Straßburg, den 15. September 2015 Pressemitteilung Hinkley Point C: Britische Regierung und EDF auf dem Holzweg Die britische Regierung hat am heutigen Donnerstag ihre definitive Zustimmung für den Bau des Atomreaktors1 Hinkley Point C im Südwesten Englands gegeben. Hierzu erklärt der grüne Europaabgeordnete Claude Turmes: „Leider hat die neue britische Premierministerin Theresa May es verpasst, die Fehlentscheidung ihres Vorgängers David Cameron zu korrigieren. Die britische Regierung bleibt in Sachen Energiepolitik auf dem Holzweg. Der Bau des Atomreaktors Hinkley Point C ist eine milliardenschwere Fehlinvestition auf Kosten der Steuerzahler. Atomkraft ist ökonomischer Irrsinn und ohne massive staatliche Subventionen längst nicht mehr wettbewerbsfähig. Der Bau eines Offshore-Windkraftparks mit gleicher Leistung wäre deutlich billiger gewesen. Der Bau des Atomreaktors ist aber auch für den wirtschaftlich angeschlagenen Energiekonzern EDF ein strategischer Fehler. Während immer mehr Energiekonzerne sich von Atom und fossilen Energieträgern verabschieden und auf Erneuerbare Energien setzen, begibt EDF sich in ein ökonomisches Abenteuer mit unklarem Ausgang. Wir hoffen jetzt, dass die Klage der österreichischen und luxemburgischen Regierungen vor dem Europäischen Gerichtshof erfolgreich sein wird und der EuGH die staatlichen Beihilfen als unzulässig und inkompatibel mit den Prinzipien des freien Wettbewerbs auf dem europäischen Energiemarkt erklärt.“ 1 Damit sich der Bau des Atomreaktors im Südwesten Englands für den Betreiber, den französischen Energiekonzern EDF lohnt, will die britische Regierung dem Unternehmen einen Festpreis für den Atomstrom über 35 Betriebsjahre garantieren: Rund 117 Euro pro Megawattstunde – weit über den üblichen Marktpreisen und auch über der heutigen Vergütung für Windstrom.
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