Vergleichsstudie Das können deutsche Privatanleger von den Schweden lernen Die Deutschen investieren ihr Geld konservativer als die Schweden, für die Wertpapiere ein selbstverständlicher Baustein der Geldanlage sind, erklärt Michael Völter von der Börse Stuttgart. Die Favoriten der Befragten in beiden Ländern sind aber dennoch gleich: Aktien und Investmentfonds. Was unterscheidet sich die Wertpapierkulturen in Deutschland und Schweden? Das wollte die Börse Stuttgart jetzt mit einer Umfrage herausfinden, an der allein in Deutschland mehr als 2.500 Anleger teilnahmen. Demnach investieren knapp acht von zehn der befragten Deutschen in Wertpapiere wie Aktien, Fonds, Anleihen und verbriefte Derivate mit dem Ziel, Vermögen aufzubauen und für das Alter vorzusorgen. Inwieweit setzen Sie Wertpapiere zur Vermögensbildung und Altersvorsorge ein? Skala von 1 (sehr wichtig) bis 4 (überhaupt nicht wichtig), Daten in Prozent, Grafik: Börse Stuttgart Privatanleger aus Deutschland und Schweden haben also eher unterschiedliche Sichtweisen in Bezug auf die Relevanz von Wertpapieren wie Aktien und Investmentfonds zur Vermögensbildung und Altersvorsorge: 79 Prozent der deutschen Anleger, aber nur 56 Prozent der schwedischen Anleger erachten Wertpapiere hierzu als (sehr) wichtig. Wertpapierkultur in Schweden ausgeprägter Die Ziele Vermögensbildung und Altersvorsorge stehen bei mehr als 44 Prozent der befragten schwedischen Anleger nicht im Fokus ihrer Wertpapier-Investments. Ein Grund dafür ist nach Ansicht der Studienautoren, dass die Wertpapierkultur in Schweden deutlich ausgeprägter ist. So waren im Jahr 2014 in Schweden 35 Prozent des Haushaltsvermögens in Aktien angelegt, in Deutschland dagegen nur 9,9 Prozent. In welche Anlageprodukte sind Sie gegenwärtig investiert? Geschlossene Frage: ja/nein als Antwortmöglichkeiten, Daten in Prozent, Grafik: Börse Stuttgart Aktien und Fonds sind in beiden Ländern die bevorzugten Anlageklassen der Befragten, wie die Umfrage zeigt. Die schwedischen Befragten investieren darüber hinaus bevorzugt in verbriefte Derivate, dafür weniger in ETPs oder Anleihen, die bei den Deutschen beliebter sind. Deutsche informieren sich sehr traditionell Das Investmentfonds-Vermögen pro Kopf betrug in Schweden zum Jahresende 2014 knapp 26.000 Euro. Zum Vergleich: In Deutschland waren es nur rund 10.000 Euro. Damit ist klar: Die Schweden engagieren sich stärker an den Wertpapiermärkten als die Deutschen, die in der Mehrzahl an klassischen Spar- und Tagesgeldkonten festhalten. Außerdem gibt es Unterschiede, wie Anleger ihre Informationen beschaffen: schwedische Privatanleger sind auch in dieser Hinsicht weniger traditionell. Welche der folgenden Informationsquellen für Privatanleger nutzen Sie für Ihre Investmententscheidungen? Geschlossene Frage: ja/nein als Antwortmöglichkeiten, Daten in Prozent, Grafik: Börse Stuttgart Insgesamt sind Finanz- und Wirtschaftsmedien, Finanzportale im Internet sowie Börsenwebseiten in beiden Ländern die beliebtesten Informationskanäle. Jedoch zeigen die Antworten, dass die schwedischen Befragten eher nicht-traditionelle Informationskanäle wie mobile Apps oder soziale Medien verstärkt nutzen. Dieser Artikel erschien am 15.09.2016 unter folgendem Link: http://www.dasinvestment.com/vergleichsstudie-das-koennen-deutsche-privatanleger-von-den-schweden-lernen/ Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)
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