Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales medianet.at 16. Jahrgang No. 2049 Euro 4,– Freitag, 23. September 2016 ANZEIGE Ich kann schließlich rechnen. Ich kann alles. Langfristig günstiger. Jetzt jeden Monat € 10,- P.b.b. 02Z03s0468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien beim Grundentgelt sparen • A1 Festnetz-Internet Business und A1 Business Kombis zum Aktionspreis • 3 Monate gratis Business Glasfaser Power • Gratis Herstellung Exklusives Business Service 24/7 mit gratis Serviceline Informationen und Bestellungen unter 0664 199 22 80 oder A1.net/business Einfach alles. Einfach A1. Gültig bei Bestellung innerhalb des Aktionszeitraumes bis 18.11.2016 für A1 Business Kombi und A1 Festnetz-Internet Business. Aktion gültig nur für Neukunden. Gratis Herstellung bei 36 Monaten MVD. Alle Entgelte exkl. USt. A1_SmallBusiness_Medianet_199x225ssp_ET2309_INP.indd 1 19.09.16 08:34 Nächster Halt: Ihr Werbe-Erfolg! 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September 2016 Nicht ohne mein Handy Zahlen, Daten, Fakten: Mobile Communications Report 29 Krise Die Zukunft von Print war Thema bei den Öster reichischen Medientagen 22 Aus mit Hausverstand Billa tauscht den Hausverstand aus und erfindet sich neu 56 © leadersnet.at/Daniel Mikkelsen © BKA/Christopher Dunker ORF Es gilt, gegen Silicon Valley zu bestehen Warum nationale Ziele zu kurz greifen, erklären die ProSiebenSat.1 Puls 4-Chefs im Interview. 6 ESC: Verzicht auf Vorausscheidung WIEN. Aus „budgetären Gründen“ werde es keine inszenierte Suche nach dem österreichischen Eurovision-Song Contest-Kandidaten für 2017 geben. Zuletzt hatte man 2014 auf ein öffentliches Casting verzichtet. BUCHEN SIE DEN MARKTFÜHRER. HITRADIO Ö3 LIEGT MIT TÄGLICH 2,5 MIO. HÖRER/INNEN UNANGEFOCHTEN AUF PLATZ 1 UNTER ALLEN ÖSTERREICHISCHEN RADIOSENDERN. ENTERPRISE.ORF.AT BUCHEN SIE ERFOLG. Quelle: Radiotest 1. Hj. 2016, GfK, Basis Österreich, TRW, P 10+ 74249_ORFE_Medianet_OE3_199x78_ICv2.indd 1 20.09.16 16:08 Mörth & Mörth Ihre Kunden kommen, und kommen, und kommen, und kommen, … Begeistert Ihre Kunden. Das revolutionäre Kundenbindungsprogramm für Handel und Tourismus. Mehr Infos auf www.oouyes.com Eine Innovation der P & V Marketing GmbH. medianet.at Freitag, 23. September 2016 Ganze Populismusmärkte leben von Nicht-Fakten, wer außer der Journalismus soll das wieder zurechtrücken?“ Zitat des Tages Michael Grabner (Michael Grabner Media) Impressum Medieninhaber: „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG http://www.medianet.at Gründungsherausgeber: Chris Radda Herausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver Jonke Vorstand: Markus Bauer Verlagsleiter: Bernhard Gily Chefredaktion/Leitung Redaktionsteam: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173; [email protected]), Stv.: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175; [email protected]) Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231 Fotoredaktion: [email protected] editorial / inhalt 5 Schere, Stein? Papier! Das gedruckte Medium hat Perspektive – trotz der traditionellen Katastrophenberichterstattung. Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider SEITENWECHSEL. Wieder einmal wird über die Zukunft der Printmedien diskutiert – in diversen öffentlichen Foren der Republik, auf den Bühnen der einschlägigen Veranstalter – und dort, wo die Berichte ganz lebensnah klingen könnten: in den Printmedien. Das tun sie aber ebendort nicht wirklich, so richtig real klingen nämlich. Denn wenn man zu nah dran ist, verschleiert sich der Blick aufs Ganze – wegen der fehlenden Tiefenschärfe, die sich dabei auftut. Selbsterfüllendes … Zu Anfang war es die heimliche Freude am aufgeregten Gruseln, die die Beschäftigten der papierenen Medien dazu antrieb, die Geschichten, die sich da auftaten – die Bedrohung durch alles neue Digitale – aufzubauschen und mit ein wenig vermollter Geige zu hinterlegen. Dann verbrämte man das steile Umsatzwachstum der Kategorie Online-Werbung mit dem korrekten Zusatz des „niedrigen Basisniveaus“, dann Redaktion: Christian Novacek (stv. Chefredakteur, nov – DW 2161), Rudolf Grüner (rg – DW 2176), Paul Christian Jezek (pj), Reinhard Krémer (rk), Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228), Martin Rümmele (rm), Gianna Schöneich (gs – DW 2163), Jürgen Zacharias (jz) Zuschriften an die Redaktion: [email protected] Lektorat: Mag. C hristoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Lithografie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenproduktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustellservice GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, servicecenter-wien@ redmail.at Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzelpreis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsabmeldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs zeitraums bei 6-wöchiger Kündigungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Gerichtsstand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Offenlegung gem. § 25 MedienG: http://medianet.at/page/offenlegung/ nahm man der anrollenden Katastrophe mittels Verweis auf die „im Vergleich immer noch niedrigen Werte“ die Geschwindigkeit. Und jetzt? Darf man die Printbranche schon ungestraft mit der „Schallplatte“ vergleichen. Edel, wertig, für Liebhaber halt. … und Visionäres Im Grunde zielt man dabei am Problem vorbei, viel zu tief – und in die falsche Richtung. Es braucht schlicht eine ordentliche Förderung für ordentlichen, qualitativ hochwertig produzierten Content – egal in welcher Form er an den Konsumenten kommt. Der soll wohl weiterhin Wahlfreiheit haben. Und ein richtiger titanischer Eisberg ist auch noch keiner in Sicht. Plus: Die unaufdringlichsten, ruhigsten und hübschesten Inserate sind immer noch jene aus Papier. Lesen Sie dazu in der heutigen Ausgabe den klugen und auch etwas melancholisch klingenden Bericht von Kollegin Daniela Prugger „Die letzte Deadline: Hat Print eine Zukunft?“ … (Seite 22). Inhalt COVERSTORY Auf einer Mission ..................... 34 Warum Martin Wolfram nur mehr auf Videos setzt BMD baut neu ........................... 76 2018 steht das Bürogebäude für 180 Mitarbeiter HEALTHECONOMY MARKETING & MEDIA Wahl macht mobil ..................... 45 JMC-Chef Josef Mantl und das US-Polit-Campaigning Mit Frauenpower voran ............ 12 Die ORF-Programme haben 2017 einiges zu bieten Catch me if you can ................. 46 United Internet Media setzt auf Storytelling und Multiscreen Radiotest ganz neu .................. 13 Nach der Aufregung im Vorjahr – jetzt mit „korrekten Daten“ RETAIL Wider das Silicon Valley ............ 6 Markus Breitenecker und Michael Stix im Gespräch Mehr als Richtlinien ................. 14 Ethik-Rat für PR veröffentlicht Kodex für Digitalkommunikation Der Hausverstand geht ............ 56 Billa kocht ein neues Süppchen Ka gmahde Wiesn .................... 58 Auch Interspar traut sich jetzt in die weite Online-Welt [email protected] oder Tel. 01/919 20-2100 Generation Smartphone .......... 30 Mobile Communications Report von MMAA und Mindshare Pharmawerk in Vorarlberg ...... 81 Rentschler Fill Solutions investiert in Rankweil INDUSTRIAL TECHNOLOGY Vorarlberger Weltneuheit ........ 87 Doppelmayr baut „Wälderbahn“ FINANCENET & REAL:ESTATE Walzen für Indien ..................... 90 Großaufträge für das Salzburger Eisenwerk Sulzau-Werfen Teurer Regulierungsdruck ....... 67 Herausforderungen für die Versicherungsbranche Fröhliches Sägen ..................... 92 Branchenbericht der heimischen Holzindustrie SPECIAL MOBILE Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche: Big Spenders ............................ 79 Die Gesundheitsbranche ist derzeit in Investitionslaune 6 Coverstory Freitag, 23. September 2016 medianet.at „Auf gleiches Level bringen“ Markus Breitenecker und Michael Stix sprechen im medianet-Interview über nationale und internationale Ziele. ••• Von Michael Fiala A uf und für Puls 4 und die gesamte Sendergruppe hat sich in den vergangenen Wochen viel getan und einiges wird noch passieren: Die neue „4“, das neue OnAir Design, der OnAir Live-Sprecher als „Die Vier“ und die neue puls4. com als Mediathek mit 24h/7 Live-Stream sowie der Launch von 4 Sports, der neuen SportVermarktungsmaschine. Gestern, Donnerstag, startete dann auch noch der neue Sender Kabel 1 Doku Austria, mit Sport1 Austria HD folgt ein weiterer im Jahr 2017. Welche Ziele damit verfolgt werden und welche großen Herausforderungen auf die Sendergruppe warten, das haben die beiden Geschäftsführer Markus Breitenecker und Michael Stix im Interview mit medianet verraten. Eines ist schnell klar: Das Anstreben der Marktführerschaft in Österreich ist und bleibt zwar ein Ziel, doch die Trauben hängen wesentlich höher. Nationale Ziele zu wenig „Wir wollen die Sendergruppe sein, die bei den unter 50-Jäh- rigen Marktführer in Österreich ist. Doch diese Ziele greifen eigentlich zu kurz, denn man muss den gesamten, internationalen Bewegtbild-Markt miteinbeziehen. Wir müssen daher schauen, wie wir gegen die Silicon-ValleyGiganten wie YouTube, Facebook & Co künftig bestehen“, sagt Breitenecker, der auf eine Doppelstrategie setzt: „Wir wollen einerseits mit ihnen kooperieren, wo es sinnvoll ist wie zum Beispiel bei Amazon, das wir in Österreich vermarkten, oder mit Studio71, wo wir die YouTubeStars vermarkten. Wir wollen aber auch dafür kämpfen, dass die globalen Internetgiganten die gleichen rechtlichen Rahmenbedingungen haben wie die europäischen Medienplayer. Derzeit müssen sich diese Giganten in Europa nicht an die Mediengesetze halten, was wir schon machen müssen. Das muss auf ein gleiches Level gebracht werden.“ Erstmals, so Breitenecker, habe er auch das Gefühl, dass mit Christian Kern, Sebastian Kurz und Thomas Drozda das Thema auch in der Politik endlich verstanden werde. Für Stix besteht sogar die Hoffnung, dass Österreich hier eine Vorreiterrolle einnehmen medianet.at Freitag, 23. September 2016 coverstory 7 22,9 Prozent © leadersnet.at/Daniel Mikkelsen August 2016 Die ProSiebenSat.1 Puls 4 Sendergruppe schließt den August mit einem Monatsmarktanteil von 22,9% ab. Im Interview mit medianet: Michael Stix und Markus Breitenecker. könnte: „Man bekommt oft von der Politik die Antwort, dass man das europäisch lösen muss. Wir müssen aber auch nationale Schritte dagegensetzen. Österreich muss mutig sein, nationale Schritte zu setzen; wir könnten damit ein Vorzeigeland werden.“ Die vorsichtige Hoffnung bestehe laut Breitenecker, dass Europa die Internetgiganten künftig als Medien klassifiziere. Dazu brauche es in Österreich jedoch „mehr Schulterschluss und mehr Verständnis der Politik und daraus folgend mehr Kampf in den entsprechenden Institutionen“. Die beiden sind überzeugt, dass „dieser Kampf mit zunehmender Härte geführt werden muss“. „Wollen besten Start“ Unabhängig von der rechtlichen Situation hat die Sendergruppe in den vergangenen Wochen wieviel von sich hören lassen. Erst gestern ist der neue Sender Kabel 1 Doku Austria on air gegangen. Konkrete Zahlen will Breitenecker nicht nennen, das Ziel ist aber dennoch eindeutig: „Bekanntlich starten mehrere neue Spartensender in nächster Zeit; wir wollen den besten Start hinlegen.“ In den Doku-Sender werden österreichische News flashes von 4News zwischen 18:00 und 23:00 Uhr eingebaut. Zum Start können den neuen Sender rund eine Mio. Haushalte empfangen; nach und nach sollen alle österreichischen Haushalte erreicht werden. Neues Senderdesign Neben der Entwicklung neuer digitaler Produkte innerhalb der ProSiebenSat.1 Puls 4 Gruppe und der vielen neuen Puls 4 Shows wurde vor wenigen Tagen auch das komplette Senderdesign OnAir und Online relauncht und die Marke Puls 4 neu ausgerichtet. Aus der bisherigen, mehr symbolhaften Senderikone wurde eine klare, dynamisch anmutende „4“ entwickelt, die für die neue, moderne Positionierung des Senders steht. Die neue „4“ wird sich in allen Pro- dukten und Ideen des Senders wiederfinden, sich jedoch stetig verändern, indem sie sich je nach Stimmung,Tageszeit,Thema und Lebensgefühl an die Bedürfnisse der Zuseher anpassen wird. Die Sendungslogos von „Café Puls“, den „Puls 4 News“, „iLike“, „Pro und Contra“ und „Puls 4 Sport“ wurden dem neuen Design angepasst. Der Puls 4 Live-Sprecher, alias „Die Vier“, wird ebenfalls stetig erweitert und bald auch den kompletten Tagesablauf der Menschen begleiten. Weniger gesprächig zeigt sich Breitenecker beim Thema ATV: „Dazu ist alles gesagt.“ Warum der zum Verkauf stehende Privatsender kein Thema ist, wollte Breitenecker nicht verraten. Millionen-Umsatz angepeilt Vor wenigen Tagen wurde zuletzt die neue Unit 4Sports vorgestellt, laut Stix „ein ganzheitlicher Sportvermarkter, der bisher am Markt gefehlt hat“. Mit der Gründung der neuen Unit will die Sendergruppe ihr Engagement im Sportbusiness unterstreichen und gleichzeitig die Weichen für weiteres Wachstum stellen; vor allem der Aus- Nationale Ziele greifen zu kurz. Wir müssen schauen, wie wir gegen die Silicon-Valley- Giganten wie YouTube, Facebook & Co künftig bestehen. Markus Breitenecker Wir wollten immer schon eine eigene Sportvermarktung gründen; bisher hat uns ein eigener Sportsender gefehlt. Michael Stix bau der Sportreichweite im TV sowie über digitale Touchpoints steht dabei im Fokus. Innovative redaktionelle Formate der Puls 4 Sportredaktion bilden dabei den Ausgangspunkt. Ziel ist es, über starke SportPartnerschaften Marken plattformunabhängig mit Themen und damit Fans zu verbinden. 4 Sports soll jedem Kunden individuelle 360-Grad-Kommunikationslösungen im Sportumfeld bieten und begleitet jedes Projekt vom Kundenziel bis zur integrierten Umsetzung. In neue Rechte investieren „Wir wollten immer schon eine eigene Sportvermarktung gründen, bisher hat uns ein eigener Sportsender gefehlt. Daher haben wir schon vor Längerem mit Sport1 das Gespräch gesucht und können jetzt mit Sport 1 Austria HD Anfang 2017 starten. Das war für uns der Kick, einen eigenen Sportvermarkter zu starten“, so Stix im medianet-Interview. Für 2017 peilt Stix mit der Sportvermarktung bereits einen siebenstelligen Umsatz an. „Wir brauchen das auch, um in neue Rechte zu investieren. Bisher konnten wir das nicht leisten, jetzt können wir das mit 4Sports gesamtheitlich umsetzen.“ Die Premium-Sportinhalte wie Europa League, NFL oder die zuletzt erworbenen Rechte am ÖFB-Samsung.Cup werden weiterhin auf Puls 4 zu sehen sein. Eine Verschiebung hin zum neuen Sender Sport 1 Austria HD ist kein Thema. Stix: „NFL und Europa League passen zu Puls 4, und so soll es bleiben.“ 8 aktuell Freitag, 23. September 2016 medianet.at „Man muss die Zukunft fördern, und die ist digital“ Medienminister Drozda lud zur Enquete über die Reform der Presseförderung. Wie diese künftig aussehen soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. M edienminister Thomas Drozda hat bei einer Enquete zur Reform der Presseförderung Einblicke in seine Pläne gegeben. Als erste Säule der künftigen Medienförderung schwebt ihm eine Produktionsförderung vor; bei der zweiten Säule, einer Di gitalisierungsförderung, stün den die Überlegungen noch am Anfang, so Drozda. Die dafür nötigen Mittel sol len unter anderem von jenen Plattformen kommen, die bisher nur Werbegelder aus dem ös terreichischen Markt abziehen würden, ohne aber am heimi schen Markt zur Wertschöpfung beizutragen und die im Übrigen auch nicht „zwischen eigenen und fremden Inhalten unter scheiden“ würden. „Google, Face book und Konsorten“ seien über die Mittel des Leistungsschutz rechts, des Urheberrechts und der Steuergesetzgebungen ein zubeziehen. Das Volumen einer solchen, neuen Einnahmequelle bezifferte der Medienminister mit etwa 10 bis 15 Mio. € mehr als die bisherigen sieben Mio. €. Förder-Bedingungen Die Höhe der Produktionsför derung plant Drozda übrigens an die Anzahl der zu fairen Be dingungen angestellten Journa listen zu koppeln. So sei diese Förderung dann auch plattform unabhängig, gelte also nicht nur für eine Mediengattung. Dem widersprach profil-Jour nalistin und ebenfalls Podiums teilnehmerin Ingrid Brodnig. „Die Medienförderung darf sich nicht nur nach der Zahl der Mit arbeiter richten“, so Brodnig. Auch müsse es darum gehen, die Bereitschaft der Konsumen ten, für digitale Inhalte zu zah len, anzuheben. Im Vergleich zu Finnland, wo 15%, bzw. Italien, wo 16% der User bereits für digitale Inhalte zahlen, oder gar Norwegen, wo es mit 27% bereits ein Viertel der User sind, haben in Österreich bisher lediglich 7% der Nutzer online schon Geld für Inhal te ausgegeben. Die öffentliche Hand könnte Brodnigs Meinung © BKA/Christopher Dunker ••• Von Dinko Fejzuli Medienförderung neu Der Plan Aus den neun Mio. € für gedruckte Zeitungen soll eine plattformunabhängige Medienförderung werden. Um 10 bis 15 Mio. € durch Umsatzsteuer und Werbeabgabe von Google, Facebook und Co aufgestockt, will Medienminister Thomas Drozda drei Bereiche fördern: Produktion, Digitalisierung und Ausbildung von Journalismus, wie er am Montag bei seiner Enquete zur „Medienförderung Neu“ sagte. Die konkrete Ausgestaltung und die Notifizierung durch die EU-Kommission solle bis zum Frühjahr 2017 erfolgen. Man werde das Gesetz jedenfalls so konstruieren, dass man es auch später für eine etwaige Haushaltsabgabe bzw. Medienabgabe adaptieren könne, so Drozda. nach auch den Mediawatch blog „Kobuk“ oder die Plattform „mimikama“, die Fakeberichte auf Facebook aufdeckt, fördern. Die investigative Recherche plattform „Dossier“ hält sie ebenfalls für förderungswürdig. In eine ähnliche Kerbe schlug Medienwissenschaftler Fritz Hausjell, der mit dem transkul turellen Magazin biber ein wei teres Projekt ansprach, welches bisher keine staatliche Hilfe be käme, diese aber aufgrund sei ner Art auf jeden Fall verdienen würde. Gegen die alte Gießkanne Medienexperte Mathias Kar masin sprach ein Problem an, das es nicht nur in der heimi schen Medienlandschaft gibt, und welches alsbald abgestellt gehört: „Gießkannenförderung wird nicht besser, wenn ich die Löcher der Gießkanne vergröße re.“ Karmasin forderte, die von Medienminister Thomas Drozda geplante Reform größer zu den ken. Man müsse auch über eine Haushaltsabgabe und die För derung der Medienkompetenz reden und nichtkommerzielle Medien einbeziehen. Der ebenfalls anwesende VÖZPräsident Thomas Kralinger mahnte auf jeden Fall eine Erhö hung der Medienförderung an, denn während etwa in Dänemark mit gut 5 Mio. Einwohnern die Presseförderung 10 € pro Kopf betrage, seien dies in Österreich lediglich 1,3 €, also drastisch we niger. „Das Ergebnis ist, dass es medianet.at Freitag, 23. September 2016 aktuell 9 Wir haben in Österreich kein Personalkostenproblem, wir haben in Wahrheit ein Vertriebskosten- und Druckkostenproblem. Dichand kritisiert Presserat Dichand kritisierte auch Institu tionen wie etwas den Presserat: „Wir wurden für die Veröffent lichung eines Bildes verurteilt, welches auch etwa im ORF zu sehen war.“ Dies sei nicht in Ordnung. „Es gibt Mediengeset ze und wenn man damit nicht durchkommt, dann soll man sie ändern, aber keine private Verei ne gründen, die dann über Jour nalisten urteilen“, so die vor Kur zem aus den USA heimgekehrte Verlegerin. Ihr Fazit: „Man muss die Zukunft fördern und diese ist digital.“ © BKA/Christopher Dunker dort 30 Tageszeitungen gibt“, so Kralinger. Hier wiederum war Eva Dichand gänzlich anderer Meinung. Die Gründerin und Herausgeberin der Gratis tageszeitung Heute sieht in der Presseförderung kein probates Mittel, um Zeitungen am Leben zu erhalten – im Gegenteil. Sie plädierte in ihrem Vortrag dafür, mit der Medienförderung neu ausschließlich digitale Angebo te zu fördern. „Hätte man zum Beispiel das WirtschaftsBlatt ge nötigt, die Mittel der Presseför derung in ausschließlich digitale Produkte zu investieren, würde es heute noch bestehen“, zeigt sich Dichand überzeugt. Generell seien in Wahrheit nicht die Personalkosten das Problem, sondern die Vertriebsund die Druckkosten, die zum Beispiel 1/3 über jenen in ande ren europäischen Ländern liegen würden. medianet.at Freitag, 23. September 2016 cover 11 marketing & media PR-Verband Der neue Kodex enthält Richtlinien zur digitalen Kommunikation 14 Deadline Ob Print eine Zukunft hat war auch Thema bei den Medientagen 22 Tiroler Marend Die Moser Holding lud zum Get-together auf dem WU-Gelände 27 © APA © Herbert Pfarrhofer © ORF/Thomas Ramstorfer Katharina Schell ORF: Mit Frauenpower in das neue Jahr Neben den Vorstadtweibern (siehe Bild) haben die ORF-Programme 2017 wieder einiges zu bieten. 12 Was wir alles können Kompetente Beratung Offsetdruck Digitaldruck Veredelung Hauseigene Buchbinderei Lager & Logistik und vieles mehr... Was uns alles wichtig ist Qualität Termintreue Nachhaltigkeit Mensch Verantwortung Umwelt und vieles mehr... Soziale Druckerei Hans Jentzsch & Co GmbH Scheydgasse 31 1210 Wien T: +43 1 278 42 16-0 F: -50 [email protected] www.jentzsch.at APA Die bisherige InnenpolitikChefin Katharina Schell wechselt in die Chefredaktion der Österreichischen Nachrichtenagentur. Die Leitung der APA-Innenpolitik übernimmt Johannes Bruckenberger, Susanne Puller verstärkt als stellvertretende Ressortleiterin das Führungsteam des Ressorts. 12 MARKETING & MEDIA Freitag, 23. September 2016 medianet.at TV-Duell USA: Clinton gegen Trump © ORF/Hans Leitner WIEN. Am 26. September treten die beiden US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump im ersten TV-Duell gegeneinander an. Zu sehen ist das Duell auch auf Puls 4, in der Nacht von Montag, den 26. September auf Dienstag, den 27. September. – live und im Originalton. (gs) Verleihung Und die Emmys gingen an … Die ORF-Show „Die große Chance der Chöre“ mit Oliver Pocher, Missy May, Ramesh Nair und Dorretta Carter. 2017: Jahr der Highlights © Sky Die Sender des ORF glänzen im kommenden Jahr mit zahlreichen Eigen- und Koproduktionen. WIEN. Vergangenen Sonntag wurden in Los Angeles die 68. Primetime Emmy Awards verliehen. Auch in Wien wurde gefeiert: Sky, E! Entertainment und TNT Serie sorgten im Stadtkino Wien für L.A.-Feeling, inklusive rotem Teppich. Um Mitternacht wurde die Emmy-Verleihung live zugeschalten. Ab 2 Uhr hieß es dann mitfiebern; Abräumer des Abends war die Serie „Game of Thrones“, sie erhielt 12 Emmys. Weitere Emmys gingen an „Veep – Die Vizepräsidentin“ (3 Emmys), „The People vs. O.J. Simpson: American Crime“ (9 Emmys) sowie „Downton Abbey“ mit drei Preisen. (gs) WIEN. Österreichische Eigenund Koproduktionen und internationale Highlights – der ORF hat 2017 wieder einiges zu bieten, für jung und alt. Im Bereich der Filme und Serien geht man bei ORF eins unter anderem mit „Pregau – Kein Weg zurück“, „Maximilian: Das Spiel von Macht und Liebe“, der neuen Serie „Fokus Mord“, mit Neuem von „Schnell ermittelt“, „Vorstadtweiber“ an den Start. Eventformate wie „Die große Chance der Chöre“ und „Dancing Stars“ sorgen für TV-Glamour am Freitagabend. „Die.Nacht“ steht für heimische Comedy und Satire in zahlreichen neuen Formaten wie „Pratersterne“ und „Kabarettgipfel“. Ein Blick auf das Land Am Donnerstag liefern FactualEntertainment-Formate wie „Undercover Boss“ einen Blick auf das Land und seine Menschen. „DOKeins“ präsentiert Reportagen mit Frontman Hanno Settele. Eine weitere ORFeins-Hauptprogrammsäule auch im nächsten Jahr: Live-Sport in Rot-Weiß-Rot. Top-Sport-High- lights sind u.a. alpine, nordische und Biathlon-WM. Ebenfalls am Start: internationale Kinohits wie „Fack Ju Göhte“ oder „James Bond 007: Spectre“ und US-Serien-Erfolge wie „Fargo“ oder „Outlander“. Ausgewählte Höhepunkte Dokus, Magazine und Reportagen, zahlreiche eigen- und koproduzierte Filmpremieren und 24/7-Nachrichten – ORF 2 bietet auch 2017 u.a. Nikolaus Leytners „Die Stille danach“, der Zweiteiler „Gotthard“ und der Themenabend zu Ferdinand von Schirachs „Terror“-Verfilmung. 2017 sperrt „Das Sacher“ auf – der zweiteilige TV-Film-Event von Robert Dornhelm wird begleitet von einer Kulturdoku über das Wiener Traditionshotel. Benchmark-Dokus und -reportagen liefern 2017 auch die starken ORF-Leisten „kreuz und quer“, „dok.film“, „Universum“, „Universum History“, „Menschen & Mächte“, „Weltjournal“, „Weltjournal +“, „Am Schauplatz“ und „matinee“. Auch die Sparte Kultur wird nicht zu kurz kommen. Die Wahlwiederholung zur Bundespräsidentenwahl am 4. Dezember, die US-Präsidentenwahl am 8. November 2016 und die Präsidentenwahl in Frankreich sind in den kommenden Monaten die bestimmenden Themen der aktuellen ORF-Berichterstattung. ORF III und ORF Sport + Mit neuen Formaten, Dokumentationen, Opern- und Konzertaufzeichnungen sowie interessanten Gästen in unterschiedlichen Sendungen präsentiert sich ORF III in seinem fünften Jahr. Mitte Oktober startet ein neues Wissenschaftsmagazin; dokumentarische Highlights sind u.a. Ende September „Der Schikaneder-Code“. Die „zeit.geschichte“ präsentiert drei neue ORF III-Dokumentationen rund um den Jahrestag der Novemberpogrome. „Erlebnis Bühne“ zeigt aktuelle Aufzeichnungen u.a. aus Staatsoper. ORF Sport + widmet sich auch 2017 Sportarten und Sportbewerben, die üblicherweise keinen breiten Raum in den Medien einnehmen. (red) marketing & media 13 Freitag, 23. September 2016 © Panthermedia.net/Wavebreakmedia medianet.at Die ORF-Radios erreichten täglich rund 4,7 Mio. Hörer, die von der RMS vermarkteten Privatradios 2,1 Mio. Hörer. Korrekte Daten In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen besitzt der ORF einen Marktanteil von 61%. WIEN. Nach der Aufregung im Frühjahr um die Manipulationen beim Radiotest durch das Marktforschungsinstitut GfK wurden nun erstmals korrekte Radio-Nutzungsdaten für das 1. Halbjahr 2016 veröffentlicht. Die ORF-Radios kamen demnach in der Gesamtbevölkerung ab 10 Jahren auf einen Marktanteil von 70%, die heimischen Privatsender auf 27%. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sieht die Sache etwas anders aus: Da betrug das Verhältnis zwischen ORF und Privaten 61 zu 36%. Insgesamt verbrachten die Österreicherinnen und Österreicher im 1. Halbjahr täglich mehr als drei Stunden mit Radioprogrammen, die durchschnittliche Hördauer lag bei 185 Minuten, mehr als drei Viertel der österreichischen Radiobevölkerung nutzen das Radio täglich zumindest 15 Minuten. Die ORF-Radios erreichten täglich rund 4,7 Mio. Hörer, die von der RMS vermarkteten Privatradios 2,1 Mio. Hörer. „Die ersten Ergebnisse des Jahres 2016 sind ein schöner Erfolg für alle Radioangebote des ORF, insbesondere für Ö3“, so Radiodirektor Karl Amon. KroneHit ist die private Nr. 1 Größtes Privatradio war wieder KroneHit mit einem nationalen Marktanteil von 8 Prozent und einer Tagesreichweite von 11,8 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam der Sender auf 12 Prozent Marktanteil. KroneHit-GF Ernst Swoboda: „Wir freuen uns natürlich sehr über die Bestätigung der Reichweitenstärke und Position von KroneHit; noch wichtiger ist aber, dass es nunmehr auf ‚Herz und Nieren‘ geprüfte Daten für den Radiomarkt gibt und wir alle auf einer gesicherten Basis arbeiten können.“ Auch beim Privaten-Vermarkter RMS zeigte man sich zufrieden: „Die nun vorliegenden auditierten Daten zeigen jetzt die Stärke der RMS Top Kombi, die eindeutig auf Augenhöhe mit dem Mitbewerb ist. Der Anteil, der Privatradio in einem Radioplan zusteht, hat sich somit deutlich zugunsten der Privaten verschoben – alles, was unter 50 Prozent Share liegt, geht an der neuen Realität vorbei“, analysiert Doris Ragetté, Leiterin der Marktforschung bei RMS Austria, die aktuellen Radiotest-Daten. (fej/APA) Marktanteile Österreich ges. Tagesreichw. Österreich ges. Marktanteile Wien Mo–So 14–49 1. Hj. ’15 2. Hj. ’15 1. Hj. ’16 ORF gesamt 606061 Österreich 1 3 3 2 ORF Regionalradios 161717 gesamt Ö 3 383838 FM4 4 4 3 RMS Top 363636 KroneHit 121312 Antenne Österreich 2 2 2 Mo–So 14–49 1. Hj. ’15 2. Hj. ’15 1. Hj. ’16 Radio gesamt 75,976,475,0 ORF gesamt 55,955,354,9 Österreich 1 4,7 4,5 5,0 ORF Regionalradios 15,616,716,4 gesamt Ö 3 41,039,939,1 FM4 6,1 6,0 5,6 RMS Top 37,337,637,1 KroneHit 17,218,817,5 Antenne Österreich 2,2 2,2 2,3 Sonstige Sender 4,7 5,4 5,1 gesamt Mo–So 14–49 1. Hj. ’15 2. Hj. ’15 1. Hj. ’16 Österreich 1 6 5 5 Radio Wien 8 10 10 Radio NÖ 2 3 4 Ö 3 303232 FM4 6 7 6 RMS Top 423741 KroneHit 121412 88.6 Der Musiksender 8 5 9 98,3 Superfly 3 3 2 Radio Ö24 4 3 4 Radio Arabella 6 6 6 Radio Energy 10 7 8 Quelle: Radiotest, GfK Austria; Angaben jeweils in Prozent 14 marketing & media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Mehr als Richtlinien Der Ethik-Rat für PR veröffentlicht einen Ethik-Kodex für digitale Kommunikation – ein Versuch, der viel bedeutet. WIEN. „Im Internet grassiert eine Intransparenz, könnte man grob sagen“, so Brigitte Mühlbauer, PR-Ethik-Rat und Managing Partner bei asoluto. Anonyme Postings in Internetforen, getarnte Werbetexte, unklare Verantwortungen. Leidtragende dieser Grauzonen sind die Konsumenten. Nun veröffentlichte der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations vergangenen Dienstag einen Ethik-Kodex für richtiges Verhalten in der digitalen Kommunikation. Die sechs Themenbereiche des Kodex wurden im Presseclub Concordia von Mühlbauer, © Ethik-Rat PR Verband ••• Von Gianna Schöneich Unsere Sanktionsmöglichkeiten sind öffentliche Rügen.“ Peter Kleemann, Unternehmenssprecher Flughafen Wien AG und Ratsmitglied im PR Ethik-Rat, sowie Doris Christina Steiner, Ketchum Publico, Digitalexpertin und Sprecherin der Arbeitsgruppe, vorgestellt. Getäuschte Konsumenten Die Kennzeichnung von bezahlten Inhalten – „das ist ein Thema, das derzeit sehr stark brennt, sowohl vonseiten der Blogger als auch von Unternehmensseite. Hier steht der Konsumentenschutz im Vordergrund“, erläutert Steiner. Fehlt eine Kennzeichnung, würden Konsumenten getäuscht. Neben der Absender-Trans parenz appelliert man an die Branche, indem man zur Einhaltung der journalistischen Grundprinzipien aufruft. 2012 Prozess Von April 2012 bis April 2014 arbeitete einen Arbeitsgruppe des PR-Rats, in einem mehrstufigen Prozess, an dem Ethikkodex. Grundsätzlich wünscht man sich eine faire, respektvolle Kommunikation und eine Unternehmensverantwortung für Social Media-Auftritte; gleichzeitig soll eine gemeinsame Verantwortung seitens Auftraggebern und Agentur herrschen.Letztlich geht es hier um Richtlinien. Und es stellt sich wieder einmal die Frage, ob ein Kodex ausreichend ist – oder braucht es doch Sanktionen? Der Paragraf 26 des Mediengesetzes sagt sehr deutlich: „Ankündigungen, Empfehlungen sowie sonstige Beiträge und Berichte, für deren Veröffentlichung ein Entgelt geleistet wird, müssen in periodischen Medien als ‚Anzeige‘, ‚entgeltliche Einschaltung‘ oder ‚Werbung‘ gekennzeichnet sein.“ Es besteht Nachholbedar Ob und wie dieses Gesetz eingehalten wird, und welche Sanktionen auf Verstöße folgen, lässt sich wahrlich diskutieren. Die Branche ist jedenfalls mit neuen Problemfällen konfrontiert. „Die Sanktionen, die wir als Ethik-Rat haben, nutzen wir. Wir verfolgen Fälle, zeigen sie auf. Unsere Sanktionsmöglichkeiten sind öffentliche Rügen. Es handelt sich um ein Thema, wo das Kodex Vorgestellt wurden die Richtlinien von Peter Kleemann, Flughafen Wien AG, Brigitte Mühlbauer, asoluto, und Doris Christina Steiner, Ketchum Publico. Mediengesetz Nachholbedarf hat“, so Mühlbauer. „Wir sehen uns nicht nur als ‚Watch-Dog‘. Wir wollen eine Handlungsanleitung geben. Guter bezahlter Content wird genutzt werden, auch wenn er gekennzeichnet ist.“ Die Erstellung des Online- Kodex geschah in einem mehrstufigen Prozess von April 2012 bis April 2014. Auf dem Prüfstand „Es geht nicht darum, Content zu verhindern oder zu verändern, sondern Spielregeln zu entwickeln. Gerade im Internet sind die Grenzen zwischen den Akteuren fließend: Wer beauftragt wen? Wer erstellt welchen Content?“, so Kleemann. Es gibt Nachholbedarf. Das Thema, welches der Ethikrat für PR hier aufgreift, betrifft vor allem die Täuschung von Konsumenten. Der Effekt eines Kodex wird wohl gering sein. Dennoch: Es ist der Versuch eines Appells an die Branche, erklärt Mühlbauer: „Die Glaubwürdigkeit unseres Berufstands steht auf dem Prüfstand. Wir wollen dagegen vorgehen, aus einer Überzeugung heraus und aus einem professionellen Verständnis.“ Pregau_199x272.indd 1 30.08.16 16:14 16 Marketing & Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Die Veranstaltung © Bubu Dujmic Facts Der Jungunternehmertag ist eine seit 26 Jahren regelmäßig stattfindende Informationsveranstaltung für Gründer, Start-ups & Jungunternehmer. Alle Informationen, die ein Gründer oder ein Jungunternehmer benötigt, werden an diesem Tag von Profis kompakt aufbereitet und weitergegeben. Um einen Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu leisten, wird der Jungunternehmertag nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für „Green Meetings“ geplant, die sich durch erhöhte Energieeffizienz, Abfallvermeidung und umweltschonende An- und Abreise der Gäste und Besucher auszeichnen. Ilse Dippmann, 30-fache Marathonläuferin sowie Initiatorin des Österreichischen Frauenlaufs, hält eine Keynote. Auf zu neuen Ufern Am 4. Oktober geht der Jungunternehmertag zum 26. Mal über die Bühne. Es warten Top-Speaker. ••• Von Gianna Schöneich WIEN. Am 4. Oktober findet heuer der Jungunternehmertag im Congress Center der Messe Wien statt. Bereits zum 26. Mal geht damit Österreichs größte Infomesse für Unternehmensgründer und Jungunternehmer über die Bühne. Bis zu 25.000 Besucher können sich hier u.a. zu Themen wie Unternehmensgründung, Unternehmensübernahme oder Selbstständigkeit informieren. Heuer leutet das Motto „Segel setzen – auf zu neuen Ufern!“ Keynotes stehen fest Das Vortragsprogramm ist online und bietet zahlreiche Vorträge und Impulsreferate. Mit Ilse Dippmann, 30-fache Marathonläuferin sowie Initiatorin und Organisatorin des Österreichischen Frauenlaufs, steht die erste Keynote fest. Auch Peter Alexander Hackmair wird auf der Bühne stehen. Der Ex-Profifußballer ist heute unter anderem Buchautor, ORF-Moderator, Trainer und Dream Developer. Wie schon in den Jahren zuvor werden auch heuer zahlreiche Vorträge, Best Practice-Beispiele und Impulsreferate von erfolgreichen Unternehmern und Persönlichkeiten bei freiem Eintritt geboten. So sprechen etwa Dorothee Ritz, Geschäftsführerin Microsoft Österreich, über Gründungen im Zeitalter von Industrie 4.0 oder Daniel Horak, Vorstand der Conda AG, über Crowdfunding & Co. Insgesamt warten über 30 Vorträge von erfahrenen Jungunternehmern und Experten auf die Besucher des Tages; zahlreiche Aussteller sollen zudem das Angebot abrunden. So wird auch die Wirtschaftsagentur Wien mit ihrem gesamten Angebot für Wiener Gründer und Jungunternehmer vor Ort zur Stelle sein. Weitere Informationen: www.jungunternehmertag.com Die Nominierten des Creos stehen fest KLAGENFURT.Am 14. September 2016 wurden alle jene Kärntner Werbeagenturen, die es mit einer oder mehreren Arbeiten auf die Creos-Shortlist geschafft haben, im Rahmen einer erstmals stattfindenden Nominierungsparty im VolXhaus Klagenfurt mit einer Urkunde und einer NomineeTrophy ausgezeichnet. Unter Vorsitz von Andreas Spielvogel (DDB) bewertete eine Jury die eingereichten Arbeiten. Wer tatsächlich eine der begehrten Creos-Trophäen erhält, wird am 14. Oktober 2016 im Rahmen der großen Creos-Gala bekannt gegeben. Moderiert wird diese von Arabella Kiesbauer in der Messe halle 5 in Klagenfurt. Zu den Nominierten zählen unter anderem Agentur im Park, bigbang GmbH, Daniel Kattnig, Die Agentur Lux, Fussi Werbeagentur, Johannes Wouk, JMF Filmproduktion, Sternenklar GmbH, Rekord Franchise GmbH & Co KG, radio:works, Traceur, WaschierDesign, xamoom gmbh. (gs) Alle weiteren Informationen zum Creos, zur Creos-Gala sowie die gesamte Shortlist: www.creos.at © Creos Der Kärntner Werbepreis wird am 14. Oktober in Klagenfurt verliehen. Trophäe Der Kampf um den Creos geht nun in eine weitere Runde: Die Shortlist steht fest. KRIMI-EVENT IN VIER TEILEN ORF-PREMIERE | ab MO 26. SEPT 20:15 LIVE-LÜGENDETEKTOR UND PREGAU-ONLINE-PROFILING! JETZT IM WEB UND ALS APP: EXTRA.ORF.AT Pregau_199x272.indd 2 30.08.16 16:14 18 Marketing & Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at BP-Wahl/Druckerei Challenge für Klebstoffe Sieger 2015 Der Staatspreis Wirtschaftsfilm ging zuletzt an Zone Media als Produzent und die New Design University als Auftraggeber für den Film „New Design University“. © Screenshot www.youtube.com WIEN. Der WahlkartenAuftrag für die Bundes präsidenten-Stichwahl am 4. Dezember wird nicht neu vergeben. Vielmehr soll die ursprüngliche Firma kbprint.com eine „Ersatzlieferung“ erbringen, muss dafür aber einen „Sublieferanten“ suchen (Bild: Innenminister Wolfgang Sobotka). Passend zu den Problemen bei den Verklebungen der Briefwahl-Kuverts findet am 20. Oktober in Wiener Neustadt die „10. Internationale Klebefachtagung“ des Prüfunternehmens OFI statt. Motto der Veranstaltung: „Aktuelle Herausforde rungen für Klebstoffe“. (APA/red) Wirtschaftsfilmpreis: Einreichfrist läuft © APA/Herbert Pfarrhofer Alle zwei Jahre wird der Staatspreis Wirtschaftsfilm verliehen: Wirtschaftsminister Mitterlehner lädt zur Teilnahme. WIEN. Alle zwei Jahre wird er verliehen – und demnächst ist es wieder so weit: Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat den Staatspreis Wirtschaftsfilm 2017 ausgeschrieben. Er bezeichnet ihn als „eine wichtige Visitenkarte für Unternehmen“: „Mit unserem Staatspreis prämieren wir herausragende Einreichfrist KLAGENFURT. Der Countdown für den Ludwig-vonMises-Preis läuft. Dieser Journalistenpreis wird heuer erstmals von der Kärntner Wirtschaftskammer als Motivation für im Journalismus Tätige gestiftet. Preisträger kann jeder für ein österreichisches Medium arbeitende Journalist mit Bezug zu Kärnten sein, der sich in seiner Arbeit um die besondere Rolle und Bedeutung des Unternehmers in der Gesellschaft verdient macht. Eingereicht werden kann bis 3. Oktober 2016, 16:00 Uhr: [email protected]. (red) Einreichung bis Jänner 2017 Teilnahmeberechtigt sind alle Produzenten und Auftraggeber eines Wirtschaftsfilms. Dieser darf nicht älter als zwei Jahre © APA/Roland Schlager Ludwig-von- Mises-Preis Projekte heimischer Produzentinnen und Produzenten, die neue Maßstäbe für die Branche setzen.“ Wirtschaftsminister Mitterlehner: „Neue Maßstäbe für die Branche setzen“. sein und muss von in Österreich gewerberechtlich befugten Filmproduzenten hergestellt worden sein. Eine Expertenjury vergibt mehrere Nominierungen zum Staatspreis, aus denen dann der Staatspreisträger gewählt wird. Zusätzlich kann ein Sonderpreis für besondere Kreativität, Gestaltung oder Innovation verliehen werden. Die Einreichung zum Staatspreis Wirtschaftsfilm erfolgt online über die Website https://staatspreis-wirtschaftsfilm.submit.to und ist bis zum 15. Jänner 2017 möglich; die Preisverleihung findet im Frühjahr 2017 in Wien statt. 2015 wurde der Staatspreis an die Zone Media als Produzenten und die New Design University als Auftraggeber für den Film „New Design University“ vergeben. 2013 hatte sich der Imagefilm „Wer wir sind?“ für das Unternehmen Backaldrin The Kornspitz Company GmbH – gestaltet von Prime Concept GmbH in Kooperation mit der Agentur Netural GmbH – durchgesetzt. (red) medianet.at Freitag, 23. September 2016 marketing & media 19 Neudörfl, Freitag, 23:20 Uhr: Dominic Jindra SURFT NICHT IM WEB! © Austrian Event Award/Joanna Piestrzynska Er druckt gerade mit seinen Kollegen Ihr Flugblatt. Damit es garantiert pünktlich zum Einsatz kommt. Der Event Award Einreichungen sind noch bis 3. Oktober möglich; Motto: „It’s all about magic“. WIEN. Was macht den magischen Moment eines Events aus? Mit dieser Frage sollen sich die Besucher des Verleihungsabends der Austrian Event Awards ’16 beschäftigen. „Der magische Moment eines Events ist für mich, wenn man aus der Realität geholt und von der Stimmung mitgerissen wird. Am besten gelingt das durch die perfekte Kombination der einzelnen Komponenten zu einem Erlebnisraum“, so Thomas Ziegler, Geschäftsführender Direktor Design Center Linz, Leitung Sales & Marketing. Der Austrian Event Award wurde 1996 ins Leben gerufen und feiert heuer 20-jähriges Jubiläum. Einreichungen sind noch bis 3. Oktober möglich. Teilnahmeberechtigt sind österreichische Firmen, Agenturen oder Einzelpersonen, die Events organisieren, egal ob der Event im Inland oder Ausland stattgefunden hat. Die Verleihung findet am 6. Dezember in der NordlichtEvent Location in Wien statt. Weitere Informationen zur Einreichung und dem Events selbst unter: www.eventaward.at Leykam Let´s Print – größtes Druckunternehmen Österreichs und Mitglied der Walstead-Gruppe, dem führenden unabhängigen Druckkonzern Europas – nimmt im Konzern eine zentrale Rolle für die D-A-CH-Region und die CEE-Staaten ein. Im Herzen Europas produzieren wir auf 19 Rollenoffset-Maschinen Ihre Flugblätter, Magazine und Beilagen in höchster Qualität. Kompetente Serviceleistungen und absolute Terminsicherheit sind dabei für uns selbstverständlich. Unser Team lädt auch Sie ein: Journalistenindex erschienen Die aktuellen Presse- und Mediadaten sind da. WIEN. Soeben erschienen ist das aktualisierte Journalisten-, Medien- & PR-Index-Handbuch 2016/September, inklusive dem Onlineportal für Pressearbeit über das Internet. Der Journalistenindex ist das umfangreichste Fach- und Nachschlagewerk für Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und Management. Das Handbuch 2016/2 listet 12.563 Redakteure und Journalisten auf, die in 2.761 Medien werken, davon in 269 Onlineredaktionen und in 118 TV-Sendern und Radios. Zum Inhalt des 380-Seitenhandbuchs und der Datenbank gehören auch detaillierte Angaben über 368 PR- und Eventagenturen sowie 2.631 Verbandsjournalisten. Der Index erscheint seit 1983 und kostet für sechs Monate 210 €. www.indexverlag.at LET’S PRINT YOUR COMMUNICATION TOOL. www.leykamletsprint.com | Neudörfl – Müllendorf – Hoče – Břeclav Tel.: +43 (0)5 9005-0 | [email protected] 20 Marketing & media Freitag, 23. September 2016 medianet.at „Es gibt zu viele sogenannte Experten“ Konrad Godec, Präsident des Verbands Österreichischer Werbemittelhändler, spricht sich für eine standardisierte Ausbildung aus. Trend Powerbanks und Krawatten sind gefragte Werbemittel. © Manfred Fuchs (2) ten. Der richtige Werbeartikelfachmann ist in diesem Fall aber unabdingbar. ••• Von Gianna Schöneich WIEN. Die beliebtesten Werbemittel des Winters könnten Powerbanks, USB-Sticks oder hochwertige Textilien werden, wie Shirts oder Pullover, prognostiziert Konrad Godec, Präsident des Verbandes österreichischer Werbemittelhändler (VÖW). Diese und andere Themen im Interview mit medianet. medianet: Herr Godec, die Mission des Verband Österreichischer Werbemittelhändler ist, die Bedeutung des Werbeartikels nachhaltig zu fördern. Wie geht man das an? Konrad Godec: Wir setzen einerseits auf aktive Öffentlichkeitsarbeit, um die Bedeutung des Werbeartikels einer möglichst breiten Basis näherzubringen. Andererseits arbeiten wir intensiv mit der Wissenschaft zusammen, beispielsweise mit der Wirtschaftsuniversität Wien. Vorlesungen bzw. Seminare, die von VÖW-Mitgliedern gehalten werden und Einblick in die Praxis liefern, stehen dabei genauso auf dem Programm wie gemeinsame, wissenschaftliche Studien. medianet: Was macht überhaupt einen guten Werbeartikel aus? Godec: Das Ziel von Werbeartikeln ist es, eine Botschaft bzw. eine Marke zu transportieren – und zwar direkt in die Hände potenzieller Kunden. Ein Werbeartikel ist dann ‚gut‘, wenn er die richtige Zielgruppe im richtigen Einsatzgebiet erreicht. Der Empfänger hat so die Möglichkeit, mit einem oder gleich mehre- ren Sinnen diese Botschaft bzw. Marke zu erleben. medianet: Welche Rolle sollte ein Werbeartikel in der Kommunikationsstrategie einnehmen? Godec: Der Werbeartikel ist genauso wichtig wie die Radio-/ TV- und Printwerbung und vervollständigt jede Kommunikationsstrategie. Aus VÖW-Sicht wäre eine Drittelung des Budgets für Radio/TV, Print sowie Werbeartikel sinnvoll. medianet: Welche Unternehmen sollten auf Werbeartikel setzen? Gibt es hier eine Art goldene Regel? Godec: Im Prinzip gilt: Jedes Unternehmen, das eine Marke (Firmenlogo) oder eine Botschaft transportieren möchte, sollte nicht auf Werbeartikel verzich- medianet: Eines Ihrer Ziele ist, auch den Werbeartikelhandel als anerkannte Branche zu etablieren. Daraus lässt sich schließen, er ist es bisher noch nicht. Woran liegt das und wie soll eine Etablierung ermöglicht werden? Godec: Es gibt – anders als in Deutschland und in der Schweiz – in Österreich keinen offiziellen Ausbildungsweg für den/ die Werbeartikelfachmann/frau. Daraus resultiert, dass jeder von sich behaupten kann, ein Werbeartikelfachmann bzw. eine Werbeartikelfachfrau zu sein. So kann viel Schindluder betrieben werden, was sich schließlich auf den Ruf der gesamten Branche überträgt. Es gibt einfach zu viele sogenannte Experten, die ihren Kunden das Blaue vom Himmel versprechen und es dann einfach nicht halten können. Ein Werbeartikelexperte muss Wissen aus vielen Berufssparten mitbringen, damit ein gewisser Standard auch garantiert werden kann: kaufmännische Ausbildung, Speditionswesen, Gra- medianet.at Freitag, 23. September 2016 Marketing & media 21 zugeben, dass der Spruch ‚Wer billig kauft, kauft teuer!‘ leider auf viele Onlinehändler zutrifft. fik, Kommunikation, Lagerung und so weiter. Eine standardisierte Berufsausbildung würde die Spreu vom Weizen trennen. 1/3 © VÖW medianet: Welche Gefahren gehen von großen Onlinehändlern aus? Godec: Dem VÖW ist natürlich klar, dass das Onlinegeschäft in der heutigen Zeit auch bei den Werbeartikeln nicht mehr wegzudenken ist. Wir geben allerdings zu bedenken, dass gerade in diesem Bereich vieles schiefgehen kann. Einerseits wird mit einer aggressiven Preispolitik um jeden Kunden gefeilt, andererseits wird auf die so wichtige Beratung größtenteils verzichtet. Es ist wichtig, dass der Kunde den passenden Werbeartikel bekommt, und dazu ist es einfach nötig, sich von einem Experten beraten zu lassen. Immer wieder sitzen nach verpatzten Geschäften Kunden bei VÖW-Mitgliedern und müssen JETZT IN NUR 3 SCHRITTEN MEHR KUNDEN GEWINNEN! Das feibra Streuplantool ■ Ideales feibra-Produkt finden ■ Zielgruppen und Streugebiete auswählen ■ Kampagne kalkulieren und buchen www.feibra.at/streuplan Strategie Aus VÖW-Sicht wäre eine Drittelung des Werbebudgets für Radio/TV, Print sowie Werbeartikel sinnvoll. medianet: Welche Vorteile haben Mitglieder des Verbands? Godec: Der Verband ist für seine Mitglieder der erste Ansprechpartner und Servicestelle, wenn es um branchenbezogene Inhalte geht. VÖW-Mitglieder werden kontinuierlich über aktuelle Themen und neueste Branchentrends auf dem Laufenden gehalten. Zudem werden sie über gesetzliche Neuregelungen bzw. Änderungen sowie über Compliance-Fragen informiert. Der VÖW vertritt die Mitgliederinteressen auch auf europäischer Ebene. Das jährlich stattfindende Sommermeeting hat sich als beliebter Branchen-Treff unter den Mitgliedern etabliert. Um das vom VÖW angestrebte hohe Niveau zu halten, müssen potenzielle Mitglieder auch strenge Aufnahmekriterien erfüllen. 22 Marketing & Media medianet.at © Panthermedia.net/Lwphotog Freitag, 23. September 2016 Die letzte Deadline: Hat Print eine Zukunft? Die Existenz von Zeitungen ist vielerorts bedroht – dabei brauchen wir sie im Zeitalter des Internets umso mehr. ••• Von Daniela Prugger Z eitungen haben viele Jahre unser Leben bestimmt – sie wurden gelesen und geliebt, waren ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, ein politisches Bekenntnis. Doch in Europa und den USA verkaufen sie sich heute mitunter so schlecht, dass ihre Existenz bedroht ist. Dass wir Nachrichten brauchen, ist unbestritten. Genau deshalb ist es wichtig zu verstehen, was mit der Presse passiert. Lange schon sind Zeitungen nicht mehr von den Lesern und Kioskverkäufern abhängig; Zuschüsse und Förde- rungen von Mäzenen sichern ihr Überleben. Die Gründe für diese sogenannte Print-Krise sind universell – aber die goldenen Zeiten, als es nur wenige Zeitungen, ein Publikum und feste Arbeitszeiten gab, sind vorbei. Das Klackern der ersten Modems brachte den gesamten Journalismus auf neuen Kurs. Mittlerweile ist die einzige Konstante im Mediengeschäft der Wandel – ernüchternd ist es trotzdem, wenn sogar Vertreter der altehrwürdigen FAZ, so etwa Mathias Müller von Blumencron auf den diesjährigen Österreichischen Medientagen, konstatieren: „Meine Leidenschaft hängt nicht am Papier.“ Brauchen wir Tageszeitungen überhaupt noch? Freitag, 23. September 2016 Das sogenannte Rieplsche Gesetz besagt, dass kein gesellschaftlich etabliertes Informations-Medium ganz verdrängt und ersetzt wird. Doch die Befürchtung vor dem Ende der Tageszeitungen hält sich hartnäckig. Unlösbare Gleichung Allerdings: Weltweit ist das Gedruckte im Steigen; in Ländern wie Indien und China floriert das Geschäft mit Tageszeitungen regelrecht. Und in Lateinamerika nahmen die Werbeschaltungen in fünf Jahren (Stand: 2015) um 27,7% zu, in Europa sanken sie dagegen um 23,1% (Grafik). „Was wir bemerken, ist eine vielfache Differenzierung und ein Wachsen von Titeln am Markt“, erklärt G erald Grünberger (VÖZ) mit Blick auf Österreich. Letztendlich sei das Schwinden von Printprodukten keine Frage der Plattform – es geht um die Frage des Journalismus. „Wir haben für Papier viel mehr Zeit als für digital – d.h. die Zeit für profunde Recherche: Check – Re-check – Double-Check.“ Hand in Hand mit der wachsenden Online-Konkurrenz und der vermeintlich abnehmenden Bereitschaft, für Nachrichten zu zahlen, geht der Irrglaube, das Ausdünnen von Redaktionen sei eine zielführende Einsparungsmaßnahme in Verlagen. Konsens herrscht auf den Medientagen vor allem über eines: Es kommt auf den Content an – und die Gleichung, dass weniger Journalisten mehr und bessere journalistische Produkte erzeugen, geht schlichtweg nicht auf. „Je knapper die Ressource des Journalismus ist, desto höher ist die Fehlerquote“, ist auch Veit Dengler (NZZ) überzeugt. „Im Grunde durchleben wir die beste Zeit für den Journalismus“, meint Von Blumencron. Schließlich wachse mit der Macht des Internets auch das Gefühl der Unsicherheit der Konsumenten und damit das Bedürfnis nach Orientierung. Vielleicht verabschieden sich die Leser ja nicht vom Papier als Trägermedium, sondern vielmehr vom redaktionellen Konzept der Tageszeitungen. „Es gibt eigentlich kein effizienteres Medium als die Zeitung, sie eignet sich hervorragend als Browser: Beim Durchblättern wird keine Meldung übersehen, die einen nicht wirklich interessiert“, ist etwa Eugen Russ (Russmedia) überzeugt. Leidenschaft für Content Die Branche steht eindeutig einer Krise im Geschäftsmodell gegenüber. Diese betrifft nicht © WAN-IFRA medianet.at Marketing & Media 23 nur die Redaktionen, die sich auf digitale Arbeits- und (Denk)weisen einlassen müssen, „sondern auch die Verlage, die endlich lernen müssen, digital zu verkaufen“, weiß Von Blumencron. Eine zusätzliche Bezahlkomponente, klügere Geschäftsmodelle und besserer Content seien notwendig. „Wir haben die Aufgabe, in unseren Lesern die Leidenschaft für Wahrheit zu entfachen.“ Wer das nicht schafft, wird auch als qualitativ hochwertiges Medium Probleme haben zu überleben. Weil die Nähe zählt Wie sich Zeitungen erfolgreich positionieren können, erklärt Teemu Henriksson vom Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) gegenüber medianet: „In den fortschrittlichsten Märkten, vor allem den regionalen und lokalen, stabilisieren sich Printprodukte als ein wichtiges Element eines größeren Produktmixes. Viele erfolgreiche Printprodukte sind kleiner, Community- und Interessen-fokussiert und folgen den Bedürfnissen und Gewohnheiten von verschiedenen Zielgruppen.“ Was die Presse in der Provinz auszeichnet, ist die Nähe zu den Lesern, das Gefühl der Identifikation. Personalisiertes Weltbild Trotzdem kann bei derart hohen Produktionskosten kein Verlag sorglos in die Zukunft blicken. Denn für die Zeitungen ist das Internet – wider anfänglicher Erwartungen – kein Eldorado: Es spitzt die Krise stetig zu. Laut dem Medienkonsumbericht von WAN-IFRA aus dem Jahr 2015 verbringen Konsumenten im Schnitt 2,2 Stunden pro Tag mit ihrem Mobile-Gerät, entweder Smartphone (97 Minuten) oder Tablet (37 Minuten), was zusammen 37% der Medienzeit ausmacht. Auf Print entfallen dagegen 33 Minuten. „Das Digitale wird dazu führen, dass alles noch mehr fluide wird und persönliche Medien komplett in den Alltag integriert werden“, prognostiziert Oliver Eckert (BurdaForward) im Rahmen eines Panels auf den diesjährigen Medientagen. Dabei könnte diese viel propagierte personalisierte Zeitung der Zukunft aber auch als eine Reduktion von Lesern auf Grüppchen gewertet werden, die durch ihr InformationsKonsumverhalten lediglich die eigene bestehende Weltsicht zementieren. Liegt nicht im Anspruch, für ein breites Publikum – ja vielleicht sogar für alle – zu schreiben und zu berichten, die eigentliche demokratische Funktion von Tageszeitungen? Volle Power © IP Oesterreich © MG/RTL/Stefan Gregorowiu 2016/17: Top-Programm für den Mann! RTL NITRO-Bereichsleiter In den letzten zwei Jahren konnte RTL NITRO an den erfolgreichen Start anknüpfen. Wir setzen auf eine ausgewogene und einzigartige Programmvielfalt mit hohem Qualitätsanspruch. Dazu gehören u.a. preisgekrönte Serien und Sitcoms, männeraffines Genrekino; ebenso internationale Doku-Serien wie Top Gear. Wir setzen auf den Ausbau von Sport und Events bei NITRO mit der Live-Übertragung der UEFA European Qualifiers, der Berichterstattung der Deutschen Bundesliga und des 24h-Rennens vom Nürburgring. Last but not least, unsere Eigenproduktionen wie Formel Eins und NITRO Autoquartett. © BBC Worldwide Oliver Schablitzki Durch die 23. Staffel von Top Gear führt u.a. Matt LeBlanc (3.v.li.). Mit Free-TV-Premieren, Serien, Klassikern und starken Eigenproduktionen will der Sender das Tempo in Deutschland und Österreich jetzt noch einmal erhöhen. WIEN/KÖLN. Tolle Programmierung, starker Quotenanstieg: „Das letzte Jahr hat gezeigt: Unsere Strategie geht auf“, meldete RTL NITRO-Bereichsleiter Oliver Schablitzki im Rahmen seiner Präsentation in Wien. Folglich könne man als einziger Männervollversorger „höchst optimistisch“ in die neue Season gehen – auch in Österreich. Nicht nur beim testosteronstarken Publikum, auch bei der Werbewirtschaft komme der junge, wilde RTL-Spross gut an, meldet der Vermarkter. Es sei „höchste Zeit“ gewesen, hier nachzuziehen. Die wahrscheinlich am meisten unterschätzte Zielgruppe könne jetzt uneingeschränkt erreicht werden, so IPÖsterreich-Chef Walter Zinggl. Neue Staffel des Klassikers Mit dabei: schnelle, ps-starke Formate, starke Maschinen und halsbrecherische Stunts: Als Highlight der neuen TV-Season zählt im Magazin- und Showbereich unter anderem die bekannteste Autoshow der Welt, Top Gear, immer freitags um 22:00 Uhr. Mit Spitzen-Challenges und bissigem Humor zieht das Automagazin weltweit mehr als 350 Millionen Motor-Fans in seinen Bann. RTL NITRO hat sich die exklusiven Free-TV-Rechte an den neuen Staffeln gesichert. Walter Zinggl Geschäftsführer IP Österreich RTL NITRO ist der Senkrechtstarter der österreichischen TV-Landschaft – nach nur eineinhalb Jahren wurde im August 2016 in der Zielgruppe der 18- bis 59-jährigen Männer die 2%-Marktanteilshürde übersprungen. Dies ist vor allem dem maßgeschneiderten Programm zu verdanken. RTL NITRO versteht sich selbst als „Vollversorger für den männlichen TVZuseher“ und erfüllt diesen Anspruch mit Sport, Factual Entertainment, US-Serien und Eigenproduktionen: von Top Gear bis zum Hochseefischen findet jeder sein Interessengebiet abgedeckt. Auf ein wunderbares Jahr Zwei! Eigene Werkstatt © RTL NITRO -Christopher Ad PROMOTION NITRO-Formate, die Freude machen. Männerspielplatz in XL: NITRO Autoquartett ab 14. Oktober bei RTL NITRO. KÖLN/WIEN. Motormaniacs kommen nicht nur beim internationalen Top-Format auf ihre Kosten: Auch im Bereich Eigenproduktion steigt RTL NITRO aufs Gas. Nach der erfolgreichen Pilotierung von NITRO Autoquartett gibt es ab Herbst 2016 wieder das klassische „Autoquartett“ – in echt, moderiert von Nils Bomhoff. Seine prominenten Mitspieler sind die eingespielten Kandidaten Miriam Höller (GNTM, Grip), Dokusoap-Star Detlef Steves (Detlef muss reisen) und Ex-DTM Fahrer Christian Menzel. In jeder Folge mit dabei: ein Promikandidat, der um die Auto-Krone mitkämpft; u.a. tritt Mario Basler an. Tonangebend Auch in Sachen Musik gibt der Heldensender weiter den Ton an: Mit zehn neuen Folgen und zwei Special-Ausgaben wird die Musikshow Formel Eins fortgesetzt. Diesmal on air: die MusikThemen der 2000er-Jahre. Männer-Mix Fußball auf NITRO © RTL NITRO Au revoir France, privet Rusija: Mit den kommenden Fußball-Top-Spielen Italien–Spanien ( 6.10.) und Niederlande–Frankreich (10.10.) setzt der Männersender den Wettbewerb der European Qualifiers fort, in dem sich nur die 13 besten von insgesamt 54 europäischen Teams WM-Tickets für den World Cup 2018 in Russland sichern können. Für die Fans am grünen Rasen mit dabei ist einmal mehr Musikexperte und FaktenChecker Markus Kavka; als Experte an seiner Seite: Ex-Fußballprofi Steffen Freund. RTL NITRO hat sich zudem ab der kommenden Season die Highlight-Rechte an der Deutschen Bundesliga und der 2. Deutschen Bundesliga gesichert! Sie fahren mit dem Auto, alles geht so schnell ... Mit RTL NITRO wechseln Automaniacs so richtig auf die Überholspur: Bereits in der letzten Season holte der Sender für richtige Männer mit der erstmaligen LiveÜbertragung des ADAC Zurich 24h-Rennens die TV-Poleposition – zur Freude der Fans, die für ein Quotenhoch sorgten. Zusätzlich purzelten Rekorde: Mit 25 Stunden und 50 Minuten gelang dem Kölner Heldensender der Weltrekord in Sachen Live-Sport-Event-Berichterstattung im Free-TV! Das verlangt natürlich nach einem Dacapo. Schon jetzt hat sich RTL NITRO die Übertragungsrechte für 2017 gesichert. © RTL NITRO/Stefan Mays 24h-Rennen 2017 Dr. Ken/Mr. Robot © RTL NITRO/Sony Pictures, RTL NITRO/Univers Er hat die Lacher auf seiner Seite: In der US-Sitcom Dr. Ken kehrt der ausgebildete Arzt und Schauspieler Ken Jeong (bekannt aus Hangover) zu seinen Wurzeln zurück und kann erneut sein komisches Talent unter Beweis stellen: im Job ein Ass, privat unter Strom – einfach Chaos pur! US-Serienfans aufgepasst! RTL NITRO hat für die kommende Season ein besonderes Highlight-Paket geschnürt: Mit der „Golden Globe“-prämierten Thriller-Serie Mr. Robot zeigt der Sender die packende Geschichte aus der Hackerszene erstmals im Free TV. In der Rolle des Programmieres mit den zwei Gesichtern: Rami Malek als Elliot. Factual Entertainment PROMOTION Ziemlich südlich – absolut cool – kurios: Mit der 12-teiligen Serie Pawn Stars Australien liefert der Sender beste Doku-Unterhaltung rund um ein Pfandhaus-Trio aus Down Under. Ihre Kundschaft ist weder auf den Mund gefallen, noch zimperlich, wenn es ums Geld geht. Was im SurferMilieu über den Verleihtisch wandert? Einfach alles! © RTL NITRO (2) Raus aus der Komfortzone: Mit Great Wild North – Überleben am Ende der Welt begleitet RTL NITRO zu echten Typen ins kalte Alaska. Acht Folgen lang wird ihr Leben am Limit dokumentiert – Factual Entertainment vom Feinsten! 26 marketing & media Freitag, 23. September 2016 medianet.at 2 Diplomaten & Top Manager Wirtschafts-Wanderung SPORTLICH. Über 200 Top-Manager und internationale Diplomaten trotzten, mit Landeshauptmann Günther Platter an der Spitze, vergangenen Samstag dem einbrechenden Herbstwetter und folgten dem Ruf der bereits siebten Wirtschaftswanderung, die sich diesmal dem „Mythos Streif“ widmete. Nach sechs erfolgreichen Jahren in Fieberbrunn war heuer erstmals Kitzbühel der Schauplatz der Veranstaltung, die ganz im Zeichen des Optimismus stand und sich bewusst den Synergien zwischen Sport und Wirtschaft widmete. Dafür findet sich wohl kaum ein besseres Beispiel als die legendäre Streif. (red) Gesprächsstoff Agenturchef Georg Hofherr und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter. Agentur-GEburtstag 3 4 Wanderlust 1. Alexandra Meissnitzer, Herbert Rieser, Michaela Dorfmeister; 2. Stefan Lassnig, Christina Lassnig, Norbert Adlassnig; 3. Manuela Lindlpower, Marion Pelzel; 4. Markus Bauer (Vorstand medianet) & Bernhard Gily (Verlagsleiter medianet.) P8 Marketing feiert GEBURTSTAG. 17 Jahre ist es mittlerweile her, seit Georg Hofherr im Jahr 1999 in einer Innsbrucker Anwaltskanzlei die Agentur P8 Marketing gegründet hat. Mittlerweile ist P8 eine der fünf größten PR-Agenturen Österreichs mit Standorten in Wien, Linz, Salzburg und Innsbruck geworden – ein guter Grund, Freunde und Kunden zum Geburtstagsfest einzuladen. Rund 80 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien feierten gemeinsam mit P8-Gründer Georg Hofherr ein Spätsommerfest im Palais Liechtenstein. Gesehen wurden u.a.: Eduard Kranebitter (Schlumberger), Unternehmer Hansjörg Tengg, Kurier-CR Helmut Brandstätter und RMA-Vorstand Stefan Lassnig. (red) © NZZ.at 1 Angelika Simma Als Vertreterin von Non Profit-Organisationen konnte Angelika Simma von der Caritas Österreich als neues Vorstandsmitglied des PRVA gewonnen werden. Gleichzeitig zieht sich Andrea Winter als Vizepräsidentin zurück. © P8/Alexander Gotter © Edit Stuefer (2); Rainer Gregor Eckharter (2) © Caritas Karriere Lukas Sustala Wechsel an der Spitze: Anfang November wird der bisherige Chef vom Dienst und Wirtschaftsredakteur von NZZ. at, Lukas Sustala, Nachfolger von Michael Fleischhacker in der Rolle des NZZ. at-Chefredakteurs. ketchum publico © Joanna Piestrzynska (2) Cannes Revue 1 RÜCKBLICK. Ganz im Zeichen des Kreativfestivals von Cannes stand der spätsommerliche Event von Ketchum Publico in Magdas Hotel der Caritas, als kürzlich Kunden und Freunde der Agentur im Magdas Hotel die diesjährigen Best Cases bestaunten, mit denen Ketchum am Cannes Festival of Creativity vertreten war. „Das Highlight des Abends war mit Sicherheit der Vortrag über die etlichen Einreichungen, die Ketchum dieses Jahr am Cannes Festival präsentierte“, so Ketchum PublicoGF Saskia Wallner. 2 Sommerlich 1. Gabriele Sonnleitner (Leitung Caritas Social Business), Helmut Kern (Gesamt leiter der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen B rüder), Saskia Wallner (Geschäftsführerin Ketchum Publico); 2. Sabine Weiss (Geschäftsführerin Trzesniewski), Erwin Gegen bauer (Essigpapst). medianet.at Freitag, 23. September 2016 marketing & media 27 © Herbert Pfarrhofer MEHR FLIEDER .com Medienbranche Eugen Russ, Russ Media, Minister Thomas Drozda, MoHo-Boss Hermann Petz, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. get together Ein Stückerl Tirol in Wien GASTFREUNDSCHAFT. Im Rahmen der Medientage lud die Moser Holding zur Tiroler Marend auf dem Gelände der WU. Zahlreiche Medienpolitiker und Medienmacher folgten vergangenen Dienstagabend der Einladung von Moser Holding, Tiroler Tageszeitung und Bundesländerinnen-Magazinen. Grund für die Zusammenkunft war der größte österreichische Medienkongress, die Medientage an der Wirtschaftsuniversität Wien. „Hier in Wien schätzt man besonders unsere Ehrlichkeit und Bodenständigkeit – Eigenschaften, die wir auch bei unseren Veranstaltungen zum Ausdruck bringen wollen“, erklärte Moser Holding-Vorstandschef Hermann Petz. Neben Medienminister Thomas Drozda erschienen unter anderem auch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Eugen Russ, Russ Media. (gs) Unternehmenskommunikation © mitp Storytelling 288 Seiten; Verlag: mitp; ISBN: 9783958452428 LERNEN. Storytelling ist für Marketingabteilungen das neue Fundament in der Kundenkommunikation über alte und neue Kanäle. Marken wie Red Bull, Apple, CocaCola oder Airbnb sind in aller Munde, wenn es um Brand Storytelling geht. Doch was genau machen sie anders, als wir es von der traditionellen Unternehmenskommunikation kennen? Anhand konkreter Beispiele erfahren Sie in diesem Buch, wie Story telling erfolgreich im Marketing und in der Unternehmensführung eingesetzt werden kann. (gs) 120 Jahre WIR BEOBACHTEN SEIT 1896 Am 23. September 1896 wurde der erste Zeitungsausschnitt Österreichs von Alex Weigl’s Unternehmen für Zeitungsausschnitte „Observer“ erstes österr. behördl. concess. Bureau für Zeitungsberichte und Personalnachrichten produziert. Seitdem wurden mehr als 100 Millionen Clippings an Kunden geschickt. Heute ist der »OBSERVER« Marktführer in der klassischen Medienbeobachtung und Full Service Agentur für Media Intelligence. Einfach den Überblick behalten www.observer.at Obs Anzeige 120 Jahre Medianet 97x133_RZ.indd 1 07.09.16 17:40 28 Marketing & MEdia Freitag, 23. September 2016 Welch „gewagte“ Kampagne! Es wird in der digitalen Ära immer schwieriger, die redaktionell hergestellten Inhalte zu monetarisieren. Eine natürliche Auslese würde zunächst jene umbringen, deren Content aufwendiger ist.“ Das Textilunternehmen H&M zeigt in der neuen Kampagne sogar Achselhaare – ein netter Versuch. MUTIG? Achselhaare, Kurven, Küsse zwischen zwei Frauen, Transgender. Wir reden hier nicht vom Life Ball, der Regenbogenparade oder gar den Menschen unserer Gesellschaft. Nein, H&M hat eine neue Kampagne gestartet. Was die Herbst/Winter Kollektion angeht, darf Frau nämlich endlich so sein, wie sie ist. Ja – statt uns in Jeans zu zwängen, gönnen wir uns in dieser Jahreszeit mal etwas. Wir dürfen den obersten Knopf der Jeans und sogar den Reißverschluss öffnen, um dann genug Platz für unseren Bauch zu haben. Denn wir werden genau eine Pommes essen. NUR EINE! So macht es zumindest das Model mit den Achselhaaren im H&M-Spot. Zuletzt hatte ja das Selfie einer britischen Studentin für Aufruhr gesorgt, die trotz fehlendem Übergewicht einfach nicht in die für sie eigentlich zu große H&M-Jeans passen wollte. Die Herstellung von unrealistischen Größen? H&M hat über die Jahre ein Frauenbild mitkonstruiert, welches auf Modelmaße und ein perfektes Aussehen setzt. Die gezeigten Models räkeln sich auf allem, was zu finden ist: Autos, Sessel, Bett, Steine, Sand, Palmen. Plötzlich zeigt man uns andere Bilder. Lobenswert. Und sollte die Nachricht „man selbst zu sein“, tatsächlich vermittelt werden, lass uns feiern, H&M. Dennoch sollten wir nicht vergessen, was du uns zuvor gezeigt hast. Wie lange man uns schon zeigt, wie wir perfekt aussehen können und sollen. Welche Bilder sich bisher in unser Gehirn gebrannt haben. Die Kampagne ist nichts Neues. Mutig? Erfrischend? Es ist eher schockierend, dafür werben zu müssen, dass Menschen so sein sollten wie sie sind. Letztlich sagt man uns, das sei nur mit H&M möglich. Das Unternehmen erlaubt uns jetzt ganz offiziell, nicht in ihre Jeans zu passen, Achselhaare zu haben, uns nicht einem Geschlecht zuzuordnen und sollten wir doch eines haben, das gleiche Geschlecht zu küssen. Achtung: Möglich ist das nur in den H&M-Outfits und natürlich, wenn wir lediglich die eine Pommes essen. Zitat des Tages Medienminister Thomas Drozda © Jacoby & Stuart Kommentar ••• Von Gianna Schöneich Wer suchet, der findet buchtipp Alice im Wunderland Bei der Immobiliensuche braucht es mobile, optimierte Seiten. Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor. © Michael Stelzhammer Gastkommentar ••• Von Benedikt Gabriel MOBILE. Das erste Gebot der Customer Journey bei der Immobiliensuche lautet: Stelle dem User eine mobile, optimierte Website zur Verfügung, die sich für beste Nutzerfreundlichkeit auf die unterschiedlichen Bildschirmgrößen von mobilen Endgeräten anpasst. Dieses Prinzip lässt sich anhand aktueller Studien ableiten: 50% der User nutzen das Smartphone zur Immobiliensuchen, weitere 9,8% das Tablet. Wer also kein mobiles Design anbietet, verschenkt einen wichtigen Marketingkanal – nicht zuletzt, weil Google mobile Seiten erkennt und bei mobilen Suchanfragen besser reiht. Und: Suchmaschinenmarketing ist nicht die Kür für jeden Unternehmer, der Neukunden gewinnen will, sondern Pflicht. Ein weiteres Zusatz- medianet.at Benedikt Gabriel, Geschäftsführer FindMyHome.at. Goodie für Smartphone-Suchende, das in keiner Social Media Marketing-Strategie fehlen sollte: Mobile-affine Features, wie eine Teilfunktion der Benachrichtigungen über WhatsApp. Gerade für Facebook, als reichweitenstärkster Kanal, macht es sich bezahlt, für mobile Endgeräte adaptierte Werbungen zu schalten. Denn der Zenit an mobiler Nutzung ist noch nicht erreicht. DESIGN. Das Buch von Lewis Carroll ist ein Klassiker. 150. Jubiläum feierte die Geschichte. Nun, etwas verspätet, taucht eine Neuausgabe des Buchs auf. Der Illustrator Benjamin Lacombe hatte etwas länger gebraucht als vorgesehen. Entstanden sind mehr und größere Bilder, und verschiedene Schriftgrößen. Lacombe hat ein Buch geschaffen, dass die wohl schönste Ausgabe bisher ist und allein durch die Illustrationen den Leser, überzeugen wird. 234 Seiten; Verlag: Jacoby & Stuart GmbH; ISBN: 978-3946593102 medianet.at Freitag, 23. September 2016 cover 29 marketing & media mobile, social & new media Seine Mission Martin Wolfram, News on Video, im Gespräch 34 Sieg der Messages Userverhalten & Customer Journey ändern sich 38 War for Talents Auch das Recruiting ist am Handy angekommen 40 © APA/AFP/dpa/Jens Kalaene © Stephan Bruckner Case Study © Panthermedia.net/Pxhidalgo Cool wie Jason Bourne Nicht ohne mein Handy: Zahlen, Daten, Fakten Mobile Marketing Association Austria & MindTake Research präsentieren den Mobile Communications Report. 30 WIEN. Laola1 hat mit einer eigenen Jason Bourne-Challenge den entsprechenden Filmstart vermarktet – inklusive Workout-Challenge, Videodreh, einem Gewinnspiel für Selfies und einem Ortmarkierungshappening für die Gäste bei der Kinopremiere des fünften „Bourne“-Ablegers (Bild: Matt Damon). 41 © T-Mobile gestalter gesucht Nicht egal Mobilfunkanbieter T-Mobile feiert seinen 20sten Geburtstag. 50 SPS MARKETING sucht eine/n Art Director/in. (Vollzeit/Festanstellung) Jahresbrutto zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00 Bewirb Dich jetzt bei Österreichs führender B2B-Agentur. [email protected] 30 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at 20 Jahre Mobile-Werbung 1996 Erster mobiler Web-Zugriff über Nokia 9000 Communicator 1997 Versand von Schlagzeilen per SMS wird erstmals von (finnischem) Nachrichtenanbieter offeriert 2000 Google AdWords wird mit 350 Kunden gestartet Vom WAP über UMTS und LTE zur Bezahlfunktion mit dem Smartphone: zwei Jahrzehnte mobiles Internet Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) 2003 Erster kommerzieller SMS-Service wird gestartet 2004 Jamdat als erstes MobileApp-Unternehmen an der Börse 2005 Mobile Websuche von Google wird ver öffentlicht 2007 Mobile Banner erobern das Handy medianet.at Mobile, Social & new Media 31 Freitag, 23. September 2016 Generation Smartphone Ohne ein Handy, das „erheblich umfangreichere Computer-Funktionalitäten und -konnektivität als ein herkömmliches Mobiltelefon zur Verfügung stellt“, „läuft“ endgültig nichts mehr im Hause Österreich. TRENDMONITOR ••• Von Paul Christian Jezek © Panthermedia.net/Halfpoint D 2008 Apple App Store wird gelauncht en neuesten Zahlen der Mobile Marketing Association Austria (MMAA) zufolge nutzen hierzulande bereits unglaubliche 92% (von mehr als 1.000 mithilfe des Online-Panels von MindTake Research Befragten aktuell ein Smartphone. Denn die ersten Aktionen von Herrn und Frau (und Kind!) Österreicher in der Früh sehen so aus: Wecker abschalten, SMS, WhatsApp oder E-Mail-Nachrichten lesen und natürlich Social Media-Netzwerke besuchen. „Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass immerhin 45% die Push-Funktion in Apps aktiviert haben“, meint MMAAPräsident Andreas Martin. Die Bluetooth-Funktion nutzen 79% der Befragten, WLAN haben 58% permanent aktiviert, und 11% haben auch NFC bereits zumindest einmal genutzt. Die genutzten mobilen Betriebs- 2010 Push Notification Service von Apple, StrikeAD und AdMeld führen Real Time Bidding für Mobile ein 2011 Snapchat kommt auf den Markt 2012 Facebook führt Mobile Ads ein und kauft Instagram Mobile treibt Wachstum Fast 2/3 greifen beim Einkauf im Geschäft zum Smartphone, rund 20% recherchieren nach Produkten. Andreas Martin MMAA-Präsident systeme sind zu 61% Android, zu 2% Apple iOS und zu 5% Windows Phone. Spannend: Rund ein Zehntel weiß nicht, welches Betriebssystem im eigenen Smartphone installiert wurde. 77% nutzen ein Datenpaket, 20% der Vertrags-Handys haben Datenpakete mit einem Volumen von zwei bis 3 GB pro Monat. Und auch die Tablet-Marktdurchdringung ist erneut ge- 2013 Globale Ausgaben für mobile Werbung erreichen mehr als 16 Mrd. € 2015 User verwenden 88% ihrer Online-Zeit in Apps, Dynamic Banner Ads gehen mobile 2016 Virtual Reality: Launch Oculus Rift Die mit Abstand stärksten Wachstumstreiber des digitalen Werbemarkts sind weiterhin Mobile und Bewegtbild. Mobile-Display-Werbung ohne Video soll demnach 2017 um 18,3% wachsen, MobileDisplay-Werbung (nur Video) sogar um 21,9%. Dynamischer Markt Mit 13,5% Wachstum hat Online-Display (nur Video) einen entscheidenden Anteil am Erfolg digitaler Werbung. „Dieses Stimmungsbild gibt einen sehr guten Eindruck von der Dynamik dieses Markts“, erklärt FOMA-Sprecher (Fachkreis Online-Mediaagenturen) René Lamsfuß (Publicis Media). Gegen Adblocker Mehr als jeder dritte Befragte (36%) sieht in Adblockern eine ernsthafte Gefahr für das Internet. „Der Einsatz von Adblockern beeinträchtigt die werbebasierte Refinanzierung kostenfrei zugänglicher Inhalte und Services im Internet und gefährdet in der Konsequenz die Angebotsvielfalt, wie wir sie heute kennen“, sagt FOMA-Sprecher Manfred Klaus (Plan.net Gruppe). 32 Mobile, Social & new Media stiegen: 58% nutzen eines oder mehrere Tablets. Mobile Advertising kommt in Österreich – im doppelten Wortsinn – an: 70% nehmen mobile Werbung häufig bis weniger häufig wahr. Wenn die Werbung zum Inhalt passt, findet das immerhin ein Viertel gut. Und: Knapp 70% der mobilen Nutzer haben kein Interesse daran, mobile Werbung mit einem kostenpflichtigen Zusatzpaket des Mobilfunkanbieters zu blockieren, auch wenn weiterhin 78% (Vergleichswert 2015: 81%) der mobilen Internet-User Werbung am Handy allgemein als störend empfinden. © Panthermedia.net/Gpointstudio AppsNutzung Hofer28% Billa 23% Ikea 19% dm 19% XXXLutz13% Möbelix12% Quelle: Mobile Communications Report 2016 Erfolgsfaktoren: Technologie, Integration von Offline und Online, Data und Kreativität.“ Beliebtestes Zahlungsmittel bleibt die Kreditkarte, gefolgt von der Online-Überweisung bzw. PayPal. 94% verwenden Apps und 92% der Befragten haben sich auch schon mobile Anwendungen aus dem App-Store heruntergeladen. Nur wenige App-Nutzer greifen auf kostenpflichtige Anwendungen zurück: 26% nutzen eine bis fünf kostenpflichtige Apps und 8% sechs oder mehr; 73% nutzen standortbezogene Apps. Mobile Experten MMAA-Präsident Andreas Martin, Mobile-Experten Josef Mantl und Daniel Jimenez (v.l.). Für Verbraucher ist eine Entlastung in Sicht: 2017 sollen Roaminggebühren innerhalb der EU wegfallen. Martina Neidhart MindTake Research medianet.at (Möbel-)Handels-Apps © JMC – Josef Mantl Communications Gute Akzeptanz Wie wichtig das Handy bereits für Online- wie Offline-Händler ist, zeigt sich aktuell an den Zahlen der mobilen Internet-Nutzer, die online Preise vergleichen (60%), die mit dem Handy ein bestimmtes Geschäft oder eine Filiale suchen (59%) oder sich über Produkte informieren (58%). „Das Smartphone ist ein nützlicher Helfer beim Einkauf im stationären Handel“, bestätigt Martin. Die beliebtesten eCommerce Apps der Österreicher sind Amazon (64%) und willhaben (60%). Die beliebtesten Artikel, die im letzten halben Jahr direkt übers Handy gekauft wurden, sind Bekleidung und Schuhe (44%) sowie elektronische Geräte (34%). Bei den mobilen Einkaufstrends sind zwischen den Geschlechtern Freitag, 23. September 2016 aber klare Präferenzunterschiede zu verzeichnen: Top-Seller bei den Frauen sind Bekleidung und Schuhe (61%), bei den Männern liegen elektronische Geräte (51%) ganz vorn. Mehr Mehrwert muss her „Der Paradigmenwechsel im Handel ist eingeleitet – das bedeutet jedoch nicht, dass alles Neue das Alte ersetzt“, sagt Martins MMAA-Co-Präsident Harald Winkelhofer. „Es geht um die Kombination von Offline und Online mit einem klaren Mehrwert für den User.“ Der Beweis aus dem Mobile Communications Report: Wenn Produkte im Handel nicht wesentlich teurer sind also Online, entscheiden sich noch immer 44 % für den Kauf im stationären Handel. „Die User sind bereits stark in der Nutzung vorangeschritten“, weiß Winkelhofer. Nun sei es höchst an der Zeit, intelligente und durchdachte mobile Dienstleistungen und Verknüpfungen seitens des stationären Handels nachzuziehen: „Damit das gelingt, gibt es vier 45% Push-Funktion 45% der AppUser haben zumindest bei einigen Apps die Push-Funktion aktiviert. Am beliebtesten ist die Funktion bei MessagingApps (68%), E-Mail-Apps (57%) und NachrichtenApps (40%). Die App-Landschaft Ein zu kleiner Bildschirm (37%), die hohen Roamingkosten im Ausland und nicht optimierte mobile Seiten (jeweils 36%) gehören in Österreich nach wie vor zu den Top-Aufregern beim Surfen übers Handy. Mehr als ein Drittel (34 %) stört sich außerdem an langen Ladezeiten von Webinhalten. „Regional betrachtet, sind es unterschiedliche Störfaktoren, die bei den Bundesländern ganz vorn liegen: In Niederösterreich (44,3%) und der Steiermark (43,1%) sind es besonders wenig mobiltaugliche Websites, die mobile Internet-User ärgern und im Burgenland (35,3%), Oberöster reich (46,4%), Tirol (49,3%) und Vorarlberg (44,1%) liegen hohe Roamingkosten an der Spitze“, berichtet Martina Neidhart, Research Director bei MindTake Research. „In Salzburg regt man sich hingegen gleichermaßen über den zu kleinen Bildschirm (44%) und hohe Roamingkosten (44%) auf.“ 23. September 2016 Mobile, Social & new Media 33 © [email protected] medianet.at Smarter Hype [email protected] Andreas Martin und Sandin Dulic, Senior Social Media-Experte der Agentur. Auch [email protected] baut den Social Media-Bereich weiter aus. WIEN. Der Social Media-Hype in unserer Gesellschaft ist ungebrochen – und die hohe Smartphone-Penetrationsrate in Österreich hat die Nutzung Sozialer Plattformen noch zusätzlich forciert. Laut dem aktuellen Mobile Communications Report 2016 der Mobile Marketing Association Austria nutzen rund 70% der Smartphone-Besitzer Facebook, Whats App nutzen sogar 92%. Derart reichweitenstarke Services seien – „insbesondere aufgrund der mannigfaltigen Targeting-Möglichkeiten“, heißt es seitens der Wiener FullserviceAgentur [email protected] – „prädestiniert für digitale Werbung“. Breites Portfolio [email protected] ist auch im Social Media-Bereich gut aufgestellt; die Experten der Agentur decken ein breites Spektrum an Services und Dienstleistungen ab: von der Strategie über die Konzeption bis hin zur Umsetzung. Man lege „hohen Wert auf hohe Beratungsqualität und insbesondere Transparenz bei der Preisgestaltung gegenüber den Kunden“. In den vergangenen Monaten wurde auch das Social Media-Team der Agentur erheblich verstärkt. So arbeitet [email protected] unter anderem für Kunden wie die Deutsche Zentrale für Tourismus, die Österreichische Post AG, A1 Telekom Austria und Vitango. „Durch kaum einen Medienkanal kann man heutzutage mehr Menschen erreichen als durch das Internet“, sagt Sandin D ulic, Senior Social Media-Experte der Agentur. „Ein spezielles Augenmerk legen wir dabei auf die Social Networks, deren Potenzial leider noch immer unterschätzt wird.“ Aus Erfahrung könne er bestätigen, „wie stark eine Brand oder ein Produkt durch Social Media Advertising an Aufmerksamkeit und Popularität gewinnen kann“. „Social Media bietet für Werbetreibende enormes Potenzial“, ergänzt Andreas Martin, Geschäftsführer von pilot@media. at: „Mit unseren hochqualitativen Dienstleistungen sind Kunden bei uns bestens aufgehoben.“ (red) MS 03_16_Loop_97x272sspMn.indd 1 09.09.16 12:11 34 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Auf einer Mission Martin Wolfram schmiss „das Fernsehen“ hin, setzt nun auf Onlinevideos und lädt am 20. Oktober zum Kongress. ••• Von Gianna Schöneich zehn Jahren hat Wolfram „das Fernsehen“ hingeschmissen, und das trotz einiger Erfolge. Mit „Die Lugners“ entwickelte er die erste Doku-Soap, baute eine Nachrichtensendung auf und leitete diese, war für journalistische Qualitätskontrolle bei ProSiebenSat.1Puls 4 verantwortlich – aber dann kam YouTube und hat alles verändert. Viele glauben, sie lassen ein Filmchen um ein paar Tausender machen und das schauen sich dann einfach so Millionen an. Das ist natürlich Blödsinn. Martin Wolfram – alles klingt einleuchtend, bis die Frage aufkommt, ob wirklich alles easy-going ist. Und plötzlich einen finsteren Blick erntet. „Na ja, viele da draußen glauben noch immer, sie lassen ein Filmchen um ein paar Tausender machen und das schauen sich dann einfach so Millionen Menschen an. Das ist natürlich Blödsinn.“ Der neovideo-Kongress ist Wolframs jüngstes Projekt, er findet heuer zum zweiten mal statt. Von seinem Buch „Die kleine Videofibel“ hat er gerade die zweite Auflage herausgebracht und wenn er nicht an der Fachhochschule Videogestaltung unterrichtet, hält er Vorträge über Videostrategie. Der Mann ist auf einer Mission. Vor fast Martin Wolfram Der Geschäftsführer der Videoagentur News on Video. © Screenshot youtube.com/Kim Lianne Wirklich alles easy going? „Die Demokratisierung des bewegten Bildes“, „Jeder und jede kann Sender sein, auch Unternehmen“ und „Drehen Sie mit dem Smartphone, am besten gehen Sie überhaupt gleich live“ – hört man Wolfram zu, hat man den Eindruck, nichts wäre einfacher, als mit Onlinevideos erfolgreich zu sein. Push-content, pull-content, help, hub und hero © Stephan Bruckner WIEN. Mediakraft-Gründer Christoph Krachten, Leopold Grübl von Mindshare, Guido Bülow von Facebook, Peter Rathmayr von YouTube, Caroline Klinger von Studio71 – das Programm der neovideo liest sich wie ein Who-is-who der Onlinevideo-Szene. Wer nicht nur Videos in den Sozialen Medien teilen, sondern dabei auch strategisch vorgehen möchte, sollte den Kongress neovideo am 20. Oktober nicht versäumen. Martin Wolfram schwärmt, und es scheint, als könnte man ihn nicht unterbrechen. Der Geschäftsführer der Videoagentur News on Video doziert über sein scheinbares Leib- und Lebensthema Onlinevideo – und seine Begeisterung ist ansteckend. Videos sind authentisch „Es gibt einfach immer mehr Kanäle, über die man verschiedene Zielgruppen erreicht und die alle ihre eigenen Gesetze haben. Aber in einem sind sich alle einig: Video ist die wichtigste Kommunikationsform. Das muss nicht immer teuer produziert sein, ganz im Gegenteil: Viele Videos funktionieren gerade weil sie authentisch sind. Wichtig ist, dass man einen Kanal auch wirklich bespielt und dabei erwartbar ist.“ Ob er fleißig auf Snapchat unterwegs ist? Da muss sogar Wolfram lachen. „Nein, das ist mehr was für meine Tochter. Ein Kükennetzwerk. Aber ich weiß wie’s funktioniert. Und wenn es für einen Kunden Sinn macht, dann empfehl ichs natürlich auch.“ Abhängig vom Imageträger Macht es nicht mehr Sinn, gleich mit einem YouTube-Star zu kooperieren? Und so auf bestehen- medianet.at Freitag, 23. September 2016 den Erfolg aufzusetzen? „Das kann schon Sinn machen, klar. Wenn ich ein Kosmetikprodukt habe und eine tolle YouTuberin, wie zum Beispiel Kim Lianne, die überzeugend von meinem Produkt erzählt, dann ist das gute Werbung. Aber ich mache mich und mein Produkt natürlich auch abhängig von einem Imageträger. Deshalb empfehlen wir, eher Content Marketing mit Videos in den eigenen Kanälen zu machen, und zwar regelmäßig. Und ab und zu dann eben ein besonders tolles Hero-Video zu verbreiten. Dann kann eine Kooperation mit einem Star auch helfen, den Kanal zu pushen.“ Keynote Christoph Krachten hat Mediakraft gegründet, organisiert Videodays und erstellt Videokanäle u.a. für Volkswagen. © Lawrence Mooij Lieblingsthema: neovideo Womit wir bei Wolframs derzeitigem Lieblingsthema angekommen sind: die neovideo. Im T-Center, wo seine Videoagentur News on Video sitzt, findet der Kongress am 20. Oktober statt, Mobile, Social & new Media 35 Facts Alle Informationen und die Anmeldung zur neovideo finden sich auf: www. neovideo.com 150 Personen aus der PR-, Werbe- und Marketingszene sollen kommen, lauschen, lernen – und in Workshops ausprobieren. Christoph Krachten hat Mediakraft gegründet, organisiert die Videodays, bei denen 15.000 Jugendliche in Arenen ihren YouTube-Stars zujubeln, und macht Unternehmenskanäle, z.B. für Volkswagen. Er wird die Keynote halten. Themen und Vorträge Die Mega-Konkurrenten Facebook und YouTube erzählen, mit welchen Strategien man auf ihren Kanälen erfolgreich ist. Außerdem wird es um Content Marketing-Strategien und das Thema MultiChannelNetworks/ Influencer gehen – Praxisbeispiele, kommen von der APA über Continental bis hin zur OeNB. Martin Wolfram wird sich auf der neovideo ausnahmsweise aufs Moderieren beschränken. Und aufs Schwärmen. NATIVE COUPONING Ihre Gutscheine & Aktionen in der größten Marktplatz-App Österreichs werbung.willhaben.at 36 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Community-Drehbücher ambuzzador übersetzt Know-how und neueste Trends in Storytelling und Kampagnen. Nun hat die Community eine tragende Rolle erhalten. WIEN. Im traditionellen Social Media Agentur-Business von ambuzzador übersetzen Social Media-Experten seit neun Jahren ihr Channel Know-how und neueste Trends in konsequentes Storytelling und aufsehenerregende Kampagnen. Dabei immer im Fokus: kommunikative Chancen zeitnah in Quickwins zu verwandeln. Als neuestes Instrument der digitalen Markenführung entstehen Community-Drehbücher, in denen endlich auch die Community eine tragende Rolle als Mitdarstellerin auf der Markenbühne bekommt – in Kooperation mit Helene Karmasin. Die Motiv- und Meinungsforscherin zeichnet ein klares Bild von der Challenge, vor der Unternehmen beim Schritt in die Zukunft stehen: „Communities sind sehr wachsam und spüren, wenn Marken sie vereinnahmen. Die Menschen kommen mit dem Anspruch: Nimm mich wahr als individuelle Person. Das ist die Herausforderung für Unternehmen.“ Keine völlige Selbstaufgabe ambuzzador-Gründerin Sabine Hoffmann dazu: „Die Lösung ist weder die alte markenzentrierte Kommunikation noch die völlige Selbstaufgabe aufgrund von Community-Wünschen. Es © Jürgen Hammerschmid; Atelier Oskar Schmidt ••• Von Gianna Schöneich Kooperation Sabine Hoffmann, ambuzzador, und Meinungsforscherin Helene Karmasin machen gemeinsame Sache. den Botschaften und Geschichten in ein Community-Drehbuch verpackt – mit der Marke als Persönlichkeit, auf einer Bühne gemeinsam mit den Vertretern der Community. Im Rahmen regelmäßiger Strategie-Audits werden schließlich Social Media-Kampagnen auf deren semiotische Ausrichtung der „Community-Köder“ optimiert. Im Unterschied zu herkömmlichen Ansätzen ist dabei entscheidend: geht um ein systematisches und regelmäßiges Miteinander auf Augenhöhe. Also Köder auswerfen, dann aktiv zu interagieren und laufend Erfolge zu tracken.“ Die Marke als Persönlichkeit ambuzzador und Helene Karmasin treten gemeinsam an, um Community Building auf einen nächsten Level zu heben. Auf Basis der Motive in der Community und der Markenwerte wer- Information Digital Zu den Kunden der Agentur zählen mehr als 40 nationale und internationale Marken, wie Austrian Airlines, Siemens, Palfinger, Jack Daniel’s und Bipa. ambuzzador ist eine Buzz Marketing- und Social Media-Beratung und neben Österreich seit März 2015 auch in Berlin tätig. Das Portfolio umfasst das klassische Social Media-Agentur-Business, spiegelt aber auch die voranschreitende Diversifikation von Social Me- dia wider: Digital Business Transformation, Digital Campaigning, Digital Strategy und Prototyping. Weitere Informationen: www. ambuzzador. com © ambuzzador Facts rund um ambuzzador die Echtzeitkomponente. Der Erfolg wird laufend mit dem Smart Data-Ansatz gemessen und adaptiert, zu betrachten sei dies als Investitionsschutz in die Aktivität und Loyalität der Kunden. Das Thema Innovation bestimmt auch den Executive Digital Future Circle, den Hoffmann ins Leben gerufen hat, um Executives in Österreich für die digitale Revolution fit zu machen. laut Digitalagentur-Ranking 2015/16 Kreativ-Agentur mit digitalem Schwerpunkt kraftwerk.co.at 38 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Sieg der Messages Nutzerverhalten und Customer Journey ändern sich grundlegend – weg vom linearen Verlauf, hin zu einer Vielzahl verschiedener Touchpoints. ••• Von Paul Christian Jezek Der Adidas Schuhautomat wurde von IQ mobile in CRM, Registrierung, Check und Akkreditierung umgesetzt. © IQ mobile High Quality App-User Laut Francois Roloff, Managing Director von madvertise media, fungiert der mobile Kanal heute © Benedikt Weiss WIEN. Sehr viel wird über Social Media debattiert, der steigenden Nutzung von Messaging Apps wird jedoch oft keine Bedeutung geschenkt. Dabei haben die vier größten Messaging Apps weltweit – WhatsApp, Facebook Messenger, WeChat und Vine – die Social Media-Nutzung längst überholt. Chatbots – Programme, die via Messaging App angesteuert werden – nennt IQ mobileCEO Harald Winkelhofer als Beispiel für neue Geschäftsmodelle, von denen der Handel profitieren kann. Diese Chatbots sind textbasierte Dialogsysteme, die Ansprechpartner simulieren und so mit dem User kommunizieren. Auch in der Kommunikations arbeit ortet Winkelhofer einen Wandel, der Umdenken notwendig macht. Noch immer werde das Gros der Werbeetats in klassische Mediengattungen investiert, doch wären z.B. Frauen am besten über digitale Kanäle und Bewegtbild zu erreichen, wie eine Studie aus dem D entsu Aegis Network ergab. Einige Unternehmen hätten die Erfolgsfaktoren Technologie, Integration von Offline und Online, Data und Kreativität bereits in ihrer Strategie verankert, wie z.B. Adidas mit seinem Schuhautomaten. nis waren ein höheres Ranking und eine verbesserte Sichtbarkeit in den App Stores sowie mehr organische Downloads, die im konkreten Fall auch nach dem Boost weiter anstiegen. „Organische Downloads bedeuten High Quality User für die App, die zu vermehrten Conversions über mobile Endgeräte führen.“ bereits als Recherchetool Nummer eins: „Unternehmen sollten ihre Strategien darauf ausrichten. Bemerkenswert ist für Roloff die Diskrepanz zwischen mobilen Werbespendings – in Deutschland liegt der Anteil bei rund 2% – und der hohen Nutzung von Smartphones. Laut Jan Karnath, Managing Director App Media, kann sich künftig keine Firma der Entwicklung in Richtung Mobile entziehen. Beim Mobile Day Vienna im Juli erklärte Karnath anhand eines Beispiels, wie eine App PushKampagne funktioniert und was dies für eine Marke bewirken kann. Bei dem App Push wurde eine Platzierung unter den Top 10 im Apple Store oder im Google Play Store garantiert. Das Ergeb- Christian Pirkner Vorstand BC Capital und Leadinvestor beim mPayment-SchemeProvider Blue Code. Mit dem Beep dauert’s noch … BC Capital-Vorstand Christian Pirkner hingegen bestätigt zwar, dass viele Konsumenten Smartphone-affin wären, aber derzeit nur wenige damit am Point of Sale bezahlen würden. Laut Pirkner gibt es gleich meh rere Gründe, warum das Handy derzeit noch kein Paypoint sei: Einerseits müsse der Mehrwert des Bezahlens über Smartphone den Konsumenten erst vermittelt werden, andererseits sei Bargeld gerade im mitteleuro päischen Raum noch sehr weit verbreitet und eng mit dem Thema Sicherheit verknüpft. Ein leuchtendes Beispiel ist für Pirkner Starbucks, die „alles richtig gemacht haben. (...) 90% aller getätigten Mobile PaymentTransaktionen in den USA wickelt Starbucks per Scan ab.“ Pirkner ist überzeugt, dass Konsumenten sich erst daran gewöhnen müssten, dass die Bezahlfunktion über einen Token zur Verifizierung ablaufe und mit einem Beep – z. B. durch die Bezahl-App Blue Code – erledigt sei. Mobiles Bezahlen ist eine Sache der User Experience, und Sicher heit ist ein zentrales Thema, weil das Smartphone ein sehr persönlicher Gegenstand ist.“ medianet.at Mobile, Social & new Media 39 Freitag, 23. September 2016 Mobil für die Bank Eine Mobile Case Study rund um Sicherheit, Kontowechsel und Express-Kredit. WIEN. Das internationale Unternehmen IQ mobile mit Headquarter in der Bundeshauptstadt hat vor einigen Monaten die RLB NÖ-Wien als Kunden gewonnen. Die Bankengruppe hat die Agentur damit beauftragt, zentrale Themen in der Zielgruppe bekannt zu machen: die Sicherheit einer 100% österreichischen Bank, die Services rund um einen Kontowechsel und den Express-Kredit. Dabei kam die neue Webtechnologie WebGL zum Einsatz, die faszinierende Animationen und 3D-Visualisierungen sowie eine schärfere Darstellung der Bilder und visuellen Effekte ermöglicht. Die mobilen Werbemittel bestanden aus verschiedenen Elementen, die ein hohes Customer Engagement erzielen und die User Experience intensivierten. „Smartphone und Tablet sind per se interaktive Geräte, die zu Touch und Swipe animieren und diese Features standen im Vordergrund der Kreation”, erläutert Harald Winkelhofer. Das Ergebnis waren innovative Formate wie ein Content Slider, vier Panorama Ads oder ein Falt Ad. Genauer Überblick IQ mobile hat in sämtlichen interaktiven Werbemitteln eine Reihe vorab definierter Engage- Kunde RLB „Wir haben innovative Formate wie Content Slider oder Falt Ad“ entwickelt, sagt IQ mobileCEO Harald Winkelhofer. © IQ mobile ••• Von Paul Christian Jezek ments gemessen, die weit über bekannte „Klickraten“ hinaus gegangen sind. Auch während der Laufzeit konnten Elemente verändert und die Performance optimiert werden. „Damit haben wir einen genauen Überblick über die Reaktion der Nutzer bekommen”, erklärt Winkelhofer. Eine Agentur der Agenturgruppe Real Time Kommunikation über Desktop oder Mobile Neue Möglichkeiten der Social Media Kommunikation garantieren höchste Performance Gesucht und gefunden: Erfolgreiche Marken vertrauen auf unsere Social Media und Mobile Marketing Kompetenz. Auf der Suche nach digitaler Kompetenz? Wir sind professioneller Partner. www.pilotatmedia.at [email protected] GmbH | Schwarzenbergplatz 6 | 1030 Wien | AT | Tel +43 1 71635 | [email protected] MED Anzeige medianet 0516.indd 1 Performance | Social Media | Mobile 03.05.16 10:55 40 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at MOBILE RECRUITING Einfach mobil bewerben Vorreiter Josko, kika & Co. Ist auch das Unternehmen instapp-Nutzer, können bei einer Bewerbung die Daten direkt – in strukturierter Form – in das RecruitingSystem übernommen werden. Das zeitaufwendige und fehleranfällige Abtippen, Einscannen oder Parsen entfällt. Dies beschleunigt den Prozess, steigert die Datenqualität und spart Kosten. Mehr als 25 österreichische Unternehmen, darunter Admiral, Baumit, conwert, Herold, Josko, kika, Leiner und die Niederösterreichische Versicherung, haben ihr Recruiting bereits für mobile Bewerber geöffnet und verlieren damit keine wertvollen Talente mehr durch unnötige technische Hürden. https://instapp.at 42% © Panthermedia.net/Maksym Poriechkin WIEN. Mit der MobileRecruiting-Lösung instapp der Appvelox GmbH können sich Bewerber im Idealfall mit nur einem Klick direkt am Smartphone bewerben; der Zeitaufwand dafür liegt bei deutlich unter fünf Minuten. Wenn ein Interessent noch kein instapp-Profil hat, kann er dieses innerhalb von wenigen Minuten direkt am Smartphone anlegen – zusätzlich können bestehende Daten aus BusinessNetzwerken übernommen werden. Dieser Aufwand fällt nur einmalig an, das Profil kann für alle zukünftigen Bewerbungen genutzt werden. Zu kompliziert 42% der Be werber haben schon einen (zu) komplizierten Bewerbungs prozess abgebrochen. Der mobile War for Talents Der Trend weg vom klassischen PC hin zum Smartphone ist auch im Recruiting angekommen. ••• Von Paul Christian Jezek WIEN. Schon rund ein Viertel der heimischen Top 100-Unternehmen offeriert bereits eine mobile Bewerbungsmöglichkeit – und sogar mehr als die Hälfte hat die generelle UnternehmensWebsite für mobile Besucher optimiert. Dies ist auch dringend geboten, da laut einer aktuellen Studie sonst bis zu 75% der Bewerber verloren gehen. Optimierung tut not Deutlich über 50% aller WebZugriffe kommen bereits von Smartphones, zeigt die monatliche Zugriffsstatistik der ÖWA (Österreichische Webanalyse). Es hat sich aber noch nicht überall herumgesprochen, dass klassische Websites auf kleinen Smartphone-Displays kaum bedienbar sind und daher angepasst werden müssen. Dies trifft natürlich auch auf den Personalbereich zu, denn Bewerbungen werden längst online durchgeführt. Auch hier wechseln die User zunehmend auf das Smartphone, doch der Wandel auf der Recruiterseite steht erst am Beginn. „Interessanterweise wären schon 60 Prozent der Firmenwebsites für Smartphones optimiert, doch bei der Hälfte dieser Unternehmen endet die Optimierung bei der Bewerbungsmöglichkeit“, sagt Jürgen Melmuka, Gründer von instapp.at. „Der mobil surfende Job-Interessent kann sich zwar über das Unternehmen informieren, doch wenn er im Anschluss eine Bewerbung abgeben will, muss er auf einen Desktop-PC wechseln oder sich mühsam durch nicht optimierte Seiten kämpfen.“ Es muss einfach sein Im viel zitierten Kampf um die besten Talente ist dies ein gravierender Nachteil, weil durch solche Hürden viele Bewerber verloren gehen – und womöglich sogar die besten. Der US-amerikanische Human Relations-Dienstleister „appcast.io” hat 250.000 echte Recruiting-Vorgänge ausgewertet: Von allen Interessenten, die ein Inserat geklickt haben, kam es im Anschluss bei 12,5% zu einer Bewerbung („Click-to-Apply Ratio”), sofern der Vorgang in weniger als 5 Minuten zu erledigen war. Dauerte der Bewerbungsvorgang mehr als 15 Minuten, waren nur mehr 3,6% der Bewerber übrig, es gingen diesen Unternehmen also 3 von 4 Interessenten verloren. Ähnliches konnte Appcast bei der Länge von Bewerbungsfragebögen beobachten: Bis zu 25 Fragen sind für 10,6% der Bewerber akzeptabel, bei mehr als 50 zu beantwortenden Fragen bleibt nur mehr die Hälfte der Bewerber übrig (5,7%), der Rest verzichtet lieber. medianet.at Mobile, Social & new Media 41 Freitag, 23. September 2016 Cool wie Jason Bourne Case Study rund um Matt Damon: Laola1 hat mit einer eigenen Jason Bourne Challenge den entsprechenden Filmstart vermarktet. WIEN. Der Facebook-Eintrag ließ vorerst einmal keine Fragen offen: „Leute, wir haben eine Challenge für euch! Wer am Samstag, den 23. Juli, um 11 Uhr im Loft das speziell zusammengestellte ‚Jason Bourne Workout‘ absolviert (Anfänger/Fortgeschrittene) … wird von Laola1 an einem Special-Termin ganz exklusiv ins Kino eingeladen … Rock’n’Roll! Das Workout wird es in sich haben – ihr kennt sämtliche Übungen – mehr verraten wir an dieser Stelle jedoch noch nicht ;) Join the team – Wir rocken das Ding!!!! PS: Geplant ist ein klei- ner Videodreh (als Erinnerung), also packt eure besten Outfits ein …“ Crossfit und Freeletics Alle, die das Workout geschafft haben, wurden zur Kinopremiere eingeladen. „An den Trainingstagen gingen wir live auf Facebook“, berichtet Vergim Bekirovski, crossmedia sales bei Laola1.at. „Dazu haben wir vier eigene Jason Bourne-Trailer erstellt.“ Bei der Premiere gab es dann ein Gewinnspiel für Selfies und ein Ortmarkierungshappening für die Premierengäste. Bekirovski: „Bei rund 600 Kinogästen konnten wir mehr als 350 Fotos, Selfies und Postings generieren.“ Statistik Über Crossfit, Brickbox, Freeletics und Neverrest kamen tausende Aufrufe, online generierte Laola1.tv 146.387 Unique User. © laola1 (3) ••• Von Paul Christian Jezek AUSGEZEICHNET! TAUSENDFACH GEKLICKT: AKTIONSFINDER PRÄMIERT DIE ERFOLGREICHSTEN DIGITALEN PROSPEKTE 2015/2016! PERFORMANCE, DIE ZÄHLT! DIE DIGITALE PROSPEKTPLATTFORM DER Im Rahmen des Post Prospekt Awards der Österreichischen Post AG wird heuer erstmals das beste digitale Flugblatt gekürt. Werden auch Sie jetzt Teil der digitalen Prospektplattform Aktionsfinder und deren Erfolgsgeschichte und zählen Sie nächstes Jahr zu den Gewinnern! Aktionsfinder GmbH | Die digitale Prospektplattform der Österreichischen Post AG | [email protected] 42 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Die Wiener Linien haben mit einer sehr sympathischen Kampagne die konvergenten Möglichkeiten, welche Digital-out-ofHome und Mobile bieten, optimal genutzt. © Gewista Andrea Groh Director of Sales, Gewista als ein mobiler digitaler Screen das „Best of“ aller Fotos präsentierte. „Die Wiener Linien“, so Andrea Groh, Director of Sales bei Gewista, „haben mit einer sehr sympathischen Kampagne die konvergenten Möglichkeiten, welche Digital-out-of-home und Mobile bieten, optimal genutzt. Die Einbeziehung der Rezipienten, die Teil der Kampagne werden, ist nur eine der vielen kreativen Möglichkeiten zum nachhaltigen Transport von Werbebotschaften, die DOOH bietet. Die enormen Reichweiten unserer Screens, die täglich rund eine Mio. Menschen erreichen, sind ein unübersehbares Trägermedium.“ Bereits zum 32. Mal fand der Tramwaytag statt, unter anderem war jener Bus zu sehen, der am 1. August 1976 beim Einsturz der Reichsbrücke in die Donau stürzte. (red) Auf über 380 digitalen Screens der größten U-Bahnhöfe wurde via Interaktionskampagne zum Tramwaytag eingeladen. Happy Tramwaytag Zur Bewerbung des Tramwaytags setzten die Wiener Linien auf das Digital-out-of-Home-Portfolio der Gewista. WIEN. Der diesjährige Tramway tag wurde am 10. September abgehalten und stand ganz im Zeichen des Jubiläums „55 Jahre Garage Raxstraße“. Für die Wiener Linien war dieses Jubiläum Anlass genug, um vom 29. August bis 10. September mittels einer groß angelegten Digital-out-of-Home-Kampagne zu werben: Auf den mehr als 380 digitalen Screens der sieben größ- ten Wiener U-Bahnhöfe wurde via Interaktionskampagne zum Tramwaytag eingeladen. Die größten Stationen – Stephansplatz, Landstraße Wien Mitte – The Mall, Karlsplatz, Praterstern, Westbahnhof, Schwedenplatz und Volkstheater – werden täglich von rund einer Mio. Menschen frequentiert. Auf einer eigens eingerichteten Landingpage konnten Interes- sierte mittels weniger Klicks Teil der Kampagne des Tramwaytags 2016 werden: Foto hochladen und schon war dieses mit dem Satz „Tramwaytag 2016 – Der Tag gehört…“ betitelt auf allen digitalen U-Bahnhof-Screens der Gewista zu sehen. Digital-out-of-Home Ihren Höhepunkt erreichte die Kampagne am Tramwaytag, Mobiles Zielgruppen-Targeting WIEN. Goldbach Audience Austria kooperiert ab sofort mit geolad, einem österreichischen Technologieanbieter für hochpräzises Targeting auf mobilen Endgeräten. Die geolad-Technologie basiert auf verifizierten Daten von Telekomkunden und liefert erstmals 100% valide Targetingmöglichkeiten für mobile Werbekampagnen. Die Privatsphäre mobiler User wird dabei durch völlige Anonymisierung, Kategorisierung und Verschlüsselung geschützt. Mehr Qualität Goldbach Audience wiederum greift innerhalb des Goldbach Mobile Networks auf eben diese Daten zurück und kann seinen Werbekunden somit qualitativ hochwertige Zielgruppenansprache ohne Streuverluste bie- ten. Gestartet wird mit soziodemografischem Targeting auf ausgewählten mobilen Portalen mit großflächigen Werbeformaten, die für die entsprechende Aufmerksamkeit bei den mobilen Nutzern sorgen. „Die Qualität des Werbekontaktes am Smartphone steigt damit enorm“, erklärt sich Georg Klauda, Managing Director bei Goldbach Audience Austria. (red) © Goldbach Audience Zusammen mit geolad wird Smart Targeting im Goldbach Mobile Network möglich. Mobile Marketing bei Drei. Nutzen Sie Ihre Vorteile: • • • • • • Hohe Reichweiten Zielgenaues Targeting Aktive, trendsetzende Zielgruppe Direkter Rückkanal Aufmerksamkeitsstark Hochwirksame Rich Media Formate 8,7 Mio Visits pro Monat* 1,4 Mio Unique Clients pro Monat* Werben Sie zeitgemäß im mobilen Netzwerk von Drei. Haben Sie eine moderne Marke? Dann sollten Sie diese auch adäquat bewerben. Sprechen Sie Ihre Kunden crossmedial online, über Smartphones und Tablets an. Anytime, anyplace, always on. Details dazu erhalten Sie auf www.mobile-marketing.at oder per Mail an [email protected] * Quelle: ÖWA Jänner 2016 3MobileMarketing_Medianet_216x288_06_16.indd 1 6/29/2016 11:30:53 AM 44 Mobile, Social & new Media © LimeSoda/Adrian Red Freitag, 23. September 2016 medianet.at Führungstrio Bernd Pfeiffer, Philipp Pfaller und Klaus Feiler leiten LimeSoda. Nichts für Langweiler LimeSoda sagt faden 0815-Einladungen den Kampf an. Die größte Herausforderung: die eigene Weihnachtseinladung vom Vorjahr toppen. ••• Von Nataša Nikolic WIEN. Man kennt LimeSoda vor allem als „die mit den lustigen Videos“. Jahr für Jahr bemüht sich die Agentur, ihre Kreativität vom Vorjahr zu übertreffen und sich etwas Neues, noch Originelleres einfallen zu lassen. „Irgendwann sind wir auf der xten Firmenweihnachtsfeier gestanden und haben uns die spannende Rede der Geschäftsführung angehört, bis das erlösende ,Das Buffet ist eröffnet‘ gefallen ist. Da haben wir uns geschworen, dass das bei uns nicht so sein wird“, erzählt Social Media-Leiter und Partner Bernd Pfeiffer. Dabei jeder Kampagne auch hier der Schlüssel zum Erfolg, glaubt Pfeiffer. „Weihnachten lässt sich ja, dank Kalender, recht gut vorhersehen, und so versuchen wir jedes Jahr vor der Sommerpause ein Thema festzulegen, um dann – in einem weiteren Schritt – eine Videoidee auszuarbeiten“. setzt die Agentur von Anfang an auf das Video als zentrales Element. „Wir haben uns bewusst für Videos als Format entschieden, weil der Videodreh selbst für das Team eine willkommene Abwechslung darstellt.“ Timing ist der Schlüssel Außerdem würden Videos z.B. auf YouTube, wenn sie gut optimiert sind, über die Jahre weiterhin Views und Sichtkontakte generieren, so Pfeiffer, für den es weniger um das Medium, als um die Idee geht. „Auch ein einfaches E-Mail kann reichen, wenn der Inhalt passt.“ In jedem Fall sei eine frühe Planung wie bei Aufgeben ist keine Option „Für uns ist unsere Weihnachtseinladung auch eine Art Teambuilding. Das ganze Team diskutiert eigentlich schon bereits auf der Weihnachtsfeier, was man nächstes Jahr machen könnte. Traditionell kommen wir dann auch immer in die ‚Wir machen Krieg der sterne Kult-Einladung Obwohl Star Wars nicht gerade zu den beliebtesten Filmreihen der Agentur LimeSoda gehörte, drehte sich bei der Weihnachtsfeier 2015 alles um die Kultsaga von George Lucas. Die Idee wurde von allen angenommen, die Inszenierung konnte starten. Neonlichter, laute und pochende elektronische Beats, Laserbeams und nahezu OriginalKostüme der Stormtrooper, Darth Vader und ein paar seiner Offiziere der 501st Legion, in Verbindung mit einer ausgeklügelten Choreo- grafie, brachten nicht nur das Gschwandner, sondern auch die Herzen der Zuschauer zum Beben. Na, ob man das 2016 toppen kann? Man darf gespannt sein. © LimeSoda The Lime Awakens dieses Jahr nichts‘-Phase.“ Für die Agentur ist das laut Pfeiffer eine jedes Jahr wiederkehrende Strapaze, ein neues Thema und Video zu produzieren – eine, die es aber „auf jeden Fall wert“ ist. Dadurch, dass jedes Teammitglied einen Part übernimmt, fördert das den Zusammenhalt innerhalb des Unternehmens und „bringt den Arbeitnehmer auch näher an den Brand der Agentur“, glaubt Pfeiffer. Was die kreativen Köpfe für heuer geplant haben, würde Pfeiffer gern verraten – einziges Problem: „Wir wissen es noch nicht.“ Na zur Not gibt es ja noch die 0815-Weihnachtskarten … medianet.at 23. September 2016 Mobile, Social & new Media 45 © JMC Sichtbare Erfolge in der PR … JMC-Chef Josef Mantl ist – auch – Wahlkämpfer für Hillary Clinton. Auch Wahl macht mobil Digital Campaigning statt Bühne im Bierzelt: Experte Josef Mantl erzählt. WIEN.Während das Rennen zwischen Alexander van der Bellen und Norbert Hofer derzeit zur „Klebensfrage“ mutiert und der Wahltermin nun in der Vorweihnachtszeit stattfindet, pickt der 8. November 2016 unverrückbar als großer Tag der Entscheidung in den USA. Dies- und jenseits des Atlantiks ist die Bevölkerung in zwei Lager gespalten wie nie zuvor. Dennoch könnten die Wahlkämpfe nicht unterschiedlicher sein: Hofer und Van der Bellen bewegen sich zwischen klassischen Plakatkampagnen und Bierzelt-Auftritten – in den Vereinigten Staaten dominieren im Wahlkampf von Hillary Clinton und Donald Trump Campaigning, Grassroots-Bewegungen, Fundraising und digitale Strategien den Weg ins Präsidentenamt. Längst werden Wahlen auch mobil mitentschieden. Wie es bei US-Wahlkämpfen wirklich zugeht, berichtet heute beim Business Breakfast der USHandelskammer auf Einladung von AmCham Austria-Präsident und Hilton Country General Manager Norbert B. Lessing ein Experte, der ganz nah am Ge- schehen steht: Josef Mantl ist Kommunikationsunternehmer, Experte für Community-Building, Jurist und Publizist – und u.a. auch Wahlkämpfer für Hillary Clinton. In seiner Keynote zeigt er auf, wohin sich die Trends der Wählermobilisierung bewegen. Smartes Shopping Mantl gibt auch Einblick in sein neues Buch „I connect – Netzwerk Erfolg. Jeder kann netzwerken. Und jeder kann gewinnen“, das am 29. September der Öffentlichkeit vorgestellt werden wird. Er gründete 2009 die Kommunikationsagentur JMC mit Schwerpunkt auf Strategie, Kampagnen, Eventmanagement und Digital Media. Seit 2012 veranstaltet er den Mobile Marketing Innovation Day. In der aktuellen Präsidentschaftskampagne ist Mantl in die Aktivierung der „Democrats Abroad“ in Europa sowie Start-up- und Creative Industries-Zielgruppen in New York City, Boston und New Hampshire als Teil des „Team Pacheco for Hillary“ involviert. (sb) 46 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Catch me if you can! United Internet Media hat sich in seinen neuesten Studien und Kampagnen Storytelling und der Multi-Screen-Welt verschrieben. Rasche Veränderungen In der Studie „Catch Me If You Can! 2.0“ untersucht United Internet Media die Parallelnutzung von Medien und der neuen Multi-Screen-Welt. Die erste Ausgabe der Studie wurde bereits 2013 durchgeführt. Aufgrund der raschen Veränderungen und Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet war eine Überprüfung der damaligen Ergebnisse notwendig. Befragt wurden 1.005 Onliner im Alter zwischen 14 und 59 Jahren im Online-Access-Panel. Beauftragt wurde hierfür d.core, die Münchner Forschungs- und Beratungsagentur für Medien, die zuvor den ersten Teil der „Catch Me If You Can!”- Studienreihe durchführte. „Das StudienUpdate ,Catch Me If You Can! 2.0‘ bildet die neuen Nutzungsmuster und Motivationen ab. Mit unseren Daten können wir konkrete Handlungsempfehlungen für die Kommunikationsstrategie und die Mediaplanung abgeben“, so Giese. Studie In „Catch Me If You Can! 2.0“ analysiert United Internet Media die Parallelnutzung von Medien und bietet laut GF Rasmus Giese (Bild unten) konkrete Handlungsempfehlungen für die Mediaplanung. © UIM/Fred-Willenbrock.de WIEN. Über die Hälfte der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren ist heute im mobilen Internet unterwegs, so die Arbeitsgemeinschaft OnlineForschung (AGOF). Das sind knapp 38 Mio. Menschen – 2013 waren es noch 27 Mio. Mittlerweile besitzt mehr als jeder zweite Österreicher ein Smartphone, mit dem er oder sie zumindest hin und wieder im Internet surft. Tablets, Net- und Notebooks und PC gehören zur Standardausrüstung, Smartwatches sind noch vergleichsweise gering verbreitet, „doch in ein paar Jahren werden auch diese Geräte zum festen Bestandteil des digitalen Konsums gehören“, glaubt Rasmus Giese, Managing Director von United Internet Media. Dass sich das Marketing an diese Nutzungsgewohnheiten anpassen muss, liegt wohl auf der Hand. © Panthermedia.net/Alphaspirit ••• Von Nataša Nikolic Aufmerksamkeit: das A und O Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehört u.a., dass der Multi-Screen-Anteil in der Mediennutzung auf knapp 90% gestiegen ist und Frauen und Ältere dabei sichtbar nachgezogen haben. Außerdem kam man zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der Multi Screener Heavy-Multi-Screener sind. Das bedeutet, sie nutzen (mehrmals) täglich mindestens zwei Geräte gleichzeitig, und dabei löst die Gerätekombination TV & Smartphone TV & Laptop in der Spitzenposition ab. E-Mail-Aktivitäten sind und bleiben zentraler Einstiegspunkt im Internet für Multi-Screen-Situationen. Die Inhalte, die die User in MultiScreen-Situationen nutzen, sind zunehmend voneinander unabhängig. Und die Aufmerksamkeit des Nutzers bestimmt jeweils den First Screen und das Aber flott! Die digitalen Nutzungs gewohnheiten ändern sich rasend schnell – Marketing muss sich daran anpassen. noch stärker als zuvor. Das Fazit von United Internet Media lautet daher: „Mit einer ganzheitlichen Online- und TV-Planung, die die verteilte Aufmerksamkeit und die spezifischen Aktivitäten der Zielgruppe berücksichtigt, können zusätzliche Wirkungspotenziale erschlossen werden. Dies gelingt durch inhaltlich, aber auch zeitlich synchronisierte medianet.at 23. September 2016 Mobile, Social & new Media 47 … brauchen ein solides Fundament. Multi-Screen kann punkten Kürzlich konnte diese Strategie bei der Umsetzung einer gezielt ausgestreuten Multi-ScreenKampagne für die Marke Scholl von RB (Reckitt Benckiser) in Zusammenarbeit mit der Mediaagentur Plan.Net Media ausprobiert werden. Die Kampagne buhlte um die Aufmerksamkeit von Frauen zwischen 20 und 39 Jahren mit einer zeitlich abgestimmte Ausspielung der Online-Werbemittel parallel zur TV-Kampagne. Eine Werbewirkungsstudie bestätigt, dass die Kampagne ihr Ziel erreicht hat: Fast jede dritte Befragte kannte das neue Produkt kurz nach dem Launch. „Die Werbewirkungsstudie mit Scholl zeigt klar, dass wir mit der Kombination aus TVSynchronisierung und TGP-Targeting die TV-Kampagne deutlich aufwerten konnten“, sagt Giese. How to tell a story Ein weiterer Fokus von United Internet Media liegt auf dem Storytelling und der Möglichkeit, Geschichten crossmedial zu erzählen. Bei Durchsicht der Studie „Digital Dialog Insights 2016“ wird schnell klar, dass Storytelling nicht länger nur ein Thema für Content Marketing und PR ist. Die Studie bestätigt, dass in der Branche zwar bereits ein akzeptables Verständnis für Storytelling besteht, jedoch ha- Rasmus Giese GF United Internet Media pert es an der Umsetzung. Derzeit werden Storytelling-Strategien und -Taktiken vor allem bei der Emotionalisierung von Unternehmens-Storys sowie bei Kampagnen mit Influencern und Nutzern eingesetzt. Eine ausdifferenzierte, über mehrere Kurzformate und Bildschirme hinweg erzählte Geschichte sehen die Experten aktuell bei den meisten Werbetreibenden noch als Zukunftsmusik, zieht United Internet Media Bilanz. Cross-Device-Storytelling Im Rahmen der Studie wurden rund 100 Experten sowie 600 Konsumenten auf web.de und gmx befragt. Den Experten zufolge bieten hochwertige native Integrationen wie Themen-Specials, Newsletter, Kooperationen sowie In-Streamund In-Page-Video-Ads die höchste Leistungsfähigkeit für das Storytelling; gefolgt werden sie von Blockbuster-Formaten wie In-Feed-Ads (Facebook, E-Mail Inbox Ads) und Search. Insbesondere in den Bereichen Multi-Screen-Optimierung, Programmatic Advertising sowie Bestandskunden-Targeting existiert nach Ansicht der befragten Experten eine Diskrepanz zwischen Leistungsfähigkeit und Einsatz des Storytellings. Erste Wirkungsnachweise für das Cross-Device-Storytelling gibt es bereits: Sowohl die Awareness als auch die Warenkorbanteile lassen sich durch mehrstufige Kampagnen steigern. derstroebel.at · Nicolás Aznárez / carolineseidler.com Mehrfachkontakte unter Einsatz von Multi-Screen-Werbemitteln und unter Berücksichtigung einer angepassten Kampagnenkreation. Dadurch werden Touchpoints mit den Nutzern geschaffen und die Chancen auf eine intensive Auseinandersetzung mit dem beworbenen Produkt erhöht.“ Dadurch würde eine festere Bindung zwischen Konsument und Marke entstehen – und damit auch eine nachhaltigere Loyalität. Der Umgang mit Medien verändert sich stetig – vor allem hinsichtlich des Paralleleinsatzes von Bildschirmen, der Multi-Screen- Nutzung. Messen Sie uns an Ihren Erfolgen. Von guter Öffentlichkeitsarbeit sieht man nur das Ergebnis. Hinter jedem messbaren Erfolg stecken jedoch immer strategische Planung und kontinuierliche Kommunikationsarbeit. Mehr fundierte Informationen unter: www.skills.at @skills_pr /theskillsgroup The Skills Group GmbH [email protected] · + 43 - 1 - 505 26 25 An affiliate of FleishmanHillard International Communications 48 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Wandel ist digital WIEN. Sämtliche Kampagnen und Projekte im Jahr 2016 hat die Kommunikationsagentur kraftwerk unter anderem mobil, in social und mittels new media (digital) umgesetzt. Auch die Kunden, so die Agentur, werden immer mutiger und setzen – auch dank umfassender Beratung von kraftwerk – immer häufiger auf innovative Konzepte und Umsetzungen. Dem Wunsch nach Wissensvorsprung der Kunden trägt kraftwerk mit einer eigens gegründeten Tochtergesellschaft „kraftwerk consulting“ Rechnung. „kraftwerk bietet 26 Jahre Kernkompetenz und Vorreiterrolle in der digitalen Kommunikation. Auch bei der Digitalisierung von Unternehmensprozessen oder ganzen Geschäftsfeldern haben wir bereits umfassende Erfahrung gesammelt. Dieses Wissen wollen wir unseren Kunden gebündelt zur Verfügung stellen“, so kraftwerk-Chef Heimo Hammer. Neue Eventformate Neben interner Brainpower setzt kraftwerk auch verstärkt auf den Austausch mit externen Experten in neuen Eventformaten. So wurde heuer die Veranstaltungsreihe „Digital oder nix“ ins Lebens gerufen; hier tauschen sich Kunden und Experten zum Thema Digital Change aus. Echte Stories und praktische Erfahrungen bringen neue Ideen und empowern innovative Projekte auf allen Seiten. Als Partner der TEDx zum Thema #disrupt you holt kraftwerk auch internationale Innovatoren und Ideen nach Österreich. Mit dem Innovationskongress sorgt kraftwerk für den Nachschub an innovativen Ideen und vernetzt Studenten mit Experten. Das Ziel: disruptive Geschäftsideen und frische Lösungen. Eine weitere kraftwerk-eigene Großveranstaltung, „Digital © kraftwerk/Daniel Zawarczynski Die Kommunikationsagentur kraftwerk forciert Projekte im Digitalbereich und startet eine Initiative zum Digital Change. Impulsgeber „Digitalisierung ist der Wachstumstreiber Nummer 1 in der Wirtschaft“, weiß kraftwerk-Chef Heimo Hammer. 1990 Agenturglück 1990 gründete Heimo Hammer kraftwerk, zunächst als Spin-off der Wirtschafts universität. Change“, wurde im Sommer mit dem Thema „Innovation und Internationalisierung“ mit 200 Teilnehmern und sechs Impulsreferaten, unter anderem von Außenminister Sebastian Kurz und dem Rektor der FH Kärnten, Peter Granig, eröffnet. Kunden und Unternehmen holten sich Inspirationen und Lösungsansätze für die Herausforderung bei der Digitalisierung von Unternehmensprozessen. Dabei stellte der Event vor allem die Lust auf I nnovation und die Chancen neuer Ideen in den Vordergrund. Neue Ideen und Lösungen „Digitalisierung ist der Wachstumstreiber Nummer 1 in der Wirtschaft. Der digitale Wandel ist gekommen, um zu bleiben. Mit neuen Eventformaten forcieren wir den Austausch zwischen Agentur, Kunden und Experten. So werden neue Ideen und Lösungen entwickelt und wir stel- kraftwerk bietet 26 Jahre Kernkompetenz und Vorreiterrolle in der digitalen Kommunikation. len sicher, dass unsere Kunden beim Digital Change ganz vorn dabei sind“, ist Hammer überzeugt. Gleich mehrfach bewies kraftwerk praktische Innovationskraft im Bereich Virtual Reality: 3D in Echtzeit ist für Kunden von kraftwerk mehr als eine Spielerei. In den Bereichen Container, Licht und Energie wurde echter Mehrwert für Kunden geschaffen, so Hammer. (red) Find out more: mediacom.at 50 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at -Mobile Austria. „Mit diesem T Unsinn hat T-Mobile als Erster vor zwei Jahren gebrochen. Alle treuen Kunden erhalten seither dieselben günstigen Angebote, mit denen wir neue Kunden werben. Darum feiern wir auch ‚Helmut den Ersten‘, unseren Kunden der ersten Stunde, als Symbol der Loyalität“, erklärt Bierwirth. © T-Mobile Kunde der ersten Stunde Die Kampagne „Loyal ≠ egal“ (Loyal ist nicht egal) startete im Juli. Dabei konnte bestehende wie neue Kunden von Angeboten profitieren – was nicht bei allen Anbietern selbstverständlich ist. „Treuen Kunden mindestens ebenso gute Angebote zu machen wie neuen Kunden, ist einer der wichtigsten Eckpunkte unseres Wie-Ich-Will-Prinzips“, sagt dazu Maria Zesch, CCO T-Mobile Austria. „Besonders gewürdigt werden neben Helmut K., der zusätzlich zu seinem Denkmal ein neues Smartphone seiner Wahl erhalten hat, auch alle Kunden, die ohne Unterbrechung seit 1996 mit der 0676-Vorwahl von T-Mobile unterwegs sind; sie erhalten ein „Magenta“-Dankeschön für ihre 20-jährige Treue. Am Denkmal für Helmut den Ersten sind außerdem noch die Namen einiger anderer treuer Kunden der ersten Stunde eingraviert. (nn) Helmut der Erste: Helmut K. ist seit 1996 treuer T-Mobile Kunde und wurde dafür mit einem Denkmal geehrt. Loyal ist nicht egal! Mobilfunker T-Mobile feiert seinen 20er und setzt seinem treuesten Kunden ein Denkmal. Vice erzählt dessen Geschichte. WIEN. Zu seinem 20-jährigen Jubiläum feiert T-Mobile Aus tria die Loyalität seiner Kunden. Dabei wurde einem von ihnen eine ganz besondere Ehre zu Teil – dem Loyalsten, der dem Mobilfunkanbieter seit 6. August 1996 ohne Unterbrechung treu ist: In der Storytelling-Kampagne für T-Mobile erzählt Vice auf wieich-will.at die Geschichte dieses dienstältesten Kunden und setzt ihm buchstäblich ein Denkmal. Mit einer lebensgroßen Statue in 3D-Druck wird das 20-jährige Kundenjubiläum von Helmut K. – „Helmut der Erste“ – gefeiert. Der 73-jährige gehörte zu den ersten Kunden, die im GSM-Netz des zur Gründung unter Ö-Call fungierenden ersten privaten Mobilfunkers in Österreich als „friendly customer“ telefonieren konnte. Der kommerzielle Betrieb unter der Marke max.mobil wurde im Oktober 1996 eröffnet. Seit 2004 ist das Unternehmen unter dem internationalen Markennamen T-Mobile Austria bekannt. „Es sollte selbstverständlich sein, dass treue Kunden das Fundament unseres Geschäfts sind. Aber die gesamte Mobilfunkbranche hat eine verrückte Dynamik entwickelt und neue Kunden mit immer günstigeren Angeboten überhäuft, während treue Kunden vernachlässigt wurden“, sagt Andreas Bierwirth, CEO ServusTV sucht nach den Wurzeln WALS-HIMMELREICH. ServusTV hat eine neue Kampagne, deren Claim „Unseren Wurzeln auf der Spur“ schon erahnen lässt, worum es geht. Im Mittelpunkt steht das im April 2016 erfolgreich gelaunchte Freitagabend-Format „Heimatleuchten“, das ab sofort mit Plakaten, Print-Inseraten, Online-Bewegtbild, Mobile sowie Infoscreens beworben wird. Die nationale Werbekampagne zeigt auf emotionale Weise, wofür „Heimatleuchten“ steht – nämlich unsere Heimat, Menschen und ihre Geschichten. Für die Kreativumsetzung ist die Agentur Kastner & Partner verantwortlich. Werbeaufgebot Neben Anzeigen-Schaltungen in den reichweitenstärksten Printmedien des Landes werden Anzeigen-Sujets auch in PrintTiteln des Red Bull Media House erscheinen. Redaktionell ist die Steiermark ein Schwerpunktthema: von Reportagen in den Print- und Online-Angeboten der Magazine Servus in Stadt & Land und Bergwelten bis hin zu einem 180-seitigen Bildband „Steiermark – Das Land in seiner vollen Breite“ des Servus-BuchVerlags. (red) © ServusTV Neue Kampagne mit dem Claim „Unseren Wurzeln auf der Spur“. medianet.at Freitag, 23. September 2016 Mobile, Social & new Media 51 Digitale Gutscheine willhaben setzt auf Native Couponing und erweitert um das Angebot „willhaben Aktionen“. Motor und Essen & Trinken bzw. Bildung – an Bord. Das willhaben Gutschein- Angebot wird in den nächsten Monaten stark ausgebaut, erklärt Jochen Schneeberger, Leiter der Digital AdvertisingAbteilung von willhaben. „Ein logischer Schritt für uns“ „Native Couponing ist ein weiterer, logischer Schritt für uns, Angebote von Unternehmen mit kaufaffinen Usern zusammenzuführen. Mit ‚willhaben Aktionen‘ kombinieren wir Performanceund impulsgebendes Content Marketing. Dank der hohen Reichweite der willhaben App stoßen wir auf ein reges Inter- Impulsgeber Jochen Schneeberger von willhaben ist überzeugt, dass „willhaben Aktionen“ auf reges Interesse am Werbemarkt stoßen wird. © willhaben.at WIEN. Der Online-Marktplatz willhaben erweitert sein Angebot mit dem Native Couponing Dienst „willhaben Aktionen“. Viele Aktionen und Vorteile sind ab sofort in der willhaben App abrufbar. Die mobilen Gutscheine können je nach Anbieter am Point of Sale bzw. im Online-Shop der teilnehmenden Unternehmen eingelöst werden. Die App-Nutzer haben die Möglichkeit, Gutscheine zu speichern und bis zum jeweiligen Gültigkeitsdatum einzulösen. Zum Start der Aktionen sind unterschiedliche Anbieter aus zehn Kategorien – von Möbel & Einrichtung über Elektronik, Auto & esse am Werbemarkt. Das erste Feedback der werbetreibenden Unternehmen ist ausgesprochen positiv“, so Schneeberger. willhaben.at zählt mit 6,8 Mio. 199 x 136 Unique Clients und 1,4 Mrd. Seitenaufrufen (Page Impressions) pro Monat (Stand: März 2016) zu den reichweitenstärksten Internet-Diensten Österreichs. (red) 91 % DER ONLINER SIND MULTISCREENER! * Buchen Sie Ihre wirkungsstarke Multi-Screen-Kampagne auf GMX. Note 1,68 Platz 2 von 29 2016 R Überragende Datenqualität R Aufmerksamkeitsstarke Multi-Screen-Formate R Einzigartige, geräteübergreifende Zielgruppenansprache * UIM/MindTake Multi-Screen-Nutzungsstudie 2016 DE200034000047_UIM551_MultiScreen_GMX_DE_199x136_39L.indd 1 www.united-internet-media.at 30.08.16 16:50 52 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Hochwertige Werbe mittel sind ein mächtiger Hebel, um die Werbewirkung im mobilen Bereich weiter zu optimieren. © BVDW Jeannine Klar OVK zu 248 Werbemitteln in einer Benchmarkanalyse ausgewertet. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Brandingkampagnen und deutliche Produktdarstellungen besser verstanden werden und eher in Erinnerung blieben als rein klickbasierte Online-Werbung. Auch die Abbildung von Personen in Creatives würde den Erfolg des Werbemittels steigern. Rund 200 Teilnehmer lauschten den Vorträgen beim fünften Online Ad Summit in Köln am Vortag der dmexco. Die Macht der Ads Wie geht gute Online-Werbung? Die Antwort gibt der Online Ad Summit: emotional, hochwertig & unkompliziert. ••• Von Nataša Nikolic KÖLN. Der fünfte Online Ad Summit lockte Mitte September rund 200 Teilnehmer nach Köln. Am Vortag der Digitalmesse dmexco drehte sich alles um Online-Werbung. Unter dem Leitsatz „Clean Ads 2.0 – cleaner, safer (and) better!“ wurde darüber diskutiert, was es bedeuten kann, Online-Werbung sauber für alle Marktteilnehmer zu gestalten und gleichzeitig die Qualität und Akzeptanz der digitalen Werbung wieder zu erhöhen. Dazu stellte der Mobile Advertising Circle (MAC) des OVK (Online-Vermarkterkreis des Bundesverbands Digitale Wirtschaft) die Studie „Power auf Mobile Creation“ vor. Jeannine Klar, Leiterin der Unit Werbewirkung und Marktforschung im OVK, hob insbesondere die Bedeutung mobiler Werbefor- Weniger Komplexität Für OVK-Vorsitzenden Paul Mudter setzt qualitativ hochwertige Online-Werbung vor allem aber eine Komplexitätsreduktion voraus. „Online-Werbung ist inzwischen sehr komplex, die Auslieferungsketten sind so umfangreich wie nie. Das führt allerdings zu Unsicherheit bei den Beteiligten. Die Aufgabe aller Marktteilnehmer ist es, Standards für eine sichere Auslieferung mit sinkender Kom plexität zu finden“, sagt Mudter. men und ihre Eigenheiten in der Gestaltung und Auslieferung hervor. „Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass sich die Investition in gute mobile Kreation lohnt – wir brauchen noch viel mehr davon. Hochwertige Werbemittel sind ein mächtiger Hebel, um die Werbewirkung im mobilen Bereich weiter zu optimieren“, appelliert Klar an die Branche. Im Rahmen der Studie wurden 13.435 Bewertungen Be on top: Verlink mich, bitte! WIEN. Wie erhöht man die Bekanntheit seiner Website? Wenn es nach der Marketing-Agentur P8 geht, ist die Antwort simpel: Linkbuilding. Denn um die Qualität einer Webseite und somit den Wert für den User beurteilen zu können, greift Google auf einen der ältesten Maßstäbe zurück, die es gibt: die Empfehlungen anderer Menschen. Wenn man in der Schlange des 21. Jahrhun- derts ganz vorn stehen möchte, muss man dem SuchmaschinenAlgorithmus glaubwürdige Inhalte, untermauert durch entsprechend reizvolle Backlinks, bieten, erklärt P8-Geschäftsführer Georg Hofherr (Bild). Schummeln nicht erlaubt Wer nun denkt, dass es reicht, Links zu kaufen, irrt gewaltig. Denn Google bestraft jeden los- gelösten Linksetzer und wilden Tagger mit einem Platz in den hinteren Reihen. Gekaufte Links führen sehr oft zu Penalties. Es gehe darum, Links zu generieren, die als Empfehlung, als Hinweis zustandekommen, so Hofherr. Ein richtiger Schritt ist es, die reitweichenstärksten Blogger und Journalisten im jeweiligen Bereich zu finden und ihr Interesse zu wecken. (nn) © P8 P8 empfiehlt Linkbuilding, wenn man bei Google ganz vorn mitspielen will. Digitale Kommunikation mit #happyend www.sps-digital.com Geschichten, die zu Content werden. Relevant, interessant und aufregend. Vom ersten bis zum letzten Pixel, vom Konzept bis zur Conversion. Professionell und ohne Schnittstellenrisiko. Geschichten über Ihre Marke, das ist digitale Kommunikation im Marketing: immer mit #happyend. SPS MARKETING GmbH | Linz, Stuttgart | [email protected] | www.sps-digital.com | www.sps-marketing.com 54 Mobile, Social & new Media Freitag, 23. September 2016 medianet.at Tipp WIEN. Wer WhatsApp nicht aufgeben möchte, für Messenger wie Telegramm oder andere, kann den Nutzungsbestimmungen widersprechen. Schritt 1: WhatsApp öffnen und „Einstellungen“ aufrufen; daraufhin den Punkt „Account“ wählen. Nun erscheint der Punkt „Meine Account-Info teilen“ – hier das Häckchen ent fernen. (gs) Hintergrund Linien überschritten © Inge Prader Seine Daten schützen WhatsApp – Was gibt’s? CEO Friederike Müller-Wernhart: von Mindshare schreibt in ihrem Gastkommentar über den Messenger WhatsApp. Es ist der für uns alle wichtigste Dienst. Andernfalls würden wir uns alle aufregen. Gastkommentar ••• Von Friederike MüllerWernhart WIEN. WhatsApp darf meine und meiner Freunde Telefonnummer an Facebook weitergeben, weil sie es in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen angekündigt haben. Kein Interesse für Einzelne Wäre es nicht der für uns alle wichtigste Dienst, würden wir uns maßlos aufregen. Erfahrene User wissen jedoch, dass sie dem werblichen Datenaustausch widersprechen können, und profitieren im besten Fall von einer Verbesserung der Infrastruktur. Wir Werber hätten gern das freie Feld für Personal Targeting. Allerdings interessiert uns nicht die Einzelperson. Wir wollen niemanden stalken oder nach dem bereits erfolgten Kauf overRetargeten. Da aber auf WhatsApp ohnedies keine Werbung möglich ist, wird der Kontakt auf Facebook und Instagram dadurch verbessert. WhatsApp bleibt die neue SMS, und wir werden Flug buchungen, Lieferstatus und Terminerinnerungen zu schätzen wissen. Jedenfalls ist uns das lieber und erscheint uns das als verantwortungsvoller als das ungefragte Twittern unserer runtas- © APA/AFP/Yasuyoshi Cchiba BERLIN. Die deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat WhatsApp wegen der Weitergabe von Daten abgemahnt. Bis zum 21. September hat Face book nun die Möglichkeit, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Geschehe dies nicht, so ziehen die Verbraucherschützer eine Klage gegen die AGB in Erwägung. Besonders in der Kritik steht hierbei, dass die Nutzer versichern, zur Übermittlung von deren Adressbüchern von allen Kontakten das Einverständnis zu besitzen. Datenschützer halten diese Formulierung für unwirksam. So werden auch die Informationen von gänzlich unbeteiligten Kontakten an das Facebook-Unternehmen weitergegeben. (gs) tic-Aktivitäten mit dem genauen Lageplan unserer Strecke. Vor zwei Jahren hatte Facebook rund 22 Mrd. USD für den Messenger WhatsApp gezahlt. Versprach man damals, für die User der App würde sich nichts ändern, wissen wir heute, dass man doch Daten austauschen wird. medianet.at cover 55 Freitag, 23. September 2016 retail Interspar Die Hypermarktkette steigt groß ins Onlinebusiness ein 58 Studie Technologie ist im Handel der entscheidende Erfolgsfaktor 60 Edel-Gerät Ein Kochlöffel, geschnitzt aus WeinBarriquefässern 65 © Florentina Klampferer EIN KLICK ZUR RECHNUNG! © Billa/Christian Dusek www.editel.at Billa setzt Hausverstand ein und erfindet sich neu Die Billa-Vorstände Josef Siess (li.) und Robert Nagele bauen Supermärkte zu Servicezentralen um. 56 meinungsraum.at gibt uns mit nationalen und internationalen Studien optimale Tools, um unsere Marken bestens zu positionieren.“ Robert Weier, Direktor Marketing für Apollo in Deutschland und Pearle Österreich einfach näher dran. 74148_MR_MEDIANET_Pearle_97x78_ICv2.indd 1 schnell - flexibel - sauber unkompliziert - preisgünstig gestalten und verändern Auch über SMS, WLAN oder Bluetooth schaltbar. www.intertechno.at Das etwas andere Restaurant Michl´s Catering 1220 Wien, Dr.-Otto-Neurath-Gasse 1 Mobil: 0664-817 40 27, Mail: [email protected] www.michls.at Wir danken unseren Sponsoren und Spendern: +43 1 512 89 000 [email protected] Elektroinstallationen Michl‘s ist ein Betrieb von In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice. 22.08.16 13:34 56 Retail medianet.at © Billa/Christian Dusek Freitag, 23. September 2016 Billa kocht jetzt ein neues Süppchen Alles da! Die BillaVorstände Josef Siess (li.) und Robert Nagele definieren die Handelskette neu: als Rundumversorger für den Haushalt. Billa tauscht den Hausverstand aus und erfindet sich selbst in vielen Belangen neu – als Rundum-Haushaltsversorger. ••• Von Christian Novacek E in wirklich kluger Hausverstand muss sich mitunter neu erfinden. Das passiert aktuell bei Billa und damit das auf den ersten Blick erkennbar ist, hat er das Ge- schlecht gewechselt. Sie, also Frau Hausverstand, bereichert nun das Kluge um die Attribute Leichtigkeit, Nähe, Intuition, Achtsamkeit und Liebe zum Detail. Billa-Vorstand Josef Siess kommentiert die Abschaffung des 10 Jahre lang brav gedient habenden männlichen Pendants mit den Worten: „Es könnte sich lohnen, künftig öfter mal auf eine Frau zu hören!“ Ein Paradigmenwechsel Einhergehend mit der Neudefinition des Hausverstands wird sich Billa neu erfinden: „Wir haben vor zehn Jahren mit unserer Filial-Offensive eine Initiative gesetzt. Wir sind vom Lebensmittellogistiker zum Geschäft geworden, in dem Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität eine Rolle spielten“, sagt Siess. Heute sei es wieder so weit: Ein Paradigmenwechsel steht an. Der Konsument von heute will medianet.at Retail 57 Freitag, 23. September 2016 Natürlich werden wir mit unseren erweiterten Serviceangeboten verdienen. Wir sind Händler – ein Händler muss etwas verdienen. Josef Siess Billa-Vorstand Post laufen die Gespräche. In 135 von 1.050 Filialen soll bis Jahresende die Paketstation implementiert sein. Weiters: Billa als Bargeld to go-Station ist bereits Usus, neue Bankenservices zu übernehmen sei denkbar. Billa reloaded: Die Bausteine lIndividualisierung Der moderne Kunde verlangt größere Sortimente und immer mehr Möglichkeiten der Lebensmittelversorgung – vom Filialeinkauf über die Bestellung bis zur regelmäßigen Abo-Belieferung nach Hause. Billa baut in diesem Punkt auf knapp zwei Jahrzehnte Erfahrung im KundenclubSektor auf – und ist im Daten auswerten ganz nah an den Trends. lOnlinehandel Die Umsätze im Online-Geschäft haben sich von 2015 auf 2016 um 200% gesteigert, sollen im Jahr 2020 dem Erlös von rd. 30 Filialen entsprechen. Im 1. Hj 2017 eröffnet Billa ein Food Fullfillment Center in Wien, um von dort aus den Großraum Wien zu bliefern. „Morgen wollen wir der unangefochtene OnlineVersorger der heimischen Haushalte sein und neue Standards in der Branche setzen“, gibt VD Josef Siess die Richtung vor. lHaushaltsversorgung Im Sinne einer 360-GradVersorgung macht sich Billa neue Geschäftsfelder auf – jenseits der Grenzen des klassischen Einzelhandels; dazugehörige Tests, etwa im Paketservice, laufen bereits. lMitarbeiterpolitik Die neue Serviceorientierung Billas erfordert besser qualifizierte Mitarbeiter. Vergleichbar der Rewe in Deutschland, bekommen die österreichischen Marktmanager künftig mehr Verantwortung – und mehr Motivation mittels einer neuen Boni-Regelung. © Billa nicht nur gefüttert werden, er sehnt sich nach Rundumversorgung. Billa hält sie bereit: ab 2017, wo das neue Ladendesign mit neuen Tools in den Rollout geht. „Als wichtiger Nahversorger werden wir künftig im Sinne der 360-Grad-Versorgung sämtliche Bereiche der Haushaltsversorgung bedienen. Dabei wird es über die Grenzen des klassischen Lebensmitteleinzelhandels hinausgehen. Wir werden dementsprechend in Erwägung ziehen, unser Geschäftsfeld um zusätzliche Bereiche zu erweitern“, erläutert Siess die neue Schwerpunktsetzung. Der Billa ums Eck mutiert zum Billa im Zentrum mannigfacher Dienstleistungen. Etwa: Billa als Grünstromlieferant oder Billa als Paketstation – mit DHL dürfte es bereits konkrete Vereinbarungen geben, mit der Billa kommt näher Bestens etabliert ist bekanntlich der Onlineshop, der mittlerweile flächendeckend liefert, sprich: Es gibt keine Postleitzahl in Österreich, die ausgenommen wäre. Die beiden Billa-Vorstände Siess und Robert Nagele sprechen vom Nahversorger, der tatsächlich „nahe kommt“ – im positiven Sinn, für knapp 5 € in den Haushalt und mit seinen Dienstleistungen im stationären Geschäft. „Wir werden für diese zusätzlichen Serviceleistungen mehr Platz brauchen“, räumt Nagele ein. Derzeit seien 590 Quadratmeter durchschnitt- liche Verkaufsfläche zwar gut, aber bei Neueröffnungen sind 800 bis 1.000 Quadratmeter das Maß der Filiale. Vorausgesetzt, die Raumordnung lässt es zu. „Ansonsten werden die neuen Serviceleistungen auf Kosten des Non Food-Sortiments gehen“, sprechen die beiden BillaChefs eine Umstrukturierung an, die im Schnitt 30.000 € pro Filiale kosten wird. Egal, wie der neue Billa in 2017 ausschauen wird (das Geheimnis soll Ende Oktober gelüftet werden), Wohl und Wehe des Geschäfts steht und fällt mit den Mitarbeitern. Rewe hat das erkannt und rührt in diesem Belang kräftig um: „Wenn wir unseren Kunden künftig den besten Service bieten wollen, werden unsere Mitarbeiter mehr denn je eine wichtige Rolle spielen. Daher werden wir den Marktmanagern mehr Freiheiten geben“, erläutert Nagele und verweist in dem Kontext auf ein neues Bonussystem. In den Filialen der besonderen Art sollen letztlich die Mitarbeiter das neue Gesicht Billas mitprägen – ergo: „Bei der Mitarbeiterzufriedenheit machen wir damit einen wichtigen Schritt vorwärts“, sind sich Siess und Nagele einig. 58 RETAIL Freitag, 23. September 2016 medianet.at Ka gmahde Wiesn Interspar hat den „ersten Hype“ abgewartet und traut sich – „besser in Service und Sortiment“ – in die komplizierte Online-Welt hinein. WIEN. „Wir haben den ersten Hype im eCommerce bewusst abgewartet und uns weder durch die Konkurrenz noch von Legionen von IT-Beratern treiben lassen“, sagt Spar-Vorstand Gerhard Drexel anlässlich der Präsentation des Interspar Onlineshops in Wien. Man hätte aus den Fehlern der Mitbewerber gelernt und „in aller Stille“ in den letzten 18 Monaten ein Food Online-Konzept entwickelt, das „besser im Service und Sortiment“ ist als das, was es bereits am Markt gibt, prognostiziert Drexel. Erste Erfahrungen mit eCommerce machte Interspar vor 16 Jahren mit weinwelt.at; damals war der Händler ein Pionier, heute ist er letzter unter den Vollsortimentern, die sich in die Online-Welt hineinbegeben. Für Interspar Österreich- Geschäftsführer Markus Kaser sei aber einzig relevant, dass man rechtzeitig ist und es besser macht als alle anderen. „Wir begegnen dem Thema Food eCommerce in seiner vollen Ausprägung mit 20.000 Artikeln mit Demut und Respekt“, gesteht der Interspar Geschäftsführer. Weil, so Kaser weiter „wir wissen, es ist keine gemähte Wiese“. Der Interspar Onlineshop sei ein For- © Interspar/Markus Wache (2) ••• Von Nataša Nikolic Eingesackt Spar-Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel und Interspar Österreich-GF Markus Kaser mit Personal Shopper Julia. schungs- & Entwicklungsprojekt und „keine Money Making Machine“, betont auch Drexel. Wann sich die IT-Investitionen im zweistelligen Millionenbereich rentieren und welchen Anteil der Onlinehandel am Gesamtumsatz einnehmen werde, könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen. Abwarten, beobachten und den Ball flach halten, lautet hier das Motto. Bis Jahresende wollen die Spar- und Interspar-Chefs beobachten, wie sich das Onlinegeschäft in Wien und Wien Umgebung entwickelt und danach das Zustellgebiet erweitern. From special to general Store Das Besondere an dem Interspar-Onlineshop ist das 20.000 Artikel umfassende Sortiment, für das die gesamte Kühlkette bis vor die Haustür eingehalten wird. „Vom strategischen Ansatz her haben wir die volle Verschränkung zwischen Laden und Online“, erklärt Kaser. Spar eCommerce-Bereichsleiter Gün- Abholbox Künftig sollen die Abholboxen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten stehen; dort können Kunden von 10 bis 23 Uhr ihre Onlinebestellungen abholen. ter Kilian zeigt sich besonders auf die Nutzerfreundlichkeit des Onlineshops stolz. Dazu gehören u.a. der Smart Basket und Suchfunktionen, die dafür sorgen, dass sich Kunden im dichten Sortimentswald nicht verirren. Eine weitere Besonderheit ist, dass alle bestellten Artikel von einem Personal Shopper (vorerst nur) in den beiden Interspar-Märkten in der SCS und im Donauzentrum ausgesucht, zusammengetragen und schließlich ausgeliefert werden – ein eigenes Lager gibt es erst einmal nicht. Der Kunde kann seinen Einkauf prüfen und bei Nichtgefallen auch einzelne Artikel nicht annehmen. „Wir liefern in drei Klimazonen aus; das heißt, das Brot wird nicht in der Kühlung ausgeliefert, sondern in einem Ambientbereich, sodass es frisch ankommt“, sagt Kaser. Neben der Hauszustellung gibt es Abholboxen (ebenfalls mit drei Klimazonen), die im Freien stehen und aus denen Online-Kunden ihre Bestellungen abholen können. Eine der Herausforderungen beim Eintritt in den eCommerce war es, laut Kaser, die Mitarbeiter darauf vorzubereiten, den Neuankömmling nicht als Fremdkörper wahrzunehmen. „Der Online-Umsatz landet bei den Marktleitern im Gebiet. Es ist deren Umsatz und daher keine Konkurrenz, sondern eine zusätzliche Serviceleistung.“ 60 RETAIL Freitag, 23. September 2016 medianet.at Roboter für den Kunden Der Kunde ist nicht König, sondern Gott – so sollte die Devise lauten. Studienergebnisse zeigen, wie die Customer Experience im LEH optimiert werden kann. zu haben – auch hier ist Automatisierung das Stichwort. Eine voll automatisierte Warendisposition können indes erst 39% vorweisen – in Frankreich sind es 45 und in Großbritannien bei 46%. In Deutschland erfolgen 52% der Warendisposition manuell durch die Filiale (siehe Grafik). ••• Von Daniela Prugger BERLIN/WIEN. Der Lebensmittelhandel ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Nicht nur, dass digitale Giganten wie Amazon im selben Kundenpool wie die altbewährten Retailer fischen. Die steigenden Ansprüche vonseiten der Konsumenten hinsichtlich Preis, Qualität und Verfügbarkeit von Waren verdeutlichen den in der Branche vorherrschenden Optimierungsbedarf. Im Rahmen einer Umfrage von Censuswide im Auftrag von Blue Yonder wurden 750 Einzelhändler in den Ländern Großbritannien, USA, Deutschland und Frankreich nach aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Lösungsansätzen befragt; die Ergebnisse sind auch für österreichische Händler richtungsweisend. Aufs Bauchi hören 90% der befragten Händler gaben an, Probleme bei der Umsetzung von Kundenanforderungen zu haben und nannten als Grund, dass Entscheidungen innerhalb der Lieferkette nicht Einzelhändler dürfen Daten nicht länger als abstrakte Objekte betrachten, sondern vielmehr als Hebel, um bessere Margen und höhere Umsätze zu erzielen. Michael Feindt Blue Yonder schnell genug getroffen werden (28%). Dass sich die Anforderung „Schnelligkeit“ seit Omnichannel schwieriger erfüllen lässt, liegt auf der Hand. Doch es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass eben dieser Druck auf die Händler nachlassen wird. Ab in die digitale Welt Während Manager jahrelang damit zufrieden waren, bei Entscheidungen ihre eigene Erfahrung einzubringen, gelten heute Technologien als entscheidende Erfolgsfaktoren für den Erfolg von Unternehmen. Dennoch: laut Studie verlassen sich 48% auf ihr Bauchgefühl und manuelle Entscheidungen. Den Nutzen von Datenverfügbarkeit (86%), -analyse (68%) und Automatisierung (70%) haben die Befragten deshalb zwar erkannt, an der Umsetzung wird vielerorts aber erst gearbeitet. Datengesteuerte und automatisierte Prozesse unterstützen den LEH bei seinen täglichen Herausforderungen, weiß Michael Feindt, Gründer von Blue Yonder – vor allem hinsichtlich der „Warenverfügbarkeit und Preisgestaltung“. Für ein positives Kundenerlebnis müsse schließlich das Gleichgewicht zwischen Preis und Qualität, aber auch der Frische des Produktangebots stimmen – ein kritischer Punkt für 25% der Befragten. Sie sehen sich bei den Faktoren Frische und Umsetzung des Kundenkontakts hinter den Erwartungen. Gut aufgestellt glauben die Händler bei der Warendisposition zu sein: 61% gaben an, in den letzten zwei Jahren in die Optimierung der Warendisposition investiert Back to the Future Vor allem größere Einzelhändler mit mehr lagerhaltigen Artikeln, die verwaltet und wiederaufgestockt werden müssen, sollten das Problem längst erkannt haben; schließlich würde auch ein Großteil der Abfälle dann reduziert, wenn Waren nicht über den Bedarf hinaus bevorratet werden. Als Top-Technologie der Zukunft – um Lebensmittelabfälle zu vermeiden und die Zufriedenheit von Kunden sicherzustellen – nannten die Studienteilnehmer maschinelles Lernen, Robotertechnik und Virtuelle Realität. „Da Einzelhändler in der Vergangenheit ihre Entscheidungen vor allem manuell gefällt haben, waren die Zahl der Entscheidungen sowie deren Genauigkeit und Effizienz eingeschränkt. Automatisierte Entscheidungen richten sich hingegen täglich an den Geschäftszielen und Marktbedürfnissen aus“, so Feindt. medianet.at Freitag, 23. September 2016 Retail 61 Eröffnung der „Fissler Markenwelt“ © Klarna/Richard Tanzer Das größte Fissler Sortiment Österreichs! Holzmanngasse 1, 1210 Wien Donnerstag, 6.Oktober 2016 18:00-22:00 Uhr Jetzt kommt Santa Claus Wer seinen Onlineshop heute optimiert, profitiert im Weihnachtsgeschäft. WIEN. Der Sommer endet, und in ein, zwei Wochen tauchen im Supermarkt Lebkuchen & Co auf. Auch die ersten Weihnachtsdekorationen sind nicht mehr fern. Conclusio: Jetzt müssen die Onlineshops optimiert werden, um fürs Weihnachtsgeschäft, das im Internet im Oktober/November beginnt, gerüstet zu sein. Im Dezember wäre es jedenfalls zu spät. „Wir stellen immer wieder fest, dass Onlinehändler sich nicht rechtzeitig um die nötige Aktualisierung ihres Onlineshops kümmern“, sagt Christian Renk, Geschäftsführer der Klarna Austria GmbH, Europas führenden Zahlungsdienstleister für eCommerce (Bild). Er führt weiter aus: „Es wird immer wichtiger Trends frühzeitig zu erkennen, um dabei zu sein. Die Ansprüche der Konsumenten ändern sich laufend, ebenso die technischen Möglichkeiten.“ Eine aktuelle Erkenntnis unterfüttert seine Ansicht: Laut Studie der ECC Köln in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Handelsverband, Google Austria und der Österreichi- schen Post („Top Online-Shops in Österreich 2016“) verliert der, der nicht am neuesten Stand ist, Kunden. Optimierungspotenzial Besonders österreichische Online-Shops haben Optimierungspotenzial, und hier wiederum besonders in Bezug auf jene, die über ihr Smartphone einkaufen. „Unzufriedene Kunden kehren meist nicht wieder“, erläutert Renk. Konsumenten erwarten sich Schnelligkeit und Einfachheit – auch auf mobilen Geräten; die Einkäufe darüber steigen rasant an. „Das erhöht die Anforderungen an einen Onlineshop“, ergänzt Renk. Im mobilen Bereich habe der Kunde spezifische Erwartungen: Es muss nicht nur schnell gehen, sondern auch einfach, sicher und bequem. Darüber hinaus, sagt die ECC-Studie, muss man berücksichtigen, dass jeder dritte österreichische Online-Shopper sich über sein Smartphone nach bestimmten Produkten erkundigt. Die einfache Produktrecherche, z.B. durch eine gute Filterfunktion, ist unabdingbar. (red) Mit tollem Showprogramm: Gesang & Kulinarik 10 % Rabatt auf das gesamte Fissler-Sortiment Anmeldung unter [email protected] Hier ist Kochen zu Hause. WEnn GEnuss dEinE WElt ist, ist das dEin GuidE. Die PREMIUM GUIDES von Andrea Knura Willy Lehmann Sonder Süßes Thema genuss guide2016 Geheimtipps und Schmankerln — Über 1.000 Lebensmittelgeschäfte im Test — GRATIS DOWNLO AD App für Android und iOS Man muss nicht alles wissen. Man muss nur wissen, wo man nachschauen kann. Weitere Informationen & Bestellung unter www.genuss-guide.net www.genuss-guide.net 62 retail Freitag, 23. September 2016 medianet.at online wird stationär Amazon startet Handwerk-Store SEATTLE. Der Versandriese Amazon steigt in Europa ins Geschäft mit handgefertigten Produkten ein. Über einen neuen Store können Kunsthandwerker künftig selbstgemachte Waren anbieten und sich persönlich präsentieren; zum Start beteiligen sich gut 1.000 Kleinunternehmen. (APA) Bio-metzgerei © Spar Ritterschlag für Juffinger THIERSEE. Die Juffinger Bio-Metzgerei spielt in der Champions-League der Qualitätsbetriebe: Der Tiroler Familienbetrieb wurde mit Top-Ergebnissen in den überprüften Kategorien mit dem internationalen Qualitätssiegel IFS für Lebensmittelbetriebe ausgezeichnet. Die Zertifizierung „International Featured Standards“ (IFS) dient der einheitlichen Überprüfung der Lebensmittelsicherheit und des Qualitätsniveaus der Produzenten. Abgeprüft werden neben Qualität und Sicherheit auch Parameter wie Wirtschaftlichkeit und Verantwortung. „Die Prüfer waren äußerst anspruchsvoll“, erklärt Firmenchef Anton Juffinger. „Aber so soll es auch sein, denn die Zertifizierung muss ein klares Unterscheidungskriterium zu allen anderen Mit bewerbern sein.“ (nov) Spar bäckt viele Brötchen Interspar eröffnete in Kottingbrunn auf 14.000 Quadratmetern die modernste Backstube Europas. KOTTINGBRUNN. Nach rund einjähriger Bauzeit eröffnete Interspar diese Woche die modernste Bäckerei Europas in Kottingbrunn/NÖ. Rund 16,4 Mio. € investierte der Händler in den neuen Standort. Auf dem rund 14.000 m² großen Areal backen 50 Mitarbeiter auf 5.000 m² – vom Bäcker- und Konditormeister bis zum Lehrling – für die Interspar-Hypermärkte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Und zwar backen sie topmoderner Betrieb geschaffen, mit dem wir nicht nur österreichweit, sondern in ganz Europa neue Maßstäbe setzen“, dimensioniert Interspar-Chef Markus Kaser die Bau-Großtat. Deren gewichtige Details: Silos mit einem Fassungsvermögen von 60 t Mehl, acht Heißluft-Dreh öfen, einer eigenen Produktionsstraße für Krapfen und Gebäck sowie ein gemauerter, zehnetagiger Dampfbackofen mit Schamottsteinfeuerung. (nov) täglich bis zu 100 Sorten Brot, Gebäck und Mehlspeisen vom österreichischen Mehl weg. Flächendeckende Backstube Mithin nimmt Interspar für sich die Rolle des einzigen echten Bäckers im flächendeckenden österreichischen Lebensmittelhandel für sich in Anspruch. (In Tirol bäckt auch Regionalfilialist MPreis.) Bis zum Jahr 2021 sollen den 50 weitere 30 Arbeitsplätze folgen. „Wir haben hier einen Die Kasse klingelt schon Registrierkassenpflicht zeitigt erste Geldstrafen. WIEN. Bei der seit Mai geltenden Registrierkassenpflicht für Unternehmen ab einem Jahresumsatz von 15.000 € kommen die ersten Geldstrafen für Säumige. „Aufgrund der kurzen Gültigkeitsdauer der Registrierkassenpflicht liegen noch keine Gesamtzahlen vor“, verlautet aus dem Finanzministerium. „Aus den Prüfungen geht jedoch hervor, dass in den überwiegen- den Fällen die Registrierkassenpflicht eingehalten wird.“ Bei den Kontrollen ist laut Ministerium bei „vielen Betrieben die Anwendung der neuen Bestimmungen festgestellt“ worden. „Bei nicht korrekter Anwendung wurden Strafen ausgesprochen.“ Die Auswahl der Kontrollen erfolgte auf Basis von Risikoanalysen, ohne dabei eine Branche auszulassen. (APA) © APA/Roland Schlager © Juffinger Bio-Metzgerei Markus Kaser, Gerhard Drexel, Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki. Bald ist Kundengeschenkzeit: Höpler lässt es „wein“achten Ausgezeichnete Weine für Mitarbeiter und Kunden: Das Weingut Höpler verschickt Ihre B2B-Weihnachtspackerl. BREITENBRUNN. In den Höpler schen Weinbergen ist die Lese in vollem Gange – was demnächst im Keller am Neusiedler See he ranreift, wird künftig so manche Festtafel bereichern. „Wir erwar ten hervorragende Qualitäten – trotz des herausfordernden Jahr gangs 2016“, so der Winzerchef, der mit seinen roten und weißen Tropfen in schöner Regelmäßig keit Preise heimholt. Christof Höpler Weingut Höpler Winzer Christof Höpler am Montag bei der Lese des Pinot Noir, Lage Rosenberg. punkten: Sein Pinot Blanc wur de in den SALON Österreich 2016 aufgenommen. Ebenfalls mehrmals am Siegertreppchen: der Blaufränkisch Kirchberg 2007 und besonders auch der Cuvée K7 2012. Der ausgezeichnete Ruf eilt dem Burgenländer voraus. Die Weine sind längst Exportschla ger; mittlerweile werden 70% der Gesamtproduktion in den USA, in den Niederlanden und im UK kon sumiert, der Rest wird hierzulande eingeschenkt – oder liegt schon demnächst unterm Christbaum. Vinophile Pakete Zum Jahresausklang lässt es Höpler heuer ganz besonders „wein“achten. Und nimmt den Firmen Geschenksuche und Pa Weihnachtliche Geschenkspakete Geschenkspaket „Christkind“ • Blaufränkisch Kirchberg 2007 (93 Punkte A la Carte) • K7 2012 (GOLD awc Vienna) • Pinot Blanc 2015 (SALON Österreich) € 53,50 Geschenkspaket „Santa Claus“ • Blaufränkisch 2013 (GOLD awc Vienna) • K7 2012 (GOLD awc Vienna) • Chardonnay 2015 € 39,10 Geschenkspaket „La Befana“ • Zweigelt 2013 • Blaufränkisch 2013 (GOLD awc Vienna) • Pinot Blanc 2015 (SALON Österreich) € 33,70 ckerlmachen ab. Fein abgestimmte Geschenkspakete für Firmenkun den und Mitarbeiter sind neben Individualwünschen im Programm. Geliefert wird an den Auftrag geber oder gleich direkt an den Be schenkten. „Weihnachten kommt schneller als Sie denken. Mit unse ren Packerln denken Ihre Kunden mit Genuss an Sie“, schmunzelt Höpler. Alle Pakete: • Frei Haus • An Besteller oder Beschenkte • Als Geschenk verpackt • Weltweit prämierte Weine • Gern auch individuelle Kombinationen JETZT das Christkind für Ihre Kunden und Mitarbeiter kontaktieren! Weingut Höpler Heideweg 1, 7091 Breitenbrunn Mail: [email protected] Tel: +43 2683 23907-0 www.hoepler.at, www.weinraeume.at www.facebook.com/hoepler PROMOTION Alle Jahre wieder: Zur Weinlesezeit ist es höchste Zeit, dem Christkind zu schreiben! ©Höpler (2) Ausgezeichnete Geschenke Zuletzt konnte Christof Höpler mit der Ernte aus dem Vorjahr 64 RETAIL Freitag, 23. September 2016 Vöslauer packt das Übernahmen I Vögele hat sich ausgeflogen Der Marktführer bei Mineralwasser reüssiert im launigen Sommer und packt sein Wasser mittlerweile gern in Glas. PFÄFFIKON. Sollte der italienische Modekonzern OVS wie geplant Charles Vögele übernehmen können, wird der Name Charles Vögele verschwinden. Die Umbenennung und die Umgestaltung der Geschäfte soll bis 2018 abgeschlossen sein. Der Name Vögele sei laut OVS „belastet“. (APA) 50 Prozent Plus im Handel Besonders stolz ist Hudler auf die Entwicklung der Glasmehrwegflasche. Denn die bringt es auf eine Absatzsteigerung im Handel von über 50% im Vergleich zum Vorjahr. „Als klarer Marktführer im AfG-Markt ist es für uns selbstverständlich, Trends nicht nur zu folgen, son- Mutter, der Mann mit dem Wasser ist da: Alfred Hudler mit Lieblingsgetränk. dern sie aktiv zu setzen. Wir reagieren auf sich wandelnde Kundenbedürfnisse mit Innovationen.“ Die dazugehörigen Stichworte lauten auf on-the-go-trinken (Mobilität), Belebung des Pfandmarkts (Nachhaltigkeit), laufend neue Produktkonzepte (Vielfalt). „Dabei sind wir auch auf unsere Erfolge im Gebiet der Nachhaltigkeit stolz“, sagt Hudler. Produkt-Innovationen und Materialien stehen stets im Kontext zu Klimaschutz und Abfallreduzierung. Unilever kauft US-Ökofirma Seventh Generation-Übernahme bringt Öko-Power. DEN HAAG/ROTTERDAM. Der britisch-niederländische Lebensmittel- und Kosmetikriese Unilever kauft die US-Ökofirma Seventh Generation. Der Zukauf soll Unilever helfen, die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und zugleich ethischen Produkten zu befriedigen. Seventh Generation vertreibt pflanzliche Waschmittel, Recycling-Taschentücher und Baby- Produkte aus Kokosnussöl. Zum Kaufpreis oder Datum für den Geschäftsabschluss äußerte sich Unilever nicht. Seventh Generation aus dem US-Bundesstaat Vermont erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 200 Mio. USD (179,13 Mio. €) und verzeichnete im vergangenen Jahrzehnt ein jährliches Wachstum im zweistelligen Prozent bereich. (APA) © Marcel Douwe Dekker/Wikimedia/CC BY-SA 3.0 © medianet Kellogg stärkt die Bio-Kompetenz WIEN. Ein heißer Sommer ist für Mineralwasser ein Zusatzschub für den Gesamtjahresumsatz. Was für die AfG-Branche gilt, gilt für Vöslauer – allerdings mit Differenzierungen: „Man kann nicht sein gesamtes Geschäftsjahr davon abhängig machen, denn Mineralwasser wird das ganze Jahr gerne getrunken“, sagt Vöslauer-Chef Alfred Hudler; „wir setzen daher auf ganzjährige Innovationen und Impulse.“ Ein Jahr mit wochenlangen Hitzeperioden wie 2015, die zu einem Rekordabsatz führten, ist mithin zwar eine hohe Messlatte. Aber eine, die zu packen ist: „Wir können auch in Jahren mit schwächerem Sommer unseren Platz an der Spitze weiter ausbauen“, kommentiert der Vöslauer-Vorstand, der im Nebenjob gleichfalls Obmann des österreichischen Getränkeverbands ist. © Vöslauer ••• Von Christian Novacek Übernahmen II ITTER. Cornflakes-Hersteller Kellogg‘s steigt beim Tiroler Müsliproduzenten Vita+ Naturprodukte GmbH ein. Die Amerikaner erwarben 51% an dem Unternehmen mit Sitz in Itter bei Wörgl im Tiroler Unterland. Für Kellogg Österreich-Chef Volker Traz (Bild) sind die Vita+ Naturprodukte eines führenden Anbieters biologischer Naturprodukte im deutschsprachigen Raum sicher eine willkommene Sortimentsergänzung. Vita+ Naturprodukte wurde 1993 gegründet; die Produkte firmieren unter der Marke „Verival Bio“. Neben zahlreichen Müslisorten werden unter anderem Aufstriche, Backzutaten und Süßungsmittel sowie Cerealien und Flocken angeboten. (APA/red) medianet.at medianet.at Freitag, 23. September 2016 retail 65 „Löffel für dich und mich“ Barrique Affairs stellt Holzlöffel aus Weinfässern her; mit der Idee will das Start-up auch in die USA gehen. ich‘, die den Löffel und die Idee toll finden, ein Stück vom Weinfass ihres Lieblingsweinguts zu Hause haben möchten und ihn als wertvolles Geschenk weitergeben. Viele sammeln auch.“ Bald eine Löffel-Community? Je nach Holz und Charakter des Fasses bekommt TheCookingSpoon seine Farbe und Form. Und mittlerweile, so der Ideengeber, kämen auch immer mehr namhafte österreichische Weingüter dazu, die den Spoon auch gern an ihre eigenen Kunden weiterschenken. Doch Österreich ist den Löffelproduzenten nicht genug. „Wir möchten uns auf jeden Fall nicht nur in Euro- Teamwork Die beiden Gründer Michael Mass und Ludwiga Drucker versuchen mit ihrer Idee auch international zu reüssieren. © BarriqueAffairs WIEN. Das Wiener Start-up B arrique Affairs produziert Kochlöffel aus Holz. Das Besondere: sie werden aus alten Weinfässern gefertigt und geben „das Aroma des Weins beim Kochen ab“, erklärt Mit-Gründer Michael Mass. Einen Investor hat Barrique Affairs bereits gefunden: Die österreichische Ixolit Group, die sich eigentlich auf IT-Dienstleistungen spezialisiert. Den Preis von 95 € kann man durchaus als „stolz“ bezeichnen. Natürlich sei der CookingSpoon ein LifestyleProdukt, aber immerhin „ein einzigartiges“, sagt Mass und ist überzeugt: „Es sind zumeist eigentlich Menschen ‚wie du und pa platzieren, sondern mit TheCookingSpoon auch in die USA gehen“, träumt Mass. In der Planungsphase befinde sich auch ein virtuelles Kochbuch, welches eventuell sogar „zu einer TheCookingSpoon Community anwachsen“ könne. (dp) DAS KOMPLETTPAKET FÜR IHREN EVENT TISCHE IM PARKET T! Foto VBW © Rafaela Pröll 2015 Inkludierte Leistungen pro Gast: 1 Programmheft + 1 Getränk 1 EVITA Snack Tischservice vor der Vorstellung und in der Pause € 99,– pro Person FIRMENEVENT.MUSIVALVIENNA . AT 199x136_EVI_VIP-Tische.indd 1 05.09.16 17:26 66 RETAIL Freitag, 23. September 2016 medianet.at © Stenders Cosmetics will haben Gelée Royale Die intensiv nährenden Produkte von Stenders helfen die Haut zu regenerieren, das Hautbild zu verbessern und tragen zur Erneuerung des Feuchtigkeitsniveaus bei. Die fünf Produkte der Pflegelinie sind für alle Hauttypen geeignet. © Marionnaud Auch der Herbst darf schön erstrahlen BioDefense Pflege für witterungsfeste Schönheit. ••• Von Christian Novacek www.stenders-cosmetics.at Die BioDefense-Linie von Estelle & Thild ist für Frauen ab Mitte Zwanzig, die sicherstellen möchten, dass die Vitalität ihrer Haut so lange wie möglich erhalten bleibt. Sie ist reich an Antioxidantien, welche die Kollagen-Produktion stimulieren. © Smashbox Cosmetics www.marionnaud.at Präzision Die Kamera sieht mehr als das menschliche Auge – deshalb greifen solche, die sich auskennen, gern zu den Color Correcting Sticks. Mit denen zeichnet man sich den makellosen Teint ins Gesicht – nur Malen nach Zahlen ist noch leichter. © Schwarzkopf Professional © Reckitt Benckiser Makellos Schwarzkopf Professional färbt mit Essensity natürlich schön, ohne Ammoniak. Weiche, abgewinkelte Brauenbögen gefällig? Der neue Veet Sensitive Precision Styler eröffnet Frauen einen Weg, sich selbst auch über formschöne Augenbrauen auszudrücken. www.smashbox.com Goldener Herbst © L’Oréal Paris www.veet.at Nichts steht mehr für Luxus und Glamour als pures Gold. Und mit den neuen Color Riche Gold Obsession Lippenstifte von L’Oréal Make-Up Paris lässt sich ein goldener Herbst wohl am besten erleben. Durch echte Gold-Pigmente entstehen Glamour-Nuancen, mit denen sich jede Frau ihren individuellen Schimmer-Look zaubern kann – in vier Farben. www.loreal.com medianet.at cover 67 Freitag, 23. September 2016 financenet & real:estate ZIELORIENTIERT suchen und finden. Ihr Spezialist für Immobilien. www.ehl.at Innovativ Ziegelwerk Eder entwickelt Österreichs ersten „Vollwertziegel“ 75 Normativ Der neue Bewertungsstandard für Wiener Büros 77 © www.financefox.at Testosteron Frauenanteil in Österreichs Chefetagen ist immer noch gering 72 © Ideenwerk Werner Holzhauser Der Regulierungsdruck verursacht hohe Kosten Die Versicherungsbranche hat große Herausforderungen zu meistern, sagt Nürnberger-CEO Kurt Molterer. 68 Top 5 ATX Prime Top 5 DAX ▲ Zumtobel6,07% ▲ Infineon4,23% ▲ AT&S4,26% ▲ Münchner Rück.3,24% ▲ Schoeller-Bleckmann2,99% ▲ Adidas3,13% ▲ Andritz2,75% ▲ Dt. Telekom2,96% ▲ Voestalpine2,72% ▲ HeidelbergCement2,94% Flop 5 ATX Prime Flop 5 DAX ▼ Lenzing–7,32% ▼ Dt. Bank–12,90% ▼ Flughafen Wien–6,38% ▼ E.On–5,70% ▼ Semperit–4,85% ▼ Dt. Lufthansa–3,96% ▼ Do & Co–4,76% ▼ VW–2,82% ▼ Warimpex–3,98% ▼ Bayer–2,07% Schlaufuchs Der langjährige Uniqa-Versicherungsvorstand sorgt für den Markteintritt des digitalen Versicherungsvermittlers FinanceFox. Holzhauser steht auf der Österreich-Kommandobrücke des deutsch-schweizerischen InsurTech-Unternehmens und will nicht auf etablierte Player am Markt verzichten: Er spricht mit Maklern und Versicherern. 70 Tel. 513 01 52-0 | www.arnold.immobilien Lieber konkrete Grundrisse als vage Pläne. Das Wiener Zinshaus. Sicher investieren – verlässlich profitieren. 97x78_Medianet_2016.indd 1 … und wo steht Ihr Investment? 25.08.16 16:45 68 Financenet Freitag, 23. September 2016 © Ideenwerk ab Oktober auch Versicherungsprodukte aus dem Sachversicherungsbereich im Angebot“, erläutert Molterer. „Dazu zählen eine Haushaltversicherung mit Privat-Haftpflichtversicherung, eine Eigenheimversicherung mit Haus- und GrundbesitzerHaftpflichtversicherung sowie eine Rohbauversicherung mit Bauherren-Haftpflichtversicherung.“ Unterm Strich ist das Jahr bisher recht gut gelaufen: „Bei uns hat sich die FLV sehr positiv entwickelt; dies insbesondere bei laufender Prämienzahlung. Der Trend bestätigt, dass die FLV weiterhin eines der wichtigsten Vorsorgeinstrumente darstellt und von unseren Vertriebspartnern und Kunden gut angenommen wird“, sagt Molterer. Auch die Kombination mit Risikoversicherungen, wie Berufsunfähigkeit oder Pflege, entwickelt sich weiter sehr erfolgreich. Teure Regulierung Trotz aller Zinsenschmerzen läuft die „Fondsgebundene“ bei der Nürnberger bestens, sagt CEO Kurt Molterer. ••• Von Reinhard Krémer WIEN. Zinsentief und immer mehr Normen, die noch dazu Geld kosten, können Versicherern das Geschäft versauern. „Der Regulierungsdruck hat in den letzten Jahren enorm zugenommen“, sagt auch der Vor- Was die Menschen immer stärker spüren werden, sind finanzielle Lücken – im Alter, im Falle der Berufsunfähigkeit oder der Pflege. Alter Hase Der gebürtige Steyrer Kurt Molterer arbeitet seit 1984 bei der Nürnberger Versicherung, seit 2004 auch in der Geschäfts leitung der NürnbergerTochter Garanta. standsvorsitzende der Nürnberger Versicherung, Kurt Molterer. „Das alles schlägt sich natürlich in den Kosten nieder. In Verbindung mit dem niedrigen Zinsumfeld sind das die beiden größten Herausforderungen, die unsere Branche derzeit zu meistern hat.“ Sterben mit der „Leben“ Die Zinssituation macht das Leben nicht einfacher – und auch die „Leben“ wurde für viele zum Problemfeld: „Natürlich ist die niedrige Zinssituation sehr schwierig für die gesamte Branche. Dies insbesondere in der Klassischen Lebensversicherung. In der Nürnberger sind wir in der glücklichen Lage, unsere Kunden ein umfangreiches Sortiment an Versicherungslösungen für den Kapitalaufbau – wie die Fondsgebundene Lebensversicherung FLV als Alternative zur Klassischen Lebensversicherung – und die Risikoabsicherung anbieten zu können. Zusätzlich haben wir medianet.at Deutsche Mutter Die Nürnberger Versicherung AG Österreich mit Sitz in Salzburg ist eine Tochter der Nürnberger Versicherungs gruppe. Diese holte im Vorjahr ein Konzerner gebnis von 73,6 Mio. € und einen Bilanzgewinn von 40,1 Mio. €. 73,6 Mio. € Drei Pläne für „Betriebliche“ Auch bei den Unternehmen läuft es gut: „Im Firmenbereich haben sich unsere Angebote im Bereich der Betrieblichen Altersvorsorge BAV gut am Markt etabliert“, so Molterer; man bietet drei Konzepte der Betrieblichen Altersvorsorge für Unternehmen jeder Größe. Solvency II läuft bei der Nürnberger auf Hochtouren: „Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben ist enorm zeit- und kostenintensiv, läuft aber dank eines guten Projektmanagements und engagierter Mitarbeiter nach Plan“, so der Nürnberger-CEO. „Es ist aber auch da noch viel zu tun und wird uns dieser Themenbereich noch einige Zeit beschäftigen.“ Dem Nürnberger-Boss wäre wichtig, dass die Bedeutung der 2. und 3. Pensionssäule in den Augen der Politik und bestimmter Interessensvertretungen wieder mehr Gewicht bekommen würde: „Auch, wenn wir es uns noch so sehr wünschen – die erste Pensionssäule und damit das Umlageverfahren allein wird in Zukunft nicht in der Lage sein, den Lebensstandard der Menschen im Alter zu sichern. Es wäre wichtig, dass alle Beteiligten Klartext sprechen.“ www.erstebank.at www.sparkasse.at Jetzt ! zeichnen Nachhaltig. Sozial. Für uns alle. ERSTE RESPONSIBLE IMMOBILIENFONDS Wir investieren in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie öffentlich genutzte Gebäude. Planen Gesundheitseinrichtungen und Seniorenheime. Errichten Wohnraum für StudentInnen und bauen Kindergärten und Schulen. Geld mit Verantwortung anzulegen bedeutet, dass nicht nur ein finanzieller Ertrag, sondern auch ein sozialer Nutzen entsteht. Erfahren Sie mehr auf www.ersteimmobilien.at Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt. Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Der „Prospekt und Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ und der vereinfachte Prospekt der ERSTE Immobilien KAG werden entsprechend den Bestimmungen des Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz (AIFMG) BGBl. I Nr. 135/2013 iVm dem ImmoInvFG BGBI. Nr. 80/2003 idjF erstellt und im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ veröffentlicht. Diese liegen am Sitz der ERSTE Immobilien KAG (Emittentin, www.ersteimmobilien.at) sowie der Erste Group Bank AG (Depotbank bzw. Verwahrstelle) auf. Sämtliche Prospekte stehen Interessierten kostenlos zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung sowie weitere allfällige Abholstellen geben wir auf Wunsch gern bekannt. Diese Unterlage stellt keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Sie dient als zusätzliche Information für unsere Anleger und kann keine auf besondere Verhältnisse der Anleger bezogene Beratung ersetzen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Wertentwicklung eines Fonds zu. Irrtum und Druckfehler vorbehalten. ERSTE Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., Am Belvedere 1, 1100 Wien. 70 financenet Freitag, 23. September 2016 Bald kommt FinanceFox Vermögensreport Die fetten Jahre sind vorbei Nächstes Jahr will der digitale Versicherungsvermittler FinanceFox in Österreich starten – mit einem bekannten Namen. rungsvorstand. „Wir führen derzeit bereits intensive Gespräche mit Maklern und Versicherungsunternehmen – wir können und wollen nicht auf die etablierten Player am Markt verzichten“, sagt der Versicherungsprofi. WIEN. Das InsurTech-Unternehmen FinanceFox rüstet sich für den Markteintritt in Österreich im nächsten Jahr: Der digitale Versicherungsvermittler holte sich auch dafür bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr Geld vom Kapitalmarkt, nämlich konkret 28 Mio. USD (25 Mio. €). Das Geld soll in die Marketingarbeit und in die Weiterentwicklung der Produkte sowie den Vertrieb fließen. Das Geschäftsmodell integriert den klassischen Makler und kann so den Endkunden eine Beschwerden: 60% erfolgreich fundierte, aber auch neutrale Beratung anbieten. Think outside the Box Die Ziele von FinanceFox sind ambitioniert: „Wir wollen FinanceFox als Premium-Anbieter im Segment der InsurTechs etablieren“, sagt CEO und Gründer der FinanceFox Holding, Julian Teicke. Das Management der Österreich-Tochter übernehmen Felix Huemer und Werner Holzhauser. Der gebürtige Niederösterreicher Holzhauser war bis 2012 langjähriger Uniqa-Versiche- © www.financefox.at ••• Von Reinhard Krémer D.A.S.-Studie Werner Holzhauser, CEO FinanceFox Austria. Der Transfer des Jahres Cernko an Bord der Erste Group – was kommt jetzt? © Erste Bank/Helmut Lackner WIEN. In den letzten zwölf Monaten haben sich Konsumenten durchschnittlich öfter als zwei Mal über Produkte und Dienstleistungen beschwert, zeigt der „D.A.S. Beschwerdemonitor“; 60% der Reklamationen waren erfolgreich. Mehr als 74% der Befragten sind der Meinung, dass kritische Postings, die über Soziale Netzwerke, etwa Facebook, kommuniziert werden, bei Unternehmen Schäden anrichten können. Rund 60% nehmen sogar an, dass solche Beschwerden es darauf anlegen, einem Unternehmen gezielt zu schaden – aus Unternehmenssicht ist das alarmierend, meint Wolfgang Zankl, Leiter e-center Uni Wien. Mein Ziel ist und war es immer, Unter nehmen dabei zu begleiten, gewohnte Pfade zu verlassen. © Screenshot financefox.at WIEN. 2015 erzielte das globale Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte mit 4,9% eine Zuwachsrate, die nur noch knapp über der Wachstumsrate der allgemeinen Wirtschaftstätigkeit lag, zeigt der Allianz Vermögensreport. In den drei Jahren davor war das Vermögen dagegen mit im Schnitt neun Prozent noch rund doppelt so schnell gewachsen. In Österreich (auf Platz 17 der Rangliste) wuchs das Netto-Geldvermögen (Brutto-Geldvermögen abzüglich Verbindlichkeiten) um 1,2% auf 51.060 € pro Person, der Wert liegt damit bereits im fünften Jahr in Folge unter dem westeuropäischen Durchschnitt, der sich bei 58.600 € befindet. Die Schuldenstandsquote ist mit 52,7% immer noch die niedrigste in Westeuropa. medianet.at WIEN. Es war der Knalleffekt in der Finanzbranche: Ex-BankAustria-CEO Willibald Cernko ist jetzt Risikovorstand der Erste Group. Bank Austria und die Erste waren nie wirklich Freunde, Revierkämpfe, Rechtsstreitigkeiten und kleine Bosheiten charakterisierten das Klima. Doch der schlaue Erste-GroupBoss Andreas Treichl wollte sich die umfangreiche Expertiese von Cernko nicht entgehen lassen – und tat das Denkunmögliche. Jetzt ist von der neuen Konstellation noch allerhand zu erwarten: Es sei ihm eine Ehre, seine Erfahrungen bei einem der erfolgreichsten Finanzdienstleister in CEE einbringen zu können, sagte Cernko – und das könnte durchaus als Drohung in Richtung Mailand verstanden werden. (rk) medianet.at Freitag, 23. September 2016 financenet 71 Bank austria © APA/dpa/Julian Stratenschulte Wünsch dir was mit WunschKredit Nachhaltig unter Strom Knapp ein Jahr gibt es easy green energy, hervorgegangen aus dem Besten der easybank und unserer Wasserkraft GmbH. preisen zu profitieren. Diese Flex-Tarife beinhalten eine kostenlose Preissicherheit nach oben bzw. können unter dem ermittelten Börsenpreis verrechnet werden. ••• Von Helga Krémer WIEN. Man nehme: das Erfolgskonzept der easybank, Strom und Gas sowie eine gelungene Markteinführung – et voilà, ein Jahr später kann man bereits 40.000 Kunden servicieren. So die Erfolgsstory easy green energy‘s. Das Unternehmen bietet grüne Energie zu dauerhaft attraktiven Preisen, ohne Bindung und mit einer Preisgarantie bis Ende 2017. Alle Produkte gibt es mit einer Fixpreisgarantie oder mit der Möglichkeit, direkt am Marktgeschehen teilzunehmen und von fallenden Strommarkt- lich um 20% (Strom) bzw. 26% (Gas) gesenkt und das sowohl für Bestandskunden, als auch für Neukunden. Zertifiziert und günstig „Das Produkt easy strom future ist sogar mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. Unabhängig von Boni und Neukundenaktionen werden die Produkte immer unter den Top-Angeboten im E-ControlTarifkalkulator zu finden sein“, sagt Jean-Brice Piquet-Gauthier, Geschäftsführer von easy green energy. Die Preise wurden kürz- Swiss life ag © Sabine Klimpt Nachranganleihe platziert Brexit bremst Wachstum © Bank Austria/Pepo Schuster Österreichs Konjunktur geht ein bisserl die Luft aus. WIEN. „Nach der leichten Belebung über den Sommer beginnt die österreichische Wirtschaft nun Anzeichen einer leichten Wachstumsverlangsamung zu zeigen“, meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und: „Der Bank Austria Konjunkturindikator ist nach drei Zuwächsen in Folge im August geringfügig gesunken. Mit aktuell 0,8 Punkten weist der Indikator auf ein WIEN. Die Bank Austria bereichert mit einem neuen Angebot, dem WunschKredit, den österreichischen Markt im Bereich Konsumfinanzierungen – ab 1.000 € und mit flexiblen Raten bei Sofortzusage und Auszahlung innerhalb weniger Minuten nach Unterschrift. „Durch neue Wege in der Risikoprüfung können wir bei Vorlage der entsprechenden Unterlagen sehr schnell die Bonität unserer Kunden einschätzen und damit binnen weniger Minuten Kreditzusagen geben“, erklärt Christian Noisternig, Leiter des Bereichs Privatkunden, Geschäftskunden und Freie Berufe. Die Laufzeit des Kredits könne durch vorzeitige Rückzahlungen flexibel verkürzt werden, eine komplette Rückführung des Kredits sei ohne Zusatz kosten möglich, heißt es bei der BA. (red) Anhalten der Erholung hin, aber mit etwas weniger Tempo als in den vergangenen Monaten.“ Schuld daran habe die Stimmungsverschlechterung unter den europäischen Handelspartnern der heimischen Industrie. Alles deutet auf erste negative realwirtschaftliche Auswirkungen des bevorstehenden Brexits hin, meint man bei der Bank Austria. (hk) ZÜRICH. Die Swiss Life AG platziert erfolgreich eine nachrangige Anleihe von 600 Mio. € mit einer unbeschränkten Laufzeit; die Anleihe kann im Mai 2027 erstmals zurückbezahlt werden. Der Coupon bis zum ersten Rückzahlungstermin wurde auf 4,5% festgelegt. Laut der Swiss Life AG sollen die Mittel für allgemeine Unternehmenszwecke, einschließlich allfälliger zukünftiger Refinanzierungen ausstehender nachrangiger Instrumente, verwendet werden – in Übereinstimmung mit anwendbaren Gesetzen und Regulierungen. (red) 72 financenet Freitag, 23. September 2016 medianet.at HSBC Global asset m. Ein Silberstreif am Horizont © EY Österreich DÜSSELDORF. Trotz BrexitVotums sehen HSBC Global Asset Management-Experten die Stimmungsindikatoren in der Eurozone im August oberhalb der Marke von 50 verfestigt. Ein guter Arbeitsmarkt und anziehende Investitionen würden in den USA die Wachstumsrate wieder in Reichweite von rund 2% nach enttäuschenden 1,2% im ersten Halbjahr rücken. Russland und Brasilien dürften dank steigender Rohstoffpreise die Rezession spätestens 2017 hinter sich lassen. (red) Elfriede Baumann, Partnerin bei EY Österreich: „Gemischtgeschlechtliche Führungsteams sind nachweislich erfolgreicher.“ Zu viel Testosteron im WBI uniqa Versicherung Wittmann sorgt für Law & Order Wiener Börse Index (WBI) per 31. Juli: 64 Unternehmen, 196 Vorstandsmitglieder und ein winziger Zuwachs beim Frauenanteil. WIEN. Rita Wittmann leitet seit 1. September die Legal & Compliance-Abteilung der Uniqa Group. Ihr Aufgabengebiet liegt vor allem in allgemeinen ComplianceAngelegenheiten, Solvency II, Geldwäschethemen, FATCA, der CRS-Berichtspflicht an alle OECD-Steuerbehörden, Antikorruption sowie Börse-Compliance. In ihrer Funktion berichtet Wittmann direkt an Kurt Svoboda, CFO/CRO der Uniqa Insurance Group. Der bisherige Abteilungsleiter Wolfgang Steinbach verabschiedet sich in den Ruhestand. (red) WIEN. „Beim Frauenanteil im Top-Management börsenotierter Unternehmen in Österreich gibt es momentan Stillstand statt Aufbruchsstimmung“, bedauert Elfriede Baumann, Partnerin bei EY Österreich, die Ergebnisse einer jährlich durchgeführten EYAnalyse betreffend die Struktur von Vorständen und Aufsichtsräten der im Wiener Börse Index gelisteten Unternehmen. „Neun als CEO: Elisabeth Stadler bei der VIG, Herta Stockbauer bei der BKS Bank und Karin Trimmel beim Kräuterlikörhersteller Gurktaler. Deutlich höher ist der Frauenanteil hingegen in den Aufsichtsräten der im Wiener Börse Index notierten Unternehmen: Von insgesamt 591 Aufsichtsratsmitgliedern sind 104 Frauen – damit ist der Anteil weiblicher Aufsichtsräte von 16,3% auf 17,6% gestiegen. von zehn Vorständen sind immer noch männliche Monokulturen“, sagt Baumann zum WBI-Biotop. Peinlich geringer Anstieg Wenigstens sei die Anzahl an Vorstandsetagen, in denen mehr als eine Frau vertreten ist, gestiegen, so die Analyse – allerdings nur von eins auf zwei in absoluten Zahlen bzw. von 1,6% auf 3,1%. Und immerhin drei der insgesamt neun Frauen in Vorstands etagen leiten das Unternehmen Kompetenz im Zentrum Die Wiener Privatbank setzt auf One-Stop-Shop. WIEN. Mit einem neuen Kompetenzzentrum für Private Banking-Kunden setzt die Wiener Privatbank neue Maßstäbe für modernes Private Banking – Stichwort: „Individuelle Betreuung auf höchstem Niveau“. „Unsere Idee war es, höchste Beratungsqualität an einem Ort zu konzentrieren und unseren Kunden einen exklusiven One-Stop-Shop für ihre Veranla- gungsthemen zu bieten“, erklärt Eduard Berger, Vorstand der Wiener Privatbank. Das internationale Private Banking-Team unter Leitung von Thomas Eschelmüller spricht insgesamt 22 Sprachen und offeriert Family Offices, Privatinvestoren, Institutionen sowie Stiftungen im In- und Ausland maßgeschneiderte Private Banking-Dienstleistungen. (hk) © Wiener Privatbank © Uniqa/Rudi Froese ••• Von Helga Krémer Vom Mailing bis zum Börsenprospekt Printprodukte spielen beim Vertrauensaufbau eine wesentliche Rolle. Die Stärkung des Kundenvertrauens zählt zu den Hauptkommunikationsaufgaben der Finanzindustrie. Studien bestätigen: Die Form der Übermittlung ist entscheidend. Gedruckte Informationen wirken vertrauensfördernd. Verbindlich und wahrnehmungsstark Ganz ohne Zweifel ist Online im Bereich der Real-Time-Informationen unschlagbar. Wenn es um Vertrauensaufbau geht, muss allerdings bedacht werden, dass Online-Informationen durch einen Mausklick unkompliziert und schnell geändert werden können. Folglich werden gedruckte Informationen als zuverlässiger und verbindlicher wahrgenommen. So hat das auf Papier gedruckte Wort mehr Gewicht als ein Satz am Bildschirm. Gedruckte Information empfindet die Empfängerin bzw. der Empfänger wertvoller als digitale Inhalte. Demgemäß lässt sich dieser wichtige Rückschluss ziehen: ‚Ich als Kundin und Kunde bin für mein Finanzinstitut wertvoll.‘ Diese Wahrnehmung potenziert die Wirkung gedruckter Information. Bestätigt wird das durch die im Februar 2016 von FOCUS Institut Marketing Research veröffentlichte Studie zur Wirksamkeit von PrintKommunikation. Studienautor Klaus Fessel zeigt auf, dass sich die Wahrnehmung der Werbeaktivitäten im Printbereich zwischen 2000 und 2015 deutlich von 35% auf 42% verbessert hat. Er erklärt die Steigerung der Print-Wahrnehmungswerte mit dem Umstand, dass Print seine Imagewerte deutlich ausbauen konnte. Der ‚Gefälligkeitswert‘ der Print-Werbung sei seit 2000 von 5,2 auf den Wert 6 der 10er-Skala gestiegen (Stand 2015). Darüber hinaus würden Medienkonsumenten mit PrintWerbung vor allem die positiven Imageeigenschaften verbinden: informativ, modern, originell und sympathisch. Vor allem bei der Eigenschaft „informativ“ (38%) zeige sich ein deutlicher Abstand zu anderen Medienträgern. „PrintWerbung verkauft sich in diesen Image-Eigenschaften am besten von allen Werbeträgern“, stellt Fessel fest (Quelle: ÖZV). Schlussfolgerungen für Finanzunternehmen Ing. Doris Wallner-Bösmüller, GF von Bösmüller Print Management, sieht die Studienergebnisse durch die Praxis bestätigt: „Als qualitätsorientierter Anbieter für Print-Produktionen und damit verbundenen © Bösmüller (3) STOCKERAU/WIEN. Nach dem Supergau der Finanzindustrie vor einigen Jahren zeigen die von Telemark im Auftrag des FMVÖ (Finanzmarketingverband Österreich) durchgeführten Umfragen, dass das generelle Misstrauen in die Finanzwirtschaft nach wie vor besteht, dass aber das Vertrauen in die Hausbank zurückgekehrt ist. Das liegt vor allem daran, dass die Hausbanken wirkungsvolle Instrumente zum Vertrauensaufbau wieder vermehrt nutzen, auch wenn sie davor im Zuge von Einsparungen stark reduziert wurden. Dabei spielen Print-Produkte eine wesentliche Rolle. Serviceleistungen arbeiten wir für viele namhaften Kunden aus dem Bereich der Banken, Versicherungen, Steuerberatungskanzleien und Anlageberatungsunternehmen. Dabei stellen wir vermehrt fest, dass wirklich wesentliche Informationen immer öfter in gedruckter Form an die Zielgruppe transportiert werden. Ob ein aufmerksamkeitsstarkes Mailing für ein neues Produkt, ob ein Welcome-Package für Neukunden, ob ein Geschäftsbericht oder Börsenprospekt: immer geht es um die Vermittlung von Wertschätzung; dabei führt kein Weg an gedruckter Information vorbei.“ Handelt es sich dabei ausschließlich um hochwertige und teure Produktionen? WallnerBösmüller erklärt: „Es geht in erster Linie um die Authentizität der Kommunikation. Die Ausführung der Drucksorte durch Formatwahl, Papierauswahl, Veredelung und Endfertigung muss zur Zielgruppe passen. Die Beratung über die Wirkung beim Zusammenspiel dieser Faktoren zählt zu den Kernkompetenzen unseres Unternehmens. Das ist auch der Grund dafür, dass sich unsere Kunden aus der Finanzbranche bei uns wertgeschätzt und verstanden fühlen.“ Abschließend stellt sie fest: „Wir verleihen, gemeinsam mit unseren Kunden, Werten ‚AusDruck‘ – und Vertrauen ist auch für uns als Produktionsunternehmen einer der Kernwerte in einer erfolgreichen Zusammenarbeit.“ Ing. Doris Wallner-Bösmüller GF, Bösmüller Print Management Tel.: 02266/68180-0 [email protected] www.boesmueller.at PROMOTION Vertrauen und Information 74 Financenet Freitag, 23. September 2016 medianet.at Top 500 CEE-Betriebe UNIQA ÖSTERREICH Versicherte E-Fahrradfreuden Wirtschaftlich gesehen war 2015 für Zentral- und Osteuropa ein gutes Jahr. Die dortigen Unternehmen haben prosperiert. © Sport 2000 Österreich ••• Von Helga Krémer WIEN. In ihrer jährlichen Studie „Coface CEE Top 500“ zu den Top 500-Unternehmen in Zentral- und Osteuropa untersuchte Coface deren Ergehen in 2015. So konnten die CEE Top 500Unternehmen ihren Umsatz um 4,2% auf 593 Mrd. €, den Gewinn um 3,7% auf 26,9 Mrd. € steigern. 4,3% (+0,5%) der gesamten Erwerbsbevölkerung sind bei den CEE Top 500-Unternehmen angestellt. Dies beeinflusse die Beschäftigungszahlen positiv, so die Studie. WIEN. Jedes fünfte neu verkaufte Fahrrad ist bereits ein E-Bike. So dieses nicht schneller als 25 km/h fährt und eine Leistung von 600 Watt nicht übersteigt, sind Fahrer gegen Haftpflichtschäden abgesichert, sofern ein Haushaltsversicherung abgeschlossen wurde. Übersteigt das E-Bike jedoch diese Leistung und es passiert ein Unfall, bei dem Dritte geschädigt sind, ist dieser Schaden nicht in der Haushaltsversicherung inkludiert, weiß Andreas Kößl, Sachversicherungsvorstand Uniqa Österreich, und rät: „Wer ein stärkeres E-Bike besitzt, sollte unbedingt eine Kfz-Haftpflichtversicherung abschließen.“ Kostenpunkt? „Ab 36 Euro jährlich.“ (red) Branchen im Plus In Polen sind mit 167 die meisten Top-Unternehmen zu finden, die Tschechei rangiert auf Platz 2 und Ungarn auf Platz 3 (siehe Grafik). Eine anhaltende positive Entwicklung ziehe sich durch fast alle Branchen der CEE Top 500, heißt es bei Coface: 12 von 13 steigerten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr, allen v oran die Textilbranche mit einem Plus von 14,8% und die Automobil- und Transportbranche mit einem Plus von 10,3%. Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Austria, schätzt das Wachstum in der Region CEE für 2016 auf plus 3% im Vergleich zu 2015 und erklärt steyler ethik bank Fünf Sterne von Morningstar ST. AUGUSTIN. Die Rating agentur Morningstar hat den Aktienfonds der Steyler Ethik Bank, „Steyler Fair und Nachhaltig – Aktien (I)“, mit der Bestwertung von fünf Sternen ausgezeichnet. Auch das Nachhaltigkeitsprofil erreichte die höchste Einstufung. Fünf Sterne stehen bei Morningstar für die besten zehn Prozent in der Vergleichsgruppe. (red) Zieleinlauf Polen bleibt unangefochten auf Platz 1, Ungarn wurde von der Tschechei überholt und spürt auch bereits Rumänien immer näher kommen. auch den Zusammenhang mit der Alpenrepublik: „Weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt und das wachsende Vertrauen der Konsumenten werden die Haushaltsnachfrage als wichtigsten Wirtschaftsmotor in Zentral- und Osteuropa stärken. Österreich profitiert weiterhin von dieser Entwicklung, da die Region nach wie vor zu den bedeutendsten Handelspartnern zählt. Allein die Exporte sind seit 2005 um ein Viertel gestiegen.“ Investieren in Balance © Elke Mayr Sicherheit und Ertrag sollen Rendite bringen. WIEN. Älter als 50 und im momentanen Niedrigzinsumfeld Geld veranlagen? Passt nicht zusammen? „Doch“, sagt die Wiener Städtische und bringt in ihrem Produkt ‚Balance Invest‘ Sicherheit und Ertrag unter einen Hut. Dabei kommt die Hälfte des Kapitals in eine klassische Lebensversicherung, die zweite in einen Fonds, der in Anleihen, Immobilien und Aktien veranlagt. Letztere vari ieren, je nach Marktlage, zwischen 15 und 60% und können so das Risiko minimieren. Laufzeit: Von zehn bis 14 Jahren. Der Vertriebsvorstand der Wiener Städtischen, Hermann Fried, sagt zum Bedarf des neuen Produkts: „Vor allem bei Varianten, die Sicherheit mit Ertragschancen kombinieren, steigt die Nachfrage kontinuierlich.“ (hk) medianet.at Freitag, 23. September 2016 financenet 75 Wer sein Geld ökologisch sinnvoll und rentabel anlegen will, vertraut seit 1991 auf den Informationsdienst Öko-Invest. Er liefert alle 14 Tage (per Post) aktuelle Analysen, Übersichten und Tipps zu • nachhaltigen Fonds, Wind-, Solar- und Wasserkraftbeteiligungen • ca. 40 nachhaltigen Titeln im Musterdepot, z.B. Aktien von Shimano und Umweltbank (Kursgewinne jeweils ca. 800%) • 25 Natur-Aktien im Index nx-25 (+565% von 2003 bis 2015) • 30 Solar-Aktien im Index PPVX (+446% von 2003 bis 2015) • ausserbörslichen Aktien wie z.B. der BioArt AG oder Öko-Test Holding AG • Warnungen vor (grün-)schwarzen Schafen. © Eder Das Handbuch Grünes Geld 2020 enthält (in der 8. aktualisierten Auflage) auf rund 360 Seiten wieder einen umfassenden Überblick über nahezu alle Öko-Investment-Möglichkeiten samt neuer Kapitel wie Green Bonds und Crowd-Investments. Ein Ziegel mit Vollwert Geschäftsführer Walter (l.) und Johannes Eder mit dem neuen Vollwertziegel. Das Handbuch (Einzelpreis 24,90 Euro inkl. Versand mit Rechnung) und ein kostenloses Öko-Invest-Probeheft können Sie abrufen beim Öko-Invest-Verlag Schweizertalstr. 8-10/5, A-1130 Wien Tel. 0043-1-8760501 [email protected] Nach hohen Forschungsinvestitionen ist das neue System nun marktreif. ••• Von Paul Christian Jezek PEUERBACH. Das Ziegelwerk Eder hat in jahrelanger Forschungsarbeit ein innovatives Produkt entwickelt: Der neue „Eder V 50“ ist der erste „Vollwertziegel“ Österreichs. Durch die Füllung mit Mineralwollflocken erreicht der Eder V 50 einen Wärmedämmwert von U= 0,12 W/m²K unverputzt bei einer 50 cm dicken Ziegelwand und hat damit den besten Wärmedämmwert eines einschaligen massiven Mauerwerks in Österreich. Der neue Ziegel bietet auch massiven Brandschutz: Das Ergebnis der Prüfung brachte die Einstufung „hochfeuerbeständig“ (REI 120) und übertrifft damit die höchsten Anforderungen an Bauteile nach der OIB-Richtlinie 2 Brandschutz deutlich. „Mit unseren werthaltigen, wohngesunden Vollwertziegeln werden die komplexen Anforderungen an den Hausbau sicher erfüllt“, meint Geschäftsführer Johannes Eder. „Die rein mineralische, ohne Bindemittel aufbereitete Dämmfüllung aus Mineralwollflocken gilt als wohngesund und ist problemlos recyclebar. Dies wird durch zahlreiche Prüfinstitute wie das Frauenhofer Institut in Hannover bestätigt.“ Die Mineralwollflocken in den Eder Vollwertziegeln tragen das RAL-Gütezeichen für Erzeugnisse aus Mineralwolle, die wärmedämmend, unbrennbar und schalldämmend sind. Die Ziegelhülle ist mit dem internationalen Qualitätszeichen für nachhaltige und qualitativ hochstehende Baustoffe „natureplus“ ausgezeichnet. 3,5 Mio. Euro investiert Der verfüllte Ziegel lässt sich schnell verarbeiten, entfaltet sofort sein Energieeinsparpotenzial und punktet mit geringen Wartungskosten der Gebäudehülle. „Das System funktioniert sehr einfach, was für die Errichtungskosten und Lebensdauer eines Gebäudes nicht unerheblich ist“, so Eder. Produziert wird in der neuen Anlage in Peuerbach – die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 3,5 Mio. €. x p e r t . n e t w o r k oard Blackb Suchen, bieten, ankündigen: Die B2B-Pinnwand für alle ist jetzt online! „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4 | Tel.: +43 1 919 20 - 2247 [email protected] | blackboard.medianet.at 76 REAL:ESTATE Freitag, 23. September 2016 medianet.at 55FRAMES Home Rocket in Deutschland NEUES HANDBUCH Immobilien entwickeln Neues Büro „Mit BMD3 soll die Schlagkraft des BMD-Supports gesteigert werden, die eine wesentliche Säule der Kundenzufriedenheit darstellt“, erklärt Chef Ferdinand Wieser. © BMD (2) KÖLN. Die CrowdfundingPlattform für Immobilien, Home Rocket, startet erstmals ein Projekt in Deutschland. Gemeinsam mit dem Salzburger Bauträger SOINI wird das Objekt 55Frames mit 81 Eigentumswohnungen, Geschäftsflächen und einer Tiefgarage als erstes „Big City Projekt“ in Köln finanziert. Das Crowdfundingziel des Objekts liegt bei 1.499.000 €, und das Investment der Crowd wird mit 5% jährlich verzinst. (pj) BMD baut neu für 180 Mitarbeiter © Linde Verlag Heuer erfolgt die Projektplanung, 2017 wird gebaut, die Eröffnung des neuen Bürogebäudes ist für 2018 geplant. ••• Von Paul Christian Jezek WIEN. Im neuen „Handbuch Immobilienprojektentwicklung“ (Linde, ISBN: 978-3-7073-2754-0, 98 €) stehen die interdisziplinären Prozesse und einzelnen Bausteine der Projektentwicklung besonders im Vordergrund. Die EHL-Bürospezialisten Alexandra Bauer und Stefan Wernhart decken den Bereich „Büroimmobilien“, und EHL-Wohnexpertin Sandra Bauernfeind mit „Wohnimmobilien“ das aktuell wichtigste Segment ab. Weitere Schwerpunkte sind Machbarkeitsanalysen, Verwertungsmöglichkeiten und -formen, Immobilienmarketing, etc. (pj) STEYR. Die international tätige BMD Systemhaus GmbH startet 2017 mit der Errichtung eines neuen Gebäudes für 180 Mitarbeiter auf dem unternehmens eigenen Gelände; insgesamt werden 2000 m2 Büronutzfläche zur Verfügung stehen. BMD investiert bis zu zehn Mio. € in die Neuerrichtung von BMD3, den Umbau von BMD2 sowie in die Erweiterung des Standorts Wien um ca. 280 m 2 Büronutzfläche. Über die Auftragsvergabe für das neue BMD3-Gebäude an das Architekturbüro Johannes Jaksch ZT GmbH aus Ottensheim bei Linz wurde auf Basis eines Architekturwettbewerbs entschieden. „Durch das rasante Kundenwachstum von BMD mit über Ferdinand Wieser: „Die Büroressourcen in Steyr sind total aufgebraucht.“ 1.600 Kunden im letzten Wirtschaftsjahr ist ein starker Anstieg der Anzahl der für die Kundenbetreuung notwendigen Mitarbeiter verbunden“, sagt BMD-GF Ferdinand Wieser. „Die Gesamtanzahl der BMD-Mitarbeiter in Österreich beträgt derzeit knapp 450.“ Verschiedene Raumszenarien Zukunftsweisend soll das Innenleben von BMD3 werden: Der spezielle Ansatz der Arbeitsorganisation besteht darin, dass der Mitarbeiter je nach verrichteter Tätigkeit in den für ihn optimalen Arbeitsplatz wechselt. Dies führte zu den u nterschiedlichen Raum szenarien Telefonzone, Desk Area, Call Focus-Boxen, „Informal“, Besprechungsräume sowie Silentroom. „Damit soll die Schlagkraft des BMD-Supports gesteigert werden, die eine wesentliche Säule der Kundenzufriedenheit darstellt“, erklärt Wieser. medianet.at REAL:ESTATE 77 Freitag, 23. September 2016 Der neue Standard Ein zeitgemäßer Bewertungsstandard für moderne Büros in Wien soll als Signal für Investoren und Unternehmen dienen. WIEN. Einen neuen Standard zur Bewertung und eine aktuelle Analyse von modernen Büroimmobilien hat der Leiter des Vienna Research Forums (VRF), Alexander Bosak, vor Kurzem präsentiert. Das VRF zählt dabei nur Büroflächen, die ab 1990 gebaut oder generalsaniert wurden. Außerdem müssen Mindestkriterien erfüllt sein, um in die weitere Analyse aufgenommen zu werden. Überprüfte Qualitätskriterien sind z.B. Klimatisierung, Lift oder ITStandard. Bei einem gemischt genutzten Gebäude muss die Büronutzung überwiegen. Für den Standort Wien „Die bisherige Datenbasis der Arbeitsstättenzählung ist nicht mehr ausreichend für die Immobilienwirtschaft“, erklärt Bosak. „Inkludiert waren u.a. Büroflächen von Schulen, Betriebsobjekten und sehr kleine Büroflächen, d.h. es war eine Arbeitsstättenzählung und keine Büromarkterhebung. Diese Daten wurden zwar seit 1991 laufend ergänzt, aber ohne strukturierte Standards, die Investoren zur Orientierung brauchen.“ Die für den Wiener Büroimmobilienmarkt maßgeblichen Kanzleien BAR, CBRE, Colliers, EHL, Ö RAG, Otto und Spiegelfeld sind VRF-Mitglieder – sie bringen unabhängig voneinander und anonym Vertragsabschlüsse, Mieten, Leerstände und Baufertigstellungen der Wiener Büros in die Datenbank des VRF ein, das viermal pro Jahr eine Aktualisierung der Daten veröffentlichen wird. „Mit den künftigen Büroflächenerhebungen nach VRF-Standard kann Wien als Unternehmensstandort besser reüssieren“, hofft Bosak. „Ein transparenter Markt birgt nur geringes Risiko und ist damit © Vienna Research Forum/APA-Fotoservice/Tanzer ••• Von Paul Christian Jezek Leerstand Nach der Auswertung des 2. Quartals 2016 liegt der Anteil des Leerstands in den modernen Büroflächen nach VRFStandard bei 7%. Bosak: „5 bis 7 Prozent Leerstandrate braucht der Markt, um eine gewisse Flexibilität zu haben, ist also durchaus wünschenswert.“ 7% einzelne Mindest- bzw. Qualitätskriterien nicht erfüllt sind. Diese verfügen aber über Potenzial zur Weiterentwicklung auf den modernen VRF-Standard. Nicht aufgenommen wurden rund 20% der Büroflächen (2.250.000 m²) von gemischt genutzten Objekten, in denen die Büronutzung unter 50% liegt oder weniger als 1.000 m² Büroflächen vorhanden sind. Bosak: „Bei rund einem Fünftel der gesamten Büroflächen sind die Büros meist unter 250 m² und werden vorwiegend von Firmen bis zehn Mitarbeitern, Startup-Unternehmen, Bürogemeinschaften oder EPUs genutzt. Sehr oft finden sich diese in Wiener Zinshäusern mit vorrangiger Wohnnutzung.“ Nicht dem VRF-Standard entsprechen weitere 21,2% (2.296.000 m²). Bosak: „Ein weiteres Fünftel des gesamten Markts machen Büroflächen in Produktionsbetrieben oder kommunalen Gebäuden wie Schulen und Unis aus; dazu gehören auch Objekte, die vor 1990 errichtet wurden und über keinen modernen Standard verfügen.“ Für einen Teil dieser Flächen sind Umnutzungen vorgesehen. Bosak: „Diese Flächen basieren zum großen Teil noch auf der Arbeitsstättenzählung und spielen für den modernen Büromarkt nur eine untergeordnete Rolle.“ für Investoren interessanter.“ In Prag, Budapest und Warschau werden bereits seit dem Jahr 2000 Büroimmobilien nach diesem Standard klassifiziert und Marktberichte erstellt. Der Wiener Markt wird mit seinen wichtigsten Bürozentren in exakt definierte acht Submärkte bzw. Regionen gegliedert und vereinheitlicht: CBD (Innenbezirke), Donaucity, Prater/Lassallerstraße, Erdberg – St. Marx (Osten), Hauptbahnhof, Wienerberg (Süden), Norden und Westen. Alexander Bosak Leiter des Vienna Research Forums (VRF). Der aktuelle Status quo Derzeit verfügt die Bundeshauptstadt über rund 10.850.000 m² Büroflächen, von denen ca. 51% – nämlich 5.534.438 m² – aktuell einem modernen, international vergleichbaren Bürostandard entsprechen. „70 Prozent der Vermietungsleistung finden innerhalb des VRF-Standards statt“, sagt Bosak. 7,1% der Flächen (769.602 m²) wurden nicht aufgenommen, da Leerstandsraten Die acht Wiener RegionenLeerstand Wienerberg (Süden) 13,0% Donaucity10,0% Erdberg/St. Marx (Osten) 10,0% Westen 8,0% Prater/Lasallestraße 7,0% Hauptbahnhof 6,0% Norden 5,5% CBD (Innenbezirke) 4,0% Quelle: Vienna Research Forum (VRF) Wachstum braucht rasche Liquidität. Das Raiffeisen Factoring. Forderungen wenige Stunden nach Rechnungslegung auf dem Firmenkonto haben – Raiffeisen Factoring sichert die Liquidität für Ihren laufenden Geschäftsbetrieb sowie die Finanzierung bei Umsatzsprüngen oder Saisonspitzen. Nutzen auch Sie diese flexible und moderne Form der Wachstumsfinanzierung. Infos bei Ihrem Firmenkundenbetreuer und auf www.raiffeisen-factorbank.at ZRW_Factoring_AZ_199x272-4c_abfall.indd 1 9/20/2016 8:26:43 AM medianet.at Freitag, 23. September 2016 cover 79 health economy IT-Deal Das Pharmaunter nehmen Sanofi kooperiert mit Google 82 Tagung Der erste Health Economy-Kongress fand in Niederösterreich statt 86 Portrait Martin Peithner führt Pharmaunternehmen in siebenter Generation 84 © Dr. Peithner KG © Ärztekammer für Wien/Stefan Seelig Neue Uni In Linz wird ab 2018 eine neue Medizinfakultät gebaut – für 105 Mio. €. In Vorarlberg baut das deutsche Unternehmen Rentschler für 30 Mio. € ein Pharmawerk. © Lorenz Ateliers Kritik von Ärzten am System Gesundheitsbranche ist in Investitionslaune Gleich mehrere Pharmaunternehmen, Spitalbetreiber und Medizintechnikfirmen investieren kräftig. 80 Investition Übernahme Zeta-Gruppe baut Stammwerk aus J&J kauft AbbottOptiksparte GRAZ. Die steierische Anlagenbau-Gruppe Zeta expandiert. Dieser Tage wurde eine neue, 15 Meter hohe Produktionshalle in Betrieb genommen; sie ermöglicht dem Unternehmen, das auf die Entwicklung und Lieferung von Prozess- und Verfahrenslösungen für sterile und aseptische Anwendungen spezialisiert ist, den Bau mehrgeschossiger Produktionsanlagen für die Pharmaindustrie und damit neue Aufträge. 81 NEW YORK/WIEN. Der USPharma- und Medizintechnikkonzern Abbott Laboratories will sich künftig auf die Bereiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diagnostik konzentrieren und verkauft seine Optiksparte für rund 4,33 USD in bar an den Gesundheitskonzern Johnson & Johnson. Erst kürzlich hatte Abbott das Medizintechnikunternehmen St. Jude Medical für 25 Mrd. USD übernommen. 82 Johannes Steinhart Missstände in Spitälern, die jüngst in Wien in einem Ärztestreik gipfelten, sind für Ärztekammervizepräsident Johannes Steinhart kein isoliertes Problem; sie sind vielmehr ein Hinweis darauf, dass das Gesundheitssystem an allen Ecken und Enden bröckle. Schuld seien die vielen, teils seit Jahren offenen Baustellen. BEI HALSSCHMERZEN VERTRAUT ÖSTERREICH AUF ANGELINI Tantum Verde® von Angelini ist die Nummer 1* unter Österreichs Halsschmerz-Arzneimitteln in Sachen Vertrauen, Qualität, Zufriedenheit und Weiterempfehlung! www.angelini.at *Aktuelle Studie des Instituts für Marketing der Karl-Franzens-Universität Graz. 80 health economy Freitag, 23. September 2016 105 Mio. € für Meduni Linz renovierung Rehazentrum umgebaut Umbau Die PVA modernisiert ihre RehaZentren und eröffnete das um gebaute Zentrum Saalfelden. ausbildung FH Campus Wien schult Techniker WIEN. Wachsende Anforderungen an die technische Infrastruktur, Hygienestandards sowie Ablaufprozesse machen Operationssäle heute komplex. Die FH Campus Wien errichtet nun mit Partnern einen auf dem neuesten Stand der Technik ausgestatteten High-TechOperationssaal. © Lorenzateliers Pläne für das Campusgebäude der Linzer Medizinfakultät sind fertig; ab dem Studienjahr 2022/23 gibt es 300 Anfängerplätze. Anfang 2018 soll in Linz eine eigene Medizinfakultät entstehen. Schon jetzt kommen in Kooperation mit Graz erste Studenten. ••• Von Ina Karin Schriebl LINZ. Die Pläne für das Campusgebäude der neuen Linzer Medizinfakultät sind fertig. Das bedeute, „die Nutzungswünsche wurden in dem Projekt untergebracht“, sagte Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) bei der Präsentation. Damit habe der Entwurf des Büros „Lorenzateliers“ aus Innsbruck „den Praxistest bestanden“. Der Baubeginn des Campus ist für Anfang 2018 geplant, die Fertigstellung soll im Jahr 2021 erfolgen. Die Kosten von 105 Mio. € tragen das Land Ober österreich (60%) und die Stadt Linz (40%). sche Ausbildung absolviert haben, in die Linzer Klinik; Rektor Meinhard Lukas rechnet dabei mit 50 Studenten. Im Studienjahr 2014/15 startete die Medizin-Fakultät der Johannes Kepler Universität. Die ersten vier Semester werden in Kooperation mit der Uni Graz dort belegt. Ab dem Studienjahr 2022/23 soll es dann 300 zusätzliche Anfängerplätze in Linz geben, die in den neuen Gebäuden unterrichtet werden. Start bereit im Herbst Auf rund 12.500 m2 Nutzfläche entstehen vier Baukörper für Büros, Bibliothek, Lehrräume sowie Labors. Am 1. Oktober kommen bereits die ersten Studenten, die in Graz ihre vorklini- Neues Spital für Baden 190 Mio. Euro für 443 Betten-Krankenhaus. BADEN. Etwa zwei Mrd. € werden bis 2023 für den Aus- und Neubau der niederösterreichischen Landes- und Universitätskliniken investiert, ein Teil davon ist bereits abgeschlossen. Dazu gehört das Spital Baden, dessen 443-Betten-Neubau nun eröffnet worden ist. Für 190 Mio. € entstand mit dem Neubau in Baden ein Unfallzentrum und ein breites chirurgisches und urolo- gisches Spektrum. Schwerpunkte liegen auf der Inneren Medizin mit Onkologie, Endoskopie, Dialyse, Psychosomatik sowie einer Palliativstation; auch die Psychi atrie wird integriert. Eine diagnostische und interventionelle Radiologie, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Physikalische Therapie sowie Pathologie und Labormedizin runden das Angebot ab. (iks) © Felicitas Matern/Landesklinikum Baden-Mödling © Anita Neuhauser SAALFELDEN. Die Sonderkrankenanstalt RZ Saalfelden der Pensionsversicherung wurde renoviert und nun neu eröffnet. Die Sonderkrankenanstalt wurde im Jahre 1981 eröffnet; seit 2014 fand die zweijährige Phase der Generalsanierung, unterteilt in zwei Bauetappen, statt. Die Sonderkrankenanstalt Saalfelden betreut jährlich 2.000 Patienten mit den Indikationen HerzKreislauferkrankungen und Erkrankungen des Stützund Bewegungsapparats. Die Diagnostik erfolgt mit modernsten Techniken wie Schlafapnoe-Screening, Gefäßdiagnostik, Bioimpedanz, und das Therapieangebot reicht von der Physiotherapie über Kernspintherapie und Ultraschalltherapie bis zur Lebensstilmodifikation und Ernährungsberatung. Weitere Reha-Umbauten werden folgen. (iks) medianet.at medianet.at Freitag, 23. September 2016 health economy 81 lebensmittel Werbeverbot gefordert © Rentschler Fill Solutions WIEN. Immer noch hinkt Österreich bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hinterher, haben WHO und das Österreichische Akademische Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) nun festgestellt. Laut einer aktuellen Studie sind Kinder und Jugendliche zu stark der Werbung für ungesunde Lebensmittel ausgesetzt. Die Regierung müsse „endlich aktiv“ werden und Produzenten, die sich nicht an Werberestriktionen halten, zur Rechenschaft gezogen werden, sagt Kurt Widhalm, Präsident des ÖAIE: „Es ist schockierend, wie in Österreich für nachweislich krankmachende Produkte wie fettes Fleisch, Fast Food und zuckerhaltige Softdrinks geworben werden darf“, kritisiert er. (kw) Der Vorarlberger Wirtschaftslandesrat und LH-Vize Karlheinz Rüdisser (5. v.li.)legte den Grundstein für einen Pharmaneubau. Pharmawerk in Vorarlberg ••• Von Katrin Waldner RANKWEIL. Die im Vorjahr gegründete Rentschler Fill Solutions GmbH baut im vorarlbergischen Rankweil; entstehen soll ein Pharmaunternehmen mit einer modernen Produktion für die Abfüllung biopharmazeutischer Produkte. 30 Mio. € werden dazu investiert, der operative Betrieb soll in Sommer 2018 aufgenommen und 100 Mitarbeiter beschäftigt werden. Die Fami- tisch abfüllen und gefriertrocknen; in Vorarlberg entsteht dazu ein integriertes Betriebsgebäude mit drei zusammenhängenden Bereichen: Verwaltung, Produktion und Logistik. Die Produktion umfasst Ansatz, Materialvorbereitung, Reinigung, Sterilisation, Abfüllung und Gefriertrocknung. Der Standort soll ein „Center of excellence for Fill & Finish“ werden, betonte dazu Firmenchef Nikolaus F. Rentschler. lie Rentschler ist bereits seit fünf Generationen erfolgreich in der biopharmazeutischen Industrie tätig und besitzt mit der Rentschler Biotechnologie GmbH auch ein Unternehmen in Deutschland. Spezialist für Kleinserien Rentschler Fill Solutions wird (bio-)pharmazeutische Produkte für klinische Studien und die Marktversorgung in kleinen bis mittleren Chargengrößen asep- Neue Produktion für Zeta LIEBOCH. Am Stammsitz der Zeta-Gruppe im steirischen Lieboch bei Graz wurde dieser Tage eine neue 15 Meter hohe Produktionshalle in Betrieb genommen. Sie ermöglicht dem Unternehmen, das auf die Entwicklung und Lieferung von Prozess- und Verfahrenslösungen für sterile und aseptische Anwendungen spezialisiert ist, den Bau mehrgeschossiger Produktionsanla- gen und damit neue Aufträge. Bei Zeta freut man sich über eine dynamische Entwicklung: In den vergangenen fünf Jahren konnte man um 30% pro Jahr wachsen, und der Mitarbeiterstand wurde auf 380 verdreifacht. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatz von etwa 80 Mio. € erwartet, im Vorjahr wurden fünf Mio. € am steirischen Standort investiert. (kw) © www.zeta.com Steirischer Anlagenbauer beliefert Pharmaindustrie. © Panthermedia.net/Ivonne Wierink Das deutsche Unternehmen Rentschler Fill Solutions investiert in Rankweil 30 Mio. Euro in einen neuen Produktionsstandort. Ungesunde Werbung Experten fordern Werbeverbote für ungesunde Lebensmittel zum Schutz der Kinder. 82 health economy Freitag, 23. September 2016 medianet.at pharma I Grünes Licht für neue Therapie © Johnson & Johnson BRÜSSEL/WIEN. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine neue Therapie zur Behandlung des fortgeschrittenen, nichtkleinzelligen Lungenkrebs zugelassen. Das Medikament der Firma Pfizer kann bei erwachsenen Patienten, deren Tumor eine bestimmte Genmutation aufweist, eingesetzt werden. Für Patienten mit dieser Form des Lungenkrebs sei das ein Meilenstein. pharma II Der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson hob seine Umsatzprognose für heuer leicht auf 71,5 bis 72,2 Mrd. USD an. Auszeichnung für Roche WIEN/NEW YORK. Bereits das achte Jahr in Folge wurde Roche im Dow Jones Sustainability Index zum nachhaltigsten Unternehmen innerhalb der Pharma-, Biotechnologie- und LifeSciences-Branche gekürt. Basis ist eine eingehende Bewertung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung des Unternehmens. „Wir sind sehr stolz; Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil in allem was wir tun“, freut sich Wolfram Schmidt, Geschäftsführer von Roche Austria. 4,3 Mrd. Dollar lässt sich Johnson & Johnson die Augenheilsparte des US-Konkurrenzkonzerns Abbott kosten. ••• Von Katrin Waldner CHICAGO/WIEN. Der US-Pharma- und Medizintechnikkonzern Abbott Laboratories will sich künftig auf die Bereiche HerzKreislauf-Erkrankungen und Diagnostik konzentrieren und verkauft seine Optiksparte für 4,33 rd. USD in bar an Johnson & Johnson. Erst kürzlich hatte Abbott das Medizintechnikunternehmen St. Jude Medical für 25 Mrd. USD übernommen. Mit hemmer Xarelto (J & J besitzt die US-Rechte) und das Rheumamittel Remicade. Ein noch größeres Plus verhinderten die Währungsschwankungen. J&J bietet neben Medikamenten und Gesundheitsprodukten auch technische Artikel wie künstliche Hüften und Fäden für Wundnähte an. Zuletzt befand sich der US-Konzern auf Übernahmetour und schnappte Henkel den Shampoohersteller Vogue International weg. der Augenheilsparte machte der Konzern im Vorjahr einen Umsatz von 1,1 Mrd. USD. Breit aufgestellt Johnson & Johnson konnte im zweiten Quartal wegen des Pharmageschäfts der Marke Janssen ein Umsatzplus verbuchen. Mit vier Prozent Zuwachs betrug der Umsatz 18,5 Mrd. USD; dazu beigetragen haben unter anderem das Krebsmedikament Imbruvica, der Bayer-Blutgerinnungs- Sanofi flirtet mit Google 500 Mio. USD fließen in Gemeinschaftsunternehmen. PARIS. Der IT- und Internet-Riese Google und das französische Pharmaunternehmen Sanofi wollen bei der Diabetes-Behandlung gemeinsame Sache machen: Zusammen will man rund 500 Mio. USD in ein Gemeinschaftsunternehmen Onduo investieren. Onduo soll Software und Medizin miteinander verbinden und so Lösungen für Diabetes-Patienten entwickeln. Angedacht werden etwa Geräte, die nach der Messung von Blutzuckerwerten automatisch die passende Menge Insulin verabreichen. Konzentrieren will man sich vorerst auf Patienten mit Diabetes Typ 2 – ein Milliardenmarkt für die Pharmabranche. Der Deal reiht sich in eine Reihe von Kooperationen zwischen Pharma- und IT-Branche ein. (kw) © Sanofi-Aventis © APA/AFP/Sebastien Bozon J&J kauft Optiksparte Forschung & Entwicklung Jeden Tag bewegt die Mitarbeiter von Astellas Pharma die Frage: »Wie können wir ÄrztInnen darin unterstützen, ihren PatientInnen zu helfen?« Unsere Antwort lautet: »Forschung & Entwicklung«. Intensive und innovative Forschung und Entwicklung führen uns zu neuen Ansätzen und Therapien in der Onkologie und Urologie, in der Transplantationsmedizin, im Bereich der Antiinfektiva und der Schmerzmedizin. Durch enge Zusammenarbeit mit Health Care Professionals aus der ganzen Welt schaff t Astellas Pharma immer wieder neue Perspektiven. Wir arbeiten jeden Tag daran, die Zukunft für unsere Patienten positiv zu verändern. NPR/2016/0042/AT We are changing tomorrow ... today. www.astellas.at 84 health economy Freitag, 23. September 2016 medianet.at Start-up aus der Apotheke Neues Buch zur Gesundheitswirtschaft zeigt Portraits von Unternehmern. „Gesunde Ideen“ im medianet-Vorabdruck – Teil 4: Dr. Peithner KG. WIEN. In kaum einer Branche gibt es ein derartig breites Nebeneinander von dynamischen Start-ups und traditionsreichen Unternehmen mit Wachstums potenzial, wie im Pharma bereich. Und viele dieser Unternehmen wurden oft selbst als Start-ups gegründet – im Fall des Wiener Unternehmens Dr. Peith ner KG gehen die Wurzeln auf das Jahr 1796 in Pilsen zurück; die Familie Peithner hatte dort eine Apotheke und übersiedelte Ende des 19. Jahrhunderts nach Graz, um dort die Apotheke am Hauptplatz zu führen. Rasches Wachstum 2009 verkaufte Peithner dann die Dr. Peithner KG an die Unternehmensgruppe Schwabe. Die Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung pflanzlicher Arzneimittel; sie beschäftigt 3.500 Mitarbeiter auf allen fünf Kontinenten. Zu dieser Gruppe gehört auch die Deutsche Homöopathie Union, in deren Lizenz die Dr. Peithner KG Schüßler Salze und Homöopathika herstellt. Die Dr. Peithner KG selbst beschäftigt heute 120 Mitarbeiter in Österreich sowie 70 im Ausland und setzt dabei insgesamt 37 Mio. € um – rund 70% davon mit Phytopharmaka und 30% mit homöopathischen Produkten. © Dr. Peithner KG Internationales Niveau „Mein Urgroßvater war Militär apotheker im Ersten Weltkrieg und hat damals die Apotheke in Graz verkauft“, erzählt Geschäftsführer Martin Peithner. Das Geld gab er seinem Schwager, der damit die St. Anna Apotheke in Wien Meidling gründete. „Mein Großvater hat diese übernommen. Er war im Zweiten Weltkrieg ebenfalls Militärapotheker und ein exzellenter Botaniker. Als es in den Nachkriegsjahren Arzneimittelengpässe gab, hat er dieses Wissen ausgegraben und mit der Herstellung von pflanzlichen Produkten und Homöopathika begonnen.“ Hier liegt auch die Basis für das Industrieunternehmen, das seinen Durchbruch auch einem Zufall verdankt: In den Nachkriegswirren sei seinem Großvater ein Teil des homöopathischen Ur-Tinkturenlagers des deutschen Herstellers Schwabe angeboten worden, der aus Ostdeutschland in den Westen flüchtete und viel zurücklassen musste. „Schwabe war sehr bekannt, weil das Unternehmen das erste Arzneimittelbuch nach dem Homöopathie-Gründer Samuel Hahnemann geschrieben hat.“ Peithners Großvater nahm Kontakt mit Schwabe auf, kauf- mung übergeben. Dazu Peithner: „Das war an jenem Tag, an dem das Arzneimittelgesetz 1983 in Kraft getreten ist, das erstmals Homöopathie in Österreich als Arzneimittel definierte.“ Weil das Konzept für Generalvertretungen in Österreich begrenzt war, folgte Anfang der 1990er-Jahre die Expansion in die Slowakei, nach Ungarn und Tschechien. Portraits Die Gesundheitsbranche gilt als Wachstumsmarkt der Zukunft. Gleichzeitig belastet sie öffentliche Haushalte. Martin Rümmele sprach für sein Buch (siehe unten) mit den Akteuren. Teil 4: Martin Peithner. te für ihn das verloren geglaubte Lager und erbat sich, von jeder Tinktur ein Fläschchen behalten zu dürfen. Weil die beiden Unternehmer gut miteinander konnten, arbeite man zusammen, und Peithner vereinbarte 1949 die Lizenzherstellung von homöopathischen Einzelmitteln und Phytotherapeutika durch die St. Anna Apotheke. Rasches Wachstum 1969 folgte dann eine erfolgreiche Kooperation mit der Firma Biologische Heilmittel Heel in Baden-Baden. Die Dr. Peithner KG ist bis heute in Österreich Generalvertreterin für Komplexmittel des deutschen Unternehmens. Seit den 1960er-Jahren produziert die Dr. Peithner KG zudem Schüßler Salze in Lizenz der deutschen DHU (Deutsche Homöopathie Union). Im März 1983 wurde – weil die Apotheke längst zu klein geworden war – ein Neubau in Wien-Inzersdorf seiner Bestim- Buchtipp Vorabdruck „Gesunde Ideen“ health economy-Chefredakteur Martin Rümmele hat für sein neues Buch über die österreichische Gesundheitswirtschaft 40 Unternehmerinnen und Unternehmer interviewt und nach den Konzepten, Herausforderungen, aber auch Visionen für das Gesundheitswesen befragt. „Gesunde Ideen – Erfolgsrezepte aus dem Wachstumsmarkt der Zukunft“ erscheint auszugsweise in einer medianet-Serie und am 15. November als Buch. Mehr unter: www.gesundkommunizieren.at EINE Sie suchen Werbeagentur? x p e r t . n e t w o r k Wir haben 1.160 und wissen (fast) alles über sie. Stand: 25.08..2016 Tel.: +43 1 919 20 - 2247 Mail: [email protected] | www.xpert-network.at Hier geht´s zu xpert.network: 86 health economy Freitag, 23. September 2016 medianet.at © RCPE/Foto Atelier Moser Karriere © Gesundheitsfonds Steiermark/Hutter (3) kongress Health Economy-Fest EFFIZIENZ. In Stift Göttweig fand diese Woche erstmals der Health Economy Congress statt. Zum Thema „Evidenz-EffizienzEthik“ organisierte der Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds den internationalen Kongress mit dem Ziel, die für Gesundheit und Medizin zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal zu nutzen. „Moderne Technologien und Informationstechnik halten immer mehr Einzug in die Medizin“, sagte LandeshauptmannStellvertreterin Johanna Mikl-Leitner. Damit das System dennoch finanzierbar bleibe, müsse man auf Evidenz und Effizienz der Ressourcen achten, betonten Gottfried Haber und Gerald Gartlehner von der Donau-Universität Krems. (red) Preis Der Steirische Qualitätspreis Gesundheit, „Salus“, wurde zum achten Mal verliehen – unter anderem vom Geschäftsführer des Gesundheitsfonds, Michael Koren. Auszeichnung FORSCHUNG Termine Nachwuchs prämiert Tag der Wunde Die Initiative Wund? Gesund lädt herzlich zum 1. Tag der Wunde ein. 29.9., 9:30–12 Uhr, Vorplatz des Parlaments, Pallas Athene Brunnen, Dr.-Karl-Renner-Ring 3, 1010 Wien WISSENSCHAFT. Bei der größten österreichischen Life-Science-Tagung sind in Graz drei junge Wissenschaftler ausgezeichnet worden: Die Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) zeichnete Hanna Koch (Uni Wien), Wolfgang Gruber (Salzburg) und Daniel Kracher (Boku) für ihre Leistungen aus. © Fabian Istel/ÖGMBT Rezeptfreie Produkte Generalversammlung und Jahrestagung des Verbands IGEPHA 6.10., 14:30 Uhr, Hotel Park Hyatt, Am Hof 2, 1010 Wien. SICHERHEIT. In der Steiermark wurden Projekte zur Erhöhung der Patientensicherheit ausgezeichnet. Der Internationale Tag der Patientensicherheit wurde 2015 von der Plattform Patientensicherheit mit Partnerorganisationen aus Deutschland und der Schweiz ins Leben gerufen. Allein in Österreich wurden im Vorjahr von 65 Organisationen Beiträge zur Verbesserung der Patientensicherheit gestaltet. Der Gesundheitsfonds Steiermark hat mit den Projekten „Aktion Saubere Hände“ und „Initiative Patientensicherheit Steiermark“ einen Beitrag zur Verankerung geleistet. (kw) Auszeichnung Bei der 8. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie wurden junge Wissenschaftler für ihre Leistungen ausgezeichnet. © Astrid Hartmann Gala in der Steiermark © Hexc/Rober Herbst Gesundheitswirtschaft Wie man die Mittel optimal einsetzen kann, diskutierten Gerald Gartlehner, Gottfried Haber, Johanna Mikl-Leitner, Gerd Antes und Bernhard Kadlec (oben, v. li) mit health economy-Redakteur Martin Rümmele (oben re). Johannes Khinast, Geschäftsführer der Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH, lud zum International Congress on Pharmaceutical Engineering (ICPE) nach Graz. Gekommen waren Spitzenforscher aus mehr als 20 Ländern. „Der ICPE bringt Industrie, Akademiker, Behörden und Nachwuchswissenschaftler auf internationaler Ebene zusammen“, freite sich Khinast. Astrid Hartmann, Rechtsanwältin und Humanmedizinerin, gründet eine eigene Kanzlei. Sie bringt damit in ihre rechtliche Beratungspraxis, ihr medizinischfachliches Verständnis und spezielles Sektoren Know-how ein, samt praktischen Erfahrungen im In- und Ausland in Krankenanstalten in Österreich, New York (Weill Cornell) und London (University College London) ein. medianet.at cover 87 Freitag, 23. September 2016 industrial technology Hölzern Positive Markt entwicklungen für die öster reichische Holzindustrie 92 Stählern Die MSV in Brünn ist mit 1.600 Ausstellern die größte seit fünf Jahren 94 Eisern Salzburger Eisenwerk Sulzau-Werfen ergattert Großauftrag aus Indien 90 © ESW Verpackung Koffer - Flightcase © Kairos/Doppelmayr www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Vorarlberger Weltneuheit: Wälderbahn der Zukunft Weltmarktführer Doppelmayr kombiniert Seilbahnen mit innovativen, selbstfahrenden Fahrzeugen. 88 Sicher. • Pilz GmbH [email protected] www. pilz.at Arbeitsplätze schaffen. 58. Internationale Maschinenbaumesse MSV 2016 MSV 2016 IMT 2016 Wir automatisieren. 10. Internationale Messe für Metallbearbeitung 3.–7. 10. 2016 Brno – Tschechische Republik www.bvv.cz/msv Registrieren Sie sich vor dem Messebesuch und sparen Sie Zeit und Geld! www.bvv.cz/msv China – Partnerland der MSV 2016 Österreichs Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs. Ohne ehrliche und faire Strukturreformen, ohne Investitionen in Bildung, Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung stehen diese Arbeitsplätze auf dem Spiel. Handeln wir jetzt! Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss www.iv-net.at IV-Inserat-Arbeit-97x78.indd 1 06.09.16 12:14 88 INDUSTRIAL TECHNOLOGY Freitag, 23. September 2016 medianet.at Leuchtturmprojekt fürs Ländle – und die Welt Die Doppelmayr-Innovation „Wälderbahn der Zukunft“ könnte zu völlig neuen Verkehrskonzepten rund um den Globus führen. ••• Von Paul Christian Jezek Die Weltneuheit im Detail Die Besonderheit der Doppelmayr-Innovation laut Ulmer: „Die Kabinen fahren auf Seilen und überwinden beliebige Höhenunterschiede und können andererseits von den Seilen auf eine Fahrbahn wechseln und umgekehrt. Diese Kombination gibt es in der Form noch nirgends auf der Welt.“ Speziell sei auch, dass die Fahrbahn bestehenden Straßenzügen folgt und damit Kurven mit nahezu beliebigen Kurvenradien beinhaltet. Doppelmayr sieht in der Innovation sowie der Weiterentwicklung und dem damit verbundenen Technologiesprung © Kairos/Doppelmayr (2) H anno Ulmer, Vorstand der Doppelmayr Holding, erklärt die neueste Innovation des Wolfurter Weltmarktführers: „Das City Cable Car (kurz: CCC) ist ein Seilbahnsystem für den urbanen Bereich, das als umweltfreundliche, geräuscharme und vor allem kurvengängige Alternative für den öffentlichen Nahverkehr entwickelt wurde.“ Ausgangspunkt sei das 3SSystem gewesen, das in Kombination mit dem neu entwickelten Selbstfahrsystem das City Cable Car bildet. Die 3S-Bahn (Dreiseilbahn) besteht aus zwei fest verankerten Tragseilen als Fahrbahn und einem umlaufenden Zugseil, auf das die achtrolligen Laufwerke geklemmt werden. Das kuppelbare Umlaufsystem ermöglicht Förderleistungen bis zu 5.500 Personen pro Stunde und Richtung. Wälderbahn Die DoppelmayrInnovation vergrößert die Möglichkeiten von Seilbahnen als öffentliche Verkehrsmittel enorm. Freitag, 23. September 2016 Die Wälderbahn Leistung • In 20 Minuten von Bersbuch nach Dornbirn Karren Talstation • 28 Personen pro Kabine (oder 2,5 Tonnen Güter) Umfang •1 1 km Gesamtlänge von Bersbuch bis Dornbirn Bahnhof •e lektrisch betrieben – e-mobil in der Kurvenfähigkeit der Seilbahnlaufwerke bzw. Fahrzeuge sowie in der Neuentwicklung des Selbstfahrsystems erhebliches Marktpotenzial. „City Cable Car kombiniert die klassische Seilbahn mit einem neuartigen, selbstfahrenden Fahrzeug. Das ermöglicht eine Fahrt mit Seilbahnkabinen auch auf kur- Die neue Technologie ist eine Riesenchance für eine innovative, intelligente und vernetzte Initiative – ein echtes Leuchtturmprojekt! Martin Ohneberg Präsident IV Vorarlberg venreichen Strecken und bringt insbesondere im urbanen Raum erhebliche Vorteile“, ist Ulmer überzeugt. In den Übergabestationen übernehmen die Selbstfahrer – „Taxis“ – die Kabinen von der klassischen Seilbahn, auf einem Schienensystem geht die Fahrt INDUSTRIAL TECHNOLOGY 89 dann bequem weiter. Die Fahrbahn befindet sich weiterhin auf einer erhöhten Ebene, die Infrastruktur darunter kann dadurch vielfältig genutzt werden. Ulmer: „Das CCC wird perfekt in das Verkehrsnetz integriert und bringt die Fahrgäste, ungehindert von Stau und anderen Verkehrsteilnehmern, komfortabel an ihr Ziel. Das City Cable Car fügt sich harmonisch ins Stadtbild ein und erfüllt alle Anforderungen an ein modernes Mobilitätssystem.“ Die Idee der Weltmarktführer „Diese Doppelmayr-Innovation ermöglicht es, neue Verkehrskonzepte zu entwickeln und zu diskutieren, denn damit werden die Möglichkeiten von Seilbahnen als öffentliche Verkehrsmittel enorm vergrößert“, urteilt Martin Strele, Geschäftsführer der Kairos Wirkungsforschung & Entwicklung gGmbH, der sich eine solche Bahn z.B. als innovative Verkehrsverbindung zwischen Rheintal und Bregenzerwald als wichtigen Baustein des öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg vorstellen kann. Dazu hat Projektentwickler Kairos ein Konzept als Diskussionsgrundlage erstellt. Die „Wälderbahn“ verbindet demnach den Bahnhof Dornbirn mit der Station Sägerbrücke und der Talstation der Karrenbahn. Von dort geht es hoch auf das Hochälpele, dem höchsten Punkt im Skigebiet Bödele, und dann mitten in den Bregenzerwald in den Bereich Bersbuch in Andelsbuch. „Insgesamt bestünde damit tatsächlich ein bedeutendes Verlagerungs potential vom Autoverkehr in den 30,6 km/h Facts CCC • 3.280 m • max. 6,5 m/s (23,4 km/h) 3S-Bahn • 7.711 m • max. 8,5 m/s (30,6 km/h) beide • 2.000 Pers./h (alle 50,4 s/ 28 Personen) City Cable Car Martin Ohneberg (Präsident der IV Vorarlberg), Martin Strele (Kairos), Hanno Ulmer (Doppelmayr, v.l.). © Kairos/Doppelmayr (2) medianet.at öffentlichen Verkehr“, ist Strele überzeugt. Jede Minute fährt eine Gondel mit 28 Personen ab, in gut 20 Minuten und über 11 km verbindet das neue System das Rheintal mit dem Bregenzerwald. Erreichbar seien bis zu 31 km/h Fahrgeschwindigkeit. Auch Kleinlasten können in frequenzarmen Zeiten mit eigenen Gondeln transportiert werden. Mehrere Aspekte seien ausschlaggebend: die hohe Leistungsfähigkeit des neuen Verkehrssystems, zweitens ein elektrischer Antrieb, um unabhängig von importierten Energieträgern zu sein. Außerdem ein Verkehrssystem, das sowohl Alltags- als auch Freizeitwege abwickeln kann. Und schließlich eine optimale Anbindung an das hochrangige Schienennetz im Rheintal, um den Umstieg in S-Bahn, Regionalexpress, Railjet und regionale Buslinien zu ermöglichen. Für IV-Vorarlberg-Präsident Martin Ohneberg wäre die von Doppelmayr entwickelte und von Kairos vorgeschlagene Wälderbahn der Zukunft eine große Chance auf ein „Leuchtturmprojekt vor der Haustür“: „Eine solche Kombination aus Seilbahn und Stadthochbahn mit allen möglichen Kurvenradien gibt es bisher weltweit nicht. Die Chancen, die sich aus so einem Projekt ergeben können, sind gewaltig, von der zusätzlichen Wertschöpfung und Werbung für Vorarlberg ganz abgesehen.“ www.waelderbahn.at 90 INDUSTRIAL TECHNOLOGY Freitag, 23. September 2016 medianet.at Walzen für Indien Das Salzburger Eisenwerk Sulzau-Werfen bearbeitet neue Großaufträge – z.B. für die indische Jindal-Gruppe. SANITÄRKERAMIK © Laufen WILHELMSBURG. Als Österreichs führender Hersteller von Sanitärkeramikprodukten hat die Laufen Austria AG im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von rund 49,1 Mio. € erwirtschaftet – um fast 2,2 Mio. € oder 4,6% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Laufen AG – seit 1999 eine Tochter des spanischen Roca-Konzerns – zählt zu den weltweit größten Erzeugern von Badprodukten. Sie fertigt an fünf Produktionsstätten in Österreich, der Schweiz und Tschechien Keramikteile, aus denen Waschtische und -becken, Dusch- und Badewannen, Möbel für Bäder sowie WCs und Bidets entstehen. 2015 hat die Laufen AG in Wilhelmsburg und Gmunden 420.000 Keramikteile produziert. Jede zweite im Hauptwerk Wilhelmsburg erzeugte Keramik geht in den Export. (pj) Top-Arbeitgeber Die Laufen AG beschäftigt in Österreich 400 Personen, rund 270 davon in Wilhelmsburg. © ESW/Lois Lammerhuber Der Umsatz läuft bei Laufen Das Eisenwerk Sulzau-Werfen produziert jährlich rund 2.000 Walzen mit einem Fertiggewicht von bis zu 42 t pro Stück. ••• Von Paul Christian Jezek WERFEN. Positiv blickt das Salzburger Eisenwerk SulzauWerfen (ESW), einer der Weltmarktführer in der Produktion von Hightech-Walzen aus Stahl, auf den bisherigen Verlauf des Wirtschaftsjahrs. Entgegen der Entwicklung in der Stahlindustrie und auch dem Branchentrend verzeichnete das ESW mit +13,5% im ersten Halbjahr eine erfreuliche Umsatzentwicklung. „Wir sind mit der bisherigen Geschäftsentwicklung 2016 sehr zufrieden und auch für den weiteren Verlauf auf Grund der aktuellen Auftragsentwicklung optimistisch”, sagt ESWVorstandsvorsitzender Georg Hemetsberger. „Wir können aufgrund der derzeitigen Auftragslage die Produktion bis Jahresende auf einem sehr hohen Niveau belassen. Unsere für heuer eher zurückhaltenden Erwartungen werden in jedem Fall übertroffen: In den ersten Monaten profitierten wir noch vom hohen Auftragseingang des Vorjahres, ab Mitte des zweiten Quartals konnten wir einen Anstieg des Volumens an Neuaufträgen verzeichnen.” Märkte & Mitarbeiter im Plus Wichtige Märkte sind Mexiko, USA und Deutschland. „Vor wenigen Wochen haben wir einen Auftrag der Jindal South West India-Gruppe aus Indien in der Höhe von 4,4 Mio. Euro erhalten”, sagt Hemetsberger, der vor allem in Asien noch Potenzial für die Zukunft sieht: „Es wird auf absehbare Zeit kein Wachstum in Europa geben. Aber das exzellente Know-how und der Einsatz unserer Mitarbeiter sichern und verbessern stetig unsere starke Position am Weltmarkt. Für unsere Produkte zeichnen sich mittel- und langfristig insbesondere Indien und Indonesien als potenzielle Wachstumsmärkte ab, die wir noch intensiver und erfolgreicher als bisher bear- beiten wollen. Dazu werden wir uns im Vertrieb verstärken, und das sollte auch zu einer Verstärkung des Teams am Stammsitz in Tenneck führen.” Dennoch bezeichnet Hemetsberger das aktuelle Umfeld auch als schwierig und sehr herausfordernd: „Insbesondere die Überschwemmung des Markts mit billigem Stahl aus China stellt die Stahlindustrie in den etablierten Industrieländern vor große Herausforderungen. Man sieht aber, dass viele unserer Kunden, die ähnlich wie das ESW qualitativ hochwertige Nischenprodukte erzeugen, auch in diesem anspruchsvollen Umfeld erfolgreich sind. Kritisch sehen wir natürlich die weiteren politischen und in der Folge wirtschaftlichen Entwicklungen in für uns wichtigen Exportländern wie Brasilien, Russland oder der Ukraine. Es wäre sehr zu wünschen, wenn sich die Verhältnisse dort bald zum Positiven verändern würden.” medianet.at INDUSTRIAL TECHNOLOGY 91 Freitag, 23. September 2016 Ein neuer Europarekord Andritz baut für die Heinzel-Gruppe eine Maschine für leichtgewichtige Wellpapperohpapiere um. GRAZ/LAAKIRCHEN. Andritz hat von Heinzel den Auftrag zum Umbau der Papiermaschine PM 10 im Werk Laakirchen erhalten. Ab dem 3. Quartal 2017 wird die PM 10 leichtgewichtige Wellpapperohpapiere auf Basis von Altpapier herstellen. Nach dem vollständigen Umbau wird die PM 10 mit einer Arbeitsbreite von 7.500 mm und einer Konstruktionsgeschwindigkeit von 1.600 m/min zu den leistungsstärksten Papiermaschinen für Wellpapperohpapiere gehören. Andritz wird eine neue OCC- Linie und einen neuen Konstantteil für die Papier maschine liefern. Die Altpapier aufbereitungslinie umfasst einen FibreSolve FSR-Auflöser mit Entsorgungssystem – mit einem Volumen von 130 m³ ist dies der größte Niedrigkonsistenzauflöser, den Andritz jemals in Europa installiert hat. Umfassender Auftragsumfang In der Trockenpartie wird durch Einsatz eines PrimeRun EvoBahnstabilisierungssystems mit Hochvakuumzone eine optimale Lauffähigkeit erzielt. PrimeDry-Trockenzylinder aus Stahl sorgen für eine maximale Trocknungsleistung und Papierbreite in der Maschinenstuhlung. Mit der neuen PrimeCoat-Film- © Andritz ••• Von Paul Christian Jezek Papier maschine Andritz wird die PM 10 im zur Heinzel-Gruppe gehörenden Werk Laakirchen umbauen. presse wird Stärke beidseitig aufgetragen; zusätzlich werden ein PrimeAir Glide-Airturn und ein seilloses PrimeFeeder-Bahn- Creative brilliance still needs legal intelligence. überführungssytem geliefert. Ebenfalls im Auftragsumfang enthalten ist das Automationspaket Prime Control PCS7. CMS_LawTax_Negative_28-100.eps New technologies are creating unprecedented opportunity for TMC industries. To stay ahead, you need a law firm that can help you distribute your ideas swiftly, securely and confidently. 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In den Sommermonaten und zu Herbstbeginn gibt es traditionell Engpässe bei den Frischholz lieferungen; für die Sägeindus trie ist es allerdings essenziell, kontinuierlich und planbar mit dem Rohstoff Holz versorgt zu werden. Für die kommenden Mo nate erwartet die Sägeindustrie ein nahezu gleich hohes Produk tionsniveau wie im Vergleichs zeitraum des Vorjahres. +4,8 Prozent 2015 Die Holzindus trie schloss das vergangene Jahr mit einer Steigerung der Produktion um 4,8% auf 7,49 Mrd. € ab. Der Handelsbilanz überschuss nahm erneut zu und liegt nun bei 1,23 Mrd. €, was einer Steige rung um 5,6% entspricht. Unter den Top Ten Zur österreichischen Holzindus trie zählen rund 1.350 Betriebe mit über 25.500 Beschäftigten. © Gerhard Fally Holz ist „in“ Italien nahm den positiven Schwung des letzten Jahres ins erste Quartal 2016 mit, das zweite Quartal gestaltete sich schwieriger. Fazit: ein leichtes Exportplus gegenüber den süd lichen Nachbarn. Zusammenfassend gesehen entwickeln sich die Absatzmärk te in Österreich und Deutschland sehr positiv, die weiterverarbei tende Holzindustrie meldet eine sehr gute Auslastung im vorge fertigten Holzbaubereich. Der Anteil am Holzbau steigt bestän dig – Holz ist in! Moderne Archi tektur und Holzbau schließen sich schon lange nicht mehr aus. © APA/Alois Litzelbauer WIEN. Stabile bis leicht steigen de Absatzmöglichkeiten in den Schnittholzmärkten waren die wesentlichen Merkmale im ers ten Halbjahr 2016 – der Markt in Deutschland hält den Absatz motor am Laufen. Verbessert hat sich auch die Lage in Japan – ein wesentli cher Grund ist hier die positive Währungsentwicklung. Die noch immer andauernden unsicheren politischen Strukturen in den L evante-Staaten führen zu schwierigen Verhältnissen, die sich in der leicht negativen Ab satzentwicklung widerspiegeln. Trotz allem bleibt die Levante für die österreichische Säge industrie interessant. Ein Großteil der Unternehmen (rund 1.050) sind Sägewerke; die restlichen Betriebe finden sich im Holzbau sowie in der Möbel-, Platten- und Skiindustrie wie der. Im internationalen Vergleich findet sich Österreich unter den Top-Ten der Nadelschnittholz produzenten (ca. 8,7 Mio. m³/J). Was den Nadelschnittholz export betrifft, so belegt die heimische Holzindustrie den sechsten Platz weltweit – ein beachtlicher Wert, der durch überwiegend klein- und mittel betrieblich strukturierte Unter nehmen bewerkstelligt wird. Holzfunktionäre Herbert Jöbstl, Erich Wiesner und Erlfried Taurer (v.l.). Erich Wiesner Obmann FV Holzindustrie Ein wesentliches Merkmal der „hölzernen“ Branche ist das über Jahrzehnte relativ stabile Be schäftigungsniveau; hier ist die starke Exportorientierung der überwiegend mittelständischen Betriebe hervorzuheben. Da die Betriebe meist dort angesiedelt sind, wo auch der Rohstoff Holz wächst, leistet die Holzindustrie einen wertvollen Beitrag zur Wertschöpfung in der Region und bietet vor allem in strukturschwachen Gebieten einen sicheren Arbeitsplatz. medianet.at INDUSTRIAL TECHNOLOGY 93 Freitag, 23. September 2016 © ABB 200 Jahre Österreichs Fertigungstechnik hat große Tradition: Bereits 1816, kurz nach der Gründung der TU Wien, wurde Georg Altmütter als Professor für mechanische Technologie berufen. „Das ist Europas Stärke“ Die weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Werkzeugmaschinen, der Technologie und der Automatisierung kommen in die Wiener Hofburg. ••• Von Paul Christian Jezek WIEN. Wo liegt die wirtschaftliche Zukunft Europas? Für Friedrich Bleicher von der TU Wien ist die Antwort klar: „Unsere Zukunft liegt im Maschinenbau, verbunden mit der produktionstechnischen Kompetenz – da sind wir Weltspitze.“ Wie man zukunftsträchtige Innovationen am besten umsetzt, wird am 28. und 29.9. diskutiert – aus der ganzen Welt kommen Spitzenvertreter aus Industrie und Wissenschaft zum „Produktionstechnik Kongress“ in die Hofburg. Der Kongress steht im Zeichen des 200-Jahr-Jubiläums des Instituts für Fertigungstechnik (IFT) der TU Wien – Vorstand Friedrich Bleicher ist gleichzeitig Organisator des Kongresses. Er kooperiert seit vielen Jahren erfolgreich mit vielen verschiedenen Industriepartnern und ist überzeugt, dass die Innovationskraft der Industrie auch in Zukunft eine enge Zusammenarbeit mit der universitären Forschung braucht. Digitale Produktion Einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil bringt die Digitalisierung der Produktion. „Man kann heute ein ganzes Auto und dessen Fertigungsschritte vollständig am Computer entwickeln“, sagt Bleicher. „Die einzel- nen Fertigungsabläufe werden modelliert und virtuell untersucht – so können sich modern ausgerichtete Unternehmen teure Experimente ersparen; Produkt- und Produktionsdaten werden dabei mehr und mehr zusammengeführt.“ Für die Entwicklung neuer Technologien ist die universitäre Forschung unerlässlich – für die moderne Fertigungstechnik etwa Erkenntnisse aus den Werkstoffwissenschaften. „Wenn man ein Werkstück zerspanend in die richtige Form bringt, kann die Geschwindigkeit des Formgebungsmechanismus zwischen der Werkstückoberfläche und der Schneide mittlerweile mehrere 1.000 km/h erreichen“, erklärt Bleicher. „Um dabei noch eine Präzision im Mikrometerbereich zu gewährleisten, braucht man eine hoch entwickelte Werkzeug- und Maschinentechnik. Da hilft neben dem Experiment die Simulationstechnik.“ Europa an der Spitze Insgesamt sieht Bleicher die Zukunft von Europas Maschinenbau- und Produktions industrie positiv: „Die größten Softwareunternehmen kommen heute zumeist aus den USA, die meiste Mikroelektronik wird wohl in Ostasien hergestellt, aber im Maschinenbau ist Europa immer noch vorn.“ KREMS, GUNTRAMSDORF UND GROSSENZERSDORF © EVN/Moser EVN feuert neue Biomasse-Kraftwerke an Fernwärme Das größte Projekt ist das BiomasseHeizkraftwerk in Krems, eine Kraft-WärmeKopplung, in die bis zu 40 Mio. € investiert werden. Noch heuer wird auch eine neue Fernwärme-Anlage in Guntramsdorf, im Industriezentrum NÖ-Süd, in Betrieb gehen. Die Anlage wird Teile des ecoplus-Wirtschaftsparks beliefern. Drittes Projekt schließlich ist eine Anlage in Groß-Enzersdorf im Bezirk Gänserndorf. Damit betreibt die EVN gemeinsam mit Partnern rund 70 Biomasse anlagen in NÖ. Mit den neuen Werken „steuern wir auf den Einsatz von jährlich rund zwei Millionen Schüttraummetern zu“, sagt EVN-Vorstandssprecher Peter Layr. (pj) 94 INDUSTRIAL TECHNOLOGY Freitag, 23. September 2016 medianet.at Die Rekord-MSV Die Internationale Maschinenbaumesse in Brünn wird mit 1.600 Ausstellern die größte MSV seit fünf Jahren. CHINA AUF DER MSV Dieses Jahr ist das internationale Interesse an der MSV noch weiter gestiegen – laut der aktuellen Anmeldungsstatistik erreicht der Anteil ausländischer Aussteller rund 50%. Positiv wirkt sich hier der Ausbau der Handelsbeziehungen mit China aus, das zum Partnerland der MSV 2016 gewählt wurde. (Die Tschechische Republik ist für China der aktuell zweitgrößte Handelspartner in Mittel- und Osteuropa.) Die Präsentation Chinas fasst auf einer Fläche von rund 3.000 m2 mehr als 150 Aussteller zusammen. Das Reich der Mitte ist 2016 erstmals in der Geschichte das nach der Tschechischen Republik am umfangreichsten vertretene Land auf der MSV – vor Deutschland, der Slowakei, Österreich und Italien. (pj) www.bvv.cz/de/msv www.messeninfo.de/ MSV-M760/Bruenn.html Maschinenbau vom Feinsten Die MSV in Brünn ist die führende Industriemesse Mitteleuropas. © MSV Brünn (2) Reich der Mitte ganz weit vorn Aus Österreich nehmen asma, Engel, Hasco, Hepeka, igm, Maximator, Meusburger, Pfeiffer, Piovan, Zoller u.v.a. teil. ••• Von Paul Christian Jezek BRÜNN. Vom 3. bis zum 7.10. erwartet die Besucher des Messegeländes die umfangreichste Schau an Industrietechnologien seit mehreren Jahren. Die Auflagen der Internationalen Maschinenbaumesse in den geraden Jahren sind traditionell reichhaltiger, da zu einem Messetermin gleich sechs Industriemessen stattfinden: neben der MSV auch die IMT (Metallbearbeitung) sowie die Technologiemessen Fond-Ex (Gießereifachmesse), Welding (Schweißtechnik), Plastex (Kautschuk, Kunst- und Verbundstoffe) und Profintech (Oberflächentechnik). Der autonome Roboter Für die smarten Fabriken der Zukunft stellt z.B. Kuka Roboter CEE den mobilen Roboter KMR iiwa (Kuka Mobile Robotics intelligent industrial working assistant) vor – eine autonome mobile Plattform mit einem Industrieroboter des Typs LBR iiwa, dem ersten serienmäßig produzierten Roboter für direkte Zusammenarbeit mit Menschen. Ein integriertes Navigationssystem in Kombination mit Sicherheits-Laserscannern ermöglicht dem KMR iiwa das rechtzeitige Erfassen von Hindernissen und somit eine sichere Bewegung in Produktionsanlagen, wo er mit Menschen und Handhabungsmechanismen gemeinsame Verkehrswege teilen kann. Der KMR iiwa bewegt sich völlig autonom, sicher und kabellos, wie auch dessen Einsatz im Kuka-Hauptwerk in Augsburg beweist. Mehrere Roboter werden hier als eigenständige, mobile Produktionsassistenten eingesetzt – eine ideale Voraussetzung zum Erfüllen der Erfordernisse der Industrie 4.0. Weitere MSV-Teilnehmer sind z.B. Fanuc Czec, Siemens, Mitutoyo Cesko, Olympus Czech Group, Unis, Harting sowie Aus- steller aus Österreich, Deutschland und Polen. Auch in den anderen Bereichen sind so gut wie alle Branchenführer vertreten, z.B. Kubousek, Arburg, Wittmann Battenfeld, Moretto, Engel, Luger, Vacula (nach längerer Zeit) Radka und Paramo sowie HüttenesAlbertus, Laempe+Panackova, ASK Chemicals Czech, Vesuvius Slavia oder Junker Industrial Equipment. Transfer von Innovationen Auch auf der Internationalen Fachmesse für Schweißtechnik werden Marktführer wie ABB, Fronius, Yaskawa oder Valk Welding ausstellen; nach einer Pause kommen Air Products mit technischen Gasen und die deutsche Firma Merkle wieder, neu sind Weldbrush aus Australien. Beim Projekt „Transfer von Technologien und Innovationen“ präsentieren sich Forschungszentren und technische Hochschulen kommerziellen Partnern. Wir feiern die 2 Milliardste zugestellte Tageszeitung! MEDIANET DOSSIER medianet.at automotive business Das Auto: Objekt der Emotion & Diskussion Dossier unter Mitwirkung von VÖK, Bundes gremium des Fahrzeughandels (WKO), Arbeitskreis der Automobil importeure (IV), Garanta, Bundes innung Fahrzeugtechnik (WKO) und Autobank AG entstanden Herausgeber Oliver Jonke [[email protected]] MEDIANET DOSSIER medianet.at automotive business Das Auto: Objekt der Emotion & Diskussion Dossier unter Mitwirkung von VÖK, Bundesgremium des Fahrzeughandels (WKO), Arbeitskreis der Automobilimporteure (IV), Garanta, Bundesinnung Fahrzeugtechnik (WKO) und Autobank AG entstanden MN20XX_097_m_2016MMTT_ms1_FERT_097.indd 1 19.09.16 11:42 medianet.at Editorial Sachlich diskutieren! Liebe Leserinnen und Leser! Knapp 200.000 Pkw konnten in den ersten sieben Monaten des Jahres verkauft werden und damit um 5,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (188.550). Die jüngsten Zulassungszahlen beweisen also: Es werden immer mehr Autos gekauft. Die Zahlen der Statistik Austria sind ein solider Indikator dafür, dass viele Konsumenten nach wie vor gern Kraftfahrzeuge individuell nutzen. Doch die Lobby der Gegner des individuellen Kraftverkehrs tritt medial und politisch immer stärker auf und erwirkt dadurch für Autonutzer immer häufiger verschiedenste unerwünschte Nachteile. Autohändler und VÖK-Obmann Ing. Johann Jobst hat deshalb nun eine Initiative gestartet und eine hochkarätige Runde führender österreichischer Automobilexperten zusammengestellt, um darüber zu diskutieren, wie vor diesem Hintergrund in Zukunft die Interessen österreichischer Kraftfahrer besser und vor allem nachhaltig geschützt werden können. Diese Initiative wollen wir als automobiles Fachmedium vollinhaltlich unterstützen. Das Ziel dieses im Auftrag des und in Zusammenarbeit mit dem VÖK entstandenen Dossiers ist es daher, durch Fachinformation einen Beitrag zur Versachlichung der Debatten über das Auto zu erbringen, ohne dabei auf seinen hohen emotionalen Wert für uns Autofahrer zu vergessen. Viel Spaß bei der Lektüre! Impressum Inhalt Medieninhaber: „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG http://www.medianet.at 3Gastkommentar VÖK-Obmann Johann Jobst fordert ein Ende der Verteufelung des Automobils automotive business Dossier © medianet/Christian Mikes Coverfoto: © panthermedia. net/EpicStockMedia 4 Round Table medianet-Herausgeber Oliver Jonke hat mit Experten diskutiert, wie das Auto in positives Licht gerückt werden kann 10Gastkommentar Von Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger Versicherung Österreich AG 12Grafik Die Automobilindustrie ist für die österreichische Wirtschaft von unschätzbarem Wert 13Gastkommentar Bundesgremialobmann Burkhard Ernst: Eine Neuauflage der Ökoprämie würde sich wirtschaftlich wie steuerlich rentieren. © panthermedia.net /Harald Richter © Philipp Hutter 2 editorial / inhalt 14Analyse 15 Mrd. Euro Steuern pro Jahr von uns Autofahrern Diese Sonderausgabe wurde von medianet unter Mitwirkung des VÖK – Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe, Bundesgremium des Fahrzeughandels (WKO), Arbeitskreis der Automobilimporteure (IV), Garanta, Bundesinnung Fahrzeugtechnik (WKO) und Autobank AG erstellt. Konzept: Oliver Jonke (Herausgeber) Kontakt: [email protected] Leitender Redakteur dieser Ausgabe: Jürgen Zacharias (jz) Redaktion: Beatrix Keckeis-Hiller (bk), Moritz Kolar (mk) Lektorat: Christoph Strolz Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Fotoredaktion/ Lithografie: Beate Schmid Druck: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., 3580 Horn Erscheinungsort: Wien Stand: September 2016 Für den Inhalt verantwortlich: VÖK – Verband österreichischer Kraftfahrzeug betriebe, Schwarzenbergplatz 14/61, 1040 Wien Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche: [email protected] oder Tel. 01/919 20-2100 medianet.at medianet dossier 3 VÖK-Obmann Johann Jobst fordert: In der Diskussion ums Auto muss in Zukunft viel mehr differenziert werden! © medianet/Christian Mikes Zuerst denken … © APA/Magna Experte VÖK-Obmann Johann Jobst schätzt die durch das Auto ermöglichte individuelle Mobilität. Die Automobilindustrie sichert hierzulande Zehntausende Arbeitsplätze und sorgt für eine Wertschöpfung in Milliardenhöhe. Gastkommentar ••• Von Johann Jobst WIEN. Das Thema Auto regt an. Und es regt auf. Für die einen ist es eine unverzichtbare Identifikationsplattform, LifestyleStatement und Liebhaberobjekt. Für die anderen ist es ein umweltverschmutzendes, Platz verschwendendes und gefährliches Teufelswerk, das abgeschafft gehört. Zwischen diesen extremen Standpunkten reiht sich die vielfältig gelagerte Masse derer ein, für die der motorisierte Wagen in der einen oder anderen Form einfach zum täglichen Leben gehört. Für die es außer Frage steht, dass das eigene Auto Produkt und fixer Bestandteil einer rund 130 Jahre alten Mobilitätskultur ist und außer Transport-Vehikel auf unterschiedlichsten Ebenen ebenso Wirtschaftsmotor wie Garant für individuelle Fortbewegungsfreiheit ist. Emotional besetzt ist das Auto also in jedem Fall, was auch wissenschaftlich belegbar ist – etwa in Form einer Studie der EBS (European Businesss School) in Wiesbaden: FranzRudolph Esch, Fachgebiet Markenmanagement und Automotive Marketing, kommt darin zum Schluss: „Wir können keine Entscheidung ohne Emotion treffen.“ Also auch nicht die für ein bestimmtes Auto-Modell. Das Gefühl bestimmt In Bezug auf den Fahrzeugkauf sollte theoretisch aus den nüchtern besetzten Eckpfeilern Budget, Transportbedürfnis und Sachargumente die Entscheidung für eine Marke und eine ModellVariante resultieren, so Esch. Praktisch jedoch bestimme das Gefühl. Selbst dann, wenn man sich für ein rationales – ein preisgünstiges, verbrauchsgenügsames und markenseitig weniger imageträchtiges – Fahrzeug entscheidet. Denn damit könne man signalisieren, dass die Vernunft gesiegt hat und eine Abkehr von Statusdenken und Markenbewusstsein beweisen. Das kann ein gutes Gefühl hervorrufen. Also eine Emotion. In diesem Fall eine positive, die, wenn es um die Erfüllung des individuellen Mobilitätsbedürfnisses – aus welchem Grund auch immer, ob für den Alltag oder für die Freizeit – geht, angesichts von negativen Argumenten gewöhnlich überwiegt. Enorme Steuerleistung Dennoch scheint das Auto zunehmend in Misskredit zu geraten. Vor allem als Politikum, mit den Argumenten signifikanter Umweltbeeinflussung, hohen Das Auto ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, der auf Forschung und Entwicklung ebenso abstrahlt, wie auf viele andere Bereiche. Raumbedarfs und den damit verbundenen Kosten (Straßen, Parkplätze, Infrastruktur usw.), Sicherheitsbeeinträchtigungen, etc. Aber auch durch ein vermeintlich sinkendes Interesse am Auto, vor allem seitens der Jugendlichen, was jedoch in erster Linie auf urbane Ballungsräume mit guter Infrastruktur mit öffentlichen Verkehrsmitteln zutrifft und in der Realität weit weniger signifikant ist, als medial oft behauptet wird. Dem gegenüber steht nicht nur in Österreich die Tatsache, dass die Zulassungszahlen zumindest gleich bleibend, eher steigend sind. Und dass das Auto ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, der auf Forschung und Entwicklung ebenso abstrahlt wie auf Produktion, Zulieferung, Handel, Werkstätten, Versicherungen, Banken, Leasing sowie Mietunternehmen und dazu eine beträchtliche Steuerleistung für die Staatskasse erbringt. Bedeutung für uns alle Bevor man das Auto verteufelt, sollte man sich also zuerst seine enorme Bedeutung bewusst machen: für unsere individuelle Mobilität. Aber auch für unseren Wirtschaftsstandort: Die Automobilindustrie sichert Zehntausende Arbeitskräfte und sorgt für zig Milliarden Euro Wertschöpfung. Ja, Emissionen gehören überdacht und begrenzt. Aber ein kategorisches Nein zum Auto kann keine Lösung der Diskussion sein und würde uns nicht nur enorm einschränken, sondern auch viel, viel Geld kosten. medianet.at © panthermedia.net/Soloviova Liudmyla 4 medianet dossier Die Zukunft automobiler Mobilität medianet-Herausgeber Oliver Jonke im Round Table-Gespräch mit elf führenden Experten der österreichischen Automobilbranche. D ie individuelle Mobilität wird derzeit intensiver diskutiert als je zuvor. Das Auto ist demnach zentraler Ziel- und Angelpunkt der von allen Seiten vehement geführten Debatten. Die Dispute machen sich vor allem an Geboten und Verboten fest, aber auch an Steuern und Gebühren, und an Negativem wie Staus, Parkplatznot und Umweltbeeinflussung. Weit außen an den Rand gestellt scheinen die positiven Aspekte wie Nützlichkeit, wie Bewegungsfreiheit und Individualität. Geradezu verachtet werden Fahrspaß, Besitzerstolz, Markenidentifikation und Freude an der Technik. Unfassbar, oder? Emotion trifft Ökonomie Das Thema Automobil ist nicht nur ein hoch emotionales, sondern auch als Wirtschaftsfaktor für den Standort Österreich von unschätzbarem Wert. medianet.at Verständlich, dass wir Autofahrer uns zunehmend eingeschränkt fühlen. Aber auch bevormundet, angesichts der Attitüde besonders extremer Gegner, die nur Massentransportmittel und Fahrräder gelten lassen wollen. Das Faktum, dass sowohl Verbrauch als auch Emissionen in den vergangenen Jahren durch technische Weiterentwicklungen signifikant gesenkt werden konnten, scheint nicht zu gelten. Ebenso wenig, dass alternative Antriebe mittlerweile wirksam Raum greifen und das in den kommenden Jahren noch weiter tun werden. Der Autohändler – und damit derjenige, der für das Auto lebt und auch vom Auto lebt – entwickelt sich medianet dossier 5 damit immer weiter vom reinen Verkäufer zum Mobilitätsberater. Immer mehr gilt er als Experte, der über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichsten Antriebe informieren kann, aber auch über Finanzierungsmöglichkeiten Bescheid weiß. Trotzdem stellen ihn, vor allem im urbanen Raum, die jüngsten Entwicklungen vor große Herausforderungen. Die Branche ist sich einig Es gilt, dem Anti-Auto-Lobbying entgegenzusteuern und das Automobil (wieder) in ein realistisches Licht zu rücken. Unter der Leitung von medianet-Herausgeber Oliver Jonke diskutierten profunde Branchenkenner konkrete Lösungsansätze. Lesen Sie 26,1 Mrd. € Fahrzeug handel im Aufwind Laut Branchenbericht der Bank Austria Volkswirtschaft stieg im Vorjahr der Spartenumsatz ohne Werkstätten und Zubehörhandel um 3,2% auf 26,1 Mrd. €. im folgenden zusammenfassenden Nachbericht dieser längeren intensiven Diskussion, auf welche Schlüsse eine Branche gekommen ist, die sich dafür entschieden hat, dem Problem geschlossen entgegenzutreten. „Wir haben eine Stimme. Eine gewichtige“ sagt Johann Jobst, Obmann des VÖK und Mit-Initiator des Round TableGesprächs. „Die Branche muss angesichts der stetig weiter steigenden Steuern und Abgaben vehementer Druck gegenüber dem Gesetzgeber machen. Wir werden künftig noch stärker darlegen, wie wichtig das Auto ist und welchen Nutzen es hat. Für unsere Kunden. Für eine große Mehrheit von Autonutzern. Aber auch für die 6 medianet dossier medianet.at Kurt Molterer Wir werden künftig noch stärker darle gen, wie wichtig das Auto ist und welchen Nutzen es hat. Für unsere Kunden. Für Autonutzer. Aber auch für die Wirtschaft. Johann Jobst Man muss sich darüber im Klaren sein, dass sich das Leben ohne Autos und damit ohne individuelle Mobi lität entscheidend verändert. Klaus Edelsbrunner © medianet/Christian Mikes (7) Wir müssen noch stärker auf den Auto fahrer zugehen und eine offene und vor allem nachhaltige Kommunikation über das Thema Mobilität führen. Wirtschaft im engsten und weitesten Sinn.“ Und seine Gesprächspartner geben ihm recht: es ist daran gedacht, in der Kommunikation zum Kunden und in den Medien künftig die positiven Aspekte der individuellen Mobilität noch mehr in den Vordergrund zu stellen. Dazu gehört auch die Darstellung der Tatsache, dass die Automobilwirtschaft in Österreich nicht nur in Bezug auf den Handel, auch auf die Entwicklung, die Forschung, die Produktion, die Zulieferindus trie ein maßgeblicher, ein international anerkannter Player ist. Das Richtige sagen Eine durchdachte Kommunikation zum Kunden ist der Schlüssel für eine Einstellungsänderung: Auch Josef Schirak, in der WKO Vorsitzender des Fachausschusses Kfz-Einzelhandel, ist der Meinung, dass „viel eindringlicher klarzumachen ist, warum das Auto so wichtig ist und dass Konsumenten schlüssige Antworten auf die Frage finden sollen, warum man darauf nicht verzichten kann“. „Das Leben würde sich massiv verändern, gäbe es keine Autos mehr.“ Klaus Edelsbrunner, Obmann des Landesgremiums Fahrzeughandel, bringt Die Teilnehmer Klaus Edelsbrunner ObmannStv. des Bundesgremiums des Fahrzeughandels, WKO Johann Jobst Obmann des VÖK Manfred Kandelhart Bundesgremialgeschäftsführer des Bundesgremiums Fahrzeug handel, WKO Günther Kerle Sprecher der Automobilimporteure Kurt Molterer Vorsitzender des Vorstands der Nürnberger Versicherung AG Österreich Friedrich Nagl Bundes innungsmeister Fahrzeugtechnik, WKO Gustav Oberwallner Landesgremialobmann-Stellvertreter OÖ, EU-Beauftragter BG Fahrzeughandel & Vorstandsmitglied der CECRA Christian Pesau Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure in der IV Josef Schirak Vorsitzender des Fachausschusses „Einzel handel“, WKO Matthias Wagner Vertriebsleiter der Autobank AG Andreas Westermeyer Referent der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, WKO Moderation: Oliver Jonke Herausgeber medianet medianet.at medianet dossier 7 Der Fortschritt und die Innovation war selten so rasant wie jetzt. Die Automobil industrie ist Pionier in vielen Bereichen. Christian Pesau es auf den Punkt: Es findet ja schon länger eine starke Urbanisierung statt und die damit verbundene Abwanderung von Betrieben aus den ländlichen Gebieten in die Städte. „Das verändert die Arbeitswelt, und hier ist einer unserer AktionsAnsätze: Ohne Auto kann man in vielen Gegenden ja seinen Arbeitsplatz gar nicht mehr erreichen, wenn man etwa in einem entlegenen Seitental lebt, das nicht ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen ist.“ „Wir müssen daher noch stärker auf den Autofahrer zugehen und eine offene und vor allem nachhaltige Kommunikation über das Thema Mobilität führen. Dazu sind wir alle aufgerufen, ob Handel, Importeure, Kfz-Versicherer oder -Finanzierer!“, definiert Kurt Molterer, Chef des Branchenversicherers Garanta, das Ziel. Dabei soll es nicht um eine Image-Kampagne gehen, sondern um eine klare Information der Autokunden. „Reden wir auch mit den Kleinen! “ ergänzt dazu Friedrich Nagl, in der WKO Bundesinnungsmeister. „Dort ist ja das Hauptpotenzial für die automobile Zukunft zu finden. Setzen wir doch auch auf neue gedankliche Zugänge.“ Welche Antwort erhalten Kinder wohl Auch Städter benö tigen ihr eigenes Fahrzeug. Das eige ne Auto hat auf die individuelle Lebens gestaltung mehr Ein fluss, als man glaubt. heute im Kindergarten, wenn sie fragen: „Wozu brauchen wir überhaupt ein Auto?“ Nagl bringt weiters ins Gespräch ein, dass nicht nur der einzelne Autokäufer, sondern auch die Familienmitglieder stärker mit einzubeziehen sind. Frei sein „Wir wollen doch alle unser Leben nach unseren eigenen, unseren individuellen Vorstellungen gestalten.“ Manfred Kandelhart, Bundesgremialgeschäftsführer des Bundesgremiums Fahrzeughandel, spricht hier für eine große Gruppe, deren Interessen er vertritt: „Das beinhaltet die Wahl des Wohnorts ebenso wie die des Arbeitsplatzes, der Gestaltung des Alltags und der Freizeit.“ Günther Kerle, Sprecher der Automobilimporteure, konkretisiert dazu: „Selbst wenn jemand kein Pendler ist, braucht er das Auto! Auch Städter benötigen ihr eigenes Fahrzeug – nicht allein für die Freizeit, genauso beruflich. Ein Beispiel: Betriebsverlegungen von der City an den Stadtrand, was Anfahrtswege mit öffentlichen Verkehrsmitteln – wenn das überhaupt möglich ist – unverhältnismäßig verlängern kann.“ Das eigene Auto hat auf die Günther Kerle Der Individual verkehr wird auch in Ballungsräumen weiterhin bestehen – etwaige technolo gische Unzulänglich keiten und Umwelt auflagen werden wir sicher meistern! Gustav Oberwallner 8 medianet dossier medianet.at individuelle Lebensgestaltung mehr Einfluss, als man glaubt. Man könnte hier einwerfen, dass man doch auf diverse Mietwagenangebote zurückgreifen könnte. Kandelhart erteilt diesem Argument eine Abfuhr: „Mietwagen, ob kurzfristig oder über Tage oder gar Wochen hinweg, sind ein nur bedingt anwendbarer Ausweg, im urbanen Bereich und erst recht auf dem Land.“ Und doch könnten manche Mietwagenangebote ein Teil der Lösung sein. „Bei der Autobank verwenden wir dafür das Schlagwort ‚Generation iPhone‘“, wirft Matthias Wagner, Vertriebsleiter bei der Autobank, an dieser Stelle ein. „Machen wir doch einen Exkurs in die Auto-Finanzierung der Zukunft. Ein Trend geht in Richtung All-Inclusive-Miete. Es geht darum, bei bestimmten – vor allem bei der jungen Generation, den Digital Natives – solche Modelle anzubieten, die schon erlernt wurden, etwa analog zu Handy-Verträgen, in Form von Mietvereinbarungen, die alles außer Treibstoff komplett abdecken, inklusive Wartung, Reifen, etc. Für jüngere Autokäufer sind die relativ hohen Anschaffungs- und Erhaltungskosten ohnehin oft eine Hürde, die aber auf diesem Wege überwunden werden kann.“ „In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, die Investition in die Mobilität finanziell Man sollte nicht bei ‚gutes Auto, b öses Auto‘ ansetzen, sondern bei den persönlichen Mobi litätsbedürfnissen der Kunden. Andreas Westermeyer Mietwagen, ob kurz fristig oder über Tage oder gar Wochen hinweg, sind ein nur bedingt anwendbarer Ausweg, im u rbanen Bereich und erst recht auf dem Land. Reden wir mit den Kleinen! Beim Auto kauf müssen wir nicht nur den einzel nen Autokäufer, son dern auch die Famili enmitglieder stärker miteinbeziehen. Friedrich Nagl Chance! „Das alles ist für den Handel Herausforderung und Chance zugleich“, meint Edelsbrunner. „Ja, eine große Chance“, stimmt Schirak zu. „Das Autohaus ist ein kompetenter Partner, der stets auf dem aktuellsten Stand in allen Mobilitätsfragen ist. In allen. Und dazu gehören auch Miet-Modelle. Wir werden uns künftig vermehrt als versierter Ansprechpartner in allen Mobilitätsfragen beweisen und auch damit die Autowirtschaft positiv besetzen.“ Yes we can – die aktuelle Ausbildung in den Kfz-Betrieben ist bereits seit einiger Zeit gezielt darauf ausgerichtet. Dafür kennt Edelsbrunner ein gutes Beispiel: Wegen nicht funktionierender BluetoothVerbindungen kommen Kunden mittlerweile immer häufiger eher ins Autohaus statt sich an einen Handy-Shop zu wenden. © medianet/Christian Mikes (5) Manfred Kandelhart richtig abzusichern“, ergänzt Molterer. Die Garanta hat dazu gemeinsam mit der Kfz-Branche die entsprechenden Versicherungslösungen entwickelt. Ansprechpartner in allen Fragen rund um das Thema KfzVersicherung und Schadenabwicklung ist das Autohaus. Der Kunde kann somit den Kauf, die Finanzierung, die Versicherung und die Kfz-Anmeldung direkt im Autohaus durchführen und genießt die Vorteile eines OneStopp-Shoppings. Beim medianet-Round Table wurde die Zukunft der automobilen Mobilität in Österreich vo „Auch das spricht für uns und für unsere Branche! Weisen wir doch auch darauf häufiger hin! Freude am Fahren „Vergessen wir auch nicht die Freude am Autofahren sowie an der Technik, sei es in motorischer, sei es in technologischer Hinsicht!“ Gustav Oberwallner, unter anderem Vorstandsmitglied des CECRA (European Council for Motortraders and Repairs), fasst zusammen, was aus seiner Sicht der Besitz eines eigenen Autos bedeutet und was demnach verstärkt in der Kommunikation zum Kunden wichtig ist: „Den persönlichen Bewegungsspielraum, die Freiheit der Wahl bei der Lebens gestaltung, die Auswahlmöglichkeit verschiedenster Modelle; Autofahren heißt Freiheit.“ Oberwallner ist sicher, dass der Individualverkehr auch in den Ballungsräumen weiter bestehen wird, und dass „etwaige technologische Unzulänglichkeiten bzw. Umweltauflagen sicher gemeistert werden“. Kurt Molterer fasst abschließend zusammen: „Wir, die Autobranche, glauben an die Bedeutung des Autos für die individuelle Mobilität auch in der Zukunft. Der Experte und kompetenteste Ansprechpartner für Autofahrer ist der Autohandel, in allen Fragen rund um das Fahrzeug – von der Finanzierung über die Versicherung bis zur Erhaltung. Das eigene on den Branchenvertretern heiß diskutiert. medianet dossier 9 Fahrzeug steht für Freiheit, Unabhängigkeit, Flexibilität und Spontaneität. Das Bedürfnis nach Mobilität ist untrennbar mit dem Automobil verbunden.“ Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der Automobilimporteure, stimmt zu und unterstreicht: „Der Fortschritt und die Innovation, sei es im Bereich der alternativen Antriebe oder auch im Zusammenhang mit Digitalisierung und Automatisierung, war selten so rasant wie jetzt, und die Automobilindustrie ist Pionier in vielen Bereichen. Der Autofahrer schätzt das und liefert noch dazu jährlich nicht unbeträchtlich Steuern und Abgaben an den Fiskus, um sich diesen Fortschritt und damit verbunden ein Stück Freiheit zu leisten. Daher ist es unsere Aufgabe, weiterhin für die Individualmobilität im Sinne der Bürger einzutreten.“ Fazit Die Autobranche ist sich einig: Tue Gutes und rede darüber. Es gibt viel Gutes aus der österreichischen Autobranche zu berichten. Erfahren sollten es nicht nur stärker involvierte Autofans, sondern alle Menschen hierzulande, die sich in Freiheit individuell fortbewegen möchten. Die österreichischen Kraftfahrzeugbetriebe haben beschlossen, die Kommunikation zu ihren bestehenden und neuen Kunden auf eine neue Ebene zu bringen. Ein Finanzierungs trend geht in Richtung All-Inclu sive-Miete, die alles außer Treibstoff komplett abdeckt, inklusive Wartung, Reifen, etc. Matthias Wagner Es ist dringend not wendig, noch viel eindringlicher klar zumachen, warum das Auto so wichtig ist und weshalb wir nicht darauf verzichten können. © WKNÖ medianet.at Josef Schirak Automobile Institutionen im Überblick Verband öster reichischer Kraftfahrzeug betriebe (VÖK) Zielsetzung ist die Unterstützung seiner Mitglieder auf rechtlichem und sozialem Gebiet, wobei insbesondere ein ständiger Gedankenaustausch der Mitglieder auf fachlichem Gebiet vorgesehen ist; arbeitet eng mit dem Bundesgremium des Fahrzeughandels zusammen. Bundesgremium des Fahrzeug handels (WKO) Interessenvertretung von knapp 14.000 Händlern von Kfz, Reifen, Ersatzteilen und Zubehör; versucht, die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mitzugestalten, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Bundesinnung der Fahrzeugtechnik (WKO) Die Interessensvertretung (Arbeitgeberverband) vertritt als Körperschaft öffentlichen Rechts rund 7.220 Arbeitgeberbetriebe der Branchen Kraftfahrzeugtechniker einschließlich Vulkaniseure sowie Karosseriebautechniker. Die Mitgliedsbetriebe beschäftigen rund 49.000 Arbeitnehmer. Arbeitskreis der Automobil importeure Interessenvertretung innerhalb der Industriellenvereinigung. Zweck ist es, die Interessen der Autowirtschaft auf nationaler und europäischer Ebene gegenüber Behörden und Institutionen zu vertreten sowie eine Diskussionsplattform für Mitglieder zu schaffen. European Council for Motor Trades and Repairs (CECRA) Der Europäische Verband des Kraftfahrzeugewerbes vereint 24 nationale Verbände, die die Interessen des Kfz-Handels und der Werkstätten repräsentieren, sowie zwölf europäische Händlerverbände als Vertretung der Händler bestimmter Marken. 10 medianet dossier medianet.at „Wir wollen Vielfalt – anstelle Politiker sollten sich nicht überlegen, wie sie das Auto aus der Stadt verbannen, sondern wie sie die Verkehrsmittel besser synchronisieren. I n unserer Gesellschaft haben die Werte Freiheit, Unabhängigkeit, Flexibilität und Spontanität – ob im Arbeitsleben oder in der Freizeit – eine ganz große Bedeutung. Um diese Werte auch leben zu können, ist die individuelle Mobilität eine wesentliche Voraussetzung. Denn sie ermöglicht es den Menschen, unabhängig und flexibel zu sein. Das Bedürfnis der Menschen nach Mobilität ist ein zutiefst menschliches und vergleichbar mit dem Bedürfnis nach Information und Kommunikation. Um das Bedürfnis nach Information und Kommunikation zu befriedigen, haben Menschen heute wesentlich mehr Möglichkeiten als früher. Die Angebotsvielfalt reicht vom Buch über Tageszeitungen, Magazine, Onlinemedien und Rundfunk bis zum TV. Der Konsument kann wählen, welches Medium er für welchen Anlass und in welcher Situation bevorzugt. Es geht also weder darum, das Buch oder die Zeitung schlechtzureden noch die Zeit zurückzudrehen und Smartphone und Tablet zu verdammen, sondern die Angebotsvielfalt als Vorteil zu verstehen. Der Konsument entscheidet Dieses Beispiel lässt sich auch auf das Thema Mobilität übertragen. Wir haben heute viele Verkehrs- und Transportmittel: vom privaten Kfz über öffentliche Verkehrsmittel, Flugzeug, Bahn oder das Rad; und immer wieder entstehen neue (Segway, E-Skateboard). Wir sollten in der Diskussion über Mobilität nicht schwarz-weiß denken und uns nicht ausschließlich auf das Thema ‚Kfz versus Öffis (Fahrrad)‘ beschränken. Das wäre zu verkürzt gedacht. Auch hier sollte dem Konsumenten, wie im Informationsbereich, eine Vielzahl von Verkehrsmitteln angeboten werden, und der Konsument entscheidet, wann er welches Transportmittel einsetzt. Das heißt: Vielfalt ist besser als Einfalt. Womit sich Politiker und Verkehrsplaner auseinandersetzen sollten, ist nicht, wie man beispielsweise Autos aus den Innenstädten verbannt, sondern, wie man die unterschiedlichen Verkehrsmittel besser mit einander synchronisiert, wie man den Umstieg und den unterschiedlichen Einsatz besser managen kann. Wie man also, um bei den Informationsmedien zu bleiben, von der Tageszeitung in der linken Hand auf das Tablet in der rechten Hand bequem Switchen kann. Der Pkw spielt im Bereich der individuellen Mobilität nach wie vor die Hauptrolle. Und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Wer sich individuell fortbewegen will, wird einen Pkw brauchen – welche Technik dabei zum Einsatz kommt, ist eine andere Frage. Das Autohaus als Experte Wenn es um das Thema Mobilität geht, ist aus Sicht der Garanta das Autohaus der Experte und erste Ansprechpartner für den Kunden. Nach unserem Ansatz des One-Stop-Shoppings kann der Kunde in seinem Au- © panthermedia.net/Arne Trautmann Gastkommentar ••• Von Kurt Molterer medianet.at medianet dossier 11 Politiker und Ver kehrsplaner sollten sich vermehrt damit auseinander setzen, wie man die unterschiedlichen Verkehrsmittel besser miteinander synchronisiert. tohaus nicht nur den Kauf, die Finanzierung und die Versicherung abwickeln, sondern auch die Anmeldung. Später geht es dann um die Wartung und Reparatur bzw. um die Aufnahme und Abwicklung von Versicherungsschäden, Leihwagen uvm. Dafür braucht sich der Kunde nur an eine Person zu wenden: an seinen Berater im regionalen Autohaus. Ob man richtig versichert ist, zeigt sich oftmals erst im Schadenfall. So geht es darum, dass man als Kunde entscheiden kann, ob man sein Fahrzeug nach einem Unfall reparieren lassen will oder nicht, dass die Versicherung den Schaden bereits als Totalschaden qualifiziert, wenn die Reparaturkosten 60% oder 70% des Wiederbeschaffungswerts betragen. In vielen Fällen wird das beschädigte Fahrzeug zur Ermittlung des Restwerts in eine Internet-Wrackbörse gestellt. Das Auto muss dann, um finanzielle Nachteile abzuwenden, an den Bestbieter verkauft werden. Für die Differenz zum Wiederbeschaffungswert kommt die Versicherung auf – eine Vorgangsweise, die den meisten Kunden nicht bewusst ist und im Fall der Fälle auf Missgunst stößt. Gerade bei älteren Fahrzeugen © Nürnberger Versicherung von Einfalt“ Auto-Profis Die Nürnberger Versicherung mit Kurt Molterer (Vorstandsvorsitzender) tritt über ihre Tochter Garanta auch als Autoversicherer auf. wäre dem Kunden vielleicht die Reparatur lieber gewesen. Als der Branchenversicherer lehnt die Garanta diese Art der Kasko-Totalschadenabrechnungen ab. Die Wertermittlung erfolgt ausschließlich durch selbstständige, gerichtlich beeidete Sachverständige aus der Region. Die Garanta übernimmt trotz Vorliegen eines Kasko-Totalschadens Reparaturen bis zu 100% des Wiederbeschaffungswerts und das mit OriginalErsatzteilen. Umsichtige Versicherung Ein weiterer für den Kunden wichtiger Punkt ist, dass die Garanta Versicherung auch bei einem Unfall mit grober Fahrlässigkeit leistet (z.B. Rotlicht an der Ampel übersehen). Natürlich spielt die Höhe der Versicherungsprämie für den Kunden eine wichtige Rolle. Bei der Garanta bekommt der Kunde einen Wartungsrabatt, wenn er sein Auto mindestens einmal pro Jahr zu seinem Händler bringt. Er erhält darüber hinaus einen Vertrauensbonus, und zusätzlich gibt es Super bonusstufen. Die richtige Versicherung sollte aber auch Lösungen im Hinblick auf Risiken im Zusammenhang mit neuen Antrieben, wie Elektromotor oder Hy bridantrieb im Angebot haben. Denken wir nur an das erhöhte Risiko von Unfällen mit E-Mobilen, die für Fußgänger akustisch schlechter wahrzunehmen sind als Kfz mit Verbrennungsmotoren. Oder an Unfälle, bei denen die Batterie eines E-Mobils beschädigt wird. 12 medianet dossier medianet.at Leitbranche Kfz-Wirtschaft Die Automobilindustrie leistet einen enormen Beitrag zum Wohlstand in unserem Land; sie ist Schlüsselindustrie und eine der Leitbranchen der produzierenden Wirtschaft in Österreich. +20% Beschäftigungswachstum gegen den Trend Während die heimische Industrie insgesamt in den l etzten 15 Jahren rund fünf Prozent an Beschäftigten verloren hat, wurden im gleichen Zeitraum in der Fahrzeugindustrie 20% zusätz liche Arbeitsplätze geschaffen. Zukunftsbranche >200 Patentanmeldungen verzeichnet die Branche in Österreich jährlich. Die Erfinderdichte liegt damit deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Gewaltige Umsatzerlöse 43 Mrd. € Ansteigende Neuzulassungen Die Automobilwirtschaft hat in Österreich zuletzt Umsätze von 43 Mrd. € jährlich erzielt und trägt damit total 11% des BIP und direkt 5,5% des BIP bei. +5,4% Die österreichische Fahrzeugindustrie In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden knapp 200.000 Pkw neu zum Verkehr zugelassen, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 188.550. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor Produktion 13.200 Mio. € Beschäftigte (direkt) 30.000 Betriebe152 Exportquote88% Lehrlinge1.200 Investitionspläne 2016 261 Mio. € F&E-Ausgaben pro Beschäftigten 19.650 € Monatsgehalt 4.254,80 € Stundenlohn 16,40 € Produktion je Beschäftigten 502.000 € Motoren und Getriebe 2,4 Mio. Stück Pkw, Lkw und Busse 121.200 Traktoren und Anhänger 30.000 Motorräder115.400 Fahrräder157.800 Quelle: Statistik-Jahrbuch 2016 – Fachverband der Fahrzeugindustrie Vorbildwirkung als Arbeitgeber 450.000 Beschäftigte Rund 450.000 Menschen sind in Österreich direkt oder indirekt in der Automobilwirtschaft beschäftigt; damit ist jeder neunte Arbeitsplatz in der österreichischen Fahrzeug- und Zuliefer industrie sowie in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen zu finden. medianet.at medianet dossier 13 Umdenken! Jetzt! © Inge Prader Bundesgremialobmann Burkhard Ernst spricht sich gegen Verbote aus und fordert vielmehr Lösungen. © panthermedia.net/oneinchpunch Experte Burkhard Ernst ist seit 2010 Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels. Gastkommentar ••• Von Burkhard Ernst WIEN. In den zurückliegenden Jahren gab es immer wieder und in regelmäßigen Abständen einen Abgesang auf das Auto. Manche Politiker versuchen sich dann in Gedankenspielen, wie man die Straßen in heimischen Städten am besten von Fahrzeugen aller Art befreien kann, um vermeintlich vieles zum Besseren zu wenden. Da werden Maßnahmen ergriffen, die es der Bevölkerung immer schwerer machen sollen, auf ihr oftmals unverzichtbares Verkehrsmittel zurückzugreifen. Eine besondere Vorreiterrolle – in negativer Hinsicht – nimmt dabei die Bundeshauptstadt Wien ein. Angedachte 30er-Zonen auf Hauptverkehrsrouten, der Rückbau von dringend benötigten Parkplätzen oder aber auch das Sperren der Wiener Ringstraße, dessen Häufigkeit längst schon jedes verkraftbare Maß überschritten hat. Wie ansässige Betriebe oder aber auch die Anrainerbevölkerung zu den getroffenen Maßnahmen stehen, spielt in der Überlegung mancher Politiker offensichtlich keine Rolle. Schon Anfang September kommt es im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing zur Einführung des Parkpickerls, obwohl sich die dort lebende Bevölkerung in Abstimmungen mehrmals gegen ein solches ausgesprochen hat. Sinnvolle Investition Eine bundesweite Ökoprämie in Höhe von 22,5 Mio. € (insgesamt) würde sich laut Burkhard Ernst mehrfach refinanzieren. Anstelle über weitere Verbote nachzudenken, sollte man Lösungen präsentieren, die Wachstum und Lebensqualität in unseren Städten sicherstellen. Politik ist nun gefordert Auch Betriebe sehen sich immer mehr mit den Folgen einer autofeindlichen Politik konfrontiert und suchen nicht selten das Weite, um dem zunehmenden Wildwuchs an Verboten und Einschränkungen zu entgehen. Am Ende trifft die autofeindliche Verkehrspolitik jene am meisten, die alternativlos auf ihr Fahrzeug angewiesen sind. Es braucht dringend rationales politisches Handeln, das sich nicht an ideologischen Denkmustern, sondern an den Bedürfnissen der Bevölkerung sowie der angesiedelten Betriebe orientiert. Anstelle über weitere Verbote nachzudenken, sollte man Lösungen präsentieren, die Wachstum und Lebensqualität in unseren Städten sicherstellen. Fahrzeugbranche stärken Die Wiedereinführung einer bundesweiten Ökoprämie wäre dafür prädestiniert. Neben einem Anreiz zur Anschaffung von umweltfreundlichen Neufahrzeugen und der Erhöhung der Verkehrssicherheit in unseren Städten würde sie auch die Fahrzeugbranche mit ihren 450.000 Beschäftigten stärken. Für den Staat wäre sie zudem ein durchaus lohnendes Geschäft. Kosten von 22,5 Millionen Euro stehen geschätzte Mehreinnahmen von 140 Millionen Euro bei 30.000 verkauften Autos gegenüber. Auch die gezielte Förderung von alternativen Antrieben würde sich in diesem Zusammenhang hervorragend anbieten. 14 medianet dossier medianet.at Rund 15 Mrd. Euro … … haben wir Autofahrer im Vorjahr dem Staat bezahlt; in keinem anderen Bereich sind so hohe Steuern fällig. © panthermedia.net/CandyBoxImages ••• Von Moritz Kolar D ie Autofahrer sind schon jetzt die am stärksten steuerlich belastete Gruppe in Österreich – eine weitere Belastung wäre fatal“, so der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure Günther Kerle Ende Juli als Reaktion auf eine von Bundesminister Rupprechter gestellte Forderung nach einem Ende des Steuervorteils für Dieselfahrzeuge. Letztlich wurde es mit dem Vorhaben des Finanzministers (bislang) nichts, was freilich nichts daran änderte, dass Herr und Frau Österreicher auch jetzt schon fleißig zur Kassa gebeten werden. „Wir zahlen beim Erwerb, beim Tanken und beim Betrieb unseres Autos in die Staatskasse ein“, so Kerle. Mineralölsteuer (kurz MöSt), Normverbrauchsabgabe (NoVA) und motorbezogene Versicherungssteuer: Mit all diesen Abgaben befindet sich Österreich schon jetzt im absoluten Spitzenfeld der automotiven Besteuerung in Europa. „Dazu kommt, dass es in den vergangenen elf Jahren sage und schreibe elf Steuererhöhungen für die Autofahrer gegeben hat. Genug ist genug“, stellte Kerle klar. Gewaltige Belastung Summiert man alle Steuern, mussten die Österreicher laut Zahlen des ÖAMTC für ihre Autos im Jahr 2013 satte 12,677 Mrd. € (siehe auch Grafik rechts) an Steuern aufwenden. Die Wirtschaftskammer (WKO) summiert die Kosten sogar auf bis zu 15 Mrd. € – das entspricht rund einem Sechstel der gesamten Steuereinnahmen eines Jahres! Zur Verdeutlichung: Würde man einen Turm aus lauter 100 €-Scheinen bauen, wäre der Betrag, den wir jährlich für Mineralölsteuer, Versicherungssteuer und all die anderen Autoabgaben bezahlen, rund 15 Kilometer hoch – das entspricht etwa 110 Mal der Höhe des Stephansdoms! medianet dossier 15 Teures Auto Inklusive aller Ausgaben (u.a. für Wartung & Reparatur) kostet ein durchschnittliches Fahrzeug 9.500 € pro Jahr – kann dann aber dank politischer Vorgaben (Fahrverbote, etc.) oft nur eingeschränkt benutzt werden. Das ist aber längst noch nicht alles, müssen doch Autofahrer neben Steuern auch für die Kosten der Fahrzeugerhaltung und für den Wertverlust aufkommen. Hohe Rechnung Der ÖAMTC hat im Vorjahr die tatsächlichen Autokosten in einer Beispielrechnung anhand eines VW Passat bei 15.000 Kilometer jährlicher Nutzung exemplarisch ausgewiesen. Demnach verliert das Fahrzeug pro Jahr durchschnittlich 4.852 € an Wert. Die Wartungskosten Zur Kasse Fast jeder sechste Euro aus Steuereinnahmen kommt in Österreich von den Autofahrern. Beim Autokauf sind ebenso Abgaben fällig wie beim AutoVersichern und beim Tanken. schlagen mit jährlich 1.877 € zu Buche, und dazu kommen noch Spritkosten von 1.442 € jährlich. Ergänzt man diese Rechnung um die Kosten der Haftpflichtversicherung (876 €) und der Versicherungssteuer (384 €) ergeben sich Jahreskosten von 9.442 € – inklusive Autobahnvignette also rund 9.500 €. Viel Geld, das man so erst einmal verdienen muss und das dann – wenn es nach dem Willen vieler politischer Entscheidungsträger geht – in Zukunft © medianet/Christian Mikes © panthermedia.net/Harald Richter medianet.at Die Autofahrer sind schon jetzt die steuer lich am stärksten belastete Gruppe in Österreich. © panthermedia.net/CandyBoxImages Günther Kerle Sprecher der Automobilimporteure immer noch nicht reichen könnte, weil immer weitere und höhere Steuern diskutiert werden. Dazu kommt, dass die Aufwendung der knapp 10.000 € immer öfter mit der Auflage verbunden ist, das Fahrzeug nur eingeschränkt verwenden zu können. Einerseits steigen die Kosten, andererseits sinkt aber der Nutzen – ob diese Rechnung langfristig aufgehen wird? 16 medianet dossier medianet.at Fünf Wahrheiten zum Automobil In den vergangenen Jahren wurde das Thema Auto zunehmend emotional d iskutiert; viele Vorurteile machten die Runde. Autos seien demnach stinkende Straßenkreuzer mit schlimmer Umweltbilanz. Stimmt nicht! Fünf Fakten, die jeder wissen sollte. Tempolimits zahlen sich nicht aus! Neue Fahrzeugkonzepte stehen ante portas! Erdgas und Elektro – in Zukunft werden Autos nicht mehr nur mit fossilen Brennstoffen angetrieben. Die neuen Technologien setzen sich immer besser durch und sorgen für eine noch bessere Umweltbilanz der Fahrzeuge, treiben aber auch die Wirtschaft an, bringen MilliardenInvestitionen in Forschung und Entwicklung und in die Produktion, aber auch in die (Tankstellen-)Infrastruktur. Neue Autos sind sauber! Wer für eine saubere Umwelt plädiert und gleichzeitig den automobilen Verkehr verteufelt, sollte sich folgenden Vergleich auf der Zunge zergehen lassen: Ein einziges Auto aus dem Jahr 1970 produziert gleich viel Feinstaub wie 100 moderne Pkw! Autos werden also immer sauberer; Ziel der Politik sollte es also sein, die alten Autos von der Straße zu bekommen und nicht unsere individuelle Mobilität durch immer neue Hürden einzuschränken! Foto: © panthermedia.net/Jürgen Fälchle Ein immer wiederkehrender Vorschlag zur Schadstoffreduktion ist die Einführung von Tempo 100 auf Autobahnen und Tempo 80 auf Freilandstraßen. Eine Studie der ÖAMTC-Akademie/TU Wien beweist: Die Kohlenwasserstoff-Emissionen (HC) würden entgegen der Annahme durch die Tempolimits gar nicht reduziert, Stickoxide (NOx) um bestenfalls 2%! Neue Autos verhindern Unfälle! Autofahren wird immer sicherer. In den vergangenen Jahren sorgten technische Entwicklungen für stetig sinkende Opferzahlen im Straßenverkehr. Moderne Fahrerassistenzsysteme wie Notbrems- und Totwinkel-Assistent und SekundenschlafWarner machen das Fahren nun noch entspannter. Keine Feinstaub-Monster! Auch wenn es oft so kommuniziert wird, und Politiker sich bei Fahrverboten in Städten dieses Arguments bedienen: Diesel-Pkw sind nicht die Feinstaub-Hauptverursacher – nur 4,8% der Gesamt-Partikel-Emissionen gehen hierzulande auf das Konto von Pkw; den Rest teilen sich Kleinverbraucher, Industrie, Kraft- und Heizwerke, Landwirtschaft und andere Verbraucher. Seit 1985 konnte der Partikel-Ausstoß von Diesel-Pkw um 99% reduziert werden! 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