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SWR2 MANUSKRIPT
ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE
SWR2 Musikstunde
Metamorphosen und andere
Verwandlungen (5)
Von Wolfgang Sandberger
Sendung:
Freitag, 23. September 2016
Redaktion:
Ulla Zierau
9.05 – 10.00 Uhr
Bitte beachten Sie:
Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere
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„Musikstunde“ mit Wolfgang Sandberger
Metamorphosen und andere Verwandlungen (5)
SWR 2, 19. September – 23. September 2016, 9h05 – 10h00
Herzlich willkommen, auch heute geht es in der SWR 2 Musikstunde noch einmal
um Metamorphosen und anderen musikalischen Verwandlungen. Ich bin
Wolfgang Sandberger.
Signet
Die Metamorphosen des Ovid haben uns in dieser Woche beschäftigt, aber
auch andere Mutationen: es ging um magische Augenblicke auf der
Opernbühne, um Verwandlungsszenen also oder auch um Maskierungen, die
Verwandlungen im Karneval. Auch Georg Friedrich Händel hatte einen
besonderen Sinn für die Kostümierung, nicht nur als barocker Opernkomponist,
nein, glauben wir seinem Biographen Mainwaring, dann hat der 21-jährige in
Italien selbst gern Maskenbälle besucht. Auf einem solchen Ball hat der junge
Händel dann auch Cembalo gespielt, incognito - wegen seiner Maskierung. Ein
anderer junger Heißsporn aber, ist auch unter den Zuhörern gewesen: Domenico
Scarlatti und der hat damals nur in die Runde gerufen: „Das kann niemand
anderes sein als der berühmte Sachse, caro sassone, oder der Teufel“. Händel
hatte einen besonderen Sinn für Verwandlungen, auch für musikalische:
atemberaubend jedenfalls, was er in dreieinhalb Minuten alles aus dieser
schlichten kleinen Air macht.
Musik 1
Georg Friedrich Händel
Air (mit 5 Variationen) aus der Suite E-dur HWV 430
Murray Perahia, Klavier
Sony SK 62785 LC 6868
3.31‘‘
„Vor Händel beuge ich meine Knie“ – soll Beethoven mal gesagt haben und so
gesehen ist das Musik zum Niederknien gewesen: Der Schlusssatz aus der HändelSuite Nr. 5 E-Dur, ein Variationensatz, bekannt geworden unter dem Namen The
Harmonious Blacksmith – der harmonische Grobschmidt – der Name beruht auf
der Legende, Händel sei zu diesen Variationen durch einen Hufschmidt angeregt
worden, den Hufschmidt William Powell. Sollte das stimmen, dann muss der schon
ein großer Virtuose mit Hammer und Amboss gewesen sein, viel feinmotorischer
unterwegs war da gerade Murray Perrahia, der Pianist unserer Händel-Aufnahme.
Metamorphosen, Verwandlungen gibt’s also nicht nur in der Oper, sondern auch
auf den rein instrumentalen Schauplätzen, gerade auf dem Feld der Variation,
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um die soll es heute in der SWR 2-Musikstunde gehen. Immer wieder spannend,
was da einem Thema im Laufe einer solchen Variationenreihe so alles widerfährt,
bis hin zu seiner möglichen Auflösung. Doch selbst noch in der entlegensten
Variation, wenn das Thema kaum mehr zu erkennen ist, ja wenn es fast
pulverisiert wird, da ist es in seiner Verwandlung meist doch noch präsent,
zumindest als Reminiszenz. Na, erkennen Sie, welches Thema Beethoven da in
dieser Variation noch im Sinn hatte?
Musik 2
Track 7
Ludwig van Beethoven
Variation Nr. 3 aus den 7 Variationen über
God save the King WoO 78
Florian Uhlig, Klavier
WDR/hänssler CD 98.599 LC 06047
0‘42
Richtig: God save the king. Ludwig van Beethoven hat hier diese Melodie variiert
- die dritte Nummer aus den Variationen WoO 78 von Beethoven. God save the
king - eine Melodie mit einem recht kleinen Tonumfang und gerade deshalb ist es
verblüffend, was Beethoven diesem Thema so alles abgewinnt, rhythmisch,
melodisch, klanglich, die Musik changiert in dieser Metamorphose zwischen
choralartigem Lied und virtuos perlendem Tanz. Beethoven verwandelt das Cdur-Thema in diesen Variationen über virtuose Figurationen und die typische,
liedhafte Moll-Variation bis hin zur opulenten 6. Variation: ein pompöser Marsch,
ja da hören wir die Königshymne und hören aus dem Klaviersatz auch die
Trompeten und Posaunen heraus… Und für die kleine Kadenz hat sich der Pianist
Florian Uhlig mit einem Augenzwinkern noch so manch kleines britische Souvenir
aufgehoben:
Musik 3
Track 7
Ludwig van Beethoven
7 Variationen über
God save the King WoO 78
Florian Uhlig, Klavier
WDR/hänssler CD 98.599 LC 06047
8.02‘‘
Absage…
„Aufs Variieren von gegebenen Themen versteht sich der Herr Brahms wie kein
anderer“ - das klingt wie ein Lob und ist vom Rezensenten doch bitterböse
gemeint, denn der Zusammenhang lautet: „Die Haydn-Variationen legen ein
beredtes Zeugnis ab für die eigentliche Begabung von Brahms: die der
kunstvollen Mache. Aufs Variieren von gegebenen Themen versteht sich Herr
Brahms wie kein anderer. Ist doch sein ganzes Schaffen nur eine große Variation
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über die Werke Beethovens, Mendelssohns und Schumanns. Die Kunst ohne
Einfälle zu komponieren, hat in Brahms ihren würdigsten Vertreter gefunden.“
Der Autor dieser Zeilen ist kein Dummkopf gewesen, sondern ein Musiker ersten
Ranges: Hugo Wolf. Und lassen wir die Polemik des glühenden Wagnerianers und
Brahms-Gegners mal beiseite, dann treffen diese Zeilen durchaus einen Kern von
Brahms: Der nämlich war tatsächlich ein Meister der Variation. Er hat KlavierVariationen geschrieben über Themen von Robert Schumann, über ein eigenes
und ein ungarisches Thema in der Sammlung op. 21, dann über ein Thema von
Händel und virtuose Kabinettstückchen über ein Thema von Niccoló Paganini.
Die prominentesten Brahms-Variationen aber sind die Variationen über ein
Thema von Haydn, dabei stammt dieses Thema, der Chorale St. Antonii, gar
nicht von Haydn. Der Haydn-Biograph Carl Ferdinand Pohl hatte Brahms auf
dieses Thema aufmerksam gemacht, im Glauben, das Thema sei von Haydn. Die
heutige Haydn-Forschung weiß es besser, auch wenn noch kein anderer
Komponist für den Chorale St. Antonii identifiziert werden konnte.
Also: eigentlich sind es Anonymus-Variationen, aber klar: Brahms hat sie selbst
Haydn-Variationen genannt und „Anonymus-Variationen“ klingt tatsächlich auch
nicht wirklich gut. Ein solcher Name wird sich in der Musikwelt jedenfalls nie
durchsetzen.
Wichtiger als die Frage nach dem Autor des Themas ist natürlich die Tatsache,
dass Brahms hier eine Wunderwelt musikalischer Metamorphosen vor unseren
Ohren ausbreitet. Der Clou kommt am Schluss: die letzte Variation nämlich ist
eine Passacaglia, sprich: Brahms bringt hier am Ende Variationen innerhalb von
Variationen, eine Art Matroschka also, diese russische Holzpuppe, die uns beim
Öffnen immer wieder eine neue Matroschka oder Babuschka zeigt.
Musik 4
CD 1 Track 10
Johannes Brahms
Haydn-Variationen op. 56a/ Finale
Berliner Philharmoniker, Ltg.: Nikolaus Harnoncourt
Teldec 0630-13136-2 LC 6019
3.35’’
Das Finale der Haydn-Variationen von Johannes Brahms, eine Passacaglia –
Nikolaus Harnoncourt dirigierte die Berliner Philharmoniker.
Brahms hat das Autograph der Haydn-Variationen, also seine eigenhändige
Reinschrift übrigens einem befreundeten Musikgelehrten geschenkt: dem BachForscher Philipp Spitta, der dieses Geschenk als besondere Auszeichnung
empfunden hat. Und gerade das eben gehörte Finale hat Spitta bewundert: Er
betrachte dieses Finale immer wieder mit größtem Interesse. Das Stück sei eines
der bedeutendsten von Brahms: „Die ganze Strenge der alten Passacaglia und
dabei doch welche blühende Modernität!“, so Spitta.
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Und der Musikhistoriker hat diesen Ball gern aufgegriffen, den Brahms ihm da mit
den Haydn-Variationen zugespielt hat - und er hat ihn dem Komponisten wieder
zurückgespielt: Auch Spitta nämlich ist ein Passacaglia-Enthusiast gewesen, er
bewunderte also die musikalischen Metamorphosen über einem festen, immer
wiederkehrenden Bassgerüst. Seinerseits nun hat er Brahms interessante Stücke in
dieser Form geschickt: eine Orgel-Passacaglia von Dieterich Buxtehude zum
Beispiel – und: Spitta ließ für Brahms eine Kopie anfertigen von der Bach-Kantate
„Nach dir, Herr, verlanget mich“. Und im Begleitbrief heißt es: „Der Grund,
weshalb ich Ihnen gerade diese Kantate schicke, ist hauptsächlich ihr
Schlußchor: eine kühne Übertragung der Ciaconen-Form auf die Chormusik.“
Musik 5
Track 5
Johann Sebastian Bach
„Nach Dir Herr verlanget mich“ BWV 150, daraus
Schlusssatz „Meine Tage in den Leiden“
Solisten des Monteverdi Choir
Orchestre Révolutionnaire et Romantique
Ltg. John Eliot Gardiner
LC 13772, Soli Deo Gloria, SDG705
2.48’’
Der Schlussatz aus der Bach-Kantate Nr. 150 „Nach Dir Herr verlanget mich“.
Johannes Brahms hat sich diese Bach-Kantate mit der vokalen Chaconne am
Ende sehr genau angesehen, ja in dem von Spitta kopierten Notentext hat
Brahms sogar einige Korrekturen angebracht.
Auch bei seinen eigenen Variationen hatte Brahms einen ganz besonderen Sinn
für den Bass. Im Dialog mit dem Dessauer Musikkritiker Adolf Schubring klingt das
so, O-Ton Brahms: „Bei einem Thema zu Variationen bedeutet mir eigentlich, fast,
beinahe nur der Bass etwas. Aber dieser ist mir heilig, er ist der feste Grund auf
dem ich meine Geschichten baue. Was ich mit der Melodie mache ist nur
Spielerei oder geistreiche - Spielerei.“
Brahms hatte wohl auch deshalb ein Faible für die alte Form der Chaconne oder
der Passacaglia. Bewundert hat er so auch die Chaconne für Solovioline von
Bach, dieses Wunderwerk, ein Stück, das Brahms sogar für das Klavier bearbeitet
hat, genauer: für die linke Hand allein und Brahms glaubte damit, das Ei des
Kolumbus gefunden zu haben: „Die ähnliche Schwierigkeit, die Art der Technik,
das Arpeggieren, alles kommt zusammen, mich wie ein Geiger zu fühlen“ - so
Brahms über seine Bearbeitung für die linke Hand allein.
Kaum ein anderes Bach-Werk hat so viele Metamorphosen erlebt wie eben diese
d-moll-Chaconne. Schon Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann
meinten, erst eine hinzukomponierte Klavierbegleitung führe zur „reinsten
Vollendung“ dieses Geigenstücks. Und der Bach-Forscher und Brahms-Freund
Philipp Spitta ging sogar noch weiter und meinte, die Violine müsse „bersten und
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brechen unter dieser riesigen Wucht, und vieles davon würde sicherlich selbst
den Klangmassen der Orgel und des Orchesters gewachsen sein“ - prophetische
Worte eines Musikgelehrten, wie die erste Orchestrierung der Chaconne nur
wenige Monate später zeigt. Der Autor: Joseph Joachim Raff, der das Handwerk
der Instrumentation als Assistent bei Franz Liszt erlernt hatte. Eine gute Schule wie
seine Orchestrierung der Bach-Chaconne zeigt. Raff, der in den 1870er Jahren zu
einem der populärsten deutschen Komponisten avanciert ist, hat hier ein fein
gearbeitetes Arrangement vorgelegt, mit vielen einfallsreichen Effekten und
originellen Gegenstimmen. Es spielt das philharmonische Orchester der BBC unter
Leonard Slatkin.
Musik 6
Track 10
12.57’’ (etwa 5 auf Zeit)
Johann Sebastian Bach/Joseph Joachim Raff
Chaconne d-moll aus der Partita Nr. 2 BWV 1004
BBC Philharmonic, Ltg. Leonard Slatkin
Chandos Chan 9835 LC 7038
Klingt fast ein bisschen wie eine Brahms-Sinfonie: die orchestrierte d-mollChaconne von Johann Sebastian Bach, eingekleidet in das sinfonische Gewand
hat diese Musik Joseph Joachim Raff.
Die barocke ostinato-Form einer Chaconne oder Passacaglia hat Brahms
tatsächlich ja in einer Sinfonie aufgegriffen, im Finale seiner letzten Sinfonie, der
„Vierten“, der e-moll-Sinfonie op. 98. Zweierlei hat Brahms in diesem Finale
zusammengedacht: die barocke Ostinato-Form a la Buxtehude oder Bach und
die Idee einer sinfonischen Finalkonzeption. Ja Brahms, der Meister der Variation,
spiegelt sich sozusagen selbst in diesem Finale seiner letzten Sinfonie, der Satz
steht jedenfalls in einem selbstreflexiven Spannungsfeld zum eigenen Werk, in
dem die Variation ja eines der zentralen Themen ist.
Die e-moll-Sinfonie ist übrigens zunächst mal in einem Arrangement für zwei
Klaviere erklungen, im legendären Wiener Ehrbar-Saal, im Oktober 1885: Brahms
selbst hat damals mit einem befreundeten Pianisten an zwei Klavieren gespielt
und als Zuhörer hatte der Komponist eine kleine, illustre Runde in diesen Saal
einberufen, um der Probeaufführung seiner neuen Sinfonie zu lauschen. Doch
das Ganze ist ein Desaster gewesen – die Freunde sind mehr oder weniger
betreten oder sogar entsetzt gewesen.
Eduard Hanslick hat gemeint, er habe die „ganze Zeit über die Empfindung, als
ob er von zwei schrecklich geistreichen Leuten durchgeprügelt würde“.
Schrecklich geistreich – damit hat Hanslick einen Vorwurf formuliert, der Brahms ja
immer wieder mal begegnet ist und der auf ein Missverhältnis hindeutet:
schrecklich geistreich, das heißt ja wohl, irgendwie zu intellektuell, zu gearbeitet,
auf Kosten der sinnlichen Schönheit der Musik.
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Brahms hat auf solche Kritik recht gelassen reagiert. Man solle nach dieser
Voraufführung am Klavier doch bitteschön erst mal abwarten, wie das Ganze mit
Orchester klinge. Und Brahms sollte Recht behalten: Nach der Uraufführung der
e-moll-Sinfonie mit dem fabelhaften Meininger Orchester, hat die Vierte zu einem
internationalen Siegeszug angesetzt – und zum Erfolg beigetragen hat natürlich
gerade das Finale: die Passacaglia…
Musik 7
Track 13
9.26’’
Johannes Brahms
Finale aus der Sinfonie Nr. 4 e-moll op. 98
Orchestre Révolutionnaire et Romantique, Ltg.: John Eliot Gardiner
LC 13772, Soli Deo Gloria, SDG705
Allegro energico e passionato: das große Passacaglia-Finale ist das gewesen aus
der „Vierten“, der e-moll-Sinfonie op. 98 von Johannes Brahms mit dem Orchestre
Révolutionnaire et Romantique unter John Eliot Gardiner.
Im Todesjahr von Brahms, 1897, da hat Richard Strauss seinen Don Quixote
geschrieben, Musik nach dem Illusionsroman von Cervantes. Der Clou: zwei
Themen wandern da wie zwei dramatische Personen durch das Stück: Don
Quixote, dargestellt durch das Violoncello und sein alter ego Sancho Panza
dargestellt durch die Bratsche. Und die kompositorische Raffinesse von Strauss: er
hat für diese Tondichtung die Form der Variation gewählt, passend zum Stoff ist
die Variation jedenfalls gleich in doppelter Hinsicht: zum einen nämlich
ermöglicht sie eine ständige Metamorphose der Themen, sprich eine Wandlung
der beiden Figuren Don Quixote und Sancho Panza.
Die Variationsform ist aber für Strauss noch in einer anderen Hinsicht geeignet
gewesen: Eigentlich nämlich hat Strauss Variationen für eine veraltete Form
gehalten, sprich: in radikaler Abkehr von Brahms oder Reger hat Strauss die
Variation eher für eine kompositorische Marotte gehalten, hier im Don Quixote
also wird sie für ihn zu einem idealen Rahmen auch für die Darstellung des
Fantastisch-Grotesken und Absurden.
Wenn wir auf die Noten des Don Quixote schauen, dann sehen wir dort die
Bezeichnung Introduktion, dann Variation 1-10 und schließlich Finale, das könnte
so gesehen auch eine ganz abstrakte, inhaltsfreie Musik sein, doch der
Illusionskünstler Strauss hat bei dieser Musik ganz tief in seine Instrumentationskiste
gegriffen und mit feiner tonmalerischer Raffinesse uns eben doch ein literarisches
Bild vor Augen, besser gesagt vor Ohren gestellt: den Don Quixote. Besonders
anrührend ist für mich der Schluss, das jetzt folgende Finale nach der letzten
Variation: Strauss nimmt da mit dem Gesang des Solocellos auf bezaubernde
Weise Abschied von seinem Helden, der sich vom weltfremden Abenteurer dann
doch noch zum Menschen gewandelt hat. Und wie heißt es bei Cervantes über
8
Don Quixote? „Ob er ein Narr, ein Weiser war, das ist nicht klar, doch offenbar
ging er zum Himmel ein“.
Musik 8
ca. 5.36’’
Richard Strauss, Don Quixote, op. 25
Fantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters,
Finale
Frank-Michael Guthmann , Cello
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Ltg.: Francois Xavier Roth
LC 10622 faszination musik 93.304