Neues Angebot Fortbildungsreihen für Pädagog*innen Im Herbst 2016 und Anfang 2017 startet das KinderTheaterHaus zwei theaterpädagogische Fortbildungsreihen für interessierte Pädagog*innen. Hier werden Anregungen und neue Impulse für die eigene Arbeit im Unterricht, in der Theater-AG oder in Gruppen des Freizeitbereichs geboten. Praxisbezogene Übungen stehen im Mittelpunkt, die Laien den Weg auf die Bühne erleichtern sollen. Wie wird Motivation, Begeisterung und Präsenz auf der Bühne erzeugt? Wie werden durch gruppendynamische Prozesse Hemmungen abgebaut? Wie wichtig ist dabei das Aufwärmen und das gemeinsame Improvisieren? Die zwei Fortbildungsreihen befassen sich mit grundsätzlichen Themen wie die konkrete Rollenarbeit, die Entwicklung von Performances, die Erarbeitung von Chören, Choreographien und das Objekttheater. Mit den Beteiligten entwickeln die Theaterpädagogen Günter Kömmet und Imme Beccard Übungskataloge, die für die Theaterarbeit (nicht nur) in der Schule genutzt werden können. Reihe I (Leitung: Günter Kömmet, Theaterpädagoge M. A.) Improvisation Improvisation heißt nicht, irgendwann, irgendwas, irgendwie machen. Improvisieren heißt, handeln unter möglichst freien Umständen. Mit sich handeln, aus sich handeln. Es ist der schöpferische Aufenthalt bei sich selbst. Befreie dich mit dem, was du tust. Das ist der Vorgang. Mach dich auf einen Weg. Sei nicht – werde. Improvisieren heißt, im Spiel Unvorhergesehenes ausprobieren, sich dem Unvorhergesehenen stellen, sich dem Leeren aussetzen. Improvisation schafft die Voraussetzung, auf der Bühne denken zu lernen, eine eigene Bühnenrealität zu schaffen und wirklich auf den Partner zu reagieren, spontan. Performance Performatives Theater erzählt keine durchgehende Geschichte, hat keinen roten Faden, außer einem bestimmten Thema. Der Performance-Künstler ist als Akteur (nicht als Privatperson) präsent. Er spielt keine Rolle, keine Figur. Er stellt sich eine Aufgabe, die er versucht zu lösen; dabei beobachtet ihn ein Publikum. Performances zeigen Situationen. Performativ arbeiten heißt, gegen einen selbst gesetzten Widerstand zu arbeiten. Der Verlauf performativer Arbeit ist meist nicht komplett planbar. Kreatives Schreiben Kreatives Schreiben ist eine Bezeichnung für Schreibansätze, die davon ausgehen, dass Schreiben ein kreativsprachlicher Prozess ist, zu dem jeder Mensch methodisch angeleitet werden kann. Kreatives Schreiben geht damit über klassischen Schreibunterricht hinaus, indem der Schwerpunkt auf den Prozess des Schreibens selbst gelegt wird und „durch assoziative, gestaltende und überarbeitende Methoden trainiert“. Zur Person Günter Kömmet ist als freiberuflicher Theaterpädagoge, Kulturvermittler und Regisseur tätig. Er schloss das Studium der Theaterpädagogik an der Universität der Künste in Berlin mit dem Master of Arts ab. Nach selbstständiger Tätigkeit in Berlin an Theatern und Schulen war er bei der Gründung des Jungen Ensembles Stuttgart und dem Aufbau der Organisation und Durchführung der Theaterpädagogik beteiligt. Er wechselte 2009 ans Staatstheater Hannover und übernahm die Leitung der Theaterpädagogik und die stellvertretende künstlerische Leitung des Jungen Schauspiel am Staatstheater Hannover. Seit 2011 ist er selbstständig als Kulturvermittler, Theaterpädagoge und Regisseur für nicht Professionelle tätig und führte unter anderem Projekte am Staatstheater Hannover, am Kindertheaterhaus Hannover, für die Stadt Hannover und am Residenz Theater München, Deutschen Theater Göttingen durch. Zudem macht er Projekte für die Projektfabrik, Defakto und ist Lehrbeauftragter an der Leibniz Universität Hannover im Bereich Darstellendes Spiel. Fakten zu Reihe I Termine: immer Donnerstags von 17 bis 20 Uhr 17.11.2016 01.12.2016 15.12.2016 Ort: KinderTheaterHaus, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover Anmeldung unter: 0511 - 81 69 81 oder [email protected] Reihe II (Leitung: Imme Beccard, Schauspielerin/ Theaterpädagogin) Starke Stimme – Starker Auftritt. Präsenz und Stimmtraining Wo ist mein Blick? Wie fange ich an? Womit höre ich auf? Wo will ich hin? Was ist meine Haltung? Mit Hilfe dieser Fragen werden Techniken zur Stärkung der Bühnenpräsenz verdeutlicht und erprobt. Der Einsatz der eigenen Stimme ist maßgeblich beteiligt, um die Präsenz bewusst und zielsicher zu senden. Ein Grundlagentraining für alle Theaterlehrer mit Übungen, Spielen, „Ritualen“ und praktischen Tipps. Chöre und Choreografien – Mut zur Bewegung Die Bewegungsabläufe Einzelner bilden den Ausgangspunkt. Jeder entdeckt sein Bewegungspotenzial neu. Lieblingstexte werden chorisch bespielt, Rhythmen choreografisch festgehalten. Zug um Zug entwickelt sich eine Choreografie. Eigene Geschichten und Bilder werden ge- und erfunden und zum Chor zusammengefügt. In Auseinandersetzung mit ausgewählten Texten, werden Bühnenpräsenz, Körperwahrnehmung und stimmliche Fähigkeiten gezielt trainiert. Der Körper und das Objekt „Papier“ Was passiert, wenn ich Spieler und Text in Bezug zu einem Material, einem Objekt setze? Papier eignet sich hervorragend, um ALLES herzustellen. Als bildnerisches Element für Bühne, Requisiten, Kostüme, aber auch als Geräuschquelle, Projektionsfläche und sogar als Spielpartner. Wir gestalten und experimentieren mit Papier und versuchen herauszufinden, wie durch das Einlassen auf die Eigenheiten, die Bewegungsmöglichkeiten und die räumliche Präsenz des Materials, aus diesem ein Objekt werden kann, das mit dem handelnden Subjekt in Dialog tritt. In dieser Art von Objekttheater dominieren nicht der Text, der Regisseur oder die Musik oder die anderen theatralen Mittel, sondern es kommt zu einem gleichwertigen Miteinander, zu einer Art Kollektiv der ästhetischen Mittel. Zur Person Imme Beccard studierte Angewandte Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim. Parallel dazu zwei Jahre Szenenstudium bei Walter Zibell. Schauspielstipendien führten sie an die Hoogeschool voor de Kunsten in Utrecht (NL) sowie an die Neue Universität Sofia (BG) und an die Universität Aarhus (DK). Nach einigen Jahren freier Theaterarbeit in Hildesheim, Hannover, Bremen, Berlin und Leipzig war sie bis 2014 Ensemblemitglied am Deutschen Theater in Göttingen. Hier stand sie zuletzt in den Produktionen ROTLICHT, DIE VERWANDLUNG, DEMIAN und ICH HABE BRYAN ADAMS GESCHREDDERT auf der Bühne. Sie gastierte 2014 am Staatstheater Oldenburg, 2015 am Staatstheater Braunschweig und ist regelmäßig als Gast an der Burghofbühne Dinslaken und bei diversen Freien Theatern (u.a. Klecks-Theater, Theater Karo Acht, BoatPeopleProjekt, etc.) beschäftigt. Zudem gehört Imme Beccard zum Ensemble des freien Theater M21. Daneben dreht sie für Film und Fernsehen, ist an diversen Hörspielproduktionen beteiligt und arbeitet als Synchronsprecherin. Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin führt sie seit 2006 regelmäßig Theaterworkshops im Rahmen von Abenteuer Kultur der dm-drogeriemarkt GmbH durch und ist als Dozentin und Workshopleiterin für verschiedene Auftraggeber tätig. Fakten zu Reihe II Termine: immer Donnerstags von 17 bis 20 Uhr 02. Februar 2017 16. Februar 2017 02. März 2017 Ort: KinderTheaterHaus, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover Anmeldung unter: 0511 - 81 69 81 oder [email protected] KinderTheaterHaus-Hannover Im Alten Magazin Kestnerstraße 18 30159 Hannover 0511-81 69 81 E-Mail: [email protected] Betreiber ist das Klecks-Theater in Zusammenarbeit mit der Stadt Hannover. http://www.kindertheaterhaus-hannover.de
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