samstag, 24. September (Finissage ab 12 Uhr) zusammen mit Werken von Jean Arp und Jean Tinguely. Galerie Ziegler, Rämistrasse 34, 8001 Zürich 2016-09-20 00:00 Stefan Zweifel www.nzz.ch 81 /100 Seco-Konjunkturprognose: Schweizer Wirtschaft trotz Risiken auf Erholungskurs Die Schweizer Wirtschaft hat in den vergangenen Quartalen wieder Tritt gefasst. Der Brexit-Entscheid hat international zwar die Unsicherheit erhöht, jedoch sind grössere Verwerfungen an den Finanzmärkten bisher ausgeblieben. Die Konjunkturexperten gehen davon aus, dass sich die negativen Auswirkungen eines Brexit grösstenteils auf Grossbritannien beschränken und nur in bescheidenem Ausmass auf Kontinentaleuropa und andere Weltregionen ausstrahlen werden. Die Prognostiker gehen deshalb derzeit von einer Fortsetzung der moderaten Konjunkturerholung im Euro-Raum und in der übrigen Welt aus, wie sie in einem Communiqué schreiben. In den USA blieb das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) in den ersten beiden Quartalen zwar unter den Erwartungen. Weshalb die Wachstumsprognosen für die USA merhmals nach unten revidiert worden sind. Grundsätzlich scheint die Fortsetzung des Aufschwungs derzeit aber nicht ernsthaft in Frage gestellt. Ausserdem zeigt sich der US-Arbeitsmarkt weiterhin robust, was den privaten Konsum unterstützt, schreiben die Ökonomen weiter. In den Schwellenländern hingegen entwickelt sich die Konjunktur weiterhin verhalten, doch scheint die Talsohle allmählich erreicht. In China werde das Wachstum durch expansive Impulse von der Geld- und der Fiskalpolitik gestützt, die einer zu schnellen Verlangsamung entgegenwirken sollen. Demgegenüber steckt Brasilien weiter in der Rezession. In Russland scheint der wirtschaftliche Niedergang allmählich zu Ende zu gehen, eine deutliche Erholung ist aber nicht in Sicht. Immerhin hellt die jüngste Stabilisierung der Rohstoffpreise die Aussichten für diese Länder etwas auf. Unter dieser Voraussetzung ist für die Schweiz mit positiven Impulsen vom Aussenhandel und einer langsamen Festigung der konjunkturellen Erholung zu rechnen. Die Expertengruppe behält damit ihre bisherige Einschätzung (vom Juni) weitgehend bei und prognostiziert für 2016 ein Wachstum des Bruttosozialprodukts von 1,5% (siehe Grafik). Für 2017 wird eine Beschleunigung auf 1,8% erwartet. Neben der Verstärkung zeigte sich dabei auch eine breitere Abstützung des Wachstums auf die Wirtschaftssektoren. Die inlandorientierten staatsnahen und privaten Dienstleistungen (u. a. Gesundheitswesen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen) expandierten im zweiten Quartal deutlich. Aber auch bei unter der Frankenstärke leidenden Bereichen wie der Industrie und dem Tourismus zeichnet sich eine Entspannung ab. Allerdings ist die Lage in einzelnen Sektoren (z. B. innerhalb der Industrie) immer noch sehr unterschiedlich. Der Arbeitsmarkt war bisher noch durch die Nachwirkungen der letztjährigen Konjunkturabschwächung geprägt. Das über mehrere Jahre kräftige Beschäftigungswachstum hatte sich im Verlauf des Jahres 2015 und auch noch Anfang 2016 deutlich abgeschwächt. Während sich der Stellenabbau in vielen Dienstleistungsbranchen etwas verlangsamt hatte, wurden insbesondere in der Industrie weiterhin Stellen gestrichen. Die Talsohle scheint jedoch durchschritten. Mit der fortschreitenden Konjunkturerholung rechnet die Expertengruppe mit einem allmählich wieder anziehenden Beschäftigungswachstum im kommenden Jahr. Damit dürfte die Arbeitslosenquote sowohl 2016 als auch 2017 auf 3,3% (Jahresdurchschnittswerte) zu liegen kommen. 2016-09-20 00:00 Lucie Paska www.nzz.ch 82 /100 Geldpolitik auf dem Irrweg: Kann denn Sparen Sünde sein? Sparen wurde früher weitherum als Tugend betrachtet. Doch in den vergangenen Jahren hat der Ruf des Sparens gelitten. Immer wieder ist vom negativ besetzten Begriff der Sparschwemme zu hören und zu lesen. Darunter verstehen Ökonomen übermässiges Sparen, etwa weil Menschen sehr stark für ihr Alter oder die Risiken des Lebens vorsorgen wollen. Auch aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) sparen die Menschen in der Euro-Zone durchschnittlich zu viel, wie Präsident Mario Draghi und andere Repräsentanten der Notenbank immer wieder ausführen. Dabei tut die EZB fast alles, um das Sparen stets unattraktiver zu machen und dadurch den Konsum anzuheizen. Im Zuge der Finanzkrise sind die Leitzinsen, die viele andere Zinssätze stark beeinflussen, von 4,25 auf 0 Prozent gesunken. Inzwischen liegen sie schon seit drei Jahren bei 0,5 Prozent oder tiefer. Zudem führte die Behörde erstmals Strafen für Banken in Form von Negativzinsen ein, weil sie deren Kreditvergabe als zu niedrig erachtet. Die Banken geben die negativen Zinsen zum Teil an ihre Kunden weiter, jedoch weitestgehend nicht an Privatanleger. Sogar die Abschaffung des Bargeldes fordern manche Ökonomen, wenngleich Vertreter der EZB diese Idee (noch) weit von sich weisen. Etwas ist faul in der Wahrnehmung von Sparen und Konsumieren, wie man in Anlehnung an Shakespeares Tragödie «Hamlet» sagen könnte. «Geben ist seliger als Nehmen», heisst es im Neuen Testament. Könnte man in Analogie dazu auch sagen, dass Sparen seliger ist als Konsumieren oder gar Schuldenmachen? Zumindest gehört die Einsicht, auf heutige Konsumwünsche zugunsten der Bedürfnisse von morgen zu verzichten, zu den grossen Errungenschaften der Menschheit. Der Wert des Sparens zeugt nicht nur von einer inneren Grundhaltung, sondern ist auch eine Form der Verantwortung. Wer für sich oder seine Familie spart, sorgt für die Unwägbarkeiten des Lebens vor. Es dürfte sich meist auszahlen, Geld für den Fall zurückzulegen, dass man dereinst von längerer Arbeitslosigkeit oder schwerer Krankheit getroffen wird. Nicht Konsum und Kredit sind die Quellen des Wohlstandes, sondern Arbeit und Kapital. Dazu gehört untrennbar auch die Tugend des Sparens. Auch das Sparen für die Ausbildung der Kinder oder einen besseren Lebensabend nach der Pensionierung gehört zu den klassischen Gründen, weshalb Menschen zeitlebens Geld beiseitelegen. Wer spare, analysierte der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel treffend, verlasse sich nicht auf Glück (Lottogewinne, Erbschaften), Staat (Sozialsysteme) und fremde Hilfe (Spenden), sondern treffe selbst Vorsorge. Der Sparer zeigt, dass er bei Katastrophen und Unglücken, wie etwa einer grossen Flut, nicht sofort dem Staat und damit der Gemeinschaft zur Last fallen, sondern auch in solchen Fällen sein Schicksal selbst bestimmen möchte. Natürlich kann es dennoch Katastrophen geben, welche die Kraft des Einzelnen übertreffen. Für solche Fälle gibt es Versicherungen – oder es springt eben doch die Gemeinschaft solidarisch ein. Damit Sparen attraktiv und sinnvoll ist, verlangen die meisten Menschen die Erfüllung von drei Bedingungen: Erstens muss das Geld sicher sein. Es darf also nicht gestohlen oder zerstört werden und auch nicht irgendwie an Wert verlieren können. Zweitens muss das Geld im Notfall schnell verfügbar sein. Und drittens sollte sich das Geld möglichst vermehren, etwa durch Zinsen auf dem Sparkonto oder durch Prämien und Renditen bei Anlageprodukten. Diese Bedingungen dürften dafür verantwortlich sein, dass in Ländern wie der Schweiz und Deutschland gering verzinste Anlagen wie Sparkonten sehr viel beliebter sind als Aktien, Anleihen oder andere riskantere Investitionsformen. Sparen ist noch immer so stark in den Köpfen der Menschen verankert, dass sie sogar auf Nullzinsen mit noch mehr Sparen reagieren, wie Studien zeigen, obwohl die Notenbanken sie damit doch gerade zum Konsumieren zwingen wollen. Zwar ist selbst in Deutschland jüngst der private Konsum gestiegen, nicht zuletzt wegen des Immobilienbooms. Doch die Sparquote hat seit einem Tief im Jahr 2013 ebenfalls wieder um 7 Prozent auf 9,7 Prozent angezogen. Gerade weil die Zinsen so tief sind und der Zinseszinseffekt kaum noch greift, sparen manche Leute noch mehr, um für das Alter besser gerüstet zu sein. Der Zinseszinseffekt, eine der wohl wichtigsten und zugleich am wenigsten verstandenen Wirkungen in der Wirtschaftswelt , macht in 20 Jahren aus einer Anlagesumme von 50 000 Euro bei einem Zins von 3 Prozent stattliche 90 000 Euro. Bei 0,5 Prozent Zins ergibt sich nur ein Betrag von 55 000 Euro. Ein Plädoyer fürs Sparen ist kein Plädoyer für ein asketisches Leben. Konsum ist nichts Schlechtes. Viele Menschen arbeiten und sparen ja gerade auch deshalb, um sich Konsumwünsche zu erfüllen. Doch auf die Reihenfolge kommt es an: zuerst die Arbeit, dann der Konsum. Auch Schulden müssen nicht generell schlecht sein, denn es gibt Wünsche, die sich die meisten Menschen nicht ohne Kredite erfüllen können. Dazu gehört typischerweise der Kauf einer Immobilie. Mit diesen Schulden tätigen Menschen allerdings Investitionen, sie schaffen bleibende Werte. Schlecht ist es dagegen, wenn man Geld aufnimmt, um es zu verprassen – etwa für eine Urlaubsreise, einen Fernseher oder ein Handy. Doch in einer freien Gesellschaft kann natürlich richtigerweise jeder für sich selbst entscheiden, welches für ihn der geeignete Weg ist – auch wenn es nicht der solideste ist. Es gibt sogar einen Dreiklang aus Sparen, Konsum und Kredit; sie bedingen einander letztlich: Der Sparer bringt sein Geld zur Bank, die es entweder an Unternehmer leiht, die damit Investitionen tätigen und Arbeitsplätze schaffen, oder an Privatpersonen, die damit eine Immobilie kaufen. In vielen Ländern fördert der Staat deshalb das Sparen, etwa mit Prämien für Bausparen oder Zuschüssen und Sparerfreibeträgen für die Altersvorsorge. Die Bekämpfung des Sparens ist auch deshalb schädlich, weil die Überwindung des Augenblicks zu mehr Freiheit führt. Die Bildung von Eigentum durch das Zurücklegen von Geld führt zu grosser wirtschaftlicher Freiheit des Individuums, was wiederum eine notwendige Bedingung für politische Freiheit ist. Wäre die Analogie nicht so negativ besetzt, könnte man sagen: Sparen macht frei. Dagegen gilt exzessiver Konsum manchen Philosophen als Gegenwartsfixiertheit. Für Max Weber war Sparen gar Teil der protestantischen Ethik, die den Kapitalismus hervorbrachte. Im Kapitalismus verführen Unternehmen die Menschen mit schönen und nützlichen Produkten und Dienstleistungen zum Konsum. Innovationen wie der Ratenkredit oder die Kreditkarte haben das Pendel in manchen Gesellschaften stark in Richtung Konsum schlagen lassen, etwa in den USA. Bis in die 1950er Jahre hatten auch die Vereinigten Staaten eine hohe Sparquote, wenngleich nicht ganz so hoch wie Deutschland. Doch seitdem geht die Schere auseinander. Amerikaner sind geboren, um zu shoppen, so lautet übersetzt inzwischen ein Bonmot. In Deutschland hat die Sparquote dagegen fast immer im Bereich von 10 Prozent oder darüber gelegen. In der Marktwirtschaft sind die Kaufanreize durch Unternehmen stark genug. Es braucht nicht noch die EZB als politischen Dompteur, der die Menschen durch den brennenden Reifen des Konsums springen lässt und Europa auf den amerikanischen Weg führt. Auch die Zentralbank kennt nicht die optimale Sparquote. Sie ergibt sich aus einer Vielzahl von Einzelentscheiden der Menschen, die meist am besten wissen, was gut für sie ist. Nicht Konsum und Kredit sind die Quellen des Wohlstandes, sondern Arbeit und Kapital. Dazu gehört untrennbar auch die Tugend des Sparens. Es wird Zeit, sich dies wieder öfter zu vergegenwärtigen. Bleiben Sie mit unserem täglichen Newsletter auf dem Laufenden. Überblick und Einordnung der wichtigsten Wirtschaftsthemen. Vor Börsenbeginn ausgewählt von der Redaktion. Hier können Sie sich mit einem Klick kostenlos anmelden. 2016-09-20 00:00 Michael Rasch www.nzz.ch 83 /100 Gedenkfeier Terroropfer in Paris: Zügigere Entschädigung für Frankreichs Präsident François Hollande, Angehörige seiner Regierung und etliche Vertreter der Opposition haben am Montagvormittag beim Hôtel national des Invalides in Paris an einer Gedenkfeier teilgenommen. Die von Vereinigungen der Opferfamilien organisierte, gestern verregnete Zeremonie findet zwar jährlich bereits seit 1998 statt; doch diesmal stand die Gedenkfeier wegen der beispiellosen Serie islamistischer Anschläge in Frankreich, die seit Anfang 2015 bereits 238 Menschenleben gefordert hat, wieder stärker als sonst im Rampenlicht. 700 Leute waren zu der Zeremonie erwartet worden, doch es kamen nur halb so viele, Veranstalter, Amtsträger und Journalisten eingerechnet. Hollande versprach den Opfern und den Angehörigen von Opfern der jüngeren islamistischen Anschläge, Verletzten und Hinterbliebenen, eine Reform des Entschädigungssystems. Vereinigungen der Opferfamilien hatten darüber geklagt , dass sie nur auf schleppende und erst noch undurchsichtige Weise abgefunden würden. Der zuständige staatliche Entschädigungsfonds schütte die Mittel oft willkürlich aus. Seit Nizza übe er zudem weit grössere Zurückhaltung als zuvor. Der Präsident des Entschädigungsfonds, Julien Rencki, versuchte demgegenüber bisher geltend zu machen, dass seine Institution die Fälle jeweils genau prüfen müsse, um Missbrauch zu verhindern. Auch sei es unzutreffend, dass der Fonds wegen der sprunghaft angestiegenen Zahl von Opfern restriktiver bei der Entschädigung Betroffener geworden sei. Es bestünden derzeit Reserven in der Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Der Fonds wird durch eine Sondersteuer auf Versicherungskontrakten finanziert. Die Taxe war im Januar erhöht worden und liesse sich laut Rencki, falls erforderlich, weiter erhöhen. Hollande kündigte in seiner Rede auch bereits zusätzliche Entschädigungsgelder an. Wie der Präsident das System der Abfindungen reformieren will, blieb unklar. Hollande bekräftigte auch seinen Willen, den Kampf gegen den Terrorismus zu intensivieren und dafür zusätzliche Mittel bereitzustellen. Noch nie sei Frankreich in solchem Ausmass auf kriminelle, barbarische und destruktive Weise angegriffen worden. Die Anschläge richteten sich gegen die Demokratie und den Zusammenhalt der Nation. Umso mehr müsse sich der Staat vorbildlich verhalten. Wenngleich sich neben Präsident Hollande an der Gedenkfeier auch etwa sein Vorgänger Nicolas Sarkozy beteiligte, strapaziert das Thema Terrorismus die nationale Einheit zunehmend und sorgt auch für erhebliche Spannungen zwischen der muslimischen Minderheit und dem Rest der Bevölkerung – dies im Unterschied zur Stimmungslage unmittelbar nach den Anschlägen auf die Redaktion von «Charlie Hebdo» und auf einen koscheren Supermarkt in Paris im Januar 2015. Der sozialistischen Regierung wird von der Mitte-Rechts-Opposition zunehmend vorgeworfen, gegen die jihadistische Bedrohung zu wenig unternommen zu haben. Und Sarkozy beklagte am Wochenende, dass es unerträglich sei, dass im Fall des Massakers, das am 14. Juli ein Islamist mit einem Camion in Nizza angerichtet hatte, noch immer nicht vollkommene Klarheit geschaffen worden sei. Heftig gestritten wird auch darüber, inwieweit die individuellen Freiheitsrechte im Kampf gegen den Terrorismus eingeschränkt werden dürfen. Sarkozy fordert Internierungslager für Terrorverdächtige. Dieser Vorschlag wird allerdings nicht nur von Präsident Hollande entschieden abgelehnt, sondern ist auch im bürgerlich-konservativen Lager höchst umstritten. Die jährlichen Gedenkfeiern beim Invalidendom gehen auf den Anschlag zurück, den im September 1998 wahrscheinlich libysche Terroristen verübten. Sie sprengten ein Passagierflugzeug auf dem Flug von Brazzaville nach Paris, als es sich über Niger befand, dabei kamen 170 Menschen, unter ihnen 54 Franzosen, ums Leben. 2016-09-20 00:00 Nikos Tzermias www.nzz.ch 84 /100 Freispruch für 74-jährigen Handwerker: Fataler Sturz durch ein nicht gesichertes Loch Als es in einer Liegenschaft in Zürich Wiedikon Ende März 2011 zu einem Mieterwechsel kam, musste es schnell gehen: Die Vormieter hatten zwei Stockwerke durch eine Wendeltreppe intern verbunden. Ein damals 69-jähriger Inhaber einer Metallbaufirma erhielt den Auftrag zu deren Abbruch. Zusammen mit zwei Mitarbeitern führte er diese Arbeit am 17. März 2011 aus. Dadurch entstand im Boden ein Loch. Eine Woche später, am 24. März, stürzte ein anderer Handwerker, der weitere Rückbauten ausführen sollte, durch die nicht gesicherte Bodenöffnung dreieinhalb Meter in die Tiefe und erlitt schwere Rückenund Fussverletzungen. Das hatte seine vollumfängliche Invalidität zur Folge. Zum Prozess am Montag vor Gericht erschien er an Krücken. Der Staatsanwalt hatte den Inhaber der Metallbaufirma mit einem Strafbefehl der fahrlässigen Körperverletzung für schuldig befunden und ihn mit einer bedingten Geldstrafe von 60 Tagessätzen à 50 Franken und einer Busse von 800 Franken bestraft. Er habe es pflichtwidrig unterlassen, in Missachtung der baurechtlichen Sicherheitsbestimmungen, die Öffnung zu sichern. Dies akzeptierte der heute 74-jährige Rentner nicht. In der Gerichtsverhandlung verlangte er einen Freispruch. Er habe damals die Arbeiten im Auftrag einer Frau, welche die Hauseigentümerschaft repräsentierte, ausgeführt. Nach Erledigung der Arbeiten habe die Frau diese abgenommen. Er habe seine Auftraggeberin dabei darauf aufmerksam gemacht, dass das Loch gefährlich sei. Sie habe aber gesagt, er brauche keine Angst zu haben, nur sie habe einen Schlüssel. Es könne niemand in die Räume. Sein Verteidiger erklärte, an den Rückbauarbeiten seien verschiedenste Firmen und Handwerker beteiligt gewesen. In Bezug auf die Organisation habe aber Chaos geherrscht. Im Nachhinein habe niemand die Verantwortung als Auftraggeber, Bauleiter oder Bauherr übernehmen wollen. Es sei nicht nachvollziehbar, dass nun ein «kleiner Handwerker» den Kopf hinhalten solle. Der Beschuldigte habe keinen Kontakt zu den anderen beteiligten Firmen gehabt, sondern nur mit der Repräsentantin der Hauseigentümer. Von ihr habe er den Auftrag direkt bekommen. Die Frau sei mit der Arbeit zufrieden gewesen. Er habe sie darauf aufmerksam gemacht, dass eine Absicherung notwendig sei. Er habe sogar angeboten, selber Material zu besorgen. Die Frau habe ihm aber gesagt, «es sei keine Sache», nur sie habe einen Schlüssel und es komme bald ein Maurer, der das Loch verschliesse. Der Beschuldigte sei nicht verpflichtet gewesen, eigenmächtig auf fremdem Boden entgegen der Weisung der Auftraggeberin tätig zu werden. Der Verteidiger wollte auch ein grobes Selbstverschulden des Opfers nicht ausschliessen. Der Mann sei ausdrücklich auf das Loch aufmerksam gemacht worden. Es bestehe aufgrund von Arztberichten der begründete Verdacht, dass er zum Zeitpunkt des Sturzes alkoholisiert gewesen sein könnte. Der Anwalt des Sturzopfers beantragte vor Gericht die grundsätzliche Anerkennung von Schadenersatzansprüchen, deren Höhe aber noch nicht beziffert werden könne. Das Bezirksgericht sprach den 74-jährigen Rentner frei. Auf die Zivilforderungen wurde nicht eingetreten. In dubio pro reo liege keine Pflichtwidrigkeit vor, begründete der Einzelrichter. Es scheine, dass der Beschuldigte die Frau nach den Arbeiten mehrmals auf die Gefahr hingewiesen habe. Die Frau habe diesbezüglich in ihren Aussagen Erinnerungslücken geltend gemacht. Das Gericht könne nicht ausschliessen, dass es so gewesen sei. Zudem seien danach weitere Arbeiten ausgeführt worden – es wurden Teppiche und Bodenbeläge entfernt –, bei denen eine Sicherung entfernt worden wäre. Dies unterbreche auch den Kausalzusammenhang. Ein grobes Selbstverschulden durch Alkoholkonsum des Gestürzten lasse sich aus den Akten aber nicht herleiten. 2016-09-20 00:00 Tom Felber www.nzz.ch 85 /100 Davis Cup: Fragezeichen ums Schweizer Team Nachdem Antoine Bellier im dritten Satz des entscheidenden letzten Einzels vier Matchbälle vergeben hatte, brauchte René Stammbach eine Pause. «So etwas habe ich in 24 Jahren Davis Cup noch nie erlebt», sagte der Präsident von Swiss Tennis, den leicht geröteten Kopf schüttelnd. Egal, ob Final vor der Rekordkulisse von über 27'000 Fans in Lille oder Abstiegs-Playoff mit ein paar hundert Zuschauern in Taschkent, der Davis Cup sorgt für Emotionen. Und er verursacht Kopfzerbrechen, bei den Stars des Sports und bei den Verbandsvertretern. Denn eine Reise ins exotische und ferne Usbekistan sowie ein Wechsel auf Sand direkt nach dem US Open und inmitten der Hartplatz-Saison passt nicht ins meist bis ins letzte Detail durchgeplante Programm der Elite. Ob aber die Grand-Slam-Champions Roger Federer oder Stan Wawrinka dabei sind oder nicht, macht einen immensen Unterschied: bei den Erfolgsaussichten, bei den finanziellen Möglichkeiten in Heimspielen und nicht zuletzt logistisch. Die Swiss-Tennis-Delegation in Taschkent war wesentlich kleiner als auch schon. Es reiste lediglich ein Physiotherapeut mit, aber kein Teamarzt und auch kein zusätzlicher Coach neben Captain Severin Lüthi. Dadurch konnten ein paar zehntausend Franken eingespart werden, wie Davis-Cup-Chef Mark Brunner bestätigt. Dennoch sind die Strukturen hochprofessionell. Fabienne Alaoui, die hauptberuflich bei der ATP angestellte Tochter des ehemaligen Fussballverbands-Pressechefs Pierre Benoit, kümmert sich um das Wohl der Spieler, und mit Nate Ferguson reiste der langjährige Bespanner von Roger Federer nach Taschkent. Auch auf Details wird wert gelegt. So wechselten die Spieler für die Nacht auf Sonntag noch die Zimmer, weil eine Hochzeitsfeier im Hotel für viel Lärm sorgte. Zudem war die Atmosphäre innerhalb des jungen Teams hervorragend. Die wichtigste Person rund um das Davis-Cup-Team ist aber Captain Severin Lüthi. Der smarte Thuner, der von vielen lange unterschätzt wurde, verfügt über das Fachwissen, den Ehrgeiz und die Sozialkompetenz, um das Schweizer Männertennis, das schwierigen Zeiten entgegenblickt, weiter zu bringen. So hält er ab und zu Camps mit dem erweiterten Kader und vor allem den jüngeren Spielern ab, zuletzt nach Wimbledon in Biel. «Es geht mir darum, sie im Training zu sehen, ihnen Inputs zu geben und auch mit ihren Coaches zu sprechen», sagt der SCB-Fan. An den zwei Auftritten des 19-jährigen Bellier hatte Lüthi speziell Freude. «Sein Verhalten auf dem Platz war hervorragend. Er war nie negativ.» Er habe aber natürlich noch viel Arbeit vor sich. «Entscheidend ist jetzt, was er aus diesen Partien lernt und wie er sich entwickelt.» Der 40-Jährige ist mit dem gleichen Engagement dabei, egal, ob er mit Roger Federer um Grand-Slam-Trophäen kämpft oder ob er mit Nachwuchsleuten arbeitet. Er weiss aber nicht, ob er als Captain weitermacht, denn die Belastung ist hoch. «Ich muss mir das gut überlegen, denn ich werde mit Roger wohl noch zwei bis drei Jahre intensiv beschäftigt sein.» Die Arbeit als Davis-Cup-Captain beinhaltet mehr als zwei oder drei Wochen im Jahr während der Partien. Lüthi steht in stetem Kontakt mit den potenziellen Spielern. Vielleicht sei nach elf Jahren genug. Einen Vertrag mit Swiss Tennis habe er ohnehin nicht. Er lacht: «Ich habe seit Jahren keinen Vertrag unterschrieben.» Beim Verband wäre das Bedauern gross, wenn Lüthi aufhören würde. Er kann es sich aber auch vorstellen, statt Captain eine andere Rolle zu übernehmen. René Stammbach durfte sich in Taschkent doch noch über ein Happy End freuen. Und das, obwohl 2016 erstmals seit 18 Jahren weder Federer noch Wawrinka für eine der Partien zur Verfügung standen. Das ist ein schöner Erfolg, auch wenn der Gegner spielerisch von bescheidener Qualität war. Damit sind die Hoffnungen intakt, dass einer oder beide nächstes Jahr wieder einmal dabei sein könnten. In den Niederungen, der Europa-/Afrikazone wäre diese Chance gleich null gewesen. Eine Garantie gibt es aber nicht. Deshalb geht dem Präsidenten die Arbeit nicht aus - auf nationaler und internationaler Ebene, wo er als ITFVizepräsident nach Lösungen sucht, den Davis Cup für die Spitzenspieler wieder attraktiver zu machen. 2016-09-20 00:00 Marcel Hauck www.nzz.ch 86 /100 Redaktionsradar #984: Pixel-Smartphones kommen am 4. Oktober hes. Werktäglich macht sich das Ressort Digital auf die Suche nach interessanten Inhalten aus anderen Quellen und präsentiert spätestens kurz vor 9 Uhr und laufend aktualisiert an dieser Stelle die Ergebnisse. Displaymate.com lobt den Bildschirm des iPhone 7 (Plus) in den höchsten Tönen. Twitter: Wie angekündigt, zählen nun etwa Bilder und Links nicht mehr zu den 140 pro Tweet verfügbaren Zeichen. iPhone 7 (Plus): Apple kündigt eine Lösung des Lightning-Kopfhörer-Problems an, meldet businessinsider.com. Wie erwartet, hat Google für den 4. Oktober zu einer Medienveranstaltung eingeladen. An dieser dürfte es nicht nur neue Smartphones unter dem Namen Pixel zu sehen geben, sondern auch einen 4K-Chromecast, das VR-Headset Daydream und Google Home. Für iOS und Android bietet Google nun die kostenlose Reiseplanungsanwendung Trips an. Mit Google Fotos lassen sich Bilder nun leichter teilen. Ausserdem kann man auf Basis von Vorlagen kurze Filme erstellen. GoPro bringt am 23. Oktober die faltbare Drohne Karma für 800 Dollar auf den Markt. Für 400 Dollar wird die Kamera Hero5 Black am 2. Oktober lanciert, dann wird es auch die abgespeckte Hero5 Session. GoPro Plus, der Sharing-Service für fünf Dollar pro Monat, wird ebenfalls im Oktober an den Start gehen, schreibt bbc.com. Google übernimmt API.ai. In Google Books soll das Entdecken neuer Bücher leichter werden . ARM hat mit Cortex R-52 ein Referenzdesign für Chipsets in autonomen Autos präsentiert, berichtet bloomberg.com. Sie können Digital-Redaktor Henning Steier auf Twitter , Google+ , Linkedin und Xing sowie Facebook folgen. Bestellen Sie auch den kostenlosen werktäglichen Digital-Newsletter. 2016-09-20 00:00 Henning Steier www.nzz.ch 87 /100 Political Correctness: Hai im Goldfischteich Schriftstellertreffen: ein harmonischer Reigen wohl- und gleichgesinnter Seelen? Darauf hatte die US-Autorin Lionel Shriver wenig Lust. «Wie ein grosser Weisser Hai, der einen Ball auf der Nase balanciert» wäre sie sich vorgekommen, hätte sie in ihrer Eröffnungsrede beim Brisbane Writers Festival brav das vom Organisationskomitee vorgeschlagene Thema «Gemeinschaft und Zugehörigkeit» abgehandelt. Stattdessen schlug sie in einer stark beachteten Ansprache die Zähne direkt in den weichen Bauch der politischen Korrektheit. Ausgehend von einigen besonders absurden Auswüchsen dieser Doktrin – so soll etwa das Tragen von Sombreros bei einer Tequila-Party einen unbotmässigen Akt «kultureller Aneignung» darstellen –, gab Shriver einen Aufriss des Dilemmas der literarischen Zunft. In anderer Leute Haut zu schlüpfen und quasi ihre Hüte aufzusetzen, sei nun einmal, was Schriftsteller täten; müssten sie sich dabei an die Vorgaben der politischen Korrektheit halten, wären sie bald auf den engen Kreis von ihresgleichen beschränkt – während Literatur doch gleichzeitig dem Anspruch zu genügen habe, ein facettenreiches Bild der Gesellschaft wiederzugeben. Der schon mit der Haifisch-Metapher angeschlagene polemische Grundton und Shrivers ungenügend ausdifferenzierte Behauptung, dass Zugehörigkeit zu einer ethnisch oder sozial definierten Gruppe «keine Identität» sei, kamen nicht überall gut an. Die in Australien lebende Aktivistin und Autorin Yassmin Abdel-Magied, Tochter ägyptisch-sudanesischer Eltern, feuerte während der Ansprache wütende Tweets ab und verliess schliesslich demonstrativ den Saal; in einem im «Guardian» abgedruckten Artikel warf sie Shriver dann vor, ihre Rede sei «ein vergiftetes Paket» gewesen, «in Arroganz eingewickelt und mit Herablassung überreicht». Dass Abdel-Magied ihrer Berufskollegin gleich unterstellt, ihre Haltung sei «die Grundlage für Vorurteile, Hass und Genozid», ist ein weiterer Tiefpunkt in der an Peinlichkeiten nicht armen Debatte; dennoch sollte das Kernargument ihres Protests ernst genommen werden. Wer wie sie aus einer ehemals kolonisierten Kultur komme, so Abdel-Magied, der müsse sich angesichts von Shrivers Worten fragen, ob denn nun auch die eigene Identität zur Disposition stehe und von jedem, der da wolle, behändigt werden könne. «Tatsache ist, dass marginalisierte Gruppen auch heute nicht den Luxus geniessen, ihren Platz innerhalb eines Normensystems zu definieren, das im Tiefsten weiss, heterosexuell und oft patriarchalisch ist.» Tatsache ist aber ebenfalls, dass – neben einem durchaus vernehmlichen Chor von Literaturschaffenden aus diesen Gruppen – auch weisse Autoren Menschen aus anderen Kulturen eine Stimme geben können, ohne deren Vita zu usurpieren oder auszubeuten. Als Beispiel wäre etwa der Amerikaner Dave Eggers zu nennen: In «Weit gegangen» zeichnete er den Leidensweg eines jungen sudanesischen Flüchtlings nach, in «Zeitoun» griff er die Geschichte eines Amerikaners syrischer Herkunft auf, der trotz beispielhaftem Bürgersinn ins Mahlwerk der antiislamischen Paranoia geriet. Beide Bücher entstanden in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen – und beide wurden verdientermassen mehrfach ausgezeichnet. 2016-09-20 00:00 Angela Schader www.nzz.ch 88 /100 Flixbus-Chef André Schwämmlein: «Fernbusse machen die Bahn fit» Der Sitz von Flixbus befindet sich in einem Plattenbau aus den 1960er Jahren nahe am Berliner Alexanderplatz. Die Büros sind spartanisch eingerichtet, die Belegschaft im Schnitt knapp 30 Jahre alt. Auch der Geschäftsführer André Schwämmlein gibt nichts auf Statussymbole. Der 35-Jährige empfängt in einem schmucklosen, kleinen Büro. Er trägt das Herz auf der Zunge, brennt für seine Sache. Flixbus organisiert in Europa ein Netz von Fernbusstrecken. Die grün lackierten Busse gehören dabei nicht Flixbus, sondern werden von Carfirmen betrieben. 26 Strecken führen auch in die und aus der Schweiz. Schwämmlein erwartet, darüber 2016 mehr als 1 Mio. Passagiere zu transportieren – ein Zuwachs von 50% gegenüber dem Vorjahr. Innerschweizerische Strecken darf Flixbus jedoch nicht bedienen. Dies verhindert zum einen das Kabotageverbot: Ausländische Firmen dürfen ohne Konzession keine Transporte innerhalb der Schweiz durchführen. Zum anderen steht «die regelmässige und gewerbsmässige Personenbeförderung» nur dem Bund zu. Private dürfen den subventionierten SBB nicht Konkurrenz machen. Gerne würde Schwämmlein innerschweizerische Strecken ins Programm nehmen. Ohne Verkehr zwischen Schweizer Städten könne er nicht noch einmal um 50% wachsen. Gegen eine Liberalisierung führen Schweizer Politiker an, man habe Milliarden in das Netz der SBB gesteckt, da dürfe man keine Fernbusse mit ihren «Dumpingpreisen» zulassen, die das Angebot gefährdeten. Schwämmlein kennt diese Argumentation aus dem Effeff. Ob Schweden, Deutschland oder England: Immer sagten die Politiker zunächst, die Liberalisierung mache die Bahn kaputt. In Deutschland dürfen Fernbusse der Bahn seit 2013 bei Strecken von mehr als 50 km Konkurrenz machen. Dreieinhalb Jahre nach der Liberalisierung steuert die Deutsche Bahn auf einen Passagierrekord zu. Die Bahn habe kleinere Städte wieder ans Fernnetz angeschlossen, führe WLAN ein und habe ein attraktives Preissegment geschaffen für Leute, die zuvor die Bahn gemieden hätten, fasst der Flixbus-Chef die Folgen des Wettbewerbs mit den Fernbussen zusammen. Der Automatismus, dass der Staatsbetrieb Jahr für Jahr einfach die Tarife erhöht, ist vorbei. Die Fernbusse hätten mehr für den Erfolg der Bahn getan als zuvor die langjährige Vorbereitung auf den (abgesagten) Börsengang, sagt Schwämmlein mit nur wenig Ironie. Aber haben Kritiker nicht recht, die sagen, Fernbusfirmen würden im Streckennetz nur die Rosinen herauspicken? Klar müsse er zunächst die Hauptstrecken abdecken. In Deutschland etwa Berlin–Hamburg. Nach drei Jahren hat Flixbus in Berlin jetzt so viele Passagiere, dass auch etwa Cottbus angefahren werden kann. Zwischen Berlin und Hamburg fahren die grünen Busse schon im Halbstundentakt. Klar müsse sich jede Strecke rechnen – ein Autobauer produziere auch nicht Autos, um Verluste einzufahren. Und trotzdem: Flixbus hat in Deutschland 480 Haltestellen und bedient damit 426 Destinationen, also auch Hunderte Städte abseits der paar Metropolen. Dürfte Flixbus innerschweizerische Strecken fahren, würde die Firma – wie in allen anderen Ländern auch – mit lokalen Carfirmen zusammenspannen, auch weil die Schweizer hohe Qualitätsanforderungen hätten, erklärt Schwämmlein. Er erzählt, dass ein Partnerunternehmen vom Umsatz etwa drei Viertel erhalte, ein Viertel gehe an Flixbus. Wenn der Umsatz eine gewisse Schwelle unterschreitet, zahlt Flixbus die Differenz. Es gibt also eine Risikoabsicherung für das Busunternehmen. Flixbus arbeitet europaweit mit 250 Mittelständlern zusammen. Über anderthalb Jahre gesehen seien davon 20 ausgeschieden, sagt er. Weshalb setzt Flixbus im grenzüberschreitenden Verkehr nicht schon jetzt auf Schweizer Partner? Habe man die Wahl, die Strecke Zürich– München von einer deutschen oder Schweizer Firma fahren zu lassen, sprächen niedrigere Kosten für die deutsche, räumt Schwämmlein ein. Kürzlich wurde Flixbus in der Schweiz vorgeworfen, das Kabotageverbot würde umgangen. Es sei möglich, in Zürich ein- und am Basler Hauptbahnhof auszusteigen, wo der Bus auf seinem Weg nach Frankfurt Passagiere aufnimmt. Ein Billett von Zürich zum Flughafen BaselMülhausen auf französischem Boden, wo der Car ebenfalls stoppt, kostet 9 € – viel weniger als ein Bahnticket von Zürich nach Basel. Flixbus habe auf den Vorwurf reagiert, sagt Schwämmlein, der die Sache aber für ein marginales Problem hält. So würden die Fahrgäste mit einer Ansage und mit Flyern darauf aufmerksam gemacht, dass die Bedienung innerschweizerischer Strecken untersagt sei. Auch die Kantonspolizei habe keine Verstösse festgestellt. Vielleicht brächten solche Einzelfälle den einen oder anderen immerhin ins Grübeln, ob ein solches Gesetz sinnvoll sei, hofft der Flixbus-Chef. Es mutet in der Tat bizarr an, dass man Menschen an einer Haltestelle das Aussteigen verbieten muss. Schwämmlein ist es leid, dass immer das Duell Fernbus gegen Bahn im Vordergrund steht. Es müsse doch darum gehen, Verkehr vom Privatauto auf umweltfreundlichere Alternativen zu bringen. In Deutschland finden 85% des Verkehrs mit dem Auto statt. Damit die Leute in Städten künftig ohne Auto leben könnten, müssten sie eine hohe Flexibilität haben, dabei würden ihnen die Bahn, Fernbusse und Carsharing helfen. Später kämen vielleicht einmal selbstfahrende Autos dazu, die man für die jährliche Ferienfahrt mit der Familie buche. Das ist seine Vision einer autofreien Stadt. Da drückt dann sowohl das Temperament des Jungunternehmers als auch des Mitglieds der Grünen durch. Bleiben Sie mit unserem täglichen Newsletter auf dem Laufenden. Überblick und Einordnung der wichtigsten Wirtschaftsthemen. Vor Börsenbeginn ausgewählt von der Redaktion. Hier können Sie sich mit einem Klick kostenlos anmelden. 2016-09-20 00:00 Christoph Eisenring www.nzz.ch 89 /100 Sibylle Lewitscharoffs «Das Himmelwärts stürmende Poesie Pfingstwunder»: Davon träumen die Dichter, seit sie dichten: dass ihre Worte nicht nur leerer, toter Buchstabe bleiben, dass vielmehr geschehe, worüber sie schreiben, wovon ihre Gedichte handeln, was ihre Verse sagen. Das Wort soll Tat werden und Ereignis. Es soll sich vollziehen im Augenblick, da es ausgesprochen wird. Der Dichter würde dann ein wenig gottähnlicher, dem Schöpfergott zumal, als dessen Inkarnation er sich doch immer schon ein wenig wähnte: Gott schuf die Welt mit dem Wort. Davon träumen die Dichter ihrerseits, seit sie dichten. Von einem ähnlichen Wunsch ist die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff beseelt. «Ein bisschen Levitation» müsse die Literatur schon bieten, findet sie. Wozu denn schreiben, wenn die Musik der Sprache und der Zauber der Fiktion nicht ein kleines Wunder vollbringen? Wenn die Leser nicht für Augenblicke in die Schwebe geraten und sich ihnen der Himmel nicht einen Spalt weit öffne? Schon in ihrem letzten grossen Roman, «Blumenberg» (2011), liess sie die Leser teilhaben an einem sprachlosen Einverständnis zwischen dem Philosophen und einem Löwen. Die Grenzen zwischen erzählerischem Realismus und den Sphären des Traums gerieten in Bewegung. Genauer: Die Nachtseite des Denkens und Wahrnehmens griff über in die Bezirke ordentlicher Vernunft. Poesie muss wahr werden Die Sprache soll aber mehr können, als nur das Wundersame abzubilden und von seinen intrikaten Weiterungen zu erzählen. Ein sprechender Löwe bleibt doch pure Behauptung. Die Poesie muss wahr werden, sie soll sich bewähren, indem sie selber wird, wovon sie berichtet. Schreibt sie über das Erhabene, soll sie erheben. Stürmt sie gen Himmel, soll sie ihrerseits jeden gen Himmel stürmen lassen, der sie liest. In ihrem neuen Roman lässt Lewitscharoff 34 Dante-Forscher am Sitz des Malteser Ordens auf dem Aventin zusammenkommen: um in Sicht- und Hörweite des Petersdoms über Dantes «Divina Commedia» zu konferieren. Gewiss ist der Mensch hier dem Himmel um eine Spur näher als an jedem anderen Punkt der Welt. Was den Dante-Forschern an dem Pfingstwochenende des Jahres 2013 widerfährt, ist gleichwohl nicht zu erwarten gewesen. Das dem Roman seinen Titel gebende «Pfingstwunder» besteht nicht allein darin, dass sich den Forschern im tagelangen Gespräch über Dantes «Divina Commedia» die Zungen lösen. Die Wissenschafter fahren samt und sonders in den Himmel auf. Sie steigen an Pfingsten und unter dem Geläut von St. Peter auf die Brüstungen der Balkone und springen, nein, fliegen. Samt und sonders heisst: mit dem Hund des amerikanischen Dante-Kenners, einschliesslich dreier Hausangestellten der Malteser, die den Wissenschaftern zur Seite gestanden sind während des Kongresses. Zurück bleibt indes nur einer, der 34. Wissenschafter, Gottlieb Elsheimer, überzählig wie der erste einleitende Gesang der «Divina Commedia», auf den danach dreimal dreiunddreissig Canti folgen. Elsheimer hadert mit seinem Schicksal, bis er, zurück in Frankfurt, über die Ereignisse zu schreiben beginnt, über das «Vorkommnis», wie er es nennt, da er es Wunder zunächst nicht nennen will. Seine Notizen über den Kongress und über die fabelhafte Himmelfahrt bilden den Roman, den wir lesen. Sibylle Lewitscharoff unternimmt hier den kühnen Versuch, eine Poetologie der Verzückung in Romanform zu entwerfen. Naturgemäss berichtet dieser Roman von ganz unterschiedlichen Himmelfahrten. Im Vordergrund steht zunächst Dantes Erzählung von seiner eigenen Erkundung des Jenseits – von der Hölle über das Purgatorium bis zum Paradies. Darin spiegelt sich wiederum die Auffahrt der Forscher, die von Dantes Versen in einen solchen «mimetischen Furor» versetzt werden, dass sie nicht mehr nur über sie, sondern mit ihnen sprechen. Ergriffen bis zur Tollheit, vollziehen sie eine Art Reenactment: Das Wort wird an ihnen zur Tat. Schliesslich soll der Roman selber zu einem Instrument der Levitation werden, indem er von Dantes Versen und den gen Himmel stürmenden Forschern handelt. Sibylle Lewitscharoff unternimmt hier den kühnen Versuch, eine Poetologie der Verzückung in Romanform zu entwerfen, die selber gleichsam zur Tat schreitet: Der Leser seinerseits soll erschüttert, erfüllt und erhoben werden, während ihm das Phänomen der poetischen Levitation und Ergriffenheit dargestellt wird. Vor seinen Augen entfaltet sich die Kunst des genauen Lesens und der peniblen Exegese zu einem wilden Ritt durch die Gedankenwelt des Abendlandes, zu einem Abenteuer durch die unendlichen Verwandlungen, die ein Kunstwerk der Sprache in den Jahrhunderten erfährt. Man müsse beim Eintauchen in die «Commedia» wieder «zum kindlichen Leser werden», sagt einmal ein Forscher. Wie das gehen soll: Davon handelt der Roman. Indem er etwa zeigt, dass Dante selber mit dieser Dichtung, die zu den ersten und bedeutendsten zählt, die nicht mehr auf Latein, sondern im umgangssprachlichen Italienisch geschrieben waren, die Sinnlichkeit und Musikalität der Sprache noch einmal neu definiert. Was mit Lesern geschieht, die Dichtung und Sprache auch als Vernunftwesen so erleben können, wie sie als Kinder Wörter und Sätze zum ersten Mal – spielerisch, ganz frei von Sinn – mehr sangen als sagten: Das schildert dieser Roman. Muss man dazu etwas von Dante und der «Divina Commedia» verstehen? Vermutlich ist sogar im Vorteil, wer nicht zu viel weiss. Dann stehen einem auch nicht Lewitscharoffs gelegentliche Plattitüden im Wege: Da wird einmal einem «arabisch geprägten Neuplatonismus zu grosser Durchschlagskraft verholfen», einmal soll man angesichts von Dantes «poetischer Raffinesse» «nur den Hut ziehen» können. Mitunter verwischt sich zur Unkenntlichkeit, ob tatsächlich Gottlieb Elsheimer spricht oder ob nicht Lewitscharoff unmerklich in seine Rolle schlüpft, zumal, wenn sie aus der Ich-Rede in ein «Wir» fällt. Besonders ärgerlich, wenn sie, da vom Schicksal der Verräter in Dantes Hölle die Rede ist, Überlegungen zu «unserem» veränderten Verständnis von Verrat in diesen haarsträubenden Vergleich münden lässt: «Weder Graf Stauffenberg noch Edward Snowden sind klassische Kandidaten für die Hölle.» Da möchte man dann nicht den Hut, aber jedenfalls den Stöpsel ziehen. Doch das magische Kunststück gelingt ungeachtet solcher und anderer Ausrutscher: Sibylle Lewitscharoff hat einen Roman geschrieben, der die unendlichen Pirouetten einer gelehrten Dante-Exegese vorführt und daraus eine Apotheose der Kunst hervorgehen lässt, die den Leser teilhaben lässt an den Verzückungen der Dante-Forscher. Mehr noch: Das Hochamt des Lesens und Deutens auf dem Aventin öffnet auch dem Leser alle Sinne: Mit den Wissenschaftern wird auch er wieder Kind, liest, als wäre es zum ersten Mal, Wörter verwandeln sich in Musik, der Roman wird zur gewaltigen Partitur. Und während er die letzte Seite eines Romans umschlägt, der ihm von einer anderen Art des Lesens und Verstehens erzählte, weht von unbestimmbarer Ferne das Geläute von St. Peter an sein Ohr. 2016-09-20 00:00 Roman Bucheli www.nzz.ch 90 /100 Thailand: Britischer Menschenrechtler verurteilt (dpa) Ein britischer Menschenrechtler ist nach dem Vorwurf von angeblicher Sklavenarbeit bei einer thailändischen Obstfabrik in Bangkok wegen Diffamierung verurteilt worden. Das Gericht verhängte am Dienstag gegen Andy Hall eine Haftstrafe von vier Jahren, ausgesetzt zur Bewährung, wie die finnische Organisation Finnwatch mitteilte. Die Organisation mahnt Firmen weltweit zu sozialer Verantwortung. Hall hatte 2013 an einem Bericht über eine Ananas-Fabrik der Firma Natural Fruit Company mitgearbeitet. Die Firma hatte die Vorwürfe aus dem Bericht zurückgewiesen. Hall, der von Kritikern der Diffamierungsklage vor Gericht mit Blumengirlanden begrüsst wurde, kündigte nach Angaben von Finnwatch Berufung an. Die Firma hat Hall ebenfalls auf Schadenersatz im Höhe von 400 Millionen Baht (rund zehn Millionen Euro) verklagt. Ein Urteil in dieser Zivilklage steht noch aus. 2016-09-20 00:00 Peter Winkler www.nzz.ch 91 /100 Vor hundert Jahren wurde Paul Parin geboren: Subjekt im Widerspruch, Widerspruch im Subjekt Paul Parins langes Leben begann am 20. September 1916 im slowenischen, damals österreichisch-ungarischen Polzela und endete am 18. Mai 2009 in Zürich. Es war das Leben eines «Subjekts im Widerspruch», um den Titel eines Aufsatzbandes des Mitbegründers der Ethnopsychoanalyse zu zitieren. Ein Leben, das freilich ebenso – nicht ohne Ironie und oft wohl auch nicht ohne Absicht – Widersprüche im Subjekt zeitigte. Diese Vita eines Mannes mit vielen Eigenschaften trägt in der Tat «kakanische» Züge. In seinen Erzählungen, die 2003 unter dem freimütigen Titel «Die Leidenschaft des Jägers» erschienen sind, feiert er die Jagd als die zu sich selbst gekommene Leidenschaft: «Der Jäger ist ein Raubtier; die grösste Gefahr für das Bestehen der Jagd ist die Vernunft.» Das mochte man wohl eine «Gefahr» nennen, die Parin da, unbekümmert um den Verdacht vitalistischer Exzesse, in den allerdings nicht ewigen Jagdgründen entfesselte. Die Leidenschaft des Jägers war die des Raubtiers, das seine Zähne in das Fleisch des Tiers schlug. Als Sohn einer assimilierten grossbürgerlichen Schweizer Familie jüdischer Herkunft wuchs Paul Parin auf dem elterlichen Gutsbesitz in Slowenien auf. Seine Initiation als Jäger erlebte er dort. Nach seinem Medizinstudium in Graz, Zagreb und Zürich, das er 1943 mit der Promotion abschloss, war Parin zusammen mit seiner Frau Goldy Parin-Matthèy und seinem Freund Fritz Morgenthaler von 1944 bis 1945 als Arzt bei der antifaschistischen jugoslawischen Befreiungsarmee aktiv. «Es ist Krieg, und wir gehen hin», wie er in seinen erst 1991 veröffentlichten Erinnerungen an seine Zeit mit den Partisanen formulierte. Von 1946 bis 1952 schloss sich eine Ausbildung in Neurologie und Psychoanalyse in Zürich an. Ab 1949 war Parin Mitglied der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung, von deren Behagen in der bürgerlichen Kultur er sich in der Folge immer mehr distanzierte. 1958 wurde er Mitbegründer des dissidenten Psychoanalytischen Seminars Zürich in der Quellenstrasse. Paul Parins Habitus war radikal antiautoritär, hinderte ihn aber nicht an der Übernahme der Präsidentschaft der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse. Etliche Forschungsreisen nach Westafrika, zu den Dogon und den Agni, die Parin von 1954 bis 1971 wieder zusammen mit seiner Frau und Fritz Morgenthaler unternahm, bildeten die Grundlagen für die gemeinsam publizierten Arbeiten zur Ethnopsychoanalyse, die den Namen dieses auf Georges Devereux zurückgehenden Projektes nicht erfanden, aber Grundlegendes dazu beitrugen. Die als «Trieb- und Konfliktpsychologie» verstandene Ethnopsychoanalyse ging den destruktiven Wirkungen der gesellschaftlichen Kräfte im Einzelnen nach. «Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst – Psychoanalyse und Gesellschaft am Modell der Agni in Westafrika» (1971), acht Jahre zuvor die «psychoanalytischen Untersuchungen bei den Dogon in Westafrika» unter dem schönen Titel «Die Weissen denken zu viel» – diese Bücher wurden zu den bekanntesten Werken einer Psychoanalyse, die die Begegnung mit dem «Fremden» auch zur selbstkritischen Entlüftung nutzen. Parins Ethnopsychoanalyse war – nach der etwas plakativen, aber plastischen Beschreibung der amerikanischen Soziologin und Redaktorin der «Partisan Review» Edith Kurzweil – «eine Verbindung von Marxismus, Moralismus, Idealismus und der Sprache von Freuds ‹Totem und Tabu›». Wenn Parin – auf der Suche nach einer konfliktfreieren Lust? – der Kindererziehung der Dogon etwa ein «orales Paradies», das Fehlen einer repressiven analen Fixierung und in der ödipalen Phase statt der Fixierung auf Einzelpersonen die Identifikation mit der Gruppe attestierte, mochte noch einmal etwas von Rousseaus edlen Wilden durchschimmern. Aber diese Ethnopsychoanalyse hing keiner unkritischen Identitätsillusion an; sie zeigte indirekt auch, dass «die Weissen» kaum zu viel dachten, wenn sie im Medium der neuen Disziplin über sich selber nachdachten. Parin, der sich von einem eher marxistischen Freudianer zum Anarchisten entwickelte und sich seit je politisch verstand, wurde mit zahlreichen Preisen dekoriert, unter anderem mit dem Literaturpreis des Kantons Zürich (1986), dem Erich-Fried-Preis (1992), dem Sigmund-FreudPreis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (1997) und dem Sigmund-Freud-Preis der Stadt Wien (1999). Das bezeugt wohl wiederum auch die Widersprüche eines dissidenten Subjekts, das sich gesellschaftlicher Anerkennung nicht verweigerte. Als 1997 seine Frau Goldy Parin-Matthèy starb, mit der Paul Parin seit 1939 zusammengelebt und gearbeitet hatte, war es vielleicht seine grösste Lebensleistung, dass er trotz einer unstillbaren Trauer, trotz der Verschattung aller Zukunftsperspektiven am Leben blieb. 2016-09-20 00:00 Ludger Lütkehaus www.nzz.ch 92 /100 Primera División: Las Palmas in Mode Normalerweise würde die UD Las Palmas an der Spitze stehen. Normalerweise. Nicht normal war, was vorletzten Samstag in Sevilla geschah: Die Insulaner lagen bis zur 89. Minute in Führung, dann wurde eine Schwalbe des Nationalspielers Vitolo mit einem Penalty belohnt – und das 1:1 folgte. Erst nach Ablauf der Nachspielzeit fiel Sevillas Siegtreffer. Las Palmas war konsterniert, fühlte sich um einen Traumstart geprellt. Wenigstens ein Protest lohnte die Mühe. Die Sperre von Pedro Bigas wurde aufgehoben, so dass der Innenverteidiger gegen Málaga spielen konnte – ohne gefordert zu werden. Sein Team hatte über 70 Prozent Ballbesitz, brauchte zum Sieg aber einen Elfmeter. Treffsicherer war es in den Matches gegen Valencia und Granada mit neun Toren Ausbeute. Während der brasilianische Goalgetter Willian José für drei Millionen Euro nach San Sebastián wechselte, kam ein international erprobter Spieler auf die Insel: der Deutsch-Ghanese KevinPrince Boateng. Stärker fokussiert wird auf Quique Setién. Der 51-jährige Trainer aus Kantabrien hat innert kurzer Frist eine «Setiénmania» ausgelöst. Das Publikum ist begeistert vom offensiv-variablen Stil, von der Renaissance des kanarischen Fussballs. Das Fundament entstammt der Nachwuchsschulung, deren Bedeutung im A-Kader gut sichtbar wird. Auf Roque Mesa und Jonathan Viera hat auch der Nationaltrainer Julen Lopetegui ein Auge geworfen. Die Euphorie hebt sich von einer tristen Vergangenheit ab. Las Palmas war dreizehn Jahre in untere Ligen abgetaucht, kam vergangene Saison zurück und kompensierte unter Setiéns Regie die schwache Hinrunde. Der Abstieg war kein Thema. Nach einer längeren Phase finanzieller Konsolidierung ist der Klub auch für ausländische Investoren interessant geworden. Im Sommer habe er zwei Kaufangebote über 150 Millionen Euro bekommen und diese abgelehnt, sagte der Präsident Miguel Angel Ramírez. Dank höheren TV-Geldern und Budgetdisziplin steht die UD nun besser da als der renommiertere Zweitligist CD Teneriffa von der Nachbarinsel. 2016-09-20 00:00 Georg Bucher www.nzz.ch 93 /100 Mario Balotelli: Lichtgestalt und Reizfigur der Ligue 1 Bestens bekommt jeder Profiliga eine Lichtgestalt, eine Vorzeigefigur. Diese Rolle erfüllte im französischen Championnat jahrelang Zlatan Ibrahimovic dank verlässlicher Torproduktion sowie medienwirksamen Anwandlungen von Egomanie. Er verliess jedoch zum Leidwesen des Publikums Ende vergangener Saison Paris Saint-Germain in Richtung Premier League. Es dauerte, noblesse oblige, nicht lange, bis die Ligue 1 Ersatz gefunden hatte. Mario Balotelli, die in Liverpool freigestellte Wundertüte aus Italien, wurde durch den OGC Nice unter Vertrag genommen. Und als «Super Mario» schon beim ersten Einsatz zwei Tore erzielte, hatte Frankreich sein Erfolgserlebnis. So fulminant der Einstieg gewesen war, so rasch folgte im Europa-League-Match gegen Schalke 04 die Ernüchterung. Konsequenterweise wurde Balotelli am Sonntag fürs Meisterschaftsspiel in Montpellier (1:1) nicht berücksichtigt. Schnell hatte der auf Beweglichkeit und Laufstärke setzende Trainer Lucien Favre beim teuersten Pferd in seinem Stall das Fehlen der erforderlichen Fitness erkannt. Ob das 26-jährige Problemkind Balotelli die durch «Ibra» hinterlassene Lücke ausfüllen kann, ist zweifelhaft. Während Optimisten vom Anfang eines Feuerwerks reden, vermuten Pessimisten ein Strohfeuer, und böse Zungen fanden für den Star bereits eine abschätzige Bezeichnung: «der Ibrahimovic des armen Mannes». Der vom prominenten Zuzug nicht sonderlich begeisterte Coach soll Balotelli von Anfang an bedeutet haben, dass er in Nizza keine Sonderbehandlung geniessen werde. Wenn Mario wolle, werde er ihm jede Bewegung erklären und jeden Laufweg, liess Favre wissen, aber dafür müsse er physisch bereit sein. Von der erwünschten Form ist der Italiener, der kurz vor seinem Einstieg an der Côte d'Azur noch zigarettenrauchend in einem Nobelrestaurant in Portofino beobachtet worden war, weit weg. Ausserdem fehlt ihm – war er an der Anfield Road praktisch von der Bildfläche verschwunden – die Spielpraxis. Wie der verwöhnte Star mit den langen und anforderungsreichen Trainings des Waadtländer Coachs zurechtkommt, ist offen. Favre ist ein Orchesterdirigent, der seinen Solisten das Maximum abverlangt, Balotelli indes ist nicht für Folgsamkeit bekannt. Wiederholt hat Favre zu Protokoll gegeben, dass für den Star ein ganzes Stück Arbeit bevorstehe und die Rekonstruktion des Spielers geraume Zeit in Anspruch nehmen werde. Darin liegt ein bedeutsamer Unterschied zu Ibrahimovic, der in Paris von Anfang an durch Bestform bestach. Einstweilen aber läuft mit Mario alles nach Wunsch. Pünktlich erscheint er, chauffiert von einem Klubangestellten, der ihn im Hotel in Monaco abholt, im Trainingszentrum des OGC Nice, einer nicht mehr ganz neuen Einrichtung, wo die Spieler zwischen Garderoben und Rasenplatz ein Spalier von Schaulustigen zu passieren haben. Während die Teamkameraden gruppenweise arbeiten, wird Balotelli im Alleingang durch einen Physiotherapeuten «bearbeitet». Unterdessen reibt man sich in der Marketingabteilung die Hände: Täglich werden 60 bis 80 Jerseys mit Balotellis Namenszug verkauft, das Doppelte des früheren Absatzes, dazu kommen bereits Bestellungen aus Amerika und Japan. Die Marke Nizza beziehungsweise Côte d'Azur hat es noch immer in sich. Wie fliessend die Grenze zwischen Fussball-Starruhm und PopKultur ist, zeigt sich auch am Beliebtheitsgrad Balotellis im französischen Rap, einem notorischen Tummelplatz für Antihelden. Zusammen mit Nicolas Anelka und Karim Benzema, zwei anderen Fussball-Sorgenkindern mit Ghetto-Appeal, übt er mächtige Anziehung auf jene Schichten der Gesellschaft aus, die einen Grossteil der Fussballtalente stellen. «Balotelli reüssiert mit Arroganz, das spricht uns Rapper an», resümiert der Artist ZK stellvertretend für all jene, die jeden Dunkelhäutigen bewundern, der sich in einem Milieu von Weissen durchzusetzen vermag – so wie Balotelli damals im italienischen Nationalteam. Balotelli, in England bevorzugtes Ziel rassistischer Angriffe, nimmt seine vermutlich letzte Chance nun in einem Land wahr, in dessen Fussball-Schulungszentren vier von fünf Burschen schwarz oder maghrebinisch sind. 2016-09-20 00:00 Rod Ackermann www.nzz.ch 94 /100 BILD erklärt, wen sie damit erreichen will | Jetzt lässt es Merkel menscheln Da hilft auch das AllzeitTief der SPD in der Hauptstadt nicht. Hinter verschlossenen Türen ist sich das CDUPräsidium am Montagmorgen einig: Angela Merkel (62) soll sich erklären. Zaudern, Zögern ist das Wesen Angela Merkels. Die Kunst zu überraschen aber auch – wenn sie unter großen Druck kommt. ► an CSU-Chef Horst Seehofer: Der Satz „Wir schaffen das“ sei „zu einem schlichten Motto, beinahe zu einer Leerformel geworden und die Diskussion um ihn zu einer immer unergiebigeren Endlosschleife. Manch einer fühlt sich zudem von diesem Satz provoziert. So war der kurze Satz natürlich nie gemeint.“ ► an alle Bürger: „Wir haben in den vergangenen Jahren weiß Gott nicht alles richtig gemacht.“ Deutschland sei „nicht gerade Weltmeister bei der Integration“. Diagnose: Fehler gemacht. Prognose mit Blick auf den Flüchtlingsansturm 2015: „Die Wiederholung dieser Situation will niemand. Auch ich nicht.“ Wahlen sind kein Lichtschalter. „An“ oder „aus“. Berlin wird bleiben was es ist. ► an politische Gegner: Wenn in der Flüchtlingspolitik mit „Kurswechsel gemeint sein sollte, dass die Menschen keine Fremden, speziell keine Menschen islamischen Glaubens, bei uns aufnehmen wollen, dann stehen dem unser Grundgesetz, völkerrechtliche Bindungen unseres Landes, vor allem aber auch das ethische Fundament der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands und meine persönlichen Überzeugungen entgegen. Den Kurs können ich und die CDU nicht mitgehen.“ Heißt: Es gibt eine rote Linie, hinter die sie nicht zurückweicht. 2016-09-19 23:29 www.bild.de 95 /100 „Galaxy 7“-Austausch beginnt in Deutschland Schwalbach. Samsung beginnt mit dem Austausch seines wegen Brandgefahr zurückgerufenen Smartphones Galaxy Note 7 in Deutschland. Der südkoreanische Elektronik-Riese hatte vor gut zwei Wochen die Brandgefahr beim Note 7 eingeräumt und eine weltweite Austausch-Aktion angekündigt. Daraufhin wurde der geplante deutsche Verkaufsstart auf unbekannte Zeit verschoben. Laut einer offiziellen Rückrufaktion mit der US-Verbraucherschutzbehörde geht es allein in den USA um rund eine Million Geräte und bisher 92 gemeldete Zwischenfälle, bei denen sich ein Note 7 überhitzte oder Feuer fing. Das Smartphone war rund zwei Wochen in mehreren Ländern verkauft worden. Laut Medienberichten könnten insgesamt etwa 2,5 Millionen Geräte ausgetauscht werden müssen. Samsung appellierte an die Kunden erneut, ihre Note-7-Geräte auszuschalten und überhaupt nicht mehr zu nutzen. Zugleich werde der Konzern noch diese Woche auch in Europa ein Software-Update auf die Smartphones bringen, das die maximale Ladung des Akkus aus Sicherheitsgründen auf 60 Prozent begrenze. Dadurch solle das Risiko von Unfällen verringert werden. Gleichzeitig sollten die Kunden dadurch bewegt werden, ihr aktuelles Gerät schnellstmöglich gegen ein neues Note 7 zu tauschen. Von RND/dpa 2016-09-20 10:13 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 96 /100 Livestream - "Farbe bekennen" und "#Hassel" Wie reagiert die SPD auf den Kompromissvorschlag ihres Parteichefs Gabriel? Und wie reagiert Gabriel auf seine Partei? Direkt nach der Pressekonferenz sehen Sie Gabriels Auftritt bei "Farbe bekennen" und schließlich die Analyse mit Tina #Hassel. Den ganzen Nachmittag über hat der SPD-Parteikonvent getagt, manche sprachen im Vorfeld gar von einem Schicksalstag für Parteichef Sigmar Gabriel. Die zentrale Frage: Stimmen die Delegierten dem Kompromissvorschlag Gabriels zum Freihandelsabkommen CETA mit Kanada zu? Und wie reagiert Gabriel selbst nach dem Tag in Wolfsburg? Unmittelbar nach der Pressekonferenz stellt sich der SPD-Chef in "Farbe bekennen" den Fragen von Tina Hassel und Rainald Becker. Die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios und der ARDChefredakteur sprechen mit Gabriel über den SPDParteikonvent aber auch über den Ausgang der Abgeordnetenhauswahl in Berlin. Das Erste strahlt "Farbe bekennen" um 22.15 aus - direkt vor den tagesthemen. tagesschau.de streamt die Aufzeichnung live. Hier können Sie die Aufzeichnung direkt verfolgen. Wie geht es jetzt weiter für Sigmar Gabriel? Welchen Eindruck hinterließ er bei und nach dem SPD-Konvent? ARD-Hauptstadtstudioleiterin Tina Hassel analysiert ab ca. 19.15 Uhr in "#Hassel" die Situation des SPD-Chefs und die Aufzeichnung von "Farbe bekennen". Hier und bei Facebook können Sie "#Hassel" live verfolgen, via Facebook auch Fragen an Hassel stellen. 2016-09-19 19:06 tagesschau.de www.tagesschau.de 97 /100 Glamour, Drama und Tiefe Innsbruck – Romeo und Julia, inszeniert als queere Liebesgeschichte. Ein Kurzfilm, gedreht in Deutschland, lieferte den ersten Vorgeschmack aufs Debüt von Mykki Blanco, eine Kunstfigur wie Conchita Wurst, doch garantiert nicht songcontesttauglich. Der schwule New Yorker Performancekünstler und Undergroundrapper Michael David Quattlebaum jr. alias Mykki Blanco mischt seit einigen Jahren mit Songs wie „Wavvy“ (2012) den US-HipHop-Underground auf. Gangster-Rap, der von schwulem Sex und Drogen handelt, dazu düstere Orgien in den Videoclips, Parties, wie sie wohl auch Marilyn Manson gerne schmeißen würde. Die Leute würden sich zu sehr auf sein Schwulsein konzentrieren, sagte Quattlebaum 2012 in einem Interview für die Arte-Popkultursendung „Tracks“. Damals wurde er noch in die Schublade Queer-Rap gepackt, gegen Zuschreibungen hat sich Mykki Blanco aber schon immer gewehrt. Bereits im Kindesalter trat er als Schauspieler in Erscheinung, im Teenageralter gründete er ein Kunstkollektiv, rannte mit 16 von Zuhause weg, um in New York zu leben. Die Stipendien für zwei Kunsthochschulen schlug er aus, weil er rasch „erkannte, dass die Kunstwelt nur eine betrügerische Welt für reiche Menschen“ ist, so steht es zumindest im Pressetext zum lang erwarteten Debüt. Mykki Blanco wird darin auch wenig griffig als „non-binary gender-queer post-homo-hop musical artist“ bezeichnet. Doch so überbordend Mykki Blancos Spiel mit Referenzen, Zeichen und Stilen, so eingängig sind die 13 Stücke auf „Mykki“: fahrige Clubhymnen im Wechsel mit hypnotischem GangsterRap, der auf Chamberpop trifft. Produziert wurde das Album größtenteils vom französischen Musiker und Produzenten Woodkid, er singt auch im epischen Stück „High School Never Ends“ mit. Der eingangs erwähnte Kurzfilm zu diesem Song handelt von der tragischen Liebe zwischen einem schwarzen Jungen und einem deutschen Skinhead. Queere Emanzipation, die musikalisch absolute Sogwirkung entfaltet. (sire) 2016-09-19 17:25 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 98 /100 Triathlon: Ein Brüder-Drama auf der Zielgeraden Jonathan Brownlee schaffte es in Cozumel zwar mit Hilfe von Bruder Alistair über die Ziellinie, verpasste aber seinen ersten Gesamtsieg. 19.09.2016 | 15:00 | ( DiePresse.com ) Mit einem Drama um den Briten Jonathan Brownlee ist die WM-Serie der Triathleten zu Ende gegangen. Der Olympia-Zweite von Rio lag am Sonntag beim Grand Final im mexikanischen Cozumel bis 400 Meter vor dem Ziel klar in Führung und war auf dem besten Weg zum WM-Titel, als er plötzlich unter der drückenden Hitze zu taumeln begann und zusammenzubrechen drohte. Sein hinter ihm liegender Bruder Alistair fing ihn auf, schleppte ihn weiter und schubste ihn über die Ziellinie. Jonathan Brownlee wurde am Ende Zweiter vor dem zweifachen Olympiasieger Alistair Brownlee. Den Sieg sicherte sich der Südafrikaner Henri Schoeman. Jonathan Brownlee hätte das Rennen über 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometer Laufen gewinnen müssen, um Mario Mola noch in der Gesamtwertung abfangen zu können. Doch durch Brownlees zweiten Platz reichte dem Spanier Rang fünf zu seinem ersten WM-Triumph. Er löste nach neun WM-Rennen seinen in dieser Saison lange verletzten Landsmann Javier Gomez ab. >>> zum Video auf YouTube Endstand der Triathlon -WM-Serie über die olympische Distanz (1.500 m Schwimmen/40 km Radfahren/10 km Laufen): 1. Henri Schoeman (RSA) 1:46:50 Stunden - 2. Jonathan Brownlee (GBR) +18 Sek. - 3. Alistair Brownlee (GBR) gl. Zeit - 4. Richard Murray (RSA) 45 - 5. Mario Mola (Spanien) 46. Kein Österreicher am Start. WM-Gesamtwertung, Endstand nach 9 Bewerben: 1. Mola 4.819 Punkte - 2. J. Brownlee 4.815 3. Fernando Alarza (ESP) 4.087 - 4. Schoeman 3.160 - 5. Richard Murray (RSA) 2.975. Weiter: 48. Thomas Springer 821 - 87. Alois Knabl 380 - 103. Lukas Hollaus 262 - 113. Lukas Ertl (alle AUT) 205 (APA/dpa) 2016-09-19 15:00 diepresse.com 99 /100 "Kleine Zeitung" strukturiert Abo-Angebot neu Die Nutzung des E-Papers, die Smartphone-App und Audio-Formate sowie benutzerdefiniertes Filtern fällt künftig unter "+-Services". 19.09.2016 | 14:28 | ( DiePresse.com ) Die "Kleine Zeitung" aus dem Hause Styria strukturiert ihre Abonnements neu. Im BasisAbo gibt es weiterhin die Printzeitung. Das Zusatzpaket "Kleine Zeitung +" bündelt digitale Services und exklusive Online-Inhalte. Der Umstieg erfolgt stufenweise, teilte Geschäftsführer Thomas Spann am Montag in einer Aussendung mit. Zu den "+-Services" gehören unter anderem die Nutzung des E-Papers auf bis zu fünf Endgeräten gleichzeitig, die Smartphone-App mit Breaking News per Push, Audio-Formate sowie das benutzerdefinierte Filtern von Nachrichten. Außerdem sind exklusive +-Inhalte wie Hintergrundinformation, Interviews, Regionales oder Meinungsformate auf www.kleinezeitung.at zugänglich. Die "Grundversorgung" mit Nachrichten werde somit für alle User von kleinezeitung.at weiterhin kostenlos sein, betont die Zeitung. Die +-Inhalte und Services sind künftig den Digital- und Kombi-Abonnenten vorbehalten. Diese Umstellung soll "noch in diesem Jahr" passieren, kündigte Spann ab. Davor soll es möglich sein, nach einer kostenlosen Registrierung das +-Angebot zu testen. "Aus unserer Sicht ist dies ein wesentlicher Schritt, um unseren hochwertigen Content sowohl in der Print- als auch in der Digitalwelt konsistent anzubieten", so Spann. (APA) 2016-09-19 14:28 diepresse.com 100 /100 Den Körper erleben und dabei die Sucht vergessen Innsbruck – Das Sportgerät, das Sportpsychologe und Trainer Stefan Öhler zu Demonstrationszwecken im Gang der Beratungsstelle BIN für Suchtkranke aufgelegt hat, gleicht einer nicht montierten Strickleiter. Und während Vereinsobmann Christian Haring zum zweiten Mal über die freien Flächen zwischen den Sprossen tänzelt, erklärt Öhler Sinn und Zweck der Übung. Denn anders als in den meisten Bereichen des Sports ist es hier nicht Leistung, Geschwindigkeit oder Kraft, die zählt, sondern die Konzentration auf das eigene Tun. Nicht wer am schnellsten ins Schwitzen kommt, gewinnt, sondern wem es gelingt, sich voll auf die Betätigung einzulassen, in seinen Körper hineinhört und sich selbst neu kennen lernt. In diesen Phasen treten Probleme und Sorgen in den Hintergrund. „Sporttherapie ermöglicht die günstige Beeinflussung und Überwindung von körperlichen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen und Beschwerden. Gerade in der Arbeit mit suchterkrankten Menschen verbessert sich nicht nur der körperliche Zustand. Sporttherapie zeigt Veränderungsmöglichkeiten auf und erhöht durch Rehabilitationserfolge das Selbstwertgefühl. Es hilft, dass er sich wieder kennen lernt und die alltäglichen und sonst omnipräsenten Probleme vergisst“, erklärt Stefan Öhler. Er ist im Verein für das Angebot der Sporttherapie verantwortlich. So sei es für einen Suchtkranken schon ein großer Fortschritt, wenn dieser zu sich sagt: „Mir geht es schlecht, ich gehe jetzt eine Runde.“ Dieses Kennenlernen und Erleben von Körper, Geist und Bewegung könne Betroffenen neue, zusätzliche Möglichkeiten eröffnen, Wege aus der Sucht zu finden, betont Christian Haring. „Die Sport- und Bewegungstherapie ist als Therapieform mittlerweile fester Bestandteil der therapeutischen Praxis der stationären Suchtrehabilitation. Der Verein sucht.hilfe BIN bietet jetzt Sporttherapie auch außerhalb des stationären Bereichs an“, so Haring. In Tirol sind rund 30.000 Menschen alkoholkrank, 60.000 Personen sind gefährdet, in die Alkoholsucht abzurutschen. Etwa 15.000 Tirolerinnen und Tiroler sind von Medikamenten abhängig, 7000 leiden unter Spielsucht. Der Verein BIN (Beratung, Information und Nachsorge) hilft und berät bei Abhängigkeitserkrankungen und bietet Beratung und Nachsorge an elf Standorten in Tirol. Nähere Informationen telefonisch unter 0512/580040 oder im Internet: www.suchtberatung-tirol.at (np) 2016-09-19 14:15 Tiroler Tageszeitung www.tt.com Total 100 articles. Created at 2016-09-20 12:18
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