RHV Zeitungsbericht 19.06.2016

Montag, 19. September 2016
Attacke hatte
ein Nachspiel
Alkoholisierter Pkw-Lenker
griff Mitfahrer und Polizei an
PFAFFENHOFEN — Ein uneinsichtiger und laut Polizei „fremdgefährlicher“ Georgensgmünder
wurde am Sonntagmorgen nach
einer handfesten Auseinandersetzung ins Bezirkskrankenhaus
eingewiesen.
Zunächst wollte der 29-Jährige
nach dem Besuch einer Disko seine beiden Freunde nach Büchenbach fahren. Unterwegs gerieten
sie in Streit, worauf der Fahrer
beim Kreisverkehr in Pfaffenhofen anhielt und dort einem 23-jährigen Mitfahrer einen Kopfstoß
auf die Nase und zwei Ohrfeigen
verpasste. Der Geschädigte blutete dadurch stark an der Nase.
Anschließend fuhr der stark
angetrunkene Fahrer alleine nach
Hause. Dort traf er wenig später
auf eine Polizeistreife. Ein Alkotest erbrachte „satte“ 2,6 Promille auf die Anzeige, was eine
Blutentnahme zur Folge hatte.
Der Führerschein konnte ihm
nicht mehr genommen werden,
denn den hat er bereits vor fünf
Tagen bei einer anderen Trunkenheitsfahrt abgegeben.
Während der Sachbearbeitung
beleidigte er auch noch einen Polizeibeamten. So wird nun wegen
Körperverletzung, Trunkenheit
im Verkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Beleidigung gegen
ihn ermittelt. Da sich der Fahrer
auch weiterhin „fremdgefährlich“ zeigte, wurde er schließlich
in das Bezirkskrankenhaus eingewiesen.
Alkohol fuhr mit
Ebenfalls zu viel getrunken hatte eine Autofahrerin, die am späten Freitagabend in der Nähe von
Georgensgmünd von der Polizei
kontrolliert wurde. Die Fahrerin
erwartet nun ein saftiges Bußgeld
sowie mindestens ein Monat Fahrverbot.
Gegen den Spiegel
Außerdem hat ein Unbekannter
in der Nacht zum Sonntag den linken Außenspiegel eines Ford
Focus beschädigt, der in Pfaffenhofen in der Gassenäckerstraße
abgestellt war. Der Schaden
beläuft sich auf rund 200 Euro.
Die Polizeiinspektion Roth ermittelt und bittet um Zeugenhinweise.
rhv
HRV / Seite 33
ROTH STADT UND LAND
Von der Putzfrau Hilde zur Geheimnikowa
Lisa Fitz schlüpfte in verschiedene Rollen und machte sich so ihre Gedanken über das aktuelle Weltgeschehen
VON MANFRED KLIER
keinen gegeben hätte, so
Geheimnikowa, dann sei
Der Abend beginnt mit
eben einer gemacht woreinem Geburtstagsständden.
chen, das Monika AmmeIn Russland sei der Wodrer-Düll, Leiterin der Kulturka ein großes Problem: „Na
fabrik, und der Rother Bürsdorowje!“ Und erst der
germeister Ralph Edelhäurussische Humor: „Wenn
ßer mit Unterstützung des
der Russe fällt vom TrakPublikums in der Rother
tor, ist in der Nähe der
Kulturfabrik singen. Es gilt
Reaktor.“ Demokratie sei
der Kabarettistin Lisa Fitz,
so etwas, wie wenn vier
die am Freitag 65 Jahre alt
Füchse und ein Hase dargeworden ist und am
über abstimmen, was es
Samstag den 12. Rother
zum Abendessen gibt.
Kabarettherbst eröffnet.
Dazu passt das melanEin anderer Geburtstag
cholische Lied von den
wird am 19. Mai 2017 gefeischwarzen Augen: „Otschi
ert, denn dann wird die
tschornyje.“ Einmal mehr
„KuFa“ 25 Jahre alt. Aus
beweist Lisa Fitz ihr
diesem Anlass kündigt
gesangliches und musikaliMonika Ammerer-Düll für
sches Talent.
die kommenden Monate
Ein Zwiefacher kündigt
weitere bekannte Künstler
Gerda Wimmer an, ihres
an.
Zeichens CSU-Abgeordnete. Gerade kommt sie in
ROTH — „Weltmeisterinihrer Tracht vom Treffen
der Frauenunion. „Wir von
nen — Gewonnen wird im
Kopf“ ist das Programm
der CSU“, verkündet sie,
von Lisa Fitz überschrie„sind wie unsere Kopfbedeben, die an diesem Abend
ckung: aus festem Filz!“
gleich in vier verschiedene
Zum Thema Emanzipation
hinsichtlich
islamischer
Rollen schlüpft. In Kleiderschürze und mit Besen in
Mitbewohner fordert sie,
der Hand betritt sie als
dass der Mann verschleiert
Putzfrau Hilde Eberl die
zwei Schritte hinter der
Bühne. Wie alle ihrer drei
Frau gehen solle. Sprachfolgenden Protagonistinlich würde man sich mit
nen kann sie über alles herNiederbayerisch
etwas
ziehen und weiß, wie man Eine von Lisa Fitz‘ Paraderollen ist die Putzfrau Hilde Eberl. Sie wettert über jeden und alles, zum Beispiel schwer tun. Aber die CSUFoto: Manfred Klier Frauen haben bereits eine
die Welt verbessern könn- über die Internetbesteller, die dann alles wieder zurückschicken.
te. Weltmeisterinnen eben.
Trachtenburka entworfen,
Zunächst aber schimpft sie mal deftig gratulieren ihr eine junge Polizistin day is here“. Aber dann fordert „die aus weiß-blauem Rautenmuster und
auf Oberbayerisch. Sie schimpft auf und ihr Kollege zum Geburtstag.
Frau in Leder“ dazu auf, dominanter mit der Aufschrift: „Hopfen und
die Internetbesteller mit ihren RückJetzt ist Inge von Stein an der Rei- zu werden. Jetzt kommt sie voll in Malz, Allah erhalt’s!“ Der bayerische
sendungen, die langsame Bahn und he. Sie ist Journalistin und Feministin Fahrt, denn zu Hause ist sie bereits Defiliermarsch beendet die mit viel
über die angeblich 20 Millionen Ver- zugleich. Feuerrote Haare, Lederja- die Domina.
Beifall aufgenommene Darbietung.
kehrsschilder in Deutschland. Man cke und Highheels kennzeichnen ihr
Schließlich kommt sie als Lisa Fitz
Vollends dreht sie aber nach der
habe bei einem Feldversuch alle Schil- Outfit. „Kritiker sind wie Eunuchen, Pause auf. Während bisher Lachen auf die Bühne und erzählt von sich. In
der abgebaut, mit der Folge, dass 60 stellt sie fest. Sie wissen, wie es geht, und Beifall manchmal etwas zögerlich ihrer Jugend hatte sie einmal für Che
Prozent weniger Unfälle passiert sind. können es aber nicht machen.“
gekommen sind, ändert sich das Guevara geschwärmt, dann für Fidel
Die Maut im Ausland ist für ihren
Das
Bonsai-Englisch
mancher schlagartig, als Geheimagentin Olga Castro. Natürlich hätte der bei einer
Mann Leo ein ständiges Ärgernis, der Politiker ist ihr ein Dorn im Auge, Geheimnikowa in urkomischer Mini- Heirat ihren Namen annehmen müsdie Gebühren in Biermaßen umrech- ebenso der häufige Handy-Gebrauch. uniform und Pelzmütze ihre Geo-Stra- sen: Fidel Fitz. Mit Konstantin
net. Doch Maut, so töne es aus dem Bei „MacDoof“ würden sich Jugendli- tegie verkündet. Die beginne bereits Wecker hatte sie das Lied „Nacht
Verkehrsministerium, schade bei uns che am Tisch gegenseitig SMS-Nach- damit, dass man die Gartenzwerge so werd’s“ geschrieben, in dem ihre
der Konjunktur. Dass auch die Kanzle- richten schicken: „Schmeckt’s?“ Der aufstellt, dass es den Nachbarn klangvolle Stimme und ihr gekonntes
rin ihr Fett abbekommt, gehört in Fernseher könne mithören und das ärgert.
Gitarrenspiel ausgezeichnet mit dem
Kabarettkreisen zum Programm. Wis- Handy in der Tasche sei ebenfalls ein
Viel folgenreicher, so klärt Geheim- nachdenklichen Text harmonieren.
sen um die Macht im Staat ist für Fitz Spion, der unser Verhalten genau nikowa auf, spiele sich Geo-Strategie Noch eine Zugabe fordert das begeisim Weltgeschehen ab, vor allem zwi- terte Publikum. Noch einmal trumpft
nicht Macht, sondern Ohnmacht. Ihre registriert.
Erkenntnis: „Du kannst bleed sein,
Viele ihrer Journalisten-Kollegen schen den Weltmächten USA und das Energiebündel auf, dem man seiwia’st mogst, es gibt immer noch würden einfach abschreiben, ohne Russland. Anhand einer Weltkarte ne 65 Jahre nicht anmerkt. Schauspieeinen Bleedern!“ Versöhnlich stimmt genau zu recherchieren. Außerdem erklärt sie mit russischem Akzent die lerisch und stimmlich überzeugend
sie dann ein Loblied an: „Der deut- würden wir auf jeden Sch… hereinfal- politischen Strategien, bei denen es beendet Lisa Fitz mit der urkomische Polizist, ein Mensch wie du und len und seien zu Laborratten mit Geld- um Macht und Öl geht. Seit 1796 habe schen Ballade vom Kamel in der Wüsich.“ Das scheint nach draußen beutel verkommen. Zu diesen düste- es für die USA kein Jahr ohne Konflik- te den sehens- und hörenswerten
gedrungen zu sein, denn in der Pause ren Gedanken passt der Blues „Yester- te oder Kriege gegeben. Und wenn es Abend.
Energiesparen lohnt sich: Stadt Roth belohnt Hauseigentümer
Zweiter Energiewende-Preis von Stadt und Stadtwerken — Neue Heizung, Solarthermoanlage, Isolierung von Haus und Dach machen sich bezahlt
ROTH — Angelika und Michael
Matulla haben den mit 1000 Euro
dotierten Energiewende-Preis der
Stadt und der Stadtwerke Roth für
die energetische Sanierung ihres Einfamilienhauses bekommen.
Den zweiten Preis über 500 Euro
erhielt Roman Teterycz, der sein Haus
mit Stromspeicher und Energiemanager ausgestattet hat. Dritter Preisträger mit 250 Euro ist die Kreisklinik
Roth, die die Laufzeiten der KlimaAnlage in ihren vier Operationssälen
auf die OP-Zeiten beschränkt hat und
damit Strom und Geld spart.
Den Trommelwirbel improvisierte
Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer, aber der Scheck, die Blumen und
der Glückwunsch waren echt: Den
Energiewende-Preis der Stadt und
der Stadtwerke, der zum zweiten Mal
ausgelobt worden war, erhalten Privatleute, die ihr Haus energetisch
„aufgemöbelt“ haben.
Angelika und Michael Matulla
berichteten im Rahmen der Bürgerversammlung auf der Bühne der Kulturfabrik, dass es in ihrem Haus „im Winter zu kalt und im Sommer zu heiß“
gewesen sei.
Also gingen sie den Schwachstellen
des Hauses auf den Grund, bauten
eine neue Heizung mit modernem GasBrennwertkessel ein, tauschten alle
Heizkörper aus, bauten eine Solarthermoanlage mit Dachflächenmodulen
IN
KÜRZE
Ökumenisches Treffen
ECKERSMÜHLEN — Der für
jedermann offene ökumenische
Seniorenkreis „Komm herein und
nimm dir Zeit“ findet nach der
Sommerpause erstmals wieder
am Dienstag, 20. September, 9.30
bis gegen 12 Uhr, im katholischen
Pfarrheim am Föhrenbaum 6
statt.
heu
Unser Bild zeigt von links: Ursula Maurer (Stadt Roth), Gabriele Teterycz, Bürgermeister Ralph Edelhäußer, Andreas Wachmeier, Angelika und Michael Matulla, Joachim Driemel, Andreas Fiegl (Umwelt-Team der Kreisklinik), Martin Kuhlhüser (Stadtwerke), Kreisklink-Vorstand Werner Rupp und Hannelore Täufer.
Foto: Carola Scherbel
für das Wasser ein, isolierten alle Leitungen, erneuerten schlecht isolierte
Fenster, die Haustür und die Isolierung von Haus und Dach komplett,
setzten überall Energiesparlampen
ein und bauten Durchflussbegrenzer
an die Wasserhähne.
Zusätzlich sorgt jetzt ein Kaminofen fürs Heizen in der Übergangs-
oder besonders kalten Zeit. Schmunzelnd erzählte Michael Matulla bei
der Preisverleihung vom Effekt:
„Danach war der Gasableser der Meinung, der Zähler sei kaputt, weil wir
so wenig verbraucht haben.“
Den zweiten Preis mit 500 Euro
erhält Roman Teterycx – ebenfalls für
private Umbauarbeiten. Eine Photo-
voltaikanlage kam aufs Dach, verbunden mit einem Energiespeicher, so
dass das Haus die meiste Zeit unabhängig vom Stromnetz ist. Überschüssige Energie wird ins Netz geleitet.
Außerdem hat Teterycx bereits eine
Schnittstelle für ein Elektroauto
installiert. Das Auto steht noch nicht
vor der Tür, aber die Überlegungen
dafür sind schon im Gang, berichtete
Schwiegersohn Andreas Wachmeier,
der den Preis stellvertretend entgegennahm.
Das Umweltschutz-Team der Kreisklinik Roth hat sich mit Ressourcenschonung den dritten Preis verdient:
24 Stunden am Tag werden die vier
Operationssäle mit einer KlimaAnlage belüftet, das Team der Techniker stellte die Laufzeiten und den
hohen Stromverbrauch dafür auf den
Prüfstand. Und siehe da: Ganz ohne
Einbußen an Qualität oder Keimfreiheit konnte die Anlage auf die tatsächlichen Operationszeiten reduziert werden.
„Das spart viel elektrische Energie
und 13000 Euro im Jahr“, freut sich
Klinik-Vorstand Werner Rupp. Außerdem genießt die Rother Kreisklinik
die Freude, dass sie mit diesem Konzept die erste in Bayern ist.
Der neue Stadtwerke-Leiter Martin
Kuhlhüser und Bürgermeister Ralph
Edelhäußer hatten außerdem Geschenke für alle Preisträger und holten
auch zwei weitere Preisbewerber auf
die Bühne: Hannelore Täufer, die ein
altes Haus energetisch aufgerüstet hat
sowie Joachim Driemel, der sich
schon seit Mitte der 90-er Jahre dem
Energiesparen verschrieben und sein
Haus ebenfalls mit PhotovoltaikAnlage und Pelletskessel ausgerüstet
hat. Lob für Engagement und Einsatz
gab’s für alle.
car
Dorferneuerung in Theilenberg wird auf alle Fälle durchgezogen
Straßenausbau auf einer Länge von 700 Metern — Noch Grundstücksverhandlungen erforderlich — 50 Prozent Zuschuss zu erwarten
SPALT — Der Straßenausbau auf
einer Länge von 700 Metern steht im
Mittelpunkt der Dorferneuerung in
Theilenberg. Mit den Details befasste
sich der Spalter Stadtrat in seiner
jüngsten Sitzung.
enführung die Straßenbreite 4,5
Meter betragen, so Kloß. Doch „aufgrund der Enge bringen wir leider
keine Gehwege unter“, machte der
Planer deutlich.
Im November sollen seinen Ausführungen zufolge die Arbeiten ausgeDie Maßnahme erläuterte Manfred schrieben werden, um dann im März
Klos, Geschäftsführer des planenden 2017 mit dem Bau zu beginnen. Im
gleichnamigen Spalter Ingenieurbü- Juli könnten dann die Baumaßnahros. Eventuell werde bei gleicher Lini- men beendet sein.
Während der gesamten Zeit könne
der Anliegerverkehr aufrecht erhalten
bleiben, führte Kloß aus; weswegen
das mit 621 000 Euro veranschlagte
Projekt auch in drei Abschnitten verwirklicht werde. Jedoch müssten noch
verschiedene Grundstücksverhandlungen geführt werden. Gäbe es hier
kein Ergebnis, werde eben nur bis zur
Grenze des betreffenden Anliegers
saniert. Nachträglich sei keine Beteili-
gung mehr möglich, wie Bürgermeister Udo Weingart betonte.
Und: Jetzt gäbe es für die Maßnahme 50 Prozent Zuschuss; später müsse
der betreffende Eigentümer die Kosten komplett selbst tragen, gab der
Rathauschef zu bedenken. Jedenfalls
werde sich die Stadt durch eine ablehnende Haltung „nicht aufhalten lassen – wir werden die Maßnahme 2017
angehen!“
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