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16. Jahrgang
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23. September 2016
Nicht ohne mein Handy Zahlen,
­Daten, Fakten: Mobile
Communications Report 29
Krise Die Zukunft von Print
war Thema bei den Öster­
reichischen Medientagen 22
Aus mit Hausverstand Billa
tauscht den Hausverstand aus
und erfindet sich neu 56
© leadersnet.at/Daniel Mikkelsen
© BKA/Christopher Dunker
ORF
Es gilt, gegen Silicon
Valley zu bestehen
Warum nationale Ziele zu kurz greifen, erklären
die ProSiebenSat.1 Puls 4-Chefs im Interview. 6
ESC: Verzicht auf
Vorausscheidung
WIEN. Aus „budgetären Gründen“ werde es keine inszenierte Suche nach dem österreichischen Eurovision-Song
Contest-Kandidaten für 2017
geben. Zuletzt hatte man 2014
auf ein öffentliches Casting
verzichtet.
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Freitag, 23. September 2016 Ganze Populismusmärkte leben von
Nicht-Fakten, wer
außer der Journalismus soll das wieder
zurechtrücken?“
Zitat des Tages
Michael Grabner
(Michael Grabner Media)
Impressum
Medieninhaber:
„medianet“ Verlag AG
1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG
http://www.medianet.at
Gründungsherausgeber: Chris Radda
Herausgeber: Germanos Athanasiadis,
Mag. Oliver Jonke
Vorstand: Markus Bauer
Verlagsleiter: Bernhard Gily
Chefredaktion/Leitung Redaktionsteam:
Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173;
[email protected]),
Stv.: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175;
[email protected])
Kontakt:
Tel.: +43-1/919 20-0
[email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231
Fotoredaktion: [email protected]
editorial / inhalt 5
Schere, Stein?
Papier!
Das gedruckte Medium hat Perspektive – trotz
der traditionellen Katastrophenberichterstattung.
Leitartikel
••• Von Sabine Bretschneider
SEITENWECHSEL. Wieder einmal wird über
die Zukunft der Printmedien diskutiert – in diversen öffentlichen Foren der Republik, auf den
Bühnen der einschlägigen Veranstalter – und
dort, wo die Berichte ganz lebensnah klingen
könnten: in den Printmedien. Das tun sie aber
ebendort nicht wirklich, so richtig real klingen
nämlich. Denn wenn man zu nah dran ist, verschleiert sich der Blick aufs Ganze – wegen der
fehlenden Tiefenschärfe, die sich dabei auftut.
Selbsterfüllendes …
Zu Anfang war es die heimliche Freude am
aufgeregten Gruseln, die die Beschäftigten der
papierenen Medien dazu antrieb, die Geschichten, die sich da auftaten – die Bedrohung durch
alles neue Digitale – aufzubauschen und mit ein
wenig vermollter Geige zu hinterlegen. Dann
verbrämte man das steile Umsatzwachstum
der Kategorie Online-Werbung mit dem korrekten Zusatz des „niedrigen Basisniveaus“, dann
Redaktion:
Christian Novacek (stv. Chefredakteur, nov –
DW 2161), Rudolf Grüner (rg – DW 2176),
Paul Christian Jezek (pj), Reinhard Krémer (rk),
Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger
(dp – DW 2228), Martin Rümmele (rm), Gianna
Schöneich (gs – DW 2163), Jürgen Zacharias (jz)
Zuschriften an die Redaktion:
[email protected]
Lektorat: Mag. C
­ hristoph Strolz Grafisches
­Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro­duktion:
­Raimund Appl, Peter Farkas Litho­grafie: Beate
­Schmid, Berat Qelaj Anzeigen­produktion:
­Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck
und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at &
„>­redmail Logistik & Zustell­service GMBH,
Service-Hotline: 795 00-60, service­center-wien@
redmail.at Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr)
Erscheinungsort: Wien Einzel­preis: 4,– ¤
Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. ­Porto & 10% MwSt.)
Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab­meldung
nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs­
zeitraums bei 6-wöchiger Kündi­gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen;
Ge­richts­stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich
nicht mit der Meinung der Redaktion decken.
Offenlegung gem. § 25 MedienG:
http://medianet.at/page/offenlegung/
nahm man der anrollenden Katastrophe mittels
Verweis auf die „im Vergleich immer noch niedrigen Werte“ die Geschwindigkeit. Und jetzt?
Darf man die Printbranche schon ungestraft
mit der „Schallplatte“ vergleichen. Edel, wertig,
für Liebhaber halt.
… und Visionäres
Im Grunde zielt man dabei am Problem vorbei,
viel zu tief – und in die falsche Richtung. Es
braucht schlicht eine ordentliche Förderung für
ordentlichen, qualitativ hochwertig produzierten Content – egal in welcher Form er an den
Konsumenten kommt. Der soll wohl weiterhin
Wahlfreiheit haben. Und ein richtiger titanischer Eisberg ist auch noch keiner in Sicht.
Plus: Die unaufdringlichsten, ruhigsten und
hübschesten Inserate sind immer noch jene aus
Papier.
Lesen Sie dazu in der heutigen Ausgabe den
klugen und auch etwas melancholisch klingenden Bericht von Kollegin Daniela Prugger „Die
letzte Deadline: Hat Print eine Zukunft?“ …
(Seite 22).
Inhalt
COVERSTORY
Auf einer Mission ..................... 34
Warum Martin Wolfram nur mehr
auf Videos setzt
BMD baut neu ........................... 76
2018 steht das Bürogebäude
für 180 Mitarbeiter
HEALTHECONOMY
MARKETING & MEDIA
Wahl macht mobil ..................... 45
JMC-Chef Josef Mantl und das
US-Polit-Campaigning
Mit Frauenpower voran ............ 12
Die ORF-Programme haben
2017 einiges zu bieten
Catch me if you can ................. 46
United Internet Media setzt auf
Storytelling und Multiscreen
Radiotest ganz neu .................. 13
Nach der Aufregung im Vorjahr –
jetzt mit „korrekten Daten“
RETAIL
Wider das Silicon Valley ............ 6
Markus Breitenecker und
Michael Stix im Gespräch
Mehr als Richtlinien ................. 14
Ethik-Rat für PR veröffentlicht
Kodex für Digitalkommunikation
Der Hausverstand geht ............ 56
Billa kocht ein neues Süppchen
Ka gmahde Wiesn .................... 58
Auch Interspar traut sich jetzt
in die weite Online-Welt
[email protected]
oder Tel. 01/919 20-2100
Generation Smartphone .......... 30
Mobile Communications Report
von MMAA und Mindshare
Pharmawerk in Vorarlberg ...... 81
Rentschler Fill Solutions
investiert in Rankweil
INDUSTRIAL TECHNOLOGY
Vorarlberger Weltneuheit ........ 87
Doppelmayr baut „Wälderbahn“
FINANCENET & REAL:ESTATE
Walzen für Indien ..................... 90
Großaufträge für das Salzburger
Eisenwerk Sulzau-Werfen
Teurer Regulierungsdruck ....... 67
Herausforderungen für die
Versicherungsbranche
Fröhliches Sägen ..................... 92
Branchenbericht der heimischen
Holzindustrie
SPECIAL MOBILE
Abo, Zustellungs- und
Adressänderungswünsche:
Big Spenders ............................ 79
Die Gesundheitsbranche ist
derzeit in Investitionslaune
6 Coverstory
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
„Auf gleiches Level bringen“
Markus Breitenecker und Michael Stix sprechen im
medianet-Interview über nationale und internationale Ziele.
••• Von Michael Fiala
A
uf und für Puls 4 und
die gesamte Sendergruppe hat sich in
den vergangenen
Wochen viel getan
und einiges wird noch passieren: Die neue „4“, das neue OnAir
Design, der OnAir Live-Sprecher
als „Die Vier“ und die neue puls4.
com als Mediathek mit 24h/7
Live-Stream sowie der Launch
von 4 Sports, der neuen SportVermarktungsmaschine. Gestern, Donnerstag, startete dann
auch noch der neue Sender Kabel 1 Doku Austria, mit Sport1
Austria HD folgt ein weiterer
im Jahr 2017. Welche Ziele damit verfolgt werden und welche
großen Herausforderungen auf
die Sendergruppe warten, das
haben die beiden Geschäftsführer Markus Breitenecker und
Michael Stix im Interview mit
medianet verraten. Eines ist
schnell klar: Das Anstreben der
Marktführerschaft in Österreich
ist und bleibt zwar ein Ziel, doch
die Trauben hängen wesentlich
höher.
Nationale Ziele zu wenig
„Wir wollen die Sendergruppe
sein, die bei den unter 50-Jäh-
rigen Marktführer in Österreich
ist. Doch diese Ziele greifen eigentlich zu kurz, denn man muss
den gesamten, internationalen
Bewegtbild-Markt miteinbeziehen. Wir müssen daher schauen,
wie wir gegen die Silicon-ValleyGiganten wie YouTube, Facebook
& Co künftig bestehen“, sagt
Breitenecker, der auf eine Doppelstrategie setzt: „Wir wollen
einerseits mit ihnen kooperieren, wo es sinnvoll ist wie zum
Beispiel bei Amazon, das wir in
Österreich vermarkten, oder mit
Studio71, wo wir die YouTubeStars vermarkten. Wir wollen
aber auch dafür kämpfen, dass
die globalen Internetgiganten die
gleichen rechtlichen Rahmenbedingungen haben wie die europäischen Medienplayer. Derzeit
müssen sich diese Giganten in
Europa nicht an die Mediengesetze halten, was wir schon machen müssen. Das muss auf ein
gleiches Level gebracht werden.“
Erstmals, so Breitenecker, habe
er auch das Gefühl, dass mit
Christian Kern, Sebastian Kurz
und Thomas Drozda das Thema
auch in der Politik endlich verstanden werde.
Für Stix besteht sogar die
Hoffnung, dass Österreich hier
eine Vorreiterrolle einnehmen
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 coverstory 7
22,9
Prozent
© leadersnet.at/Daniel Mikkelsen
August 2016
Die ProSiebenSat.1
Puls 4 Sendergruppe
schließt den August mit
einem Monatsmarktanteil von 22,9% ab. Im
Interview mit medianet: Michael Stix und
­Markus Breitenecker.
könnte: „Man bekommt oft von
der Politik die Antwort, dass
man das europäisch lösen muss.
Wir müssen aber auch nationale
Schritte dagegensetzen. Österreich muss mutig sein, nationale
Schritte zu setzen; wir könnten
damit ein Vorzeigeland werden.“
Die vorsichtige Hoffnung bestehe laut Breitenecker, dass Europa die Internetgiganten künftig als Medien klassifiziere. Dazu
brauche es in Österreich jedoch
„mehr Schulterschluss und mehr
Verständnis der Politik und daraus folgend mehr Kampf in den
entsprechenden Institutionen“.
Die beiden sind überzeugt, dass
„dieser Kampf mit zunehmender
Härte geführt werden muss“.
„Wollen besten Start“
Unabhängig von der rechtlichen
Situation hat die Sendergruppe
in den vergangenen Wochen wieviel von sich hören lassen.
Erst gestern ist der neue Sender Kabel 1 Doku Austria on air
gegangen. Konkrete Zahlen will
Breitenecker nicht nennen, das
Ziel ist aber dennoch eindeutig:
„Bekanntlich starten mehrere
neue Spartensender in nächster
Zeit; wir wollen den besten Start
hinlegen.“ In den Doku-Sender
werden österreichische News­
flashes von 4News zwischen
18:00 und 23:00 Uhr eingebaut.
Zum Start können den neuen
Sender rund eine Mio. Haushalte
empfangen; nach und nach sollen alle österreichischen Haushalte erreicht werden.
Neues Senderdesign
Neben der Entwicklung neuer digitaler Produkte innerhalb der ProSiebenSat.1 Puls 4
Gruppe und der vielen neuen
Puls 4 Shows wurde vor wenigen Tagen auch das komplette
Sender­design OnAir und Online
relauncht und die Marke Puls 4
neu ausgerichtet. Aus der bisherigen, mehr symbolhaften Senderikone wurde eine klare, dynamisch anmutende „4“ entwickelt,
die für die neue, moderne Positionierung des Senders steht. Die
neue „4“ wird sich in allen Pro-
dukten und Ideen des Senders
wiederfinden, sich jedoch stetig
verändern, indem sie sich je nach
Stimmung,Tageszeit,Thema und
Lebensgefühl an die Bedürfnisse
der Zuseher anpassen wird. Die
Sendungslogos von „Café Puls“,
den „Puls 4 News“, „iLike“, „Pro
und Contra“ und „Puls 4 Sport“
wurden dem neuen Design angepasst. Der Puls 4 Live-Sprecher,
alias „Die Vier“, wird ebenfalls
stetig erweitert und bald auch
den kompletten Tagesablauf der
Menschen begleiten.
Weniger gesprächig zeigt sich
Breitenecker beim Thema ATV:
„Dazu ist alles gesagt.“ Warum
der zum Verkauf stehende Privatsender kein Thema ist, wollte
Breitenecker nicht verraten.
Millionen-Umsatz angepeilt
Vor wenigen Tagen wurde zuletzt die neue Unit 4Sports
vorgestellt, laut Stix „ein ganzheitlicher Sportvermarkter, der
bisher am Markt gefehlt hat“.
Mit der Gründung der neuen
Unit will die Sendergruppe ihr
Engagement im Sportbusiness
unterstreichen und gleichzeitig
die Weichen für weiteres Wachstum stellen; vor allem der Aus-
Nationale Ziele
­greifen zu kurz.
Wir müssen schauen, wie wir gegen
die Silicon-Valley-­
Giganten wie YouTube, ­Facebook & Co
künftig bestehen.
Markus
­Breitenecker
Wir wollten immer
schon eine eigene
Sportvermarktung
gründen; bisher
hat uns ein eigener
Sportsender gefehlt.
Michael Stix
bau der Sportreichweite im TV
sowie über digitale Touchpoints
steht dabei im Fokus. Innovative
redaktionelle Formate der Puls 4
Sportredaktion bilden dabei den
Ausgangspunkt.
Ziel ist es, über starke SportPartnerschaften Marken plattformunabhängig mit Themen
und damit Fans zu verbinden.
4 Sports soll jedem Kunden individuelle 360-Grad-Kommunikationslösungen im Sportumfeld bieten und begleitet jedes
Projekt vom Kundenziel bis zur
integrierten Umsetzung.
In neue Rechte investieren
„Wir wollten immer schon eine
eigene Sportvermarktung gründen, bisher hat uns ein eigener
Sportsender gefehlt. Daher haben wir schon vor Längerem
mit Sport1 das Gespräch gesucht
und können jetzt mit Sport 1 Austria HD Anfang 2017 starten. Das
war für uns der Kick, einen eigenen Sportvermarkter zu starten“, so Stix im medianet-Interview. Für 2017 peilt Stix mit der
Sportvermarktung bereits einen
siebenstelligen Umsatz an. „Wir
brauchen das auch, um in neue
Rechte zu investieren. Bisher
konnten wir das nicht leisten,
jetzt können wir das mit 4Sports
gesamtheitlich umsetzen.“
Die Premium-Sportinhalte
wie Europa League, NFL oder
die zuletzt erworbenen Rechte
am ÖFB-Samsung.Cup werden
weiterhin auf Puls 4 zu sehen
sein. Eine Verschiebung hin zum
neuen Sender Sport 1 Austria HD
ist kein Thema. Stix: „NFL und
Europa League passen zu Puls
4, und so soll es bleiben.“
8 aktuell
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
„Man muss die Zukunft
­fördern, und die ist digital“
Medienminister Drozda lud zur Enquete über die Reform der Presseförderung.
Wie diese künftig aussehen soll, darüber gehen die Meinungen auseinander.
M
edienminister
­Thomas Drozda hat
bei einer Enquete
zur Reform der
Presseförderung
Einblicke in seine Pläne gegeben.
Als erste Säule der künftigen
Medienförderung schwebt ihm
eine Produktionsförderung vor;
bei der zweiten Säule, einer Di­
gitalisierungsförderung, stün­
den die Überlegungen noch am
Anfang, so Drozda.
Die dafür nötigen Mittel sol­
len unter anderem von jenen
Plattformen kommen, die bisher
nur Werbegelder aus dem ös­
terreichischen Markt abziehen
würden, ohne aber am heimi­
schen Markt zur Wertschöpfung
beizutragen und die im Übrigen
auch nicht „zwischen eigenen
und fremden Inhalten unter­
scheiden“ würden. „Google, Face­
book und Konsorten“ seien über
die Mittel des Leistungsschutz­
rechts, des Urheberrechts und
der Steuergesetzgebungen ein­
zubeziehen. Das Volumen einer
solchen, neuen Einnahmequelle
bezifferte der Medienminister
mit etwa 10 bis 15 Mio. € mehr
als die bisherigen sieben Mio. €.
Förder-Bedingungen
Die Höhe der Produktionsför­
derung plant Drozda übrigens
an die Anzahl der zu fairen Be­
dingungen angestellten Journa­
listen zu koppeln. So sei diese
Förderung dann auch plattform­
unabhängig, gelte also nicht nur
für eine Mediengattung.
Dem widersprach profil-Jour­
nalistin und ebenfalls Podiums­
teilnehmerin Ingrid Brodnig.
„Die Medienförderung darf sich
nicht nur nach der Zahl der Mit­
arbeiter richten“, so Brodnig.
Auch müsse es darum gehen,
die Bereitschaft der Konsumen­
ten, für digitale Inhalte zu zah­
len, anzuheben.
Im Vergleich zu Finnland, wo
15%, bzw. Italien, wo 16% der
User bereits für digitale Inhalte
zahlen, oder gar Norwegen, wo
es mit 27% bereits ein Viertel der
User sind, haben in Österreich
bisher lediglich 7% der Nutzer
online schon Geld für Inhal­
te ausgegeben. Die öffentliche
Hand könnte Brodnigs Meinung
© BKA/Christopher Dunker
••• Von Dinko Fejzuli
Medienförderung neu
Der Plan
Aus den neun Mio. € für
gedruckte Zeitungen soll eine
plattformunabhängige Medienförderung werden. Um 10 bis
15 Mio. € durch Umsatzsteuer
und Werbeabgabe von Google,
­Facebook und Co aufgestockt,
will Medienminister Thomas
Drozda drei Bereiche fördern:
Produktion, Digitalisierung und
Ausbildung von Journalismus,
wie er am Montag bei seiner
Enquete zur „Medienförderung
Neu“ sagte.
Die konkrete Ausgestaltung
und die Notifizierung durch die
EU-Kommission solle bis zum
Frühjahr 2017 erfolgen. Man
werde das Gesetz jedenfalls so
konstruieren, dass man es auch
später für eine etwaige Haushaltsabgabe bzw. Medienabgabe
adaptieren könne, so Drozda.
nach auch den Mediawatch­
blog „Kobuk“ oder die Plattform
­„mimikama“, die Fakeberichte
auf Facebook aufdeckt, fördern.
Die investigative Recherche­
plattform „Dossier“ hält sie
ebenfalls für förderungswürdig.
In eine ähnliche Kerbe schlug
Medienwissenschaftler Fritz
Hausjell, der mit dem transkul­
turellen Magazin biber ein wei­
teres Projekt ansprach, welches
bisher keine staatliche Hilfe be­
käme, diese aber aufgrund sei­
ner Art auf jeden Fall verdienen
würde.
Gegen die alte Gießkanne
Medienexperte Mathias Kar­
masin sprach ein Problem an,
das es nicht nur in der heimi­
schen Medienlandschaft gibt,
und welches alsbald abgestellt
gehört: „Gießkannenförderung
wird nicht besser, wenn ich die
Löcher der Gießkanne vergröße­
re.“
Karmasin forderte, die von
Medienminister Thomas Drozda
geplante Reform größer zu den­
ken. Man müsse auch über eine
Haushaltsabgabe und die För­
derung der Medienkompetenz
reden und nichtkommerzielle
Medien einbeziehen.
Der ebenfalls anwesende VÖZPräsident Thomas Kralinger
mahnte auf jeden Fall eine Erhö­
hung der Medienförderung an,
denn während etwa in Dänemark
mit gut 5 Mio. Einwohnern die
Presseförderung 10 € pro Kopf
betrage, seien dies in Österreich
lediglich 1,3 €, also drastisch we­
niger. „Das Ergebnis ist, dass es
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 aktuell 9
Wir haben in Österreich kein Personalkostenproblem, wir
haben in Wahrheit ein
Vertriebskosten- und
Druckkostenproblem.
Dichand kritisiert Presserat
Dichand kritisierte auch Institu­
tionen wie etwas den Presserat:
„Wir wurden für die Veröffent­
lichung eines Bildes verurteilt,
welches auch etwa im ORF zu
sehen war.“ Dies sei nicht in
Ordnung. „Es gibt Mediengeset­
ze und wenn man damit nicht
durchkommt, dann soll man sie
ändern, aber keine private Verei­
ne gründen, die dann über Jour­
nalisten urteilen“, so die vor Kur­
zem aus den USA heimgekehrte
Verlegerin. Ihr Fazit: „Man muss
die Zukunft fördern und diese ist
digital.“
© BKA/Christopher Dunker
dort 30 Tageszeitungen gibt“, so
Kralinger.
Hier wiederum war Eva
Dichand gänzlich anderer
Meinung. Die Gründerin und
Herausgeberin der Gratis­
tageszeitung Heute sieht in der
Presseförderung kein probates
Mittel, um Zeitungen am Leben
zu erhalten – im Gegenteil. Sie
plädierte in ihrem Vortrag dafür,
mit der Medienförderung neu
ausschließlich digitale Angebo­
te zu fördern. „Hätte man zum
Beispiel das WirtschaftsBlatt ge­
nötigt, die Mittel der Presseför­
derung in ausschließlich digitale
Produkte zu investieren, würde
es heute noch bestehen“, zeigt
sich Dichand überzeugt.
Generell seien in Wahrheit
nicht die Personalkosten das
Problem, sondern die Vertriebsund die Druckkosten, die zum
Beispiel 1/3 über jenen in ande­
ren europäischen Ländern liegen
würden.
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 cover 11
marketing & media
PR-Verband Der neue Kodex
enthält Richtlinien zur digitalen Kommunikation 14
Deadline Ob Print eine Zukunft hat war auch Thema
bei den Medientagen 22
Tiroler Marend Die Moser
Holding lud zum Get-together
auf dem WU-Gelände 27
© APA
© Herbert Pfarrhofer
© ORF/Thomas Ramstorfer
Katharina Schell
ORF: Mit Frauenpower
in das neue Jahr
Neben den Vorstadtweibern (siehe Bild) haben die
ORF-Programme 2017 wieder einiges zu bieten. 12
Was wir alles können
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und vieles mehr...
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APA
Die bisherige InnenpolitikChefin Katharina Schell
­wechselt in die Chefredaktion der Österreichischen
­Nachrichtenagentur. Die
Leitung der APA-Innenpolitik
übernimmt Johannes Bruckenberger, Susanne Puller
verstärkt als stellvertretende
Ressort­leiterin das Führungsteam des Ressorts.
12 MARKETING & MEDIA
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
TV-Duell
USA: Clinton
gegen Trump
© ORF/Hans Leitner
WIEN. Am 26. September
treten die beiden US-Präsidentschaftskandidaten
Hillary Clinton und Donald
Trump im ersten TV-Duell
gegeneinander an. Zu sehen
ist das Duell auch auf Puls
4, in der Nacht von Montag, den 26. September auf
Dienstag, den 27. September.
– live und im Originalton.
(gs)
Verleihung
Und die Emmys
gingen an …
Die ORF-Show „Die große Chance der Chöre“ mit Oliver Pocher, Missy May, Ramesh Nair und Dorretta Carter.
2017: Jahr der Highlights
© Sky
Die Sender des ORF glänzen im kommenden Jahr
mit zahlreichen Eigen- und Koproduktionen.
WIEN. Vergangenen Sonntag wurden in Los Angeles
die 68. Primetime Emmy
Awards verliehen. Auch in
Wien wurde gefeiert: Sky,
E! Entertainment und TNT
Serie sorgten im Stadtkino Wien für L.A.-Feeling,
inklusive rotem Teppich.
Um Mitternacht wurde die
Emmy-Verleihung live zugeschalten. Ab 2 Uhr hieß es
dann mitfiebern; Abräumer
des Abends war die Serie
„Game of Thrones“, sie erhielt 12 Emmys. Weitere
Emmys gingen an „Veep
– Die Vizepräsidentin“ (3
Emmys), „The People vs. O.J.
Simpson: American Crime“
(9 Emmys) sowie „Downton
Abbey“ mit drei Preisen. (gs)
WIEN. Österreichische Eigenund Koproduktionen und internationale Highlights – der ORF
hat 2017 wieder einiges zu bieten, für jung und alt.
Im Bereich der Filme und Serien geht man bei ORF eins unter anderem mit „Pregau – Kein
Weg zurück“, „Maximilian: Das
Spiel von Macht und Liebe“, der
neuen Serie „Fokus Mord“, mit
Neuem von „Schnell ermittelt“,
„Vorstadtweiber“ an den Start.
Eventformate wie „Die große
Chance der Chöre“ und „Dancing
Stars“ sorgen für TV-Glamour am
Freitagabend.
„Die.Nacht“ steht für heimische
Comedy und Satire in zahlreichen neuen Formaten wie „Pratersterne“ und „Kabarettgipfel“.
Ein Blick auf das Land
Am Donnerstag liefern FactualEntertainment-Formate wie
„Undercover Boss“ einen Blick
auf das Land und seine Menschen. „DOKeins“ präsentiert
Reportagen mit Frontman Hanno Settele. Eine weitere ORFeins-Hauptprogrammsäule auch
im nächsten Jahr: Live-Sport in
Rot-Weiß-Rot. Top-Sport-High-
lights sind u.a. alpine, nordische
und Biathlon-WM. Ebenfalls
am Start: internationale Kinohits wie „Fack Ju Göhte“ oder
„James Bond 007: Spectre“ und
US-Serien-Erfolge wie „Fargo“
oder „Outlander“.
Ausgewählte Höhepunkte
Dokus, Magazine und Reportagen, zahlreiche eigen- und
koproduzierte Filmpremieren
und 24/7-Nachrichten – ORF 2
bietet auch 2017 u.a. Nikolaus
Leytners „Die Stille danach“, der
Zweiteiler „Gotthard“ und der
Themenabend zu Ferdinand von
Schirachs „Terror“-Verfilmung.
2017 sperrt „Das Sacher“ auf
– der zweiteilige TV-Film-Event
von Robert Dornhelm wird begleitet von einer Kulturdoku
über das Wiener Traditionshotel.
Benchmark-Dokus und -reportagen liefern 2017 auch die
starken ORF-Leisten „kreuz und
quer“, „dok.film“, „Universum“,
„Universum History“, „Menschen
& Mächte“, „Weltjournal“, „Weltjournal +“, „Am Schauplatz“ und
„matinee“.
Auch die Sparte Kultur wird
nicht zu kurz kommen. Die
Wahlwiederholung zur Bundespräsidentenwahl am 4. Dezember, die US-Präsidentenwahl
am 8. November 2016 und die
Präsidentenwahl in Frankreich
sind in den kommenden Monaten die bestimmenden Themen
der aktuellen ORF-Berichterstattung.
ORF III und ORF Sport +
Mit neuen Formaten, Dokumentationen, Opern- und Konzertaufzeichnungen sowie interessanten Gästen in unterschiedlichen
Sendungen präsentiert sich ORF
III in seinem fünften Jahr.
Mitte Oktober startet ein
neues Wissenschaftsmagazin;
dokumentarische Highlights
sind u.a. Ende September „Der
Schikaneder-Code“. Die „zeit.geschichte“ präsentiert drei neue
ORF III-Dokumentationen rund
um den Jahrestag der Novemberpogrome. „Erlebnis Bühne“
zeigt aktuelle Aufzeichnungen
u.a. aus Staatsoper.
ORF Sport + widmet sich auch
2017 Sportarten und Sportbewerben, die üblicherweise keinen breiten Raum in den Medien
einnehmen. (red)
marketing & media 13
Freitag, 23. September 2016
© Panthermedia.net/Wavebreakmedia
medianet.at
Die ORF-Radios erreichten täglich rund 4,7 Mio. Hörer, die von der RMS vermarkteten Privatradios 2,1 Mio. Hörer.
Korrekte Daten
In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen
besitzt der ORF einen Marktanteil von 61%.
WIEN. Nach der Aufregung im
Frühjahr um die Manipulationen beim ­Radiotest durch das
Marktforschungsinstitut GfK
wurden nun erstmals korrekte
Radio-Nutzungsdaten für das 1.
Halbjahr 2016 veröffentlicht.
Die ORF-Radios kamen demnach in der Gesamtbevölkerung
ab 10 Jahren auf einen Marktanteil von 70%, die heimischen
Privatsender auf 27%.
In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen
sieht die Sache etwas anders
aus: Da betrug das Verhältnis
zwischen ORF und Privaten 61
zu 36%.
Insgesamt verbrachten die
Österreicherinnen und Österreicher im 1. Halbjahr täglich mehr
als drei Stunden mit Radioprogrammen, die durchschnittliche
Hördauer lag bei 185 Minuten,
mehr als drei Viertel der österreichischen Radiobevölkerung
nutzen das Radio täglich zumindest 15 Minuten. Die ORF-Radios
erreichten täglich rund 4,7 Mio.
Hörer, die von der RMS vermarkteten Privatradios 2,1 Mio. Hörer.
„Die ersten Ergebnisse des
Jahres 2016 sind ein schöner
Erfolg für alle Radioangebote
des ORF, insbesondere für Ö3“,
so Radiodirektor Karl Amon.
KroneHit ist die private Nr. 1
Größtes Privatradio war wieder
KroneHit mit einem nationalen
Marktanteil von 8 Prozent und
einer Tagesreichweite von 11,8
Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam der Sender auf 12 Prozent Marktanteil.
KroneHit-GF Ernst Swoboda:
„Wir freuen uns natürlich sehr
über die Bestätigung der Reichweitenstärke und Position von
KroneHit; noch wichtiger ist
aber, dass es nunmehr auf ‚Herz
und Nieren‘ geprüfte Daten für
den Radiomarkt gibt und wir
alle auf einer gesicherten Basis
arbeiten können.“
Auch beim Privaten-Vermarkter RMS zeigte man sich zufrieden: „Die nun vorliegenden auditierten Daten zeigen jetzt die
Stärke der RMS Top Kombi, die
eindeutig auf Augenhöhe mit
dem Mitbewerb ist.
Der Anteil, der Privatradio in
einem Radioplan zusteht, hat
sich somit deutlich zugunsten
der Privaten verschoben – alles, was unter 50 Prozent Share
liegt, geht an der neuen Realität
vorbei“, analysiert Doris Ragetté, Leiterin der Marktforschung
bei RMS Austria, die aktuellen
Radiotest-Daten. (fej/APA)
Marktanteile Österreich ges.
Tagesreichw. Österreich ges.
Marktanteile Wien
Mo–So 14–49
1. Hj. ’15 2. Hj. ’15 1. Hj. ’16
ORF gesamt
606061
Österreich 1 3 3 2
ORF Regionalradios
161717
gesamt
Ö 3
383838
FM4 4 4 3
RMS Top
363636
KroneHit
121312
Antenne Österreich 2 2 2
Mo–So 14–49
1. Hj. ’15 2. Hj. ’15 1. Hj. ’16
Radio gesamt
75,976,475,0
ORF gesamt
55,955,354,9
Österreich 1 4,7 4,5 5,0
ORF Regionalradios
15,616,716,4
gesamt
Ö 3
41,039,939,1
FM4
6,1 6,0 5,6
RMS Top
37,337,637,1
KroneHit
17,218,817,5
Antenne Österreich 2,2 2,2 2,3
Sonstige Sender
4,7 5,4 5,1
gesamt
Mo–So 14–49
1. Hj. ’15 2. Hj. ’15 1. Hj. ’16
Österreich 1 6 5 5
Radio Wien 8
10
10
Radio NÖ 2 3 4
Ö 3
303232
FM4 6 7 6
RMS Top
423741
KroneHit
121412
88.6 Der Musiksender 8 5 9
98,3 Superfly 3 3 2
Radio Ö24 4 3 4
Radio Arabella 6 6 6
Radio Energy
10 7 8
Quelle: Radiotest, GfK Austria; Angaben jeweils in Prozent
14 marketing & media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Mehr als Richtlinien
Der Ethik-Rat für PR veröffentlicht einen Ethik-Kodex für
digitale Kommunikation – ein Versuch, der viel bedeutet.
WIEN. „Im Internet grassiert
eine Intransparenz, könnte man
grob sagen“, so Brigitte Mühlbauer, PR-Ethik-Rat und Managing Partner bei asoluto. Anonyme Postings in Internetforen,
getarnte Werbetexte, unklare
Verantwortungen. Leidtragende
dieser Grauzonen sind die Konsumenten. Nun veröffentlichte
der Österreichische Ethik-Rat
für Public Relations vergangenen Dienstag einen Ethik-Kodex
für richtiges Verhalten in der digitalen Kommunikation.
Die sechs Themenbereiche
des Kodex wurden im Presseclub Concordia von Mühlbauer,
© Ethik-Rat PR Verband
••• Von Gianna Schöneich
Unsere Sanktionsmöglichkeiten
sind öffentliche Rügen.“
Peter Kleemann, Unternehmenssprecher Flughafen Wien AG und
Ratsmitglied im PR Ethik-Rat,
sowie Doris Christina Steiner,
Ketchum Publico, Digitalexpertin und Sprecherin der Arbeitsgruppe, vorgestellt.
Getäuschte Konsumenten
Die Kennzeichnung von bezahlten Inhalten – „das ist ein
Thema, das derzeit sehr stark
brennt, sowohl vonseiten der
Blogger als auch von Unternehmensseite. Hier steht der Konsumentenschutz im Vordergrund“,
erläutert Steiner. Fehlt eine
Kennzeichnung, würden Konsumenten getäuscht.
Neben der Absender-Trans­
parenz appelliert man an die
Branche, indem man zur Einhaltung der journalistischen
Grundprinzipien aufruft.
2012
Prozess
Von April 2012
bis April 2014
arbeitete einen
Arbeitsgruppe
des PR-Rats, in
einem mehrstufigen Prozess, an
dem Ethikkodex.
Grundsätzlich wünscht man
sich eine faire, respektvolle Kommunikation und eine Unternehmensverantwortung für Social
Media-Auftritte; gleichzeitig soll
eine gemeinsame Verantwortung
seitens Auftraggebern und Agentur herrschen.Letztlich geht es
hier um Richtlinien. Und es stellt
sich wieder einmal die Frage, ob
ein Kodex ausreichend ist – oder
braucht es doch Sanktionen?
Der Paragraf 26 des Mediengesetzes sagt sehr deutlich:
„Ankündigungen, Empfehlungen sowie sonstige Beiträge und
Berichte, für deren Veröffentlichung ein Entgelt geleistet wird,
müssen in periodischen Medien
als ‚Anzeige‘, ‚entgeltliche Einschaltung‘ oder ‚Werbung‘ gekennzeichnet sein.“
Es besteht Nachholbedar
Ob und wie dieses Gesetz eingehalten wird, und welche Sanktionen auf Verstöße folgen, lässt
sich wahrlich diskutieren. Die
Branche ist jedenfalls mit neuen
Problemfällen konfrontiert.
„Die Sanktionen, die wir als
Ethik-Rat haben, nutzen wir. Wir
verfolgen Fälle, zeigen sie auf.
Unsere Sanktionsmöglichkeiten
sind öffentliche Rügen. Es handelt sich um ein Thema, wo das
Kodex
Vorgestellt
wurden die
Richtlinien von
Peter Kleemann,
Flughafen Wien
AG, Brigitte
Mühlbauer,
asoluto, und
Doris Christina
Steiner, Ketchum
Publico.
Mediengesetz Nachholbedarf
hat“, so Mühlbauer. „Wir sehen
uns nicht nur als ‚Watch-Dog‘.
Wir wollen eine Handlungsanleitung geben. Guter bezahlter
Content wird genutzt werden,
auch wenn er gekennzeichnet
ist.“
Die Erstellung des Online-­
Kodex geschah in einem mehrstufigen Prozess von April 2012
bis April 2014.
Auf dem Prüfstand
„Es geht nicht darum, Content
zu verhindern oder zu verändern, sondern Spielregeln zu
entwickeln. Gerade im Internet
sind die Grenzen zwischen den
Akteuren fließend: Wer beauftragt wen? Wer erstellt welchen
Content?“, so Kleemann. Es gibt
Nachholbedarf. Das Thema,
welches der Ethikrat für PR hier
aufgreift, betrifft vor allem die
Täuschung von Konsumenten.
Der Effekt eines Kodex wird
wohl gering sein. Dennoch: Es
ist der Versuch eines Appells an
die Branche, erklärt Mühlbauer:
„Die Glaubwürdigkeit unseres
Berufstands steht auf dem Prüfstand. Wir wollen dagegen vorgehen, aus einer Überzeugung
heraus und aus einem professionellen Verständnis.“
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16 Marketing & Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Die Veranstaltung
© Bubu Dujmic
Facts
Der Jungunternehmertag ist
eine seit 26 Jahren regelmäßig
stattfindende Informationsveranstaltung für Gründer, Start-ups &
Jungunternehmer. Alle Informationen, die ein Gründer oder
ein Jungunternehmer benötigt,
werden an diesem Tag von Profis
kompakt aufbereitet und weitergegeben. Um einen Beitrag zu
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
zu leisten, wird der Jungunternehmertag nach den Kriterien
des Österreichischen Umweltzeichens für „Green Meetings“
geplant, die sich durch erhöhte
Energieeffizienz, Abfallvermeidung und umweltschonende
An- und Abreise der Gäste und
Besucher auszeichnen.
Ilse Dippmann, 30-fache Marathonläuferin sowie Initiatorin des Österreichischen Frauenlaufs, hält eine Keynote.
Auf zu neuen Ufern
Am 4. Oktober geht der Jungunternehmertag zum
26. Mal über die Bühne. Es warten Top-Speaker.
••• Von Gianna Schöneich
WIEN. Am 4. Oktober findet
heuer der Jungunternehmertag
im Congress Center der Messe
Wien statt. Bereits zum 26. Mal
geht damit Österreichs größte
Infomesse für Unternehmensgründer und Jungunternehmer
über die Bühne.
Bis zu 25.000 Besucher können sich hier u.a. zu Themen
wie Unternehmensgründung,
Unternehmensübernahme oder
Selbstständigkeit informieren.
Heuer leutet das Motto „Segel
setzen – auf zu neuen Ufern!“
Keynotes stehen fest
Das Vortragsprogramm ist
online und bietet zahlreiche
­
Vorträge und Impulsreferate.
­
Mit Ilse Dippmann, 30-fache Marathonläuferin sowie Initiatorin
und Organisatorin des Österreichischen Frauenlaufs, steht die
erste Keynote fest. Auch Peter
Alexander Hackmair wird auf
der Bühne stehen. Der Ex-Profifußballer ist heute unter anderem Buchautor, ORF-Moderator,
Trainer und Dream Developer.
Wie schon in den Jahren zuvor werden auch heuer zahlreiche Vorträge, Best Practice-Beispiele und Impulsreferate von
erfolgreichen Unternehmern
und Persönlichkeiten bei freiem
Eintritt geboten. So sprechen
etwa Dorothee Ritz, Geschäftsführerin Microsoft Österreich,
über Gründungen im Zeitalter
von Industrie 4.0 oder Daniel
Horak, Vorstand der Conda AG,
über Crowdfunding & Co.
Insgesamt warten über 30
Vorträge von erfahrenen Jungunternehmern und Experten auf
die Besucher des Tages; zahlreiche Aussteller sollen zudem das
Angebot abrunden. So wird auch
die Wirtschaftsagentur Wien mit
ihrem gesamten Angebot für
Wiener Gründer und Jungunternehmer vor Ort zur Stelle sein.
Weitere Informationen:
www.jungunternehmertag.com
Die Nominierten des Creos stehen fest
KLAGENFURT.Am 14. September
2016 wurden alle jene Kärntner
Werbeagenturen, die es mit einer
oder mehreren Arbeiten auf die
Creos-Shortlist geschafft haben,
im Rahmen einer erstmals stattfindenden Nominierungsparty
im VolXhaus Klagenfurt mit einer Urkunde und einer NomineeTrophy ausgezeichnet.
Unter Vorsitz von Andreas
Spielvogel (DDB) bewertete eine
Jury die eingereichten Arbeiten.
Wer tatsächlich eine der begehrten Creos-Trophäen erhält, wird
am 14. Oktober 2016 im Rahmen
der großen Creos-Gala bekannt
gegeben.
Moderiert wird diese von
­Arabella Kiesbauer in der Messe­
halle 5 in Klagenfurt.
Zu den Nominierten zählen
unter anderem Agentur im Park,
bigbang GmbH, Daniel Kattnig,
Die Agentur Lux, Fussi
Werbeagentur, Johannes
Wouk, JMF Filmproduktion, Sternenklar GmbH, Rekord
Franchise GmbH & Co KG,
radio:works, Traceur, WaschierDesign, xamoom gmbh. (gs)
Alle weiteren Informationen
zum Creos, zur Creos-Gala sowie
die gesamte Shortlist:
www.creos.at
© Creos
Der Kärntner Werbepreis wird am 14. Oktober in Klagenfurt verliehen.
Trophäe
Der Kampf um
den Creos geht
nun in eine
­weitere Runde:
Die Shortlist
steht fest.
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18 Marketing & Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
BP-Wahl/Druckerei
Challenge
für Klebstoffe
Sieger 2015
Der Staatspreis
Wirtschaftsfilm
ging zuletzt an
Zone Media als
Produzent und
die New Design
University als
Auftraggeber
für den Film
„New Design
University“.
© Screenshot www.youtube.com
WIEN. Der WahlkartenAuftrag für die Bundes­
präsidenten-Stichwahl am
4. Dezember wird nicht
neu vergeben. Vielmehr soll
die ursprüngliche Firma
kbprint.com eine „Ersatzlieferung“ erbringen, muss
dafür aber einen „Sublieferanten“ suchen (Bild: Innenminister Wolfgang Sobotka).
Passend zu den Problemen
bei den Verklebungen der
Briefwahl-Kuverts findet am
20. Oktober in Wiener Neustadt die „10. Internationale
Klebefachtagung“ des Prüfunternehmens OFI statt.
Motto der Veranstaltung:
„Aktuelle Herausforde­
rungen für Klebstoffe“.
(APA/red)
Wirtschaftsfilmpreis:
Einreichfrist läuft
© APA/Herbert Pfarrhofer
Alle zwei Jahre wird der Staatspreis Wirtschaftsfilm verliehen:
­Wirtschaftsminister Mitterlehner lädt zur Teilnahme.
WIEN. Alle zwei Jahre wird er
verliehen – und demnächst ist
es wieder so weit: Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner
hat den Staatspreis Wirtschaftsfilm 2017 ausgeschrieben. Er
bezeichnet ihn als „eine wichtige Visitenkarte für Unternehmen“: „Mit unserem Staatspreis
prämieren wir herausragende
Einreichfrist
KLAGENFURT. Der Countdown für den Ludwig-vonMises-Preis läuft. Dieser
Journalistenpreis wird
heuer erstmals von der
Kärntner Wirtschaftskammer als Motivation für im
Journalismus Tätige gestiftet. Preisträger kann jeder
für ein österreichisches Medium arbeitende Journalist
mit Bezug zu Kärnten sein,
der sich in seiner Arbeit um
die besondere Rolle und Bedeutung des Unternehmers
in der Gesellschaft verdient
macht. Eingereicht werden
kann bis 3. Oktober 2016,
16:00 Uhr: [email protected]. (red)
Einreichung bis Jänner 2017
Teilnahmeberechtigt sind alle
Produzenten und Auftraggeber
eines Wirtschaftsfilms. Dieser
darf nicht älter als zwei Jahre
© APA/Roland Schlager
Ludwig-von-­
Mises-Preis
Projekte heimischer Produzentinnen und Produzenten, die
neue Maßstäbe für die Branche
setzen.“
Wirtschaftsminister Mitterlehner: „Neue Maßstäbe für die Branche setzen“.
sein und muss von in Österreich
gewerberechtlich befugten Filmproduzenten hergestellt worden
sein. Eine Expertenjury vergibt
mehrere Nominierungen zum
Staatspreis, aus denen dann der
Staatspreisträger gewählt wird.
Zusätzlich kann ein Sonderpreis
für besondere Kreativität, Gestaltung oder Innovation verliehen werden. Die Einreichung
zum Staatspreis Wirtschaftsfilm
erfolgt online über die Website
https://staatspreis-wirtschaftsfilm.submit.to und ist bis zum
15. Jänner 2017 möglich; die
Preisverleihung findet im Frühjahr 2017 in Wien statt.
2015 wurde der Staatspreis an
die Zone Media als Produzenten
und die New Design University
als Auftraggeber für den Film
„New Design University“ vergeben. 2013 hatte sich der Imagefilm „Wer wir sind?“ für das
Unternehmen Backaldrin The
Kornspitz Company GmbH – gestaltet von Prime Concept GmbH
in Kooperation mit der Agentur
Netural GmbH – durchgesetzt.
(red)
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 marketing & media 19
Neudörfl, Freitag, 23:20 Uhr:
Dominic Jindra SURFT
NICHT IM WEB!
© Austrian Event Award/Joanna Piestrzynska
Er druckt gerade mit seinen Kollegen Ihr Flugblatt.
Damit es garantiert pünktlich zum Einsatz kommt.
Der Event Award
Einreichungen sind noch bis 3. Oktober
­möglich; Motto: „It’s all about magic“.
WIEN. Was macht den magischen Moment eines Events aus?
Mit dieser Frage sollen sich die
Besucher des Verleihungsabends
der Austrian Event Awards ’16
beschäftigen.
„Der magische Moment eines
Events ist für mich, wenn man
aus der Realität geholt und von
der Stimmung mitgerissen wird.
Am besten gelingt das durch
die perfekte Kombination der
­einzelnen Komponenten zu einem Erlebnisraum“, so Thomas
Ziegler, Geschäftsführender
­Direktor Design Center Linz, Leitung Sales & Marketing.
Der Austrian Event Award
wurde 1996 ins Leben gerufen
und feiert heuer 20-jähriges
Jubiläum. Einreichungen sind
noch bis 3. Oktober möglich.
Teilnahmeberechtigt sind österreichische Firmen, Agenturen
oder Einzelpersonen, die Events
organisieren, egal ob der Event
im Inland oder Ausland stattgefunden hat. Die Verleihung findet
am 6. Dezember in der NordlichtEvent Location in Wien statt.
Weitere Informationen zur Einreichung und dem Events selbst
unter: www.eventaward.at
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WIEN. Soeben erschienen ist
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Onlineportal für Pressearbeit
über das Internet. Der Journalistenindex ist das umfangreichste
Fach- und Nachschlagewerk für
Öffentlichkeitsarbeit, Werbung
und Management. Das Handbuch 2016/2 listet 12.563 Redakteure und Journalisten auf, die
in 2.761 Medien werken, davon
in 269 Onlineredaktionen und
in 118 TV-Sendern und Radios.
Zum Inhalt des 380-Seitenhandbuchs und der Datenbank gehören auch detaillierte Angaben
über 368 PR- und Eventagenturen sowie 2.631 Verbandsjournalisten.
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20 Marketing & media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
„Es gibt zu viele
sogenannte Experten“
Konrad Godec, Präsident des Verbands Österreichischer Werbemittelhändler, spricht sich für eine standardisierte Ausbildung aus.
Trend
Powerbanks und Krawatten
sind gefragte Werbemittel.
© Manfred Fuchs (2)
ten. Der richtige Werbeartikelfachmann ist in diesem Fall aber
unabdingbar.
••• Von Gianna Schöneich
WIEN. Die beliebtesten Werbemittel des Winters könnten Powerbanks, USB-Sticks oder hochwertige Textilien werden, wie
Shirts oder Pullover, prognostiziert Konrad Godec, Präsident
des Verbandes österreichischer
Werbemittelhändler (VÖW). Diese und andere Themen im Interview mit medianet.
medianet: Herr Godec, die Mission des Verband Österreichischer
Werbemittelhändler ist, die
Bedeutung des Werbeartikels
nachhaltig zu fördern. Wie geht
man das an?
Konrad Godec: Wir setzen einerseits auf aktive Öffentlichkeitsarbeit, um die Bedeutung des
Werbeartikels einer möglichst
breiten Basis näherzubringen.
Andererseits arbeiten wir intensiv mit der Wissenschaft zusammen, beispielsweise mit der
Wirtschaftsuniversität Wien.
Vorlesungen bzw. Seminare, die
von VÖW-Mitgliedern gehalten
werden und Einblick in die Praxis liefern, stehen dabei genauso
auf dem Programm wie gemeinsame, wissenschaftliche Studien.
medianet: Was macht überhaupt einen guten Werbeartikel
aus?
Godec: Das Ziel von Werbeartikeln ist es, eine Botschaft bzw.
eine Marke zu transportieren
– und zwar direkt in die Hände
potenzieller Kunden. Ein Werbeartikel ist dann ‚gut‘, wenn er die
richtige Zielgruppe im richtigen
Einsatzgebiet erreicht. Der Empfänger hat so die Möglichkeit,
mit einem oder gleich mehre-
ren Sinnen diese Botschaft bzw.
Marke zu erleben.
medianet: Welche Rolle sollte ein
Werbeartikel in der Kommunikationsstrategie einnehmen?
Godec: Der Werbeartikel ist genauso wichtig wie die Radio-/
TV- und Printwerbung und vervollständigt jede Kommunikationsstrategie. Aus VÖW-Sicht
wäre eine Drittelung des Budgets für Radio/TV, Print sowie
Werbeartikel sinnvoll.
medianet: Welche Unternehmen sollten auf Werbeartikel
setzen? Gibt es hier eine Art goldene Regel?
Godec: Im Prinzip gilt: Jedes
Unternehmen, das eine Marke
(Firmenlogo) oder eine Botschaft
transportieren möchte, sollte
nicht auf Werbeartikel verzich-
medianet: Eines Ihrer Ziele ist,
auch den Werbeartikelhandel
als anerkannte Branche zu etablieren. Daraus lässt sich schließen, er ist es bisher noch nicht.
Woran liegt das und wie soll eine
Etablierung ermöglicht werden?
Godec: Es gibt – anders als in
Deutschland und in der Schweiz
– in Österreich keinen offiziellen Ausbildungsweg für den/
die Werbeartikelfachmann/frau.
Daraus resultiert, dass jeder von
sich behaupten kann, ein Werbeartikelfachmann bzw. eine Werbeartikelfachfrau zu sein. So
kann viel Schindluder betrieben
werden, was sich schließlich auf
den Ruf der gesamten Branche
überträgt. Es gibt einfach zu viele sogenannte Experten, die ihren Kunden das Blaue vom Himmel versprechen und es dann
einfach nicht halten können.
Ein Werbeartikelexperte muss
Wissen aus vielen Berufssparten
mitbringen, damit ein gewisser
Standard auch garantiert werden kann: kaufmännische Ausbildung, Speditionswesen, Gra-
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 Marketing & media 21
zugeben, dass der Spruch ‚Wer
billig kauft, kauft teuer!‘ leider
auf viele Onlinehändler zutrifft.
fik, Kommunikation, Lagerung
und so weiter. Eine standardisierte Berufsausbildung würde
die Spreu vom Weizen trennen.
1/3
© VÖW
medianet: Welche Gefahren gehen von großen Onlinehändlern
aus?
Godec: Dem VÖW ist natürlich
klar, dass das Onlinegeschäft in
der heutigen Zeit auch bei den
Werbeartikeln nicht mehr wegzudenken ist. Wir geben allerdings zu bedenken, dass gerade
in diesem Bereich vieles schiefgehen kann. Einerseits wird
mit einer aggressiven Preispolitik um jeden Kunden gefeilt,
andererseits wird auf die so
wichtige Beratung größtenteils
verzichtet. Es ist wichtig, dass
der Kunde den passenden Werbeartikel bekommt, und dazu
ist es einfach nötig, sich von einem Experten beraten zu lassen.
Immer wieder sitzen nach verpatzten Geschäften Kunden bei
VÖW-Mitgliedern und müssen
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Strategie
Aus VÖW-Sicht
wäre eine
Drittelung des
Werbebudgets
für Radio/TV,
Print sowie
Werbe­artikel
sinnvoll.
medianet: Welche Vorteile haben Mitglieder des Verbands?
Godec: Der Verband ist für seine
Mitglieder der erste Ansprechpartner und Servicestelle, wenn
es um branchenbezogene Inhalte geht. VÖW-Mitglieder werden
kontinuierlich über aktuelle
Themen und neueste Branchentrends auf dem Laufenden gehalten. Zudem werden sie über
gesetzliche Neuregelungen bzw.
Änderungen sowie über Compliance-Fragen informiert. Der
VÖW vertritt die Mitgliederinteressen auch auf europäischer
Ebene. Das jährlich stattfindende Sommermeeting hat sich als
beliebter Branchen-Treff unter
den Mitgliedern etabliert. Um
das vom VÖW angestrebte hohe
Niveau zu halten, müssen potenzielle Mitglieder auch strenge
Aufnahmekriterien erfüllen.
22 Marketing & Media
medianet.at
© Panthermedia.net/Lwphotog
Freitag, 23. September 2016
Die letzte Deadline:
Hat Print eine Zukunft?
Die Existenz von Zeitungen ist vielerorts bedroht – dabei brauchen
wir sie im Zeitalter des Internets umso mehr.
••• Von Daniela Prugger
Z
eitungen haben viele
Jahre unser Leben bestimmt – sie wurden
gelesen und geliebt,
waren ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen
Lebens, ein politisches Bekenntnis. Doch in Europa und den
USA verkaufen sie sich heute
mitunter so schlecht, dass ihre
Existenz bedroht ist. Dass wir
Nachrichten brauchen, ist unbestritten. Genau deshalb ist es
wichtig zu verstehen, was mit
der Presse passiert. Lange schon
sind Zeitungen nicht mehr von
den Lesern und Kioskverkäufern
abhängig; Zuschüsse und Förde-
rungen von Mäzenen sichern ihr
Überleben. Die Gründe für diese
sogenannte Print-Krise sind universell – aber die goldenen Zeiten,
als es nur wenige Zeitungen, ein
Publikum und feste Arbeitszeiten
gab, sind vorbei. Das Klackern der
ersten Modems brachte den gesamten Journalismus auf neuen
Kurs. Mittlerweile ist die einzige
Konstante im Mediengeschäft
der Wandel – ernüchternd ist es
trotzdem, wenn sogar Vertreter
der altehrwürdigen FAZ, so etwa
Mathias Müller von Blumencron
auf den diesjährigen Österreichischen Medientagen, konstatieren: „Meine Leidenschaft hängt
nicht am Papier.“ Brauchen wir
Tageszeitungen überhaupt noch?
Freitag, 23. September 2016 Das sogenannte Rieplsche
Gesetz besagt, dass kein
gesellschaftlich etabliertes Informations-Medium
ganz verdrängt und ersetzt
wird. Doch die Befürchtung vor dem Ende der
Tageszeitungen hält sich
hartnäckig.
Unlösbare Gleichung
Allerdings: Weltweit ist das Gedruckte im Steigen; in Ländern
wie Indien und China floriert das
Geschäft mit Tageszeitungen regelrecht. Und in Lateinamerika
nahmen die Werbeschaltungen
in fünf Jahren (Stand: 2015) um
27,7% zu, in Europa sanken sie
dagegen um 23,1% (Grafik). „Was
wir bemerken, ist eine vielfache
Differenzierung und ein Wachsen von Titeln am Markt“, erklärt G
­ erald Grünberger (VÖZ)
mit Blick auf Österreich. Letztendlich sei das Schwinden von
Printprodukten keine Frage der
Plattform – es geht um die Frage
des Journalismus. „Wir haben
für Papier viel mehr Zeit als für
digital – d.h. die Zeit für profunde Recherche: Check – Re-check
– Double-Check.“
Hand in Hand mit der wachsenden Online-Konkurrenz und
der vermeintlich abnehmenden
Bereitschaft, für Nachrichten zu
zahlen, geht der Irrglaube, das
Ausdünnen von Redaktionen sei
eine zielführende Einsparungsmaßnahme in Verlagen.
Konsens herrscht auf den Medientagen vor allem über eines:
Es kommt auf den Content an –
und die Gleichung, dass weniger
Journalisten mehr und bessere
journalistische Produkte erzeugen, geht schlichtweg nicht auf.
„Je knapper die Ressource des
Journalismus ist, desto höher
ist die Fehlerquote“, ist auch
Veit Dengler (NZZ) überzeugt.
„Im Grunde durchleben wir die
beste Zeit für den Journalismus“,
meint Von Blumencron. Schließlich wachse mit der Macht des
Internets auch das Gefühl der
Unsicherheit der Konsumenten
und damit das Bedürfnis nach
­Orientierung. Vielleicht verabschieden sich die Leser ja nicht
vom Papier als Trägermedium,
sondern vielmehr vom redaktionellen Konzept der Tageszeitungen. „Es gibt eigentlich kein
effizienteres Medium als die
Zeitung, sie eignet sich hervorragend als Browser: Beim Durchblättern wird keine Meldung
übersehen, die einen nicht wirklich interessiert“, ist etwa Eugen
Russ (Russmedia) überzeugt.
Leidenschaft für Content
Die Branche steht eindeutig einer Krise im Geschäftsmodell
gegenüber. Diese betrifft nicht
© WAN-IFRA
medianet.at
Marketing & Media 23
nur die Redaktionen, die sich auf
digitale Arbeits- und (Denk)weisen einlassen müssen, „sondern
auch die Verlage, die endlich lernen müssen, digital zu verkaufen“, weiß Von Blumencron. Eine
zusätzliche Bezahlkomponente,
klügere Geschäftsmodelle und
besserer Content seien notwendig. „Wir haben die Aufgabe, in
unseren Lesern die Leidenschaft
für Wahrheit zu entfachen.“ Wer
das nicht schafft, wird auch als
qualitativ hochwertiges Medium
Probleme haben zu überleben.
Weil die Nähe zählt
Wie sich Zeitungen erfolgreich
positionieren können, erklärt
Teemu Henriksson vom Weltverband der Zeitungen und
Nachrichtenmedien (WAN-IFRA)
gegenüber medianet: „In den
fortschrittlichsten Märkten, vor
allem den regionalen und lokalen, stabilisieren sich Printprodukte als ein wichtiges Element
eines größeren Produktmixes.
Viele erfolgreiche Printprodukte
sind kleiner, Community- und
Interessen-fokussiert und folgen den Bedürfnissen und Gewohnheiten von verschiedenen
Zielgruppen.“ Was die Presse in
der Provinz auszeichnet, ist die
Nähe zu den Lesern, das Gefühl
der Identifikation.
Personalisiertes Weltbild
Trotzdem kann bei derart hohen
Produktionskosten kein Verlag
sorglos in die Zukunft blicken.
Denn für die Zeitungen ist das
Internet – wider anfänglicher
Erwartungen – kein Eldorado:
Es spitzt die Krise stetig zu. Laut
dem Medienkonsumbericht von
WAN-IFRA aus dem Jahr 2015
verbringen Konsumenten im
Schnitt 2,2 Stunden pro Tag mit
ihrem Mobile-Gerät, entweder
Smartphone (97 Minuten) oder
Tablet (37 Minuten), was zusammen 37% der Medienzeit ausmacht. Auf Print entfallen dagegen 33 Minuten. „Das Digi­tale
wird dazu führen, dass alles noch
mehr fluide wird und persönliche
Medien komplett in den Alltag integriert werden“, prognostiziert
Oliver Eckert (BurdaForward)
im Rahmen eines Panels auf den
diesjährigen Medientagen.
Dabei könnte diese viel propagierte personalisierte Zeitung der Zukunft aber auch als
eine Reduktion von Lesern auf
Grüppchen gewertet werden,
die durch ihr InformationsKonsumverhalten lediglich die
eigene bestehende Weltsicht
zementieren. Liegt nicht im Anspruch, für ein breites Publikum
– ja vielleicht sogar für alle –
zu schreiben und zu berichten,
die eigentliche demokratische
Funktion von Tageszeitungen?
Volle Power
© IP Oesterreich
© MG/RTL/Stefan Gregorowiu
2016/17: Top-Programm für den Mann!
RTL NITRO-Bereichsleiter
In den letzten zwei Jahren
konnte RTL NITRO an den
erfolgreichen Start anknüpfen.
Wir setzen auf eine ausgewogene und einzigartige
Programmvielfalt mit hohem
Qualitätsanspruch. Dazu
gehören u.a. preisgekrönte
Serien und Sitcoms, männeraffines Genrekino; ebenso
internationale Doku-Serien
wie Top Gear. Wir setzen auf
den Ausbau von Sport und
Events bei NITRO mit der
Live-Übertragung der UEFA
European Qualifiers, der Berichterstattung der Deutschen
Bundesliga und des 24h-Rennens vom Nürburgring. Last
but not least, unsere Eigenproduktionen wie Formel Eins
und NITRO Autoquartett.
© BBC Worldwide
Oliver
Schablitzki
Durch die 23. Staffel von Top Gear führt u.a. Matt LeBlanc (3.v.li.).
Mit Free-TV-Premieren, Serien,
Klassikern und starken Eigenproduktionen will der Sender das
Tempo in Deutschland und Österreich jetzt noch einmal erhöhen.
WIEN/KÖLN. Tolle Programmierung, starker Quotenanstieg: „Das
letzte Jahr hat gezeigt: Unsere
Strategie geht auf“, meldete RTL
NITRO-Bereichsleiter Oliver
Schablitzki im Rahmen seiner Präsentation in Wien. Folglich könne
man als einziger Männervollversorger „höchst optimistisch“ in
die neue Season gehen – auch in
Österreich. Nicht nur beim testosteronstarken Publikum, auch
bei der Werbewirtschaft komme
der junge, wilde RTL-Spross gut
an, meldet der Vermarkter. Es
sei „höchste Zeit“ gewesen, hier
nachzuziehen. Die wahrscheinlich am meisten unterschätzte
Zielgruppe könne jetzt uneingeschränkt erreicht werden, so IPÖsterreich-Chef Walter Zinggl.
Neue Staffel des Klassikers
Mit dabei: schnelle, ps-starke Formate, starke Maschinen und halsbrecherische Stunts: Als Highlight
der neuen TV-Season zählt im Magazin- und Showbereich unter anderem die bekannteste Autoshow
der Welt, Top Gear, immer freitags
um 22:00 Uhr. Mit Spitzen-Challenges und bissigem Humor zieht
das Automagazin weltweit mehr
als 350 Millionen Motor-Fans in
seinen Bann. RTL NITRO hat sich
die exklusiven Free-TV-Rechte an
den neuen Staffeln gesichert.
Walter
Zinggl
Geschäftsführer IP Österreich
RTL NITRO ist der Senkrechtstarter der österreichischen
TV-Landschaft – nach nur
eineinhalb Jahren wurde im
August 2016 in der Zielgruppe
der 18- bis 59-jährigen Männer die 2%-Marktanteilshürde
übersprungen. Dies ist vor allem dem maßgeschneiderten
Programm zu verdanken.
RTL NITRO versteht sich
selbst als „Vollversorger
für den männlichen TVZuseher“ und erfüllt diesen
Anspruch mit Sport, Factual
Entertainment, US-Serien und
­Eigenproduktionen: von Top
Gear bis zum Hochseefischen
findet jeder sein Interessengebiet abgedeckt. Auf ein wunderbares Jahr Zwei!
Eigene Werkstatt
© RTL NITRO -Christopher Ad
PROMOTION
NITRO-Formate, die Freude machen.
Männerspielplatz in XL: NITRO Autoquartett ab 14. Oktober bei RTL NITRO.
KÖLN/WIEN. Motormaniacs kommen nicht nur beim internationalen Top-Format auf ihre Kosten:
Auch im Bereich Eigenproduktion
steigt RTL NITRO aufs Gas.
Nach der erfolgreichen Pilotierung von NITRO Autoquartett
gibt es ab Herbst 2016 wieder
das klassische „Autoquartett“ – in
echt, moderiert von Nils Bomhoff.
Seine prominenten Mitspieler
sind die eingespielten Kandidaten
Miriam Höller (GNTM, Grip), Dokusoap-Star Detlef Steves (Detlef
muss reisen) und Ex-DTM Fahrer
Christian Menzel. In jeder Folge
mit dabei: ein Promikandidat, der
um die Auto-Krone mitkämpft;
u.a. tritt Mario Basler an.
Tonangebend
Auch in Sachen Musik gibt der
Heldensender weiter den Ton
an: Mit zehn neuen Folgen und
zwei Special-Ausgaben wird die
Musikshow Formel Eins fortgesetzt. Diesmal on air: die MusikThemen der 2000er-Jahre.
Männer-Mix
Fußball auf NITRO
© RTL NITRO
Au revoir France, privet Rusija: Mit den kommenden Fußball-Top-Spielen Italien–Spanien ( 6.10.) und Niederlande–Frankreich (10.10.) setzt der
Männersender den Wettbewerb der European Qualifiers fort, in dem sich
nur die 13 besten von insgesamt 54 europäischen Teams WM-Tickets
für den World Cup 2018 in Russland sichern können. Für die Fans am
grünen Rasen mit dabei ist einmal mehr Musikexperte und FaktenChecker Markus Kavka; als Experte an seiner Seite: Ex-Fußballprofi Steffen Freund. RTL NITRO hat sich zudem ab der kommenden Season die
Highlight-Rechte an der Deutschen Bundesliga und der 2. Deutschen
Bundesliga gesichert!
Sie fahren mit dem Auto, alles geht so schnell ... Mit RTL NITRO wechseln Automaniacs so richtig auf die Überholspur: Bereits in der letzten
Season holte der Sender für richtige Männer mit der erstmaligen LiveÜbertragung des ADAC Zurich 24h-Rennens die TV-Poleposition – zur
Freude der Fans, die für ein Quotenhoch sorgten. Zusätzlich purzelten
Rekorde: Mit 25 Stunden und 50 Minuten gelang dem Kölner Heldensender der Weltrekord in Sachen Live-Sport-Event-Berichterstattung
im Free-TV! Das verlangt natürlich nach einem Dacapo. Schon jetzt hat
sich RTL NITRO die Übertragungsrechte für 2017 gesichert.
© RTL NITRO/Stefan Mays
24h-Rennen 2017
Dr. Ken/Mr. Robot
© RTL NITRO/Sony Pictures, RTL NITRO/Univers
Er hat die Lacher auf seiner Seite: In der US-Sitcom Dr. Ken kehrt der
ausgebildete Arzt und Schauspieler Ken Jeong (bekannt aus Hangover)
zu seinen Wurzeln zurück und kann erneut sein komisches Talent unter
Beweis stellen: im Job ein Ass, privat unter Strom – einfach Chaos pur!
US-Serienfans aufgepasst! RTL NITRO hat für die kommende Season ein
besonderes Highlight-Paket geschnürt: Mit der „Golden Globe“-prämierten Thriller-Serie Mr. Robot zeigt der Sender die packende Geschichte
aus der Hackerszene erstmals im Free TV. In der Rolle des Programmieres mit den zwei Gesichtern: Rami Malek als Elliot.
Factual Entertainment
PROMOTION
Ziemlich südlich – absolut cool – kurios: Mit der 12-teiligen Serie Pawn
Stars Australien liefert der Sender beste Doku-Unterhaltung rund um
ein Pfandhaus-Trio aus Down Under. Ihre Kundschaft ist weder auf den
Mund gefallen, noch zimperlich, wenn es ums Geld geht. Was im SurferMilieu über den Verleihtisch wandert? Einfach alles!
© RTL NITRO (2)
Raus aus der Komfortzone: Mit Great Wild North – Überleben am Ende
der Welt begleitet RTL NITRO zu echten Typen ins kalte Alaska. Acht
Folgen lang wird ihr Leben am Limit dokumentiert – Factual Entertainment vom Feinsten!
26 marketing & media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
2
Diplomaten & Top Manager
Wirtschafts-Wanderung
SPORTLICH. Über 200 Top-Manager und
internationale Diplomaten trotzten, mit
Landeshauptmann Günther Platter an der
Spitze, vergangenen Samstag dem einbrechenden Herbstwetter und folgten dem Ruf
der bereits siebten Wirtschaftswanderung,
die sich diesmal dem „Mythos Streif“ widmete. Nach sechs erfolgreichen Jahren in
Fieberbrunn war heuer erstmals Kitzbühel
der Schauplatz der Veranstaltung, die ganz
im Zeichen des Optimismus stand und sich
bewusst den Synergien zwischen Sport und
Wirtschaft widmete. Dafür findet sich wohl
kaum ein besseres Beispiel als die legendäre Streif. (red)
Gesprächsstoff Agenturchef Georg Hofherr und
Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter.
Agentur-GEburtstag
3
4
Wanderlust 1. Alexandra Meissnitzer, Herbert
Rieser, Michaela Dorfmeister; 2. Stefan Lassnig,
Christina Lassnig, Norbert Adlassnig; 3. Manuela Lindlpower, Marion Pelzel; 4. Markus Bauer
(Vorstand medianet) & Bernhard Gily (Verlagsleiter
medianet.)
P8 Marketing feiert
GEBURTSTAG. 17 Jahre ist es mittlerweile
her, seit Georg Hofherr im Jahr 1999 in einer Innsbrucker Anwaltskanzlei die Agentur
P8 Marketing gegründet hat. Mittlerweile
ist P8 eine der fünf größten PR-Agenturen
Österreichs mit Standorten in Wien, Linz,
Salzburg und Innsbruck geworden – ein
guter Grund, Freunde und Kunden zum
Geburtstagsfest einzuladen. Rund 80 Gäste
aus Politik, Wirtschaft und Medien feierten
gemeinsam mit P8-Gründer Georg Hofherr
ein Spätsommerfest im Palais Liechtenstein.
Gesehen wurden u.a.: Eduard Kranebitter
(Schlumberger), Unternehmer Hansjörg
Tengg, Kurier-CR Helmut Brandstätter
und RMA-Vorstand Stefan Lassnig. (red)
© NZZ.at
1
Angelika Simma
Als Vertreterin von
Non Profit-Organisationen konnte Angelika Simma von der
Caritas Österreich
als neues Vorstandsmitglied des PRVA
gewonnen werden.
Gleichzeitig zieht
sich Andrea Winter
als Vizepräsidentin
zurück.
© P8/Alexander Gotter
© Edit Stuefer (2); Rainer Gregor Eckharter (2)
© Caritas
Karriere
Lukas Sustala
Wechsel an der Spitze: Anfang November wird der bisherige Chef vom Dienst
und Wirtschaftsredakteur von NZZ.
at, Lukas Sustala,
Nachfolger von Michael Fleischhacker
in der Rolle des NZZ.
at-Chefredakteurs.
ketchum publico
© Joanna Piestrzynska (2)
Cannes Revue
1
RÜCKBLICK. Ganz im Zeichen des Kreativfestivals von Cannes stand der spätsommerliche Event von Ketchum Publico
in Magdas Hotel der Caritas, als kürzlich
­Kunden und Freunde der Agentur im Magdas Hotel die diesjährigen Best Cases bestaunten, mit denen Ketchum am Cannes
Festival of Creativity vertreten war. „Das
Highlight des Abends war mit Sicherheit
der Vortrag über die etlichen Einreichungen, die Ketchum dieses Jahr am Cannes
Festival präsentierte“, so Ketchum PublicoGF Saskia Wallner.
2
Sommerlich 1. Gabriele Sonnleitner (Leitung
­Caritas Social Business), Helmut Kern (Gesamt­
leiter der Öster­reichischen Ordensprovinz der
Barm­herzigen B
­ rüder), Saskia Wallner (Geschäftsführerin ­Ketchum Publico); 2. Sabine Weiss
(Geschäfts­führerin Trzesniewski), Erwin Gegen­
bauer (Essigpapst).
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 marketing & media 27
© Herbert Pfarrhofer
MEHR
FLIEDER
.com
Medienbranche Eugen Russ, Russ Media, Minister Thomas Drozda,
MoHo-Boss Hermann Petz, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz.
get together
Ein Stückerl Tirol in Wien
GASTFREUNDSCHAFT. Im Rahmen der Medientage lud die Moser
Holding zur Tiroler Marend auf dem Gelände der WU. Zahlreiche
Medienpolitiker und Medienmacher folgten vergangenen Dienstagabend der Einladung von Moser Holding, Tiroler Tageszeitung und
Bundesländerinnen-Magazinen. Grund für die Zusammenkunft
war der größte österreichische Medienkongress, die Medientage an
der Wirtschaftsuniversität Wien. „Hier in Wien schätzt man besonders unsere Ehrlichkeit und Bodenständigkeit – Eigenschaften, die
wir auch bei unseren Veranstaltungen zum Ausdruck bringen wollen“, erklärte Moser Holding-Vorstandschef Hermann Petz.
Neben Medienminister Thomas Drozda erschienen unter anderem auch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Eugen
Russ, Russ Media. (gs)
Unternehmenskommunikation
© mitp
Storytelling
288 Seiten; Verlag:
mitp; ISBN: 9783958452428
LERNEN. Storytelling ist für Marketingabteilungen das neue Fundament in der
Kundenkommunikation über alte und neue
Kanäle. Marken wie Red Bull, Apple, CocaCola oder Airbnb sind in aller Munde, wenn
es um Brand Storytelling geht. Doch was
genau machen sie anders, als wir es von
der traditionellen Unternehmenskommunikation kennen? Anhand konkreter Beispiele
erfahren Sie in diesem Buch, wie Story­
telling erfolgreich im Marketing und in der
Unternehmensführung eingesetzt werden
kann. (gs)
120
Jahre
WIR
BEOBACHTEN
SEIT 1896
Am 23. September 1896 wurde der erste Zeitungsausschnitt
Österreichs von Alex Weigl’s Unternehmen für Zeitungsausschnitte
„Observer“ erstes österr. behördl. concess. Bureau für Zeitungsberichte und Personalnachrichten produziert. Seitdem wurden mehr
als 100 Millionen Clippings an Kunden geschickt. Heute ist der
»OBSERVER« Marktführer in der klassischen Medienbeobachtung
und Full Service Agentur für Media Intelligence.
Einfach den Überblick behalten
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28 Marketing & MEdia Freitag, 23. September 2016
Welch „gewagte“
Kampagne!
Es wird in der
digitalen Ära immer schwieriger,
die redaktionell
hergestellten Inhalte zu monetarisieren. Eine
natürliche Auslese
würde zunächst
jene umbringen,
deren Content
­aufwendiger ist.“
Das Textilunternehmen H&M zeigt in der neuen
­Kampagne sogar Achselhaare – ein netter Versuch.
MUTIG? Achselhaare, Kurven, Küsse zwischen
zwei Frauen, Transgender. Wir reden hier nicht
vom Life Ball, der Regenbogenparade oder
gar den Menschen unserer Gesellschaft. Nein,
H&M hat eine neue Kampagne gestartet. Was
die Herbst/Winter Kollektion angeht, darf Frau
nämlich endlich so sein, wie sie ist. Ja – statt uns
in Jeans zu zwängen, gönnen wir uns in dieser
­Jahreszeit mal etwas.
Wir dürfen den obersten Knopf der Jeans und
sogar den Reißverschluss öffnen, um dann genug Platz für unseren Bauch zu haben. Denn wir
werden genau eine Pommes essen. NUR EINE! So
macht es zumindest das Model mit den Achselhaaren im H&M-Spot.
Zuletzt hatte ja das Selfie einer britischen Studentin für Aufruhr gesorgt, die trotz fehlendem
Übergewicht einfach nicht in die für sie eigentlich zu große H&M-Jeans passen wollte. Die
Herstellung von unrealistischen Größen? H&M
hat über die Jahre ein Frauenbild mitkonstruiert,
welches auf Modelmaße und ein perfektes Aussehen setzt. Die gezeigten Models räkeln sich auf
allem, was zu finden ist: Autos, Sessel, Bett, Steine, Sand, Palmen.
Plötzlich zeigt man uns andere Bilder. Lobenswert. Und sollte die Nachricht „man selbst zu
sein“, tatsächlich vermittelt werden, lass uns
feiern, H&M.
Dennoch sollten wir nicht vergessen, was du
uns zuvor gezeigt hast. Wie lange man uns schon
zeigt, wie wir perfekt aussehen können und sollen. Welche Bilder sich bisher in unser Gehirn
gebrannt haben. Die Kampagne ist nichts Neues.
Mutig? Erfrischend? Es ist eher schockierend,
dafür werben zu müssen, dass Menschen so sein
sollten wie sie sind. Letztlich sagt man uns, das
sei nur mit H&M möglich. Das Unternehmen erlaubt uns jetzt ganz offiziell, nicht in ihre Jeans
zu passen, Achselhaare zu haben, uns nicht einem Geschlecht zuzuordnen und sollten wir doch
eines haben, das gleiche Geschlecht zu küssen.
Achtung: Möglich ist das nur in den H&M-Outfits
und natürlich, wenn wir lediglich die eine
Pommes essen.
Zitat des Tages
Medienminister
Thomas Drozda
© Jacoby & Stuart
Kommentar
••• Von Gianna Schöneich
Wer suchet, der findet
buchtipp
Alice im
Wunderland
Bei der Immobiliensuche braucht es mobile, optimierte Seiten.
Die abgedruckten Gastkommentare geben
­ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder.
Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.
© Michael Stelzhammer
Gastkommentar
••• Von Benedikt Gabriel
MOBILE. Das erste Gebot der Customer Journey
bei der Immobiliensuche lautet: Stelle dem User
eine mobile, optimierte Website zur Verfügung,
die sich für beste Nutzerfreundlichkeit auf die
unterschiedlichen Bildschirmgrößen von mobilen
Endgeräten anpasst.
Dieses Prinzip lässt sich anhand aktueller
Studien ableiten: 50% der User nutzen das Smartphone zur Immobiliensuchen, weitere 9,8% das
Tablet. Wer also kein mobiles Design anbietet,
verschenkt einen wichtigen Marketingkanal –
nicht zuletzt, weil Google mobile Seiten erkennt
und bei mobilen Suchanfragen besser reiht.
Und: Suchmaschinenmarketing ist nicht die
Kür für jeden Unternehmer, der Neukunden gewinnen will, sondern Pflicht. Ein weiteres Zusatz-
medianet.at
Benedikt Gabriel, Geschäftsführer FindMyHome.at.
Goodie für Smartphone-Suchende, das in keiner
Social Media Marketing-Strategie fehlen sollte:
Mobile-affine Features, wie eine Teilfunktion der
Benachrichtigungen über WhatsApp. Gerade für
Facebook, als reichweitenstärkster Kanal, macht
es sich bezahlt, für mobile Endgeräte adaptierte
Werbungen zu schalten. Denn der Zenit an mobiler Nutzung ist noch nicht erreicht.
DESIGN. Das Buch von Lewis Carroll ist ein Klassiker.
150. Jubiläum feierte die Geschichte. Nun, etwas verspätet, taucht eine Neuausgabe
des Buchs auf. Der Illustrator Benjamin Lacombe hatte
etwas länger gebraucht als
vorgesehen. Entstanden
sind mehr und größere
Bilder, und verschiedene
Schriftgrößen. Lacombe hat
ein Buch geschaffen, dass
die wohl schönste Ausgabe
bisher ist und allein durch
die Illustrationen den Leser,
überzeugen wird.
234 Seiten; Verlag: Jacoby
& Stuart GmbH;
ISBN: 978-3946593102
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 cover 29
marketing & media
mobile, social & new media
Seine Mission Martin
­Wolfram, News on Video,
im Gespräch 34
Sieg der Messages
­Userverhalten & Customer
Journey ändern sich 38
War for Talents Auch das
Recruiting ist am Handy
angekommen 40
© APA/AFP/dpa/Jens Kalaene
© Stephan Bruckner
Case Study
© Panthermedia.net/Pxhidalgo
Cool wie
Jason Bourne
Nicht ohne mein Handy:
Zahlen, Daten, Fakten
Mobile Marketing Association Austria & MindTake Research
präsentieren den Mobile Communications Report. 30
WIEN. Laola1 hat mit einer
eigenen Jason Bourne-Challenge den entsprechenden
Filmstart vermarktet – inklusive Workout-Challenge,
Videodreh, einem Gewinnspiel für Selfies und einem
Ortmarkierungshappening
für die Gäste bei der Kinopremiere des fünften
„Bourne“-Ablegers (Bild:
Matt Damon). 41
© T-Mobile
gestalter
gesucht
Nicht egal Mobilfunkanbieter T-Mobile
feiert seinen 20sten Geburtstag. 50
SPS MARKETING
sucht eine/n
Art Director/in.
(Vollzeit/Festanstellung)
Jahresbrutto zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00
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30 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
20 Jahre Mobile-Werbung
1996
Erster
mobiler
Web-Zugriff
über Nokia
9000 Communicator
1997
Versand von Schlagzeilen per SMS
wird erstmals von (finnischem)
Nachrichtenanbieter offeriert
2000
Google AdWords
wird mit 350 Kunden
gestartet
Vom WAP über UMTS und LTE zur
­Bezahlfunktion mit dem Smartphone:
zwei Jahrzehnte mobiles Internet
Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW)
2003
Erster kommerzieller
SMS-Service wird
gestartet
2004
Jamdat
als erstes
MobileApp-Unternehmen an
der Börse
2005
Mobile
Websuche
von Google
wird ver­
öffentlicht
2007
Mobile
­Banner erobern das
Handy
medianet.at
Mobile, Social & new Media 31
Freitag, 23. September 2016
Generation
­Smartphone
Ohne ein Handy, das „erheblich umfangreichere
­Computer-Funktionalitäten und -konnektivität als ein
herkömmliches Mobiltelefon zur Verfügung stellt“,
„läuft“ endgültig nichts mehr im Hause Österreich.
TRENDMONITOR
••• Von Paul Christian Jezek
© Panthermedia.net/Halfpoint
D
2008
Apple App
Store wird
gelauncht
en neuesten Zahlen
der Mobile Marketing Association Austria (MMAA) zufolge
nutzen hierzulande
bereits unglaubliche 92% (von
mehr als 1.000 mithilfe des
Online-Panels von MindTake
Research Befragten aktuell ein
Smartphone.
Denn die ersten Aktionen von
Herrn und Frau (und Kind!) Österreicher in der Früh sehen so
aus: Wecker abschalten, SMS,
WhatsApp oder E-Mail-Nachrichten lesen und natürlich
Social Media-Netzwerke besuchen. „Daher ist es nicht weiter
verwunderlich, dass immerhin
45% die Push-Funktion in Apps
aktiviert haben“, meint MMAAPräsident Andreas Martin. Die
Bluetooth-Funktion nutzen 79%
der Befragten, WLAN haben
58% permanent aktiviert, und
11% haben auch NFC bereits
zumindest einmal genutzt. Die
genutzten mobilen Betriebs-
2010
Push
Notification
Service
von Apple,
StrikeAD
und AdMeld führen
Real Time
Bidding für
Mobile ein
2011
Snapchat
kommt auf
den Markt
2012
Facebook
führt Mobile
Ads ein
und kauft
Instagram
Mobile treibt
Wachstum
Fast 2/3 greifen beim
Einkauf im Geschäft
zum Smartphone,
rund 20% recherchieren nach Produkten.
Andreas Martin
MMAA-Präsident
systeme sind zu 61% Android, zu 2% Apple iOS und zu 5%
Windows Phone. Spannend:
Rund ein Zehntel weiß nicht,
welches Betriebssystem im eigenen Smartphone installiert
wurde. 77% nutzen ein Datenpaket, 20% der Vertrags-Handys
haben Datenpakete mit einem
Volumen von zwei bis 3 GB pro
Monat.
Und auch die Tablet-Marktdurchdringung ist erneut ge-
2013
Globale
Ausgaben
für mobile
Werbung
erreichen
mehr als
16 Mrd. €
2015
User
verwenden
88% ihrer
Online-Zeit
in Apps,
Dynamic
Banner Ads
gehen
mobile
2016
Virtual
Reality:
Launch
Oculus Rift
Die mit Abstand stärksten
Wachstumstreiber des
digitalen Werbemarkts
sind weiterhin Mobile und
Bewegtbild. Mobile-Display-Werbung ohne Video
soll demnach 2017 um
18,3% wachsen, MobileDisplay-Werbung (nur
Video) sogar um 21,9%.
Dynamischer Markt
Mit 13,5% Wachstum hat
Online-Display (nur Video)
einen entscheidenden
Anteil am Erfolg digitaler
Werbung. „Dieses Stimmungsbild gibt einen sehr
guten Eindruck von der
Dynamik dieses Markts“,
erklärt FOMA-Sprecher
(Fachkreis Online-Mediaagenturen) René Lamsfuß
(Publicis Media).
Gegen Adblocker
Mehr als jeder dritte
Befragte (36%) sieht in
Adblockern eine ernsthafte Gefahr für das Internet.
„Der Einsatz von Adblockern beeinträchtigt die
werbebasierte Refinanzierung kostenfrei zugänglicher Inhalte und Services
im Internet und gefährdet
in der Konsequenz die
Angebotsvielfalt, wie wir
sie heute kennen“, sagt
FOMA-Sprecher Manfred
Klaus (Plan.net Gruppe).
32 Mobile, Social & new Media
stiegen: 58% nutzen eines oder
mehrere Tablets.
Mobile Advertising kommt in
Österreich – im doppelten Wortsinn – an: 70% nehmen mobile
Werbung häufig bis weniger
häufig wahr. Wenn die Werbung
zum Inhalt passt, findet das immerhin ein Viertel gut.
Und: Knapp 70% der mobilen
Nutzer haben kein Interesse daran, mobile Werbung mit einem
kostenpflichtigen Zusatzpaket
des Mobilfunkanbieters zu blockieren, auch wenn weiterhin
78% (Vergleichswert 2015: 81%)
der mobilen Internet-User Werbung am Handy allgemein als
störend empfinden.
© Panthermedia.net/Gpointstudio
AppsNutzung
Hofer28%
Billa 23%
Ikea 19%
dm 19%
XXXLutz13%
Möbelix12%
Quelle: Mobile Communications Report 2016
Erfolgsfaktoren: Technologie, Integration von Offline und Online,
Data und Kreativität.“ Beliebtestes Zahlungsmittel bleibt die
Kreditkarte, gefolgt von der Online-Überweisung bzw. PayPal.
94% verwenden Apps und 92%
der Befragten haben sich auch
schon mobile Anwendungen aus
dem App-Store heruntergeladen.
Nur wenige App-Nutzer greifen auf kostenpflichtige Anwendungen zurück: 26% nutzen eine
bis fünf kostenpflichtige Apps
und 8% sechs oder mehr; 73%
nutzen standortbezogene Apps.
Mobile
­Experten
MMAA-Präsident
Andreas Martin,
Mobile-Experten
Josef Mantl und
Daniel Jimenez
(v.l.).
Für Verbraucher ist eine
Entlastung in Sicht: 2017
sollen Roaminggebühren
inner­halb der EU wegfallen.
Martina Neidhart
MindTake Research
medianet.at
(Möbel-)Handels-Apps
© JMC – Josef Mantl Communications
Gute Akzeptanz
Wie wichtig das Handy bereits
für Online- wie Offline-Händler
ist, zeigt sich aktuell an den Zahlen der mobilen Internet-Nutzer,
die online Preise vergleichen
(60%), die mit dem Handy ein
bestimmtes Geschäft oder eine
Filiale suchen (59%) oder sich
über Produkte informieren (58%).
„Das Smartphone ist ein nützlicher Helfer beim Einkauf im stationären Handel“, bestätigt Martin. Die beliebtesten eCommerce
Apps der Österreicher sind Amazon (64%) und willhaben (60%).
Die beliebtesten Artikel, die im
letzten halben Jahr direkt übers
Handy gekauft wurden, sind Bekleidung und Schuhe (44%) sowie elektronische Geräte (34%).
Bei den mobilen Einkaufstrends
sind zwischen den Geschlechtern
Freitag, 23. September 2016
aber klare Präferenzunterschiede zu verzeichnen: Top-Seller bei
den Frauen sind Bekleidung und
Schuhe (61%), bei den Männern
liegen elektronische Geräte (51%)
ganz vorn.
Mehr Mehrwert muss her
„Der Paradigmenwechsel im
Handel ist eingeleitet – das bedeutet jedoch nicht, dass alles
Neue das Alte ersetzt“, sagt Martins MMAA-Co-Präsident Harald
Winkelhofer. „Es geht um die
Kombination von Offline und Online mit einem klaren Mehrwert
für den User.“ Der Beweis aus
dem Mobile Communications
Report: Wenn Produkte im Handel nicht wesentlich teurer sind
also Online, entscheiden sich
noch immer 44 % für den Kauf
im stationären Handel. „Die User
sind bereits stark in der Nutzung
vorangeschritten“, weiß Winkelhofer. Nun sei es höchst an der
Zeit, intelligente und durchdachte mobile Dienstleistungen und
Verknüpfungen seitens des stationären Handels nachzuziehen:
„Damit das gelingt, gibt es vier
45%
Push-Funktion
45% der AppUser haben
zumindest bei
einigen Apps die
Push-Funktion
aktiviert. Am
beliebtesten ist
die Funktion
bei MessagingApps (68%),
E-Mail-Apps
(57%) und
NachrichtenApps (40%).
Die App-Landschaft
Ein zu kleiner Bildschirm (37%),
die hohen Roamingkosten im
Ausland und nicht optimierte
mobile Seiten (jeweils 36%) gehören in Österreich nach wie
vor zu den Top-Aufregern beim
Surfen übers Handy. Mehr als
ein Drittel (34 %) stört sich außerdem an langen Ladezeiten
von Webinhalten.
„Regional betrachtet, sind es
unterschiedliche Störfaktoren,
die bei den Bundesländern ganz
vorn liegen: In Niederösterreich
(44,3%) und der Steiermark
(43,1%) sind es besonders wenig
mobiltaugliche Websites, die mobile Internet-User ärgern und im
Burgenland (35,3%), Oberöster­
reich (46,4%), Tirol (49,3%) und
Vorarlberg (44,1%) liegen hohe
Roamingkosten an der Spitze“,
berichtet Martina Neidhart, Research Director bei MindTake
Research. „In Salzburg regt man
sich hingegen gleichermaßen
über den zu kleinen Bildschirm
(44%) und hohe Roamingkosten
(44%) auf.“
23. September 2016 Mobile, Social & new Media 33
© [email protected]
medianet.at
Smarter
Hype
[email protected] Andreas
Martin und
Sandin ­Dulic,
Senior Social
Media-Experte
der Agentur.
Auch [email protected] baut den
Social Media-Bereich weiter aus.
WIEN. Der Social Media-Hype
in unserer Gesellschaft ist ungebrochen – und die hohe Smartphone-Penetrationsrate in Österreich hat die Nutzung Sozialer
Plattformen noch zusätzlich forciert. Laut dem aktuellen Mobile Communications Report 2016
der Mobile Marketing Association Austria nutzen rund 70% der
Smartphone-Besitzer Facebook,
Whats App nutzen sogar 92%.
Derart reichweitenstarke Services seien – „insbesondere aufgrund der mannigfaltigen Targeting-Möglichkeiten“, heißt es
seitens der Wiener FullserviceAgentur [email protected] – „prädestiniert für digitale Werbung“.
Breites Portfolio
[email protected] ist auch im Social Media-Bereich gut aufgestellt;
die Experten der Agentur decken
ein breites Spektrum an Services
und Dienstleistungen ab: von
der Strategie über die Konzeption bis hin zur Umsetzung. Man
lege „hohen Wert auf hohe Beratungsqualität und insbesondere
Transparenz bei der Preisgestaltung gegenüber den Kunden“. In
den vergangenen Monaten wurde auch das Social Media-Team
der Agentur erheblich verstärkt.
So arbeitet [email protected] unter anderem für Kunden wie die
Deutsche Zentrale für Tourismus, die Österreichische Post
AG, A1 Telekom Austria und
­Vitango.
„Durch kaum einen Medienkanal kann man heutzutage mehr
Menschen erreichen als durch
das Internet“, sagt Sandin D
­ ulic,
Senior Social Media-Experte der
Agentur. „Ein spezielles Augenmerk legen wir dabei auf die Social Networks, deren Potenzial
leider noch immer unterschätzt
wird.“
Aus Erfahrung könne er bestätigen, „wie stark eine Brand oder
ein Produkt durch Social Media
Advertising an Aufmerksamkeit
und Popularität gewinnen kann“.
„Social Media bietet für Werbetreibende enormes Potenzial“,
ergänzt Andreas Martin, Geschäftsführer von pilot@media.
at: „Mit unseren hochqualitativen Dienstleistungen sind Kunden bei uns bestens aufgehoben.“ (red)
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34 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Auf einer Mission
Martin Wolfram schmiss „das Fernsehen“ hin, setzt nun auf
Onlinevideos und lädt am 20. Oktober zum Kongress.
••• Von Gianna Schöneich
zehn Jahren hat Wolfram „das
Fernsehen“ hingeschmissen,
und das trotz einiger Erfolge.
Mit „Die Lugners“ entwickelte
er die erste Doku-Soap, baute
eine Nachrichtensendung auf
und leitete diese, war für journalistische Qualitätskontrolle
bei ProSiebenSat.1Puls 4 verantwortlich – aber dann kam
YouTube und hat alles verändert.
Viele glauben, sie lassen ein
Filmchen um ein paar Tausender machen und das schauen
sich dann einfach so Millionen
an. Das ist natürlich Blödsinn.
Martin Wolfram
– alles klingt einleuchtend, bis
die Frage aufkommt, ob wirklich
alles easy-going ist. Und plötzlich einen finsteren Blick erntet.
„Na ja, viele da draußen glauben noch immer, sie lassen ein
Filmchen um ein paar Tausender machen und das schauen
sich dann einfach so Millionen
Menschen an. Das ist natürlich
Blödsinn.“
Der neovideo-Kongress ist
Wolframs jüngstes Projekt, er
findet heuer zum zweiten mal
statt. Von seinem Buch „Die kleine Videofibel“ hat er gerade die
zweite Auflage herausgebracht
und wenn er nicht an der Fachhochschule Videogestaltung
unterrichtet, hält er Vorträge
über Videostrategie. Der Mann
ist auf einer Mission. Vor fast
Martin Wolfram
Der Geschäftsführer der Videoagentur News
on Video.
© Screenshot youtube.com/Kim Lianne
Wirklich alles easy going?
„Die Demokratisierung des bewegten Bildes“, „Jeder und jede
kann Sender sein, auch Unternehmen“ und „Drehen Sie mit
dem Smartphone, am besten
gehen Sie überhaupt gleich live“
– hört man Wolfram zu, hat man
den Eindruck, nichts wäre einfacher, als mit Onlinevideos erfolgreich zu sein. Push-content,
pull-content, help, hub und hero
© Stephan Bruckner
WIEN. Mediakraft-Gründer
Christoph Krachten, Leopold
Grübl von Mindshare, Guido Bülow von Facebook, Peter
Rathmayr von YouTube, Caroline Klinger von Studio71 – das
Programm der neovideo liest
sich wie ein Who-is-who der Onlinevideo-Szene. Wer nicht nur
Videos in den Sozialen Medien
teilen, sondern dabei auch strategisch vorgehen möchte, sollte
den Kongress neovideo am 20.
Oktober nicht versäumen.
Martin Wolfram schwärmt,
und es scheint, als könnte man
ihn nicht unterbrechen. Der Geschäftsführer der Videoagentur News on Video doziert über
sein scheinbares Leib- und Lebensthema Onlinevideo – und
seine Begeisterung ist ansteckend.
Videos sind authentisch
„Es gibt einfach immer mehr
­Kanäle, über die man verschiedene Zielgruppen erreicht und
die alle ihre eigenen Gesetze
haben. Aber in einem sind sich
alle einig: Video ist die wichtigste Kommunikationsform. Das
muss nicht immer teuer produziert sein, ganz im Gegenteil:
Viele Videos funktionieren gerade weil sie authentisch sind.
Wichtig ist, dass man einen Kanal auch wirklich bespielt und
dabei erwartbar ist.“ Ob er fleißig auf Snapchat unterwegs ist?
Da muss sogar Wolfram lachen.
„Nein, das ist mehr was für meine Tochter. Ein Kükennetzwerk.
Aber ich weiß wie’s funktioniert.
Und wenn es für einen Kunden
Sinn macht, dann empfehl ichs
natürlich auch.“
Abhängig vom Imageträger
Macht es nicht mehr Sinn, gleich
mit einem YouTube-Star zu kooperieren? Und so auf bestehen-
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 den Erfolg aufzusetzen? „Das
kann schon Sinn machen, klar.
Wenn ich ein Kosmetikprodukt
habe und eine tolle YouTuberin,
wie zum Beispiel Kim Lianne, die
überzeugend von meinem Produkt erzählt, dann ist das gute
Werbung.
Aber ich mache mich und mein
Produkt natürlich auch abhängig von einem Imageträger. Deshalb empfehlen wir, eher Content Marketing mit Videos in den
eigenen Kanälen zu machen, und
zwar regelmäßig. Und ab und zu
dann eben ein besonders tolles
Hero-Video zu verbreiten. Dann
kann eine Kooperation mit einem
Star auch helfen, den Kanal zu
pushen.“
Keynote
Christoph
Krachten hat
Mediakraft gegründet, organisiert Videodays
und erstellt
Videokanäle u.a.
für Volkswagen.
© Lawrence Mooij
Lieblingsthema: neovideo
Womit wir bei Wolframs derzeitigem Lieblingsthema angekommen sind: die neovideo. Im
T-Center, wo seine Videoagentur
News on Video sitzt, findet der
Kongress am 20. Oktober statt,
Mobile, Social & new Media 35
Facts
Alle Informationen und die
Anmeldung zur
neovideo finden
sich auf: www.
neovideo.com
150 Personen aus der PR-, Werbe- und Marketingszene sollen
kommen, lauschen, lernen – und
in Workshops ausprobieren.
Christoph Krachten hat
­Mediakraft gegründet, organisiert die Videodays, bei denen
15.000 Jugendliche in Arenen
ihren YouTube-Stars zujubeln,
und macht Unternehmenskanäle, z.B. für Volkswagen. Er wird
die Keynote halten.
Themen und Vorträge
Die Mega-Konkurrenten Facebook und YouTube erzählen,
mit welchen Strategien man auf
ihren Kanälen erfolgreich ist.
Außerdem wird es um Content
Marketing-Strategien und das
Thema MultiChannelNetworks/
Influencer gehen – Praxisbeispiele, kommen von der APA über
Continental bis hin zur OeNB.
Martin Wolfram wird sich auf
der neovideo ausnahmsweise
aufs Moderieren beschränken.
Und aufs Schwärmen.
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36 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Community-Drehbücher
ambuzzador übersetzt Know-how und neueste Trends in Storytelling
und Kampagnen. Nun hat die Community eine tragende Rolle erhalten.
WIEN. Im traditionellen Social Media Agentur-Business von
ambuzzador übersetzen Social
Media-Experten seit neun Jahren ihr Channel Know-how und
neueste Trends in konsequentes
Storytelling und aufsehenerregende Kampagnen. Dabei immer im Fokus: kommunikative
Chancen zeitnah in Quickwins
zu verwandeln.
Als neuestes Instrument der
digitalen Markenführung entstehen Community-Drehbücher,
in denen endlich auch die Community eine tragende Rolle als
Mitdarstellerin auf der Markenbühne bekommt – in Kooperation mit Helene Karmasin. Die
Motiv- und Meinungsforscherin
zeichnet ein klares Bild von der
Challenge, vor der Unternehmen
beim Schritt in die Zukunft stehen: „Communities sind sehr
wachsam und spüren, wenn
Marken sie vereinnahmen. Die
Menschen kommen mit dem
Anspruch: Nimm mich wahr als
individuelle Person. Das ist die
Herausforderung für Unternehmen.“
Keine völlige Selbstaufgabe
ambuzzador-Gründerin Sabine
Hoffmann dazu: „Die Lösung
ist weder die alte markenzentrierte Kommunikation noch die
völlige Selbstaufgabe aufgrund
von Community-Wünschen. Es
© Jürgen Hammerschmid; Atelier Oskar Schmidt
••• Von Gianna Schöneich
Kooperation Sabine Hoffmann, ambuzzador, und Meinungsforscherin Helene Karmasin machen gemeinsame Sache.
den Botschaften und Geschichten in ein Community-Drehbuch
verpackt – mit der Marke als
Persönlichkeit, auf einer Bühne
gemeinsam mit den Vertretern
der Community. Im Rahmen
regelmäßiger Strategie-Audits
werden schließlich Social Media-Kampagnen auf deren semiotische Ausrichtung der „Community-Köder“ optimiert. Im
Unterschied zu herkömmlichen
Ansätzen ist dabei entscheidend:
geht um ein systematisches und
regelmäßiges Miteinander auf
­Augenhöhe. Also Köder auswerfen, dann aktiv zu interagieren
und laufend Erfolge zu tracken.“
Die Marke als Persönlichkeit
ambuzzador und Helene Karmasin treten gemeinsam an, um
Community Building auf einen
nächsten Level zu heben. Auf
Basis der Motive in der Community und der Markenwerte wer-
Information
Digital Zu den
Kunden der
Agentur zählen
mehr als 40
nationale und
internationale
Marken, wie
Austrian Airlines,
Siemens,
Palfinger, Jack
Daniel’s und
Bipa. ambuzzador ist eine
Buzz Marketing- und Social
Media-Beratung
und neben
Österreich seit
März 2015 auch
in Berlin tätig.
Das Portfolio
umfasst das
klassische Social Media-Agentur-Business,
spiegelt aber
auch die voranschreitende
Diversifikation
von Social Me-
dia wider: Digital
Business Transformation, Digital
Campaigning,
Digital Strategy
und Prototyping.
Weitere Informationen: www.
ambuzzador.
com
© ambuzzador
Facts rund um ambuzzador
die Echtzeitkomponente. Der Erfolg wird laufend mit dem Smart
Data-Ansatz gemessen und adaptiert, zu betrachten sei dies als
Investitionsschutz in die Aktivität und Loyalität der Kunden.
Das Thema Innovation bestimmt auch den Executive
Digital Future Circle, den Hoffmann ins Leben gerufen hat, um
Executives in Österreich für die
­digitale Revolution fit zu machen.
laut Digitalagentur-Ranking 2015/16
Kreativ-Agentur mit
digitalem Schwerpunkt
kraftwerk.co.at
38 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Sieg der Messages
Nutzerverhalten und Customer Journey ändern sich grundlegend – weg
vom linearen Verlauf, hin zu einer Vielzahl verschiedener Touchpoints.
••• Von Paul Christian Jezek
Der Adidas
Schuhautomat
wurde von IQ
mobile in CRM,
Registrierung,
Check und
Akkreditierung
umgesetzt.
© IQ mobile
High Quality App-User
Laut Francois Roloff, Managing
Director von madvertise media,
fungiert der mobile Kanal heute
© Benedikt Weiss
WIEN. Sehr viel wird über ­Social
Media debattiert, der steigenden
Nutzung von Messaging Apps
wird jedoch oft keine Bedeutung
geschenkt. Dabei haben die vier
größten Messaging Apps weltweit – WhatsApp, Facebook Messenger, WeChat und Vine – die
Social Media-Nutzung längst
überholt. Chatbots – Programme,
die via Messaging App angesteuert werden – nennt IQ mobi­leCEO Harald Winkelhofer als Beispiel für neue Geschäftsmodelle,
von denen der Handel profitieren
kann. Diese Chatbots sind textbasierte Dialogsysteme, die Ansprechpartner simulieren und so
mit dem User kommunizieren.
Auch in der Kommunikations­
arbeit ortet Winkelhofer einen
Wandel, der Umdenken notwendig macht. Noch immer werde
das Gros der Werbeetats in klassische Mediengattungen investiert, doch wären z.B. Frauen am
besten über digitale Kanäle und
Bewegtbild zu erreichen, wie
eine Studie aus dem D
­ entsu Aegis Network ergab. Einige Unternehmen hätten die Erfolgsfaktoren Technologie, Integration von
Offline und Online, Data und
Kreativität bereits in ihrer Strategie verankert, wie z.B. Adidas
mit seinem Schuhautomaten.
nis waren ein höheres Ranking
und eine verbesserte Sichtbarkeit in den App Stores sowie
mehr organische Downloads, die
im konkreten Fall auch nach dem
Boost weiter anstiegen. „Organische Downloads bedeuten High
Quality User für die App, die zu
vermehrten Conversions über
mobile Endgeräte führen.“
bereits als Recherchetool Nummer eins: „Unternehmen sollten
ihre Strategien darauf ausrichten. Bemerkenswert ist für Roloff die Diskrepanz zwischen
mobilen Werbespendings – in
Deutschland liegt der Anteil bei
rund 2% – und der hohen Nutzung von Smartphones.
Laut Jan Karnath, Managing
Director App Media, kann sich
künftig keine Firma der Entwicklung in Richtung Mobile entziehen. Beim Mobile Day Vienna im
Juli erklärte Karnath anhand eines Beispiels, wie eine App PushKampagne funktioniert und was
dies für eine Marke bewirken
kann. Bei dem App Push wurde
eine Platzierung unter den Top
10 im Apple Store oder im Google
Play Store garantiert. Das Ergeb-
Christian
­Pirkner
Vorstand BC
Capital und
Leadinvestor
beim mPayment-SchemeProvider
Blue Code.
Mit dem Beep dauert’s noch …
BC Capital-Vorstand Christian
Pirkner hingegen bestätigt zwar,
dass viele Konsumenten Smartphone-affin wären, aber derzeit
nur wenige damit am Point of
Sale bezahlen würden.
Laut Pirkner gibt es gleich
meh­
rere Gründe, warum das
Handy derzeit noch kein Paypoint
sei: Einerseits müsse der Mehrwert des Bezahlens über Smartphone den Konsumenten erst
ver­mittelt werden, andererseits
sei Bargeld gerade im mitteleuro­
päischen Raum noch sehr weit
verbreitet und eng mit dem Thema Sicherheit verknüpft.
Ein leuchtendes Beispiel ist
für Pirkner Starbucks, die „alles
richtig gemacht haben. (...) 90%
aller getätigten Mobile PaymentTransaktionen in den USA wickelt
Starbucks per Scan ab.“ Pirkner
ist überzeugt, dass Konsumenten sich erst daran gewöhnen
müssten, dass die Bezahlfunktion über einen Token zur Verifizierung ablaufe und mit einem
Beep – z. B. durch die Bezahl-App
Blue Code – erledigt sei.
Mobiles Bezahlen ist eine Sache
der User Experience, und Sicher­
heit ist ein zentrales Thema,
weil das Smartphone ein sehr
­persönlicher Gegenstand ist.“
medianet.at
Mobile, Social & new Media 39
Freitag, 23. September 2016
Mobil für die Bank
Eine Mobile Case Study rund um Sicherheit,
Kontowechsel und Express-Kredit.
WIEN. Das internationale Unternehmen IQ mobile mit Headquarter in der Bundeshauptstadt hat vor einigen Monaten
die RLB NÖ-Wien als Kunden
gewonnen. Die Bankengruppe
hat die Agentur damit beauftragt, zentrale Themen in der
Zielgruppe bekannt zu machen:
die Sicherheit einer 100% österreichischen Bank, die Services
rund um einen Kontowechsel
und den Express-Kredit.
Dabei kam die neue Webtechnologie WebGL zum Einsatz, die
faszinierende Animationen und
3D-Visualisierungen sowie eine
schärfere Darstellung der Bilder
und visuellen Effekte ermöglicht.
Die mobilen Werbemittel bestanden aus verschiedenen Elementen, die ein hohes Customer
Engagement erzielen und die
User Experience intensivierten.
„Smartphone und Tablet sind
per se interaktive Geräte, die
zu Touch und Swipe animieren
und diese Features standen im
Vordergrund der Kreation”, erläutert Harald Winkelhofer. Das
Ergebnis waren innovative Formate wie ein Content Slider, vier
Panorama Ads oder ein Falt Ad.
Genauer Überblick
IQ mobile hat in sämtlichen interaktiven Werbemitteln eine
Reihe vorab definierter Engage-
Kunde RLB
„Wir haben innovative Formate
wie Content
Slider oder Falt
Ad“ entwickelt,
sagt IQ mobileCEO Harald
Winkelhofer.
© IQ mobile
••• Von Paul Christian Jezek
ments gemessen, die weit über
bekannte „Klickraten“ hinaus­
gegangen sind.
Auch während der Laufzeit
konnten Elemente verändert
und die Performance optimiert
werden. „Damit haben wir einen
genauen Überblick über die Reaktion der Nutzer bekommen”,
erklärt Winkelhofer.
Eine Agentur der Agenturgruppe
Real Time Kommunikation
über Desktop oder Mobile
Neue Möglichkeiten der Social Media Kommunikation
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40 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
MOBILE RECRUITING
Einfach mobil
bewerben
Vorreiter Josko, kika & Co.
Ist auch das Unternehmen
instapp-Nutzer, können bei
einer Bewerbung die Daten
direkt – in strukturierter
Form – in das RecruitingSystem übernommen werden. Das zeitaufwendige
und fehleranfällige Abtippen, Einscannen oder Parsen entfällt. Dies beschleunigt den Prozess, steigert
die Datenqualität und spart
Kosten.
Mehr als 25 österreichische Unternehmen, darunter
Admiral, Baumit, conwert,
Herold, Josko, kika, Leiner
und die Niederösterreichische Versicherung, haben
ihr Recruiting bereits für
mobile Bewerber geöffnet
und verlieren damit keine
wertvollen Talente mehr
durch unnötige technische
Hürden. https://instapp.at
42%
© Panthermedia.net/Maksym Poriechkin
WIEN. Mit der MobileRecruiting-Lösung instapp
der Appvelox GmbH können
sich Bewerber im Idealfall
mit nur einem Klick direkt
am Smartphone bewerben;
der Zeitaufwand dafür liegt
bei deutlich unter fünf
­Minuten.
Wenn ein Interessent
noch kein instapp-Profil hat,
kann er dieses innerhalb
von wenigen Minuten direkt
am Smartphone anlegen
– zusätzlich können bestehende Daten aus BusinessNetzwerken übernommen
werden. Dieser Aufwand
fällt nur einmalig an, das
Profil kann für alle zukünftigen Bewerbungen genutzt
werden.
Zu kompliziert
42% der Be­
werber haben
schon einen (zu)
komplizierten
Bewerbungs­
prozess
abgebrochen.
Der mobile
War for Talents
Der Trend weg vom klassischen PC hin zum
Smartphone ist auch im Recruiting angekommen.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Schon rund ein Viertel
der heimischen Top 100-Unternehmen offeriert bereits eine
mobile Bewerbungsmöglichkeit
– und sogar mehr als die Hälfte
hat die generelle UnternehmensWebsite für mobile Besucher optimiert. Dies ist auch dringend
geboten, da laut einer aktuellen
Studie sonst bis zu 75% der Bewerber verloren gehen.
Optimierung tut not
Deutlich über 50% aller WebZugriffe kommen bereits von
Smartphones, zeigt die monatliche Zugriffsstatistik der ÖWA
(Österreichische Webanalyse).
Es hat sich aber noch nicht
überall herumgesprochen, dass
klassische Websites auf kleinen
Smartphone-Displays kaum bedienbar sind und daher angepasst werden müssen.
Dies trifft natürlich auch auf
den Personalbereich zu, denn
Bewerbungen werden längst
online durchgeführt. Auch hier
wechseln die User zunehmend
auf das Smartphone, doch der
Wandel auf der Recruiterseite
steht erst am Beginn.
„Interessanterweise wären
schon 60 Prozent der Firmenwebsites für Smartphones optimiert, doch bei der Hälfte dieser
Unternehmen endet die Optimierung bei der Bewerbungsmöglichkeit“, sagt Jürgen Melmuka,
Gründer von instapp.at.
„Der mobil surfende Job-Interessent kann sich zwar über das
Unternehmen informieren, doch
wenn er im Anschluss eine Bewerbung abgeben will, muss er
auf einen Desktop-PC wechseln
oder sich mühsam durch nicht
optimierte Seiten kämpfen.“
Es muss einfach sein
Im viel zitierten Kampf um die
besten Talente ist dies ein gravierender Nachteil, weil durch
solche Hürden viele Bewerber
verloren gehen – und womöglich
sogar die besten.
Der US-amerikanische Human Relations-Dienst­leister
„appcast.io” hat 250.000 echte
Recruiting-Vorgänge ausgewertet: Von allen Interessenten, die
ein Inserat geklickt haben, kam
es im Anschluss bei 12,5% zu einer Bewerbung („Click-to-Apply
Ratio”), sofern der Vorgang in
weniger als 5 Minuten zu erledigen war.
Dauerte der Bewerbungsvorgang mehr als 15 Minuten, waren nur mehr 3,6% der Bewerber
übrig, es gingen diesen Unternehmen also 3 von 4 Interessenten verloren.
Ähnliches konnte Appcast bei
der Länge von Bewerbungsfragebögen beobachten: Bis zu 25
Fragen sind für 10,6% der Bewerber akzeptabel, bei mehr als
50 zu beantwortenden Fragen
bleibt nur mehr die Hälfte der
Bewerber übrig (5,7%), der Rest
verzichtet lieber.
medianet.at
Mobile, Social & new Media 41
Freitag, 23. September 2016
Cool wie Jason Bourne
Case Study rund um Matt Damon: Laola1 hat mit einer eigenen
Jason Bourne Challenge den entsprechenden Filmstart vermarktet.
WIEN. Der Facebook-Eintrag
ließ vorerst einmal keine Fragen offen: „Leute, wir haben
eine Challenge für euch! Wer am
Samstag, den 23. Juli, um 11 Uhr
im Loft das speziell zusammengestellte ‚Jason Bourne Workout‘
ab­solviert (Anfänger/Fortgeschrittene) … wird von Laola1
an einem Special-Termin ganz
exklusiv ins Kino eingeladen …
Rock’n’Roll!
Das Workout wird es in sich
haben – ihr kennt sämtliche
Übungen – mehr verraten wir an
dieser Stelle jedoch noch nicht ;)
Join the team – Wir rocken das
Ding!!!! PS: Geplant ist ein klei-
ner Video­dreh (als Erinnerung),
also packt eure besten Outfits
ein …“
Crossfit und Freeletics
Alle, die das Workout geschafft
haben, wurden zur Kinopremiere
eingeladen. „An den Trainingstagen gingen wir live auf Facebook“,
berichtet Vergim Bekirovski,
crossmedia sales bei Laola1.at.
„Dazu haben wir vier eigene
Jason Bourne-Trailer erstellt.“
Bei der Premiere gab es dann ein
Gewinnspiel für Selfies und ein
Ortmarkierungshappening für
die Premierengäste. Bekirovski:
„Bei rund 600 Kinogästen konnten wir mehr als 350 Fotos, Selfies und Postings generieren.“
Statistik
Über Crossfit,
Brickbox, Freeletics und Neverrest kamen tausende Aufrufe,
online generierte ­Laola1.tv
146.387 Unique
User.
© laola1 (3)
••• Von Paul Christian Jezek
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42 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Die Wiener Linien
haben mit einer sehr
sympathischen Kampagne die konvergenten Möglichkeiten,
welche Digital-out-ofHome und Mobile bieten, optimal genutzt.
© Gewista
Andrea Groh
Director of Sales,
Gewista
als ein mobiler digitaler Screen
das „Best of“ aller Fotos präsentierte. „Die Wiener Linien“, so
­Andrea Groh, Director of Sales
bei Gewista, „haben mit einer
sehr sympathischen Kampagne
die konvergenten Möglichkeiten, welche Digital-out-of-home
und Mobile bieten, optimal genutzt. Die Einbeziehung der
Rezipienten, die Teil der Kampagne werden, ist nur eine der
vielen kreativen Möglichkeiten
zum nachhaltigen Transport von
Werbebotschaften, die DOOH
bietet. Die enormen Reichweiten unserer Screens, die täglich
rund eine Mio. Menschen erreichen, sind ein unübersehbares
Trägermedium.“ Bereits zum 32.
Mal fand der Tramwaytag statt,
unter anderem war jener Bus
zu sehen, der am 1. August 1976
beim Einsturz der Reichsbrücke
in die Donau stürzte. (red)
Auf über 380 digitalen Screens der größten U-Bahnhöfe wurde via Interaktionskampagne zum Tramwaytag eingeladen.
Happy Tramwaytag
Zur Bewerbung des Tramwaytags setzten die Wiener
Linien auf das Digital-out-of-Home-Portfolio der Gewista.
WIEN. Der diesjährige Tramway­
tag wurde am 10. September
abgehalten und stand ganz im
Zeichen des Jubiläums „55 Jahre Garage Raxstraße“. Für die
Wiener Linien war dieses Jubiläum Anlass genug, um vom 29.
August bis 10. September mittels einer groß angelegten Digital-out-of-Home-Kampagne zu
werben: Auf den mehr als 380 digitalen Screens der sieben größ-
ten Wiener U-Bahnhöfe wurde
via Interaktionskampagne zum
Tramwaytag eingeladen. Die
größten Stationen – Stephansplatz, Landstraße Wien Mitte
– The Mall, Karlsplatz, Praterstern, Westbahnhof, Schwedenplatz und Volkstheater – werden
täglich von rund einer Mio. Menschen frequentiert.
Auf einer eigens eingerichteten
Landingpage konnten Interes-
sierte mittels weniger Klicks Teil
der Kampagne des Tramwaytags
2016 werden: Foto hochladen
und schon war dieses mit dem
Satz „Tramwaytag 2016 – Der
Tag gehört…“ betitelt auf allen
­digitalen U-Bahnhof-Screens
der Gewista zu sehen.
Digital-out-of-Home
Ihren Höhepunkt erreichte die
Kampagne am Tramwaytag,
Mobiles Zielgruppen-Targeting
WIEN. Goldbach Audience Austria kooperiert ab sofort mit
geolad, einem österreichischen
Technologieanbieter für hochpräzises Targeting auf mobilen
Endgeräten. Die geolad-Technologie basiert auf verifizierten
Daten von Telekomkunden und
liefert erstmals 100% valide Targetingmöglichkeiten für mobile
Werbekampagnen. Die Privatsphäre mobiler User wird dabei
durch völlige Anonymisierung,
Kategorisierung und Verschlüsselung geschützt.
Mehr Qualität
Goldbach Audience wiederum
greift innerhalb des Goldbach
Mobile Networks auf eben diese
Daten zurück und kann seinen
Werbekunden somit qualitativ
hochwertige Zielgruppenansprache ohne Streuverluste bie-
ten. Gestartet wird mit soziodemografischem Targeting auf
ausgewählten mobilen Portalen
mit großflächigen Werbeformaten, die für die entsprechende
Aufmerksamkeit bei den mobilen Nutzern sorgen. „Die Qualität
des Werbekontaktes am Smartphone steigt damit enorm“, erklärt sich Georg Klauda, Managing Director bei Goldbach
Audience Austria. (red)
© Goldbach Audience
Zusammen mit geolad wird Smart Targeting im Goldbach Mobile Network möglich.
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44 Mobile, Social & new Media
© LimeSoda/Adrian Red
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Führungstrio
Bernd Pfeiffer,
Philipp Pfaller
und Klaus Feiler
leiten LimeSoda.
Nichts für Langweiler
LimeSoda sagt faden 0815-Einladungen den Kampf an. Die größte
­Herausforderung: die eigene Weihnachtseinladung vom Vorjahr toppen.
••• Von Nataša Nikolic
WIEN. Man kennt LimeSoda vor
allem als „die mit den lustigen Videos“. Jahr für Jahr bemüht sich
die Agentur, ihre Kreativität vom
Vorjahr zu übertreffen und sich
etwas Neues, noch Originelleres
einfallen zu lassen. „Irgendwann
sind wir auf der xten Firmenweihnachtsfeier gestanden und
haben uns die spannende Rede
der Geschäftsführung angehört,
bis das erlösende ,Das Buffet ist
eröffnet‘ gefallen ist. Da haben
wir uns geschworen, dass das
bei uns nicht so sein wird“, erzählt Social Media-Leiter und
Partner Bernd Pfeiffer. Dabei
jeder Kampagne auch hier der
Schlüssel zum Erfolg, glaubt
Pfeiffer. „Weihnachten lässt sich
ja, dank Kalender, recht gut vorhersehen, und so versuchen wir
jedes Jahr vor der Sommerpause
ein Thema festzulegen, um dann
– in einem weiteren Schritt – eine
Videoidee auszuarbeiten“.
setzt die Agentur von Anfang an
auf das Video als zentrales Element. „Wir haben uns bewusst
für Videos als Format entschieden, weil der Videodreh selbst
für das Team eine willkommene
Abwechslung darstellt.“
Timing ist der Schlüssel
Außerdem würden Videos z.B.
auf YouTube, wenn sie gut optimiert sind, über die Jahre weiterhin Views und Sichtkontakte
generieren, so Pfeiffer, für den
es weniger um das Medium, als
um die Idee geht. „Auch ein einfaches E-Mail kann reichen, wenn
der Inhalt passt.“ In jedem Fall
sei eine frühe Planung wie bei
Aufgeben ist keine Option
„Für uns ist unsere Weihnachtseinladung auch eine Art Teambuilding. Das ganze Team diskutiert eigentlich schon bereits auf
der Weihnachtsfeier, was man
nächstes Jahr machen könnte.
Traditionell kommen wir dann
auch immer in die ‚Wir machen
Krieg der sterne
Kult-Einladung
Obwohl Star
Wars nicht
gerade zu den
beliebtesten
Filmreihen der
Agentur LimeSoda gehörte,
drehte sich bei
der Weihnachtsfeier 2015 alles
um die Kultsaga
von George
Lucas. Die Idee
wurde von allen
angenommen,
die Inszenierung
konnte starten.
Neonlichter,
laute und
pochende elektronische Beats,
Laserbeams und
nahezu OriginalKostüme der
Stormtrooper,
Darth Vader und
ein paar seiner
Offiziere der
501st Legion, in
Verbindung mit
einer ausgeklügelten Choreo-
grafie, brachten
nicht nur das
Gschwandner,
sondern auch
die Herzen der
Zuschauer zum
Beben. Na, ob
man das 2016
toppen kann?
Man darf gespannt sein.
© LimeSoda
The Lime Awakens
dieses Jahr nichts‘-Phase.“ Für
die Agentur ist das laut Pfeiffer
eine jedes Jahr wiederkehrende
Strapaze, ein neues Thema und
Video zu produzieren – eine, die
es aber „auf jeden Fall wert“ ist.
Dadurch, dass jedes Teammitglied einen Part übernimmt, fördert das den Zusammenhalt innerhalb des Unternehmens und
„bringt den Arbeitnehmer auch
näher an den Brand der Agentur“, glaubt Pfeiffer.
Was die kreativen Köpfe für
heuer geplant haben, würde
Pfeiffer gern verraten – einziges
Problem: „Wir wissen es noch
nicht.“ Na zur Not gibt es ja noch
die 0815-Weihnachtskarten …
medianet.at
23. September 2016 Mobile, Social & new Media 45
© JMC
Sichtbare Erfolge in der PR …
JMC-Chef Josef Mantl ist – auch – Wahlkämpfer für Hillary Clinton.
Auch Wahl
macht mobil
Digital Campaigning statt Bühne im
Bierzelt: Experte Josef Mantl erzählt.
WIEN.Während das Rennen zwischen Alexander van der Bellen
und Norbert Hofer derzeit zur
„Klebensfrage“ mutiert und der
Wahltermin nun in der Vorweihnachtszeit stattfindet, pickt der
8. November 2016 unverrückbar
als großer Tag der Entscheidung
in den USA. Dies- und jenseits
des Atlantiks ist die Bevölkerung in zwei Lager gespalten wie
nie zuvor. Dennoch könnten die
Wahlkämpfe nicht unterschiedlicher sein: Hofer und Van der
Bellen bewegen sich zwischen
klassischen Plakatkampagnen
und Bierzelt-Auftritten – in den
Vereinigten Staaten dominieren
im Wahlkampf von Hillary Clinton und Donald Trump Campaigning, Grassroots-Bewegungen,
Fundraising und digitale Strategien den Weg ins Präsidentenamt. Längst werden Wahlen
auch mobil mitentschieden.
Wie es bei US-Wahlkämpfen
wirklich zugeht, berichtet heute
beim Business Breakfast der USHandelskammer auf Einladung
von AmCham Austria-Präsident
und Hilton Country General
Manager Norbert B. Lessing ein
Experte, der ganz nah am Ge-
schehen steht: Josef Mantl ist
Kommunikationsunternehmer,
Experte für Community-Building, Jurist und Publizist – und
u.a. auch Wahlkämpfer für Hillary Clinton. In seiner Keynote zeigt er auf, wohin sich die
Trends der Wählermobilisierung
bewegen.
Smartes Shopping
Mantl gibt auch Einblick in sein
neues Buch „I connect – Netzwerk Erfolg. Jeder kann netzwerken. Und jeder kann gewinnen“, das am 29. September der
Öffentlichkeit vorgestellt werden wird. Er gründete 2009 die
Kommunikationsagentur JMC
mit Schwerpunkt auf Strategie,
Kampagnen, Eventmanagement
und Digital Media. Seit 2012
veranstaltet er den Mobile Marketing Innovation Day. In der aktuellen Präsidentschaftskampagne ist Mantl in die Aktivierung
der „Democrats Abroad“ in Europa sowie Start-up- und Creative Industries-Zielgruppen in
New York City, Boston und New
Hampshire als Teil des „Team
Pacheco for Hillary“ involviert.
(sb)
46 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Catch me if you can!
United Internet Media hat sich in seinen neuesten Studien und
­Kampagnen Storytelling und der Multi-Screen-Welt verschrieben.
Rasche Veränderungen
In der Studie „Catch Me If You
Can! 2.0“ untersucht United
­Internet Media die Parallelnutzung von Medien und der neuen
Multi-Screen-Welt. Die erste Ausgabe der Studie wurde bereits
2013 durchgeführt. Aufgrund
der raschen Veränderungen und
Weiterentwicklungen auf diesem
­Gebiet war eine Überprüfung der
damaligen Ergebnisse notwendig. Befragt wurden 1.005 Onliner im Alter zwischen 14 und 59
Jahren im Online-Access-Panel.
Beauftragt wurde hierfür d.core,
die Münchner Forschungs- und
Beratungsagentur für Medien,
die zuvor den ersten Teil der
„Catch Me If You Can!”- Studienreihe durchführte. „Das StudienUpdate ,Catch Me If You Can! 2.0‘
bildet die neuen Nutzungsmuster und Motivationen ab. Mit unseren Daten können wir konkrete
Handlungsempfehlungen für die
Kommunikationsstrategie und
die Mediaplanung abgeben“, so
Giese.
Studie
In „Catch Me If
You Can! 2.0“
analysiert United
Internet Media
die Parallelnutzung von Medien und bietet
laut GF Rasmus
Giese (Bild
unten) konkrete
Handlungsempfehlungen für die
Mediaplanung.
© UIM/Fred-Willenbrock.de
WIEN. Über die Hälfte der
deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren ist heute im
mobilen Internet unterwegs, so
die Arbeitsgemeinschaft OnlineForschung (AGOF). Das sind
knapp 38 Mio. Menschen – 2013
waren es noch 27 Mio.
Mittlerweile besitzt mehr als
jeder zweite Österreicher ein
Smartphone, mit dem er oder
sie zumindest hin und wieder im
Internet surft. Tablets, Net- und
Notebooks und PC gehören zur
Standardausrüstung, Smartwatches sind noch vergleichsweise
gering verbreitet, „doch in ein
paar Jahren werden auch diese
Geräte zum festen Bestandteil
des digitalen Konsums gehören“,
glaubt Rasmus Giese, Managing
Director von United Internet
­Media. Dass sich das Marketing
an diese Nutzungsgewohnheiten
anpassen muss, liegt wohl auf
der Hand.
© Panthermedia.net/Alphaspirit
••• Von Nataša Nikolic
Aufmerksamkeit: das A und O
Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehört u.a., dass
der Multi-Screen-Anteil in der
Mediennutzung auf knapp 90%
gestiegen ist und Frauen und
Ältere dabei sichtbar nachgezogen haben. Außerdem kam
man zu dem Ergebnis, dass
die Hälfte der Multi Screener
Heavy-Multi-Screener sind. Das
bedeutet, sie nutzen (mehrmals)
täglich mindestens zwei Geräte
gleichzeitig, und dabei löst die
Gerätekombination TV & Smartphone TV & Laptop in der Spitzenposition ab. E-Mail-Aktivitäten sind und bleiben zentraler
Einstiegspunkt im Internet für
Multi-Screen-Situationen. Die
Inhalte, die die User in MultiScreen-Situationen nutzen,
sind zunehmend voneinander
unabhängig. Und die Aufmerksamkeit des Nutzers bestimmt
jeweils den First Screen und das
Aber flott!
Die digitalen
Nutzungs­
gewohnheiten
ändern sich
rasend schnell
– Marketing
muss sich daran
anpassen.
noch stärker als zuvor. Das Fazit
von United Internet Media lautet
daher: „Mit einer ganzheitlichen
Online- und TV-Planung, die die
verteilte Aufmerksamkeit und
die spezifischen Aktivitäten der
Zielgruppe berücksichtigt, können zusätzliche Wirkungspotenziale erschlossen werden. Dies
gelingt durch inhaltlich, aber
auch zeitlich synchronisierte
medianet.at
23. September 2016 Mobile, Social & new Media 47
… brauchen ein solides Fundament.
Multi-Screen kann punkten
Kürzlich konnte diese Strategie
bei der Umsetzung einer gezielt
ausgestreuten Multi-ScreenKampagne für die Marke Scholl
von RB (Reckitt Benckiser) in
Zusammenarbeit mit der Mediaagentur Plan.Net Media ausprobiert werden. Die Kampagne
buhlte um die Aufmerksamkeit
von Frauen zwischen 20 und
39 Jahren mit einer zeitlich
abgestimmte Ausspielung der
Online-Werbemittel parallel zur
TV-Kampagne. Eine Werbewirkungsstudie bestätigt, dass die
Kampagne ihr Ziel erreicht hat:
Fast jede dritte Befragte kannte
das neue Produkt kurz nach dem
Launch. „Die Werbewirkungsstudie mit Scholl zeigt klar, dass
wir mit der Kombination aus TVSynchronisierung und TGP-Targeting die TV-Kampagne deutlich
aufwerten konnten“, sagt Giese.
How to tell a story
Ein weiterer Fokus von United
Internet Media liegt auf dem
Storytelling und der Möglichkeit, Geschichten crossmedial
zu erzählen. Bei Durchsicht der
Studie „Digital Dialog Insights
2016“ wird schnell klar, dass
Storytelling nicht länger nur ein
Thema für Content Marketing
und PR ist. Die Studie bestätigt,
dass in der Branche zwar bereits
ein akzeptables Verständnis für
Storytelling besteht, jedoch ha-
Rasmus Giese
GF United
Internet Media
pert es an der Umsetzung. Derzeit werden Storytelling-Strategien und -Taktiken vor allem
bei der Emotionalisierung von
Unternehmens-Storys sowie
bei Kampagnen mit Influencern
und Nutzern eingesetzt. Eine
ausdifferenzierte, über mehrere
Kurzformate und Bildschirme
hinweg erzählte Geschichte sehen die Experten aktuell bei den
meisten Werbetreibenden noch
als Zukunftsmusik, zieht United
Internet Media Bilanz.
Cross-Device-Storytelling
Im Rahmen der Studie wurden rund 100 Experten sowie
600 Konsumenten auf web.de
und gmx befragt. Den Experten zufolge bieten hochwertige
native Integrationen wie Themen-Specials, Newsletter, Kooperationen sowie In-Streamund In-Page-Video-Ads die
höchste Leistungsfähigkeit für
das Storytelling; gefolgt werden
sie von Blockbuster-Formaten
wie In-Feed-Ads (Facebook,
­E-Mail Inbox Ads) und Search.
Insbesondere in den Bereichen
Multi-Screen-Optimierung, Programmatic Advertising sowie
Bestandskunden-Targeting existiert nach Ansicht der befragten
Experten eine Diskrepanz zwischen Leistungsfähigkeit und
Einsatz des Storytellings. Erste
Wirkungsnachweise für das
Cross-Device-Storytelling gibt
es bereits: Sowohl die Awareness
als auch die Warenkorbanteile
lassen sich durch mehrstufige
Kampagnen steigern.
derstroebel.at · Nicolás Aznárez / carolineseidler.com
Mehrfachkontakte unter Einsatz
von Multi-Screen-Werbemitteln
und unter Berücksichtigung
einer angepassten Kampagnenkreation. Dadurch werden
Touchpoints mit den Nutzern
geschaffen und die Chancen auf
eine intensive Auseinandersetzung mit dem beworbenen Produkt erhöht.“ Dadurch würde
eine festere Bindung zwischen
Konsument und Marke entstehen – und damit auch eine nachhaltigere Loyalität.
Der Umgang mit
Medien verändert
sich stetig – vor allem hinsichtlich des
Paralleleinsatzes
von Bildschirmen,
der Multi-Screen-­
Nutzung.
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48 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Wandel ist digital
WIEN. Sämtliche Kampagnen
und Projekte im Jahr 2016 hat
die Kommunikationsagentur
kraftwerk unter anderem mobil, in social und mittels new
media (digital) umgesetzt. Auch
die Kunden, so die Agentur, werden immer mutiger und setzen
– auch dank umfassender Beratung von kraftwerk – immer
häufiger auf innovative Konzepte und Umsetzungen. Dem
Wunsch nach Wissensvorsprung
der Kunden trägt kraftwerk mit
einer eigens gegründeten Tochtergesellschaft „kraftwerk consulting“ Rechnung. „kraftwerk
bietet 26 Jahre Kernkompetenz
und Vorreiterrolle in der digitalen Kommunikation. Auch bei
der Digitalisierung von Unternehmensprozessen oder ganzen
Geschäftsfeldern haben wir bereits umfassende Erfahrung gesammelt. Dieses Wissen wollen
wir unseren Kunden gebündelt
zur Verfügung stellen“, so kraftwerk-Chef Heimo Hammer.
Neue Eventformate
Neben interner Brainpower setzt
kraftwerk auch verstärkt auf den
Austausch mit externen Experten in neuen Eventformaten.
So wurde heuer die Veranstaltungsreihe „Digital oder nix“ ins
Lebens gerufen; hier tauschen
sich Kunden und Experten zum
Thema Digital Change aus. Echte Stories und praktische Erfahrungen bringen neue Ideen und
empowern innovative Projekte
auf allen Seiten. Als Partner der
TEDx zum Thema #disrupt you
holt kraftwerk auch internationale Innovatoren und Ideen nach
Österreich. Mit dem Innovationskongress sorgt kraftwerk für
den Nachschub an innovativen
Ideen und vernetzt Studenten
mit Experten. Das Ziel: disruptive Geschäftsideen und frische
Lösungen.
Eine weitere kraftwerk-eigene Großveranstaltung, „Digital
© kraftwerk/Daniel Zawarczynski
Die Kommunikationsagentur kraftwerk forciert Projekte im
­Digitalbereich und startet eine Initiative zum Digital Change.
Impulsgeber
„Digitalisierung
ist der Wachstumstreiber
Nummer 1 in der
Wirtschaft“, weiß
kraftwerk-Chef
Heimo Hammer.
1990
Agenturglück
1990 gründete
Heimo Hammer
kraftwerk,
zunächst als
Spin-off der
Wirtschafts­
universität.
Change“, wurde im Sommer mit
dem Thema „Innovation und
Internationalisierung“ mit 200
Teilnehmern und sechs Impulsreferaten, unter anderem von Außenminister Sebastian Kurz und
dem Rektor der FH Kärnten, Peter Granig, eröffnet. Kunden und
Unternehmen holten sich Inspirationen und Lösungsansätze
für die Herausforderung bei der
Digitalisierung von Unternehmensprozessen. Dabei stellte
der Event vor allem die Lust
auf I­ nnovation und die Chancen
neuer Ideen in den Vordergrund.
Neue Ideen und Lösungen
„Digitalisierung ist der Wachstumstreiber Nummer 1 in der
Wirtschaft. Der digitale Wandel
ist gekommen, um zu bleiben.
Mit neuen Eventformaten forcieren wir den Austausch zwischen
Agentur, Kunden und Experten.
So werden neue Ideen und Lösungen entwickelt und wir stel-
kraftwerk bietet 26 Jahre Kernkompetenz und Vorreiterrolle in
der digitalen Kommunikation.
len sicher, dass unsere Kunden
beim Digital Change ganz vorn
dabei sind“, ist Hammer überzeugt. Gleich mehrfach bewies
kraftwerk praktische Innovationskraft im Bereich Virtual Reality: 3D in Echtzeit ist für Kunden von kraftwerk mehr als eine
Spielerei. In den Bereichen Container, Licht und Energie wurde
echter Mehrwert für Kunden geschaffen, so Hammer. (red)
Find out more: mediacom.at
50 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
­ -Mobile Austria. „Mit diesem
T
Unsinn hat T-Mobile als Erster
vor zwei Jahren gebrochen. Alle
treuen Kunden erhalten seither
dieselben günstigen Angebote,
mit denen wir neue Kunden werben. Darum feiern wir auch ‚Helmut den Ersten‘, unseren Kunden
der ersten Stunde, als Symbol der
Loyalität“, erklärt Bierwirth.
© T-Mobile
Kunde der ersten Stunde
Die Kampagne „Loyal ≠ egal“
(Loyal ist nicht egal) startete im
Juli. Dabei konnte bestehende
wie neue Kunden von Angeboten
profitieren – was nicht bei allen
Anbietern selbstverständlich
ist. „Treuen Kunden mindestens
ebenso gute Angebote zu machen
wie neuen Kunden, ist einer der
wichtigsten Eckpunkte unseres
Wie-Ich-Will-Prinzips“, sagt
dazu Maria Zesch, CCO T-Mobile
Austria.
„Besonders gewürdigt werden
neben Helmut K., der zusätzlich
zu seinem Denkmal ein neues
Smartphone seiner Wahl erhalten hat, auch alle Kunden, die
ohne Unterbrechung seit 1996
mit der 0676-Vorwahl von T-Mobile unterwegs sind; sie erhalten
ein „Magenta“-Dankeschön für
ihre 20-jährige Treue. Am Denkmal für Helmut den Ersten sind
außerdem noch die Namen einiger anderer treuer Kunden der
ersten Stunde eingraviert. (nn)
Helmut der Erste: Helmut K. ist seit 1996 treuer T-Mobile Kunde und wurde dafür mit einem Denkmal geehrt.
Loyal ist nicht egal!
Mobilfunker T-Mobile feiert seinen 20er und setzt seinem
­treuesten Kunden ein Denkmal. Vice erzählt dessen Geschichte.
WIEN. Zu seinem 20-jährigen
Jubiläum feiert T-Mobile Aus­
tria die Loyalität seiner Kunden.
Dabei wurde einem von ihnen
eine ganz besondere Ehre zu Teil
– dem Loyalsten, der dem Mobilfunkanbieter seit 6. August 1996
ohne Unterbrechung treu ist: In
der Storytelling-Kampagne für
T-Mobile erzählt Vice auf wieich-will.at die Geschichte dieses
dienstältesten Kunden und setzt
ihm buchstäblich ein Denkmal.
Mit einer lebensgroßen Statue
in 3D-Druck wird das 20-jährige
Kundenjubiläum von Helmut K. –
„Helmut der Erste“ – gefeiert. Der
73-jährige gehörte zu den ersten
Kunden, die im GSM-Netz des
zur Gründung unter Ö-Call fungierenden ersten privaten Mobilfunkers in Österreich als „friendly customer“ telefonieren konnte.
Der kommerzielle Betrieb unter der Marke max.mobil wurde
im Oktober 1996 eröffnet. Seit
2004 ist das Unternehmen unter
dem internationalen Markennamen ­T-Mobile Austria bekannt.
„Es sollte selbstverständlich
sein, dass treue Kunden das Fundament unseres Geschäfts sind.
Aber die gesamte Mobilfunkbranche hat eine verrückte Dynamik entwickelt und neue Kunden
mit immer günstigeren Angeboten überhäuft, während treue
Kunden vernachlässigt wurden“,
sagt Andreas Bierwirth, CEO
ServusTV sucht nach den Wurzeln
WALS-HIMMELREICH. ServusTV hat eine neue Kampagne,
deren Claim „Unseren Wurzeln
auf der Spur“ schon erahnen
lässt, worum es geht. Im Mittelpunkt steht das im April 2016
erfolgreich gelaunchte Freitagabend-Format „Heimatleuchten“, das ab sofort mit Plakaten,
Print-Inseraten, Online-Bewegtbild, Mobile sowie Infoscreens
beworben wird. Die nationale
Werbekampagne zeigt auf emotionale Weise, wofür „Heimatleuchten“ steht – nämlich unsere
Heimat, Menschen und ihre Geschichten. Für die Kreativumsetzung ist die Agentur Kastner &
Partner verantwortlich.
Werbeaufgebot
Neben Anzeigen-Schaltungen
in den reichweitenstärksten
Printmedien des Landes werden
Anzeigen-Sujets auch in PrintTiteln des Red Bull Media House
erscheinen. Redaktionell ist die
Steiermark ein Schwerpunktthema: von Reportagen in den
Print- und Online-Angeboten
der Magazine Servus in Stadt
& Land und Bergwelten bis hin
zu einem 180-seitigen Bildband
„Steiermark – Das Land in seiner
vollen Breite“ des Servus-BuchVerlags. (red)
© ServusTV
Neue Kampagne mit dem Claim „Unseren Wurzeln auf der Spur“.
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 Mobile, Social & new Media 51
Digitale Gutscheine
willhaben setzt auf Native Couponing und erweitert
um das Angebot „willhaben Aktionen“.
Motor und Essen & Trinken bzw.
Bildung – an Bord.
Das willhaben Gutschein-­
Angebot wird in den nächsten Monaten stark ausgebaut,
erklärt Jochen Schneeberger,
Leiter der Digital AdvertisingAbteilung von willhaben.
„Ein logischer Schritt für uns“
„Native Couponing ist ein weiterer, logischer Schritt für uns,
Angebote von Unternehmen mit
kaufaffinen Usern zusammenzuführen. Mit ‚willhaben Aktionen‘
kombinieren wir Performanceund impulsgebendes Content
Marketing. Dank der hohen
Reichweite der willhaben App
stoßen wir auf ein reges Inter-
Impulsgeber
Jochen
Schneeberger
von willhaben
ist überzeugt,
dass „willhaben
Aktionen“ auf
reges Interesse
am Werbemarkt
stoßen wird.
© willhaben.at
WIEN. Der Online-Marktplatz
willhaben erweitert sein Angebot mit dem Native Couponing
Dienst „willhaben Aktionen“.
Viele Aktionen und Vorteile sind
ab sofort in der willhaben App
abrufbar.
Die mobilen Gutscheine können je nach Anbieter am Point
of Sale bzw. im Online-Shop der
teilnehmenden Unternehmen
eingelöst werden.
Die App-Nutzer haben die
Möglichkeit, Gutscheine zu speichern und bis zum jeweiligen
Gültigkeitsdatum einzulösen.
Zum Start der Aktionen sind unterschiedliche Anbieter aus zehn
Kategorien – von Möbel & Einrichtung über Elektronik, Auto &
esse am Werbemarkt. Das erste
Feedback der werbetreibenden
Unternehmen ist ausgesprochen positiv“, so Schneeberger.
willhaben.at zählt mit 6,8 Mio.
199 x 136
Unique Clients und 1,4 Mrd. Seitenaufrufen (Page Impressions)
pro Monat (Stand: März 2016) zu
den reichweitenstärksten Internet-Diensten Österreichs. (red)
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52 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Hochwertige Werbe­
mittel sind ein
­mächtiger Hebel, um
die Werbewirkung
im mobilen Bereich
­weiter zu optimieren.
© BVDW
Jeannine Klar
OVK
zu 248 Werbemitteln in einer
Benchmarkanalyse ausgewertet. Die Studie kommt zu dem
Ergebnis, dass Brandingkampagnen und deutliche Produktdarstellungen besser verstanden
werden und eher in Erinnerung
blieben als rein klickbasierte
Online-Werbung. Auch die Abbildung von Personen in Creatives
würde den ­Erfolg des Werbemittels steigern.
Rund 200 Teilnehmer lauschten den Vorträgen beim fünften Online Ad Summit in Köln am Vortag der dmexco.
Die Macht der Ads
Wie geht gute Online-Werbung? Die Antwort gibt der
Online Ad Summit: emotional, hochwertig & unkompliziert.
••• Von Nataša Nikolic
KÖLN. Der fünfte Online Ad
Summit lockte Mitte September rund 200 Teilnehmer nach
Köln. Am Vortag der Digitalmesse dmexco drehte sich alles
um Online-Werbung. Unter dem
Leitsatz „Clean Ads 2.0 – cleaner,
safer (and) better!“ wurde darüber diskutiert, was es bedeuten
kann, Online-Werbung sauber
für alle Marktteilnehmer zu
gestalten und gleichzeitig die
Qualität und Akzeptanz der digitalen Werbung wieder zu erhöhen. Dazu stellte der Mobile
Advertising Circle (MAC) des
OVK (Online-Vermarkterkreis
des Bundesverbands Digitale
Wirtschaft) die Studie „Power
auf Mobile Creation“ vor. Jeannine Klar, Leiterin der Unit Werbewirkung und Marktforschung
im OVK, hob insbesondere die
Bedeutung mobiler Werbefor-
Weniger Komplexität
Für OVK-Vorsitzenden Paul
Mudter setzt qualitativ hochwertige Online-Werbung vor
allem aber eine Komplexitätsreduktion voraus. „Online-Werbung ist inzwischen sehr komplex, die Auslieferungsketten
sind so umfangreich wie nie. Das
führt allerdings zu Unsicherheit
bei den Beteiligten. Die Aufgabe aller Marktteilnehmer ist es,
Standards für eine sichere Auslieferung mit sinkender Kom­
plexität zu finden“, sagt Mudter.
men und ihre Eigenheiten in der
Gestaltung und Auslieferung
hervor. „Die Ergebnisse zeigen
sehr deutlich, dass sich die Investition in gute mobile Kreation lohnt – wir brauchen noch
viel mehr davon. Hochwertige
Werbemittel sind ein mächtiger
Hebel, um die Werbewirkung im
mobilen Bereich weiter zu optimieren“, appelliert Klar an die
Branche. Im Rahmen der Studie
wurden 13.435 Bewertungen
Be on top: Verlink mich, bitte!
WIEN. Wie erhöht man die Bekanntheit seiner Website? Wenn
es nach der Marketing-Agentur
P8 geht, ist die Antwort simpel:
Linkbuilding. Denn um die Qualität einer Webseite und somit den
Wert für den User beurteilen zu
können, greift Google auf einen
der ältesten Maßstäbe zurück,
die es gibt: die Empfehlungen
anderer Menschen. Wenn man
in der Schlange des 21. Jahrhun-
derts ganz vorn stehen möchte,
muss man dem SuchmaschinenAlgorithmus glaubwürdige Inhalte, untermauert durch entsprechend reizvolle Backlinks,
bieten, erklärt P8-Geschäftsführer Georg Hofherr (Bild).
Schummeln nicht erlaubt
Wer nun denkt, dass es reicht,
Links zu kaufen, irrt gewaltig.
Denn Google bestraft jeden los-
gelösten Linksetzer und wilden
Tagger mit einem Platz in den
hinteren Reihen. Gekaufte Links
führen sehr oft zu Penalties. Es
gehe darum, Links zu generieren,
die als Empfehlung, als Hinweis
zustandekommen, so Hofherr.
Ein richtiger Schritt ist es, die
reitweichenstärksten Blogger
und Journalisten im jeweiligen
Bereich zu finden und ihr Interesse zu wecken. (nn)
© P8
P8 empfiehlt Linkbuilding, wenn man bei Google ganz vorn mitspielen will.
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54 Mobile, Social & new Media
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Tipp
WIEN. Wer WhatsApp nicht
aufgeben möchte, für Messenger wie Telegramm oder
andere, kann den Nutzungsbestimmungen widersprechen.
Schritt 1: WhatsApp öffnen und „Einstellungen“
aufrufen; daraufhin den
Punkt „Account“ wählen.
Nun erscheint der Punkt
„Meine Account-Info teilen“
– hier das Häckchen ent­
fernen. (gs)
Hintergrund
Linien
­überschritten
© Inge Prader
Seine Daten
­schützen
WhatsApp –
Was gibt’s?
CEO
Friederike
Müller-Wernhart:
von Mindshare
schreibt in ihrem
Gastkommentar über den
Messenger
WhatsApp.
Es ist der für uns alle wichtigste Dienst.
Andernfalls würden wir uns alle aufregen.
Gastkommentar
••• Von Friederike MüllerWernhart
WIEN. WhatsApp darf meine
und meiner Freunde Telefonnummer an Facebook weitergeben, weil sie es in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen
angekündigt haben.
Kein Interesse für Einzelne
Wäre es nicht der für uns alle
wichtigste Dienst, würden wir
uns maßlos aufregen. Erfahrene User wissen jedoch, dass sie
dem werblichen Datenaustausch
widersprechen können, und profitieren im besten Fall von einer
Verbesserung der Infrastruktur.
Wir Werber hätten gern das
freie Feld für Personal Targeting. Allerdings interessiert uns
nicht die Einzelperson. Wir wollen niemanden stalken oder nach
dem bereits erfolgten Kauf overRetargeten.
Da aber auf WhatsApp ohnedies keine Werbung möglich ist,
wird der Kontakt auf Facebook
und Instagram dadurch verbessert. WhatsApp bleibt die neue
SMS, und wir werden Flug­
buchungen, Lieferstatus und
Terminerinnerungen zu schätzen wissen.
Jedenfalls ist uns das lieber
und erscheint uns das als verantwortungsvoller als das ungefragte Twittern unserer runtas-
© APA/AFP/Yasuyoshi Cchiba
BERLIN. Die deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat WhatsApp wegen der Weitergabe
von Daten abgemahnt. Bis
zum 21. September hat Face­
book nun die Möglichkeit,
eine Unterlassungserklärung abzugeben. Geschehe
dies nicht, so ziehen die Verbraucherschützer eine Klage
gegen die AGB in Erwägung.
Besonders in der Kritik steht
hierbei, dass die Nutzer versichern, zur Übermittlung
von deren Adressbüchern
von allen Kontakten das
Einverständnis zu besitzen.
Datenschützer halten diese
Formulierung für unwirksam. So werden auch die
Informationen von gänzlich
unbeteiligten Kontakten an
das Facebook-Unternehmen
weitergegeben. (gs)
tic-Aktivitäten mit dem genauen
Lage­plan unserer Strecke.
Vor zwei Jahren hatte Facebook rund 22 Mrd. USD für den
Messenger WhatsApp gezahlt.
Versprach man damals, für die
User der App würde sich nichts
ändern, wissen wir heute, dass
man doch Daten austauschen
wird.
medianet.at
cover 55
Freitag, 23. September 2016
retail
Interspar Die Hypermarktkette steigt groß ins Onlinebusiness ein 58
Studie Technologie ist im
Handel der entscheidende
Erfolgsfaktor 60
Edel-Gerät Ein ­Kochlöffel,
geschnitzt aus WeinBarrique­fässern 65
© Florentina Klampferer
EIN KLICK ZUR
RECHNUNG!
© Billa/Christian Dusek
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Billa setzt Hausverstand
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Die Billa-Vorstände Josef Siess (li.) und Robert Nagele
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22.08.16 13:34
56 Retail
medianet.at
© Billa/Christian Dusek
Freitag, 23. September 2016
Billa kocht jetzt ein
neues Süppchen
Alles da!
Die BillaVorstände Josef
Siess (li.) und
Robert Nagele
definieren die
Handelskette
neu: als Rundumversorger für
den Haushalt.
Billa tauscht den Hausverstand aus und erfindet sich selbst
in vielen Belangen neu – als Rundum-Haushaltsversorger.
••• Von Christian Novacek
E
in wirklich kluger
Hausverstand muss
sich mitunter neu erfinden. Das passiert
aktuell bei Billa und
damit das auf den ersten Blick
erkennbar ist, hat er das Ge-
schlecht gewechselt. Sie, also
Frau Hausverstand, bereichert
nun das Kluge um die Attribute Leichtigkeit, Nähe, Intuition,
Achtsamkeit und Liebe zum Detail. Billa-Vorstand Josef Siess
kommentiert die Abschaffung
des 10 Jahre lang brav gedient
habenden männlichen Pendants
mit den Worten: „Es könnte sich
lohnen, künftig öfter mal auf
eine Frau zu hören!“
Ein Paradigmenwechsel
Einhergehend mit der Neudefinition des Hausverstands wird
sich Billa neu erfinden: „Wir haben vor zehn Jahren mit unserer
Filial-Offensive eine Initiative
gesetzt. Wir sind vom Lebensmittellogistiker zum Geschäft
geworden, in dem Qualität,
Nachhaltigkeit und Regionalität
eine Rolle spielten“, sagt ­Siess.
Heute sei es wieder so weit: Ein
Paradigmenwechsel steht an.
Der Konsument von heute will
medianet.at
Retail 57
Freitag, 23. September 2016
Natürlich werden wir
mit unseren erweiterten Serviceangeboten verdienen. Wir
sind Händler – ein
Händler muss etwas
verdienen.
Josef Siess
Billa-Vorstand
Post laufen die Gespräche. In 135
von 1.050 Filialen soll bis Jahresende die Paketstation implementiert sein. Weiters: Billa als
Bargeld to go-Station ist bereits
Usus, neue Bankenservices zu
übernehmen sei denkbar.
Billa reloaded:
Die Bausteine
lIndividualisierung
Der moderne Kunde verlangt
größere Sortimente und
immer mehr Möglichkeiten
der Lebensmittelversorgung –
vom Filialeinkauf über die Bestellung bis zur regelmäßigen
Abo-Belieferung nach Hause.
Billa baut in diesem Punkt
auf knapp zwei Jahrzehnte
Erfahrung im KundenclubSektor auf – und ist im Daten
auswerten ganz nah an den
Trends.
lOnlinehandel
Die Umsätze im Online-Geschäft haben sich von 2015
auf 2016 um 200% gesteigert,
sollen im Jahr 2020 dem Erlös von rd. 30 Filialen entsprechen. Im 1. Hj 2017 eröffnet
Billa ein Food Fullfillment
Center in Wien, um von dort
aus den Großraum Wien zu
bliefern. „Morgen wollen wir
der unangefochtene OnlineVersorger der heimischen
Haushalte sein und neue
Standards in der Branche
setzen“, gibt VD Josef Siess
die Richtung vor.
lHaushaltsversorgung
Im Sinne einer 360-GradVersorgung macht sich Billa
neue Geschäftsfelder auf
– jenseits der Grenzen des
klassischen Einzelhandels;
dazugehörige Tests, etwa im
Paketservice, laufen bereits.
lMitarbeiterpolitik
Die neue Serviceorientierung
Billas erfordert besser qualifizierte Mitarbeiter. Vergleichbar
der Rewe in Deutschland,
bekommen die österreichischen Marktmanager künftig
mehr Verantwortung – und
mehr Motivation mittels einer
neuen Boni-Regelung.
© Billa
nicht nur gefüttert werden, er
sehnt sich nach Rundumversorgung. Billa hält sie bereit: ab
2017, wo das neue Ladendesign
mit neuen Tools in den Rollout
geht. „Als wichtiger Nahversorger werden wir künftig im Sinne
der 360-Grad-Versorgung sämtliche Bereiche der Haushaltsversorgung bedienen. Dabei wird
es über die Grenzen des klassischen Lebensmitteleinzelhandels hinausgehen. Wir werden
dementsprechend in Erwägung
ziehen, unser Geschäftsfeld um
zusätzliche Bereiche zu erweitern“, erläutert Siess die neue
Schwerpunktsetzung.
Der Billa ums Eck mutiert
zum Billa im Zentrum mannigfacher Dienstleistungen. Etwa:
Billa als Grünstromlieferant
oder Billa als Paketstation – mit
DHL dürfte es bereits konkrete
Vereinbarungen geben, mit der
Billa kommt näher
Bestens etabliert ist bekanntlich der Onlineshop, der mittlerweile flächendeckend liefert,
sprich: Es gibt keine Postleitzahl
in Österreich, die ausgenommen
wäre. Die beiden Billa-Vorstände
Siess und Robert Nagele sprechen vom Nahversorger, der
tatsächlich „nahe kommt“ – im
positiven Sinn, für knapp 5 € in
den Haushalt und mit seinen
Dienstleistungen im stationären Geschäft. „Wir werden für
diese zusätzlichen Serviceleistungen mehr Platz brauchen“,
räumt Nagele ein. Derzeit seien
590 Quadratmeter durchschnitt-
liche Verkaufsfläche zwar gut,
aber bei Neueröffnungen sind
800 bis 1.000 Quadratmeter das
Maß der Filiale. Vorausgesetzt,
die Raumordnung lässt es zu.
„Ansonsten werden die neuen
Serviceleistungen auf Kosten
des Non Food-Sortiments gehen“, sprechen die beiden BillaChefs eine Umstrukturierung
an, die im Schnitt 30.000 € pro
Filiale kosten wird.
Egal, wie der neue Billa in
2017 ausschauen wird (das Geheimnis soll Ende Oktober gelüftet werden), Wohl und Wehe
des Geschäfts steht und fällt mit
den Mitarbeitern. Rewe hat das
erkannt und rührt in diesem Belang kräftig um: „Wenn wir unseren Kunden künftig den besten
Service bieten wollen, werden
unsere Mitarbeiter mehr denn
je eine wichtige Rolle spielen.
Daher werden wir den Marktmanagern mehr Freiheiten geben“,
erläutert Nagele und verweist
in dem Kontext auf ein neues
­Bonussystem.
In den Filialen der besonderen Art sollen letztlich die Mitarbeiter das neue Gesicht Billas
mitprägen – ergo: „Bei der Mitarbeiterzufriedenheit machen wir
damit einen wichtigen Schritt
vorwärts“, sind sich Siess und
Nagele einig.
58 RETAIL
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Ka gmahde Wiesn
Interspar hat den „ersten Hype“ abgewartet und traut sich – „besser
in ­Service und Sortiment“ – in die komplizierte Online-Welt hinein.
WIEN. „Wir haben den ersten
Hype im eCommerce bewusst
abgewartet und uns weder
durch die Konkurrenz noch von
Legionen von IT-Beratern treiben lassen“, sagt Spar-Vorstand
Gerhard Drexel anlässlich der
Präsentation des Interspar Onlineshops in Wien. Man hätte
aus den Fehlern der Mitbewerber gelernt und „in aller Stille“
in den letzten 18 Monaten ein
Food Online-Konzept entwickelt,
das „besser im Service und Sortiment“ ist als das, was es bereits am Markt gibt, prognostiziert Drexel.
Erste Erfahrungen mit eCommerce machte Interspar vor 16
Jahren mit weinwelt.at; damals
war der Händler ein Pionier,
heute ist er letzter unter den
Vollsortimentern, die sich in die
Online-Welt hineinbegeben.
Für Interspar Österreich-­
Geschäftsführer Markus Kaser
sei aber einzig relevant, dass
man rechtzeitig ist und es besser macht als alle anderen. „Wir
begegnen dem Thema Food
eCommerce in seiner vollen Ausprägung mit 20.000 Artikeln mit
Demut und Respekt“, gesteht der
Interspar Geschäftsführer. Weil,
so Kaser weiter „wir wissen, es
ist keine gemähte Wiese“. Der Interspar Onlineshop sei ein For-
© Interspar/Markus Wache (2)
••• Von Nataša Nikolic
Eingesackt
Spar-Vorstandsvorsitzender
Gerhard Drexel
und Interspar
Österreich-GF
Markus Kaser
mit Personal
Shopper Julia.
schungs- & Entwicklungsprojekt
und „keine Money Making Machine“, betont auch Drexel. Wann
sich die IT-Investitionen im
zweistelligen Millionenbereich
rentieren und welchen Anteil der
Onlinehandel am Gesamtumsatz
einnehmen werde, könne man
zum gegenwärtigen Zeitpunkt
nicht sagen. Abwarten, beobachten und den Ball flach halten, lautet hier das Motto. Bis
Jahresende wollen die Spar- und
Interspar-Chefs beobachten, wie
sich das Onlinegeschäft in Wien
und Wien Umgebung entwickelt
und danach das Zustellgebiet erweitern.
From special to general Store
Das Besondere an dem Interspar-Onlineshop ist das 20.000
Artikel umfassende Sortiment,
für das die gesamte Kühlkette
bis vor die Haustür eingehalten wird. „Vom strategischen
Ansatz her haben wir die volle
Verschränkung zwischen Laden
und Online“, erklärt Kaser. Spar
eCommerce-Bereichsleiter Gün-
Abholbox
Künftig sollen
die Abholboxen
an wichtigen
Verkehrsknotenpunkten stehen;
dort können
Kunden von 10
bis 23 Uhr ihre
Onlinebestellungen abholen.
ter Kilian zeigt sich besonders
auf die Nutzerfreundlichkeit des
Onlineshops stolz. Dazu gehören
u.a. der Smart Basket und Suchfunktionen, die dafür sorgen,
dass sich Kunden im dichten
Sortimentswald nicht verirren.
Eine weitere Besonderheit
ist, dass alle bestellten Artikel
von einem Personal Shopper
(vorerst nur) in den beiden Interspar-Märkten in der SCS und
im Donauzentrum ausgesucht,
zusammengetragen und schließlich ausgeliefert werden – ein eigenes Lager gibt es erst einmal
nicht. Der Kunde kann seinen
Einkauf prüfen und bei Nichtgefallen auch einzelne Artikel nicht
annehmen. „Wir liefern in drei
Klimazonen aus; das heißt, das
Brot wird nicht in der Kühlung
ausgeliefert, sondern in einem
Ambientbereich, sodass es frisch
ankommt“, sagt Kaser. Neben der
Hauszustellung gibt es Abholboxen (ebenfalls mit drei Klimazonen), die im Freien stehen und
aus denen Online-Kunden ihre
Bestellungen abholen können.
Eine der Herausforderungen
beim Eintritt in den eCommerce war es, laut Kaser, die Mitarbeiter darauf vorzubereiten,
den Neuankömmling nicht als
Fremdkörper wahrzunehmen.
„Der Online-Umsatz landet bei
den Marktleitern im Gebiet. Es
ist deren Umsatz und daher keine Konkurrenz, sondern eine zusätzliche Serviceleistung.“
60 RETAIL
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Roboter für den Kunden
Der Kunde ist nicht König, sondern Gott – so sollte die Devise lauten. Studienergebnisse zeigen, wie die Customer Experience im LEH optimiert werden kann.
zu haben – auch hier ist Automatisierung das Stichwort. Eine
voll automatisierte Warendisposition können indes erst 39% vorweisen – in Frankreich sind es 45
und in Großbritannien bei 46%.
In Deutschland erfolgen 52%
der Warendisposition manuell
durch die Filiale (siehe Grafik).
••• Von Daniela Prugger
BERLIN/WIEN. Der Lebensmittelhandel ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert.
Nicht nur, dass digitale Giganten wie Amazon im selben Kundenpool wie die altbewährten
Retailer fischen. Die steigenden
Ansprüche vonseiten der Konsumenten hinsichtlich Preis,
Qualität und Verfügbarkeit von
Waren verdeutlichen den in der
Branche vorherrschenden Optimierungsbedarf. Im Rahmen
einer Umfrage von Censuswide im Auftrag von Blue Yonder
wurden 750 Einzelhändler in
den Ländern Großbritannien,
USA, Deutschland und Frankreich nach aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und
Lösungsansätzen befragt; die
Ergebnisse sind auch für österreichische Händler richtungsweisend.
Aufs Bauchi hören
90% der befragten Händler gaben an, Probleme bei der Umsetzung von Kundenanforderungen zu haben und nannten
als Grund, dass Entscheidungen
innerhalb der Lieferkette nicht
Einzelhändler dürfen
Daten nicht länger
als abstrakte Objekte
betrachten, sondern
vielmehr als Hebel,
um bessere Margen
und höhere Umsätze
zu erzielen.
Michael Feindt
Blue Yonder
schnell genug getroffen werden
(28%). Dass sich die Anforderung
„Schnelligkeit“ seit Omnichannel
schwieriger erfüllen lässt, liegt
auf der Hand. Doch es gibt auch
keine Anzeichen dafür, dass eben
dieser Druck auf die Händler
nachlassen wird.
Ab in die digitale Welt
Während Manager jahrelang
damit zufrieden waren, bei Entscheidungen ihre eigene Erfahrung einzubringen, gelten heute
Technologien als entscheidende
Erfolgsfaktoren für den Erfolg
von Unternehmen. Dennoch: laut
Studie verlassen sich 48% auf
ihr Bauchgefühl und manuelle
Entscheidungen. Den Nutzen
von Datenverfügbarkeit (86%),
-analyse (68%) und Automatisierung (70%) haben die Befragten
deshalb zwar erkannt, an der
Umsetzung wird vielerorts aber
erst gearbeitet. Datengesteuerte
und automatisierte Prozesse unterstützen den LEH bei seinen
täglichen Herausforderungen,
weiß Michael Feindt, Gründer
von Blue Yonder – vor allem hinsichtlich der „Warenverfügbarkeit und Preisgestaltung“.
Für ein positives Kundenerlebnis müsse schließlich das
Gleichgewicht zwischen Preis
und Qualität, aber auch der Frische des Produktangebots stimmen – ein kritischer Punkt für
25% der Befragten. Sie sehen sich
bei den Faktoren Frische und
Umsetzung des Kundenkontakts
hinter den Erwartungen. Gut
aufgestellt glauben die Händler bei der Warendisposition zu
sein: 61% gaben an, in den letzten
zwei Jahren in die Optimierung
der Warendisposition investiert
Back to the Future
Vor allem größere Einzelhändler
mit mehr lagerhaltigen Artikeln,
die verwaltet und wiederaufgestockt werden müssen, sollten
das Problem längst erkannt haben; schließlich würde auch ein
Großteil der Abfälle dann reduziert, wenn Waren nicht über den
Bedarf hinaus bevorratet werden. Als Top-Technologie der Zukunft – um Lebensmittelabfälle
zu vermeiden und die Zufriedenheit von Kunden sicherzustellen
– nannten die Studienteilnehmer
maschinelles Lernen, Robotertechnik und Virtuelle Realität.
„Da Einzelhändler in der Vergangenheit ihre Entscheidungen
vor allem manuell gefällt haben,
waren die Zahl der Entscheidungen sowie deren Genauigkeit
und Effizienz eingeschränkt.
Automatisierte Entscheidungen
richten sich hingegen täglich an
den Geschäftszielen und Marktbedürfnissen aus“, so Feindt.
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 Retail 61
Eröffnung der „Fissler Markenwelt“
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Donnerstag, 6.Oktober 2016
18:00-22:00 Uhr
Jetzt kommt
Santa Claus
Wer seinen Onlineshop heute optimiert,
­profitiert im Weihnachtsgeschäft.
WIEN. Der Sommer endet, und
in ein, zwei Wochen tauchen
im Supermarkt Lebkuchen &
Co auf. Auch die ersten Weihnachtsdekorationen sind nicht
mehr fern. Conclusio: Jetzt müssen die Onlineshops optimiert
werden, um fürs Weihnachtsgeschäft, das im Internet im Oktober/November beginnt, gerüstet
zu sein. Im Dezember wäre es
jedenfalls zu spät.
„Wir stellen immer wieder
fest, dass Onlinehändler sich
nicht rechtzeitig um die nötige
Aktualisierung ihres Onlineshops kümmern“, sagt Christian Renk, Geschäftsführer der
Klarna Austria GmbH, Europas
führenden Zahlungsdienstleister für eCommerce (Bild). Er
führt weiter aus: „Es wird immer wichtiger Trends frühzeitig
zu erkennen, um dabei zu sein.
Die Ansprüche der Konsumenten ändern sich laufend, ebenso
die technischen Möglichkeiten.“
Eine aktuelle Erkenntnis unterfüttert seine Ansicht: Laut
Studie der ECC Köln in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Handelsverband, Google
Austria und der Österreichi-
schen Post („Top Online-Shops
in Österreich 2016“) verliert der,
der nicht am neuesten Stand ist,
Kunden.
Optimierungspotenzial
Besonders österreichische Online-Shops haben Optimierungspotenzial, und hier wiederum
besonders in Bezug auf jene, die
über ihr Smartphone einkaufen.
„Unzufriedene Kunden kehren
meist nicht wieder“, erläutert
Renk. Konsumenten erwarten
sich Schnelligkeit und Einfachheit – auch auf mobilen Geräten;
die Einkäufe darüber steigen rasant an. „Das erhöht die Anforderungen an einen Onlineshop“,
ergänzt Renk. Im mobilen Bereich habe der Kunde spezifische
Erwartungen: Es muss nicht nur
schnell gehen, sondern auch
einfach, sicher und bequem. Darüber hinaus, sagt die ECC-Studie, muss man berücksichtigen,
dass jeder dritte österreichische
Online-Shopper sich über sein
Smartphone nach bestimmten
Produkten erkundigt. Die einfache Produktrecherche, z.B. durch
eine gute Filterfunktion, ist unabdingbar. (red)
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62 retail
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
online wird stationär
Amazon startet
Handwerk-Store
SEATTLE. Der Versandriese
Amazon steigt in Europa
ins Geschäft mit handgefertigten Produkten ein. Über
einen neuen Store können
Kunsthandwerker künftig
selbstgemachte Waren anbieten und sich persönlich
präsentieren; zum Start beteiligen sich gut 1.000 Kleinunternehmen. (APA)
Bio-metzgerei
© Spar
Ritterschlag
für Juffinger
THIERSEE. Die Juffinger
Bio-Metzgerei spielt in
der Champions-League
der Qualitätsbetriebe: Der
Tiroler Familienbetrieb
wurde mit Top-Ergebnissen
in den überprüften Kategorien mit dem internationalen Qualitätssiegel IFS
für ­Lebensmittelbetriebe
­ausgezeichnet.
Die Zertifizierung „International Featured
Standards“ (IFS) dient der
einheitlichen Überprüfung
der Lebensmittelsicherheit
und des Qualitätsniveaus
der Produzenten. Abgeprüft
werden neben Qualität und
Sicherheit auch Parameter
wie Wirtschaftlichkeit und
Verantwortung. „Die Prüfer
waren äußerst anspruchsvoll“, erklärt Firmenchef
­Anton Juffinger. „Aber so
soll es auch sein, denn die
Zertifizierung muss ein klares Unterscheidungskriterium zu allen anderen Mit­
bewerbern sein.“ (nov)
Spar bäckt viele Brötchen
Interspar eröffnete in Kottingbrunn auf 14.000 Quadratmetern
die modernste Backstube Europas.
KOTTINGBRUNN. Nach rund
einjähriger Bauzeit eröffnete
Interspar diese Woche die modernste Bäckerei Europas in Kottingbrunn/NÖ. Rund 16,4 Mio. €
investierte der Händler in den
neuen Standort. Auf dem rund
14.000 m² großen Areal backen
50 Mitarbeiter auf 5.000 m² –
vom Bäcker- und Konditormeister bis zum Lehrling – für die
Interspar-Hypermärkte in Wien,
Niederösterreich und dem Burgenland. Und zwar backen sie
topmoderner Betrieb geschaffen,
mit dem wir nicht nur österreichweit, sondern in ganz Europa
neue Maßstäbe setzen“, dimensioniert Interspar-Chef Markus
Kaser die Bau-Großtat. Deren
gewichtige Details: Silos mit
einem Fassungsvermögen von
60 t Mehl, acht Heißluft-Dreh­
öfen, einer eigenen Produktionsstraße für Krapfen und Gebäck
sowie ein gemauerter, zehnetagiger Dampfbackofen mit Schamottsteinfeuerung. (nov)
täglich bis zu 100 Sorten Brot,
Gebäck und Mehlspeisen vom
österreichischen Mehl weg.
Flächendeckende Backstube
Mithin nimmt Interspar für sich
die Rolle des einzigen echten
Bäckers im flächendeckenden
österreichischen Lebensmittelhandel für sich in Anspruch. (In
Tirol bäckt auch Regionalfilialist
MPreis.) Bis zum Jahr 2021 sollen den 50 weitere 30 Arbeitsplätze folgen. „Wir haben hier einen
Die Kasse klingelt schon
Registrierkassenpflicht zeitigt erste Geldstrafen.
WIEN. Bei der seit Mai geltenden Registrierkassenpflicht für
Unternehmen ab einem Jahresumsatz von 15.000 € kommen die ersten Geldstrafen für
Säumige. „Aufgrund der kurzen
Gültigkeitsdauer der Registrierkassenpflicht liegen noch keine
Gesamtzahlen vor“, verlautet
aus dem Finanzministerium.
„Aus den Prüfungen geht jedoch
hervor, dass in den überwiegen-
den Fällen die Registrierkassenpflicht eingehalten wird.“
Bei den Kontrollen ist laut
Ministerium bei „vielen Betrieben die Anwendung der neuen Bestimmungen festgestellt“
worden. „Bei nicht korrekter Anwendung wurden Strafen ausgesprochen.“ Die Auswahl der
Kontrollen erfolgte auf Basis von
Risikoanalysen, ohne dabei eine
Branche auszulassen. (APA)
© APA/Roland Schlager
© Juffinger Bio-Metzgerei
Markus Kaser, Gerhard Drexel, Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki.
Bald ist Kundengeschenkzeit:
Höpler lässt es „wein“achten
Ausgezeichnete Weine für Mitarbeiter und Kunden:
Das Weingut Höpler verschickt Ihre B2B-Weihnachtspackerl.
BREITENBRUNN. In den Höpler­
schen Weinbergen ist die Lese in
vollem Gange – was demnächst
im Keller am Neusiedler See he­
ranreift, wird künftig so manche
Festtafel bereichern. „Wir erwar­
ten hervorragende Qualitäten –
trotz des herausfordernden Jahr­
gangs 2016“, so der Winzerchef,
der mit seinen roten und weißen
Tropfen in schöner Regelmäßig­
keit Preise heimholt.
Christof Höpler
Weingut Höpler
Winzer Christof Höpler am Montag bei der Lese des Pinot Noir, Lage Rosenberg.
punkten: Sein Pinot Blanc wur­
de in den SALON Österreich
2016 aufgenommen. Ebenfalls
mehrmals am Siegertreppchen:
der Blaufränkisch Kirchberg 2007
und besonders auch der Cuvée K7
2012.
Der ausgezeichnete Ruf eilt
dem Burgenländer voraus. Die
Weine sind längst Exportschla­
ger; mittlerweile werden 70% der
Gesamtproduktion in den USA, in
den Niederlanden und im UK kon­
sumiert, der Rest wird hierzulande
eingeschenkt – oder liegt schon
demnächst unterm Christbaum.
Vinophile Pakete
Zum Jahresausklang lässt es
Höpler heuer ganz besonders
„wein“achten. Und nimmt den
Firmen Geschenksuche und Pa­
Weihnachtliche Geschenkspakete
Geschenkspaket „Christkind“
• Blaufränkisch Kirchberg 2007 (93 Punkte A la Carte)
• K7 2012 (GOLD awc Vienna)
• Pinot Blanc 2015 (SALON Österreich)
€ 53,50
Geschenkspaket „Santa Claus“
• Blaufränkisch 2013 (GOLD awc Vienna)
• K7 2012 (GOLD awc Vienna)
• Chardonnay 2015
€ 39,10
Geschenkspaket „La Befana“
• Zweigelt 2013
• Blaufränkisch 2013 (GOLD awc Vienna)
• Pinot Blanc 2015 (SALON Österreich)
€ 33,70
ckerlmachen ab. Fein abgestimmte
Geschenkspakete für Firmenkun­
den und Mitarbeiter sind neben
Individualwünschen im Programm.
Geliefert wird an den Auftrag­
geber oder gleich direkt an den Be­
schenkten. „Weihnachten kommt
schneller als Sie denken. Mit unse­
ren Packerln denken Ihre Kunden
mit Genuss an Sie“, schmunzelt
Höpler.
Alle Pakete:
• Frei Haus
• An Besteller oder Beschenkte
• Als Geschenk verpackt
• Weltweit prämierte Weine
• Gern auch individuelle Kombinationen
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Heideweg 1, 7091 Breitenbrunn
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Tel: +43 2683 23907-0
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www.facebook.com/hoepler
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Alle Jahre wieder: Zur Weinlesezeit ist es
höchste Zeit,
dem Christkind
zu schreiben!
©Höpler (2)
Ausgezeichnete Geschenke
Zuletzt konnte Christof Höpler
mit der Ernte aus dem Vorjahr
64 RETAIL
Freitag, 23. September 2016
Vöslauer packt das
Übernahmen I
Vögele hat sich
ausgeflogen
Der Marktführer bei Mineralwasser reüssiert im launigen Sommer
und packt sein Wasser mittlerweile gern in Glas.
PFÄFFIKON. Sollte der italienische Modekonzern OVS
wie geplant Charles Vögele
übernehmen können, wird
der Name Charles Vögele
verschwinden. Die Umbenennung und die Umgestaltung der Geschäfte soll bis
2018 abgeschlossen sein.
Der Name Vögele sei laut
OVS „belastet“. (APA)
50 Prozent Plus im Handel
Besonders stolz ist Hudler auf
die Entwicklung der Glasmehrwegflasche. Denn die bringt es
auf eine Absatzsteigerung im
Handel von über 50% im Vergleich zum Vorjahr. „Als klarer
Marktführer im AfG-Markt ist
es für uns selbstverständlich,
Trends nicht nur zu folgen, son-
Mutter, der Mann mit dem Wasser ist da: Alfred Hudler mit Lieblingsgetränk.
dern sie aktiv zu setzen. Wir
reagieren auf sich wandelnde
Kundenbedürfnisse mit Innovationen.“
Die dazugehörigen Stichworte lauten auf on-the-go-trinken
(Mobilität), Belebung des Pfandmarkts (Nachhaltigkeit), laufend
neue Produktkonzepte (Vielfalt).
„Dabei sind wir auch auf unsere Erfolge im Gebiet der Nachhaltigkeit stolz“, sagt Hudler.
Produkt-Innovationen und Materialien stehen stets im Kontext
zu Klimaschutz und Abfallreduzierung.
Unilever kauft US-Ökofirma
Seventh Generation-Übernahme bringt Öko-Power.
DEN HAAG/ROTTERDAM. Der
britisch-niederländische Lebensmittel- und Kosmetikriese
Unilever kauft die US-Ökofirma
Seventh Generation. Der Zukauf
soll Unilever helfen, die steigende Nachfrage nach qualitativ
hochwertigen und zugleich ethischen Produkten zu befriedigen.
Seventh Generation vertreibt
pflanzliche Waschmittel, Recycling-Taschentücher und Baby-
Produkte aus Kokosnussöl. Zum
Kaufpreis oder Datum für den
Geschäftsabschluss äußerte
sich Unilever nicht.
Seventh Generation aus dem
US-Bundesstaat Vermont erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von
200 Mio. USD (179,13 Mio. €) und
verzeichnete im vergangenen
Jahrzehnt ein jährliches Wachstum im zweistelligen Prozent­
bereich. (APA)
© Marcel Douwe Dekker/Wikimedia/CC BY-SA 3.0
© medianet
Kellogg stärkt die
Bio-Kompetenz
WIEN. Ein heißer Sommer ist für
Mineralwasser ein Zusatzschub
für den Gesamtjahresumsatz.
Was für die AfG-Branche gilt, gilt
für Vöslauer – allerdings mit Differenzierungen: „Man kann nicht
sein gesamtes Geschäftsjahr
davon abhängig machen, denn
­Mineralwasser wird das ganze
Jahr gerne getrunken“, sagt Vöslauer-Chef Alfred Hudler; „wir
setzen daher auf ganzjährige
Innovationen und Impulse.“
Ein Jahr mit wochenlangen
Hitzeperioden wie 2015, die zu
einem Rekordabsatz führten, ist
mithin zwar eine hohe Messlatte. Aber eine, die zu packen ist:
„Wir können auch in Jahren mit
schwächerem Sommer unseren
Platz an der Spitze weiter ausbauen“, kommentiert der Vöslauer-Vorstand, der im Nebenjob
gleichfalls Obmann des österreichischen Getränkeverbands ist.
© Vöslauer
••• Von Christian Novacek
Übernahmen II
ITTER. Cornflakes-Hersteller Kellogg‘s steigt beim
Tiroler Müsliproduzenten
Vita+ Naturprodukte GmbH
ein. Die Amerikaner erwarben 51% an dem Unternehmen mit Sitz in Itter bei
Wörgl im Tiroler Unterland.
Für Kellogg Österreich-Chef
Volker Traz (Bild) sind die
Vita+ Naturprodukte eines
führenden Anbieters biologischer Naturprodukte im
deutschsprachigen Raum
sicher eine willkommene
Sortimentsergänzung.
Vita+ Naturprodukte
wurde 1993 gegründet; die
Produkte firmieren unter
der Marke „Verival Bio“. Neben zahlreichen Müslisorten werden unter anderem
Aufstriche, Backzutaten und
Süßungsmittel sowie Cerealien und Flocken angeboten.
(APA/red)
medianet.at
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 retail 65
„Löffel für dich und mich“
Barrique Affairs stellt Holzlöffel aus Weinfässern her;
mit der Idee will das Start-up auch in die USA gehen.
ich‘, die den Löffel und die Idee
toll finden, ein Stück vom Weinfass ihres Lieblingsweinguts zu
Hause haben möchten und ihn
als wertvolles Geschenk weitergeben. Viele sammeln auch.“
Bald eine Löffel-Community?
Je nach Holz und Charakter des
Fasses bekommt TheCookingSpoon seine Farbe und Form.
Und mittlerweile, so der Ideengeber, kämen auch immer mehr
namhafte österreichische Weingüter dazu, die den Spoon auch
gern an ihre eigenen Kunden
weiterschenken. Doch Österreich ist den Löffelproduzenten
nicht genug. „Wir möchten uns
auf jeden Fall nicht nur in Euro-
Teamwork
Die beiden
Gründer Michael
Mass und Ludwiga Drucker
versuchen mit
ihrer Idee auch
international zu
reüssieren.
© BarriqueAffairs
WIEN. Das Wiener Start-up
­B arrique Affairs produziert
Kochlöffel aus Holz. Das Besondere: sie werden aus alten Weinfässern gefertigt und geben „das
Aroma des Weins beim Kochen
ab“, erklärt Mit-Gründer Michael Mass.
Einen Investor hat Barrique
Affairs bereits gefunden: Die
österreichische Ixolit Group, die
sich eigentlich auf IT-Dienstleistungen spezialisiert. Den Preis
von 95 € kann man durchaus als
„stolz“ bezeichnen. Natürlich sei
der CookingSpoon ein LifestyleProdukt, aber immerhin „ein
einzigartiges“, sagt Mass und ist
überzeugt: „Es sind zumeist eigentlich Menschen ‚wie du und
pa platzieren, sondern mit TheCookingSpoon auch in die USA
gehen“, träumt Mass. In der Planungsphase befinde sich auch
ein virtuelles Kochbuch, welches eventuell sogar „zu einer
TheCookingSpoon Community
anwachsen“ könne. (dp)
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66 RETAIL
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
© Stenders Cosmetics
will haben
Gelée Royale
Die intensiv nährenden Produkte von Stenders helfen die Haut
zu regenerieren, das Hautbild
zu verbessern und tragen zur
Erneuerung des Feuchtigkeitsniveaus bei. Die fünf Produkte
der Pflegelinie sind für alle
Hauttypen geeignet.
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Auch der Herbst darf
schön erstrahlen
BioDefense
Pflege für witterungsfeste Schönheit.
•••
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Die BioDefense-Linie von Estelle & Thild ist für Frauen ab
Mitte Zwanzig, die sicherstellen
möchten, dass die Vitalität ihrer Haut so lange wie möglich
erhalten bleibt. Sie ist reich an
Antioxidantien, welche die Kollagen-Produktion stimulieren.
© Smashbox Cosmetics
www.marionnaud.at
Präzision
Die Kamera sieht mehr als das
menschliche Auge – deshalb
greifen solche, die sich auskennen, gern zu den Color Correcting Sticks. Mit denen zeichnet
man sich den makellosen Teint
ins Gesicht – nur Malen nach
Zahlen ist noch leichter.
© Schwarzkopf Professional
© Reckitt Benckiser
Makellos
Schwarzkopf Professional färbt mit Essensity natürlich schön, ohne Ammoniak.
Weiche, abgewinkelte Brauenbögen gefällig? Der neue Veet
Sensitive Precision Styler eröffnet Frauen einen Weg, sich
selbst auch über formschöne
Augenbrauen auszudrücken.
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Goldener Herbst
© L’Oréal Paris
www.veet.at
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cover 67
Freitag, 23. September 2016
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entwickelt Österreichs ersten
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Testosteron Frauenanteil
in Österreichs Chefetagen
ist immer noch gering 72
© Ideenwerk
Werner
Holzhauser
Der Regulierungsdruck
verursacht hohe Kosten
Die Versicherungsbranche hat große Herausforderungen
zu meistern, sagt Nürnberger-CEO Kurt Molterer. 68
Top 5 ATX Prime
Top 5 DAX
▲ Zumtobel6,07%
▲ Infineon4,23%
▲ AT&S4,26%
▲ Münchner Rück.3,24%
▲ Schoeller-Bleckmann2,99%
▲ Adidas3,13%
▲ Andritz2,75%
▲ Dt. Telekom2,96%
▲ Voestalpine2,72%
▲ HeidelbergCement2,94%
Flop 5 ATX Prime
Flop 5 DAX
▼ Lenzing–7,32%
▼ Dt. Bank–12,90%
▼ Flughafen Wien–6,38%
▼ E.On–5,70%
▼ Semperit–4,85%
▼ Dt. Lufthansa–3,96%
▼ Do & Co–4,76%
▼ VW–2,82%
▼ Warimpex–3,98%
▼ Bayer–2,07%
Schlaufuchs
Der langjährige Uniqa-Versicherungsvorstand sorgt für
den Markteintritt des digitalen Versicherungsvermittlers
FinanceFox. Holzhauser steht auf
der Österreich-Kommandobrücke
des deutsch-schweizerischen
InsurTech-Unternehmens und
will nicht auf etablierte Player am
Markt verzichten: Er spricht mit
Maklern und Versicherern. 70
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Lieber konkrete
Grundrisse als
vage Pläne.
Das Wiener Zinshaus. Sicher investieren – verlässlich profitieren.
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68 Financenet
Freitag, 23. September 2016
© Ideenwerk
ab Oktober auch Versicherungsprodukte aus dem Sachversicherungsbereich im Angebot“,
erläutert Molterer. „Dazu zählen
eine Haushaltversicherung mit
Privat-Haftpflichtversicherung,
eine Eigenheimversicherung
mit Haus- und GrundbesitzerHaftpflichtversicherung sowie
eine Rohbauversicherung mit
Bauherren-Haftpflichtversicherung.“
Unterm Strich ist das Jahr bisher recht gut gelaufen: „Bei uns
hat sich die FLV sehr positiv entwickelt; dies insbesondere bei
laufender Prämienzahlung. Der
Trend bestätigt, dass die FLV
weiterhin eines der wichtigsten
Vorsorgeinstrumente darstellt
und von unseren Vertriebspartnern und Kunden gut angenommen wird“, sagt Molterer. Auch
die Kombination mit Risikoversicherungen, wie Berufsunfähigkeit oder Pflege, entwickelt sich
weiter sehr erfolgreich.
Teure Regulierung
Trotz aller Zinsenschmerzen läuft die „Fondsgebundene“
bei der Nürnberger bestens, sagt CEO Kurt Molterer.
••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Zinsentief und immer
mehr Normen, die noch dazu
Geld kosten, können Versicherern das Geschäft versauern.
„Der Regulierungsdruck hat
in den letzten Jahren enorm zugenommen“, sagt auch der Vor-
Was die Menschen
immer stärker spüren werden, sind
finanzielle Lücken –
im Alter, im Falle der
Berufsunfähigkeit
oder der Pflege.
Alter Hase
Der gebürtige
Steyrer Kurt
Molterer arbeitet
seit 1984 bei
der Nürnberger
Versicherung,
seit 2004
auch in der
Geschäfts­
leitung der
NürnbergerTochter
­Garanta.
standsvorsitzende der Nürnberger Versicherung, Kurt Molterer.
„Das alles schlägt sich natürlich
in den Kosten nieder. In Verbindung mit dem niedrigen Zinsumfeld sind das die beiden größten
Herausforderungen, die unsere
Branche derzeit zu meistern
hat.“
Sterben mit der „Leben“
Die Zinssituation macht das Leben nicht einfacher – und auch die
„Leben“ wurde für viele zum Problemfeld: „Natürlich ist die niedrige Zinssituation sehr schwierig für die gesamte Branche.
Dies insbesondere in der Klassischen Lebensversicherung. In
der Nürnberger sind wir in der
glücklichen Lage, unsere Kunden
ein umfangreiches Sortiment an
Versicherungslösungen für den
Kapitalaufbau – wie die Fondsgebundene Lebensversicherung
FLV als Alternative zur Klassischen Lebensversicherung – und
die Risikoabsicherung anbieten
zu können. Zusätzlich haben wir
medianet.at
Deutsche
Mutter
Die Nürnberger
Versicherung AG
Österreich mit
Sitz in Salzburg
ist eine Tochter
der Nürnberger
Versicherungs­
gruppe. Diese
holte im Vorjahr
ein Konzerner­
gebnis von 73,6
Mio. € und einen
Bilanzgewinn
von 40,1 Mio. €.
73,6
Mio. €
Drei Pläne für „Betriebliche“
Auch bei den Unternehmen läuft
es gut: „Im Firmenbereich haben
sich unsere Angebote im Bereich
der Betrieblichen Altersvorsorge
BAV gut am Markt etabliert“, so
Molterer; man bietet drei Konzepte der Betrieblichen Altersvorsorge für Unternehmen jeder
Größe.
Solvency II läuft bei der Nürnberger auf Hochtouren: „Die
Umsetzung der gesetzlichen
Vorgaben ist enorm zeit- und
kostenintensiv, läuft aber dank
eines guten Projektmanagements und engagierter Mitarbeiter nach Plan“, so der Nürnberger-CEO. „Es ist aber auch da
noch viel zu tun und wird uns
dieser Themenbereich noch einige Zeit beschäftigen.“
Dem Nürnberger-Boss wäre
wichtig, dass die Bedeutung der
2. und 3. Pensionssäule in den
Augen der Politik und bestimmter Interessensvertretungen
wieder mehr Gewicht bekommen
würde: „Auch, wenn wir es uns
noch so sehr wünschen – die erste Pensionssäule und damit das
Umlageverfahren allein wird in
Zukunft nicht in der Lage sein,
den Lebensstandard der Menschen im Alter zu sichern. Es
wäre wichtig, dass alle Beteiligten Klartext sprechen.“
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Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Der „Prospekt und Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ und der vereinfachte
Prospekt der ERSTE Immobilien KAG werden entsprechend den Bestimmungen des Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz (AIFMG)
BGBl. I Nr. 135/2013 iVm dem ImmoInvFG BGBI. Nr. 80/2003 idjF erstellt und im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ veröffentlicht. Diese liegen
am Sitz der ERSTE Immobilien KAG (Emittentin, www.ersteimmobilien.at) sowie der Erste Group Bank AG (Depotbank bzw. Verwahrstelle) auf.
Sämtliche Prospekte stehen Interessierten kostenlos zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung sowie weitere
allfällige Abholstellen geben wir auf Wunsch gern bekannt. Diese Unterlage stellt keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar. Sie dient
als zusätzliche Information für unsere Anleger und kann keine auf besondere Verhältnisse der Anleger bezogene Beratung ersetzen. Die
Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Wertentwicklung eines Fonds zu. Irrtum und
Druckfehler vorbehalten. ERSTE Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., Am Belvedere 1, 1100 Wien.
70 financenet
Freitag, 23. September 2016
Bald kommt FinanceFox
Vermögensreport
Die fetten Jahre
sind vorbei
Nächstes Jahr will der digitale Versicherungsvermittler
FinanceFox in Österreich starten – mit einem bekannten Namen.
rungsvorstand. „Wir führen derzeit bereits intensive Gespräche
mit Maklern und Versicherungsunternehmen – wir können und
wollen nicht auf die etablierten
Player am Markt verzichten“,
sagt der Versicherungsprofi.
WIEN. Das InsurTech-Unternehmen FinanceFox rüstet sich für
den Markteintritt in Österreich
im nächsten Jahr: Der digitale
Versicherungsvermittler holte sich auch dafür bereits zum
zweiten Mal in diesem Jahr Geld
vom Kapitalmarkt, nämlich konkret 28 Mio. USD (25 Mio. €). Das
Geld soll in die Marketingarbeit
und in die Weiterentwicklung
der Produkte sowie den Vertrieb
fließen. Das Geschäftsmodell integriert den klassischen Makler
und kann so den Endkunden eine
Beschwerden:
60% erfolgreich
fundierte, aber auch neutrale
­Beratung anbieten.
Think outside the Box
Die Ziele von FinanceFox sind
ambitioniert: „Wir wollen FinanceFox als Premium-Anbieter
im Segment der InsurTechs etablieren“, sagt CEO und Gründer
der FinanceFox Holding, Julian
Teicke. Das Management der
Österreich-Tochter übernehmen
Felix Huemer und Werner Holzhauser.
Der gebürtige Niederösterreicher Holzhauser war bis 2012
langjähriger Uniqa-Versiche-
© www.financefox.at
••• Von Reinhard Krémer
D.A.S.-Studie
Werner Holzhauser, CEO
FinanceFox Austria.
Der Transfer des Jahres
Cernko an Bord der Erste Group – was kommt jetzt?
© Erste Bank/Helmut Lackner
WIEN. In den letzten zwölf
Monaten haben sich Konsumenten durchschnittlich
öfter als zwei Mal über Produkte und Dienstleistungen
beschwert, zeigt der „D.A.S.
Beschwerdemonitor“; 60%
der Reklamationen waren
erfolgreich.
Mehr als 74% der Befragten sind der Meinung, dass
kritische Postings, die über
Soziale Netzwerke, etwa
Facebook, kommuniziert
werden, bei Unternehmen
Schäden anrichten können.
Rund 60% nehmen sogar an,
dass solche Beschwerden
es darauf anlegen, einem
Unternehmen gezielt zu
schaden – aus Unternehmenssicht ist das alarmierend, meint Wolfgang Zankl,
Leiter e-center Uni Wien.
Mein Ziel ist und
war es immer, Unter­
nehmen dabei zu
begleiten, gewohnte
Pfade zu verlassen.
© Screenshot financefox.at
WIEN. 2015 erzielte das globale Brutto-Geldvermögen
der privaten Haushalte mit
4,9% eine Zuwachsrate, die
nur noch knapp über der
Wachstumsrate der allgemeinen Wirtschaftstätigkeit
lag, zeigt der Allianz Vermögensreport. In den drei Jahren davor war das Vermögen
dagegen mit im Schnitt
neun Prozent noch rund
doppelt so schnell gewachsen. In Österreich (auf Platz
17 der Rangliste) wuchs das
Netto-Geldvermögen (Brutto-Geldvermögen abzüglich
Verbindlichkeiten) um 1,2%
auf 51.060 € pro Person, der
Wert liegt damit bereits im
fünften Jahr in Folge unter dem westeuropäischen
Durchschnitt, der sich bei
58.600 € befindet. Die Schuldenstandsquote ist mit
52,7% immer noch die niedrigste in Westeuropa.
medianet.at
WIEN. Es war der Knalleffekt
in der Finanzbranche: Ex-BankAustria-CEO Willibald Cernko
ist jetzt Risikovorstand der Erste Group. Bank Austria und die
Erste waren nie wirklich Freunde, Revierkämpfe, Rechtsstreitigkeiten und kleine Bosheiten
charakterisierten das Klima.
Doch der schlaue Erste-GroupBoss Andreas Treichl wollte sich
die umfangreiche Expertiese
von Cernko nicht entgehen lassen – und tat das Denkunmögliche. Jetzt ist von der neuen
Konstellation noch allerhand zu
erwarten: Es sei ihm eine Ehre,
seine Erfahrungen bei einem der
erfolgreichsten Finanzdienstleister in CEE einbringen zu
können, sagte Cernko – und das
könnte durchaus als Drohung in
Richtung Mailand verstanden
werden. (rk)
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 financenet 71
Bank austria
© APA/dpa/Julian Stratenschulte
Wünsch dir was
mit WunschKredit
Nachhaltig unter Strom
Knapp ein Jahr gibt es easy green energy, hervorgegangen aus
dem Besten der easybank und unserer Wasserkraft GmbH.
preisen zu profitieren. Diese
Flex-Tarife beinhalten eine kostenlose Preissicherheit nach
oben bzw. können unter dem ermittelten Börsenpreis verrechnet werden.
••• Von Helga Krémer
WIEN. Man nehme: das Erfolgskonzept der easybank, Strom
und Gas sowie eine gelungene
Markteinführung – et voilà, ein
Jahr später kann man bereits
40.000 Kunden servicieren. So
die Erfolgsstory easy green
energy‘s.
Das Unternehmen bietet grüne Energie zu dauerhaft attraktiven Preisen, ohne Bindung
und mit einer Preisgarantie bis
Ende 2017. Alle Produkte gibt es
mit einer Fixpreisgarantie oder
mit der Möglichkeit, direkt am
Marktgeschehen teilzunehmen
und von fallenden Strommarkt-
lich um 20% (Strom) bzw. 26%
(Gas) gesenkt und das sowohl
für Bestandskunden, als auch
für Neukunden.
Zertifiziert und günstig
„Das Produkt easy strom future
ist sogar mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. Unabhängig von Boni und
Neukundenaktionen werden
die Produkte immer unter den
Top-Angeboten im E-ControlTarifkalkulator zu finden sein“,
sagt Jean-Brice Piquet-Gauthier,
Geschäftsführer von easy green
energy. Die Preise wurden kürz-
Swiss life ag
© Sabine Klimpt
Nachranganleihe
platziert
Brexit bremst Wachstum
© Bank Austria/Pepo Schuster
Österreichs Konjunktur geht ein bisserl die Luft aus.
WIEN. „Nach der leichten Belebung über den Sommer beginnt
die österreichische Wirtschaft
nun Anzeichen einer leichten
Wachstumsverlangsamung zu
zeigen“, meint Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und:
„Der Bank Austria Konjunkturindikator ist nach drei Zuwächsen
in Folge im August geringfügig
gesunken. Mit aktuell 0,8 Punkten weist der Indikator auf ein
WIEN. Die Bank Austria
bereichert mit einem neuen
Angebot, dem WunschKredit, den österreichischen
Markt im Bereich Konsumfinanzierungen – ab 1.000 €
und mit flexiblen Raten bei
Sofortzusage und Auszahlung innerhalb weniger Minuten nach Unterschrift.
„Durch neue Wege in der
Risikoprüfung können wir
bei Vorlage der entsprechenden Unterlagen sehr schnell
die Bonität unserer Kunden
einschätzen und damit binnen weniger Minuten Kreditzusagen geben“, erklärt
Christian Noisternig, Leiter
des Bereichs Privatkunden, Geschäftskunden und
Freie Berufe. Die Laufzeit
des Kredits könne durch
vorzeitige Rückzahlungen
flexibel verkürzt werden, eine komplette Rückführung
des ­Kredits sei ohne Zusatz­
kosten möglich, heißt es bei
der BA. (red)
Anhalten der Erholung hin, aber
mit etwas weniger Tempo als in
den vergangenen Monaten.“
Schuld daran habe die Stimmungsverschlechterung unter
den europäischen Handelspartnern der heimischen Industrie.
Alles deutet auf erste negative
realwirtschaftliche Auswirkungen des bevorstehenden Brexits
hin, meint man bei der Bank
­Austria. (hk)
ZÜRICH. Die Swiss Life AG
platziert erfolgreich eine
nachrangige Anleihe von
600 Mio. € mit einer unbeschränkten Laufzeit; die
Anleihe kann im Mai 2027
erstmals zurückbezahlt
werden. Der Coupon bis
zum ersten Rückzahlungstermin wurde auf 4,5%
festgelegt. Laut der Swiss
Life AG sollen die Mittel
für allgemeine Unternehmenszwecke, einschließlich
allfälliger zukünftiger Refinanzierungen ausstehender
nachrangiger Instrumente,
verwendet werden – in
Übereinstimmung mit anwendbaren Gesetzen und
Regulierungen. (red)
72 financenet
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
HSBC Global asset m.
Ein Silberstreif
am Horizont
© EY Österreich
DÜSSELDORF. Trotz BrexitVotums sehen HSBC Global
Asset Management-Experten die Stimmungsindikatoren in der Eurozone im
August oberhalb der Marke
von 50 verfestigt. Ein guter
Arbeitsmarkt und anziehende Investitionen würden in
den USA die Wachstumsrate
wieder in Reichweite von
rund 2% nach enttäuschenden 1,2% im ersten Halbjahr
rücken. Russland und Brasilien dürften dank steigender
Rohstoffpreise die Rezession spätestens 2017 hinter
sich lassen. (red)
Elfriede Baumann, Partnerin bei EY Österreich: „Gemischtgeschlechtliche Führungsteams sind nachweislich erfolgreicher.“
Zu viel Testosteron im WBI
uniqa Versicherung
Wittmann sorgt
für Law & Order
Wiener Börse Index (WBI) per 31. Juli: 64 Unternehmen, 196
Vorstands­mitglieder und ein winziger Zuwachs beim Frauenanteil.
WIEN. Rita Wittmann leitet
seit 1. September die Legal
& Compliance-Abteilung
der Uniqa Group. Ihr Aufgabengebiet liegt vor allem
in allgemeinen ComplianceAngelegenheiten, Solvency
II, Geldwäschethemen, FATCA, der CRS-Berichtspflicht
an alle OECD-Steuerbehörden, Antikorruption sowie
Börse-Compliance.
In ihrer Funktion berichtet Wittmann direkt an
Kurt Svoboda, CFO/CRO der
Uniqa Insurance Group. Der
bisherige Abteilungsleiter
Wolfgang Steinbach verabschiedet sich in den Ruhestand. (red)
WIEN. „Beim Frauenanteil im
Top-Management börsenotierter
Unternehmen in Österreich gibt
es momentan Stillstand statt
Aufbruchsstimmung“, bedauert
Elfriede Baumann, Partnerin bei
EY Österreich, die Ergebnisse einer jährlich durchgeführten EYAnalyse betreffend die Struktur
von Vorständen und Aufsichtsräten der im Wiener Börse Index
gelisteten Unternehmen. „Neun
als CEO: Elisabeth Stadler bei
der VIG, Herta Stockbauer bei
der BKS Bank und Karin Trimmel beim Kräuterlikörhersteller
Gurktaler.
Deutlich höher ist der Frauenanteil hingegen in den Aufsichtsräten der im Wiener Börse
Index notierten Unternehmen:
Von insgesamt 591 Aufsichtsratsmitgliedern sind 104 Frauen – damit ist der Anteil weiblicher Aufsichtsräte von 16,3% auf
17,6% gestiegen.
von zehn Vorständen sind immer
noch männliche Monokulturen“,
sagt Baumann zum WBI-Biotop.
Peinlich geringer Anstieg
Wenigstens sei die Anzahl an Vorstandsetagen, in denen mehr als
eine Frau vertreten ist, gestiegen,
so die Analyse – allerdings nur
von eins auf zwei in absoluten
Zahlen bzw. von 1,6% auf 3,1%.
Und immerhin drei der insgesamt neun Frauen in Vorstands­
etagen leiten das Unternehmen
Kompetenz im Zentrum
Die Wiener Privatbank setzt auf One-Stop-Shop.
WIEN. Mit einem neuen Kompetenzzentrum für Private Banking-Kunden setzt die Wiener
Privatbank neue Maßstäbe für
modernes Private Banking –
Stichwort: „Individuelle Betreuung auf höchstem Niveau“.
„Unsere Idee war es, höchste Beratungsqualität an einem
Ort zu konzentrieren und unseren Kunden einen exklusiven
One-Stop-Shop für ihre Veranla-
gungsthemen zu bieten“, erklärt
Eduard Berger, Vorstand der
Wiener Privatbank.
Das internationale Private Banking-Team unter Leitung von Thomas Eschelmüller
spricht insgesamt 22 Sprachen
und offeriert Family Offices, Privatinvestoren, Institutionen sowie Stiftungen im In- und Ausland maßgeschneiderte Private
Banking-Dienstleistungen. (hk)
© Wiener Privatbank
© Uniqa/Rudi Froese
••• Von Helga Krémer
Vom Mailing
bis zum Börsenprospekt
Printprodukte
spielen beim
Vertrauensaufbau
eine wesentliche
Rolle.
Die Stärkung des Kundenvertrauens zählt zu den Hauptkommunikationsaufgaben der Finanzindustrie. Studien
bestätigen: Die Form der Übermittlung ist entscheidend.
Gedruckte Informationen wirken vertrauensfördernd.
Verbindlich und
wahrnehmungsstark
Ganz ohne Zweifel ist Online im
Bereich der Real-Time-Informationen unschlagbar. Wenn es um
Vertrauensaufbau geht, muss
allerdings bedacht werden, dass
Online-Informationen durch einen Mausklick unkompliziert und
schnell geändert werden können.
Folglich werden gedruckte Informationen als zuverlässiger und
verbindlicher wahrgenommen.
So hat das auf Papier gedruckte
Wort mehr Gewicht als ein Satz am
Bildschirm.
Gedruckte Information empfindet die Empfängerin bzw. der
Empfänger wertvoller als digitale
Inhalte. Demgemäß lässt sich dieser wichtige Rückschluss ziehen:
‚Ich als Kundin und Kunde bin für
mein Finanzinstitut wertvoll.‘ Diese Wahrnehmung potenziert die
Wirkung gedruckter Information.
Bestätigt wird das durch die im
Februar 2016 von FOCUS Institut
Marketing Research veröffentlichte
Studie zur Wirksamkeit von PrintKommunikation. Studienautor
Klaus Fessel zeigt auf, dass sich
die Wahrnehmung der Werbeaktivitäten im Printbereich zwischen
2000 und 2015 deutlich von 35%
auf 42% verbessert hat. Er erklärt
die Steigerung der Print-Wahrnehmungswerte mit dem Umstand,
dass Print seine Imagewerte deutlich ausbauen konnte. Der ‚Gefälligkeitswert‘ der Print-Werbung
sei seit 2000 von 5,2 auf den Wert
6 der 10er-Skala gestiegen (Stand
2015). Darüber hinaus würden
Medienkonsumenten mit PrintWerbung vor allem die positiven
Imageeigenschaften verbinden:
informativ, modern, originell und
sympathisch. Vor allem bei der
Eigenschaft „informativ“ (38%)
zeige sich ein deutlicher Abstand
zu anderen Medienträgern. „PrintWerbung verkauft sich in diesen
Image-Eigenschaften am besten
von allen Werbeträgern“, stellt
­Fessel fest (Quelle: ÖZV).
Schlussfolgerungen
für Finanzunternehmen
Ing. Doris Wallner-Bösmüller, GF
von Bösmüller Print Management,
sieht die Studienergebnisse durch
die Praxis bestätigt: „Als qualitätsorientierter Anbieter für Print-Produktionen und damit verbundenen
© Bösmüller (3)
STOCKERAU/WIEN. Nach dem
Supergau der Finanzindustrie vor
einigen Jahren zeigen die von
Telemark im Auftrag des FMVÖ
(Finanzmarketingverband Österreich) durchgeführten Umfragen,
dass das generelle Misstrauen in
die Finanzwirtschaft nach wie vor
besteht, dass aber das Vertrauen
in die Hausbank zurückgekehrt ist.
Das liegt vor allem daran, dass die
Hausbanken wirkungsvolle Instrumente zum Vertrauensaufbau wieder vermehrt nutzen, auch wenn sie
davor im Zuge von Einsparungen
stark ­reduziert wurden. Dabei spielen Print-Produkte eine wesentliche
Rolle.
Serviceleistungen arbeiten wir für
viele namhaften Kunden aus dem
Bereich der Banken, Versicherungen, Steuerberatungskanzleien
und Anlageberatungsunternehmen. Dabei stellen wir vermehrt
fest, dass wirklich wesentliche
Informationen immer öfter in
gedruckter Form an die Zielgruppe transportiert werden. Ob ein
aufmerksamkeitsstarkes Mailing
für ein neues Produkt, ob ein
Welcome-Package für Neukunden,
ob ein Geschäftsbericht oder Börsenprospekt: immer geht es um die
Vermittlung von Wertschätzung;
dabei führt kein Weg an gedruckter
Information vorbei.“
Handelt es sich dabei ausschließlich um hochwertige und
teure Produktionen? WallnerBösmüller erklärt: „Es geht in erster
Linie um die Authentizität der
Kommunikation. Die Ausführung
der Drucksorte durch Formatwahl,
Papierauswahl, Veredelung und
Endfertigung muss zur Zielgruppe
passen. Die Beratung über die Wirkung beim Zusammenspiel dieser
Faktoren zählt zu den Kernkompetenzen unseres Unternehmens.
Das ist auch der Grund dafür,
dass sich unsere Kunden aus der
Finanzbranche bei uns wertgeschätzt und verstanden fühlen.“
Abschließend stellt sie fest: „Wir
verleihen, gemeinsam mit unseren
Kunden, Werten ‚AusDruck‘ – und
Vertrauen ist auch für uns als Produktionsunternehmen einer der
Kernwerte in einer erfolgreichen
Zusammenarbeit.“
Ing. Doris Wallner-Bösmüller
GF, Bösmüller Print Management
Tel.: 02266/68180-0
[email protected]
www.boesmueller.at
PROMOTION
Vertrauen und
Information
74 Financenet
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Top 500 CEE-Betriebe
UNIQA ÖSTERREICH
Versicherte
E-Fahrradfreuden
Wirtschaftlich gesehen war 2015 für Zentral- und Osteuropa
ein gutes Jahr. Die dortigen Unternehmen haben prosperiert.
© Sport 2000 Österreich
••• Von Helga Krémer
WIEN. In ihrer jährlichen Studie „Coface CEE Top 500“ zu den
Top 500-Unternehmen in Zentral- und Osteuropa untersuchte
Coface deren Ergehen in 2015.
So konnten die CEE Top 500Unternehmen ihren Umsatz um
4,2% auf 593 Mrd. €, den Gewinn
um 3,7% auf 26,9 Mrd. € steigern. 4,3% (+0,5%) der gesamten
Erwerbsbevölkerung sind bei
den CEE Top 500-Unternehmen
angestellt. Dies beeinflusse die
Beschäftigungszahlen positiv,
so die Studie.
WIEN. Jedes fünfte neu verkaufte Fahrrad ist bereits
ein E-Bike. So dieses nicht
schneller als 25 km/h fährt
und eine Leistung von 600
Watt nicht übersteigt, sind
Fahrer gegen Haftpflichtschäden abgesichert, sofern
ein Haushaltsversicherung
abgeschlossen wurde.
Übersteigt das E-Bike jedoch diese Leistung und es
passiert ein Unfall, bei dem
Dritte geschädigt sind, ist
dieser Schaden nicht in der
Haushaltsversicherung inkludiert, weiß Andreas Kößl,
Sachversicherungsvorstand
Uniqa Österreich, und rät:
„Wer ein stärkeres E-Bike
besitzt, sollte unbedingt
eine Kfz-Haftpflichtversicherung abschließen.“
Kostenpunkt? „Ab 36 Euro
jährlich.“ (red)
Branchen im Plus
In Polen sind mit 167 die meisten Top-Unternehmen zu finden,
die Tschechei rangiert auf Platz
2 und Ungarn auf Platz 3 (siehe
Grafik). Eine anhaltende positive Entwicklung ziehe sich durch
fast alle Branchen der CEE Top
500, heißt es bei Coface: 12 von
13 steigerten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr, allen v
­ oran
die Textilbranche mit einem
Plus von 14,8% und die Automobil- und Transportbranche mit
einem Plus von 10,3%.
Michael Tawrowsky, Country
Manager Coface Austria, schätzt
das Wachstum in der Region
CEE für 2016 auf plus 3% im
Vergleich zu 2015 und erklärt
steyler ethik bank
Fünf Sterne von
Morningstar
ST. AUGUSTIN. Die Rating­
agentur Morningstar hat
den Aktienfonds der Steyler
Ethik Bank, „Steyler Fair
und Nachhaltig – Aktien (I)“,
mit der Bestwertung von
fünf Sternen ausgezeichnet.
Auch das Nachhaltigkeitsprofil erreichte die höchste
Einstufung. Fünf Sterne stehen bei Morningstar für die
besten zehn Prozent in der
Vergleichsgruppe. (red)
Zieleinlauf
Polen bleibt
unangefochten
auf Platz 1, Ungarn wurde von
der Tschechei
überholt und
spürt auch bereits Rumänien
immer näher
kommen.
auch den Zusammenhang mit
der Alpenrepublik: „Weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt
und das wachsende Vertrauen
der Konsumenten werden die
Haushaltsnachfrage als wichtigsten Wirtschaftsmotor in
Zentral- und Osteuropa stärken.
Österreich profitiert weiterhin
von dieser Entwicklung, da die
Region nach wie vor zu den bedeutendsten Handelspartnern
zählt. Allein die Exporte sind seit
2005 um ein Viertel gestiegen.“
Investieren in Balance
© Elke Mayr
Sicherheit und Ertrag sollen Rendite bringen.
WIEN. Älter als 50 und im momentanen Niedrigzinsumfeld
Geld veranlagen? Passt nicht
zusammen?
„Doch“, sagt die Wiener Städtische und bringt in ihrem Produkt
‚Balance Invest‘ Sicherheit und
Ertrag unter einen Hut. Dabei
kommt die Hälfte des Kapitals in
eine klassische Lebensversicherung, die zweite in einen Fonds,
der in Anleihen, Immobilien und
Aktien veranlagt. Letztere vari­
ieren, je nach Marktlage, zwischen 15 und 60% und können so
das Risiko minimieren. Laufzeit:
Von zehn bis 14 Jahren.
Der Vertriebsvorstand der
Wiener Städtischen, Hermann
Fried, sagt zum Bedarf des neuen
Produkts: „Vor allem bei Varianten, die Sicherheit mit Ertragschancen kombinieren, steigt die
Nachfrage kontinuierlich.“ (hk)
medianet.at
Freitag, 23. September 2016
financenet 75
Wer sein Geld ökologisch sinnvoll und rentabel anlegen will, vertraut seit 1991
auf den Informationsdienst Öko-Invest.
Er liefert alle 14 Tage (per Post) aktuelle Analysen, Übersichten und Tipps zu
• nachhaltigen Fonds, Wind-, Solar- und Wasserkraftbeteiligungen
• ca. 40 nachhaltigen Titeln im Musterdepot, z.B. Aktien von
Shimano und Umweltbank (Kursgewinne jeweils ca. 800%)
• 25 Natur-Aktien im Index nx-25 (+565% von 2003 bis 2015)
• 30 Solar-Aktien im Index PPVX (+446% von 2003 bis 2015)
• ausserbörslichen Aktien wie z.B. der BioArt AG oder Öko-Test Holding AG
• Warnungen vor (grün-)schwarzen Schafen.
© Eder
Das Handbuch Grünes Geld 2020
enthält (in der 8. aktualisierten
Auflage) auf rund 360 Seiten wieder
einen umfassenden Überblick über
nahezu alle Öko-Investment-Möglichkeiten samt neuer Kapitel wie Green
Bonds und Crowd-Investments.
Ein Ziegel
mit Vollwert
Geschäftsführer
Walter (l.) und
Johannes Eder
mit dem neuen
Vollwertziegel.
Das Handbuch (Einzelpreis 24,90 Euro
inkl. Versand mit Rechnung) und ein
kostenloses Öko-Invest-Probeheft
können Sie abrufen beim
Öko-Invest-Verlag
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Nach hohen Forschungsinvestitionen
ist das neue System nun marktreif.
••• Von Paul Christian Jezek
PEUERBACH. Das Ziegelwerk
Eder hat in jahrelanger Forschungsarbeit ein innovatives
Produkt entwickelt: Der neue
„Eder V 50“ ist der erste „Vollwertziegel“ Österreichs.
Durch die Füllung mit Mineralwollflocken erreicht der Eder
V 50 einen Wärmedämmwert
von U= 0,12 W/m²K unverputzt
bei einer 50 cm dicken Ziegelwand und hat damit den besten
Wärmedämmwert eines einschaligen massiven Mauerwerks
in Österreich.
Der neue Ziegel bietet auch
massiven Brandschutz: Das Ergebnis der Prüfung brachte die
Einstufung „hochfeuerbeständig“ (REI 120) und übertrifft
damit die höchsten Anforderungen an Bauteile nach der
OIB-Richtlinie 2 Brandschutz
deutlich. „Mit unseren werthaltigen, wohngesunden Vollwertziegeln werden die komplexen
Anforderungen an den Hausbau
sicher erfüllt“, meint Geschäftsführer Johannes Eder. „Die rein
mineralische, ohne Bindemittel aufbereitete Dämmfüllung
aus Mineralwollflocken gilt als
wohngesund und ist problemlos recyclebar. Dies wird durch
zahlreiche Prüfinstitute wie das
Frauenhofer Institut in Hannover bestätigt.“
Die Mineralwollflocken in
den Eder Vollwertziegeln tragen das RAL-Gütezeichen für
Erzeugnisse aus Mineralwolle,
die wärmedämmend, unbrennbar und schalldämmend sind.
Die Ziegelhülle ist mit dem internationalen Qualitätszeichen
für nachhaltige und qualitativ
hochstehende Baustoffe „natureplus“ ausgezeichnet.
3,5 Mio. Euro investiert
Der verfüllte Ziegel lässt sich
schnell verarbeiten, entfaltet sofort sein Energieeinsparpotenzial und punktet mit geringen
Wartungskosten der Gebäudehülle. „Das System funktioniert
sehr einfach, was für die Errichtungskosten und Lebensdauer
eines Gebäudes nicht unerheblich ist“, so Eder.
Produziert wird in der neuen
Anlage in Peuerbach – die Gesamtinvestitionen belaufen sich
auf rund 3,5 Mio. €.
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76 REAL:ESTATE
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
55FRAMES
Home Rocket in
Deutschland
NEUES HANDBUCH
Immobilien
entwickeln
Neues Büro
„Mit BMD3 soll
die Schlagkraft
des BMD-Supports gesteigert
werden, die eine
wesentliche
Säule der Kundenzufriedenheit
darstellt“, erklärt
Chef Ferdinand
Wieser.
© BMD (2)
KÖLN. Die CrowdfundingPlattform für Immobilien,
Home Rocket, startet erstmals ein Projekt in Deutschland.
Gemeinsam mit dem
Salzburger Bauträger SOINI
wird das Objekt 55Frames
mit 81 Eigentumswohnungen, Geschäftsflächen und
einer Tiefgarage als erstes
„Big City Projekt“ in Köln
finanziert. Das Crowdfundingziel des Objekts liegt
bei 1.499.000 €, und das
Investment der Crowd wird
mit 5% jährlich verzinst. (pj)
BMD baut neu für
180 Mitarbeiter
© Linde Verlag
Heuer erfolgt die Projektplanung, 2017 wird gebaut, die
Eröffnung des neuen Bürogebäudes ist für 2018 geplant.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Im neuen „Handbuch Immobilienprojektentwicklung“ (Linde, ISBN:
978-3-7073-2754-0, 98 €)
stehen die interdisziplinären Prozesse und einzelnen
Bausteine der Projektentwicklung besonders im
­Vordergrund.
Die EHL-Bürospezialisten
Alexandra Bauer und Stefan
Wernhart decken den Bereich „Büroimmobilien“, und
EHL-Wohnexpertin Sandra
Bauernfeind mit „Wohnimmobilien“ das aktuell wichtigste Segment ab.
Weitere Schwerpunkte
sind Machbarkeitsanalysen,
Verwertungsmöglichkeiten
und -formen, Immobilienmarketing, etc. (pj)
STEYR. Die international tätige
BMD Systemhaus GmbH startet
2017 mit der Errichtung eines
neuen Gebäudes für 180 Mitarbeiter auf dem unternehmens­
eigenen Gelände; insgesamt
werden 2000 m2 Büronutzfläche
zur Verfügung stehen.
BMD investiert bis zu zehn
Mio. € in die Neuerrichtung von
BMD3, den Umbau von BMD2
sowie in die Erweiterung des
Standorts Wien um ca. 280
m 2 Büronutzfläche. Über die
Auftragsvergabe für das neue
BMD3-Gebäude an das Architekturbüro Johannes Jaksch ZT
GmbH aus Ottensheim bei Linz
wurde auf Basis eines Architekturwettbewerbs entschieden.
„Durch das rasante Kundenwachstum von BMD mit über
Ferdinand Wieser: „Die Büroressourcen in Steyr sind total aufgebraucht.“
1.600 Kunden im letzten Wirtschaftsjahr ist ein starker Anstieg der Anzahl der für die
Kundenbetreuung notwendigen
Mitarbeiter verbunden“, sagt
BMD-GF Ferdinand Wieser. „Die
Gesamtanzahl der BMD-Mitarbeiter in Österreich beträgt derzeit knapp 450.“
Verschiedene Raumszenarien
Zukunftsweisend soll das Innenleben von BMD3 werden:
Der spezielle Ansatz der Arbeitsorganisation besteht darin, dass der Mitarbeiter je
nach verrichteter Tätigkeit in
den für ihn optimalen Arbeitsplatz wechselt. Dies führte zu
den u
­ nterschiedlichen Raum­
szenarien Telefonzone, Desk
Area, Call Focus-Boxen, „Informal“, Besprechungsräume sowie
Silentroom.
„Damit soll die Schlagkraft
des BMD-Supports gesteigert
werden, die eine wesentliche
Säule der Kundenzufriedenheit
darstellt“, erklärt Wieser.
medianet.at
REAL:ESTATE 77
Freitag, 23. September 2016
Der neue Standard
Ein zeitgemäßer Bewertungsstandard für moderne Büros in Wien
soll als Signal für Investoren und Unternehmen dienen.
WIEN. Einen neuen Standard
zur Bewertung und eine aktuelle Analyse von modernen
Büroimmobilien hat der Leiter
des Vienna Research Forums
(VRF), Alexander Bosak, vor
Kurzem präsentiert. Das VRF
zählt dabei nur Büroflächen,
die ab 1990 gebaut oder generalsaniert wurden. Außerdem
müssen Mindestkriterien erfüllt
sein, um in die weitere Analyse
aufgenommen zu werden. Überprüfte Qualitätskriterien sind
z.B. Klimatisierung, Lift oder ITStandard. Bei einem gemischt
genutzten Gebäude muss die
Büronutzung überwiegen.
Für den Standort Wien
„Die bisherige Datenbasis der
Arbeitsstättenzählung ist nicht
mehr ausreichend für die Immobilienwirtschaft“, erklärt Bosak.
„Inkludiert waren u.a. Büroflächen von Schulen, Betriebsobjekten und sehr kleine Büroflächen,
d.h. es war eine Arbeitsstättenzählung und keine Büromarkterhebung. Diese Daten wurden
zwar seit 1991 laufend ergänzt,
aber ohne strukturierte Standards, die Investoren zur Orientierung brauchen.“ Die für den
Wiener Büroimmobilienmarkt
maßgeblichen Kanzleien BAR,
CBRE, Colliers, EHL, Ö
­ RAG, Otto
und Spiegelfeld sind VRF-Mitglieder – sie bringen unabhängig voneinander und anonym
Vertragsabschlüsse, Mieten,
Leerstände und Baufertigstellungen der Wiener Büros in die
Datenbank des VRF ein, das viermal pro Jahr eine Aktualisierung
der Daten veröffent­lichen wird.
„Mit den künftigen Büroflächenerhebungen nach
VRF-Standard kann Wien als
Unternehmens­standort besser
reüssieren“, hofft Bosak. „Ein
transparenter Markt birgt nur
geringes Risiko und ist damit
© Vienna Research Forum/APA-Fotoservice/Tanzer
••• Von Paul Christian Jezek
Leerstand
Nach der Auswertung des
2. Quartals 2016
liegt der Anteil
des Leerstands
in den modernen Büroflächen
nach VRFStan­dard bei
7%. Bosak: „5
bis 7 Prozent
Leerstandrate
braucht der
Markt, um eine
gewisse Flexibilität zu haben, ist
also durchaus
wünschenswert.“
7%
einzelne Mindest- bzw. Qualitätskriterien nicht erfüllt sind.
Diese verfügen aber über Potenzial zur Weiterentwicklung auf
den modernen VRF-Standard.
Nicht aufgenommen wurden rund 20% der Büroflächen
(2.250.000 m²) von gemischt genutzten Objekten, in denen die
Büronutzung unter 50% liegt
oder weniger als 1.000 m² Büroflächen vorhanden sind. Bosak:
„Bei rund einem Fünftel der
gesamten Büroflächen sind die
Büros meist unter 250 m² und
werden vorwiegend von Firmen
bis zehn Mitarbeitern, Startup-Unternehmen, Bürogemeinschaften oder EPUs genutzt.
Sehr oft finden sich diese in Wiener Zinshäusern mit vorrangiger
Wohnnutzung.“
Nicht dem VRF-Standard
entsprechen weitere 21,2%
(2.296.000 m²). Bosak: „Ein weiteres Fünftel des gesamten
Markts machen Büroflächen in
Produktionsbetrieben oder kommunalen Gebäuden wie Schulen
und Unis aus; dazu gehören
auch Objekte, die vor 1990 errichtet wurden und über keinen
modernen Standard verfügen.“
Für einen Teil dieser Flächen
sind Umnutzungen vorgesehen.
Bosak: „Diese Flächen basieren
zum großen Teil noch auf der Arbeitsstättenzählung und spielen
für den modernen Büromarkt
nur eine untergeordnete Rolle.“
für Investoren interessanter.“ In
Prag, Budapest und Warschau
werden bereits seit dem Jahr
2000 Büroimmobilien nach diesem Standard klassifiziert und
Marktberichte erstellt.
Der Wiener Markt wird mit
seinen wichtigsten Bürozentren
in exakt definierte acht Submärkte bzw. Regionen gegliedert und vereinheitlicht: CBD
(Innenbezirke), Donaucity, Prater/Lassallerstraße, Erdberg –
St. Marx (Osten), Hauptbahnhof,
Wienerberg (Süden), Norden und
Westen.
Alexander
Bosak
Leiter des
­Vienna Research
Forums (VRF).
Der aktuelle Status quo
Derzeit verfügt die Bundeshauptstadt über rund 10.850.000
m² Büroflächen, von denen ca.
51% – nämlich 5.534.438 m² – aktuell einem modernen, international vergleichbaren Bürostandard entsprechen. „70 Prozent
der Vermietungsleistung finden
innerhalb des VRF-Standards
statt“, sagt Bosak.
7,1% der Flächen (769.602 m²)
wurden nicht aufgenommen, da
Leerstandsraten
Die acht Wiener RegionenLeerstand
Wienerberg (Süden) 13,0%
Donaucity10,0%
Erdberg/St. Marx (Osten) 10,0%
Westen 8,0%
Prater/Lasallestraße 7,0%
Hauptbahnhof 6,0%
Norden 5,5%
CBD (Innenbezirke) 4,0%
Quelle: Vienna Research Forum (VRF)
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Freitag, 23. September 2016 cover 79
health
economy
IT-Deal Das Pharmaunter­
nehmen Sanofi kooperiert
mit Google 82
Tagung Der erste Health­
Economy-Kongress fand
in Niederösterreich statt 86
Portrait Martin Peithner
führt Pharmaunternehmen
in siebenter Generation 84
© Dr. Peithner KG
© Ärztekammer für Wien/Stefan Seelig
Neue Uni
In Linz wird ab
2018 eine neue
Medizinfakultät
gebaut – für
105 Mio. €. In
Vorarlberg baut
das deutsche
Unternehmen
Rentschler für
30 Mio. € ein
Pharmawerk.
© Lorenz Ateliers
Kritik von Ärzten
am System
Gesundheitsbranche
ist in Investitionslaune
Gleich mehrere Pharmaunternehmen, Spitalbetreiber
und Medizintechnik­firmen investieren kräftig. 80
Investition
Übernahme
Zeta-Gruppe baut
Stammwerk aus
J&J kauft AbbottOptiksparte
GRAZ. Die steierische Anlagenbau-Gruppe Zeta expandiert.
Dieser Tage wurde eine neue,
15 Meter hohe Produktionshalle in Betrieb genommen; sie
ermöglicht dem Unternehmen,
das auf die Entwicklung und
Lieferung von Prozess- und Verfahrenslösungen für sterile und
aseptische Anwendungen spezialisiert ist, den Bau mehrgeschossiger Produktionsanlagen
für die Pharmaindustrie und
damit neue Aufträge. 81
NEW YORK/WIEN. Der USPharma- und Medizintechnikkonzern Abbott Laboratories
will sich künftig auf die Bereiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diagnostik konzentrieren und verkauft seine
Optiksparte für rund 4,33 USD
in bar an den Gesundheitskonzern Johnson & Johnson. Erst
kürzlich hatte Abbott das Medizintechnikunternehmen St.
Jude Medical für 25 Mrd. USD
übernommen. 82
Johannes Steinhart
Missstände in Spitälern, die
jüngst in Wien in einem Ärztestreik gipfelten, sind für Ärztekammervizepräsident Johannes
Steinhart kein isoliertes Problem;
sie sind vielmehr ein Hinweis
darauf, dass das Gesundheitssystem an allen Ecken und
Enden bröckle. Schuld seien die
vielen, teils seit Jahren offenen
Baustellen.
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80 health economy
Freitag, 23. September 2016
105 Mio. € für Meduni Linz
renovierung
Rehazentrum
umgebaut
Umbau
Die PVA modernisiert ihre RehaZentren und eröffnete das um­
gebaute Zentrum Saalfelden.
ausbildung
FH Campus Wien
schult Techniker
WIEN. Wachsende Anforderungen an die technische
Infrastruktur, Hygienestandards sowie Ablaufprozesse machen Operationssäle
heute komplex. Die FH
Campus Wien errichtet nun
mit Partnern einen auf dem
neuesten Stand der Technik
ausgestatteten High-TechOperationssaal.
© Lorenzateliers
Pläne für das Campusgebäude der Linzer Medizinfakultät sind
fertig; ab dem Studienjahr 2022/23 gibt es 300 Anfängerplätze.
Anfang 2018 soll in Linz eine eigene Medizinfakultät entstehen. Schon jetzt kommen in Kooperation mit Graz erste Studenten.
••• Von Ina Karin Schriebl
LINZ. Die Pläne für das Campusgebäude der neuen Linzer
Medizinfakultät sind fertig. Das
bedeute, „die Nutzungswünsche
wurden in dem Projekt untergebracht“, sagte Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP)
bei der Präsentation. Damit
habe der Entwurf des Büros
­„Lorenzateliers“ aus Innsbruck
„den Praxistest bestanden“.
Der Baubeginn des Campus ist
für Anfang 2018 geplant, die
Fertig­stellung soll im Jahr 2021
erfolgen. Die Kosten von 105
Mio. € tragen das Land Ober­
österreich (60%) und die Stadt
Linz (40%).
sche Ausbildung absolviert haben, in die Linzer Klinik; Rektor
Meinhard Lukas rechnet dabei
mit 50 Studenten.
Im Studienjahr 2014/15 startete die Medizin-Fakultät der
Johannes Kepler Universität.
Die ersten vier Semester werden
in Kooperation mit der Uni Graz
dort belegt. Ab dem Studienjahr
2022/23 soll es dann 300 zusätzliche Anfängerplätze in Linz geben, die in den neuen Gebäuden
unterrichtet werden.
Start bereit im Herbst
Auf rund 12.500 m2 Nutzfläche
entstehen vier Baukörper für
Büros, Bibliothek, Lehrräume
­
sowie Labors. Am 1. Oktober
kommen bereits die ersten Studenten, die in Graz ihre vorklini-
Neues Spital für Baden
190 Mio. Euro für 443 Betten-Krankenhaus.
BADEN. Etwa zwei Mrd. € werden bis 2023 für den Aus- und
Neubau der niederösterreichischen Landes- und Universitätskliniken investiert, ein Teil davon
ist bereits abgeschlossen.
Dazu gehört das Spital Baden,
dessen 443-Betten-Neubau nun
eröffnet worden ist. Für 190 Mio.
€ entstand mit dem Neubau in
Baden ein Unfallzentrum und ein
breites chirurgisches und urolo-
gisches Spektrum. Schwerpunkte liegen auf der Inneren Medizin
mit Onkologie, Endoskopie, Dialyse, Psychosomatik sowie einer
Palliativstation; auch die Psychi­
atrie wird integriert. Eine diagnostische und interventionelle
Radiologie, Anästhesiologie und
Intensivmedizin, Physikalische
Therapie sowie Pathologie und
Labormedizin runden das Angebot ab. (iks)
© Felicitas Matern/Landesklinikum Baden-Mödling
© Anita Neuhauser
SAALFELDEN. Die Sonderkrankenanstalt RZ Saalfelden der Pensionsversicherung wurde renoviert und
nun neu eröffnet. Die Sonderkrankenanstalt wurde
im Jahre 1981 eröffnet; seit
2014 fand die zweijährige
Phase der Generalsanierung, unterteilt in zwei Bauetappen, statt.
Die Sonderkrankenanstalt Saalfelden betreut
jährlich 2.000 Patienten
mit den Indikationen HerzKreislauferkrankungen und
Erkrankungen des Stützund Bewegungsapparats.
Die Diagnostik erfolgt mit
modernsten Techniken wie
Schlafapnoe-Screening, Gefäßdiagnostik, Bioimpedanz,
und das Therapieangebot
reicht von der Physiotherapie über Kernspintherapie
und Ultraschalltherapie bis
zur Lebensstilmodifikation
und Ernährungsberatung.
Weitere Reha-Umbauten
werden folgen. (iks)
medianet.at
medianet.at
Freitag, 23. September 2016 health economy 81
lebensmittel
Werbeverbot
gefordert
© Rentschler Fill Solutions
WIEN. Immer noch hinkt
Österreich bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen für die Gesundheit
von Kindern und Jugendlichen hinterher, haben WHO
und das Österreichische
Akademische Institut für
Ernährungsmedizin (ÖAIE)
nun festgestellt.
Laut einer aktuellen
Studie sind Kinder und
Jugendliche zu stark der
Werbung für ungesunde Lebensmittel ausgesetzt. Die
Regierung müsse „endlich
aktiv“ werden und Produzenten, die sich nicht an
Werberestriktionen halten,
zur Rechenschaft gezogen
werden, sagt Kurt Widhalm,
Präsident des ÖAIE: „Es ist
schockierend, wie in Österreich für nachweislich
krankmachende Produkte
wie fettes Fleisch, Fast Food
und zuckerhaltige Softdrinks geworben werden
darf“, kritisiert er. (kw)
Der Vorarlberger Wirtschaftslandesrat und LH-Vize Karlheinz Rüdisser (5. v.li.)legte den Grundstein für einen Pharmaneubau.
Pharmawerk in Vorarlberg
••• Von Katrin Waldner
RANKWEIL. Die im Vorjahr gegründete Rentschler Fill Solutions GmbH baut im vorarlbergischen Rankweil; entstehen soll
ein Pharmaunternehmen mit einer modernen Produktion für die
Abfüllung biopharmazeutischer
Produkte. 30 Mio. € werden dazu
investiert, der operative Betrieb
soll in Sommer 2018 aufgenommen und 100 Mitarbeiter
beschäftigt werden. Die Fami-
tisch abfüllen und gefriertrocknen; in Vorarlberg entsteht dazu
ein integriertes Betriebsgebäude
mit drei zusammenhängenden
Bereichen: Verwaltung, Produktion und Logistik.
Die Produktion umfasst Ansatz, Materialvorbereitung,
Reinigung, Sterilisation, Abfüllung und Gefriertrocknung. Der
Standort soll ein „Center of excellence for Fill & Finish“ werden, betonte dazu Firmenchef
­Nikolaus F. Rentschler.
lie Rentschler ist bereits seit
fünf Generationen erfolgreich
in der biopharmazeutischen
Industrie tätig und besitzt mit
der Rentschler Biotechnologie
GmbH auch ein Unternehmen in
Deutschland.
Spezialist für Kleinserien
Rentschler Fill Solutions wird
(bio-)pharmazeutische Produkte für klinische Studien und die
Marktversorgung in kleinen bis
mittleren Chargengrößen asep-
Neue Produktion für Zeta
LIEBOCH. Am Stammsitz der
Zeta-Gruppe im steirischen Lieboch bei Graz wurde dieser Tage
eine neue 15 Meter hohe Produktionshalle in Betrieb genommen.
Sie ermöglicht dem Unternehmen, das auf die Entwicklung
und Lieferung von Prozess- und
Verfahrenslösungen für sterile
und aseptische Anwendungen
spezialisiert ist, den Bau mehrgeschossiger Produktionsanla-
gen und damit neue Aufträge.
Bei Zeta freut man sich über eine
dynamische Entwicklung: In den
vergangenen fünf Jahren konnte
man um 30% pro Jahr wachsen,
und der Mitarbeiterstand wurde auf 380 verdreifacht. Für das
laufende Geschäftsjahr wird ein
Umsatz von etwa 80 Mio. € erwartet, im Vorjahr wurden fünf
Mio. € am steirischen Standort
investiert. (kw)
© www.zeta.com
Steirischer Anlagenbauer beliefert Pharmaindustrie.
© Panthermedia.net/Ivonne Wierink
Das deutsche Unternehmen Rentschler Fill Solutions investiert
in Rankweil 30 Mio. Euro in einen neuen Produktionsstandort.
Ungesunde Werbung
Experten fordern Werbeverbote
für ungesunde Lebensmittel zum
Schutz der Kinder.
82 health economy
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
pharma I
Grünes Licht für
neue Therapie
© Johnson & Johnson
BRÜSSEL/WIEN. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine neue
Therapie zur Behandlung
des fortgeschrittenen, nichtkleinzelligen Lungenkrebs
zugelassen. Das Medikament der Firma Pfizer kann
bei erwachsenen Patienten,
deren Tumor eine bestimmte Genmutation aufweist,
eingesetzt werden. Für
Patienten mit dieser Form
des Lungenkrebs sei das ein
Meilenstein.
pharma II
Der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson hob seine Umsatzprognose für heuer leicht auf 71,5 bis 72,2 Mrd. USD an.
Auszeichnung
für Roche
WIEN/NEW YORK. Bereits
das achte Jahr in Folge
wurde Roche im Dow Jones
Sustainability Index zum
nachhaltigsten Unternehmen innerhalb der Pharma-,
Biotechnologie- und LifeSciences-Branche gekürt.
Basis ist eine eingehende
Bewertung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung des
Unternehmens. „Wir sind
sehr stolz; Nachhaltigkeit
ist integraler Bestandteil
in allem was wir tun“, freut
sich Wolfram Schmidt, Geschäftsführer von Roche
Austria.
4,3 Mrd. Dollar lässt sich Johnson & Johnson die Augenheilsparte
des US-Konkurrenzkonzerns Abbott kosten.
••• Von Katrin Waldner
CHICAGO/WIEN. Der US-Pharma- und Medizintechnikkonzern
Abbott Laboratories will sich
künftig auf die Bereiche HerzKreislauf-Erkrankungen und
Diagnostik konzentrieren und
verkauft seine Optiksparte für
4,33 rd. USD in bar an Johnson
& Johnson. Erst kürzlich hatte
Abbott das Medizintechnikunternehmen St. Jude Medical für
25 Mrd. USD übernommen. Mit
hemmer Xarelto (J & J besitzt
die US-Rechte) und das Rheumamittel Remicade. Ein noch
größeres Plus verhinderten die
Währungsschwankungen.
J&J bietet neben Medikamenten und Gesundheitsprodukten
auch technische Artikel wie
künstliche Hüften und Fäden
für Wundnähte an. Zuletzt befand sich der US-Konzern auf
Übernahmetour und schnappte
Henkel den Shampoohersteller
Vogue International weg.
der Augenheilsparte machte der
Konzern im Vorjahr einen Umsatz von 1,1 Mrd. USD.
Breit aufgestellt
Johnson & Johnson konnte im
zweiten Quartal wegen des Pharmageschäfts der Marke Janssen
ein Umsatzplus verbuchen. Mit
vier Prozent Zuwachs betrug der
Umsatz 18,5 Mrd. USD; dazu beigetragen haben unter anderem
das Krebsmedikament Imbruvica, der Bayer-Blutgerinnungs-
Sanofi flirtet mit Google
500 Mio. USD fließen in Gemeinschaftsunternehmen.
PARIS. Der IT- und Internet-Riese Google und das französische
Pharmaunternehmen Sanofi
wollen bei der Diabetes-Behandlung gemeinsame Sache machen:
Zusammen will man rund 500
Mio. USD in ein Gemeinschaftsunternehmen Onduo investieren.
Onduo soll Software und Medizin miteinander verbinden und
so Lösungen für Diabetes-Patienten entwickeln.
Angedacht werden etwa Geräte, die nach der Messung von
Blutzuckerwerten automatisch
die passende Menge Insulin
verabreichen. Konzentrieren will
man sich vorerst auf Patienten
mit Diabetes Typ 2 – ein Milliardenmarkt für die Pharmabranche. Der Deal reiht sich in eine
Reihe von Kooperationen zwischen Pharma- und IT-Branche
ein. (kw)
© Sanofi-Aventis
© APA/AFP/Sebastien Bozon
J&J kauft Optiksparte
Forschung & Entwicklung
Jeden Tag bewegt die Mitarbeiter von Astellas Pharma die Frage:
»Wie können wir ÄrztInnen darin unterstützen, ihren PatientInnen zu helfen?«
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Intensive und innovative Forschung und Entwicklung führen uns zu neuen Ansätzen und Therapien
in der Onkologie und Urologie, in der Transplantationsmedizin, im Bereich der Antiinfektiva und
der Schmerzmedizin. Durch enge Zusammenarbeit mit Health Care Professionals aus der
ganzen Welt schaff t Astellas Pharma immer wieder neue Perspektiven. Wir arbeiten
jeden Tag daran, die Zukunft für unsere Patienten positiv zu verändern.
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84 health economy
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Start-up aus der Apotheke
Neues Buch zur Gesundheitswirtschaft zeigt Portraits von Unternehmern.
„Gesunde Ideen“ im medianet-Vorabdruck – Teil 4: Dr. Peithner KG.
WIEN. In kaum einer Branche
gibt es ein derartig breites Nebeneinander von dynamischen
Start-ups und traditionsreichen
Unternehmen mit Wachstums­
potenzial, wie im Pharma­
bereich. Und viele dieser Unternehmen wurden oft selbst als
Start-ups gegründet – im Fall des
Wiener Unternehmens Dr. Peith­
ner KG gehen die Wurzeln auf
das Jahr 1796 in Pilsen zurück;
die Familie Peithner hatte dort
eine Apotheke und übersiedelte
Ende des 19. Jahrhunderts nach
Graz, um dort die Apotheke am
Hauptplatz zu führen.
Rasches Wachstum
2009 verkaufte Peithner dann
die Dr. Peithner KG an die Unternehmensgruppe Schwabe.
Die Dr. Willmar Schwabe GmbH
& Co. KG ist ein weltweit führendes Unternehmen in der
Entwicklung und Herstellung
pflanzlicher Arzneimittel; sie
beschäftigt 3.500 Mitarbeiter
auf allen fünf Kontinenten. Zu
dieser Gruppe gehört auch die
Deutsche Homöopathie Union,
in deren Lizenz die Dr. Peithner
KG Schüßler Salze und Homöopathika herstellt.
Die Dr. Peithner KG selbst
­beschäftigt heute 120 Mitarbeiter in Österreich sowie 70 im
Ausland und setzt dabei insgesamt 37 Mio. € um – rund 70%
davon mit Phytopharmaka und
30% mit homöopathischen Produkten.
© Dr. Peithner KG
Internationales Niveau
„Mein Urgroßvater war Militär­
apotheker im Ersten Weltkrieg
und hat damals die Apotheke
in Graz verkauft“, erzählt Geschäftsführer Martin Peithner.
Das Geld gab er seinem Schwager, der damit die St. Anna Apotheke in Wien Meidling gründete. „Mein Großvater hat diese
übernommen. Er war im Zweiten
Weltkrieg ebenfalls Militärapotheker und ein exzellenter Botaniker. Als es in den Nachkriegsjahren Arzneimittelengpässe
gab, hat er dieses Wissen ausgegraben und mit der Herstellung
von pflanzlichen Produkten und
Homöopathika begonnen.“
Hier liegt auch die Basis für
das Industrieunternehmen, das
seinen Durchbruch auch einem
Zufall verdankt: In den Nachkriegswirren sei seinem Großvater ein Teil des homöopathischen Ur-Tinkturenlagers des
deutschen Herstellers Schwabe angeboten worden, der aus
Ostdeutschland in den Westen
flüchtete und viel zurücklassen
musste. „Schwabe war sehr bekannt, weil das Unternehmen
das erste Arzneimittelbuch nach
dem Homöopathie-Gründer
­Samuel Hahnemann geschrieben
hat.“ Peithners Großvater nahm
Kontakt mit Schwabe auf, kauf-
mung übergeben. Dazu Peithner:
„Das war an jenem Tag, an dem
das Arzneimittelgesetz 1983 in
Kraft getreten ist, das erstmals
Homöopathie in Österreich als
Arzneimittel definierte.“
Weil das Konzept für Generalvertretungen in Österreich
begrenzt war, folgte Anfang der
1990er-Jahre die Expansion in
die Slowakei, nach Ungarn und
Tschechien.
Portraits
Die Gesundheitsbranche
gilt als Wachstumsmarkt der
Zukunft. Gleichzeitig belastet
sie öffentliche
Haushalte. Martin Rümmele
sprach für sein
Buch (siehe
unten) mit den
Akteuren. Teil 4:
Martin Peithner.
te für ihn das verloren geglaubte
Lager und erbat sich, von jeder
Tinktur ein Fläschchen behalten zu dürfen. Weil die beiden
Unternehmer gut miteinander
konnten, arbeite man zusammen, und Peithner vereinbarte
1949 die Lizenz­herstellung von
homöopathischen Einzelmitteln
und Phytotherapeutika durch
die St. Anna Apotheke.
Rasches Wachstum
1969 folgte dann eine erfolgreiche Kooperation mit der Firma
Biologische Heilmittel Heel in
Baden-Baden. Die Dr. Peithner
KG ist bis heute in Österreich
Generalvertreterin für Komplexmittel des deutschen Unternehmens. Seit den 1960er-Jahren
produziert die Dr. Peithner KG
zudem Schüßler Salze in Lizenz
der deutschen DHU (Deutsche
Homöopathie Union).
Im März 1983 wurde – weil
die Apotheke längst zu klein
geworden war – ein Neubau in
Wien-Inzersdorf seiner Bestim-
Buchtipp
Vorabdruck „Gesunde Ideen“
health economy-Chefredakteur
Martin Rümmele hat für sein neues
Buch über die österreichische
Gesundheitswirtschaft 40 Unternehmerinnen und Unternehmer interviewt
und nach den Konzepten, Herausforderungen, aber auch Visionen
für das Gesundheitswesen befragt.
„Gesunde Ideen – Erfolgsrezepte aus
dem Wachstumsmarkt der Zukunft“
erscheint auszugsweise in einer
medianet-­Serie und am 15. November als Buch. Mehr unter:
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86 health economy
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
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Karriere
© Gesundheitsfonds Steiermark/Hutter (3)
kongress
Health Economy-Fest
EFFIZIENZ. In Stift Göttweig fand diese
Woche erstmals der Health Economy Congress statt. Zum Thema „Evidenz-EffizienzEthik“ organisierte der Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds den
internationalen Kongress mit dem Ziel, die
für Gesundheit und Medizin zur Verfügung
stehenden Ressourcen optimal zu nutzen.
„Moderne Technologien und Informationstechnik halten immer mehr Einzug in
die Medizin“, sagte LandeshauptmannStellvertreterin Johanna Mikl-Leitner. Damit das System dennoch finanzierbar bleibe, müsse man auf Evidenz und Effizienz
der Ressourcen achten, betonten Gottfried
Haber und Gerald Gartlehner von der
­Donau-Universität Krems. (red)
Preis Der Steirische Qualitätspreis Gesundheit,
„Salus“, wurde zum achten Mal verliehen – unter
anderem vom Geschäftsführer des Gesundheitsfonds, Michael Koren.
Auszeichnung
FORSCHUNG
Termine
Nachwuchs prämiert
Tag der Wunde Die Initiative Wund? Gesund
lädt herzlich zum 1. Tag der Wunde ein.
29.9., 9:30–12 Uhr, Vorplatz des ­Parlaments,
Pallas Athene Brunnen,
Dr.-Karl-Renner-Ring 3, 1010 Wien
WISSENSCHAFT. Bei der größten österreichischen Life-Science-Tagung sind in Graz
drei junge Wissenschaftler ausgezeichnet
worden: Die Gesellschaft für Molekulare
Biowissenschaften und Biotechnologie
(ÖGMBT) zeichnete Hanna Koch (Uni Wien),
Wolfgang Gruber (Salzburg) und Daniel
Kracher (Boku) für ihre Leistungen aus.
© Fabian Istel/ÖGMBT
Rezeptfreie Produkte Generalversammlung
und Jahrestagung des Verbands IGEPHA
6.10., 14:30 Uhr, Hotel Park Hyatt, Am Hof 2,
1010 Wien.
SICHERHEIT. In der Steiermark wurden
Projekte zur Erhöhung der Patientensicherheit ausgezeichnet. Der Internationale
Tag der Patientensicherheit wurde 2015
von der Plattform Patientensicherheit mit
Partnerorganisationen aus Deutschland
und der Schweiz ins Leben gerufen. Allein
in Österreich wurden im Vorjahr von 65 Organisationen Beiträge zur Verbesserung der
Patientensicherheit gestaltet. Der Gesundheitsfonds Steiermark hat mit den Projekten „Aktion Saubere Hände“ und „Initiative
Patientensicherheit Steiermark“ einen
­Beitrag zur Verankerung geleistet. (kw)
Auszeichnung Bei der 8. Jahrestagung der
Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie wurden junge
Wissenschaftler für ihre Leistungen ausgezeichnet.
© Astrid Hartmann
Gala in der Steiermark
© Hexc/Rober Herbst
Gesundheitswirtschaft Wie man die Mittel optimal
einsetzen kann, diskutierten Gerald Gartlehner,
Gottfried Haber, Johanna Mikl-Leitner, Gerd Antes
und Bernhard Kadlec (oben, v. li) mit health
economy-Redakteur Martin Rümmele (oben re).
Johannes Khinast,
Geschäftsführer der
Research Center
Pharmaceutical
Engineering GmbH,
lud zum International Congress on
Pharmaceutical
Engineering (ICPE)
nach Graz. Gekommen waren Spitzenforscher aus mehr
als 20 Ländern. „Der
ICPE bringt Industrie, Akademiker,
Behörden und Nachwuchswissenschaftler auf internationaler
Ebene zusammen“,
freite sich Khinast.
Astrid Hartmann,
Rechtsanwältin und
Humanmedizinerin,
gründet eine eigene
Kanzlei. Sie bringt
damit in ihre rechtliche Beratungspraxis,
ihr medizinischfachliches Verständnis und spezielles
Sektoren Know-how
ein, samt praktischen Erfahrungen
im In- und Ausland in
Krankenanstalten in
Österreich, New York
(Weill Cornell) und
London (University
College London) ein.
medianet.at
cover 87
Freitag, 23. September 2016
industrial
technology
Hölzern Positive Markt­
entwicklungen für die öster­
reichische Holzindustrie 92
Stählern Die MSV in Brünn
ist mit 1.600 Ausstellern die
größte seit fünf Jahren 94
Eisern Salzburger Eisenwerk
Sulzau-Werfen ergattert
Großauftrag aus Indien 90
© ESW
Verpackung Koffer - Flightcase
© Kairos/Doppelmayr
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Tel: +43 2236 615 72 0
Vorarlberger Weltneuheit:
Wälderbahn der Zukunft
Weltmarktführer Doppelmayr kombiniert Seil­bahnen
mit innovativen, selbstfahrenden Fahrzeugen. 88
Sicher.
•
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Arbeitsplätze
schaffen.
58. Internationale
Maschinenbaumesse
MSV 2016
MSV 2016
IMT 2016
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automatisieren.
10. Internationale
Messe für
Metallbearbeitung
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Partnerland der
MSV 2016
Österreichs Industrie sichert direkt und indirekt 2,4 Millionen Jobs.
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Bildung, Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung stehen diese
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88 INDUSTRIAL TECHNOLOGY
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Leuchtturmprojekt fürs
Ländle – und die Welt
Die Doppelmayr-Innovation „Wälderbahn der Zukunft“ könnte
zu völlig neuen Verkehrskonzepten rund um den Globus führen.
••• Von Paul Christian Jezek
Die Weltneuheit im Detail
Die Besonderheit der Doppelmayr-Innovation laut Ulmer:
„Die Kabinen fahren auf Seilen
und überwinden beliebige Höhenunterschiede und können
andererseits von den Seilen auf
eine Fahrbahn wechseln und
umgekehrt. Diese Kombination
gibt es in der Form noch nirgends auf der Welt.“ Speziell sei
auch, dass die Fahrbahn bestehenden Straßenzügen folgt und
damit Kurven mit nahezu beliebigen Kurvenradien beinhaltet.
Doppelmayr sieht in der Innovation sowie der Weiterentwicklung und dem damit verbundenen Technologiesprung
© Kairos/Doppelmayr (2)
H
anno Ulmer, Vorstand
der Doppelmayr
Holding, erklärt die
neueste Innovation
des Wolfurter Weltmarktführers: „Das City Cable
Car (kurz: CCC) ist ein Seilbahnsystem für den urbanen Bereich,
das als umweltfreundliche, geräuscharme und vor allem kurvengängige Alternative für den
öffentlichen Nahverkehr entwickelt wurde.“
Ausgangspunkt sei das 3SSystem gewesen, das in Kombination mit dem neu entwickelten
Selbstfahrsystem das City Cable
Car bildet. Die 3S-Bahn (Dreiseilbahn) besteht aus zwei fest
verankerten Tragseilen als Fahrbahn und einem umlaufenden
Zugseil, auf das die achtrolligen
Laufwerke geklemmt werden.
Das kuppelbare Umlaufsystem
ermöglicht Förderleistungen bis
zu 5.500 Personen pro Stunde
und Richtung.
Wälderbahn
Die DoppelmayrInnovation
vergrößert die
Möglichkeiten
von Seilbahnen
als öffentliche
Verkehrsmittel
enorm.
Freitag, 23. September 2016 Die Wälderbahn
Leistung
• In 20 Minuten von
Bersbuch nach Dornbirn
Karren Talstation
• 28 Personen pro Kabine
(oder 2,5 Tonnen Güter)
Umfang
•1
1 km Gesamtlänge von
Bersbuch bis Dornbirn
Bahnhof
•e
lektrisch betrieben –
e-mobil
in der Kurvenfähigkeit der Seilbahnlaufwerke bzw. Fahrzeuge
sowie in der Neuentwicklung
des Selbstfahrsystems erhebliches Marktpotenzial. „City Cable
Car kombiniert die klassische
Seilbahn mit einem neuartigen, selbstfahrenden Fahrzeug.
Das ermöglicht eine Fahrt mit
Seilbahnkabinen auch auf kur-
Die neue Technologie ist
eine Riesen­chance für eine
innovative, intelligente und
vernetzte Initiative – ein
echtes Leuchtturmprojekt!
Martin Ohneberg
Präsident IV Vorarlberg
venreichen Strecken und bringt
insbesondere im urbanen Raum
erhebliche Vorteile“, ist Ulmer
überzeugt.
In den Übergabestationen
übernehmen die Selbstfahrer
– „Taxis“ – die Kabinen von der
klassischen Seilbahn, auf einem
Schienensystem geht die Fahrt
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 89
dann bequem weiter. Die Fahrbahn befindet sich weiterhin auf
einer erhöhten Ebene, die Infrastruktur darunter kann dadurch
vielfältig genutzt werden. Ulmer:
„Das CCC wird perfekt in das Verkehrsnetz integriert und bringt
die Fahrgäste, ungehindert von
Stau und anderen Verkehrsteilnehmern, komfortabel an ihr Ziel.
Das City Cable Car fügt sich harmonisch ins Stadtbild ein und
erfüllt alle Anforderungen an
ein modernes Mobilitätssystem.“
Die Idee der Weltmarktführer
„Diese Doppelmayr-Innovation
ermöglicht es, neue Verkehrskonzepte zu entwickeln und zu
diskutieren, denn damit werden
die Möglichkeiten von Seilbahnen als öffentliche Verkehrsmittel enorm vergrößert“, urteilt
Martin Strele, Geschäftsführer
der Kairos Wirkungsforschung
& Entwicklung gGmbH, der
sich eine solche Bahn z.B. als
innovative Verkehrsverbindung
zwischen Rheintal und Bregenzerwald als wichtigen Baustein
des öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg vorstellen kann. Dazu
hat Projektentwickler Kairos ein
Konzept als Diskussionsgrundlage erstellt. Die „Wälderbahn“
verbindet demnach den Bahnhof Dornbirn mit der Station
Sägerbrücke und der Talstation
der Karrenbahn. Von dort geht
es hoch auf das Hochälpele, dem
höchsten Punkt im Skigebiet
Bödele, und dann mitten in den
Bregenzerwald in den Bereich
Bersbuch in Andelsbuch. „Insgesamt bestünde damit tatsächlich
ein bedeutendes Verlagerungs­
potential vom Autoverkehr in den
30,6
km/h
Facts
CCC
• 3.280 m
• max. 6,5 m/s
(23,4 km/h)
3S-Bahn
• 7.711 m
• max. 8,5 m/s
(30,6 km/h)
beide
• 2.000 Pers./h
(alle 50,4 s/
28 Personen)
City Cable Car
Martin Ohneberg
(Präsident der
IV Vorarlberg),
Martin Strele
(Kairos), Hanno
Ulmer (Doppelmayr, v.l.).
© Kairos/Doppelmayr (2)
medianet.at
öffentlichen Verkehr“, ist Strele
überzeugt. Jede Minute fährt
eine Gondel mit 28 Personen ab,
in gut 20 Minuten und über 11
km verbindet das neue System
das Rheintal mit dem Bregenzerwald. Erreichbar seien bis zu
31 km/h Fahrgeschwindigkeit.
Auch Kleinlasten können in frequenzarmen Zeiten mit eigenen
Gondeln transportiert werden.
Mehrere Aspekte seien ausschlaggebend: die hohe Leistungsfähigkeit des neuen Verkehrssystems, zweitens ein
elektrischer Antrieb, um unabhängig von importierten Energieträgern zu sein. Außerdem
ein Verkehrssystem, das sowohl
Alltags- als auch Freizeitwege
abwickeln kann. Und schließlich eine optimale Anbindung an
das hochrangige Schienennetz
im Rheintal, um den Umstieg in
­S-Bahn, Regionalexpress, Railjet und regionale Buslinien zu
ermöglichen.
Für IV-Vorarlberg-Präsident
Martin Ohneberg wäre die von
Doppelmayr entwickelte und
von Kairos vorgeschlagene Wälderbahn der Zukunft eine große
Chance auf ein „Leuchtturmprojekt vor der Haustür“: „Eine solche Kombination aus Seilbahn
und Stadthochbahn mit allen
möglichen Kurvenradien gibt
es bisher weltweit nicht. Die
Chancen, die sich aus so einem
Projekt ergeben können, sind
gewaltig, von der zusätzlichen
Wertschöpfung und Werbung
für Vorarlberg ganz abgesehen.“
www.waelderbahn.at
90 INDUSTRIAL TECHNOLOGY
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Walzen für Indien
Das Salzburger Eisenwerk Sulzau-Werfen bearbeitet neue
Großaufträge – z.B. für die indische Jindal-Gruppe.
SANITÄRKERAMIK
© Laufen
WILHELMSBURG. Als
Öster­reichs führender Hersteller von Sanitärkeramikprodukten hat die Laufen
Austria AG im Geschäftsjahr
2015 einen Umsatz von rund
49,1 Mio. € erwirtschaftet –
um fast 2,2 Mio. € oder 4,6%
mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die Laufen AG – seit 1999
eine Tochter des spanischen
Roca-Konzerns – zählt zu
den weltweit größten Erzeugern von Badprodukten.
Sie fertigt an fünf Produktionsstätten in Österreich,
der Schweiz und Tschechien
Keramikteile, aus denen
Waschtische und -becken,
Dusch- und Badewannen,
Möbel für Bäder sowie WCs
und Bidets entstehen.
2015 hat die Laufen AG in
Wilhelmsburg und Gmunden 420.000 Keramikteile
produziert. Jede zweite im
Hauptwerk Wilhelmsburg
erzeugte Keramik geht in
den Export. (pj)
Top-Arbeitgeber
Die Laufen AG beschäftigt in
Österreich 400 Personen, rund
270 davon in Wilhelmsburg.
© ESW/Lois Lammerhuber
Der Umsatz läuft
bei Laufen
Das Eisenwerk Sulzau-Werfen produziert jährlich rund 2.000 Walzen mit einem Fertiggewicht von bis zu 42 t pro Stück.
••• Von Paul Christian Jezek
WERFEN. Positiv blickt das
Salzburger Eisenwerk SulzauWerfen (ESW), einer der Weltmarktführer in der Produktion
von Hightech-Walzen aus Stahl,
auf den bisherigen Verlauf des
Wirtschaftsjahrs. Entgegen der
Entwicklung in der Stahlindustrie und auch dem Branchentrend verzeichnete das ESW mit
+13,5% im ersten Halbjahr eine
erfreuliche Umsatzentwicklung.
„Wir sind mit der bisherigen
Geschäftsentwicklung 2016
sehr zufrieden und auch für
den weiteren Verlauf auf Grund
der aktuellen Auftragsentwicklung optimistisch”, sagt ESWVorstandsvorsitzender Georg
Hemetsberger. „Wir können
aufgrund der derzeitigen Auftragslage die Produktion bis
Jahresende auf einem sehr hohen Niveau belassen. Unsere
für heuer eher zurückhaltenden
Erwartungen werden in jedem
Fall übertroffen: In den ersten
Monaten profitierten wir noch
vom hohen Auftragseingang des
Vorjahres, ab Mitte des zweiten
Quartals konnten wir einen Anstieg des Volumens an Neuaufträgen verzeichnen.”
Märkte & Mitarbeiter im Plus
Wichtige Märkte sind Mexiko,
USA und Deutschland. „Vor wenigen Wochen haben wir einen
Auftrag der Jindal South West
India-Gruppe aus Indien in der
Höhe von 4,4 Mio. Euro erhalten”, sagt Hemetsberger, der vor
allem in Asien noch Potenzial
für die Zukunft sieht: „Es wird auf
absehbare Zeit kein Wachstum
in Europa geben. Aber das exzellente Know-how und der Einsatz
unserer Mitarbeiter sichern und
verbessern stetig unsere starke Position am Weltmarkt. Für
unsere Produkte zeichnen sich
mittel- und langfristig insbesondere Indien und Indonesien als
potenzielle Wachstumsmärkte
ab, die wir noch intensiver und
erfolgreicher als bisher bear-
beiten wollen. Dazu werden wir
uns im Vertrieb verstärken, und
das sollte auch zu einer Verstärkung des Teams am Stammsitz
in Tenneck führen.”
Dennoch bezeichnet Hemetsberger das aktuelle Umfeld
auch als schwierig und sehr
herausfordernd: „Insbesondere die Überschwemmung des
Markts mit billigem Stahl aus
China stellt die Stahlindustrie
in den etablierten Industrieländern vor große Herausforderungen. Man sieht aber, dass viele
unserer Kunden, die ähnlich wie
das ESW qualitativ hochwertige Nischenprodukte erzeugen,
auch in diesem anspruchsvollen
Umfeld erfolgreich sind. Kritisch sehen wir natürlich die
weiteren politischen und in der
Folge wirtschaftlichen Entwicklungen in für uns wichtigen Exportländern wie Brasilien, Russland oder der Ukraine. Es wäre
sehr zu wünschen, wenn sich
die Verhältnisse dort bald zum
Positiven verändern würden.”
medianet.at
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 91
Freitag, 23. September 2016
Ein neuer Europarekord
Andritz baut für die Heinzel-Gruppe eine Maschine
für leichtgewichtige Wellpapperohpapiere um.
GRAZ/LAAKIRCHEN. Andritz
hat von Heinzel den Auftrag
zum Umbau der Papiermaschine
PM 10 im Werk Laakirchen erhalten. Ab dem 3. Quartal 2017
wird die PM 10 leichtgewichtige
Wellpapperohpapiere auf Basis
von Altpapier herstellen. Nach
dem vollständigen Umbau wird
die PM 10 mit einer Arbeitsbreite
von 7.500 mm und einer Konstruktionsgeschwindigkeit von
1.600 m/min zu den leistungsstärksten Papiermaschinen für
Wellpapperohpapiere gehören.
Andritz wird eine neue
OCC-­
Linie und einen neuen
Konstantteil für die Papier­
maschine liefern. Die Altpapier­
aufbereitungslinie umfasst einen FibreSolve FSR-Auflöser mit
Entsorgungssystem – mit einem
Volumen von 130 m³ ist dies der
größte Niedrigkonsistenzauflöser, den Andritz jemals in Europa
installiert hat.
Umfassender Auftragsumfang
In der Trockenpartie wird durch
Einsatz eines PrimeRun EvoBahnstabilisierungssystems mit
Hochvakuumzone eine optimale
Lauffähigkeit erzielt.
PrimeDry-Trockenzylinder aus
Stahl sorgen für eine maximale
Trocknungsleistung und Papierbreite in der Maschinenstuhlung.
Mit der neuen PrimeCoat-Film-
© Andritz
••• Von Paul Christian Jezek
Papier­
maschine
Andritz wird die
PM 10 im zur
Heinzel-Gruppe
gehörenden
Werk Laakirchen
umbauen.
presse wird Stärke beidseitig
aufgetragen; zusätzlich werden
ein PrimeAir Glide-Airturn und
ein seilloses PrimeFeeder-Bahn-
Creative brilliance still
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überführungssytem geliefert.
Ebenfalls im Auftragsumfang
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92 INDUSTRIAL TECHNOLOGY
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Es wird erfolgreich gesägt
Die österreichische Holzindustrie sieht eine gute Auslastung im vorgefertigten
Holzbaubereich und generell eine erfreuliche Entwicklung.
••• Von Paul Christian Jezek
Rohstoffversorgung
Die inländische Versorgung mit
Rundholz gestaltete sich bisher
sehr unterschiedlich.
Die starken Niederschläge im
Frühjahr waren größtenteils ein
Hindernis bei den Holztrans­
porten aus dem Wald. Derzeit
ist das Schadholzaufkommen
deutlich geringer als erwartet,
was sich regional negativ auf die
Versorgungssituation auswirkt.
Die Holzindustrie
ist eine der größten
Devisenbringerinnen
Österreichs und eine
wichtige und beständige Arbeitgeberin in
strukturschwachen
Regionen.
In den Sommermonaten und zu
Herbstbeginn gibt es traditionell
Engpässe bei den Frischholz­
lieferungen; für die Sägeindus­
trie ist es allerdings essenziell,
kontinuierlich und planbar mit
dem Rohstoff Holz versorgt zu
werden. Für die kommenden Mo­
nate erwartet die Sägeindustrie
ein nahezu gleich hohes Produk­
tionsniveau wie im Vergleichs­
zeitraum des Vorjahres.
+4,8
Prozent
2015
Die Holzindus­
trie schloss das
vergangene
Jahr mit einer
Steigerung der
Produktion um
4,8% auf 7,49
Mrd. € ab. Der
Handelsbilanz­
überschuss
nahm erneut zu
und liegt nun bei
1,23 Mrd. €, was
einer Steige­
rung um 5,6%
entspricht.
Unter den Top Ten
Zur österreichischen Holzindus­
trie zählen rund 1.350 Betriebe
mit über 25.500 Beschäftigten.
© Gerhard Fally
Holz ist „in“
Italien nahm den positiven
Schwung des letzten Jahres
ins erste Quartal 2016 mit, das
zweite Quartal gestaltete sich
schwieriger. Fazit: ein leichtes
Exportplus gegenüber den süd­
lichen Nachbarn.
Zusammenfassend gesehen
entwickeln sich die Absatzmärk­
te in Österreich und Deutschland
sehr positiv, die weiterverarbei­
tende Holzindustrie meldet eine
sehr gute Auslastung im vorge­
fertigten Holzbaubereich. Der
Anteil am Holzbau steigt bestän­
dig – Holz ist in! Moderne Archi­
tektur und Holzbau schließen
sich schon lange nicht mehr aus.
© APA/Alois Litzelbauer
WIEN. Stabile bis leicht steigen­
de Absatzmöglichkeiten in den
Schnittholzmärkten waren die
wesentlichen Merkmale im ers­
ten Halbjahr 2016 – der Markt
in Deutschland hält den Absatz­
motor am Laufen.
Verbessert hat sich auch die
Lage in Japan – ein wesentli­
cher Grund ist hier die positive
Währungsentwicklung. Die noch
immer andauernden un­sicheren
politischen Strukturen in den
L evante-Staaten führen zu
­
schwierigen Verhältnissen, die
sich in der leicht negativen Ab­
satzentwicklung widerspiegeln.
Trotz allem bleibt die Levante
für die österreichische Säge­
industrie interessant.
Ein Großteil der Unternehmen
(rund 1.050) sind Sägewerke; die
restlichen Betriebe finden sich
im Holzbau sowie in der Möbel-,
Platten- und Skiindustrie wie­
der. Im internationalen Vergleich
findet sich Österreich unter den
Top-Ten der Nadelschnittholz­
produzenten (ca. 8,7 Mio. m³/J).
Was den Nadelschnittholz­
export betrifft, so belegt die
heimische Holzindustrie den
sechsten Platz weltweit – ein
beachtlicher Wert, der durch
überwiegend klein- und mittel­
betrieblich strukturierte Unter­
nehmen bewerkstelligt wird.
Holzfunktionäre
Herbert Jöbstl,
Erich Wiesner
und Erlfried
Taurer (v.l.).
Erich Wiesner
Obmann FV
­Holzindustrie
Ein wesentliches Merkmal der
„hölzernen“ Branche ist das über
Jahrzehnte relativ stabile Be­
schäftigungsniveau; hier ist die
starke Exportorientierung der
überwiegend mittelständischen
Betriebe hervorzuheben.
Da die Betriebe meist dort
angesiedelt sind, wo auch der
Rohstoff Holz wächst, leistet die
Holzindustrie einen wertvollen
Beitrag zur Wertschöpfung in
der Region und bietet vor allem
in strukturschwachen Gebieten
einen sicheren Arbeitsplatz.
medianet.at
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 93
Freitag, 23. September 2016
© ABB
200 Jahre
Österreichs
Fertigungstechnik hat große
Tradition: Bereits
1816, kurz nach
der Gründung
der TU Wien,
wurde Georg
Altmütter als
Professor für
mechanische
Techno­logie
berufen.
„Das ist Europas Stärke“
Die weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Werkzeugmaschinen,
der Technologie und der Automatisierung kommen in die Wiener Hofburg.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Wo liegt die wirtschaftliche Zukunft Europas? Für Friedrich Bleicher von der TU Wien ist
die Antwort klar: „Unsere Zukunft
liegt im Maschinenbau, verbunden mit der produktionstechnischen Kompetenz – da sind wir
Weltspitze.“ Wie man zukunftsträchtige Innovationen am besten umsetzt, wird am 28. und
29.9. diskutiert – aus der ganzen
Welt kommen Spitzenvertreter
aus Industrie und Wissenschaft
zum „Produktionstechnik Kongress“ in die Hofburg.
Der Kongress steht im Zeichen
des 200-Jahr-Jubiläums des
Ins­tituts für Fertigungstechnik
(IFT) der TU Wien – Vorstand
Friedrich Bleicher ist gleichzeitig Organisator des Kongresses.
Er kooperiert seit vielen Jahren
erfolgreich mit vielen verschiedenen Industriepartnern und ist
überzeugt, dass die Innovationskraft der Industrie auch in Zukunft eine enge Zusammenarbeit
mit der universitären Forschung
braucht.
Digitale Produktion
Einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil bringt die Digitalisierung der Produktion. „Man
kann heute ein ganzes Auto und
dessen Fertigungsschritte vollständig am Computer entwickeln“, sagt Bleicher. „Die einzel-
nen Fertigungsabläufe werden
modelliert und virtuell untersucht – so können sich modern
ausgerichtete Unternehmen
teure Experimente ersparen;
Produkt- und Produktionsdaten
werden dabei mehr und mehr
zusammengeführt.“
Für die Entwicklung neuer
Technologien ist die universitäre
Forschung unerlässlich – für die
moderne Fertigungstechnik etwa
Erkenntnisse aus den Werkstoffwissenschaften. „Wenn man ein
Werkstück zerspanend in die
richtige Form bringt, kann die
Geschwindigkeit des Formgebungsmechanismus zwischen
der Werkstückoberfläche und der
Schneide mittlerweile mehrere
1.000 km/h erreichen“, erklärt
Bleicher. „Um dabei noch eine
Präzision im Mikrometer­bereich
zu gewährleisten, braucht man
eine hoch entwickelte Werkzeug- und Maschinentechnik. Da
hilft neben dem Experiment die
­Simulationstechnik.“
Europa an der Spitze
Insgesamt sieht Bleicher die
Zukunft von Europas Maschinenbau- und Produktions­
industrie positiv: „Die größten
Softwareunternehmen kommen
heute zumeist aus den USA, die
meiste Mikroelektronik wird
wohl in Ostasien hergestellt,
aber im Maschinenbau ist
Europa immer noch vorn.“
KREMS, GUNTRAMSDORF UND GROSSENZERSDORF
© EVN/Moser
EVN feuert neue Biomasse-Kraftwerke an
Fernwärme Das
größte Projekt ist
das BiomasseHeizkraftwerk
in Krems, eine
Kraft-WärmeKopplung, in die
bis zu 40 Mio.
€ investiert werden. Noch heuer
wird auch eine
neue Fernwärme-Anlage in
Guntramsdorf,
im Industriezentrum NÖ-Süd, in
Betrieb gehen.
Die Anlage wird
Teile des ecoplus-Wirtschaftsparks beliefern.
Drittes Projekt
schließlich ist
eine Anlage in
Groß-Enzersdorf
im Bezirk Gänserndorf.
Damit betreibt
die EVN gemeinsam mit
Partnern rund
70 Biomasse­
anlagen in
NÖ. Mit den
neuen Werken
„steuern wir auf
den Einsatz von
jährlich rund
zwei ­Millionen
Schüttraummetern zu“, sagt
EVN-Vorstandssprecher Peter
Layr. (pj)
94 INDUSTRIAL TECHNOLOGY
Freitag, 23. September 2016
medianet.at
Die Rekord-MSV
Die Internationale Maschinenbaumesse in Brünn wird
mit 1.600 Ausstellern die größte MSV seit fünf Jahren.
CHINA AUF DER MSV
Dieses Jahr ist das internationale Interesse an der
MSV noch weiter gestiegen
– laut der aktuellen Anmeldungsstatistik erreicht der
Anteil ausländischer Aussteller rund 50%.
Positiv wirkt sich hier der
Ausbau der Handelsbeziehungen mit China aus, das
zum Partnerland der MSV
2016 gewählt wurde. (Die
Tschechische Republik ist
für China der aktuell zweitgrößte Handelspartner in
Mittel- und Osteuropa.)
Die Präsentation Chinas
fasst auf einer Fläche von
rund 3.000 m2 mehr als 150
Aussteller zusammen.
Das Reich der Mitte
ist 2016 erstmals in der
Geschichte das nach der
Tschechischen Republik am
umfangreichsten vertretene
Land auf der MSV – vor
Deutschland, der Slowakei,
Österreich und Ita­lien. (pj)
www.bvv.cz/de/msv
www.messeninfo.de/
MSV-M760/Bruenn.html
Maschinenbau vom Feinsten
Die MSV in Brünn ist die führende
Industriemesse Mitteleuropas.
© MSV Brünn (2)
Reich der Mitte
ganz weit vorn
Aus Österreich nehmen asma, Engel, Hasco, Hepeka, igm, Maximator, Meusburger, Pfeiffer, Piovan, Zoller u.v.a. teil.
••• Von Paul Christian Jezek
BRÜNN. Vom 3. bis zum 7.10.
erwartet die Besucher des Messegeländes die umfangreichste
Schau an Industrietechnologien
seit mehreren Jahren.
Die Auflagen der Internationalen Maschinenbaumesse in
den geraden Jahren sind traditionell reichhaltiger, da zu einem Messetermin gleich sechs
Industriemessen stattfinden:
neben der MSV auch die IMT
(Metallbearbeitung) sowie die
Technologiemessen Fond-Ex
(Gießereifachmesse), Welding
(Schweißtechnik), Plastex (Kautschuk, Kunst- und Verbundstoffe) und Profintech (Oberflächentechnik).
Der autonome Roboter
Für die smarten Fabriken der
Zukunft stellt z.B. Kuka Roboter
CEE den mobilen Roboter KMR
iiwa (Kuka Mobile Robotics intelligent industrial working
assistant) vor – eine autonome
mobile Plattform mit einem Industrieroboter des Typs LBR
iiwa, dem ersten serienmäßig
produzierten Roboter für direkte
Zusammenarbeit mit Menschen.
Ein integriertes Navigationssystem in Kombination mit
Sicherheits-Laserscannern ermöglicht dem KMR iiwa das
rechtzeitige Erfassen von Hindernissen und somit eine sichere Bewegung in Produktionsanlagen, wo er mit Menschen und
Handhabungsmechanismen gemeinsame Verkehrswege teilen
kann. Der KMR iiwa bewegt sich
völlig autonom, sicher und kabellos, wie auch dessen Einsatz
im Kuka-Hauptwerk in Augsburg beweist. Mehrere Roboter
werden hier als eigenständige,
mobile Produktionsassistenten
eingesetzt – eine ideale Voraussetzung zum Erfüllen der Erfordernisse der Industrie 4.0.
Weitere MSV-Teilnehmer
sind z.B. Fanuc Czec, Siemens,
Mitutoyo Cesko, Olympus Czech
Group, Unis, Harting sowie Aus-
steller aus Österreich, Deutschland und Polen.
Auch in den anderen Bereichen
sind so gut wie alle Branchenführer vertreten, z.B. Kubousek,
Arburg, Wittmann Battenfeld,
Moretto, Engel, Luger, Vacula (nach längerer Zeit) Radka
und Paramo sowie HüttenesAlbertus, Laempe+Panackova,
ASK Chemicals Czech, Vesuvius
Slavia oder Junker Industrial
Equipment.
Transfer von Innovationen
Auch auf der Internationalen
Fachmesse für Schweißtechnik
werden Marktführer wie ABB,
Fronius, Yaskawa oder Valk
Welding ausstellen; nach einer
Pause kommen Air Products mit
technischen Gasen und die deutsche Firma Merkle wieder, neu
sind Weldbrush aus Australien.
Beim Projekt „Transfer von Technologien und Innovationen“ präsentieren sich Forschungszentren und technische Hochschulen
kommerziellen Partnern.
Wir feiern die
2 Milliardste zugestellte
Tageszeitung!
MEDIANET DOSSIER
medianet.at
automotive
­business
Das Auto: Objekt der
Emotion & Diskussion
Dossier
unter Mitwirkung von VÖK, Bundes­
gremium des Fahrzeughandels
(WKO), Arbeitskreis der Auto­mobil­
importeure (IV), Garanta, Bundes­
innung Fahrzeugtechnik (WKO) und
Autobank AG entstanden
Herausgeber
Oliver Jonke
[[email protected]]
MEDIANET DOSSIER
medianet.at
automotive
business
Das Auto: Objekt der
Emotion & Diskussion
Dossier
unter Mitwirkung von VÖK, Bundesgremium des Fahrzeughandels
(WKO), Arbeitskreis der Automobilimporteure (IV), Garanta, Bundesinnung Fahrzeugtechnik (WKO) und
Autobank AG entstanden
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medianet.at
Editorial
Sachlich diskutieren!
Liebe Leserinnen und Leser!
Knapp 200.000 Pkw konnten in den
ersten sieben Monaten des Jahres
verkauft werden und damit um 5,4
Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (188.550).
Die jüngsten Zulassungszahlen
beweisen also: Es werden immer
mehr Autos gekauft. Die Zahlen der
Statistik Austria sind ein solider Indikator dafür, dass viele Konsumenten nach wie vor gern Kraftfahrzeuge individuell nutzen. Doch die
Lobby der Gegner des individuellen
Kraftverkehrs tritt medial und politisch immer stärker auf und erwirkt
dadurch für Autonutzer immer häufiger verschiedenste unerwünschte
Nachteile.
Autohändler und VÖK-Obmann
Ing. Johann Jobst hat deshalb nun
eine Initiative gestartet und eine
hochkarätige Runde führender österreichischer Automobilexperten
zusammengestellt, um darüber zu
diskutieren, wie vor diesem Hintergrund in Zukunft die Interessen
österreichischer Kraftfahrer besser
und vor allem nachhaltig geschützt
werden können.
Diese Initiative wollen wir als automobiles Fachmedium vollinhaltlich unterstützen. Das Ziel dieses
im Auftrag des und in Zusammenarbeit mit dem VÖK entstandenen
Dossiers ist es daher, durch Fachinformation einen Beitrag zur Versachlichung der Debatten über das
Auto zu erbringen, ohne dabei auf
seinen hohen emotionalen Wert für
uns Autofahrer zu vergessen.
Viel Spaß bei der Lektüre!
Impressum
Inhalt
Medieninhaber:
„medianet“ Verlag AG
1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG
http://www.medianet.at
3Gastkommentar
VÖK-Obmann Johann Jobst
fordert ein Ende der
­Verteufelung des Automobils
automotive business
Dossier
© medianet/Christian Mikes
Coverfoto: © panthermedia.
net/EpicStockMedia
4
Round Table
medianet-Herausgeber Oliver
Jonke hat mit Experten diskutiert, wie das Auto in positives
Licht gerückt werden kann
10Gastkommentar
Von Kurt Molterer, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger
Versicherung Österreich AG
12Grafik
Die Automobilindustrie ist für
die österreichische Wirtschaft
von unschätzbarem Wert
13Gastkommentar
Bundesgremialobmann Burkhard Ernst: Eine Neuauflage
der Ökoprämie würde sich
wirtschaftlich wie steuerlich
rentieren.
© panthermedia.net /Harald Richter
© Philipp Hutter
2 editorial / inhalt
14Analyse
15 Mrd. Euro Steuern pro Jahr
von uns Autofahrern
Diese Sonderausgabe wurde von medianet unter
Mitwirkung des VÖK – Verband ­österreichischer
Kraftfahrzeugbetriebe, Bundesgremium des
Fahrzeughandels (WKO), Arbeitskreis der
Automobilimporteure (IV), Garanta, Bundesinnung
Fahrzeugtechnik (WKO) und Autobank AG erstellt.
Konzept: Oliver Jonke (Herausgeber)
Kontakt: [email protected]
Leitender Redakteur dieser Ausgabe:
Jürgen Zacharias (jz)
Redaktion:
Beatrix Keckeis-Hiller (bk), Moritz Kolar (mk)
Lektorat: Christoph Strolz Grafik/Produktion:
Raimund Appl, Peter Farkas Fotoredaktion/­
Lithografie: Beate Schmid Druck: Ferdinand
Berger & Söhne Ges.m.b.H., 3580 Horn
­Erscheinungsort: Wien Stand: September 2016
Für den Inhalt verantwortlich:
VÖK – Verband österreichischer Kraftfahrzeug­
betriebe, Schwarzenbergplatz 14/61, 1040 Wien
Abo, Zustellungs- und
Adressänderungswünsche:
[email protected]
oder Tel. 01/919 20-2100
medianet.at
medianet dossier 3
VÖK-Obmann Johann Jobst fordert: In der Diskussion
ums Auto muss in Zukunft viel mehr differenziert werden!
© medianet/Christian Mikes
Zuerst denken …
© APA/Magna
Experte
VÖK-Obmann Johann Jobst
schätzt die durch das Auto ermöglichte individuelle Mobilität.
Die Automobilindustrie sichert hierzulande Zehntausende Arbeitsplätze und sorgt für eine Wertschöpfung in Milliardenhöhe.
Gastkommentar
••• Von Johann Jobst
WIEN. Das Thema Auto regt an.
Und es regt auf. Für die einen
ist es eine unverzichtbare Identifikationsplattform, LifestyleStatement und Liebhaberobjekt. Für die anderen ist es ein
umweltverschmutzendes, Platz
verschwendendes und gefährliches Teufelswerk, das abgeschafft gehört.
Zwischen diesen extremen
Standpunkten reiht sich die
vielfältig gelagerte Masse derer
ein, für die der motorisierte
Wagen in der einen oder anderen Form einfach zum täglichen
Leben gehört. Für die es außer
Frage steht, dass das eigene
Auto Produkt und fixer Bestandteil einer rund 130 Jahre
alten Mobilitätskultur ist und
außer Transport-Vehikel auf
unterschiedlichsten Ebenen
ebenso Wirtschaftsmotor wie
Garant für individuelle Fortbewegungsfreiheit ist.
Emotional besetzt ist das
Auto also in jedem Fall, was
auch wissenschaftlich belegbar
ist – etwa in Form einer Studie
der EBS (European Businesss
School) in Wiesbaden: FranzRudolph Esch, Fachgebiet
Markenmanagement und Automotive Marketing, kommt darin
zum Schluss: „Wir können keine
Entscheidung ohne Emotion
treffen.“ Also auch nicht die für
ein bestimmtes Auto-Modell.
Das Gefühl bestimmt
In Bezug auf den Fahrzeugkauf
sollte theoretisch aus den nüchtern besetzten Eckpfeilern Budget, Transportbedürfnis und Sachargumente die Entscheidung
für eine Marke und eine ModellVariante resultieren, so Esch.
Praktisch jedoch bestimme das
Gefühl. Selbst dann, wenn man
sich für ein rationales – ein
preisgünstiges, verbrauchsgenügsames und markenseitig
weniger imageträchtiges – Fahrzeug entscheidet. Denn damit
könne man signalisieren, dass
die Vernunft gesiegt hat und
eine Abkehr von Statusdenken
und Markenbewusstsein beweisen. Das kann ein gutes Gefühl
hervorrufen. Also eine Emotion.
In diesem Fall eine positive, die,
wenn es um die Erfüllung des
individuellen Mobilitätsbedürfnisses – aus welchem Grund
auch immer, ob für den Alltag
oder für die Freizeit – geht,
angesichts von negativen Argumenten gewöhnlich überwiegt.
Enorme Steuerleistung
Dennoch scheint das Auto zunehmend in Misskredit zu geraten. Vor allem als Politikum, mit
den Argumenten signifikanter
Umweltbeeinflussung, hohen
Das Auto ist ein
bedeutender Wirtschaftsfaktor, der auf
Forschung und Entwicklung ebenso abstrahlt, wie auf viele
andere Bereiche.
Raumbedarfs und den damit
verbundenen Kosten (Straßen, Parkplätze, Infrastruktur
usw.), Sicherheitsbeeinträchtigungen, etc. Aber auch durch
ein vermeintlich sinkendes
Interesse am Auto, vor allem
seitens der Jugendlichen, was
jedoch in erster Linie auf urbane Ballungsräume mit guter
Infrastruktur mit öffentlichen
Verkehrsmitteln zutrifft und
in der Realität weit weniger
signifikant ist, als medial oft
behauptet wird.
Dem gegenüber steht nicht
nur in Österreich die Tatsache,
dass die Zulassungszahlen zumindest gleich bleibend, eher
steigend sind. Und dass das Auto ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, der auf Forschung
und Entwicklung ebenso abstrahlt wie auf Produktion, Zulieferung, Handel, Werkstätten,
Versicherungen, Banken, Leasing sowie Mietunternehmen
und dazu eine beträchtliche
Steuerleistung für die Staatskasse erbringt.
Bedeutung für uns alle
Bevor man das Auto verteufelt,
sollte man sich also zuerst seine enorme Bedeutung bewusst
machen: für unsere individuelle Mobilität. Aber auch für
unseren Wirtschaftsstandort:
Die Automobilindustrie sichert
Zehntausende Arbeitskräfte und
sorgt für zig Milliarden Euro
Wertschöpfung. Ja, Emissionen
gehören überdacht und begrenzt. Aber ein kategorisches
Nein zum Auto kann keine Lösung der Diskussion sein und
würde uns nicht nur enorm einschränken, sondern auch viel,
viel Geld kosten.
medianet.at
© panthermedia.net/Soloviova Liudmyla
4 medianet dossier Die Zukunft
­automobiler
­Mobilität
medianet-Herausgeber Oliver Jonke im Round
Table-Gespräch mit elf führenden Experten der
österreichischen Automobilbranche.
D
ie individuelle Mobilität wird derzeit
intensiver diskutiert
als je zuvor. Das
Auto ist demnach
zentraler Ziel- und Angelpunkt
der von allen Seiten vehement
geführten Debatten. Die Dispute machen sich vor allem an
Geboten und Verboten fest, aber
auch an Steuern und Gebühren,
und an Negativem wie Staus,
Parkplatznot und Umweltbeeinflussung. Weit außen an den
Rand gestellt scheinen die positiven Aspekte wie Nützlichkeit,
wie Bewegungsfreiheit und
Individualität. Geradezu verachtet werden Fahrspaß, Besitzerstolz, Marken­identifikation
und Freude an der Technik.
­Unfassbar, oder?
Emotion trifft
Ökonomie
Das Thema Automobil ist nicht
nur ein hoch­
emotionales,
sondern auch
als Wirtschaftsfaktor für
den Standort
Österreich von
unschätzbarem
Wert.
medianet.at
Verständlich, dass wir Autofahrer uns zunehmend eingeschränkt fühlen. Aber auch
bevormundet, angesichts der
Attitüde besonders extremer
Gegner, die nur Massentransportmittel und Fahrräder gelten
lassen wollen. Das Faktum,
dass sowohl Verbrauch als
auch Emissionen in den vergangenen Jahren durch technische Weiterentwicklungen
signifikant gesenkt werden
konnten, scheint nicht zu gelten. Ebenso wenig, dass alternative Antriebe mittlerweile
wirksam Raum greifen und das
in den kommenden Jahren noch
weiter tun werden. Der Autohändler – und damit derjenige,
der für das Auto lebt und auch
vom Auto lebt – entwickelt sich
medianet dossier 5
damit immer weiter vom reinen
Verkäufer zum Mobilitätsberater. Immer mehr gilt er als
Experte, der über die Vor- und
Nachteile der unterschiedlichsten Antriebe informieren kann,
aber auch über Finanzierungsmöglichkeiten Bescheid weiß.
Trotzdem stellen ihn, vor allem
im urbanen Raum, die jüngsten
Entwicklungen vor große Herausforderungen.
Die Branche ist sich einig
Es gilt, dem Anti-Auto-Lobbying
entgegenzusteuern und das Automobil (wieder) in ein realistisches Licht zu rücken. Unter der
Leitung von medianet-Herausgeber Oliver Jonke diskutierten
profunde Branchenkenner konkrete Lösungsansätze. Lesen Sie
26,1
Mrd. €
Fahrzeug­
handel im
Aufwind
Laut Branchenbericht der
Bank Austria
Volkswirtschaft
stieg im Vorjahr
der Spartenumsatz ohne
Werkstätten und
Zubehörhandel
um 3,2% auf
26,1 Mrd. €.
im folgenden zusammenfassenden Nachbericht dieser längeren intensiven Diskussion, auf
welche Schlüsse eine Branche
gekommen ist, die sich dafür
entschieden hat, dem Problem
geschlossen entgegenzutreten.
„Wir haben eine Stimme.
Eine gewichtige“ sagt Johann
Jobst, Obmann des VÖK und
Mit-Initiator des Round TableGesprächs. „Die Branche muss
angesichts der stetig weiter
steigenden Steuern und Abgaben vehementer Druck gegenüber dem Gesetzgeber machen.
Wir werden künftig noch stärker darlegen, wie wichtig das
Auto ist und welchen Nutzen
es hat. Für unsere Kunden.
Für eine große Mehrheit von
Autonutzern. Aber auch für die
6 medianet dossier medianet.at
Kurt Molterer
Wir werden künftig
noch stärker darle­
gen, wie wichtig das
Auto ist und welchen
Nutzen es hat. Für
unsere Kunden. Für
Autonutzer. Aber auch
für die Wirtschaft.
Johann Jobst
Man muss sich
­darüber im Klaren
sein, dass sich das
Leben ohne Autos
und damit ohne
individuelle Mobi­
lität ­entscheidend
­verändert.
Klaus
Edelsbrunner
© medianet/Christian Mikes (7)
Wir müssen noch
stärker auf den Auto­
fahrer zugehen und
eine offene und vor
allem nachhaltige
Kommunikation über
das Thema Mobilität
führen.
Wirtschaft im engsten und weitesten Sinn.“
Und seine Gesprächspartner
geben ihm recht: es ist daran
gedacht, in der Kommunikation
zum Kunden und in den Medien
künftig die positiven Aspekte
der individuellen Mobilität
noch mehr in den Vordergrund
zu stellen. Dazu gehört auch
die Darstellung der Tatsache,
dass die Automobilwirtschaft
in Österreich nicht nur in Bezug
auf den Handel, auch auf die
Entwicklung, die Forschung, die
Produktion, die Zulieferindus­
trie ein maßgeblicher, ein international anerkannter Player ist.
Das Richtige sagen
Eine durchdachte Kommunikation zum Kunden ist der Schlüssel für eine Einstellungsänderung: Auch Josef Schirak, in der
WKO Vorsitzender des Fachausschusses Kfz-Einzelhandel,
ist der Meinung, dass „viel eindringlicher klarzumachen ist,
warum das Auto so wichtig ist
und dass Konsumenten schlüssige Antworten auf die Frage
finden sollen, warum man darauf nicht verzichten kann“.
„Das Leben würde sich massiv verändern, gäbe es keine
Autos mehr.“ Klaus Edelsbrunner, Obmann des Landesgremiums Fahrzeughandel, bringt
Die Teilnehmer
Klaus Edelsbrunner ObmannStv. des Bundesgremiums des
Fahrzeug­handels, WKO
Johann Jobst Obmann des
VÖK
Manfred Kandelhart Bundesgremialgeschäftsführer des
Bundesgremiums Fahrzeug­
handel, WKO
Günther Kerle Sprecher der
Automobilimporteure
Kurt Molterer Vorsitzender des
Vorstands der Nürnberger Versicherung AG Österreich
Friedrich Nagl Bundes­
innungsmeister Fahrzeugtechnik,
WKO
Gustav Oberwallner Landesgremialobmann-Stellvertreter OÖ,
EU-Beauftragter BG Fahrzeughandel & Vorstandsmitglied der
CECRA
Christian Pesau Geschäftsführer des Arbeitskreises der
Automobilimporteure in der IV
Josef Schirak Vorsitzender
des Fachausschusses „Einzel­
handel“, WKO
Matthias Wagner Vertriebsleiter
der Autobank AG
Andreas Westermeyer ­Referent
der Bundesinnung der Fahrzeugtechnik, WKO
Moderation: Oliver Jonke
Herausgeber medianet
medianet.at
medianet dossier 7
Der Fortschritt und
die Innovation war
selten so rasant wie
jetzt. Die Automobil­
industrie ist Pionier
in vielen Bereichen.
Christian Pesau
es auf den Punkt: Es findet ja
schon länger eine starke Urbanisierung statt und die damit
verbundene Abwanderung von
Betrieben aus den ländlichen
Gebieten in die Städte. „Das
verändert die Arbeitswelt, und
hier ist einer unserer AktionsAnsätze: Ohne Auto kann man
in vielen Gegenden ja seinen
Arbeitsplatz gar nicht mehr
erreichen, wenn man etwa in
einem entlegenen Seitental lebt,
das nicht ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen ist.“
„Wir müssen daher noch
stärker auf den Autofahrer zugehen und eine offene und vor
allem nachhaltige Kommunikation über das Thema Mobilität
führen. Dazu sind wir alle aufgerufen, ob Handel, Importeure,
Kfz-Versicherer oder -Finanzierer!“, definiert Kurt Molterer,
Chef des Branchenversicherers
Garanta, das Ziel. Dabei soll es
nicht um eine Image-Kampagne
gehen, sondern um eine klare
Information der Autokunden.
„Reden wir auch mit den
Kleinen! “ ergänzt dazu Friedrich Nagl, in der WKO Bundesinnungsmeister. „Dort ist
ja das Hauptpotenzial für die
automobile Zukunft zu finden.
Setzen wir doch auch auf neue
gedankliche Zugänge.“ Welche
Antwort erhalten Kinder wohl
Auch Städter benö­
tigen ihr eigenes
Fahrzeug. Das eige­
ne Auto hat auf die
individuelle Lebens­
gestaltung mehr Ein­
fluss, als man glaubt.
heute im Kindergarten, wenn
sie fragen: „Wozu brauchen
wir überhaupt ein Auto?“ Nagl
bringt weiters ins Gespräch
ein, dass nicht nur der einzelne
Autokäufer, sondern auch die
Familienmitglieder stärker mit
einzubeziehen sind.
Frei sein
„Wir wollen doch alle unser
Leben nach unseren eigenen,
unseren individuellen Vorstellungen gestalten.“ Manfred
Kandelhart, Bundesgremialgeschäftsführer des Bundesgremiums Fahrzeughandel, spricht
hier für eine große Gruppe,
deren Interessen er vertritt:
„Das beinhaltet die Wahl des
Wohnorts ebenso wie die des
Arbeitsplatzes, der Gestaltung
des Alltags und der Freizeit.“
Günther Kerle, Sprecher der
Automobilimporteure, konkretisiert dazu: „Selbst wenn jemand kein Pendler ist, braucht
er das Auto! Auch Städter benötigen ihr eigenes Fahrzeug
– nicht allein für die Freizeit,
genauso beruflich. Ein Beispiel:
Betriebsverlegungen von der
City an den Stadtrand, was
Anfahrtswege mit öffentlichen
Verkehrsmitteln – wenn das
überhaupt möglich ist – unverhältnismäßig verlängern kann.“
Das eigene Auto hat auf die
Günther Kerle
Der Individual­
verkehr wird auch
in Ballungsräumen
weiter­hin bestehen
– etwaige technolo­
gische Unzulänglich­
keiten und Umwelt­
auflagen werden wir
sicher meistern!
Gustav
Oberwallner
8 medianet dossier medianet.at
individuelle Lebensgestaltung
mehr Einfluss, als man glaubt.
Man könnte hier einwerfen,
dass man doch auf diverse
Mietwagenangebote zurückgreifen könnte. Kandelhart
erteilt diesem Argument eine
Abfuhr: „Mietwagen, ob kurzfristig oder über Tage oder gar
Wochen hinweg, sind ein nur
bedingt anwendbarer Ausweg,
im urbanen Bereich und erst
recht auf dem Land.“
Und doch könnten manche
Mietwagenangebote ein Teil
der Lösung sein. „Bei der Autobank verwenden wir dafür
das Schlagwort ‚Generation
iPhone‘“, wirft Matthias Wagner, Vertriebsleiter bei der
Autobank, an dieser Stelle ein.
„Machen wir doch einen Exkurs in die Auto-Finanzierung
der Zukunft. Ein Trend geht in
Richtung All-Inclusive-Miete.
Es geht darum, bei bestimmten – vor allem bei der jungen
Generation, den Digital Natives
– solche Modelle anzubieten,
die schon erlernt wurden, etwa
analog zu Handy-Verträgen,
in Form von Mietvereinbarungen, die alles außer Treibstoff
komplett abdecken, inklusive
Wartung, Reifen, etc. Für jüngere Autokäufer sind die relativ
hohen Anschaffungs- und Erhaltungskosten ohnehin oft eine
Hürde, die aber auf diesem Wege überwunden werden kann.“
„In diesem Zusammenhang
ist es auch wichtig, die Investition in die Mobilität finanziell
Man sollte nicht bei
‚gutes Auto, b
­ öses
Auto‘ ansetzen,
­sondern bei den
­persönlichen Mobi­
litätsbedürfnissen
der Kunden.
Andreas
­Westermeyer
Mietwagen, ob kurz­
fristig oder über Tage
oder gar Wochen
hinweg, sind ein nur
bedingt anwendbarer
Ausweg, im u
­ rbanen
Bereich und erst
recht auf dem Land.
Reden wir mit den
Kleinen! Beim Auto­
kauf müssen wir
nicht nur den einzel­
nen Autokäufer, son­
dern auch die Famili­
enmitglieder stärker
miteinbeziehen.
Friedrich Nagl
Chance!
„Das alles ist für den Handel
Herausforderung und Chance
zugleich“, meint Edelsbrunner.
„Ja, eine große Chance“, stimmt
Schirak zu. „Das Autohaus ist
ein kompetenter Partner, der
stets auf dem aktuellsten Stand
in allen Mobilitätsfragen ist. In
allen. Und dazu gehören auch
Miet-Modelle. Wir werden uns
künftig vermehrt als versierter
Ansprechpartner in allen Mobilitätsfragen beweisen und auch
damit die Autowirtschaft positiv besetzen.“
Yes we can – die aktuelle Ausbildung in den Kfz-Betrieben
ist bereits seit einiger Zeit
gezielt darauf ausgerichtet.
Dafür kennt Edelsbrunner ein
gutes Beispiel: Wegen nicht
funktionierender BluetoothVerbindungen kommen Kunden
mittlerweile immer häufiger
eher ins Autohaus statt sich an
einen Handy-Shop zu wenden.
© medianet/Christian Mikes (5)
Manfred
Kandelhart
richtig abzusichern“, ergänzt
Molterer. Die Garanta hat dazu
gemeinsam mit der Kfz-Branche die entsprechenden Versicherungslösungen entwickelt.
Ansprechpartner in allen Fragen rund um das Thema KfzVersicherung und Schadenabwicklung ist das Autohaus. Der
Kunde kann somit den Kauf, die
Finanzierung, die Versicherung
und die Kfz-Anmeldung direkt
im Autohaus durchführen und
genießt die Vorteile eines OneStopp-Shoppings.
Beim medianet-Round Table wurde die Zukunft der automobilen Mobilität in Österreich vo
„Auch das spricht für uns und
für unsere Branche! Weisen wir
doch auch darauf häufiger hin!
Freude am Fahren
„Vergessen wir auch nicht die
Freude am Autofahren sowie an
der Technik, sei es in motorischer, sei es in technologischer
Hinsicht!“ Gustav Oberwallner,
unter anderem Vorstandsmitglied des CECRA (European
Council for Motortraders and
Repairs), fasst zusammen, was
aus seiner Sicht der Besitz eines
eigenen Autos bedeutet und
was demnach verstärkt in der
Kommunikation zum Kunden
wichtig ist: „Den persönlichen
Bewegungsspielraum, die Freiheit der Wahl bei der Lebens­
gestaltung, die Auswahlmöglichkeit verschiedenster Modelle; Autofahren heißt Freiheit.“
Oberwallner ist sicher, dass der
Individualverkehr auch in den
Ballungsräumen weiter bestehen wird, und dass „etwaige
technologische Unzulänglichkeiten bzw. Umweltauflagen
sicher gemeistert werden“.
Kurt Molterer fasst abschließend zusammen: „Wir, die
Autobranche, glauben an die
Bedeutung des Autos für die individuelle Mobilität auch in der
Zukunft. Der Experte und kompetenteste Ansprechpartner für
Autofahrer ist der Autohandel,
in allen Fragen rund um das
Fahrzeug – von der Finanzierung über die Versicherung
bis zur Erhaltung. Das eigene
on den Branchenvertretern heiß diskutiert.
medianet dossier 9
Fahrzeug steht für Freiheit, Unabhängigkeit, Flexibilität und
Spontaneität. Das Bedürfnis
nach Mobilität ist untrennbar
mit dem Automobil verbunden.“
Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises der
Automobilimporteure, stimmt
zu und unterstreicht: „Der Fortschritt und die Innovation, sei es
im Bereich der alternativen Antriebe oder auch im Zusammenhang mit Digitalisierung und
Automatisierung, war selten
so rasant wie jetzt, und die Automobilindustrie ist ­Pionier in
vielen Bereichen. Der Autofahrer
schätzt das und liefert noch dazu jährlich nicht unbeträchtlich
Steuern und Abgaben an den
Fiskus, um sich diesen Fortschritt und damit verbunden ein
Stück Freiheit zu leisten. Daher
ist es unsere Aufgabe, weiterhin
für die Individualmobilität im
Sinne der Bürger einzutreten.“
Fazit
Die Autobranche ist sich einig:
Tue Gutes und rede darüber.
Es gibt viel Gutes aus der österreichischen Autobranche zu
berichten. Erfahren sollten es
nicht nur stärker involvierte
Autofans, sondern alle Menschen hierzulande, die sich in
Freiheit individuell fortbewegen möchten. Die österreichischen Kraftfahrzeugbetriebe
haben beschlossen, die Kommunikation zu ihren bestehenden und neuen Kunden auf
eine neue Ebene zu bringen.
Ein Finanzierungs­
trend geht in
­Richtung All-Inclu­
sive-Miete, die ­alles
außer Treibstoff
­komplett abdeckt,
inklusive Wartung,
Reifen, etc.
Matthias Wagner
Es ist dringend not­
wendig, noch viel
eindringlicher klar­
zumachen, warum
das Auto so ­wichtig
ist und weshalb
wir nicht darauf
­verzichten können.
© WKNÖ
medianet.at
Josef Schirak
Automobile Institutionen im Überblick
Verband öster­
reichischer
Kraftfahrzeug­
betriebe (VÖK)
Zielsetzung ist
die Unterstützung
seiner Mitglieder
auf rechtlichem und
sozialem Gebiet,
wobei insbesondere ein ständiger
Gedankenaustausch
der Mitglieder auf
fachlichem Gebiet
vorgesehen ist;
arbeitet eng mit dem
Bundesgremium des
Fahrzeughandels
zusammen.
Bundesgremium
des Fahrzeug­
handels (WKO)
Interessenvertretung von knapp
14.000 Händlern
von Kfz, Reifen,
Ersatzteilen und
Zubehör; versucht,
die rechtlichen und
wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen mitzugestalten, sowohl auf
nationaler als auch
auf internationaler
Ebene.
Bundesinnung der
Fahrzeugtechnik
(WKO)
Die Interessensvertretung (Arbeitgeberverband)
vertritt als Körperschaft öffentlichen
Rechts rund 7.220
Arbeitgeberbetriebe der Branchen
Kraftfahrzeugtechniker einschließlich
Vulkaniseure sowie
Karosseriebautechniker. Die Mitgliedsbetriebe beschäftigen rund 49.000
Arbeitnehmer.
Arbeitskreis
der Automobil­
importeure
Interessenvertretung innerhalb der
Industriellenvereinigung. Zweck ist es,
die Interessen der
Auto­wirtschaft auf
nationaler und europäischer Ebene gegenüber Behörden
und Institutionen zu
vertreten sowie eine
Diskussionsplattform
für Mitglieder zu
schaffen.
European Council
for Motor ­Trades
and ­Repairs
(­CECRA)
Der Europäische
Verband des Kraftfahrzeugewerbes
vereint 24 nationale
Verbände, die die
Interessen des
Kfz-Handels und
der Werkstätten repräsentieren, sowie
zwölf europäische
Händlerverbände
als Vertretung der
Händler bestimmter
Marken.
10 medianet dossier medianet.at
„Wir ­wollen Vielfalt – ­anstelle
Politiker sollten sich nicht über­legen,
wie sie das Auto aus der Stadt
­verbannen, sondern wie sie die
Verkehrs­mittel besser synchronisieren.
I
n unserer Gesellschaft haben
die Werte Freiheit, Unabhängigkeit, Flexibilität und
Spontanität – ob im Arbeitsleben oder in der Freizeit
– eine ganz große Bedeutung.
Um diese Werte auch leben zu
können, ist die individuelle Mobilität eine wesentliche Voraussetzung. Denn sie ermöglicht es
den Menschen, unabhängig und
flexibel zu sein.
Das Bedürfnis der Menschen
nach Mobilität ist ein zutiefst
menschliches und vergleichbar
mit dem Bedürfnis nach Information und Kommunikation.
Um das Bedürfnis nach Information und Kommunikation zu
befriedigen, haben Menschen
heute wesentlich mehr Möglichkeiten als früher. Die Angebotsvielfalt reicht vom Buch
über Tageszeitungen, Magazine,
Onlinemedien und Rundfunk
bis zum TV. Der Konsument
kann wählen, welches Medium
er für welchen Anlass und in
welcher Situation bevorzugt.
Es geht also weder darum, das
Buch oder die Zeitung schlechtzureden noch die Zeit zurückzudrehen und Smartphone und
Tablet zu verdammen, sondern
die Angebotsvielfalt als Vorteil
zu verstehen.
Der Konsument entscheidet
Dieses Beispiel lässt sich auch
auf das Thema Mobilität übertragen. Wir haben heute viele
Verkehrs- und Transportmittel:
vom privaten Kfz über öffentliche Verkehrsmittel, Flugzeug,
Bahn oder das Rad; und immer
wieder entstehen neue (Segway,
E-Skateboard). Wir sollten in
der Diskussion über Mobilität
nicht schwarz-weiß denken
und uns nicht ausschließlich
auf das Thema ‚Kfz versus Öffis
(Fahrrad)‘ beschränken. Das
wäre zu verkürzt gedacht.
Auch hier sollte dem Konsumenten, wie im Informationsbereich, eine Vielzahl von
Verkehrsmitteln angeboten
werden, und der Konsument
entscheidet, wann er welches
Transportmittel einsetzt. Das
heißt: Vielfalt ist besser als
Einfalt.
Womit sich Politiker und
Verkehrsplaner auseinandersetzen sollten, ist nicht, wie
man beispielsweise Autos aus
den Innenstädten verbannt,
sondern, wie man die unterschiedlichen Verkehrsmittel
besser mit einander synchronisiert, wie man den Umstieg
und den ­unterschiedlichen
Einsatz besser managen kann.
Wie man also, um bei den Informationsmedien zu bleiben,
von der ­Tageszeitung in der linken Hand auf das Tablet in der
rechten Hand bequem Switchen
kann.
Der Pkw spielt im Bereich der
individuellen Mobilität nach
wie vor die Hauptrolle. Und das
wird sich auch in Zukunft nicht
ändern. Wer sich individuell
fortbewegen will, wird einen
Pkw brauchen – welche Technik
dabei zum Einsatz kommt, ist
eine andere Frage.
Das Autohaus als Experte
Wenn es um das Thema Mobilität geht, ist aus Sicht der Garanta das Autohaus der Experte
und erste Ansprechpartner für
den Kunden. Nach unserem
Ansatz des One-Stop-Shoppings
kann der Kunde in seinem Au-
© panthermedia.net/Arne Trautmann
Gastkommentar
••• Von Kurt Molterer
medianet.at
medianet dossier 11
Politiker und Ver­
kehrsplaner ­sollten
sich vermehrt
­damit auseinander­
setzen, wie man die
unterschied­lichen
Verkehrsmittel
­besser miteinander
­synchronisiert.
tohaus nicht nur den Kauf, die
Finanzierung und die Versicherung abwickeln, sondern auch
die Anmeldung. Später geht es
dann um die Wartung und Reparatur bzw. um die Aufnahme
und Abwicklung von Versicherungsschäden, Leihwagen uvm.
Dafür braucht sich der Kunde
nur an eine Person zu wenden:
an seinen Berater im regionalen
Autohaus.
Ob man richtig versichert ist,
zeigt sich oftmals erst im Schadenfall. So geht es darum, dass
man als Kunde entscheiden
kann, ob man sein Fahrzeug
nach einem Unfall reparieren
lassen will oder nicht, dass
die Versicherung den Schaden
bereits als Totalschaden qualifiziert, wenn die Reparaturkosten 60% oder 70% des Wiederbeschaffungswerts betragen.
In vielen Fällen wird das beschädigte Fahrzeug zur Ermittlung des Restwerts in eine Internet-Wrackbörse gestellt. Das
Auto muss dann, um finanzielle
Nachteile abzuwenden, an den
Bestbieter verkauft werden. Für
die Differenz zum Wiederbeschaffungswert kommt die Versicherung auf – eine Vorgangsweise, die den meisten Kunden
nicht bewusst ist und im Fall
der Fälle auf Missgunst stößt.
Gerade bei älteren Fahrzeugen
© Nürnberger Versicherung
von Einfalt“
Auto-Profis
Die Nürnberger Versicherung mit
Kurt Molterer (Vorstandsvorsitzender) tritt über ihre Tochter Garanta
auch als Autoversicherer auf.
wäre dem Kunden vielleicht die
Reparatur lieber gewesen.
Als der Branchenversicherer
lehnt die Garanta diese Art der
Kasko-Totalschadenabrechnungen ab. Die Wertermittlung
erfolgt ausschließlich durch
selbstständige, gerichtlich beeidete Sachverständige aus der
Region. Die Garanta übernimmt
trotz Vorliegen eines Kasko-Totalschadens Reparaturen bis zu
100% des Wiederbeschaffungswerts und das mit OriginalErsatzteilen.
Umsichtige Versicherung
Ein weiterer für den Kunden
wichtiger Punkt ist, dass die
Garanta Versicherung auch bei
einem Unfall mit grober Fahrlässigkeit leistet (z.B. Rotlicht
an der Ampel übersehen).
Natürlich spielt die Höhe der
Versicherungsprämie für den
Kunden eine wichtige Rolle. Bei
der Garanta bekommt der Kunde einen Wartungsrabatt, wenn
er sein Auto mindestens einmal
pro Jahr zu seinem Händler
bringt. Er erhält darüber hinaus einen Vertrauensbonus,
und zusätzlich gibt es Super­
bonusstufen.
Die richtige Versicherung
sollte aber auch Lösungen im
Hinblick auf Risiken im Zusammenhang mit neuen Antrieben,
wie Elektromotor oder Hy­
bridantrieb im Angebot haben.
Denken wir nur an das erhöhte
Risiko von Unfällen mit E-Mobilen, die für Fußgänger akustisch schlechter wahrzunehmen
sind als Kfz mit Verbrennungsmotoren. Oder an Unfälle, bei
denen die Batterie eines E-Mobils beschädigt wird.
12 medianet dossier
medianet.at
Leitbranche Kfz-Wirtschaft
Die Automobilindustrie leistet einen enormen Beitrag zum Wohlstand
in unserem Land; sie ist Schlüsselindustrie und eine der Leitbranchen
der produzierenden Wirtschaft in Österreich.
+20%
Beschäftigungswachstum
gegen den Trend
Während die heimische Industrie insgesamt
in den l­ etzten 15 Jahren rund fünf Prozent an
Beschäftigten verloren hat, wurden im gleichen
Zeitraum in der Fahrzeugindustrie 20% zusätz­
liche Arbeitsplätze geschaffen.
Zukunftsbranche
>200
Patentanmeldungen
verzeichnet die Branche
in Österreich jährlich.
Die Erfinderdichte liegt
damit deutlich über dem
europäischen Durchschnitt.
Gewaltige Umsatzerlöse
43 Mrd. €
Ansteigende Neuzulassungen
Die Automobilwirtschaft hat in Österreich zuletzt
Umsätze von 43 Mrd. € jährlich erzielt und trägt damit
total 11% des BIP und direkt 5,5% des BIP bei.
+5,4%
Die österreichische Fahrzeugindustrie
In den ersten sieben Monaten des
Jahres wurden knapp 200.000 Pkw
neu zum Verkehr zugelassen, im
Vergleichszeitraum des Vorjahres
waren es 188.550.
Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor
Produktion
13.200 Mio. €
Beschäftigte (direkt)
30.000
Betriebe152
Exportquote88%
Lehrlinge1.200
Investitionspläne 2016
261 Mio. €
F&E-Ausgaben pro Beschäftigten
19.650 €
Monatsgehalt
4.254,80 €
Stundenlohn
16,40 €
Produktion je Beschäftigten
502.000 €
Motoren und Getriebe
2,4 Mio. Stück
Pkw, Lkw und Busse
121.200
Traktoren und Anhänger
30.000
Motorräder115.400
Fahrräder157.800
Quelle: Statistik-Jahrbuch 2016 – Fachverband der Fahrzeugindustrie
Vorbildwirkung als Arbeitgeber
450.000
Beschäftigte
Rund 450.000 Menschen sind in Österreich
direkt oder indirekt in der Automobilwirtschaft
beschäftigt; damit ist jeder neunte ­Arbeitsplatz
in der österreichischen Fahrzeug- und Zuliefer­
industrie sowie in den vor- und nachgelagerten
Wirtschafts­bereichen zu finden.
medianet.at
medianet dossier 13
Umdenken! Jetzt!
© Inge Prader
Bundesgremialobmann Burkhard Ernst spricht sich
gegen Verbote aus und fordert vielmehr Lösungen.
© panthermedia.net/oneinchpunch
Experte
Burkhard Ernst ist seit 2010
Bundesgremialobmann des
Fahrzeughandels.
Gastkommentar
••• Von Burkhard Ernst
WIEN. In den zurückliegenden
Jahren gab es immer wieder
und in regelmäßigen Abständen
einen Abgesang auf das Auto.
Manche Politiker versuchen
sich dann in Gedankenspielen,
wie man die Straßen in heimischen Städten am besten von
Fahrzeugen aller Art befreien
kann, um vermeintlich vieles
zum Besseren zu wenden. Da
werden Maßnahmen ergriffen,
die es der Bevölkerung immer
schwerer machen sollen, auf ihr
oftmals unverzichtbares Verkehrsmittel zurückzugreifen.
Eine besondere Vorreiterrolle
– in negativer Hinsicht – nimmt
dabei die Bundeshauptstadt
Wien ein. Angedachte 30er-Zonen auf Hauptverkehrsrouten,
der Rückbau von dringend benötigten Parkplätzen oder aber
auch das Sperren der Wiener
Ringstraße, dessen Häufigkeit
längst schon jedes verkraftbare Maß überschritten hat. Wie
ansässige Betriebe oder aber
auch die Anrainerbevölkerung
zu den getroffenen Maßnahmen
stehen, spielt in der Überlegung
mancher Politiker offensichtlich keine Rolle.
Schon Anfang September
kommt es im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing zur
Einführung des Parkpickerls,
obwohl sich die dort lebende
Bevölkerung in Abstimmungen
mehrmals gegen ein solches
ausgesprochen hat.
Sinnvolle
Investition
Eine bundesweite Ökoprämie
in Höhe von
22,5 Mio. €
(insgesamt)
würde sich
laut Burkhard
Ernst mehrfach
refinanzieren.
Anstelle über weitere Verbote nach­zudenken,
sollte man Lösungen präsentieren, die
Wachstum und Lebensqualität in unseren
Städten sicherstellen.
Politik ist nun gefordert
Auch Betriebe sehen sich
immer mehr mit den Folgen
einer autofeindlichen Politik
konfrontiert und suchen nicht
selten das Weite, um dem zunehmenden Wildwuchs an
Verboten und Einschränkungen
zu entgehen. Am Ende trifft die
autofeindliche Verkehrspolitik
jene am meisten, die alternativlos auf ihr Fahrzeug angewiesen sind.
Es braucht dringend rationales politisches Handeln, das
sich nicht an ideologischen
Denkmustern, sondern an den
Bedürfnissen der Bevölkerung
sowie der angesiedelten Betriebe orientiert. Anstelle über
weitere Verbote nachzudenken,
sollte man Lösungen präsentieren, die Wachstum und Lebensqualität in unseren Städten
sicherstellen.
Fahrzeugbranche stärken
Die Wiedereinführung einer
bundesweiten Ökoprämie wäre dafür prädestiniert. Neben
einem Anreiz zur Anschaffung
von umweltfreundlichen Neufahrzeugen und der Erhöhung
der Verkehrssicherheit in unseren Städten würde sie auch
die Fahrzeugbranche mit ihren
450.000 Beschäftigten stärken.
Für den Staat wäre sie zudem
ein durchaus lohnendes Geschäft.
Kosten von 22,5 Millionen
Euro stehen geschätzte Mehreinnahmen von 140 Millionen
Euro bei 30.000 verkauften Autos gegenüber. Auch die gezielte
Förderung von alternativen
Antrieben würde sich in diesem
Zusammenhang hervorragend
anbieten.
14 medianet dossier medianet.at
Rund 15 Mrd. Euro …
… haben wir Autofahrer im Vorjahr dem Staat bezahlt;
in keinem anderen Bereich sind so hohe Steuern fällig.
© panthermedia.net/CandyBoxImages
••• Von Moritz Kolar
D
ie Autofahrer sind
schon jetzt die am
stärksten steuerlich
belastete Gruppe
in Österreich – eine
weitere Belastung wäre fatal“,
so der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure
Günther Kerle Ende Juli als
Reaktion auf eine von Bundesminister Rupprechter gestellte
Forderung nach einem Ende
des Steuervorteils für Dieselfahrzeuge.
Letztlich wurde es mit dem
Vorhaben des Finanzministers
(bislang) nichts, was freilich
nichts daran änderte, dass Herr
und Frau Österreicher auch
jetzt schon fleißig zur Kassa
­gebeten werden. „Wir zahlen
beim Erwerb, beim Tanken und
beim Betrieb unseres Autos in
die Staatskasse ein“, so Kerle.
Mineralölsteuer (kurz MöSt),
Normverbrauchsabgabe (NoVA)
und motorbezogene Versicherungssteuer: Mit all diesen
Abgaben befindet sich Österreich schon jetzt im absoluten
Spitzenfeld der automotiven
Besteuerung in Europa. „Dazu
kommt, dass es in den vergangenen elf Jahren sage und
schreibe elf Steuererhöhungen
für die Autofahrer gegeben hat.
Genug ist genug“, stellte Kerle
klar.
Gewaltige Belastung
Summiert man alle Steuern,
mussten die Österreicher laut
Zahlen des ÖAMTC für ihre
Autos im Jahr 2013 satte 12,677
Mrd. € (siehe auch Grafik
rechts) an Steuern aufwenden.
Die Wirtschaftskammer (WKO)
summiert die Kosten sogar
auf bis zu 15 Mrd. € – das entspricht rund einem Sechstel
der gesamten Steuereinnahmen
eines Jahres!
Zur Verdeutlichung: Würde
man einen Turm aus lauter 100
€-Scheinen bauen, wäre der
Betrag, den wir jährlich für
Mineralölsteuer, Versicherungssteuer und all die anderen
Autoabgaben bezahlen, rund 15
Kilometer hoch – das entspricht
etwa 110 Mal der Höhe des
­Stephansdoms!
medianet dossier 15
Teures Auto
Inklusive aller
Ausgaben (u.a.
für Wartung
& Reparatur)
kostet ein durchschnittliches
Fahrzeug 9.500
€ pro Jahr –
kann dann aber
dank politischer
Vorgaben (Fahrverbote, etc.)
oft nur eingeschränkt benutzt
werden.
Das ist aber längst noch
nicht alles, müssen doch Autofahrer neben Steuern auch für
die Kosten der Fahrzeugerhaltung und für den Wertverlust
aufkommen.
Hohe Rechnung
Der ÖAMTC hat im Vorjahr die
tatsächlichen Autokosten in
einer Beispielrechnung anhand
eines VW Passat bei 15.000
Kilometer jährlicher Nutzung
exemplarisch ausgewiesen.
Demnach verliert das Fahrzeug
pro Jahr durchschnittlich 4.852
€ an Wert. Die Wartungskosten
Zur Kasse
Fast jeder
sechste Euro
aus Steuereinnahmen kommt
in Österreich von
den Autofahrern.
Beim Autokauf
sind ebenso
Abgaben fällig
wie beim AutoVersichern und
beim Tanken.
schlagen mit jährlich 1.877
€ zu Buche, und dazu kommen noch Spritkosten von
1.442 € jährlich.
Ergänzt man diese Rechnung um die Kosten der
Haftpflichtversicherung (876
€) und der Versicherungssteuer (384 €) ergeben sich
Jahreskosten von 9.442 € –
inklusive Autobahnvignette
also rund 9.500 €. Viel Geld,
das man so erst einmal verdienen muss und das dann
– wenn es nach dem Willen
vieler politischer Entscheidungsträger geht – in Zukunft
© medianet/Christian Mikes
© panthermedia.net/Harald Richter
medianet.at
Die Autofahrer sind
schon jetzt die steuer­
lich am stärksten
belastete Gruppe in
Österreich.
© panthermedia.net/CandyBoxImages
Günther Kerle
Sprecher der Automobilimporteure
immer noch nicht reichen könnte, weil immer weitere und höhere Steuern diskutiert werden.
Dazu kommt, dass die Aufwendung der knapp 10.000 € immer
öfter mit der Auflage verbunden
ist, das Fahrzeug nur eingeschränkt verwenden zu können.
Einerseits steigen die Kosten,
andererseits sinkt aber der
Nutzen – ob diese Rechnung
langfristig aufgehen wird?
16 medianet dossier medianet.at
Fünf Wahrheiten zum Automobil
In den vergangenen Jahren wurde das Thema Auto zunehmend emotional d
­ iskutiert;
viele Vorurteile machten die Runde. Autos seien demnach stinkende Straßenkreuzer mit
schlimmer Umweltbilanz. Stimmt nicht! Fünf Fakten, die jeder wissen sollte.
Tempolimits zahlen sich nicht aus!
Neue Fahrzeugkonzepte
stehen ante portas!
Erdgas und Elektro – in Zukunft werden Autos nicht
mehr nur mit fossilen Brennstoffen angetrieben. Die
neuen Technologien setzen
sich immer besser durch und
sorgen für eine noch bessere
Umweltbilanz der Fahrzeuge,
treiben aber auch die Wirtschaft an, bringen MilliardenInvestitionen in Forschung
und Entwicklung und in die
Produktion, aber auch in die
(Tankstellen-)Infrastruktur.
Neue Autos sind sauber!
Wer für eine saubere Umwelt plädiert
und gleichzeitig den automobilen Verkehr verteufelt, sollte sich folgenden
Vergleich auf der Zunge zergehen lassen:
Ein einziges Auto aus dem Jahr 1970
produziert gleich viel Feinstaub wie 100
moderne Pkw! Autos werden also immer
sauberer; Ziel der Politik sollte es also
sein, die alten Autos von der Straße zu
bekommen und nicht unsere individuelle
Mobilität durch immer neue Hürden einzuschränken!
Foto: © panthermedia.net/Jürgen Fälchle
Ein immer wiederkehrender Vorschlag zur Schadstoffreduktion ist die Einführung von Tempo 100 auf Autobahnen und
Tempo 80 auf Freilandstraßen. Eine Studie der ÖAMTC-Akademie/TU Wien beweist: Die Kohlenwasserstoff-Emissionen
(HC) würden entgegen der Annahme durch die Tempolimits
gar nicht reduziert, Stickoxide (NOx) um bestenfalls 2%!
Neue Autos
verhindern ­Unfälle!
Autofahren wird immer
­sicherer. In den vergangenen
Jahren sorgten technische
Entwicklungen für stetig
sinkende Opferzahlen im
Straßenverkehr. Moderne
Fahrerassistenzsysteme wie
Notbrems- und Totwinkel-Assistent und SekundenschlafWarner machen das Fahren
nun noch entspannter.
Keine Feinstaub-Monster!
Auch wenn es oft so kommuniziert
wird, und Politiker sich bei Fahrverboten in Städten dieses Arguments
bedienen: Diesel-Pkw sind nicht die
Feinstaub-Hauptverursacher – nur
4,8% der Gesamt-Partikel-Emissionen
gehen hierzulande auf das Konto von
Pkw; den Rest teilen sich Kleinverbraucher, Industrie, Kraft- und Heizwerke,
Landwirtschaft und andere Verbraucher. Seit 1985 konnte der Partikel-Ausstoß von Diesel-Pkw um 99% reduziert
werden!
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