DIE LUTHERBIBEL 6 Tage und Nächte Non-Stop Lesung im Berner Münster 29. Oktober bis 3. November 2016 eine Kooperation der Kirchgemeinde Berner Münster und der Hochschule der Künste Bern HKB / Theater nach einer Idee von Wolfram Heberle und Frantiček Klossner in Zusammenarbeit mit Beat Allemand Summary Bei dem vorliegenden Performance-Projekt handelt es sich um eine Kooperation zwischen dem Berner Münster und der Hochschule der Künste HKB / Studienbereich Theater (ehemals Schauspielschule Bern). Das bevorstehende Reformationsjubiläum 2017 wird mit dieser Performance bereits im Herbst 2016 in eindringlicher und prägnanter Weise in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Die Lutherbibel wird in einer Non-Stop-Lesung, während mehreren Tagen und Nächten ohne Unterbruch im Berner Münster vorgelesen. Studierende und Dozierende der Berner Schauspielschule werden sich Tag und Nacht nach jeweils einer Stunde ablösen, bis die gesamte Bibel vollständig vorgelesen worden ist. Das Berner Münster bleibt während der gesamten Dauer der Lesung auch nachts für das Publikum geöffnet und bietet somit vielschichtige Möglichkeiten zur persönlichen Wahrnehmung der Performance sowie zur individuellen Meditation. Die Lutherbibel ist in seiner Bedeutung einzigartig. Sie ist an Sprechkraft und Bilderreichtum kaum zu überbieten. Lebendig und farbkräftig spricht sie von der Geschichte des Volkes Gottes und der ersten Christen und hat damit die deutsche Sprache bis heute beeinflusst. Das Baugerüst im Chorraum dient als Bühne für diese Performance. Die aktuelle räumliche Situation, die von den Renovationsarbeiten geprägt ist, wird sinnvoll in diese künstlerische Aktion einbezogen. Die Lesenden sitzen hoch über dem Altar, auf einem Bretterboden des Baugerüsts. Ihre Stimmen sind im gesamten Kirchenraum als permanente akustische Intervention hörbar. Die Lesung wird stetig fortschreiten und findet parallel zu allen anderen Aktivitäten statt (Renovationsarbeiten an der Chordecke, Touristenführungen, Chor- und Musikproben, usw.) Die Dramaturgie dieser mehrtägigen Lesung basiert auf einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Pfarrer, dem Künstler, den Lesenden und dem Organisten. Die Vesper am Samstag 29. Oktober 2016 sowie der Sonntagsgottesdienst werden die Lesung so aufnehmen, dass sich Texte, Gebete, Lieder, Musik und Gedanken wie ein roter Faden durch den Gottesdienst ziehen. Der Münsterpfarrer Beat Allemand begleitet das Projekt theologisch im Dialog mit der Hochschule der Künste und zeichnet sich gemeinsam mit dem Organisten Daniel Glaus verantwortlich für die Umsetzung der Vesper und des Gottesdienstes. Ein Bücherbuch vieler Stimmen, die nacheinander, nebeneinander, durcheinander, gegeneinander, miteinander reden, singen, murmeln, beten. Dissonanzen? Jede Menge. Widersprüche? Noch und noch. Kein ausgeklügelt Buch. Hundert-Stimmen-Strom (selbst Schriftgelehrte ermessen ihn nicht) - wohin will er tragen? Über Schwellen, Klippen, Katarakte heimzu, heilzu (hoff ich). Merklich oder unmerklich nämlich strömen die verschiedenartigen, die verschiedenzeitlichen Stimmen denn doch und stets wieder zu EINER Stimme zusammen: „Das Wunder dieses Zusammenfließens ist größer als das Wunder eines einzigen Autors“ (EMMANUEL LEVINAS) Viel-Stimmen-Buch also, geselliges Buch (geselligstes der Weltliteratur!): in ihm wird die EINE, die verläßliche Stimme der geselligen Gottheit laut. aus: Kurt Marti Die gesellige Gottheit, Ein Diskurs, Stuttgart 1993 Künstlerisches Team Wolfram Heberle, Studiengangsleiter HKB, lebt in Basel Nach dem Studium am Konservatorium für Musik und Theater in Bern, führten ihn seine ersten Engagements als Schauspieler an das Theater Trier (1995-99) sowie an das Theater Tübingen (1999-2001). Von 2001 bis 2004 studierte er Kulturmanagement an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. Anschliessend betreute er als Manager und Produktionsleiter verschiedene Ensembles in Österreich, Deutschland und der Schweiz, u.a. Liquid Penguin (D), Falsch (AT) Vroom (CH). Ab 2003 produzierte er die international erfolgreiche Schweizer Theatergruppe „Plasma“. Von 2005 bis 2007 war er als Leiter der Medienwerkstatt “MedienFalle” in Basel tätig. Seit 2007 leitet Wolfram Heberle den Studiengang Theater im neuen Fachbereich Oper/Theater an der Hochschule der Künste Bern. Marianne Oertel, Dozentin für Sprecherziehung HKB, lebt in Bern Das Studium der Sprechwissenschaft und Phonetik absolvierte Marianne Oertel von 2007 bis 2012 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Von 2009 bis 2011 war sie als Sprecherzieherin für Theater- und Musiktheaterproduktionen am Thalia Theater Halle und den Händelfestspielen Halle tätig. Von 2010 bis 2014 unterrichtete sie im Lehrauftrag für Sprecherziehung an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Von 2013 bis 2014 folgte ein Lehrauftrag für Sprecherziehung an der Universität der Künste Berlin. Seit 2015 ist sie als Sprecherzieherin am Theater St. Gallen tätig sowie Dozentin für an der Hochschule der Künste Bern. Frantiček Klossner, Künstler, lebt in Bern Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich von 1985 bis 1990. Seine spartenübergreifenden Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten: u.a. Schweizerisches Nationalmuseum, Kunstsammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Kunsthaus Zürich, Kunstmuseum Bern, Sammlung Reinking Hamburg. Umfassende Einzelausstellungen widmeten ihm das Kunsthaus Grenchen (2001), das Museum für moderne Kunst in Buenos Aires (2004), das Kunstmuseum Solothurn (2008), das Kunsthaus Interlaken (2013), die Kunsthalle Wil/SG (2014) sowie der Kunstverein Ruhr NRW (2015). Nebst seiner freien künstlerischen Arbeit ist er an der Hochschule der Künste Bern als Dozent im Bereich der Performancekunst tätig. Trägerschaft Kirchgemeinde Berner Münster Hochschule der Künste Bern HKB Termine Die Non-Stop-Lesung beginnt am Samstag 29. Oktober 2016 und dauert voraussichtlich bis am Donnerstag 3. November 2016 Team Beat Allemand / Pfarrer am Berner Münster Wolfram Heberle / Studiengangsleiter HKB, Fachbereich Theater Frantiček Klossner / Freischaffender Künstler und Dozent HKB Marianne Oertel / Dozentin HKB, Sprechwissenschaft und Phonetik Daniel Glaus / Organist, Leitung Abendmusiken im Berner Münster Ruth Gilgen / Kommunikation, Marketing Tom Bernhard / Videodokumentation, Rec TV Production, Filmhaus Bern Simon Schmid / Fotograf, Schweizerische Nationalbibliothek Kontakte: Beat Allemand Kirchgemeinde Berner Münster Herrengasse 11, 3011 Bern Tel: 031 352 28 86 Mail: [email protected] Ruth Gilgen Kommunikation Thunstrasse 71, 3006 Bern Tel: 079 799 05 87 Mail: [email protected] Frantiček Klossner Visarte Ateliers / Filmhaus Bern Sandrainstrasse 3, 3007 Bern Tel: 078 684 62 10 Mail: [email protected] Projektidee / Coypright Wolfram Heberle & Frantiček Klossner, 2015 Die Bibel wurde von Frantiček Klossner bereits 2007 in einer Performance in der Schweizerischen Nationalbibliothek künstlerisch thematisiert. Bei dieser Performance haben insgesamt 26 Kulturschaffende aus dem Inund Ausland mitgewirkt. Zwei Mannschaften sassen sich im historischen Lesesaal der Nationalbibliothek gegenüber und „duellierten“ sich mit Textpassagen aus dem Alten und dem Neuen Testament. Mit dieser unkonventionellen Lesung wurde die Bibelsammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek fokussiert. Die sogenannte LüthiSammlung umfasst Bibeltexte in 450 Sprachen, 5000 Einheiten vom gewaltigsten Folianten bis zu mikroskopischen Ausgaben.
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