Blaue Post Flexisteuer · Windräder in der Großenhainer Pflege · Zu Gast im Sächsischen Landtag bei der AfD NR. 6 – Oktober 2016 AUS DEM SÄCHSISCHEN LANDTAG – FREISTAAT SACHSEN KOSTENLOS Aus dem Inhalt Seite 3 Bierdeckelaktion des Integrationsministeriums ? o s r e d O ? o S Seite 5 Die Interessen von Jägern, Förstern und einheimischem Wild Seite 7 Steuerverschwendung: Millionen-Grab Schneeberg Seite 14 Anschläge auf Bürgerbüros der AfD Gesichtsverschleierung verbieten! AfD-Fraktion bringt als erste deutsche Partei Gesetzesantrag dazu ein Belgien hat es, Frankreich hat es, einige spanische Städte und Schweizer Kantone haben es – ein Gesetz zur Gesichtsverschleierung im öffentlichen Raum, oder, wie es im Volksmund heißt: Ein Burkaverbot. Nun hat die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag – als erste Fraktion und als erste Partei in Deutschland überhaupt – einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt. (Drs. 6/6124) Ausgenommen davon sind Gesichtsverschleierungen, die dem Schutz vor winterlicher Kälte dienen oder der Kostümierung bei Volksfesten wie dem Karneval. Ein Burkaverbot, so liest man jedoch in der Presse und hört es aus den etablierten Parteien, sei nichts als Symbolpolitik und kein Weg zu mehr innerer Sicherheit. Und vor allem: Es verhindere die Integration, der hier lebenden Muslime und verstoße gegen das Prinzip religiöser Toleranz. Dabei wäre es nichts als Ausdruck von Toleranz. Zumindest nach den Vorstellungen, die man sich schon im 17. und 18. Jahrhundert in Europa von Toleranz machte: Als die kirchliche Einheit zerfallen war und sich Lutheraner, Calvinisten und Katholiken jahrzehntelang in blutigen Glaubenskriegen gegenüber standen, als die Säkularisierung des Christentums voran geschritten war. „Toleranz“ – „Duldung“ meinte 1689 John Locke, der englische Philosoph und Autor des berühmten „Briefes über die Toleranz“, müsse die Obrigkeit gewähren, da es unvernünftig sei, Menschen zu einem bestimmten Glauben zu zwingen. MdL Dr. Frauke Petry MdL André Wendt Möglich wurde dies nicht zuletzt durch eine Interpretation der christlichen Theologie, die Luther über 100 Jahre zuvor in seiner „Zwei-Reiche-Lehre“ formulierte. In ihr schrieb der Reformator, dass sich Christen aus Nächstenliebe der Obrigkeit unterwerfen und verwahrte sich dagegen, weltliches und religiöses Recht zu vermengen, getreu dem bekannten Satz aus der Bibel: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist“. Eine solche Unterscheidung in weltliche und religiöse Sphäre kennen die verschiedenen Strömungen des Islam allerdings nicht. Die Scharia, das islamische Gesetzbuch, versteht sich auch als politisches Gesetz, nach dem Muslime auf Erden leben sollen. Es besagt unter anderem, dass Männer und Frauen nicht die gleichen Rechte haben. Die Burka, ganz gleich aus welcher islamischen Quelle hervorgeht, sie zu tragen, und ganz gleich, ob es muslimische Frauen gibt, die sie aus freien Stücken anlegen, wird als Ausdruck dieser Ungleichheit wahrgenommen – deshalb verbot im Fortsetzung auf Seite 2 GRUSSWORT | Blaue Post Seite 2 Grußwort Fortsetzung von Seite 1 Der Bundesjustizminister wird allmählich zum Fall für den Verfassungsschutz Liebe Mitstreiter, Freunde und Förderer der AfD, liebe Bürger, Dr. Frauke Petry Mitglied des Sächsischen Landtags, Vorsitzende der AfD-Fraktion, Landesvorsitzende Sachsen, Bundesvorsitzende Früher gab es Zeiten, in denen Minister nach schweren Fehlleistungen im Amt entweder von selbst zurücktraten oder von den Medien zum Rücktritt genötigt wurden. Für den ersten linksradikalen Justizminister der Bundesrepublik gilt weder das eine noch das andere. Ende August hat Heiko Maas die Musikgruppe „Feine Sahne Fischfilet“ für ihren Auftritt bei einem Anti-Rassismus-Festival in Anklam gelobt. Diese Band singt – beziehungsweise grölt – Texte wie: „Deutschland verrecke, das wäre wunderbar!“ Oder: „Deutschland ist Scheiße, Deutschland ist Dreck!/Gib mir ein ,Like‘ gegen Deutschland.“ Auf Facebook schrieb der SPD-Politiker: „Tolles Zeichen gegen Fremdenhass und Rassismus. Danke Anklam. Danke Feine Sahne Fischfilet!“ Dabei verlinkte er auch auf die Facebook-Seite der Band. Ist das nicht erstaunlich für einen Minister, der Hate-Speech konsequent verfolgen will? Ein beliebiger Blick ins Internet hätte Maas gezeigt, dass der Verfassungsschutz die Punkband dem linksextremen Spektrum zuordnet. Vor kurzem führte das Bundeskriminalamt Razzien in ganz Deutschland gegen mutmaßliche Urheber sogenannter Facebook-Hasspostings durch. „Das entschlossene Vorgehen der Ermittlungsbehörden sollte jedem zu denken geben, bevor er bei Facebook in die Tasten haut“, erklärte Maas nach der Polizeiaktion. Der Parteikader aus dem Saarland hat zwar in seinem Leben nie als Jurist gearbeitet, aber immerhin Jura studiert. Also weiß er, dass eine Durchsuchung keine Strafe ist, sondern eine strafprozessuale Maßnahme zum Auffinden von vermuteten Beweismitteln. In einem Rechtsstaat gelten die von Durchsuchungen betroffenen Beschuldigten bis zu ihrer Verurteilung als unschuldig. Es können nämlich auch entlastende Beweise gefunden werden. „Eine derartige Drohsprache“, kommentierte der Münchner Journalist Alexander Wendt die Äußerung von Maaß, „hätten selbst Kritiker der Bundesregierung bis gestern nur aus dem Mund des türkischen oder weißrussischen Justizministers für möglich gehalten. In einer Demokratie muss ein Justizminister gehen, der so zu seinen Bürgern redet“. Aber Maas hat kein Problem damit, ganze Personengruppen, die ihm nicht passen, unter Generalverdacht zu stellen. Pegida bezeichnete er bekanntlich als „Schande für Deutschland“. Unsere Partei nannte er „einen Fall für den Verfassungsschutz“. Ende Januar schrieb er einen Kommentar, in dem er namhafte Juristen – darunter ehemalige Bundesverfassungsrichter – die Merkels Politik der offenen Grenzen kritisieren, indirekt für die Anschläge auf Asylbewerberheime verantwortlich machte. „Auch ein juristischer Diskurs kann entgleiten und zur geistigen Brandstiftung beitragen“, statuierte der oberste Jurist. Von Mao Tse-tung stammt die Maxime: „Bestrafe einen, erziehe tausend.“ Ähnliches scheint dem Linksextremisten-Lober aus dem Justizministerium vorzuschweben. In einem Brief an die Facebook-Führung schrieb Maas: „Das Ergebnis Ihrer Anstrengungen bleibt aber bisher hinter dem zurück, was wir in der Task Force gemeinsam verabredet haben. Es wird noch immer zu wenig, zu langsam und zu oft auch das Falsche gelöscht.“ Antifa- und Islamisten-Seiten bleiben allerdings unbehelligt. Dieser Justizminister ist allmählich selbst ein Fall für den Verfassungsschutz. Jahr 2010 Frankreichs Präsident Sarkozy, dass sich Frauen in der Öffentlichkeit mit ihr bedecken. Es sei ein Angriff auf die Würde der Frauen, sagte er. Ein Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung, ein Angriff auf Würde und Freiheit eines jeden Menschen, könnte man hinzufügen. 2015 bestätigte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Entscheidung des französischen Staates. Ein Burkaverbot wäre hingegen nicht nur tolerant, da es auf eben den Grundsätzen beruhen würde, die der europäischen Idee religiöser Toleranz überhaupt ihren Sinn verleihen; es böte auch Gelegenheit, viele Muslime darin zu bestärken, die Verquickung religiösen und politischen Rechts ihrer Religion zu hinterfragen; es würde bedeuten, sie einzuladen, den Weg zur Säkularisierung ihres Glaubens zu gehen, die allenthalben gefordert wird. Ein Burkaverbot wäre tatsächlich eine Art Symbolpolitik – denn es wäre ein starkes Symbol, ein Aufruf an alle hier lebenden Muslime. Es ist daher kein Zufall, dass ein Burkaverbot bestimmte Muslime selbst fordern. Etwa Bassam Tibi, der in Syrien geborene Politikwissenschaftler aus Göttingen. Der mahnt seit 25 Jahren religiöse Reformen im Islam an: Dass von den Muslimen die Trennung von Staat und Religion akzeptiert werde und sie Abschied von Dschihad und Scharia nehmen – dass ein besonderer Islam in Europa entstehen müsse, ein „Euro-Islam“. „Ein-Burkaverbot“, sagt Tibi, selbst praktizierender sunnitischer Muslim, „ist eine kluge politische Maßnahme gegen die Abschottung in Parallelgesellschaften. Es befördert Integration und Inklusion muslimischer Migranten und die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland.“ „Die Staatsregierung verzichtete auf eine Angabe zur Entwicklung weil sie keine Angabe zu privaten oder kommunalen Sportstätten machen kann – eine durchaus interessante Logik.“ Andrea Kersten in ihrer Großen Anfrage zu Sportstätten in Sachsen im Sächsischen Landtags am 23. 06. 2016 Blaue Post | BIERDECKELAKTION DES INTEGRATIONSMINISTERIUMS Seite 3 Integrationsministerin verbreitet auf Bierdeckeln Unwahrheiten AfD-Anfrage Drs. 6/5758 MdL Sebastian Wippel Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) hat 120.000 Bierdeckel drucken lassen, die Sie davon überzeugen sollen, dass alle negativen Nachrichten über die Massenzuwanderung nur auf Vorurteilen beruhen. Dieser Schuss geht nach hinten los, da eine kurze Internetrecherche genügt, um auf jedem Bierdeckel Unwahrheiten zu finden. Schauen wir sie uns also einmal genau an: 1. „Ausländer sind krimineller als Deutsche“ sei ein Vorurteil. Die Polizeiliche Kriminalstatistik des Jahres 2015 für Sachsen weist 26,9 % nichtdeutsche Tatverdächtige aus (mit EU-Ausländern usw.) – bei einem Ausländeranteil im Freistaat von knapp 4 %. Und wie sieht es bei Asylbewerbern und Flüchtlingen aus? Im ersten Halbjahr 2016 waren laut Auskünften des Sächsischen Innenministeriums 10.000-mal „Schutzsuchende“ an Straftaten beteiligt (teils mehrfach). Es halten sich ca. 55.000 „Schutzsuchende“ in Sachsen auf. Damit sind Asylbewerber, Geduldete und unerlaubt Aufhältige im Durchschnitt 3- bis 4-mal so häufig kriminell in Erscheinung getreten wie die sächsische Gesamtbevölkerung. Ausländerrechtliche Delikte wurden bei dieser Statistik bereits herausgenommen und es ist der weit überwiegende Anteil der Asylantragsteller, der sich anständig verhält. Das trifft besonders bei anerkannten Flüchtlingen zu, die kaum Probleme bereiten. Dennoch müssen wir die Statistiken zur Ausländerkriminalität zur Kenntnis nehmen und entsprechend reagieren. Sich die Realität schön zu lügen, wie es Integrationsministerin Köpping macht, ist auf jeden Fall der falsche Weg. 2. „Flüchtlinge kosten uns doch nur Geld“. Auf der Rückseite wird dann erklärt, durch die Aufnahme von Flüchtlingen habe es „mehr Wachstum“ in Deutschland gegeben. Richtig daran ist lediglich, dass die deutsche Flüchtlingsindustrie von der Masseneinwanderung profitiert, indem sie für Unterbringung, Versorgung und Integrationskurse sorgt. Aber dieses alles andere als investive Konjunkturprogramm zur falschen Zeit zahlt am Ende der Steuerzahler. Absurd ist die Behauptung vor allem, weil die Mehrzahl der Zuwanderer das Sozialund Steuersystem mehr belasten werden, als sie Beiträge einzahlen. Die meisten Asylbewerber verfügen nur über geringe Qualifikationen oder sind Analphabeten. In unserem Hochtechnologie-Land werden sie schwer Arbeit finden. Der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen rechnet mit 900 Milliar- den Gesamt-Asylkosten, selbst wenn die Integration in den Arbeitsmarkt innerhalb von sechs Jahren gelingen sollte. 3. „Flüchtlinge nehmen den Deutschen die Arbeitsplätze weg“. Behauptet wird auf der Rückseite, Deutschland würden „ca. zehn Millionen Arbeitskräfte“ fehlen. Warum also nicht noch neun Millionen weitere Flüchtlinge anwerben? Die Antwort der AfD: Weil uns das ruinieren würde und Asylbewerber, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, eben nicht mit hochqualifizierten Zuwanderern in einen Topf geworfen werden können. Im Übrigen: Flüchtlinge nehmen den Deutschen tatsächlich eher selten den Arbeitsplatz weg. Dafür konkurrieren sie aber umso mehr mit den bereits länger in Deutschland lebenden Ausländern um Jobs im Niedriglohnsektor. Die AfD betont deshalb: Wir wollen niemand anwerben, um ihn dann als billige Arbeitskraft auszunutzen. Das ist unsozial. Im Übrigen dient das Asylrecht dem Schutz von Menschen und nicht der Einwanderung. Eigentlich müsste gerade die SPD darauf hinweisen, aber Integrationsministerin Köpping tickt eben anders. 4.„Deutschland nimmt doch die ganze Welt auf“. Fakt ist: In Deutschland wurden im Jahr 2015 laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) mehr Asylanträge gestellt als in jedem anderen Land. Wer dies kleinredet, leidet an Realitätsverweigerung. 5. „Flüchtlinge kriegen mehr Geld im Monat als einer mit Hartz IV“. Richtig daran ist, dass sie keine höheren Geldleistungen erhalten, aber was ist eigentlich mit den Kosten des Steuerzahlers für Weiterbildung, Spracherwerb und Integration? Bekommt da ein deutscher Hartz IV-Empfänger genauso viel Unterstützung oder sogar noch mehr, weil viele von ihnen bereits in Deutschland gearbeitet haben und in die Sozialkassen eingezahlt haben? Das ist nicht der Fall. Der Staat gibt also pro Kopf mehr Geld für einen Flüchtling aus als für einen deutschen Hartz IVEmpfänger, der in manchen Fällen vor Fortsetzung auf Seite 4 RUNDFUNK | Blaue Post Seite 4 Fortsetzung von Seite 3 dem schmerzhaften Verlust der eigenen Arbeit Jahrzehnte Sozialabgaben berappen musste. Trotz Arbeitsbereitschaft und angeblich benötigter Fachkräfte werden dagegen gerade ältere Hartz IV-Empfänger mit Abzügen in die Frühverrentung geschickt. 6.„Die kommen doch nur aus wirtschaftlichen Gründen …“. Nun zählt Deutschland zu den wohlhabendsten Staaten der Welt. Die Frage muss also erlaubt sein, warum jemand mit hohem finanziellen Einsatz und persönlichem Risiko hierher migriert und sich nicht mit dem Flüchtlingslager im Libanon, Jordanien oder der Türkei zufriedengibt. Selbst wenn Flüchtlinge primär vor Krieg und politischer Verfolgung fliehen und damit einen Asylgrund haben, dann dürfte doch trotzdem die wirtschaftliche Attraktivität Deutschlands dafür sorgen, dass sie hierher kommen wollen und nicht etwa nach Tschechien, Griechenland oder Kroatien. Die Asylbewerber vom Balkan und die meisten aus Afrika sind dagegen ganz eindeutig „Wirtschaftsflüchtlinge“. Bei den anderen können wir über ihre Motive nur Mutmaßungen anstellen. Wir haben sie schließlich an der Grenze nicht überprüft, sondern unkontrolliert einreisen lassen. Sie fragen sich jetzt sicherlich, was diese Werbekampagne gekostet hat. 12.707,99 Euro teilte uns das Integrationsministerium mit. (Drs. 6/5758) Obwohl jeder Euro für die Verbreitung von Unwahrheiten einer zu viel ist, klingt das nicht nach sonderlich viel. Die geringen Kosten liegen daran, dass die Integrationsministerin die Bierdeckel von der AG Asyl der TU Dresden erstellen ließ. Diese Studenten erhalten nun noch ein Stipendium des Bundes in Höhe von 300 Euro pro Monat. Für die 22 Stipendiaten fallen also jährliche Kosten in Höhe von 79.200 Euro an. Obendrauf kommt noch ein Preisgeld von 3.000 Euro vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Mit der Bierdeckel-Offensive will der Freistaat Sachsen also nicht nur Unwahrheiten unters Volk bringen und meint, Sie noch beim Feierabendbier politisch belehren zu müssen. Nein, noch schlimmer: Er spannt für seine Kampagnen auch noch Studenten ein, statt sie zu mündigen und wahrheitssuchenden Menschen zu erziehen, wie es eigentlich sein Auftrag ist. Die AfD erwartet, dass diese Werbung des Freistaates Sachsen für die gescheiterte Asylpolitik eingestellt wird. Statt Bierdeckel mit der Unwahrheit zu bedrucken, müssen die Bundes- und Landesregierung endlich ihre Politik ändern. MdL Sebastian Wippel Die Konzeptionslosigkeit der Bundesländer in Rundfunkangelegenheiten Am 26. 05. 2016 wurde im Sächsischen Landtag gegen die Stimmen der AfD das Gesetz über den 19. Rundfunkänderungsstaatsvertrag verabschiedet. Diesmal ging es in dem Vertrag nicht um die Rundfunkgebühren, sondern um die Programminhalte. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer hatten bereits am 10. 12. 2015 diesen Staatsvertrag unterzeichnet und den Landesparlamenten vorgelegt. Inhaltlich geht es in diesem Rundfunkstaatsvertrag um: • die Einführung des Jugendangebotes von ARD und ZDF, • Änderungen bei der Berichterstattung der Rechnungshöfe, • leichte Korrekturen bei der Beitragsbemessung und • um längst überfällige Änderungen beim Jugendmedienschutz. Zu den Änderungen beim Rundfunk/TV soll das Thema Jugendangebot beleuchtet werden. ARD und ZDF hatten einen trimedialen Jugendkanal geplant: TV, Radio und Internet. Es ist bekannt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender die 14- bis 29-jährigen als Nutzer verloren haben. Der Generationenabriss sollte durch neue zielgruppenorientierte Angebotsformen gestoppt werden. Der schärfste Gegenwind dagegen kam aus der Sächsischen Staatskanzlei. Aber auch andere CDU-geführte Bundesländer hatten Vorbehalte. Die Ministerpräsidenten entschieden sich bereits im Oktober 2014 gegen dieses Modell der Trimedialität. Der Jugendkanal sollte nur als Onlineversion starten und kostenneutral sein. Der Finanzrahmen wurde auf 45 Millionen jährlich festgelegt. Dafür sollen die zwei Fernsehkanäle „ZDF Kultur“ und „Eins Plus“ eingespart werden. Dagegen hatte schon 2014 der Intendant des Südwestfunks, Peter Boudgoust, deutlich seine Stimme erhoben. Lediglich die Staatskanzlei Sachsen-Anhalt fiel positiv auf. Sie bemühte sich um Transparenz. Sie hat sogar den Bericht über das offene Konsultationsverfahren zum „Jugendangebot von ARD und ZDF“ ins Netz gestellt. Der neue Rundfunkstaatsvertrag regelt nun, dass das Jugendangebot eigene Inhalte produzieren und auch vorhandene Programmzulieferungen verwenden kann. MdL Dr. Kirsten Muster In der parlamentarischen Anhörung im Sächsischen Landtag kam der 19. Rundfunkänderungsstaatsvertrag nicht gut weg. Der Geschäftsführer des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e.V. bezeichnete den Konkretisierungsgrad des Jugendangebotes im Staatsvertrag als suboptimal. Er kritisierte, dass im Internet die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Rundfunk verwischt werden. Er befürchtet Wettbewerbsverzerrungen und hat erkannt, dass die neue Generation der Nutzer zugleich Konsument und Produzent der Medien ist. Dies berücksichtige der Staatsvertrag nur unzureichend und bleibt deshalb weit hinter den Erwartungen zurück. Ich frage mich, warum die Ministerpräsidenten nicht die Kraft gefunden haben, die Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu reduzieren. Nicht einmal die Fernsehwerbung wurde reduziert. Wir haben Gebührenüberschüsse in Milliardenhöhe. Das größte Bundesland Nordrhein-Westfalen hat im Alleingang die Werbemöglichkeiten für Hörfunkanbieter ab 2017 beschränkt. Diese Mindereinnahmen sind aber zu verkraften, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich auf sein Kerngeschäft konzentriert und wahnsinnig teure Unterhaltungssendungen den privaten Anbietern überlassen könnte. MdL Kirsten Muster Blaue Post | FORSTWIRTSCHAFT Seite 5 Die Interessen von Jägern, Förstern und des heimischen Wildes Antrag der AfD-Fraktion Drs 6/5389 Ziel sollte sein, wieder sichtbare und tagaktive Schalenwildbestände in unseren sächsischen Wäldern, auf Wiesen und Feldern vorzufinden, um damit auch die Verbissschäden in den Wilddeckungsräumen weitestgehend zu minimieren. Zu Beginn unseres Antrages stellten wir fest, dass 1. für den angestrebten naturnahen Waldumbau Wildschäden auf ein waldbiologisch verträgliches Maß reduziert werden müssen, 2.neben hohen Populationsdichten im besonderen Maße die Qualität der Besucherlenkung, das Vorhandensein von jagdlichen Ruhezonen, äsungsverbessernde Maßnahmen und weitgehend störungsarme Jagdmethoden Einfluss auf die Höhe von Schäl- und Verbissschäden von Schalenwild haben und 3.die Indikatoren für die erfolgreiche Umsetzung eines vorbildlichen, ganzheitlichen Jagdkonzeptes sichtbare und tagaktive Schalenwildbestände sind. Weiterhin sollte der Erlass des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft zur Vorbildlichkeit von Jagdausübung und Hege in den Verwaltungsjagdbezirken des Freistaates Sachsen entsprechend den Feststellungen der „Zielorientierung“ wie folgt geändert beziehungsweise ergänzt werden: a) Die „Schäl- und Verbissschäden“ sind auf ein Niveau zu reduzieren, dass sie unter Berücksichtigung der wildbiologischen Verträglichkeit hinsichtlich der Holzqualität und -verwendung optimal sind und b)„Es sind ganzheitliche und vorbildliche Jagdkonzepte für sichtbare und tagaktive Schalenwildbestände anzustreben.“ Die derzeit ausgeübten Jagdmethoden stehen nicht im Einklang mit der Wildbiologie. Eine Anpassung der Jagdzeiten ist daher dringend wieder erforderlich. Deshalb forderten wir in unserem Antrag folgende, von der Mehrzahl der Jägerschaft befürworteten, Änderungen zur Anpassung der Jagdzeiten wie in unserem Antrag unter Punkt römisch III beschrieben. MdL Silke Grimm Grundsätzlich soll die Schonzeit für Rotund Rehwild am 01. Januar beginnen. Für verstoßene Jungtiere, also Schalspießer und Schaltiere der AK 1, soll der Monat Juni zusätzlich zur Jagd geöffnet werden. Rotwild aller anderen Altersklassen dürfen dann nur noch vom 15. August bis 31. Dezember geschossen werden. Auch für das Rehwild fordern wir eine Anpassung der Jagdzeiten. Unserer Erfahrung nach sollten Schmalrehe vom 01. Mai bis 31. Dezember erlegt werden dürfen, Böcke ab 01. Mai, aber nur bis maximal 31. Oktober. Zum Schutz der Kitze soll ein Abschuss der Ricken erst ab 15. September bis 31. Dezember möglich sein. Natürlich wurde unser Antrag abgelehnt. Erstaunlich waren nur die teilweise fachlich völlig unqualifizierten Redebeiträge der anderen Fraktionen. Nachzulesen sind diese unter folgendem Link ab Seite 3096: Sächsische Waidmänner zur Gast bei der AfD-Fraktion im Landtag http://www.landtag.sachsen.de/de/aktuelles/sitzungskalender/protokoll/858 Fortsetzung auf Seite 6 Seite 6 ZU GAST IM SÄCHSISCHEN LANDTAG | Blaue Post Fortsetzung von Seite 5 Mein Landtagsbesuch in Dresden am 20. 07. 2016 Von einem guten Freund bekam ich vor ca. einem Monat eine Einladung, mit nach Dresden zu fahren: in den Landtag. Klasse. Endlich war es soweit, der Ausflug begann bei strahlendem Sonnenschein. 15.00 Uhr empfingen uns und andere Gäste unsere Gastgeberin, die Landtagsabgeordnete der AfD-Fraktion Andrea Kersten sowie ein Gästeführer im Landtag. Nett und freundlich betrat mit uns der junge Mann die „Schaltzentrale“ Sachsens. Weiterhin möchte sich die AfD-Fraktion bei allen Jägern bedanken, die sich den Weg nach Dresden gemacht haben, um die Debatte im Landtag von der Besuchertribüne aus „live“ mitzuerleben. Unter den Kreisjagdverbänden wurde über unsere Drucksache DRS 6/5389 schon nach Einreichung am 15.06.2016 heiß diskutiert. Medial schlägt unser Antrag unter der Jägerschaft heute, fast 2 Monate später, immer noch Wellen. So erschien zum Beispiel ein sehr lesenswerter Artikel in der Jagdzeitschrift „Die Pirsch“, welche am 17. 08. 2016 bundesweit erschien, wo auf Seite 51 unter dem Titel „Rotwild in Sachsen – Angst vor der Wahrheit“ unsere Landtagsdebatte angesprochen und ausgewertet wird. Auch unter den Jägern in CDU-Kreisen wurde unser Antrag gelesen und die Argumentation des Abgeordneten Heinz in der Debatte am 23. 06. 2016 heftig kritisiert. Im Nachgang an das Plenum und der Verbreitung des Protokolls erhielt ich E-Mails wie: Betreff: AW: Antrag der AfD Fraktion zur Jagd am 23.06.2016 Danke, ich hab mir das Protokoll durchgelesen. Kann ich als Bürger nur sagen: „Tolle Diskussion“! Silke Grimm (MdL) AK IV Umwelt und Landwirtschaft AfD Fraktion im Sächsischen Landtag Dann ging es in den Plenarsaal. Einen Verteilungsplan der Sitze der Abgeordneten bekamen wir auch und prompt war das Gelächter groß. Irgendwie saßen wir alle „falsch“. Nach 45 Minuten, in einem Saal mit einer gefühlten Innentemperatur von 35 Grad, empfand ich Mitleid mit den Abgeordneten, die bis zu acht Stunden oder länger hier ausharren müssen, wenn Plenarsitzung ist. Aus dem Glasgebäude ging es in den Altbau nebenan. 5. Stock, der AfD-Konferenzraum, wo für uns auch schon kalte Getränke zur Verfügung standen. Andrea Kersten und ihr Fraktionskollege Detlev Spangenberg widmeten sich unseren Fragen mit großer Aufmerksamkeit. Es war ein lockeres und ausgeglichenes Gespräch, worin es nicht nur um die derzeitige politische Lage unseres Landes ging, sondern auch um den Umgang anderer Fraktionen mit den AfD-Abgeordneten im Landtag. Danach zeigte uns Frau Kersten die Etage mit den Büros der AfD-Abgeordneten. Zum Abschluss ging es hoch auf die Dachterrasse des Restaurants CHIAVERI. Andrea Kersten lud uns herzlich zum Gespräch und Essen ein. Wir genossen über den Dächern Dresdens am Ufer der wunderschönen Elbe den Abschluss unserer sehr informativen Führung durch den Sächsischen Landtag. Jedem Leser empfehle ich, auch einmal an solch einer Führung teilzunehmen. Vielen Dank an die AfD, an Frau Andrea Kersten und Herrn Detlev Spangenberg. René Tittmann MdL Andrea Kersten Blaue Post | VERSCHWENDUNG VON STEUERGELDERN Seite 7 Sachsens Millionen-Grab! Wie unsere Landesregierung in Schneeberg Millionen von Euro versenkte ... Schneeberg. Es ist eine Steuerverschwendung in Millionenhöhe, die alle Politiker der Regierungsparteien stillschweigend hinnehmen und die – noch schlimmer – auch noch vertuscht werden soll! Es geht um die ehemalige Jägerkaserne der Bundeswehr in Schneeberg. 2009 verkaufte sie die Bundesregierung an die Firma GIS Solar GmbH von Gustav Struck. Der geschätzte Preis: zwei Millionen Euro. Steuerverschwendung Nummer 1: Kurz vorher war sie für 60 Millionen Euro saniert worden! Jahrelang tat sich auf dem Gelände kaum etwas. Der AfD-Landtagsabgeordnete Carsten Hütter aus Marienberg: „Lukrativ wurde der Kauf der Immobilie für Struck, erst, als sich der Freistaat Sachsen eingemietet hat.” Das war im Jahr 2012. Schon dieses Thema wollte die Staatsregierung unter der Decke halten. Eine kleine Anfrage von Carsten Hütter (Drs. 6/5096) ergab, dass der Freistaat folgende Mietbeiträge an die GIS Solar zahlte: • 2012: 124.463,28 € • 2013: 194.101,91 € • 2014: 859.837,93 € • 2015: 1.023.860,23 € • 2016: 544.836,52 € (Stand 31. 05. 2016) „Ich frage mich, wie es zu einer Mietsteigerung von 124.463,28 € im Jahr 2012 auf die fast zehnfache Summe von 1.023.860,23 € im Jahr 2015 kam”, sagt Hütter, „und natürlich habe ich das auch die Landesregierung gefragt und zur Antwort bekommen, dass die Steigerung mit «dem nach und nach gewachsenen Umfang des Mietgegenstandes» begründet sei.” Nach und nach gewachsen? Dass sich die angemietete Fläche verzehnfacht habe, sehe er nicht, meint dazu Hütter. Steuerverschwendung Nummer 2: Die Polizeischule in einem gemieteten Objekt unterzubringen, und dafür Millionen von Euro an Miete zu zahlen, obwohl keinerlei Notsituation vorlag, ist Irrsinn! „Andererseits müssen wir wieder Angst vor ihnen haben. Weil sie eine Partei sind, die die Leute gängelt, die bevormundet; die eine Partei der Einschränkungen der persönlichen Freiheiten ist, eine Partei der Umerziehung, eine Schikane-Partei. Kurz: Sie sind ein Risiko für die Demokratie.“ Detlev Spangenberg zu Abgeordneten der Grünen in der Debatte des Sächsischen Landtags über das Waffenrecht am 21. 04. 2016 Aber es wird noch irrsinniger! Ohne eine Kaufoption zu haben, investiert der Freistaat 12,9 Millionen Euro in den Aus- und Umbau der Polizeischule auf dem gemieteten Areal und 1,2 Millionen in die Ertüchtigung der Erstaufnahmeeinrichtung! Hütter: „Ich betone: In ein Gelände und in Immobilien, die Sachsen nicht gehören und für die es auch keine verbriefte Aussicht auf den Kauf gab!” Was wäre mit den Investitionen passiert, wenn Gustav Struck nicht bereit gewesen wäre, zu verkaufen? Die Antwort: Sachsen hätte weitere Millionen von Euro als Miete gezahlt und die ANGEMIETETEN Immobilien auch noch für einen Millionenbetrag modernisiert. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Kauf als eine Art Notbremse zu sehen, um zu verhindern, dass man sehenden Auges (aber offenbar mit blindem Verstand) in eine gigantische Steuermittel-Verschleuderung hineinstolpert. Über den Kaufpreis wird geschwiegen. Die Staatsregierung schiebt die Vertraulichkeit der Verträge vor. Ein Vorgang, den Carsten Hütter heftig kritisiert: „Was heißt denn hier Vertraulichkeit der Verträge? Es geht um Steuermittel in Millionenhöhe. Geld, das jedem Bürger Monat für Monat vom Lohn oder Gehalt abgezogen wird. Allein der Anstand müsste gebieten, dass man dann zu seinen Investitionen steht und keine Geheimisse daraus macht. Wenigstens ist im Zuge meiner Anfrage eine andere Summe publik geworden: Die Unterbringung der Asylbewerber in der Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung in Schneeberg kostete den Freistaat bislang 14 Millionen Euro.” MdL Carsten Hütter „Wenn Sie, liebe Regierung, es nicht schaffen, den Linksextremismus analog zum Rechtsextremismus zu bekämpfen, sollten Sie wenigstens nicht die Steuergelder der Bürger an Einrichtungen weiter leiten, die dem Linksextremismus unter dem Deckmantel der Demokratieförderung den Weg bereiten.“ André Barth in der Debatte im Sächsischen Landtag zur Vorstellung des sächsischen Haushalts 2017/18 am 11. 08. 2016 TAG DER SACHSEN | Blaue Post Seite 8 AfD-Fraktion „am Mann“ auf AfD-Finanz-Politiker treffen sich im Sächsischen Landtag Die haushalts- und finanzpolitischen Sprecher der AfD-Fraktionen aus Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen trafen sich erstmalig im Sächsischen Landtag. Frauke Petry, finanzpolitische Sprecherin und AfD-Fraktionsvorsitzende erklärt: Die „Blaue Post“ und AfD-Beutel waren sehr gefragt. „Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen weiter intensivieren und Erfahrungen der parlamentarischen Arbeit austauschen. Gemeinsam werden wir Themen für Gesetzesinitiativen, Anträge und Anfragen abstimmen, um unsere Haushalts- und Finanzpolitik noch wirkungsvoller etablieren zu können. Die Sächsische AfD-Fraktion hat u. a. die Haushaltsverhandlungen im Freistaat vorgestellt und diskutiert. Nach den jüngsten Wahlerfolgen ist die AfD bereits in zehn Landesparlamenten vertreten – in Zukunft wird die gemeinsame Arbeit noch wichtiger. Zusammen bereiten wir alternative Finanzkonzepte mit den Schwerpunkten innere Sicherheit, Bildung und Familie vor. Wir werden AfD-Politik fest in Deutschland verankern.“ Frauke Petry erklärt die Arbeit der AfD-Fraktion auf der Bühne des Sächsischen Landtages. „Das können wir doch nicht machen: den Entwicklungsländern die Fachkräfte entziehen und sie hier bei uns ansiedeln. Was machen wir dann in den Entwicklungsländern? Das ist neokolonialistische Politik – die sollte man nicht machen.“ Detlev Spangenberg über sozialen Wohnungsbau in der Debatte des Sächsischen Landtags am 22. 06. 2016 Dicht umringt: Fraktionsvorsitzende Frauke Petry diskutiert mit Bürgern. Blaue Post | TAG DER SACHSEN Seite 9 dem Tag der Sachsen in Limbach-Oberfrohna Reges Treiben am Stand der AfD-Fraktion. Keine Berührungsängste: MdL Beger überreicht am Antifa-Infostand AfD-Material und erhält im Tausch dafür das Antifa-Magazin. Das Jugendorchester Bautzen war scharf auf blaue Ballons. Die Heimatfreunde Waschleithe informieren sich über die Arbeit der AfD-Fraktion. Fotos mit Frauke Petry standen hoch im Kurs … Auch am dritten Tag war der AfD-Stand noch dicht belagert … … schnell noch einen Schnappschuss mit der AfD-Chefin. … während die Grünen längst abgebaut hatten. AUSSENPOLITIK | Blaue Post Seite 10 Das Deutsch-Polnische Barometer: Polen ist polnischer geworden. All das zu ändern gehörte zu dem Wahlprogramm der neuen Regierung. Das passte der EU und Deutschland nicht ins Konzept, also leiteten sie ein entsprechendes Verfahren gegen Polen ein. Das vergiftete die Atmosphäre in unseren Beziehungen zu Polen. Trotzdem, die Verspannungen haben andere Ursachen. Polen ist ein störendes Bollwerk gegen die Verteilung der wilden Einwanderung aus dem nahen Osten in den Schengenraum. Die „Dresdner Erklärung“ des AfD-Fraktion war der erste und dringend notwendige Versuch, das undifferenzierte PolenBashing unserer Politiker und Medien zu relativieren. Die Normalisierung der deutsch-polnischen Beziehungen ist zu wichtig und zu wertvoll, als dass man sie dem EU-Regime opfern sollte. Im Nachgang zum 25. Jubiläum des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages lud ich Mitglieder der AfD und interessierte Bürger in den Landtag ein. Konkret ging es um einen Gedankenaustausch zum Stand der politischen Entwicklungen zwischen unseren Ländern. Eingeleitet wurde der Abend mit der Vorführung meiner Rede am 23. 06. 2016 im Sächsischen Landtag zu diesem Thema www.youtube.com/watch?v=xlleqJChwGo. Mit Anna Ronin, Journalistin und Politikerin aus Ratibor, und Jörg Giessler, Deutschlehrer aus Breslau, konnten zwei kompetente Zeitzeugen begrüßt werden. Sie informierten aus erster Hand über die Hintergründe der polnischen Entwicklungen, die in unserem Politikbetrieb auf soviel Kritik stoßen. Auf einen kurzen Nenner gebracht: Der Erdrutschsieg der PiS hat Polen polnischer gemacht. Die Abwahl der im Geruch der Korruption stehenden Regierung Tusk setzte eine Zäsur in der Europa-, Rechtsund Medienpolitik. Pikant ist dabei die weithin unbekannte Tatsache, dass die Probleme mit dem Verfassungsgerichtshof ihren Ursprung in der Jaruzelski-Ära haben. Der wollte in der Übergangszeit mit dem Gerichtshof eine Institution schaffen, die demokratisch aussieht, aber einheitlich besetzt wird. Diese Mehrheitsverhältnisse wollte die PiS-Regierung aufbrechen. Ähnliches gilt für die Entscheidungsstrukturen in den Medien, die weitgehend von den Gefolgsleuten der abgewählten Regierung besetzt waren. „Man kann die Moral nicht über das Recht stellen und auch nicht umgekehrt. Das sind zwei völlig unterschiedliche Kategorien. Als Politiker müssen wir in einem Rechtsstaat über die Einhaltung von Recht reden und dafür sorgen, dass es in der Praxis angewandt wird.“ Frauke Petry beim Sonderplenum im Sächsischen Landtag am 01. 09. 2015 zum Thema Asyl Trotzdem, wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Die polnischere Regierung Polens ist dabei, die Rechte der deutschen Minderheit einzuschränken. Ob dies eine Quittung für die Politik Merkels oder ein verstärkter Nationalismus ist, bleibt eine offene und unerhebliche Frage, weil Völkerverständigung von den Menschen gelebt wird. Unabhängig von den gerade herrschenden Regierungen. Das waren die Themen, die das höchst interessierte Publikum wirklich bewegten. Gespeist aus der eigenen Lebensgeschichte und persönlichen Erfahrungen. Karin Wilke „Wo bleibt der Atem des Freiheitsversprechens, was ist spezifisch sächsisch an diesem Antrag? Der bürokratische Geist, der aus jedem Satz quillt? Wenn das unsere Kultur sein sollte, dann sollten und könnten wir unsere Kultushoheit gleich in der Brüsseler Garderobe abgeben – die können uniformierte Regulierungen noch besser kreieren. “ Karin Wilke im Sächsischen Landtag über den Antrag von SPD und CDU zur Stärkung der kulturellen Bildung in Sachsen am 23. 06. 2016 Blaue Post | STEUERPOLITIK Seite 11 „Flexisteuer“ – Energiewende geht noch teurer für die Bürger AfD-Politiker Urban zur Debatte Drs. 6/3591 MdL Jörg Urban Diesen Sommer hatten die Autofahrer Grund zur Freude, denn die Benzin- und Dieselpreise waren auf einem Tiefstand. Gerade in der Urlaubszeit werden Autofahrer an der Zapfsäule besonders geschröpft. Auch Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel ist dies aufgefallen und hat ein neues Steuerkonzept entwickelt, da es aufgrund der niedrigen Ölund Benzinpreise zu wenig Anreiz zum Energiesparen gäbe. Wenn es nach dem SPDBundesvorsitzenden geht, sollen künftig fallende Benzinpreise durch eine sogenannte „Flexisteuer“ ausgeglichen werden. Das heißt, sobald der globale Marktpreis für Öl fällt, steigt die Steuer automatisch. Wir erinnern uns: zur Bundestagswahl 1998 waren es nur die Grünen, die 5 DM pro Liter Benzin forderten. Das Ergebnis war dann die „Ökosteuer“ der rot-grünen Regierung Schröder. Was Bundesminister Gabriel hier beabsichtigt, grenzt an Wegelagerei. Nicht nur, dass er eine ideologisch motivierte Energiewende im weltweiten Alleingang mit der Brechstange umsetzen will. Mit der Erhöhung der Mineralölsteuer trifft der SPD-Chef vor allem Bürger mit geringem Einkommen und Kleinunternehmer, also diejenigen, deren Interessen die Sozialdemokraten politisch vertreten. Die angebliche Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirt- schaftsforschung springt Gabriel bei: „Grundsätzlich gesehen ist ein niedriger Ölpreis Gift für die Energiewende. Daher ist es notwendig, gegenzusteuern und das Energiesparen zu belohnen […] Der Endverbraucherpreis bestimmt größtenteils das Verhalten.“ Doch Bundesminister Gabriels Vorschlag ist als „Erziehungsmaßnahme“ für Frau Kemfert zu wenig, schließlich „sehen die Klimaschutzverpflichtungen vor, dass wir mittelfristig komplett wegkommen müssen vom Öl.“ Der Nachhall grüner Umerziehung ist beachtlich! In der Konsequenz hat sich die SPD mit diesem Vorstoß als Partei der kleinen Leute verabschiedet. Für die Sozialdemokraten sind ideologische Projekte wie die deutsche Energiewende oder die Integration illegaler Einwanderer inzwischen wichtiger als gute Standortbedingungen für deutsche Unternehmen oder eine sozial gerechte Lastenverteilung. Kein Wunder, dass zunehmend weniger Arbeiter die einstige Arbeiterpartei wählen wollen und die Wahlprognosen für die SPD immer schlechter werden. MdL Jörg Urban Bundesvorsitzender der Polizeigewerkschaft besucht AfD-Fraktion Rainer Wendt (3. v. l.), Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), besuchte Mitte Juni mit zwei weiteren Vertretern seiner Gewerkschaft die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag. Mit der Fraktionsvorsitzenden, Frauke Petry, dem sicherheitspolitischen Sprecher, Carsten Hütter, und dem innenpolitischen Sprecher, Sebastian Wippel, tauschte sich die Delegation über politische Positionen der AfD-Fraktion zum Thema personelle Probleme und mangelnde technische Ausrüstung bei der Polizei aus. Die AfD-Fraktion machte deutlich, dass sie in mehreren Landtagsdebatten und Anträgen die sogenannten Sparmaßnahmen auch bei sächsischen Polizei zu beenden versucht hatte und sich die AfD zudem dafür stark macht, schnellstens mehr Polizisten einzustellen, um die innere Sicherheit in Sachsen aufrecht erhalten zu können. Zudem müssen die Polizeiposten in den ländlichen Regionen wieder rund um die Uhr besetzt werden. ÖKOLOGIE | Blaue Post Seite 12 Keine Windräder in der Großenhainer Pflege! Osterzgebirge, Michael Geisler, meinte später dazu lapidar: „… es gibt immer Gewinner und Verlierer“. Mehrere Teilnehmer der Veranstaltung zerrissen nach heftigem Wortwechsel das Infomaterial und verließen unter lautem Protest bereits am Anfang der Veranstaltung den Saal. Mario Beger, der AfD-Landtagsabgeordnete für die Region, war selbst anwesend und meint, dass die AfD weiterhin dafür eintritt, dass Erneuerbare Energiegesetz (EEG) ersatzlos abzuschaffen, weil es nicht reformierbar ist und sowohl gegen das Grundgesetz als auch gegen EU-Rechte verstößt. MdL Mario Beger Der Regionale Planungsverband hatte Ende August zu einer Diskussionsrunde zur verstärkten Windenergienutzung nach Großenhain eingeladen. Mit Betroffenen sollte „auf Augenhöhe“ diskutiert werden. Unter den Flächen, die derzeit im Entwurf als potenzielle Vorranggebiete für Windräder vorgesehen sind, befinden sich mit Stroga, Thiendorf, Rödern und Skassa, Gemeinden im Altkreis Großenhain. Die Vertreter vom Verband und aus der Politik waren nach Großenhain gekommen, weil Bürgerbeteiligung angeblich einen hohen Stellenwert in diesem Prozess habe. „Wenn wir die Energieziele des Freistaates schaffen wollen …“, so SPD-Landtagsabgeordneter Jörg Vieweg, „... denn nur im Dialog – sonst werden wir scheitern.“ Und so kam es dann auch. So mokierten einige Gäste eine Ungleichbehandlung von Großstädten und Dorf- und Mischgebieten sowie andere Ungereimtheiten, die es ihrer Meinung nach gibt. Der Landrat des Kreises Sächsische Schweiz- Der Großenhainer erklärt: „Die Politik will mit allen Mitteln ihre Energieziele durchsetzen. Das geschieht zu Lasten von Flora und Fauna sowie selbstverständlich auch der dort lebenden Bevölkerung. Wenn die 10H-Abstands-Regelung konsequent angewendet werden würde, wie wir es im Sächsischen Landtag beantragt haben (Drs. 6/2659), gebe es keinen einzigen Windpark in Sachsen.“ Beger zitiert weiter aus dem Parteiprogramm der AfD. „Unter Abschnitt 12.2. steht, dass es kein Tabu sein darf, den Umfang bestehender Subventionsverpflichtungen aus dem EEG in Frage zu stellen …, außerdem soll die Stromsteuer gestrichen werden, um die Kunden sofort zu entlasten. Unser Ziel ist es außerdem, das deutsche Stromversorgungssystem wieder auf jenen Stand der Technik bringen, der eine sichere, kostengünstige und umweltverträgliche Stromversorgung sicherstellt. Die AfD wird sich dafür einsetzen, dass das als verfassungs- und europarechtswidrig eingestufte EEG vom Bundesverfassungsgericht geprüft wird.“ Der Wähler hat 2017 außerdem die Möglichkeit, die chaotische Energiepolitik zu beenden, indem er Schwarz-Rot abwählt. Es ist Zeit für die AfD! Treffen der verkehrspolitischen Sprecher der AfD-Landtagsfraktionen in Dresden Im August trafen sich die verkehrspolitischen Sprecheri der AfD-Fraktionen aus Thüringen, Brandenburg, Sachsen und Baden-Württemberg im Sächsischen Landtag. Silke Grimm, AfD-Abgeordnete aus dem Kreis Zittau freute sich, auf Ihre Kollegen aus den anderen Bundesländern: „Nach einem ersten Kennenlernen haben wir beschlossen, die Zusammenarbeit der AfD-Fraktionen zu vertiefen. Wir können viel von den Erfahrungen aus anderen Parlamenten lernen. Zudem sind die verkehrspolitischen Probleme in den einzelnen Ländern ähnlich: Gemeinsam wollen wir für Verbesserungen im Bundesverkehrswegeplan 2030 kämpfen sowie für mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr und die Schülerbeförderung. Weiter haben wir über die Feinstaubbelastung, Nachtbaustellen und Sanierungskonzepte für Bahnhöfe diskutiert.“ Silke Grimm ist sich sicher, dass der Austausch zwischen den AfD-Fraktionen in Zukunft immer wichtiger wird. „Seit den Wahlerfolgen in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin sind wir jetzt bereits in zehn Landtagen vertreten und können unsere politischen Forderungen immer stärker artikulieren.“ Silke Grimm (MdL) Verkehrspolitische Sprecherin Blaue Post | AFD VOR ORT Seite 13 AfD-Abgeordnete vor Ort MdL André Barth berichtet über die Arbeit der Fraktion Sachsens Ministerpräsident Tillich konstatierte am 18. Januar 2016 in der „WELT“: „Die AfD ist in der parlamentarischen Arbeit ohne Konzept. Da kommt gar nichts. Es gibt keinerlei inhaltliche Arbeit.“ Dieses Statement nahm unser Abgeordneter André Barth zum Anlass, nun in die ländlichen Regionen Sachsens auszuziehen, um Tillich das Fürchten zu lehren. Vor allem aber konnten die daraus resultierenden Vortragsveranstaltungen in der Gewissheit vorbereitet werden, dass die Vorwürfe nicht gerechtfertigt sind und die Bürger umfangreich über den Gehalt der Landtagsarbeit informiert werden können. Ergebnis: die AfD hat zahlreiche Anträge zu verschiedenen Themen gestellt, zudem im Jahr 2016 mehr Gesetzentwürfe in den Landtag eingebracht, als CDU und SPD zusammen. Die AfD ist also auch keine EinThemen-Partei, wie oftmals fälschlicherweise behauptet wird. Tatsächlich hat die AfD-Landtagsfraktion neben Anträgen zum Thema Asyl und Zuwanderung ebenfalls solche zur Inneren Sicherheit, zum Thema Soziales, zu Wirtschaft und Verkehr, Energie und Bildung ins Parlament eingebracht. Wir beschäftigen uns darin u. a. mit den Russlandsanktionen, der 10H-Regelung in Bezug auf die Windkraft, den Kleinkläranlagen im ländlichen Raum, dem Lehrermangel, dem zunehmenden Linksextremismus, der Kriminalitätsbekämpfung, dem drohenden Bargeldverbot, dem sächsischen Verkehrsnetz und vielen anderen Themen. Ergänzend zu den Sachanträgen haben unsere mittlerweile neun Gesetzentwürfe grundsätzliche Tragweite, wie z. B. unser Entwurf zur Einrichtung eines Konjunkturausgleichsfonds. Wir haben zudem einen MdL André Barth eigenen Entwurf zur Stärkung der direkten Demokratie und der Bürgerbeteiligung im Freistaat Sachsen erarbeitet und ganz aktuell auch zum Verbot der Vollverschleierung. Die Bürger nehmen interessiert zur Kenntnis, dass die parlamentarische Arbeit der AfD so umfangreich ist, obwohl die etablierten Medien gar nicht darüber berichten. Es scheint die Strategie der etablierten Parteien und der ihnen verbundenen Medien zu sein (die SPD hält etwa ein Drittel der Anteile am Verlag, der Morgenpost und Sächsische Zeitung herausgibt!), die Sacharbeit der AfD-Landtagsfraktion totzuschweigen. Wir haben daher alternative Modelle der Öffentlichkeitsarbeit entwickelt und gehen noch offensiver als ohnehin schon auf die Bürger zu. Wir machen mehrere Veranstaltungen wöchentlich, in denen wir die Bürger selbst informieren und den Dialog suchen. Welche andere Landtagsfraktion tut das schon in dieser Form? „Wer die Sicherheit für die Freiheit opfert, meine Damen und Herren, wird letztlich beides verlieren.“ Frauke Petry über längere Vorratsdatenspeicherung, Verschärfung des Waffenrechts und anderes in der Debatte des Sächsischen Landtags am 19. 11. 2015 zum islamistischen Terroranschlag in Paris Die meisten dieser Veranstaltungen sind überdurchschnittlich gut besucht und wir erhalten positive Rückmeldungen der Bürger. Spannung versprechen auch die Diskussionsrunden am Ende der Veranstaltungen, bei denen unsere Besucher zu Wort kommen und wir offen gebliebene Fragen, auch außerhalb der Landtagsarbeit, u. a. auch zum neuen Parteiprogramm, zur Entwicklung der Partei und auch dem Verhältnis zu PEGIDA klären, was immer wieder für lebhafte Debatten sorgt. Selten leeren sich unsere Veranstaltungsräume vor dem Ende, weil die Bürger einen großen Wissensdurst mitbringen. Wir haben schon oft gehört, dass die Leute sich sehr gut informiert fühlen, wenn sie unsere Vorträge verlassen. Nicht umsonst sind unsere ausgelegten Interessentenlisten am Ende des Abends regelmäßig gut gefüllt. (ab/jw) „So wie Steuerhinterziehung gegen das Gemeinwohl ist, ist Steuerverschwendung genauso gegen das Gemeinwohl.“ Uwe Wurlitzer im Sächsischen Landtag in der Debatte zum Jahresbericht des Sächsischen Rechnungshofes am 22. 06. 2016 ANSCHLÄGE AUF BÜRGERBÜROS DER AFD | Blaue Post Seite 14 LKA berät Fraktionen im Landtag über Prävention Bürgerbüro in Chemnitz, MdL Carsten Hütter, 26. 11. 2015 Anschläge auf AfD-Büros immer heftiger Die Saat der Verteufelung der AfD durch den politischen Gegner geht auf. Seit die Alternative für Deutschland vor zwei Jahren in den Sächsischen Landtag einzog, gab es bereits 56 Anschläge auf AfD-Büros, mit zum Teil erheblichen Schäden. Es wurden etliche Scheiben zerstört und Fassaden mit Farbe beschmiert. Sogar vor Morddrohungen und Attacken mit Buttersäure und Sprengstoff machten die Linksextremisten nicht halt. Laut LKA wurden auf AfD-Büros doppelt so viele Anschläge verübt wie auf die der Linkspartei, die zweithäufigstes Opfer wurde. Während die Presse ausführlich über Anschläge auf Büros der Linken berichtet, werden Anschläge auf die AfD nur selten als kleine Meldung veröffentlicht. Vertreter des LKA empfohlen den Abgeordneten auf Präventionsveranstaltungen im Landtag u. a., keine öffentlichen Veranstaltungen zu kontroversen Themen in ihren Büros durchzuführen sowie mit passiver Sicherheitstechnik aufzurüsten. Brandanschlag auf das Auto von Frauke Petry vor ihrem Wohnhaus in Leipzig, 17. 09. 2016 Bürgerbüro in Borna, MdL Dr. Frauke Petry, 15. 11. 2015 Bürgerbüro in Lugau, MdL Carsten Hütter, 27. 04. 2016 Bürgerbüro in Leipzig, MdL Uwe Wurlitzer, 10. 08. 2015 Blaue Post | BILDUNGSPOLITIK Seite 15 Abrechnung mit der Bildungspolitik vor Ort kümmern. Diese haben aber überhaupt nicht die Zeit und oft auch nicht die Kraft, zusätzlich zu ihrem erheblichen Pensum auch noch als „Mentoren“ – wie es beim Ministerium so schön heißt – die Seiteneinsteiger in ihre Obhut zu nehmen. Auf diesen Missstand wurde in der Presse nur selten verwiesen. Es wird im gerade erst begonnenen Schuljahr absehbar zu noch mehr Unterrichtsausfall kommen, als es ihn in den bereits vorangegangenen Schuljahren schon gab (stellenweise bis zu 10 %). Diesen wird das Bildungsministerium wieder künstlich runterrechnen. Die Bildungsqualität wird weiter abnehmen. Auch das wird das Bildungsministerium künstlerisch in Abrede stellen. MdL Uwe Wurlitzer Man kann lange versuchen, sich aus seiner Verantwortung zu stehlen. Was der CDU mit dem vormaligen sächsischen Kultusminister Roland Wöller nicht gelang, weil dieser 2012 zurücktrat, versucht sie mit der Nachfolgerin Brunhild Kurth auszusitzen. Allein, es funktioniert nicht. Das beweisen die Zahlen, die das Sächsische Staatsministerium für Kultus auf seiner Pressekonferenz am 04. 08. 2016 offenbaren musste. Sachsen wird bei weiterem Schüleraufwuchs mit weniger Lehrerneueinstellungen als nötig unter den schlechtesten Vorzeichen seit langem in das neue Schuljahr stolpern. Auf die ohnehin schon zu wenigen Einstellungen entfallen auch noch 45 % Quereinsteiger, also Nichtpädagogen, worüber in der Presse auch ausführlich berichtet wurde. Hinzu kommen weitere schulartfremd eingestellte Lehrkräfte. Damit hat Sachsens CDU auch im Bereich Bildung „geschafft“, was noch keine andere politische Kraft vor ihr schaffte: Sie hat die Ausnahme zur Regel gemacht. Sachsen belegt, was die Einstellungsquote von ausgebildeten Pädagogen betrifft, den schlechtesten Platz im Bundesgebiet. Aber nicht nur das. Der eigentliche Skandal ist, dass die Seiteneinsteiger zur Vorbereitung auf ihre neue Tätigkeit lediglich einen einwöchigen Crashkurs bekommen haben. Um alles Weitere sollen sich die Lehrerkollegen Wäre Ex-Kultusminister Roland Wöller nicht gewesen, hätte die CDU behaupten können, dies alles sei nicht vorhersehbar gewesen. Aber selbstverständlich konnte der CDU diese negative Entwicklung, die sie selbst erzeugte, nicht verborgen bleiben – und den Bürgern erst recht nicht. Wäre die CDU ein Schüler, müsste ihr Lernresistenz bescheinigt werden. Sie hielt zu lange an ihrer Sparpolitik fest und tut dies auch immer noch. Lange schon vor der Entstehung der AfD wurde die Regierung auf Fehlentwicklungen durch Eltern, Schüler, Lehrer und Interessenverbände hingewiesen. Die AfD tut dies hier im Landtag seit September 2014 und zwar mit inhaltlicher Arbeit. Die Regierung verleumdet diesen Umstand nicht nur deshalb, weil sie so die AfD als faul und ohne Lösungsvorschläge populistisch daherkommend diffamieren kann, sondern weil sie sich sonst auch (in der Öffentlichkeit) mit den Anträgen der AfD auseinandersetzen müsste. Sie übergeht diese stattdessen lieber – oft ohne wirkliche inhaltliche Begründung. Unser Antrag „Kurzfristige Maßnahmen zur Lehrergewinnung“ (Drs. 6/5135 – wir berichteten bereits in der Juli-Ausgabe der Blauen Post) wurde im Plenum am 27. 05. 16 abgelehnt. Zu diesem Zeitpunkt war der Offenbarungseid, den die Kultusministerin nun leisten musste, scheinbar noch in weiter Ferne. Aber auch jetzt, wo das ganze Ausmaß der verheerenden CDU-Bildungspolitik offen zu Tage tritt, lenkt die Regierungskoalition nicht ein. Auch unser aktueller Antrag „Erweiterung des Sachsenstipendiums“ (Drs. 6/6125) wurde mit oberflächlichen Plattitüden in der Plenarsitzung am 01. 09. 16 zerredet. Ziel unseres Antrages war, das Stipendium zur Gewinnung von zukünftigen Lehrkräften für den ländlichen Raum auf die Schularten “Mittel-, Berufs- und Förderschulen” und für die „Mint-Fächer“ auszudehnen, weil hier auch außerhalb des ländlichen Raumes ein Mangel besteht. Die Stipendienhöhe sollte 300 bis 400 Euro im Monat betragen, mit einer anschließenden Verpflichtungszeit für eine Lehrertätigkeit in Sachsen von fünf Jahren. Weil die Regierungskoalition nicht leugnen konnte, dass es auf diesem Feld massive Probleme gibt und unser Antrag ein Ansatz sein könnte, räumte sie am Ende der Debatte jedoch ein, dass man an diesem Thema dranbleiben müsse. Unsere Fraktion hat sich daraufhin kurzerhand entschieden, den Antrag nicht zur sofortigen Abstimmung zu stellen – was dessen Ende bedeutet hätte –, sondern ihn dem Ausschuss für Schule und Sport zu übergeben, um den anderen Fraktionen die Möglichkeit zu geben, konstruktiv mitzuarbeiten. Mit dem fortschreitenden Erstarken der AfD im gesamten Bundesgebiet kann sie zunehmend Druck auf die Altparteien ausüben und die Regierung wird unmissverständlich daran erinnert, dass keine Macht unendlich lange währt. Im Plenum sagte die Bildungsministerin Kurth: „Eine Mammutaufgabe liegt vor uns. Wir brauchen mehr Lehrer und mehr Lehramtsstudenten. Wir werden Konzepte vorstellen, wie wir dies schaffen“. Liebe Frau Kurth, liebe CDU, zu oft schon waren Ihre Worte nur Schall und Rauch! Auf Ihre Konzepte warten die Bürger seit Jahren vergeblich. Der Ministerin bleibt nichts anderes, als abzulenken. „Wir müssen in die Zukunft schauen – zurückschauen nützt nichts“, so Frau Kurth wörtlich. In der Tat – dass die Bürger zurückblicken und eine Bilanz ziehen, will die CDU natürlich nicht. Zu viele Fehler würden offenkundig. Und damit auch die Tatsache, dass sich die CDU in Zukunft nicht mehr „nur“ mit einem Ministerrücktritt retten kann. Der Blaue Brief Wohlfeil und gedankenlos – Die Bautzener Erklärung der Theater- und Orchesterschaffenden Sie war ein wirklicher Appell, ein veritabler Mahnruf, ein „Ich klage an!“ und ein „Empört Euch!“ in einem, die „Bautzener Erklärung zum 9. Sächsischen Theatertreffen“. Das Anliegen ist kurz umrissen: Wer die Regierung und deren Asylpolitik kritisiert, gerät unter Naziverdacht. Aber so einfach ist es nicht. Obwohl die Verfasser ihre Reden auf einem ganz hohen Ross halten. Stilblüten inklusive: So schreiben sie über Bautzen und dessen Einwohner, die während der Diktaturen „unter dem Stigma des Symbols für Unfreiheit und Unterdrückung“ litten; von „duldender Toleranz”, obwohl doch „Toleranz“, dem lateinischen „toleare“ entlehnt ist, was auf Deutsch „dulden“ heißt oder schwadronieren davon, dass man den „Menschen als Menschen“ sehe und nicht als einen „durch Vorurteile“ geprägten „Träger“ angeblich fremder Weltanschauung, Dogmen und Moralvorstellungen“. „Vorurteilsfrei“ zu sinnieren, wie Lessing einst anmahnte und „dem Geist der Aufklärung“ treu zu bleiben, der an „Kritik“ und „Vernunft“ appelliert, kam ihnen nicht in den Sinn. Die Vertreter der Kunst, die sich gern als Kritiker von Obrigkeiten begreifen, sind zu den Herrschenden und deren Politik übergelaufen. Wie diese verbannen sie den politischen Gegner, die AfD, vom humanistischen Grundkonsens, anstatt deren Argumente als Ausdruck humanitärer Verantwortung zu begreifen, sowohl für die eigenen Bürger als auch für die Menschen, die zu uns kommen. In der „Bautzener Erklärung“ findet sich auch kein Wort darüber, dass sich Konzernchefs darüber freuen, wenn sie die Löhne von Arbeitnehmern flexibler gestalten, was heißt: senken können, da zu den Arbeitnehmern bald auch jeder gehören dürfte, der unter „Flüchtling“ firmiert und integriert werden muss; kein Wort darüber, dass Unternehmer die Gewinne der Masseneinwanderung auf ihren Konten privatisieren, deren Kosten jedoch über Hartz IV sozialisieren würden; kein Wort darüber, dass die Flüchtlingskrise den Bürgerkriegsländern womöglich die besten „Gehirne“, die „Leistungsträger“ raubt, bestimmt vielleicht dazu, dort Veränderungen zu bewirken, so dass die Gründe entfallen könnten, zu fliehen; kein Wort nicht zuletzt darüber, dass andernfalls wohl nur eine Unterschicht zurückbliebe, die Potentaten leicht regieren könnten, was die Zustände in deren Ländern wohl nicht ändern, sondern nur betonieren und die Massenauswanderung fortsetzen dürfte. Hinweis: Die Blaue Post ist auch als PDF-Download verfügbar: www.afd-fraktion-sachsen.de Kein Wort verlieren die sächsischen Orchester- und Theaterleute vom monströsen „Braindrain“, der sich vollzieht, vom „Gehirnabfluss“, wie dies Experten nennen. Denn man stellt sich nicht die Frage, wie die Zukunft der Länder ausschaut, aus denen Menschen derzeit zu uns strömen. An sächsischen Theatern und Orchestern weht nicht mehr der Wind der Kritik. Die, die sich einstmals als „Avantgarde“ begriffen, scheinen nicht einmal mehr Sinn dafür zu haben. Gedankenverloren dienen sie sich der Obrigkeit an, haben sich eingerichtet im wohlfeilen, kostenlosen, gefahrlosen Gutsein. „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“, lässt Goethe Mephistopheles im „Faust“ sagen. Das ist dialektisch, die „Dialektik des Bösen“. Vielleicht weiß man das nicht mehr, an Sachsens Theatern und Orchestern. Zum anderen Ergebnis kommt die „Dialektik des Guten“. Die hat naturgemäß „stets das Böse“ zur Folge. Vielleicht sollte man erst einmal wieder Goethes „Faust“ an sächsischen Theatern spielen, bevor man dort wohlfeile Erklärungen abgibt – inszeniert hoffentlich von einem Regisseur, der die Gefahr nicht scheut. Folgen Sie uns auch bei: Weitere aktuelle Informationen über die AfD-Sachsen erhalten Sie im wöchentlich erscheinenden Web-Magazin „AfD Sachsen Aktuell“, erhältlich über www.afdsachsen.de. Dort können Sie sich auch in den Newsletter der AfD-Sachsen eintragen. Impressum Blaue Post Nr. 6 Oktober 2016 www.afd-fraktion-sachsen.de Herausgeber: AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag Bereich Presse & Öffentlichkeitsarbeit Telefon: 0351 - 493-4222 Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Fraktionsgeschäftsführer Thomas Strobel Pressesprecher Andreas Albrecht Harlaß Bernhard-von-Lindau-Platz 1 01067 Dresden [email protected] [email protected] Diese Publikation dient der Information und darf in einem Wahlkampf nicht zur Parteienwerbung eingesetzt werden.
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