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44 : : SCHWERPUNKT SPORT
KEIN WASCHBRETTBAUCH,
ABER EINE STABILE WIRBELSÄULE
Bei Storck kommen Mitarbeiter in Bewegung
Bitte einsteigen, Platz nehmen und im Sportmobil etwas für die Gesundheit tun. Während der Arbeitszeit.
Vor Ort auf dem Betriebsgelände. Das hört sich einfach an und das ist es auch. In der August Storck KG in
Halle kommt dieses Angebot zur Gesundheitsprävention so gut an, dass es von rund 180 bis 200 Mitarbeitern genutzt wird.
Text: Dr. Elisabeth Menke
Fotografie: Moritz Ortjohann
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ie Mitarbeiter des Süßwarenherstellers sind schnell auf den Geschmack gekommen. Klaus Lohmann, Mitarbeiter aus der Produktion, setzt sich mit Kopfschutzhaube direkt vor der Produktionshalle,
in der er arbeitet, an den Rückentrainer und legt los. Das Training
dauert nur wenige Minuten. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen für dieses Präventionstraining nicht über den ganzen Hof
laufen. Sie gehen raus, steigen ins Sportmobil und können gleich anfangen“, sagt Klaus Balgenorth, Leiter der Sozialabteilung bei Storck.
„Wir wollten ein Angebot machen, das so niedrigschwellig wie möglich genutzt werden kann“, so Klaus Balgenorth.
Das Training ist kurz und effektiv. Christian Kache, Sportwissenschaftler und Geschäftsführer des Unternehmens Soma.Consult,
erläutert, worauf es ankommt. „Das Therapiegerät erreicht die Tiefenmuskulatur in Bauch und Rücken und hilft dabei, einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen. Wichtig sei die Eins-zu-Eins-Betreuung.
Der Physiotherapeut Rene Klausmeier, Mitarbeiter von Soma.Consult, überwacht das Einspannen in das Gerät und die Ausführung. Die
Übungen an dem computergestützten Trainingsgerät kräftigen die
tiefe Bauch- und Rückenmuskulatur. Das ist für die Schreibtischarbeiter in der Verwaltung genauso wichtig wie für alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in der Produktion, die an schweren Maschinen arbeiten und deren Kraft auch beim Tragen und Heben gefordert ist.
Das Rückenmobil von Soma.Consult fährt an zwei Tagen in der
Woche, jeweils mittwochs und donnerstags, die bis zu acht Stationen
auf dem Betriebsgelände von Storck am Paulinenweg an.
Therapie-Quickie mit Wirkung
Der Erfolg dieser kurzen Übungen ist belegt. Zu Beginn des Trainings
erfolgt eine isometrische Maximalkraftmessung, die die Ausgangs-
daten für die Belastbarkeit der Muskelgruppen liefert. Halbjährig
wird evaluiert, welche Veränderungen und Erfolge sich ergeben haben. Dass die Nutzung dieses Therapiegerätes für den Rücken etwas
bringt, wurde inzwischen auch wissenschaftlich nachgewiesen. Christian Kache hat sich beim Institut für Sport und Sportwissenschaft an
der Universität Heidelberg schlau gemacht. In einer „Evaluation eines
gerätegestützten Arbeitsplatz aufsuchenden Rückentrainings“ hat
der Sportwissenschaftler Dr. Klaus Weiß das Training erfasst, ausgewertet und als erfolgreich analysiert.
Balsam für Körper und Seele
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das Training Balsam für
Körper und Seele, denn es hilft im Arbeitsalltag. „Von dem Training
bekommt man keinen Waschbrettbauch, aber die Wirbelsäule wird
stabilisiert“, weiß Klaus Balgenorth, der das selbst ausprobiert hat.
Seit zehn Jahren betreut der studierte Sozialarbeiter das Gesundheitsmanagement von Storck, das verschiedene Komponenten beinhaltet. Beratung, Coaching, Verpflegung sowie die Zusammenarbeit
mit Physiotherapeuten und Betriebsarzt machen das Gesundheitsmanagement bei Storck zu einem festen Bestandteil in der Mitarbeiterfürsorge. Klaus Balgenorth hält es für wichtig, ein umfassendes
Gesundheitsmanagement im Auge zu behalten. Die Resonanz auf das
Sportmobil sei konstant. Mit 9,90 Euro beteiligen sich die Mitarbeiter
an dem Training. Auch die Führungskräfte würden das Training nutzen und so als Vorbild fungieren.
Christian Kache und seine Mitarbeiter setzen mit der Gesundheitsförderung dort an, wo die Probleme entstehen. Dabei ist das
Sportmobil nur eine Variante. Schulungen finden auch direkt am Arbeitsplatz statt. Vor Ort wird trainiert, wie man die Arbeit möglichst
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schonend für den Rücken erledigen kann. Der Mitarbeiter selbst und
auch die Kollegen werden so für ein Verhalten sensibilisiert, das den
Rücken schont. Das nutzt dem Mitarbeiter und dem Unternehmen.
Soma.Consult, das Christian Kache speziell für die Beratung von
Unternehmen gegründet hat, ist ein Ableger von Soma.Fit, ein Gütersloher Unternehmen mit Sitz an der Berliner Straße 504, das im
vergangenen Jahr sein fünfjähriges Bestehen feiern konnte. Das
Team aus Trainern, Sportwissenschaftlern, Psychologen, Pädagogen
und Fitnesskaufleuten arbeitet mit Sportmedizinern zusammen und
will sich als Gesundheitszentrum von den „Fitness-Centern“ abgrenzen.
Kurz und effektiv: Klaus Lohmann,
Produktionsmitarbeiter bei Storck,
trainiert unter Anleitung von Physio
therapeut Rene Klausmeier im Sport
Gesunde Mitarbeiter sind bessere Mitarbeiter
Es gibt immer mehr Unternehmen, die erkannt haben, dass gesunde
Mitarbeiter die besseren Mitarbeiter sind. Das fordert dazu heraus, in
die Gesundheit der Mitarbeiter zu investieren. Das Gesundheitsmangement ist in den letzten Jahren kontinuierlich verstärkt worden.
„BeFit“ nennt sich zum Beispiel ein Angebot, dass die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter bei Bertelsmann in Bewegung bringt. Ob Ernährung,
Bewegung, Prävention oder Work-Life-Balance: Das BeFit-Programm
ist bei Bertelsmann nur ein Baustein im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Vorträge, Gesundheitsberichte und Aktionstage ergänzen
das Programm. „BeFit“ ist auch offen für andere. So können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Gütersloh die Kurse
mitnutzen. Wer fit ist, hat auch mehr Spaß bei der Arbeit. Diesen Gedanken hat sich auch das Gesundheitsmanagement bei den Stadtwerken Gütersloh längst zu eigen gemacht. Nicht nur den Kunden wird
Energie geliefert, auch die Mitarbeiter erhalten mit dem Gesundheitsmanagement Energie für Arbeit, Leben und Freizeit. //
mobil von Soma.Consult. (oben links)
Christian Kache, 34, ist Geschäftsführer
des Unternehmens Soma.Fit und
Soma.Consult, das bislang 35 Unter
nehmen im Rahmen des Gesundheits
managements betreut. (oben rechts)
Partner in Sachen Gesundheits
management: Klaus Balgenorth, 52,
Leiter der Sozialabteilung bei Storck und
Christian Kache, Geschäftsführer von
Soma.Consult. (unten rechts)

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