Fest-Ausgabe 4/2016 Oktober / November / Dezember Festzeitschrift anlässlich der Selbsthilfetage mit Bundesversammlung in Münster 2 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Editorial Liebe Mitglieder, liebe Tagungsgäste, liebe Freunde und Interessierte unseres Vereins, liebe Leser, ich freue mich, dass unser Verein als Ausrichter der Selbsthilfetage mit Bundesversammlung Euch/Sie als Leser der Festzeitschrift ansprechen darf. Ich begrüße Sie alle von Nah und Fern. Besonders herzlich begrüße ich die Tagungsteilnehmer, die den Weg zu uns nach Hiltrup gemacht haben. Es freut mich, dass der Ortsverein erstmalig als Ausrichter des Deutschen Schwerhörigenbundes die Organisation übernehmen durfte. Münster ist eine sehr sehenswerte Stadt. Überzeugt Euch. Sie hat viel zu bieten. Der Ortsverein hat Euch/Ihnen ein Programm zusammengestellt, das für jede/jeden etwas bietet. 19 Vorträge können besucht werden zu den Themen: Sozialpolitik, Technik, Akustik, Rehabilitation, Barrierefreiheit, Informationssystemen und digitalen Medien. Die große Technik- und Hilfsmittelausstellung steht unter dem Thema: "Markt der Möglichkeiten, informieren, anfassen, ausprobieren" mit über 30 Ausstellern zur barrierefreien Teilhabe. Der Festabend mit Festreden, dem vielfältigen Programm, den Ehrungen und einem reichhaltigen Büfett lässt bestimmt keine Wünsche offen. Das Kulturprogramm, das nicht nur für auswärtige Besucher organisiert wurde, kann ich nur empfehlen. Beginn ist schon am Donnerstag mit einer Stadtführung, am Samstag ist eine Nachtwächterführung. Besonders freue ich mich, dass wir zum Abschluss eine Domführung anbieten können. Wo gibt es schon am Sonntag eine Domführung? Das Kulturprogramm sowie der Selbsthilfetag am 7. Oktober sind für alle offen, nicht nur für DSB-Mitglieder. Auch zum Festabend ist jeder willkommen. Die Vorträge und die Ausstellung sind kostenfrei. Für das Kulturprogramm und für den Festabend müssen wir einen Kostenbeitrag erheben. In unserer Festzeitschrift möchte ich nicht nur auf die Selbsthilfetage mit Bundesversammlung hinweisen. Das Programm für die Monate Oktober bis Dezember mit vielen guten Veranstaltungen, Treffs und Aktivitäten zeigt, dass der Ortsverein viel zu bieten hat. Überzeugen Sie sich selbst, indem Sie unsere Veranstaltungen besuchen oder uns in unserer ehrenamtlichen Arbeit für hörbehinderte Menschen unterstützen. Werden Sie Mitglied im Deutschen Schwerhörigenbund, damit die Arbeit die Früchte trägt, die sie verdient hat. Gerne stehe ich für Fragen zur Tagung sowie für anderes zur Verfügung. Ich wünsche jedem/jeder Besucher/in informative Selbsthilfetage und dem Deutschen Schwerhörigenbund eine gute Bundestagung. Unserem Verein wünsche ich ein gutes Gelingen, für die Tagung als auch für die Zeit danach. Möge der Verein von dem Geist der Tagung profitieren. Herzliche Grüße Jürgen Brackmann Vorsitzender Deutscher Schwerhörigenbund Ortsverein Münster und Münsterland e.V. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 3 4 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Inhalt 3 Editorial – Grußwort des Vorsitzenden 48 CI-Gruppe 6 Grußworte: Hannelore Kraft 49 Computerkurs im Hörbehindertenzentrum 7 Verena Bentele 50 Wanderung im Tecklenburger Land 8 Markus Lewe 51 Aktivkreis „Wir ab 50“: Römermuseum in Haltern 10 Andrea Nahles 52 Das Offene Cafe 11 Maria Klein-Schmeink 53 Herrenstammtisch 13 Hubert Hüppe 54 Unsere Kegelgruppen 14 Elisabeth Veldhues 15 Rainer Schmeltzer Impressum 55 Vereinsausflug nach Berlin 17 DSB Selbsthilfetage vom 06. bis 09.10.2016 56 Frauentreff: Bastel-Nachmittag 19 Chronik des Deutschen Schwerhörigenbundes Orts- 57 Adventsfeier verein Münster und Münsterland e.V. 58 After-Work-Treff 29 30 Dr. Ulrich Hase ist neuer Honorarprofessor an der FH Wegweiser Kiel 59 Geburtstage Oktober – November – Dezember Beratung zum Studium mit Beeinträchtigung in den 61 Rückblick: CI-Gruppe Zentralen Studienberatungen der FH und WWU Aktivkreis „Wir ab 50“ 31 Rauchmelderpflicht in Nordrhein-Westfalen 62 Vortrag vom 18.06.2016 32 Minister Schmeltzer: Bundesweit einmalige Anlauf- 63 Naturwildpark Granat stelle für blinde und gehörlose Menschen 64 Frauentreff 33 Mehr möglich machen, weniger behindern 65 Schützenfest 35 Bundesgesundheitsminister Gröhe: „Gemeinsam 67 sicheren Umgang mit Arzneimitteln fördern“ 37 Einstellung der Lieferung und Produktion der Cochlear Selbsthilfetage des Deutschen Schwerhörigenbundes finden erstmals in Hiltrup statt 69 Aus dem DSB: Inklusionsstärkungsgesetz NRW Nucleus Freedom und Nucleus S Soundprozessoren Neues Mitglied Behindertengleichstellungsgesetz 70 Bundesteilhabegesetz 39 Veranstaltungen Oktober 2016 Justizverwaltungsgesetz 40 Veranstaltungen November 2016 41 Veranstaltungen Dezember 2016 UN-BRK: Deutsche Übersetzung korri- 43 Die Irrtümer im Erbrecht giert – in Österreich 45 Sucht im Alter IFHOH beschließt Deklaration 44 Hilfsmittel für Schwerhörige – Leistungen der 45 Gesetzlichen Krankenkassen 71 Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz 72 Kostenübernahme: Qualitative Kriterien zählen! Mitarbeiter und Ansprechpartner 74 Wenn Musik krank macht 46 Tinnitusgruppe 76 Für ein selbstbestimmtes Leben 47 Beratungsangebote 78 Otosklerose-Gen entdeckt Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 5 Grußwort Hannelore Kraft Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Herzlich willkommen in Nordrhein-Westfalen! Ihr Motto „Hören. Verstehen. Barrierefrei teilhaben“ passt gut zu unserem Land, das seit seiner Gründung vor 70 Jahren das soziale Gewissen Deutschlands geblieben ist. Das ist bis heute unser Anspruch, und der gilt selbstverständlich auch bei unserer Politik für Menschen mit Behinderungen. Mit unserer Landesinitiative „Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv“ zum Beispiel setzen wir die Anforderungen der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen Schritt für Schritt um. Dabei bauen wir auf einen intensiven und engen Dialog mit allen Beteiligten, zum Beispiel mit den Verbänden. Und pünktlich zu unserem Jubiläumsjahr ist vor wenigen Monaten das „Erste allgemeine Gesetz zur Stärkung der Sozialen Inklusion in NordrheinWestfalen“ in Kraft getreten. Damit verpflichtet sich die Landesregierung, bei allen Gesetzen, die Belange von Menschen mit Behinderungen betreffen, ihre Meinung und ihren Rat einzuholen, indem sie etwa den Inklusionsbeirat direkt bei der Landesregierung ansiedelt. Auch so machen wir aus Betroffenen Beteiligte. Unser oberstes Ziel ist die vollständige Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben. Dazu gehört eine möglichst umfassende Barrierefreiheit. Auch hier zählt vor allem die Praxis. Herausragende Beispiele für gelungene Inklusion zeichnen wir mit dem Inklusionspreis Nordrhein-Westfalen aus. In diesem Jahr erhielt der Inklusive Gebärdenchor in Aachen einen Sonderpreis. In diesem Chor studieren nicht nur gehörlose und schwerhörige Kinder Gebärdenlieder ein und führen sie auf; auch hörende Kinder sind beteiligt und erwerben spielerisch Kenntnisse in der Deutschen Gebärdensprache. Zur Zeit bauen wir die Kompetenzzentren für selbstbestimmtes Leben landesweit aus. Zu den Zentren in Köln und Dortmund kommt eines in Essen, das die spezifischen Bedarfe und Lebenslagen von Menschen mit Sinnesbehinderungen in den Blick nimmt. Damit schaffen wir eine landesweit tätige Anlaufstelle für Betroffene, Angehörige und öffentliche Träger und stärken die bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangebote sowie die Arbeit der örtlichen Selbsthilfe im gesamten Land. Ich würde mich freuen, wenn sich der DSB-Landesverband NRW hier tatkräftig einbringen würde. Als ihre Schirmherrin freue ich mich sehr darüber, dass die Selbsthilfetage und die Bundesversammlung des Deutschen Schwerhörigenbundes in diesem Jahr bei uns in Münster stattfinden, wünsche ihnen einen guten Verlauf und Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in der Stadt des Westfälischen Friedens. Hannelore Kraft 6 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Grußwort Verena Bentele Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen (Quelle: Behindertenbeauftrage / Henning Schacht) Sehr geehrte Damen und Herren, „Hören. Verstehen. Barrierefrei teilhaben!“ unter diesem Motto treffen Sie sich in diesem Jahr zu Ihrer jährlichen Bundestagung und leider kann ich aus terminlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein. Ihre Bundestagung wendet sich an einen breiten Kreis von Menschen, die Höreinschränkungen haben: Schwerhörigkeit, langsames Ertauben, Cochlear-Implantate oder Tinnitus. Das alles sind Hörschädigungen, die oftmals unsichtbar und unerkannt für das Umfeld bleiben. Viele Jahre war die Hörschädigung nicht vorhanden und hat sich langsam in den Alltag der Menschen geschlichen. Auf diesen Alltag hat die Hörschädigung häufig von der Umwelt unerkannt viel Einfluss: Höreingeschränkte Menschen müssen sich in Situationen, wie beispielsweise Gespräche in großen Gruppen, neu orientieren. Nur durch Erfahrungen wird deutlich, wann im Alltag Einschränkungen auftreten. Diese Einschränkungen dann dem Umfeld zu kommunizieren, sich die richtige Unterstützung zu holen, all das sind wichtige Schritte, um mit der Schwerhörigkeit leben zu lernen. Für Beratung, Erfahrungsaustausch und für Unterstützung durch Expertinnen und Experten in der gleichen Sache bieten Sie als Schwerhörigenbund eine Anlaufstelle. Damit ein barrierefreies Leben möglich ist bedarf es einerseits Mut der schwerhörigen Menschen, denn nur sie können ihre Bedürfnisse klar äußern. Andererseits bedarf es auch einer sensiblen Gesellschaft, die diese Bedürfnisse ernst nimmt, sie hört, sie versteht und Barrieren abbaut. Als Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen setze ich mich in meiner Arbeit dafür ein, dass alle Menschen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, um gleichberechtigt an der Gesellschaft teilzuhaben. Von der Arbeitsassistenz bis zum barrierefreiem Zugang zur öffentlichen Verwaltung. Die aktuellen Gesetzgebungsverfahren müssen den Geist der UN-Behindertenrechtskonvention atmen und echte Teilhabe ermöglichen, damit Menschen mit Behinderungen von Anfang an dabei sind und teilhaben können. Daran haben auch Sie als Deutscher Schwerhörigenbund e.V. einen großen Anteil. Lassen Sie uns weiter an einem Strang ziehen. Ich wünsche Ihnen eine fruchtbare Jahrestagung im Sinne der „Inklusion“! Ihre Verena Bentele Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 7 Grußwort Markus Lewe Oberbürgermeister der Stadt Münster Es ist mir eine außerordentlich große Freude und Ehre, Sie, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der DSB Selbsthilfetage mit Bundesversammlung in Münster begrüßen zu dürfen. Das Sie für Ihren diesjährigen Tagungsort unsere Stadt ausgewählt haben, ist eine Ehre für Münster und ein Ansporn für uns Münsteranerinnen und Münsteraner, unsere Stadt als gute Gastgeberstadt zu präsentieren. „Barrierefreiheit“ – das ist in unserer Gesellschaft eine der wichtigsten Herausforderungen, wenn es um die Gestaltung unseres gemeinsamen Lebensraumes geht. Barrierefreiheit, das meint aber nicht nur bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen. Eine „Barrierefreiheit“ muss sich insbesondere auch in unseren Köpfen vollziehen. Dann lautet die Fragestellung nicht mehr „Wer ist behindert?“ sondern „Wer wird wodurch behindert?“. Wenn wir das „WIR“ in den Mittelpunkt unserer Überlegungen stellen, dann werden Inklusion und Teilhabe auch selbstverständliche Partner unseres Handelns sein. Vereinen wie dem Ortsverein Münster und Münsterland e.V. des Deutschen Schwerhörigenbundes ist es zu verdanken, dass wir uns diesbezüglich auf einem guten Weg befinden. Mit vorbildlichem ehrenamtlichem Engagement vertritt er die Interessen hörbehinderter Menschen. Auch der Stadt Münster liegen die Belange hörbehinderter Menschen und ihre gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe auf allen Ebenen und in allen Bereichen sehr am Herzen und aus diesem gemeinsamen Engagement resultiert eine lange und sehr gute Zusammenarbeit: Zum Beispiel ist der Vorsitzende des Ortsvereins Münster und Münsterland e.V. des Deutschen Schwerhörigenbundes, Herr Jürgen Brackmann, Mitglied der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen (KIB) der Stadt Münster und vertritt dort die Gruppe der hörbehinderten Menschen. So besteht die Möglichkeit, bei allen 8 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Themen, die die KIB berät, darauf zu achten, dass die Belange hörbehinderter Menschen berücksichtigt werden. Ferner enthält der Aktionsplan der Stadt Münster zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention u. a. die Maßnahme „Ausstattung von städtischen Sitzungs- und Veranstaltungsräumen mit Technik für schwerhörige Menschen“. Und die von der Stadt Münster in enger Kooperation mit dem Verein herausgegebene Broschüre "Technische Hilfen für hörbehinderte Menschen", die vor kurzem in aktualisierter Neuauflage erschienen ist, informiert schwerhörige Menschen darüber, wo sie in Münster Hilfen finden, die es ihnen erleichtern, am Alltag teilzuhaben. Ich möchte an dieser Stelle dem Deutschen Schwerhörigenbund, Ortsverein Münster und Münsterland e.V., für sein großartiges Engagement und die sehr gute Zusammenarbeit danken. Zugleich möchte ich das große Interesse der Stadt Münster an einer Fortführung dieser konstruktiven Zusammenarbeit betonen und bekräftigen. Denn trotz all der guten Ansätze und erzielten Erfolge gibt es noch sehr viel zu tun, da die Belange hörbehinderter Menschen immer noch nicht selbstverständlich berücksichtigt werden. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam noch viele Verbesserungen für hörbehinderte Menschen erreichen werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine bereichernde Zeit in Münster und ich freue mich, wenn Sie sich ausreichend Zeit nehmen, um sich auf abwechslungsreiche Entdeckungstouren durch unsere schöne Stadt zu begeben und etwas von der tollen Stimmung zu spüren, die Münster so unverwechselbar macht. Herzlich Willkommen in Münster Markus Lewe Oberbürgermeister der Stadt Münster Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 9 Grußwort Andrea Nahles Bundesministerin für Arbeit und Soziales (Quelle: BMAS / Schüring) Ob in der Arbeitswelt, in der Familie oder im Verein: Schwerhörige und ertaubte Menschen stellen sich den Herausforderungen des Alltags und bringen sich ein, obgleich sie in ihrer Kommunikation eingeschränkt sind. Der Deutsche Schwerhörigenbund mit seinen zahlreichen Aktivitäten hilft ihnen dabei, ihre früher gewohnte Teilhabe am Leben in der hörenden Gemeinschaft wiederzuerlangen. Die vielen engagierten Mitglieder beraten hörgeschädigte Menschen in gesundheitlichen, beruflichen und sozialen Fragen. Sie bilden Schriftdolmetscher, Audiotherapeuten und Fachreferenten für den Umgang mit Menschen mit Hörschädigung aus. Sie bieten ihnen Unterstützung durch Workshops und gemeinsame Freizeit- und Bildungsaktivitäten. Nicht zuletzt setzen sie sich fachkundig und mit dem notwendigen Nachdruck für die Anliegen von Schwerhörigen und Ertaubten und ihren Angehörigen ein. All das verdient höchste Anerkennung. Es nimmt Staat und Gesellschaft aber nicht aus der Pflicht, Menschen mit Hörschädigungen noch besser zu ermöglichen, in allen Lebensbereichen ganz selbstverständlich und gleichberechtigt mit dabei zu sein. Dahinter steht die Leitidee der Inklusion: Wir organisieren den Alltag so, dass er barrierefrei ist und niemand ausgeschlossen wird. In diesem Jahr hat die Bundesregierung drei wichtige Schritte hin zu einer inklusiven Gesellschaft getan: Mit der Erweiterung des Nationalen Aktionsplans zur UN-Behindertenrechtskonvention, der Weiterentwicklung des Behindertengleichstellungsrechts und mit dem Bundesteilhabegesetz. Mehr Barrierefreiheit, mehr Selbstbestimmung und Freiheit für die individuelle Lebensgestaltung, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt – das wollen wir, neben vielem anderen, für Menschen mit Behinderungen möglich machen. Wir wollen weg von der Fürsorge und Fokussieren der Defizite. Wir wollen, dass der Mensch im Mittelpunkt steht – mit dem was er kann, was er will, was er braucht. Der Deutsche Schwerhörigenbund und die vielen Ortsvereine und Selbsthilfegruppen machen uns vor, wie es geht. Ich danke Ihnen allen für Ihr Engagement und wünsche Ihnen für Ihre Bundestagung viel Erfolg, gute Gespräche und neue Impulse für Ihre Arbeit . Andrea Nahles 10 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Grußwort Maria Klein-Schmeink MdB, Gesundheitspolitische Sprecherin Liebe Leserin, liebe Leser, gern bin ich dem Wunsch nachgekommen, für die Festschrift der DSB Selbsthilfetage ein Grußwort zu schreiben. Denn ich schätze die Arbeit des Deutschen Schwerhörigenbundes außerordentlich, ist sie doch ein leuchtendes Beispiel dafür, wie ein Selbsthilfeverband Menschen mit einer Behinderung stärkt, unterstützt und ihr Sprachrohr in wichtigen Fragen sein kann. Zusammen und in eigener Sache aktiv ist vieles möglich, was dem Einzelnen oft nicht gelingen kann. Ich kenne die Arbeit des Ortsvereins Münster und Münsterland des Schwerhörigenbundes seit vielen Jahren und bin jedes Jahr beim „Tag des Hörens“ zu Gast. Da erlebe ich ganz praktisch, wie wichtig es ist, dass sich eine Gemeinschaft Fachkompetenz und Information in eigener Sache aneignet und zugleich immer wieder dafür sorgt, die besonderen Patienteninteressen in den politischen Prozess zu tragen. Ein besonderes Merkmal ist auch, Dinge nicht zu erleiden, sondern selbstbewusst und nachdrücklich die sozialen Bürgerrechte einzufordern. Das eigenständige Recht auf Teilhabe und Ausgleich von behinderungsbedingten Nachteilen steht zwar mittlerweile in vielen Gesetzen und Konventionen, aber es ist noch lange nicht gesellschaftliche Wirklichkeit. Dabei geht es nicht um ein Entgegenkommen der Gesellschaft den Menschen mit Behinderung gegenüber, sondern es geht um ein grundlegendes Menschenrecht. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns als Gesellschaft als Ganzes damit auseinandersetzen und die vielen Barrieren im Alltag wahrnehmen und zu beseitigen helfen. Gerade über Kommunikationsbarrieren besteht noch viel Unkenntnis und damit Informationsbedarf. Viele unterschätzen das Maß der Ausgrenzung, das durch Nicht-hören-Können entsteht. Ist das Hören doch eine der grundlegenden Aspekte für Kommunikation, aber auch der Orientierung im öffentlichen Raum. Die Anzahl der Schwerhörigen und Hörgeschädigten wird in den kommenden Jahrzehnten noch größer werden als heute schon, denn die Gruppe der Älteren und der Hochbetagten Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 11 wird enorm anwachsen. Umso wichtiger ist es, dass wir sensibel werden für die vielfältigen Hürden und Barrieren, die den Alltag der Betroffenen prägen. Dabei geht es nicht nur um akustische Barrieren, sondern auch vielfältige institutionelle Hindernisse, die den Einzelnen vor große persönliche Herausforderungen, Überforderungen, Erfahrung von Diskriminierung, Ausgrenzung oder Ohnmacht stellen. Dazu trägt auch unser hochkomplexes und zergliedertes Sozial-und Gesundheitssystem bei, das oft mehr aus der Sicht der Kostenträger und der Leistungserbringung gestaltet ist, statt den Bedarf des Einzelnen in den Mittelpunkt zu stellen. In all diesen Widrigkeiten ist der Schwerhörigenbund Anlaufstelle, Informationspool und ein Forum, um unterschiedlich Beteiligte zusammen zu bringen und so den Anliegen der Hörgeschädigten und Schwerhörigen Gehör zu verschaffen. So ist es auch für mich als Gesundheitspolitikerin immer wieder ein Zusammentreffen, bei dem ich viel Neues erfahre und lerne, wo ich sehr sachkundig auf dringend regelungsbedürftige Probleme hingewiesen werde. Wenn über Selbsthilfe gesprochen wird, dann fällt mir das Wort „empowerment“ ein, auf Deutsch: Ermächtigung zum eigenen Tun. Nichts stärkt die Menschen so sehr, wie die kleinen, selbstständig erarbeiteten Erfolge. Denn so entsteht das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Kräfte und Stärken trotz der Beeinträchtigung, die man hat. Das ermutigt, gibt Hoffnung und Zuversicht. Ich meine, der Schwerhörigenbund lebt dieses Prinzip in hervorragender Weise. Dabei handelt er im besten Sinne parteiisch, also konsequent im Sinne der Selbsthilfe. In diesem Sinne möchte ich mich für diese so wichtige und unser Zusammenleben bereichernde Arbeit bedanken und möchte Sie darin bestärken, dies auch in Zukunft zu tun. Wir alle brauchen Ihr Engagement und Ihre Mitgestaltung! Ihre Maria 12 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Grußwort Hubert Hüppe MdB Sehr geehrte Damen und Herren, der Deutsche Schwerhörigenbund besteht schon seit über 100 Jahre und ist ein fester Bestandteil der deutschen Selbsthilfe-Landschaft. Ich kenne den DSB aus meiner langjährigen Tätigkeit in der Politik für Menschen mit Behinderung als verlässlichen Partner. Er gibt den vielen Menschen mit Hörschädigungen eine Lobby und setzt sich für ihre Belange ein. Hörgeschädigte haben es in der Gesellschaft oft schwer, da ihre Behinderung nicht offensichtlich ist und somit oft unbeachtet bleibt. Zudem stellt sich die Hörschädigung meist erst im Laufe des Lebens durch Krankheit oder Unfälle ein, so dass die Betroffenen sowie ihr Umfeld sich mit den daraus folgenden neuen Bedingungen auseinandersetzen müssen. Hörgeschädigte Menschen dürfen trotz ihrer Beeinträchtigung nicht aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Aufgabe der inklusiven Gesellschaft muss es sein, Nachteile, die durch eine Behinderung entstehen können, auszugleichen. Das gilt für Kindergarten, Schule, Studium und Arbeit bis hin zum alltäglichen Leben. Spätestens seitdem die UN-Behindertenrechtskonvention für Deutschland verbindlich ist, steht fest: Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Behinderung sind ein Menschenrecht! Gerade in einer Zeit, in der wichtige politische Weichen gestellt werden, muss darauf geachtet werden, dass die Gesetze sich so verändern, dass sie eine gemeinsame Lebenswelt und Teilhabe für jeden Menschen möglich machen. Es ist wichtig, dass dabei auch der DSB seine Interessen deutlich macht. Es darf nicht sein, dass die Anliegen von Hörgeschädigten bei der Diskussion untergehen. Ich wünsche dem Schwerhörigenbund weiterhin viel Erfolg für seine Arbeit und den Besuchern der diesjährigen Selbsthilfetage in Münster viele neue Eindrücke und interessante Gespräche. Mit freundlichen Grüßen Hubert Hüppe MdB Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 13 Grußwort Elisabeth Veldhues Beauftragte der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderung in NRW „Blindheit trennt von den Dingen, Taubheit von den Menschen.“ Diese auf Helen Keller zurückgehende Aussage, hatte damals sicher ihre Berechtigung, als das Hörvermögen bei Schwerhörigkeit weder durch medizinische Möglichkeiten noch durch technische Hilfen verbessert werden konnte. Die Forschung und Technik hat hier Großes geleistet. Darüber sind wir mit den Betroffenen sehr froh. Heute können Menschen mit Hörbeeinträchtigungen am gesellschaftlichen Leben teilhaben und gehören selbstverständlich dazu. Die diesjährigen DSB Selbsthilfetage finden unter dem Titel „Hören. Verstehen. Barrierefrei teilhaben!“ statt. Die barrierefreie Kommunikation ist hierbei ein Schwerpunkt. Für eine funktionierende Gesellschaft ist die Kommunikation ein elementarer Bestandteil. Das sich gegenseitig Verstehen können, setzt dabei das Hören und Mitteilen können voraus, sei es im Familienleben, im Berufsleben und bei Freizeitaktivitäten. Neben Medizin und Technik haben hier auch die neuen digitalen Medien großes Potential. Für die Wahl der richtigen Methoden oder Hilfsmittel ist eine gute Beratung wichtig. Der Deutsche Schwerhörigenbund ist dabei ein guter Wegweiser durch die große Vielfalt an Angeboten. An den kommenden DSB Selbsthilfetagen werden zahlreiche neue Möglichkeiten vorgestellt, wie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verbessert werden kann. Darüber freue ich mich sehr und wünsche Ihnen eine spannende und erfolgreiche Veranstaltung! 14 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Grußwort Rainer Schmeltzer Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NordrheinWestfalen Liebe Leserinnen und Leser, spätestens seit die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2009 auch in Deutschland und Nordrhein-Westfalen geltendes Recht wurde, müssen sich alle, die politische Verantwortung tragen, der Aufgabe „Inklusion“ stellen. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat das Ziel einer umfassenden und gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen von Anfang an offensiv verfolgt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Aktionsplan „Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv“ mit mehr als 200 Maßnahmen und die Überprüfung aller Gesetze und Rechtsnormen in Nordrhein-Westfalen auf ihre Vereinbarkeit mit der UNBRK. Darüber hinaus hat das Sozialministerium bei Prof. Kaul und Prof. Niehaus von der Universität zu Köln das Gutachten „Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Hörschädigung in unterschiedlichen Lebenslagen“ in Auftrag gegeben. Neben einer Bestandaufnahme der Teilhabechancen taubblinder und hörgeschädigter Menschen bietet das Gutachten Verbesserungsvorschläge und Handlungsempfehlungen für die Politik. All dies ist in zwei der wichtigsten Maßnahmen des Landes für Menschen mit Behinderungen, gerade auch für hörgeschädigte Menschen, eingeflossen: das Inklusionsstärkungsgesetz und den Ausbau der Kompetenzzentren für selbstbestimmtes Leben einschließlich der Gründung des Kompetenzzentrums für Menschen mit Sinnesbehinderungen. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass das Inklusionsstärkungsgesetz ein Meilenstein auf dem Weg in ein inklusives NRW ist. Selbstbestimmung, Teilhabe und Barrierefreiheit sind tragende Säulen des Gesetzes, gerade im modernisierten Behindertengleichstellungsgesetz NRW. Dort ist unter anderem das Konzept der „angemessenen Vorkehrungen“ der UN-BRK in Landesrecht überführt worden. Das Land, die Kommunen und die anderen Träger öffentlicher Belange müssen dafür Sorge tragen, dass behinderte Menschen gleichberechtigt mit anderen teilhaben und ihre Menschenrechte und Grundfreiheiten ausüben können. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 15 Konkret kann das bedeuten, dass bei einer Bürgerversammlung eine Ringschleife für Hörgeräteträger vorhanden sein muss. Weiterhin setzen wir die Empfehlung von Prof. Kaul und Prof. Niehaus für ein Kompetenzzentrum für Menschen mit Sinnesbehinderungen um. Im August dieses Jahres hat im Haus der Technik in Essen diese bundesweit einzigartige Einrichtung ihre Arbeit aufgenommen. Sie ergänzt die Arbeit der fünf regionalen Kompetenzzentren für selbstbestimmtes Leben um hochspezialisierte Expertise der Belange schwerhöriger, gehörloser, sehbehinderter, blinder und taubblinder Menschen. Betroffene und ihre Angehörigen finden ebenso wie öffentliche und private Akteure eine landesweite Anlaufstelle, die berät und unterstützt. Daneben wird an der Weiterentwicklung und Qualifizierung der bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangebote in NRW gearbeitet. In allen Phasen der Entstehung des Kompetenzzentrums für Menschen mit Sinnesbehinderungen haben wir eng mit den Vertretungen der Selbsthilfe – auch mit dem Deutschen Schwerhörigenbund NRW – zusammengearbeitet. Ich baue auch für die Zukunft auf Ihre Unterstützung und konstruktiv-kritische Mitarbeit. Allen Mitgliedern und Gästen der Selbsthilfetage und der Bundesversammlung des Deutschen Schwerhörigenbundes wünsche ich alles Gute für die persönliche Zukunft und erfolgreiche Beratungen und Diskussionen. Rainer Schmeltzer, MdL 16 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 DSB Selbsthilfetage vom 06. bis 09.10.2016 "Hören. Verstehen. Barrierefrei teilhaben!“ Kongressort Stadthalle Hiltrup Westfalenstraße 197, 48165 Münster Tagungsablauf DONNERSTAG, 06. 10. 2016: LÄNDERTAG 15.00 – 17.00 Uhr Gemeinsame Sitzung Länderrat und Präsidium 17.30 – 20.00 Uhr Länderratssitzung Diese Veranstaltungen sind für das DSB Präsidium und den Vorstand. 17 Uhr Stadtführung für Gäste die von Donnerstag bis Samstag teilnehmen. FREITAG, 07. 10. 2016: 9 .30 Uhr WISSENSTAG Pressekonferenz im großen Saal 10.00 Uhr Eröffnung der Selbsthilfetage und der Technik- und Hilfsmittelausstellung durch den Präsidenten des Deutschen Schwerhörigenbundes mit Grußansprachen und anschließendem Rundgang 11.00 - 18.00 Uhr Vorträge und Workshops zu den Themen: Sozialpolitik, Technik, Akustik, Rehabilitation, Barrierefreiheit, Informationssystemen und digitalen Medien 11.00 - 18.00 Uhr Technik- und Hilfsmittelausstellung. Markt der Möglichkeiten mit über 30 Ausstellern zur barrierefreien Teilhabe 19.00 - 23.00 Uhr Festabend Festreden, Ehrungen, Musik und Bankett (Suppe, Buffet, Nachspeise, Wasser am Tisch) Programm: u.a. Hip Hop der Tanzgruppe „Step Up“ - SeHT Münster e.V ., Tanzprojekt „Funky Movements“ Chor „Sing a Sign“ Emsdetten Chor „Tonzeichen“ Musik von Hörgeschädigten Die Teilnahme an den Vorträgen und die Ausstellung ist für Alle Besucher kostenfrei. Weitere Details zu dem Tagesablauf könnt Ihr dem aus dem beiliegendem Flyer ersehen. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 17 SAMSTAG, 08. 10. 2016: VERBANDSTAG 09.00 - 12.00 Uhr Berichte der Fachreferate des Deutschen Schwerhörigenbundes mit anschließender Diskussion und Austausch 13.30 - 18.00 Uhr DSB Bundesversammlung 20.00 Uhr Abendprogramm Nachtwächterführung Treffpunkt Rathausinnenhof 21.30 Uhr Gemütlicher Ausklang im Pinkus Müller oder bei Stuhlmacher Die genaue Örtlichkeit wird rechtzeitig bekannt gegeben. SONNTAG, 09.10.2016: 10.00 - 12.00 Uhr KULTURTAG Kulturprogramm in Münster mit Stadtführung Treffpunkt Rathausinnenhof 13.00 - 14.00 Uhr Domführung Treffpunkt Eingang Dom Alle Veranstaltungen sind mit Technik für Hörgeschädigte ausgestattet. Die Vorträge und Workshops werden von Schriftdolmetschern mitgeschrieben. 18 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Chronik des Deutschen Schwerhörigenbundes Ortsverein Münster und Münsterland e.V. in den Jahren 1977 bis 2015 1977 Erste Treffen fanden in der Privatwohnung von Ilse Neddermeyer statt. Als es zu eng wurde, wich man in die Gaststätten „Heulende Kurve“ oder „Nordstern“ aus. Es waren regelmäßig lange Abende mit intensiven Gesprächen. 1978 Nach langen Beratungen im Vorfeld wurde dann die Gründungsversammlung am 05. Mai 1978 in der „Heulenden Kurve“ veranstaltet. Der Vereinsname lautete: Verein der Schwerhörigen und Spätertaubten Münster e.V. Der Vorstand setzte sich zusammen aus Uli Hase, Frau Dr. Sabine Barkes, Ilse Neddermeyer, Johannes Wichmann. Regelmäßige Treffs sollen freitags in der Gaststätte stattfinden. Als monatlicher Mitgliedsbeitrag wurde DM 3,00 festgelegt. Während des Jahres wurden viele Themen bei den Treffs behandelt: Arbeit anderer Vereine, neue Techniken z.B. Induktionsanlage, Ausflugsfahrt mit dem Verein Dortmund und Besuchsfahrten nach Köln und Bonn. 1979 Ein neuer Treffpunkt nur nachmittags wurde in einem Versammlungsraum des Klarastifts festgelegt. Hier fanden nun viele Gesprächskreise über Probleme Hörbehinderter, aber auch später in verschiedenen Gaststätten statt. Die Themen waren: Schwerbehindertenausweis oder das Schreibtelefon. 1980 Vorstand: Uli Hase, Wilhelm Eilers, Ilse Neddermeyer und Johannes Wichmann Der Verein besteht aus 70 Mitgliedern, davon 20 Gehörlose und Spätertaubte. Es werden Absehkurs und Sprachübungen in der VHS von Fr. Schmidt angeboten. Auch wurden Überlegungen angestellt, die Rundschreiben in eine Zeitschrift zu ändern. Der sportliche Ausgleich durch Hallenfußball und Volleyball fand unter einem Sportlehrer der Gehörlosenschule statt. Im Sommer fanden die ersten Gespräche zur Übernahme von Räumen der Stadthalle Hiltrup zur Miete statt. Informationsgespräche wurden von Herrn Kannenbäumer (Sozialamt Münster) und Ratsherr und Vorsitzender der Behindertenkommission Herrn Volkert geführt. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 19 1981 In diesem Jahr fand der Umzug in das neue Hörbehindertenzentrum statt, das intern den Namen HBZ trägt. Eine neue Gruppe, „die Bundesarbeitsgemeinschaft Hörbehinderter Studenten und Absolventen“, wurde auf Initiative von Uli Hase gegründet. Totale Kommunikation sollte die Überwindung der Schwerhörigkeit schwerpunktmäßig durch Unterstützung mit LBG, MundHand-System, Fingeralphabet, Absehen, Körpersprache und Gestik und Taktik erleichtern. 1982 Der Vereinsname wurde in Verein der Schwerhörigen und Ertaubten Münster e.V. geändert. Es wurde Kurse im Absehen vom Mund durch Frau Schmidt und das Erlernen des Mund-Hand-Systems in Verbindung mit Gebärden von Barbara Torwegge gehalten. Jeden 2. Samstag im Monat wurde im Klarastift mit Hertha Hesterberg und jeden 2. Mittwoch im Monat in der Stadthalle Hiltrup mit Heiner Dahlhoff gekegelt. Jeden Donnerstag wurde in der Gehörlosenschule unter der Leitung von Jürgen Gisa Sport durchgeführt. Auch gründete sich eine Tennisgruppe unter der Leitung von Manfred Finkemeier. In diesem Jahr war auch die Sendung „Sehen statt hören“ im neuen Hörbehindertenzentrum zu Besuch. 1983 Vorstand: Uli Hase, Wilhelm Stachlewitz, Johannes Wichmann Eilers, Jürgen In diesem Jahr wurde die Bundestagung des Deutschen Schwerhörigenbundes mit Hilfe von 30 Mitarbeitern und 2 Praktikanten durchgeführt. Der Mitgliederbestand beträgt 218 Mitglieder. Dem Gründungsmitglied unseres Vereins Hertha Hesterberg wurde das Bundesverdienstkreuz verliehen. 20 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 1984 Der Verein heißt jetzt nach einiger Diskussion: Verein der Hörbehinderten Münster e.V. Neben den schon existierenden Gruppen kam noch die Eltern-Kind-Gruppe hinzu. Es wurde eine Auto-Orientierungsfahrt und eine Fahrradtour durch Münster organisiert. Reiseberichte mit Dias wurden von Mitgliedern gezeigt. Unserem Ehrenmitglied Ratsherr Karl-Heinz Volkert wurde das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1985 Vorstand: Uli Hase, Margrit Leuders, Jürgen Stachlewitz, Johannes Wichmann, Helmut Renz. Das Rundschreiben erscheint als Din-A-5-Format alle 2 Monate. Es findet ein Vereinsausflug nach Rendsburg statt und die Rendsburger Seminare werden kennengelernt. Eine neue Gruppe ehemaliger Rendsburger Seminarteilnehmer trifft sich im Hörbehindertenzentrum. Ein Computerkursus Basic I und II wird im Hörbehindertenzentrum angeboten. 1986 Vorstand: U. Hase, J. Stachlewitz, W. Mörchen, N. Merschieve, H. Renz Probleme bei der Eintragung beim Amtsgericht und Widersprüche bei der Satzung führten zur Neuwahl im Juli. Uli Hase wurde dabei als Ehrenvorsitzender ernannt. Der neue Vorstand: Wilhelm Mörchen, Norbert Merschieve, Elke Weitkamp, Helmut Renz Die Bundesarbeitsgemeinschaft Hörbehinderter Studenten und Absolventen gründet einen eigenen Verein als „BHSA e.V.“. Die Trennung der beiden Vereine verlief nicht reibungslos. Die Vereinszeitschrift erscheint wieder als Din-A-4-Format. Umstellung der Vereinskasse auf EDV-System und Nutzung des Vereinsservice der Stadtsparkasse Münster. Herausragendes Ereignis war der Tanz in den Mai im Schlossgarten Münster. Der Mitgliederstand lag vor der Trennung der BHSA e.V. bei 300 Mitgliedern. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 21 1987 Vorstand: Norbert Merschieve, Kirsten Mann, Olaf Tischmann, Christiane Merschieve, Helmut Renz Nach den hervorragenden Anfangsjahren des Vereins klagt der neue Vorsitzende Norbert Merschieve über weniger ehrenamtliche Mitarbeiter. Der Vereinsausflug ging zur Bundesgartenschau nach Düsseldorf. Als neue Aktivität im Verein wurden die Spielnachmittage eingeführt. 1988 10-jährige Jubiläumsfeier im Hörbehindertenzentrum und abends in der Stadthalle Hiltrup Der Mitgliederstand ist jetzt bei 200 Mitgliedern. In einem offenen Brief bedauert Uli Hase, nicht kommen zu können. Er resümiert über die ersten 5 Jahre mit dem Ausspruch: „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ Aber der Verein konnte sich auch mehrfach als Ehestifter betätigen. Unterstützend für den 1. Vorsitzenden Norbert Merschieve schrieb er, dass nach seiner (manchmal auch bitteren) Erfahrung die Vereinsarbeit mit dem Elan eines Einzelnen als „Motor“ stehen oder fallen kann. 1989 Vorstand: Norbert Merschieve, HansPeter Sievert, Christiane Merschieve, Stephan Büdding, Kirsten Mann Die Vereinszeitschrift ändert den Namen von „Rundschreiben“ in „Hörbehinderten Journal“. Die Freizeitgruppe ist gegründet worden. Es war das Jahr der vielen Freizeitveranstaltungen wie Besuch der WDR-Studios (Geld oder Liebe, WWFClub), Cranger Kirmes, Aquadrom. 1990 – 1992 Vorstand: Norbert Merschieve, Hans-Peter Sievert, Christiane Merschieve, Stephan Büdding, Ellen Grotegut Auf Wunsch vieler Mitglieder wird die Mittwochs-Kegelgruppe von zwei auf eine Bahn reduziert und zugleich eine neue Freitags-Kegelgruppe in Roxel gegründet. 22 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Die Freizeitgruppe organisierte eine mehrtägige Reise nach München. Weitere Fahrten gingen nach Rothenburg o.d.Tauber und Lahnstein mit Rhein in Flammen. Der Vereinsname soll geändert werden und es wird eine Beteiligung an einem Bauprojekt für ein neues Hörgeschädigtenzentrum mit dem Gehörlosenverein in Münster überlegt. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde dieses Vorhaben wegen zu hoher Kosten aber abgelehnt. Es gibt erste Hinweise auf Induktionsanlagen in öffentlichen Gebäuden. Frau Schmidt regt an, doch mehr das Fingeralphabet zu nutzen. 1993 - 1994 Vorstand: Norbert Merschieve, Hans-Peter Sievert, Christiane Merschieve, Thomas Wirth, Ellen Grotegut Es findet eine 15jährige Jubiläumsfeier in der Stadthalle Hiltrup statt. Ein Hörbehindertensportverein und eine Tinnitusgruppe werden gegründet. Die Freizeitgruppe unternahm eine Donau-Radtour von Passau nach Wien. Die Freitags-Kegelgruppe wird neu gegründet und nach Dülmen verlegt. Im Hörbehindertenzentrum wird die Beratung am Mittwoch eingeführt. 1995 – 1996 Vorstand: Norbert Merschieve, Wilhelm Mörchen, Thomas Wirth, Ellen Grotegut Erstmalig findet das Schützenfest statt. Die Freizeitgruppe organisierte eine Radtour an der Romantischen Straße. Um zum Lesen des Hörbehinderten Journals zu animieren, wurde ein Rätselratenwettbewerb in den nächsten 3 Ausgaben veranstaltet. Die Kegelgruppe Dülmen kegelt von nun an sonntags. 1997 Vorstand: Norbert Merschieve, Peter Dieler, Reiner von Oppenkowski, Norbert von Oppenkowski, Ellen Grotegut Es gibt eine Zusammenarbeit für Freizeitveranstaltung mit dem Ortsverein Essen. Eine BadmintonMeisterschaft der Schwerhörigen wurde in Münster Hiltrup organisiert. Bei einer Film-Vorpremiere von „Jenseits der Stille“ im Schloßtheater interviewte Christiane Merschieve die Hauptdarsteller. Der Vereinsausflug führte zur Bundesgartenschau nach Gelsenkirchen. Neue Kurse im Tanzen, Englisch, Absehen und Gebärden in LBG finden statt. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 23 1998 - 1999 Vorstand: Norbert Merschieve, Peter Dieler, Norbert von Oppenkowski, Ellen Grotegut Ein besonderes Highlight war die Teilnahme am Rosenmontagsumzug 1998 in Münster als Ohrwurm. Auf der Jahreshauptversammlung wurde eine neue Satzung bezogen auf die Anzahl der Vorstandsmitglieder und ein neuer Name „Verein der Hörbehinderten Münster und Münsterland e.V.“ verabschiedet. Eine Jubiläumsfeier zum 20jährigen Bestehen wurde im Pfarrheim Münster/Kinderhaus gefeiert. Die Frauengruppe im Verein wurde gegründet. Im Hörbehindertenzentrum fand das DSSVSchachturnier statt. Ein Stand an der Ludgerikirche machte auf den bundesweiten Tag der Schwerhörigen mit einer Unterschriftenaktion aus Protest gegen die Streichung der Hörhilfen aus dem Hilfsmittelkatalog mit Erfolg aufmerksam. Einführung eines Terminkalenders Hörbehinderten Journal. im 2000 – 2001 Vorstand: Norbert Merschieve, Hella Heitkemper, Norbert von Oppenkowski, Ellen Grotegut Elisabeth Schmidt las nach der Jahreshauptversammlung ein Gedicht „Ehrenamt“ von Wilhelm Busch vor. Anlass ist das Ausscheiden als 1. Vorsitzender im Jahr 2002 von Norbert Merschieve. Es findet ein Vereinsausflug zur EXPO 2000 nach Hannover statt. Die Seniorengruppe wird umbenannt in Aktivkreis „Wir ab 50“. 2002 – 2007 Vorstand: Andreas Roters, Reiner von Oppenkowski, Norbert von Oppenkowski, Bettina Schmitz Durch die Euroumstellung wurde der Beitrag für Einzelpersonen auf 66,00 € und für Ehepaare auf 100,00 € festgelegt. Außerdem wird die monatliche Mitgliederversammlung in Treffpunkt HBZ umbenannt. Im Jahr 2003 fand die Jubiläumsfeier des Vereines im Laguna Blue im Schützenhof Münster statt. Zu den geladenen Gästen gehörten Bürgermeister Herr Schulte-Blasum und der Ehrenvorsitzende Uli Hase. Bei dieser Veranstaltung wurde Norbert Merschieve für seine 15jährige 24 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Arbeit als 1. Vorsitzender des Vereines als Ehrenvorsitzender ernannt. Es war auch das Jahr zur Einführung des „Tag der offenen Tür“ mit Hilfsmittelausstellung im Hörbehindertenzentrum. Die Herrenstammtischrunde wurde initiiert. Bei einem Vortrag zum Thema CI gab es ein Wiedersehen mit dem früheren Mitglied Dr. med. Roland Zeh. Der Vereinsname wurde in Deutscher Schwerhörigenbund Ortsverein Münster und Münsterland e.V. geändert. Eine seltene Feier gab es zu melden, die Goldene Hochzeit des aktiven und langjährigen Mitgliederehepaares Hartmann. Das Hörbehinderten Journal ist jetzt auch im Internet zu lesen. 2008 - 2010 Vorstand: Bettina Merschieve, Reiner von Oppenkowski, Hermann-Josef Gerling, Friedhelm Stoppok Die 30jährige Jubiläumsfeier des Vereines fand im Gesundheitshaus Münster zum Thema: Ohren auf Empfang – Genussvoll hören, Klar verstehen, Gut informiert sein statt. Für das Hörbehindertenzentrum wurde aus Spenden ein Fußball-KickerTisch angeschafft. Bei der Jahreshauptversammlung 2009 wurde die Satzung auf aktuellem Niveau angepasst und beschlossen. Dabei fordert Bettina Merschieve auch mehr Mitarbeit von den Vereinsmitgliedern ein. Es gab politische Bildung im Wahljahr im Hörbehindertenzentrum im Sinne zur Förderung der Barrierefreien Kommunikation. Der Vereinsausflug ging in die Glockenstadt Gescher. 2010 - 2011 Vorstand: Jürgen Brackmann, Reiner von Oppenkowski, Heiner Dahlhoff, Friedhelm Stoppok Das Hörbehinderten Journal wird farbiger dank der Unterstützung durch Werbung von Firmen. Das offene Café im Hörbehindertenzentrum wird eingeführt. Die Kegelgruppe „Einer steht immer“ organisierte einen Ausflug zur Bundesgartenschau nach Koblenz mit Rhein in Flammen. Der Ehrenvorsitzende Dr. U. Hase hält einen Vortrag über die UNBehindertenkonvention. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 25 2012 - 2015 Vorstand: Jürgen Brackmann, Reiner von Oppenkowski, Heiner Dahlhoff, Natalie Heines Es gab eine Podiumsdiskussion mit Vertreter/Innen von der Krankenkasse, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Integrationsdienst, Integrationsfachdienst, Agentur für Arbeit und Frau Klein Schmeink, Mitglied des Bundestages Bündnis 90/Die Grünen zum Thema über Heil- und Hilfsmittelversorgung von Schwerhörigen. Der Computerstammtisch wurde eingeführt. Der Behindertenbeauftragte des Landes NRW, Herr Norbert Killewald, referierte zum Thema Aktionsplan der Behindertenrechtskonvention und die Umsetzung in NRW. Das Hörbehinderten Journal wird überwiegend durch Werbeeinnahmen finanziert und erhält ein farbiges Layout. Einführung von Mittwochabendveranstaltungen nicht nur zur Hörbehindertenproblematik. Die CI-Selbsthilfe-Gruppe wird gegründet. Neu ist auch der „AfterWork-Treff“. Man soll sich nicht nach der Arbeit in der Kneipe treffen, sondern besser im Hörbehindertenzentrum, um die Woche ausklingen zu lassen. 26 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 27 28 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Aktuelles Dr. Ulrich Hase ist neuer Honorarprofessor an der FH Kiel Auf seiner gestrigen Sitzung (25. April 2013) ernannte der Senat der Fachhochschule Kiel (FH Kiel) Dr. Ulrich Hase, den Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung, zum Honorarprofessor. In seiner Laudatio hob der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Udo Beer, die Verdienste Dr. Hases in der Lehre am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit hervor. Als Jurist und Heilpädagoge verfüge dieser über eine interdisziplinäre fachliche Expertise und befände sich durch seine berufliche Tätigkeit an einer gesellschaftspolitischen Nahtstelle der Sozialen Arbeit. Dr. Hase übernimmt seit mehr als zehn Jahren Lehraufträge an der FH Kiel. Im Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit begleitete er eine Exkursion nach Archangelsk. Mit seiner fachlichen Expertise und seinem beeindruckenden persönlichen Engagement als Hörgeschädigter, so FHPräsident Beer, sensibilisiere Hase die Studierenden für die Themen soziale Teilhabe und Empowerment. Darüberhinaus fördere er die Auseinandersetzung der Studierenden mit aktuellen Theoriedebatten und nationalen und internationalen Handlungsvorgaben für die Hilfen für Menschen mit Behinderung. Seine Berufung zum Honorarprofessor sei ein nachhaltiger Gewinn für den Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit und die gesamte Hochschule. Ulrich Hase ist Jurist und promovierter Hörgeschädigtenpädagoge. Der zweifache Familienvater ist seit frühester Kindheit nahezu taub. In Gesprächen unter vier Augen kommt er durch Absehen von den Lippen, durch Ausnutzen des Restgehörs sowie durch Kombinieren von Sinnzusammenhängen gut zurecht. In Gruppensituationen wird Ulrich Hase durch Gebärdensprachdolmetscherinnen oder -dolmetscher unterstützt. Seit über 30 Jahren engagiert er sich auf verschiedenen Ebenen der ehrenamtlichen Arbeit für Menschen mit Behinderung. Er orientiert sich am Prinzip des selbstbestimmten Lebens. Es ist Ulrich Hase besonders wichtig, dass Menschen mit Behinderung mehr Mitwirkungsrechte erhalten und es ihnen gelingt, sich selbstbewusst einzubringen. Zur Inklusion hat der Landesbeauftragte mit vielen Beteiligten den Krachmachtach als aktiven Beitrag zur Bewusstseinsbildung, aktiven Inklusion und dem Spaß an gemeinsamen Aktionen eingerichtet. Prof. Dr. Udo Beer (links im Bild) überreicht Dr. Ulrich Hase die Ernennungsurkunde zum Honorarprofessor. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 29 Aktuelles Beratung zum Studium mit Beeinträchtigung in den Zentralen Studienberatungen der Fachhochschule und Westfälischen WilhelmUniversität Münster Für Studierende mit Beeinträchtigung kann der Studienalltag durch viele Hindernisse zur Herausforderung werden. Zur Überwindung und Behebung dieser bieten wir seitens der Hochschulen beraterische Unterstützung an. In der Zentralen Studienberatung der Fachhochschule und der Universität Münster kann man sich ganz individuell und vertraulich zu allen Themen rund um die Studienwahl, das Studium und die persönlichen Bedürfnisse beraten lassen. Gemeinsam wird geschaut, welche Unterstützung benötigt wird und seitens der Hochschule bzw. anderer Stellen geleistet werden kann. Zudem halten wir Informationen über Härtefallanträge und Nachteilsausgleiche sowohl bei der Bewerbung, als auch im weiteren Studienverlauf bereit (z.B. bei Studien- und Prüfungsleistungen) und begleiten den Prozess des Verfahrens beratend mit. Bei der Beantragung und Umsetzung finanzieller oder struktureller Hilfen auch außerhalb der Hochschule sind wir unterstützend tätig (z.B. technische Hilfsmittel, Studienassistenz, Barrieren in Hörsälen usw.). Hierbei verfügen wir über ein gutes Netzwerk an Partnern, um den richtigen Ansprechpartner für die jeweiligen Belange nennen zu können. Die Beratungsangebote der beiden Hochschulen in Münster stehen Studieninteressierten und Studierenden sowie auch Lehrenden zur Verfügung. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Beratung der WWU Münster Christiane Behr, M.A. Tel. +49 251 83-22066 [email protected] http://www.uni-muenster.de/ZSB/soziales/behinberawwu.html Beratung der FH Münster Dipl.Päd. Tobias Grunwald Tel. +49 251 83 64152 [email protected] www.fhms.eu/beeintraechtigt 30 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Aktuelles Rauchmelderpflicht in Nordrhein-Westfalen Rauchwarnmelder sollen Leben retten. Aus diesem Grund ist die Pflichtausstattung nun in allen Bundesländern gesetzlich festgeschrieben. Als letztes Bundesland hat nun auch Berlin eine Rauchwarnmelderpflicht für Wohnungen beschlossen. In NRW gilt die Rauchwarnmelderpflicht seit 01.04.2013 für alle Neubauten und Umbauten. Für bestehende Wohnungen endet die Übergangsfrist zum 31.12.2016. In Wohnungen müssen Schlafräume und Kinderzimmer sowie Flure, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder haben. Dieser muss so eingebaut oder angebracht und betrieben werden, dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird. Wohnungen, die bis zum 31.03.2013 errichtet oder genehmigt sind, haben die Eigentümer spätestens bis zum 31. Dezember 2016 entsprechend den Anforderungen auszustatten. Die Betriebsbereitschaft der Rauchwarnmelder hat der unmittelbare Wohnungsinhaber sicherzustellen, es sei denn, der Eigentümer hat diese Verpflichtung bis zum 31.03.2013 selbst übernommen. Kontrolliert werden muss dabei, ob die Raucheintrittsöffnungen frei sind, keine Hindernisse im nahen Umkreis oder funktionsrelevante Beschädigungen des Melders vorliegen und das Alarmsignal funktioniert. Rauchmelder müssen europaweit der DIN EN 14604 entsprechen, die Anforderungen, Prüfverfahren und Leistungskriterien definiert. Qualitativ besonders hochwertige und langlebige Melder sind zudem nach der VFDB-Richtlinie 14-01 geprüft und tragen das sogenannte Q-Zeichen. Zusätzlich konkretisiert die Anwendungsnorm DIN 14676, wie Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung von Rauchwarnmeldern erfolgen sollen. Die Wohnungsinhaber sind verpflichtet, regelmäßig auf die Funktionalität zu prüfen. Verantwortlich für die Installation ist der Eigentümer bzw. Vermieter. Bei der Wahl der richtigen Rauchwarnmelder ist deren Qualität und Wohnungszuschnitt ausschlaggebend. Einfache Melder sind mit einer 9V-Batterie ausgestattet, deren Nutzungsdauer 1 bis 3 Jahre beträgt. Hochwertigere Melder sind mit langlebigen Batterien mit meist 10-jähriger Lebensdauer ausgestattet. So gibt es die klassischen Einzel-Rauchwarnmelder, die Alarm schlagen, wenn Rauch in die Rauchkammer eintritt. Für Eigenheimbesitzer und Wohnungen über mehrere Etagen empfiehlt sich die Installation mit vernetzten Funkrauchwarnmelder. Schlägt ein Melder Alarm, so werden alle anderen vernetzten Melder per Funk darüber informiert und schlagen ebenfalls Alarm. Viele Wohnungsunternehmen statten die Wohnungen mit Funkrauchwarnmelder aus, die durch eine Ferninspektion überprüft werden. Hierbei werden alle Geräteparameter, wie der Verschmutzungsgrad der Rauchkammer, der Demontageschutz, ob sich Hindernisse in seiner Nähe befinden und die Batteriespannung überprüft - und das, ohne die Wohnung betreten zu müssen. Bei Funkmeldern wird ein elektronisches Prüfprotokoll erstellt. Der Wohnungsinhaber braucht die Melder nicht überprüfen. Für hörgeschädigte und gehörlose Wohnungsnutzer gibt es spezielle Funkrauchwarnmelder, die mit bestehenden Lichtsignalanlagen, Lichtwecker, Vibrationswecker u.ä. verbunden werden. Einige Anbieter stellen diese Geräte auf dem Selbsthilfetag am 07.Oktober 2016 in der Stadthalle Münster-Hiltrup aus und geben Auskunft darüber, Inwieweit diese mit bestehenden Funkrauchwarnmeldern der Wohnungsgesellschaften kompatibel sind. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 31 Aktuelles Minister Schmeltzer: Bundesweit einmalige Anlaufstelle für blinde und gehörlose Menschen Land fördert Kompetenzzentrum für sinnesbehinderte Menschen in Essen mit insgesamt rund 1,8 Millionen Euro Nordrhein-Westfalen bekommt ein Kompetenzzentrum für Menschen mit Sinnesbehinderungen. „Damit schaffen wir eine bundesweit einmalige Anlaufstelle für blinde und gehörlose Menschen, für ihre Angehörigen und Interessenvertretungen, aber auch für öffentliche Einrichtungen. Das Zentrum bietet ihnen Information, Beratung und Qualifizierung“, sagte Sozialminister Rainer Schmeltzer in Essen bei der offiziellen Übergabe des Bewilligungsbescheids über rund 1,8 Millionen Euro für die ersten dreieinhalb Jahre. „Blinde, schwerhörige oder gehörlose Menschen haben ganz unterschiedliche Bedarfe. Taubblinde Menschen können sich nur über eine spezielle Tastsprache verständigen“, sagte Minister Schmeltzer. „Mit dem neuen Zentrum wollen wir ihnen helfen, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. So verstehen wir Inklusion.“ Ein barrierefreies öffentliches Gebäude müsse mehr bieten als eine rollstuhlgerechte Rampe, sagte der Minister zur Veranschaulichung. „Damit blinde Menschen sich zurechtfinden können, brauchen sie ein spezielles Leitsystem. Schwerhörige dagegen benötigen eine so genannte Induktionsschleife, damit sie beispielsweise eine Sitzung im Rathaus verfolgen können. Und Taubblinde benötigen für Behördengänge einen Dolmetscher für ihre Tastsprache.“ Das Kompetenzzentrum in Essen arbeitet nach dem Prinzip des sogenannten „Peer Counseling“. Das bedeutet, hier sind Menschen tätig, die selbst von einer Behinderung betroffen sind und sich in die Situation ihrer Klientel besonders gut einfühlen können. „Sie bringen neben Sachkunde auch jede Menge Empathie mit“, betonte Schmeltzer. Das Zentrum ist eine landesweit tätige Einrichtung mit Beratungsangeboten, Schulungen und Seminaren für Betroffene und ihre Vertretungen, aber auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Behörden, die ihre Angebote für sinnesbehinderte Menschen ausbauen wollen. Das Zentrum verfügt über barrierefreie und akustisch optimierte Räume, die auf die unterschiedlichen Bedarfe der Sinnesbehinderten zugeschnitten sind. Die acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden allen Bedarfen der Zielgruppe gerecht, zum Beispiel durch die Deutsche Gebärdensprache für Gehörlose oder das sogenannte „Lormen“ (Tastsprache) für Taubblinde. Neben den Angeboten vor Ort sind auch Online-Seminare und Chat-Angebote, spezielle Apps und Informationen in den Sozialen Netzwerken im Internet geplant. Das Kompetenzzentrum für sinnesbehinderte Menschen ist ein wichtiges Vorhaben der Landesinitiative „Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv“. Diese sieht auch den Aufbau von fünf allgemeinen Kompetenzzentren für selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen in allen Regierungsbezirken vor. In Nordrhein-Westfalen leben insgesamt 2,8 Millionen Menschen mit Behinderungen, davon 1,9 Millionen mit Schwerbehinderung. Darunter sind die Menschen mit Sinnesbehinderungen eine vergleichsweise kleine Gruppe, die aber spezielle Probleme und Unterstützungsbedarfe hat: In NRW gibt es etwa 12.000 gehörlose Menschen, rund 50.000 Menschen haben eine an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit. Ferner leben in NRW mehr als 45.000 blinde oder hochgradig sehbehinderte sowie schätzungsweise 1.900 taubblinde Menschen. (Quelle: mais.nrw, 12.08.2016) 32 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Aktuelles "Mehr möglich machen, weniger behindern" Kabinett beschließt Bundesteilhabegesetz und Nationalen Aktionsplan 2.0 Das Bundeskabinett hat heute mit dem Bundesteilhabegesetz und dem Nationalen Aktionsplan 2.0 zwei wichtige behindertenpolitische Vorhaben beschlossen. Damit soll die Inklusion in Deutschland weiter vorangetrieben und den Menschen mit Behinderungen mehr Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglicht werden. Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles: Wir haben heute mit dem Bundesteilhabegesetz eine der großen sozialpolitischen Reformen dieser Legislatur beschlossen. Wir schaffen mehr Selbstbestimmung und Teilhabe, indem wir die Verfahren vereinfachen und den Wünschen und Vorstellungen von Menschen mit Behinderungen mehr Gewicht verleihen. Wir wollen mehr möglich machen, weniger behindern. Mit unserem Gesetz soll es niemandem schlechter gehen, aber den meisten besser. Zusammen mit dem Nationalen Aktionsplan 2.0 und auch dem Behinderten-Gleichstellungsgesetz, das voraussichtlich im Juli in Kraft treten wird, kommen wir so ein gutes Stück voran, hin zu einer inklusiven Gesellschaft. Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) soll die Eingliederungshilfe aus dem "Fürsorgesystem" der Sozialhilfe herausgeführt werden. Es soll mehr individuelle Selbstbestimmung durch ein modernes Teilhaberecht und die dafür notwendigen Unterstützungsleistungen ermöglichen. Die wichtigsten Regelungen: Beziehern von Leistungen der Eingliederungshilfe wird es nun möglich sein, deutlich mehr vom eigenen Einkommen zu behalten und zu sparen. Ehegatten und Lebenspartner werden zukünftig weder mit ihrem Einkommen noch mit ihrem Vermögen herangezogen. Die Verbesserungen gelten auch beim gleichzeitigen Bezug von Eingliederungshilfe und Hilfe zur Pflege, wenn der Betroffene erwerbstätig ist. Künftig reicht ein Reha-Antrag aus, um alle benötigten Leistungen von verschiedenen RehaTrägern zu erhalten, und die Zusammenarbeit der Reha-Träger wird straffer geregelt: Leistungen "wie aus einer Hand" sollen der Regelfall sein. Die Betroffenen werden durch eine ergänzende unabhängige Teilhabeberatung gestärkt. Mit dem Budget für Arbeit wird Menschen mit Behinderungen bundesweit mehr Teilhabe am Arbeitsleben ermöglicht. Die Rechte der Schwerbehindertenvertretungen in Unternehmen und Werkstatträten werden gestärkt. Ein eigenes Kapitel zur Teilhabe an Bildung ermöglicht erstmals Assistenzleistungen für höhere Studienabschlüsse (z.B. Masterstudium, in bestimmten Fällen auch Promotion) In der Sozialen Teilhabe wird ein eigener Tatbestand für Elternassistenz eingeführt und das ehrenamtliche Engagement von Menschen mit Behinderungen wird gestärkt. Mit der zweiten Auflage des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der UNBehindertenrechtskonvention - kurz NAP 2.0 - fördert die Bundesregierung die Inklusion von Menschen mit Behinderungen durch gezielte Maßnahmen auf der Bundesebene weiter. Der NAP 2.0 setzt auf den ersten Aktionsplan aus dem Jahr 2011 auf und enthält 175 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 33 Maßnahmen in 13 Handlungsfeldern. Erstmals bringen sich nun auch alle Bundesressorts mit unterschiedlichen Aktivitäten, Projekten und Initiativen in den Aktionsplan ein. Es geht dabei unter anderem um: die Verbesserung der Barrierefreiheit in Gesundheitseinrichtungen wie Arztpraxen, beschäftigungspolitische Programme, für die in den kommenden Jahren 230 Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds bereitgestellt werden, eine Repräsentativbefragung, bei der erstmals umfassende Daten über die tatsächliche Teilhabesituation von Menschen mit Behinderungen in Deutschland erhoben werden. Dabei sollen auch Menschen in Einrichtungen mit in die Befragung einbezogen werden. die Einführung eines einheitlichen Kennzeichnungssystems im Tourismussektor. Die Kabinettsfassung des Bundesteilhabegesetzes, eine kurze Übersicht über die wichtigsten darin enthaltenen Regelungen, den NAP 2.0 und weitere Informationen zur Politik für Menschen mit Behinderungen finden Sie auf unserer neuen Schwerpunktseite "Inklusion". (Quelle: BMAS, 28. Juni 2016) 34 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Aktuelles Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Gemeinsam sicheren Umgang mit Arzneimitteln fördern" Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit im Kabinett Das Bundeskabinett hat heute den von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe vorgelegten "Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland" (Aktionsplan AMTS 2016 – 2019) beraten. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erklärt dazu: "Arzneimittel sind in vielen Fällen entscheidend für den Heilungsprozess. Zugleich bestehen gesundheitliche Gefahren durch unsachgemäße Einnahme. Wir wollen gemeinsam mit allen Beteiligten – der Ärzte- und Apothekerschaft, den Pflegekräften sowie den Patientinnen und Patienten – den sicheren Umgang mit Arzneimitteln fördern, damit diese gut wirken können und unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen verhindert werden. Ab Oktober hat jeder Versicherte, der mindestens drei verordnete Arzneimittel anwendet, Anspruch auf einen Medikationsplan. Gerade für ältere, chronisch und mehrfach erkrankte Menschen ist das eine große Hilfe. Mit dem neuen Aktionsplan zur Arzneimitteltherapiesicherheit treiben wir gemeinsam die Patientensicherheit in Deutschland weiter voran." Unerwünschte Arzneimittelwirkungen treten insbesondere bei Menschen auf, die langfristig mehrere Arzneimittel gleichzeitig anwenden. Es wird geschätzt, dass pro 100 ambulanten Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteltherapie jedes Jahr sieben vermeidbare unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Etwa fünf Prozent aller Krankenhauseinweisungen gehen auf unerwünschte Nebenwirkungen von Arzneimitteln zurück, ein Viertel davon könnte vermieden werden. Das heißt, dass schätzungsweise rund 250.000 Krankenhauseinweisungen jährlich auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen sind. Die drei bisherigen Aktionspläne zur Arzneimitteltherapiesicherheit haben seit 2008 wichtige Beiträge zur Verbesserung auf diesem Gebiet geleistet; darunter zählt die Einführung eines bundeseinheitlichen Medikationsplanes zu den wichtigsten Ergebnissen. Mit dem Ende 2015 in Kraft getretenen E-Health-Gesetz wurde geregelt, dass ab Oktober 2016 alle Versicherten, die mindestens drei verordnete Medikamente anwenden, Anspruch auf die Ausstellung eines Medikationsplans in Papierform durch eine Ärztin oder einen Arzt haben. Ab 2018 soll der Medikationsplan auch elektronisch von der Gesundheitskarte abrufbar sein. Mit dem jetzt vorgelegten Aktionsplan für die Jahre 2016 bis 2019 werden die erfolgreichen Anstrengungen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit konsequent fortgesetzt. Er umfasst 42 Maßnahmen mit folgenden thematischen Schwerpunkten: Sensibilisierung von Patienten, Ärzten, Apothekern, Pflegenden und der Öffentlichkeit für vermeidbare Risiken der Arzneimitteltherapie Verbesserung der Informationen über Arzneimittel, Kennzeichnung von Arzneimitteln Dokumentation der Arzneimitteltherapie Arzneimitteltherapiesicherheit Strategien zur Verbesserung der Sicherheit des Arzneimitteltherapieprozesses Forschung im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit Organisation der Umsetzung und Fortschreibung des Aktionsplans. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 und Messung der 35 Der Aktionsplan wurde unter Beteiligung der Ärzteschaft, der Apothekerschaft, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Aktionsbündnis Patientensicherheit, dem Deutschen Pflegerat und Patientenverbänden erarbeitet. Für die Umsetzung einzelner Maßnahme n des Aktionsplans – wie etwa dem Aufbau einer Datenbank zur Dosierung von Arzneimitteln für Kinder oder der Entwicklung einer Medikationsplan-App für Sehbehinderte – stellt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in den Jahren 2016 bis 2019 knapp 3 Mio. Euro zur Verfügung. Weitere Maßnahmen werden von den anderen Beteiligten getragen. Hinweis: Der vom BMG geförderte „Internationale Tag zur Patientensicherheit“ am 17. September 2016 widmet sich schwerpunktmäßig dem Thema Arzneimitteltherapiesicherheit. (Quelle: bmg.bund, 17. August 2016) 36 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Aktuelles Einstellung der Lieferung und Produktion der Cochlear Nucleus Freedom und Nucleus 5 (CP810) Soundprozessoren Sehr geehrte Damen und Herren, die Philosophie einer lebenslangen Verantwortung von Cochlear gegenüber unseren CI-Trägern bedeutet, dass wir es als unseren Auftrag sehen, unseren CI-Trägern stetig eine verbesserte SoundprozessorTechnologie und somit ein besseres Hörerlebnis anbieten zu können. Wir möchten Sie heute darüber informieren, dass Cochlear Deutschland ab dem 1. Januar 2017 die Lieferung der Cochlear Nucleus Freedom und Nucleus 5 (CP810) Soundprozessoren einstellen wird. Darüber hinaus ist folgender Zeitplan für die Einstellung des Reparatur-Services für beide Soundprozessoren vorgesehen: 1. Bis zum 31. Dezember 2022 werden die Soundprozessoren Cochlear Nucleus Freedom und Nucleus 5 (CP810) nach der aktuellen Reparatur-Richtlinie von Cochlear Europe repariert. 2. Nach dem 31. Dezember 2022 unterliegt die Reparatur der Soundprozessoren der Typen Cochlear Nucleus Freedom und Nucleus 5 (CP810) der Verfügbarkeit von Ersatzteilen. 3. Ab dem 1. Januar 2024 sind Reparaturen der Soundprozessoren Cochlear Nucleus Freedom und Nucleus 5 (CP810) nicht mehr möglich. Bitte unterstützen Sie uns dabei, jedem CI-Träger ein besseres Hörerlebnis zu ermöglichen, und informieren Sie Ihre Kunden über die Option auf eine mögliche Hörverbesserung mit unserem Cochlear Nucleus 6 System. Haben Sie Fragen oder benötigen Sie weitere Informationen? Sehr gerne steht Ihnen unser Service-Team zur Verfügung: Cochlear Service für Geschäftskunden Telefon: +49 (0)511 5 42 77 40 Telefax: E-Mail: [email protected] +49 (0)511 5 42 77 75 Pressemitteilung der Cochlear Deutschland GmbH & Co. KG vom 01.07.2016 Neues Mitglied Als neues Mitglied begrüßen wir Nelli Engelmann aus Münster Friedrich Tentrop aus Münster Renate Kruse aus Münster Volker Kruse aus Münster Wir heißen sie herzlich willkommen in unserer Gemeinschaft und hoffen, dass sie sich bei uns wohlfühlen werden. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 37 38 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Veranstaltungen Oktober 2016 Sa 1 So 2 Mo 3 Di Mi 4 5 Do 6 Mo 17 Erntedankfest 11.00 Wanderung in Lengerich Tag d. Dt. Einheit 17.00 Tinnitusgruppe Mi 19 15.00 Das offene Cafe 17.00 Tinnitus-Beratung Fr 21 15.00 DSB-Länderrat und Präsidiumssitzung -interne Veranstaltung- Fr 7 Sa 8 09.00 Berichte der Fachreferate des DSB 13.30 DSB-Bundesversammlung 20.00 Nachtwächterführung in Münster 9 10.00 Kulturprogramm mit Stadtführung 13.00 Domführung 16.30 Kegeln, Gruppe „Einer steht immer“ So 23 Mo 24 Di 25 Mi 26 Di 11 Do 27 17.00 Hörbehinderten-Beratung Fr 28 Do 13 Sa 29 Fr 14 So 30 Sa 15 15.00 Thema: Die Irrtümer im Erbrecht So 16 17.00 Kegeln, Gruppe „Die lustigen 13“ 18.00 Computerkurs: Datenschutz und Engagement im Internet Sa 22 Mo 10 Mi 12 ??.?? Aktivkreis „Wir ab 50“: Römermuseum 15.00 Das offene Cafe 17.00 Technik-Beratung Do 20 09.30 Selbsthilfetag in der Stadthalle 17.00 Kegeln, Gruppe „Die lustigen 13“ 19.00 Festabend mit Ehrungen, Musik u.a. So Di 18 17.00 CI-Beratung 18.30 Thema: Sucht im Alter 19.00 Kegeln, Gruppe „Ohrwurm“ 17.00 Herrenstammtisch in Herne Ende der Sommerzeit Mo 31 Reformationstag Grünes Feld: Ferien in Nordrhein-Westfalen Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten. Aktuelle Termine sind auch unter www.schwerhoerigen-netz.de/dsbmuenster nachzulesen. Veranstaltungen Ende September 2016: Samstag, 24.09.2016 12.45 Uhr 15.00 Uhr Sonntag, 25.09.2016 10.30 Uhr Mittwoch, 28.09.2016 18.30 Uhr 19.00 Uhr Frauentreff: Besuch des Eiskellers in Altenberge Pro Retina: Gedächtnistraining Herbst-Brunch Thema Gelenkschmerzen Kegeln, Gruppe „Ohrwurm“ Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 39 Veranstaltungen November 2016 Di 1 Mi 2 Do 3 Fr 4 Sa 5 So 6 Mo 7 Di Mi 8 9 Allerheiligen 15.00 Das offene Cafe 17.00 Tinnitus-Beratung Allerseelen 17.00 CI-Gruppe Do 17 Fr 18 17.00 Kegeln, Gruppe „Die lustigen 13“ 18.00 Computerkurs: Tabellenkalkulation Sa 19 17.00 Kegeln, Gruppe „Die lustigen 13“ 18.00 Computerkurs: Dokumente erstellen und bearbeiten Totensonntag So 20 Mo 21 Vereinsausflug nach Berlin 16.30 Kegeln, Gruppe „Einer steht immer“ Vereinsausflug nach Berlin Di 22 Mi 23 Vereinsausflug nach Berlin Do 24 17.00 CI-Beratung Fr 25 Do 10 Sa 26 Martinstag Fr 11 17.00 Hörbehinderten-Beratung 19.00 Kegeln, Gruppe „Ohrwurm“ Sa 12 14.00 Frauentreff: Bastel-Nachmittag Redaktionsschluss für Journal 1-2017! 1. Advent So 27 Mo 28 Volkstrauertag So 13 Mo 14 Di 29 Mi 30 15.00 Das offene Cafe 17.00 Tinnitus-Beratung 18.30 Thema: Hilfsmittel für Schwerhörige Di 15 Mi 16 15.00 Das offene Cafe 17.00 Technik-Beratung Buß- und Bettag Grünes Feld: Ferien in Nordrhein-Westfalen Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten. Aktuelle Termine sind auch unter www.schwerhoerigen-netz.de/dsbmuenster nachzulesen. 40 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Veranstaltungen Dezember 2016 Do 1 Fr 2 Sa 3 So 4 17.00 CI-Gruppe: Besuch des Weihnachtsmarkts in Münster 17.00 Kegeln, Gruppe „Die lustigen 13“ 18.00 Computerkurs: Weihnachtliches im Netz 15.00 Adventsfeier Mi 6 7 16.30 Kegeln, Gruppe „Einer steht immer“ 2. Advent 9 Di 20 Mi 21 17.00 Tinnitusgruppe Nikolaus 17.00 CI-Beratung Do 22 17.00 After-Work-Treff 1.Weihnachtstag So 25 2.Weihnachtstag Mo 26 3. Advent So 11 Di 27 Mo 12 Mi 28 Di 13 Do 29 15.00 Das offene Cafe 17.00 Technik-Beratung Fr 30 Do 15 Fr 16 Heiligabend Sa 24 Sa 10 Mi 14 17.00 Hörbehinderten-Beratung 19.00 Kegeln, Gruppe „Ohrwurm“ Winteranfang Fr 23 Do 8 Fr 4. Advent So 18 Mo 19 Mo 5 Di Sa 17 17.00 Kegeln, Gruppe „Die lustigen 13“ Sa 31 Silvester 17.00 Kegeln, Gruppe „Die lustigen 13“ Grünes Feld: Ferien in Nordrhein-Westfalen Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten. Aktuelle Termine sind auch unter www.schwerhoerigen-netz.de/dsbmuenster nachzulesen. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 41 42 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Themennachmittag Samstag, 15. Oktober 2016, 15.00 Uhr Die Irrtümer im Erbrecht Referent: Dr. Michael Kaven Notar a.D., Rechtsanwalt, Fachanwalt für Sozialrecht Wer kommt im Erbfall zum Zug und wer erbt wieviel? Bei dieser Frage und zur Erbfolge, sowie der Aufteilung des Nachlasses, kommt es oft zum Streit unter Erben und Nachkommen. Schuld sind Irrtümer, die sich in der Bevölkerung hartnäckig halten. Der Rechtsanwalt Dr. Michael Kaven Fachanwalt für Sozialrecht, wird die häufigsten Irrtümern erläutern und darauf hinweisen, was im Erbrecht wirklich gilt. Das Erbrecht ist sehr kompliziert, denn es gibt viele persönliche Fragen. Herr Dr. Kaven wird Grundsätzliches erläutern und dann für Fragen zur Verfügung stehen. Die Veranstaltungen finden im Hörbehindertenzentrum statt. Einlass ist eine halbe Stunde vor Beginn. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 43 Themenabend Mittwoch, 26. Oktober 2016, 18.30 Uhr Sucht im Alter Substanzmissbrauch und -abhängigkeit vorbeugen Referentin: Stefanie Oberfeld Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie u. Psychotherapie Oberärztliche Leitung Gerontopsychiatrisches Zentrum Sucht im Alter findet bisher in der Öffentlichkeit wenig Beachtung. Im Alter ist Substanzmissbrauch und Abhängigkeit keine Seltenheit. Eine wesentliche Rolle spielen hier der Missbrauch von Medikamenten und Alkohol. Es bestehen Wissensdefizite über psychoaktive Medikamente. Ein bedenklicher Konsum oder sogar eine bestehende Abhängigkeit würden oft kaum wahrgenommen. Für die meisten Menschen gehören alkoholische Getränke zum Alltag und erst recht zu Feierlichkeiten aller Art. Heute 60-Jährige sind alkoholische Getränke und ihre Wirkungen vermutlich seit mehr als 40 Jahren vertraut. Das Älterwerden bringt jedoch Veränderungen mit sich, die zu einem besonders bewussten und sparsamen Umgang mit Alkohol raten. Frau Oberfeld wird in ihrem Referat den Besuchern aufzeigen, wie wir Substanzmissbrauch undabhängigkeit vorbeugen können. Die Veranstaltungen finden im Hörbehindertenzentrum statt. Einlass ist eine halbe Stunde vor Beginn. 44 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Themenabend Mittwoch, 30. November 2016, 18.30 Uhr Hilfsmittel für Schwerhörige – Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung Referent: Dr. Martin Wittmann Facharzt für HNO-Heilkunde, Gutachter des Medizinschen Dienstes der Krankenkassen Westfalen-Lippe (MDK) Herr Dr. Wittmann wird versuchen, den Besuchern die Aufgaben des MDK und mögliche Leistungen der Krankenkassen bezüglich der Hilfsmittelversorgung von Schwerhörigen näher zu bringen. Die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein. Um dies zu ermöglichen, können die Kranken- und Pflegekassen den MDK zur Beratung einschalten und bei Bedarf mit einer Begutachtung beauftragen. Die Gutachter sind in ihrer medizinischen Bewertung unabhängig und an den aktuellen Stand der Wissenschaft und sozialrechtliche Vorgaben gebunden. Die Entscheidung über eine Leistung liegt bei den Kranken- und Pflegekassen. Die Gutachter des MDK greifen nicht in die ärztliche Behandlung oder pflegerische Versorgung ein. Sie sind die unabhängige fachliche Unterstützung der Krankenkassen Die Veranstaltungen finden im Hörbehindertenzentrum statt. Einlass ist eine halbe Stunde vor Beginn. Mitarbeiter und Ansprechpartner 1. Vorsitzender: Stellv. Vorsitzender: Kassenwart: Jürgen Brackmann Telefon: 02504 8099 Fax: 02504 8099 Email: [email protected] N.N. Heiner Dahlhoff Telefon: 02581 3495 Fax: 03212 1073353 Email: [email protected] Schriftführerin: CI-Gruppe: Aktivkreis „Wir ab 50“ Natalie Heines Telefon: 05254 9340067 Fax: nicht vorhanden Email: [email protected] Joachim Bless Telefon: 02306 73208 Fax: nicht vorhanden Email: [email protected] Irmgard Möllers Telefon: 0251 787242 Fax: 0251 787242 Email: [email protected] Frauentreff: Freizeitgruppe: Sabine von Oppenkowski Telefon: 02325 634178 Fax: 02325 666685 Email: [email protected] Karin Giese Telefon: nicht vorhanden Fax: 0251 869638 Email: [email protected] Einen Ansprechpartner von einer Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe vermittelt Ihnen der Vorstand. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 45 Tinnitusgruppe Selbsthilfegruppen sind bei Tinnitus von großer Bedeutung. Für viele Tinnitusbetroffene stellt es bereits eine große Entlastung und eine bedeutende Hilfe dar, wenn sie durch eine Selbsthilfegruppe feststellen können, dass sie mit ihrem Leiden nicht allein sind. Leitspruch ist „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ und trifft speziell auf die Tinnitusselbsthilfegruppen in hohem Maße zu. Neben den gemeinsamen, für viele Betroffene sehr hilfreichen Gesprächen hat die Selbsthilfegruppe bei Tinnitus für Betroffene, Angehörige und Interessierte einen wichtigen Auftrag. Im Rahmen der Gruppentreffen können sich die Betroffenen über ihre Erfahrungen austauschen, beispielsweise Erfahrungen mit verschiedenen Therapieformen, einzelnen örtlichen Behandlern oder bestimmten Kliniken. Zudem bessern sich die Ohrgeräusche bei vielen Patienten mit Unterstützung der Selbsthilfegruppe. Diese Patienten können dann wiederum anderen Betroffenen, die noch neu in die Selbsthilfegruppe kommen, von ihren positiven Erfahrungen und der Besserung ihres Ohrgeräusches berichten und auf diese Weise Mut machen. Bei mehrmaligen Beratungstagen im Hörbehindertenzentrum kam von Betroffenen und Angehörigen immer die Bitte, eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Dieser Bitte kam ich gerne nach. Die Gruppe ist für alle offen und Jede/Jeder ist herzlich willkommen. Die Treffen finden immer am 1. Dienstag im Monat um 17 Uhr im Hörbehindertenzentrum statt. Die nächsten Termine sind: 04. Oktober 2016 06. Dezember 2016 Im November findet keine Tinnitusgruppe statt (Allerheiligen)! Jürgen Brackmann 46 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Beratungsangebote Seit März 2016 bieten wir die Mittwochsberatung nun auch themenbezogen an. Zuvor gab es „nur“ eine allgemeine Beratung. Dies führte dazu, dass die Beratungstermine nur wenig genutzt wurden. Mit der Einführung themenbezogener Beratung sind auch die Angebote gut angenommen worden. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, die Beratungstermine auch nach Vereinbarung zu bekommen. Die Beratungstermine werden wie folgt angeboten: Tinnitus-Beratung 05.10.2016 02.11.2016 30.11.2016 CI-Beratung 26.10.2016 09.11.2016 07.12.2016 Technik-Beratung (= techn. Hilfsmittel für Menschen mit Hörbehinderung) 19.10.2016 16.11.2016 14.12.2016 Hörbehinderten-Beratung 12.10.2016 23.11.2016 21.12.2016 Am 28.12.2016 findet keine Beratung statt. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 47 CI-Gruppe Die CI-Gruppe trifft sich an jedem ersten Donnerstag im Monat um 17:00 Uhr in den Räumen des Hörbehindertenzentrum, Westfalenstr. 197, 48165 Münster-Hiltrup Die nächsten Treffen unserer CI-Gruppe sind: 6. Oktober 2016: Das CI-Treffen fällt an diesem Tage aus. Grund ist die Bundesversammlung und der Selbsthilfetag. Die Räume sind für diesen Zweck belegt. Allerdings sind alle CI-Mitglieder herzlich eingeladen am Festabend (7.10 ab 19 Uhr) und am Abendprogramm (8.10 ab 20 Uhr) teilzunehmen. Sowohl Festabend und Abendprogramm sind kostenpflichtig. Auf die gesonderte Einladung zum Selbsthilfetag wird verwiesen. 3. November 2016: Wir treffen uns um 17 Uhr im Hörbehindertenzentrum. Bei Kaffee und Kuchen werden wir nicht nur gute Gespräche führen, sondern auch –wie immer- die gesamte Planung für das CI-Jahr 2017 besprechen. Wer hat Ideen, was sollen wir machen? Wichtig auch: Der CI-Leiter-Posten steht zur Wahl an. Insgesamt also ein wichtiger Tag, zu dem ich alle CI-Betroffene und Interessierte herzlich einlade. 1. Dezember 2016: Unsere CI-Gruppe feiert Weihnachten. Wir besuchen zu diesem Zweck den Weihnachtsmarkt in Münster. Wir treffen uns wie gewohnt um 17 Uhr am Hörbehindertenzentrum, und fahren mit dem Bus ins Stadtzentrum. Vorgesehen ist ein Bummel über den Weihnachtsmarkt. Anschließend kehren wir zum Essen ein, und fahren danach mit dem Bus zurück nach Hiltrup. Für Rückfragen stehe ich unter "[email protected]" gerne zur Verfügung. CI-Gruppe-Münster i.A. Achim Bless 48 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Computerkurs im Hörbehindertenzentrum Die Kurse sind am 1. und 3. Freitag eines Monats (In den Ferien und an Feiertagen finden keine Kurse statt) und beginnen jeweils um 18 Uhr und dauern bis 20 Uhr. Wenn möglich, bringen Sie bitte Ihren eigenen Laptop/Notebook mit. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kursgebühren fallen nicht an. Für die Planung der nächsten Monate sammeln wir gerne Ideenvorschläge ein, die Sie gerne in einem Kurs lernen möchten. Die nächsten Kurse finden wie folgt statt: 21. Oktober: Datenschutz und Engagement im Internet Wer regelmäßig im Internet unterwegs ist und Online-Dienste im Alltag nutzt, der hinterlässt digitale Spuren. Nicht immer ist klar, wo welche Daten gesammelt werden und welche Rückschlüsse gezogen werden können. Wie lässt sich der Umgang mit digitalen Medien möglichst datensparsam gestalten? 04. November: Dokumente erstellen und bearbeiten LibreOffice ist ein freies Office-Programm, das im Netz heruntergeladen werden kann. Mit dem Textverarbeitungsprogramm Write werden Dokumente erstellt und bearbeitet. Sie ist ähnlich aufgebaut wie das Programm Word von Microsoft und ist daher leicht zu bedienen. Wie werden Texte formatiert? Wie lassen sich Tabellen und Bilder in Dokumente einfügen und gestalten? 18. November: Tabellenkalkulation für jeden Auch LibreOffice hat ein Tabellenkalkulationsprogramm, Calc heißt. Auch dieses ist ähnlich aufgebaut wie das Programm Excel von Microsoft. Auch hier zeigen wir, wie das Programm aufgebaut ist und wie es genutzt werden kann. Was ist bei der Arbeit mit Calc zu beachten? 02. Dezember: Weihnachtliches im Netz Auch zum Thema Weihnachten lassen sich im Internet praktische und interessante Informationen finden. Ob Rezepte, Liedtexte, Bastelanleitungen oder Tipps zu Weihnachtsmärkten – die Vielfalt ist groß. Wo lassen sich vorweihnachtliche Veranstaltungen finden? Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 49 Freizeitaktivität Wanderung im Tecklenburger Land, am 3. Oktober 2016 (Feiertag) Zum Canyon von Lengerich Auf schmalem Pfaden durch Wälder und entlang an Weiden und herrlichen Ausblicken zum “Lengericher Canyon“: steile karg bewachsene Felshänge und türkisblaues Wasser. Weitere Attraktion: die Kunstwerke im ALVA Skulpturenpark. Mit etwas Glück: Alpakas am Wegesrand. Weitere Infos unter: http://www.teutoschleifen.de/teutoschleifen/canyon-blick.html Die Wanderstrecke beträgt etwa 11 km. Mach mit! Zieht bitte Eure Wanderschuhe an und los geht`s. Wir werden sehr viel zu sehen bekommen Zum Abschluss werden wir in Lengerich in das Berg-Cafe Egbert einkehren. Wir treffen uns um 11 Uhr auf dem Parkplatz, an der Friedhofskapelle, bei der LWL-Klinik Lengerich. Navi-Adresse: Lengerich, Am Kleeberg, Koordinate 52°11`55.7“N 7°51`01.3“E Anmeldungen bitte, wegen der Reservierung im Cafe, bis zum 30. September Bei Hermann Gerling aus Rheda-Wiedenbrück. Tel:02542/550452 Email: [email protected] 50 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Aktivkreis „Wir ab 50“ Besichtigung Römermuseum in Haltern am See am Mittwoch 19. Oktober 2016 Das LWL-Römermuseum: Fundstätte und Museum Über 1.200 Original-Exponate zeugen von der hochentwickelten Kultur und Technik der Römer: von ihrer enormen Bauleistung und Logistik, ihrer handwerklichen Kunstfertigkeit und dem römischen Alltag fern der Heimat. Die archäologischen Funde aus der gesamten Region machen die Zeit um Christi Geburt – den Höhepunkt der römischen Macht in Germanien – erlebbar. Einblicke in den römischen Alltag – im LWL-Römermuseum. Foto: LWL-Römermuseum/J. Hähnel Wir treffen uns um 14:00 Uhr vor dem Museumseingang in Haltern. Von Münster aus werden wie immer Fahrgemeinschaften gebildet. Abfahrtszeit und Treffpunkt werden noch bekannt gegeben. Kontakt: Ulla Seidel E-Mail: [email protected] Tel. 0251-274172 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 51 Das Offene Cafe im Hörbehindertenzentrum Wann?: Immer mittwochs von 15.00 bis 17.00 Uhr Termine: 05. / 19. Oktober 2016 02. / 16. / 30. November 2016 14. Dezember 2016 Am 28. Dezember findet kein Offenes Cafe statt. Kosten?: je nach Verbrauch für Kaffee und Plätzchen Im Alltag gibt es so viele Sorgen, Probleme und Situationen, die Zeit für ein Gespräch brauchen. Es fehlt jemand zum Austauschen. Welche Erfahrungen haben Andere gemacht, wo gibt es sonst noch Hilfen. Gerne werden diese Nachmittage für Informationen, Austausch und gute Gespräche genutzt. Vielleicht habt Ihr Gesprächsbedarf, denn es sollte locker zugehen im Offenen Cafe bei einer Tasse Kaffee und Plätzchen. Jeder ist herzlich willkommen. Wir freuen uns auf Euch. 52 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Herrenstammtisch Am 24.Juni fanden sich 7 Personen zunächst beim „Bunten Vogel“ ein. Nach einem Plausch und einem Drink gingen wir weiter zur Gaststätte „KUhDAMM“, wo wir zuvor einen Tisch reservierten. Dort gab es verschiedene Burger nach Berliner Art zu speisen. Auch die Berliner Currywurst stand dort zur Auswahl. Nachdem wir dort gespeist hatten, gingen wir noch zum Eiscafé „Königspassage“ und genossen das Eis bei schönem Wetter. Am 17.August waren wir nur zu fünft beim „Bunten Vogel“. Bei schönem Wetter genossen wir unser Bier (und anderes) vor dem Haus. Von dort ging es dann weiter zur Gaststätte „Santorin“ und setzten unsere Kulinaris-Reise fort. Das nächste Treffen findet nun statt am: Mittwoch, 28. Oktober 2016 Wir treffen uns zunächst um 17.00 Uhr am Hauptbahnhof Wanne-Eickel. Von dort fahren wir mit dem Bus weiter nach Herne und kehren ein in der Gaststätte „Ouzos“. Für 17.30 Uhr werden wir dort einen Tisch reservieren. Dort werden wir auch schon die Termine für 2017 festlegen. Anschließend können wir noch über die Herner Innenstadt schlendern, bevor wir uns in Wanne-Eickel wieder verabschieden. Zwecks Tischreservierung bitte ich daher um Mitteilung, wer zum Herren-Stammtisch kommen möchte. Weitere Infos und Anmeldungen bei Reiner von Oppenkowski Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 53 Unsere Kegelgruppen Der Ortsverein hat zurzeit 3 Kegelgruppen, die an verschiedenen Zeiten ihre Kugel schieben. Wer Lust hat, daran teilzunehmen, ist immer herzlich willkommen. Gruppe: Die lustigen 13 Einer steht immer Klara-Stift Ort: Andreas-Hofer-Str. 70 48145 Münster Freitags von Wann: 17.00 – 19.00 Uhr 07. / 21. Oktober 2016 Termine: 04. / 18. November 2016 02. / 16. / 30.Dezember 2016 Kegelwart: Heiner Dahlhoff Gaststätte „Zur alten Eiche“ Stockhover Weg 100 48249 Dülmen Sonntags von 16.30 – 19.00 Uhr 09. Oktober 2016 06. November 2016 04. Dezember 2016 Reiner von Oppenkowski Ohrwurm Pizzeria il teatrino Neubrückenstraße 12-14 48145 Münster Mittwochs von 19.00 – 21.00 Uhr 26. Oktober 2016 23. November 2016 21. Dezember 2016 Heiner Dahlhoff Impressum Hörbehindertenjournal Zeitschrift für Mitglieder und Freunde des DSB -Ortsverein Münster und Münsterland e.V. Herausgeber: Deutscher Schwerhörigenbund – Ortsverein Münster und Münsterland e.V. (Verein der Hörbehinderten Münster und Münsterland) Westfalenstraße 197, 48165 Münster Postfach 480242, 48079 Münster Telefon: (02501) 82 18 Fax: (02501) 92 71 22 E-Mail: [email protected] Die Redaktion freut sich über die Zusendung von Beiträgen und Meldungen. Für unverlangt eingesandte Unterlagen keine Haftung. Daher bitte immer Kopien einsenden, keine Originale. Wir nehmen jeden Hinweis zum Thema Hörbehinderung gerne entgegen. Persönlich gekennzeichnete Artikel sind nicht unbedingt Meinung der Redaktion! Zur einfachen Lesbarkeit verzichten wir darauf, männliche und weibliche Schreibformen zu verwenden. Nachdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung der Redaktion! Bezug: Mitglieder des DSB-Ortsverein Münster und Münsterland e.V. erhalten das Hörbehindertenjournal kostenlos. Nichtmitglieder können das Hörbehindertenjournal gegen Zahlung einer Druck- und Portokostenpauschale in Höhe von zurzeit 25,00 € für ein Jahr per Postversand beziehen. Eine auszugsweise Ausgabe dieses Journals steht auch im Internet zum Download bereit. Internet: www.schwerhoerigen-netz.de/dsbmuenster/ Bankverbindung: Sparkasse Münsterland-Ost: IBAN: DE02 4005 0150 0055 0657 59 BIC.: WELADED1MST Redaktion: Karin Giese / Reiner von Oppenkowski Druck: Telefax: 02501- 92 71 22 E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss für Beiträge: jeweils am letzten Samstag im Februar, Mai, August und November Für die Ausgabe 1/2017: 26.November 2016 V.i.S.d.P.: Jürgen Brackmann Auflage: 1000 Exemplare Der Verein ist eingetragen beim Vereinsregister unter Nummer 2340 und vom Finanzamt Münster Außenstadt als gemeinnützig anerkannt (letzter Bescheid vom 17.04.2015). Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich berücksichtigungsfähig. Der Mitgliedsbeitrag beträgt derzeit 5,50 € monatlich. Studenten und Arbeitslose können unter Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung einen Antrag auf Ermäßigung stellen. Beitrag für Paare, wenn beide Mitglied im Verein sind: 100,00 € im Jahr. 54 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Vereinsausflug Vereinsausflug vom 6. bis 8. November nach Berlin Reichstagskuppel Bundeskanzleramt Brandenburger Tor Fernsehturm und Weltzeituhr am Alexanderplatz © visitBerlin, Fotos: Wolfgang Scholvien Liebe Vereinsmitglieder, wie schon mehrfach angekündigt, findet in diesem Jahr der Vereinsausflug im November statt und geht zur Bundeshauptstadt nach Berlin. Bis zur Drucklegung dieser Ausgabe haben sich 17 Personen bereits angemeldet, 3 Plätze sind noch frei. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Jürgen Brackmann an. Nachstehend noch ein paar wichtige Informationen und Hinweise zum Vereinsausflug für die Teilnehmer. Die Hin- und Rückfahrt erfolgt mit der Bahn als Gruppenreise. Das Gruppenticket gilt ab <> bis Münster Hbf. Es sind zwei Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück inklusive. Mittag- und Abendessen (am 3. Tag kein Abendessen) sind kostenfrei. In Berlin steht der Gruppe während der gesamten Zeit ein Bus zur Verfügung. Es fallen - je nach Programm - Eintritts- und Führungsgelder an sowie eine Trinkgeldpauschale (gesamt max. 25 Euro). Abfahrt am Sonntag, 6.11.2016 um 8:10 Uhr mit RB89. Umstieg in Hamm und weiter mit ICE um 9:11 Uhr von Gleis 5 Treffpunkt ist in Münster am Hauptbahnhof um 8.00 Uhr am Gleis 3! Rückfahrt am Dienstag, 8.11.2016 ist um 16:52 Uhr ab Berlin mit Umstieg Hamm und weiter mit RE oder RB nach Münster. Ankunft um 20:22 Uhr oder 20:46 Uhr. Zwischen Münster und Hamm und zurück ist ein Zustieg bzw. Ausstieg in Hiltrup, Rinkerode, Drensteinfurt, Mersch möglich. Parkmöglichkeit in Münster: Parkhäuser Bremer Platz oder Bahnhofstraße für 10 Euro/Tag. Das ist möglicherweise eine Alternative zu komplizierten Nahverkehrs-Verbindungen am Sonntagmorgen. Das vorläufige Programm: Stadtrundfahrt in Berlin mit Informationen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Besuch des Bundestages Besuch von ausgewählten Einrichtungen und Gedenkstätten Gespräch mit Frau Klein-Schmeink, Mitglied des Bundestages. Maria Klein-Schmeink informiert über ihre Arbeit als Sprecherin für Gesundheitspolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN Weiteres wird im Moment noch erarbeitet. Lasst Euch überraschen. Einzelzimmerwünsche sind mit Frau Farwick-Hajek, Büro Frau Klein-Schmeink, vorher abzustimmen, der Zuschlag muss dann selbst gezahlt werden. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 55 Frauentreff Bastel –Nachmittag im Hörbehindertenzentrum Münster – Hiltrup am 26. November 2016, um 14.00 Uhr Wir wollen für die Adventsfeier, die am 03.12.2016 im Hörbehindertenzentrum stattfindet, Tischdekorationen basteln. Über eure Teilnahme würde ich mich freuen. Anschließend, wer Lust und Zeit hat, können wir den Tag mit einem Imbiss in einem Restaurant ausklingen lassen. Bis dahin, Sabine von Oppenkowski 56 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Adventsfeier Herzliche Einladung zur Adventsfeier am 03. Dezember 2016 um 15.00 Uhr im Hörbehindertenzentrum Münster Traditionell werden wir auch in diesem Jahr wieder einen echten Weihnachtsbaum aufstellen. Damit dieser auch schön aussieht, sollen Kinder schon zu Beginn der Veranstaltung den Baum schmücken. Die Gäste können dies bei Kaffee und Kleingebäck zusehen. Das Programm wird diesmal mit Frau Schlang als musikalische Begleitung ausgestaltet und wir erwarten auch in diesem Jahr wieder den Nikolaus, der allen Anwesenden eine kleine Bescherung mitbringt. Für Kinder gibt es eine Extra-Überraschung. Wie auch im letzten Jahr wollen wir die Adventsfeier mit einem warmen Buffet beenden. Als Unkostenbeitrag für das warme Buffet und kalte Getränke werden wir 12,- Euro pro Person einsammeln, für Kinder 6,- Euro. Jeder ist herzlichst willkommen. Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung Aller (Kinder auch mit Altersangabe) bis zum 30. November 2016 - beim Vorstand - per Mail an [email protected] - oder per Fax an 02501-927122. BITTE ANMELDEN!!! ================= Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 57 After-Work-Treff After-Work-Treff – Das Feierabendtreffen im Hörbehindertenzentrum Den Feierabend abrunden und dazu beitragen, dass man vielleicht etwas leichter den Arbeitsalltag entspannt hinter sich lassen kann. Nach der Arbeit noch mit Freunden treffen. Das ist der neue Trend in vielen Bereichen. Der After-Work-Treff findet jeweils an einem Freitagabend vor den Ferien im Hörbehindertenzentrum statt. Einlass ist um 17.00 Uhr. In gemütlicher Runde und angenehmer Atmosphäre bei einem Gläschen Bier, Wasser oder Cola tauschen sich die Mitglieder und Freunde des Ortsvereins untereinander aus. Jeder ist willkommen. Das vierte Treffen findet statt am Freitag, 09. Dezember 2016 um 17.00 Uhr. Wegweiser Und so kommen Sie zum Hörbehindertenzentrum: Mit dem Auto: Autobahn A 43 Abfahrt Münster-Süd Richtung Bielefeld; dann die B 54 Richtung Hamm bis Hiltrup fahren (siehe Plan). Mit Bus und Bahn: Ab Münster Hbf. am Bussteig D2 mit den Buslinien 1, 5 oder 9 Richtung Hiltrup bis Haltestelle Hiltrup-Schulzentrum/Stadthalle. Ab Hiltrup Bf. mit der Buslinie 5 bis Haltestelle Hiltrup-Schulzentrum/Stadthalle oder ca. 15 Min. Fußweg über die Marktallee. Die Buslinien 1 und 9 halten auf der Marktallee (Haltestelle Glasuritstraße). In den Abend- und Nachtstunden fahren die Buslinien N81 und N85. Achtung: Wegen Neubau des Hauptbahnhofes ist ein längerer Fußweg zu den Bushaltestellen einzuplanen. 58 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Geburtstage Herzliche Gratulationen an alle Mitglieder, die im 4. Quartal des Jahres Geburtstag haben. Oktober 1 2 2 3 10 15 15 19 21 21 23 Oktober Oktober Oktober Oktober Oktober Oktober Oktober Oktober Oktober Oktober Oktober Klara Tensing Heiner Dahlhoff Wilhelm Eilers Frank Heyer-Gerdemann Dr. Thomas Krämer Hermann-Josef Gerling Werner Longerich Ellen Stoppok Brigitte Dummer Maria Mörchen Carola Hollmann 70 Jahre November 2 5 5 6 7 9 11 15 27 27 November November November November November November November November November November Ulrich Möllers Hans-Jürgen Barann Hans-Peter Sievert Stefan Hanses Wilfried Schmidt Dr. Albrecht Pfeiff Reinhard Leuker Carina Iger Karin Giese Michael Rubbert Dezember Dezember Dezember Dezember Dezember Dezember Dezember Dezember Dezember Dezember Dezember Rita Heines Christiane Freimuth Friedrich Tentrop Dagmar Möllers Dirk Allefeld Jürgen Brackmann Margot Kohlhas-Erlei Marita Laumann Hannelore Mühlsteffen Johannes Thurn Inge Bredohl 60 Jahre Dezember 9 10 12 13 15 17 19 20 26 27 27 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 75 Jahre 45 Jahre 90 Jahre 59 60 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Rückblick CI-Gruppe 02. Juni 2016: An diesem Tage haben wir CI-Freunde ein „Erdbeertreffen“ veranstaltet. Fast jeder hatte Erdbeeren in verschiedenen Ausführungen, wie Erdbeer-Kuchen und Erdbeer-Muffins mitgebracht. Auch Erdbeeren pur gab es und diese 2,5 kg waren am Ende tatsächlich komplett aufgegessen. 13 Personen waren da, einschließlich einer Studentin, die uns besucht hat, weil diese im Zuge ihrer Hausarbeit CI-Mitglieder befragen wollte. Spontan stellten sich Maria und Tamara zur Verfügung. Da es allen gut gefallen hat, werden wir das Erdbeertreffen im nächsten Jahr bestimmt wiederholen. 07. Juli 2016: Bei schönem Wetter haben wir CI-Mitglieder an diesem Tage ein kleines Grillfest auf die Beine gestellt. Es gab leckere Würstchen vom Kohlegrill und einige hatten Salat und Brot mitgebracht. Zwei Besucher waren überraschend anwesend, die wir herzlich willkommen hießen. Insgesamt ein sehr gelungener Tag, der auch mit knapp über zehn Besuchern gut besucht war. 04. August 2016: Erstmalig seit Bestehen der CI-Gruppe haben wir uns für diesen Tag eine kleine sportliche Aktivität vorgenommen. Eine Radtour von genau 20 km! Start und Ziel war unser Vereinsheim in Münster–Hiltrup. Punkt 17 Uhr ging es los und der Weg führte ausschließlich über kleine Seitenstraßen und Wege durch Parks und Grünanlagen in das Stadtzentrum von Münster. Am Aasee haben wir Rast gemacht, bevor es dann am Kanal entlang zurückging. In Hiltrup stiegen wir dann beim Griechen „Nikos“ ab, und haben dort gut und lecker gegessen. Obwohl das Wetter stabil und kein Regen zu sehen war, waren leider nur fünf Teilnehmer dabei. Aber vielleicht lag es auch an den Sommerferien!? Aktivkreis „Wir ab 50“ Am 10. August haben wir den Kreislehrgarten in Steinfurt mit 7 Personen besucht. Nach anfänglichem Regenschauer hatte der Wettergott ein Einsehen und wir konnten überwiegend bei Sonnenschein diesen schönen Garten genießen. Herrliche Blumen, duftende Kräuter, Teiche mit Seerosen, lauschige Sitzecken und ein sehenswerter Bauerngarten machten diesen Besuch zu einem Erlebnis. Bei Kaffee und Kuchen in einem Café in Burgsteinfurt haben wir den Nachmittag ausklingen lassen. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 61 Rückblick Vortrag vom 18.06.2016 Am Samstag, den 18.06.2016 fand ein Vortrag von Herrn W. Nachtwei (MdB a.D. Bündnis 90/die Grünen) statt. Das Thema war: „Von Afghanistan bis Syrien“ Die deutschen Beiträge zu internationaler Krisenbewältigung und Friedensförderung. Bei der Begrüßung von H. Nachtwei wurde zunächst die Funktionsweise der Induktionsanlage von J. Brackmann erklärt. H. Nachtwei war bei der Bundeswehr, um dann in die Friedensbewegung und Politik zu wechseln. Während der politischen Laufbahn übernahm er 70 Mandate und reiste 40 Mal in Krisenregionen, bevor er 2009 aus dem Bundestag ausschied. Nach der zum Glück friedlichen Wende zur deutschen Einheit 1989, wenn man bedenkt, dass in Telgte ein Atomlager der Westmächte stationiert war und der Osten hoch militärisch aufgerüstet war, sorgte insbesondere die Organisation OSZE für einen gewaltfreien Übergang. Bei Überflügen von militärischen Gebieten mit Besatzung von allen beteiligten Kontrahenten sollten Lehren und Schlussfolgerungen zur friedlichen Lösung zukünftiger Krisen gezogen werden. Aber die Geschichte nahm bekanntlich einen anderen Verlauf. 1991 begann gleichzeitig die Balkan- und die Irakkrise. 1992 – 1995 gab es einen Krieg in Jugoslawien/Bosnien-Herzegowina. Die bekannte Stadt Sarajewo wurde von serbischen Scharfschützen belagert. 1996 konnten auf den Höhenlagen um Sarajewo an gleicher Stelle Politiker einen Eindruck gewinnen. Man muss zivile Friedensdienste in Konfliktparteien einrichten, um einen Krieg zu verhindern. Aber 1998 bis 1999 begann der nächste Krieg im Kosovo. Es wurden Nato-Luftwaffenangriffe gegen die Serben geflogen, um Flüchtlingsströme zu vermeiden. Dabei gab es im Bundestag heftige Debatten. In Mazedonien wurde ein Bürgerkrieg verhindert. Schlussfolgernd wurde die Balkankrise durch Intervention der Nato im Auftrag der UN gestoppt. Dann kam der 11.09.2001 mit dem Anschlag auf das World Trade Center in New York. In Berlin gab es einen Aktionsplan für den Frieden mit einer Demonstration für die USA. In Afghanistan wurden die Taliban mit ihren Terroristencamps als Schuldige erkannt. Die Geschichte Afghanistans zeigt, dass weder die Britische Kolonialherrschaft noch die Sowjetische Machterweiterung Fuß fassen konnte. Trotzdem setzte die USA mit Bündnispartnern eine Invasion ein, um die Taliban zu vertreiben. Herr W. Nachtwei zeigte während des Vortrages Bilder und Tabellen, um einen Eindruck zu gewinnen. Eine Karte von Afghanistan verdeutlichte die Aufteilung der Provinzen, die die einzelnen Kriegsbeteiligten besetzten. Das deutsche Aufbauteam setzt sich aus 4 Ministerien zusammen, wobei das Verteidigungsministerium das größte Kontingent hatte. Ziel ist es, die Bevölkerung zu gewinnen, um die Aufständischen zu vertreiben. Es gibt keine Terroristencamps, aber Al Kaida ist nach wie vor allgegenwärtig. Eine Tabelle zeigt die getöteten Soldaten, wonach auch kein Erfolg zu sehen ist. Auch 2015 gibt es in Afghanistan kein sicheres Umfeld für die Bevölkerung. H. Nachtwei ging auch auf Libyen ein, wo nach der Befreiung vom Diktator keine Nachsorge für einen Staatsaufbau gesorgt wurde. Uneinigkeit der Bündnisparteien führten hier zur Krise. In Syrien gibt es schon seit 5 Jahren einen Bürgerkrieg. Auch in Afrika ist keine Lösung in Sicht. Es gibt auf der Welt 20 Krisenländer. Die UN-Kommission unter Führung von Kofi Anan ist bemüht die UN-Charta umzusetzen. Die Weltbank definiert 3 Ziele, um Frieden zu erhalten: Bürgersicherheit, Gerechtigkeit und Arbeit. Daran sollen sich alle Länder der UN beteiligen. HD 62 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Rückblick Naturwildpark Granat Am Samstag, 09.07.2016, hatten die 9 Freizeitteilnehmer einen Ausflug nach Haltern zum Naturwildpark gemacht. Das Wetter war warm und wir trafen uns alle am Eingang zum Park. 2 Kinder wollten erst mal auf einem Riesenluftkissen springen, dabei hatten sie viel Spaß. Dann gingen wir los durch den Wald zu den freilaufenden Tieren: schwarze Schweine, Rehe, Hirsche und viele andere Tiere mehr. Wir durften die Tiere mit Brot und Futter füttern. Der Park ist so groß, dass man den ganzen Tag richtig laufen und die Tiere überall besichtigen kann. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 63 Rückblick Frauentreff Am 30. Juli 2016 traf sich die Frauengruppe zum Grillen bei Karin Giese in Münster. Wir waren zu 12 Frauen. Jede hat Salate, Baguette und vieles anderes Essbares mitgebracht. So fand eine gemütliche Runde mit viel Unterhaltung statt. . v.Opp. 64 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Rückblick Schützenfest in der Pieser´s Gaststätte Westbevern am 16.7.2016 Bei schönem Wetter am Nachmittag des 16. Juli 2016 fand in Westbevern in Pieser´s Gaststätte ein Schützenfest statt. Heiner Dahlhoff hat das schöne Fest eröffnet und die Mitglieder hatten von da an Spaß. Jeder durfte den weißen Vogel abschießen und wollte versuchen den Apfel, Zepter, Flügel usw. runter zu kriegen. Die besonderen einzelnen Schüsse haben die Mitglieder geschafft. Apfel Petra von Oppenkowski Zepter Anja von Oppenkowski Krone 1/2 Sabine von Oppenkowski Krone 1/2 Heiner Dahlhoff linker Flügel Petra von Oppenkowski rechter Flügel Karsten Kißler Kopf/ oberer Rumpf Michael Rubbert unterer Rumpf/ Schwanz Karin Giese Am Ende, nach 336 Schüssen, ist Karin Giese Schützenkönigin geworden. Nebenbei wurde viel erzählt und es gab auch reichlich Kuchen und Kaffee. Abends gab es Grillfleisch mit Salat. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 65 Rückblick 66 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Rückblick Selbsthilfetage des Deutschen Schwerhörigenbundes finden erstmals in Hiltrup statt Barrierefreies Hören und Verstehen MÜNSTER-HILTRUP. 200 Gäste, über 30 Aussteller von Akustik- und Hörtechniklösungen sowie ein viertägiges Programm - eine Veranstaltung mit diesen Rahmenbedingungen will der Deutsche Schwerhörigenbund in Zusammenarbeit mit dem Hiltruper Hörbehindertenzentrum im Oktober auf die Beine stellen. Von Maria Groß Die von der Förderorganisation Aktion Mensch gesponserte Tagung des DSB unter dem Motto „Selbsthilfetage - Hören, verstehen, barrierefrei teilhaben" findet vom 6. bis zum 9. Oktober erstmals in der Hiltruper Stadthalle statt. Hotels in der Nähe wurden angemietet, und vieles mehr ist bereits durchgeplant - die Werbematerialien gehen demnächst in Druck. Weitere Details müssen jedoch noch durchgesprochen werden, berichtete das Bundespräsidium des Dachverbands, das sich am Wochenende zu einer Sitzung in Hiltrup traf. Im Vorfeld erfolgte bereits eine Ortsbegehung des Tagungsortes: „Wir haben in der Stadthalle Hiltrup sehr gute akustische Verhältnisse vorgefunden, die Voraussetzungen sind sehr gut", fasste Dr. Harald Seidler, DSB-Präsident, zusammen. Die Wahl des ausrichtenden Ortsverbands fiel vergangenes Jahr nicht zufällig auf Münster. „Wir wählen den Ortverband aus, der sich durch besonders gute Arbeit ausgezeichnet hat, um diese anzuerkennen und zu belohnen", erklärte Seidler. Jürgen Brackmann, Vorsitzender des münsterischen Ortsverbands hat hohe Erwartungen in die Tagung gesetzt: „Wir haben in Münster bereits eine einmalige Situation durch die vielen induktiven Höranlagen im öffentlichen Raum. Durch die kostenfrei für jedermann zugängliche Tagung wollen wir Menschen aller Altersgruppen ansprechen und informieren", so Brackmann. So wird am zweiten Tagungstag eine Kinderbetreuung angeboten, damit Eltern sich über die Technik- und Hilfsmittelausstattung informieren können. Auch Renate Weiter, Vizepräsidentin des DSB sieht in der Veranstaltung eine große Chance für alle Betroffenen und deren Angehörigen, um Informationen für die Verbesserung der eigenen Lebensqualität einzuholen: „Wir wollen zeigen, wie schön und wie einfach es ist zu kommunizieren, statt sich aufgrund der Schwerhörigkeit aus dem sozialen Leben zurückzuziehen." Gäste aus der Politik werden bei der Eröffnung der Veranstaltung erwartet, darunter Münsters ehrenamtlicher Bürgermeister Gerhard Joksch. Aber auch das kulturelle Rahmenprogramm steht bei der Veranstaltung ganz im Zeichen der Inklusion. Die integrative Tanzgruppe „Funky Moves" will für Stimmung sorgen ebenso wie zwei Gebärdenchöre aus dem Münsterland. Weitere Informationen zur Veranstaltung bietet der Verein auf seiner Internetseite an. (Quelle: WN, 24.07.2016) Das Präsidium des Deutschen Schwerhörigenbunds erarbeitete den Ablauf der bundesweiten Selbsthilfetage 2016, die erstmals in der Stadthalle Hiltrup stattfinden sollen. Foto: iag Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 67 68 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Aus dem DSB SOZIALPOLITIK Im Jahr vor den Wahlen im Bund und im größten Bundesland NRW sammeln die Regierungen die Früchte ihrer Arbeit ein. In diesem Jahr werden auch viele sozialpolitische Gesetze und Novellierungen verabschiedet. Im Folgenden wollen wir einen kleinen Überblick geben. Inklusionsstärkungsgesetz NRW In NRW hat man die Novellierung des Landes-Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG NRW) mit einem neuen „Inklusionsstärkungsgesetz“ (ISG) verbunden. Das ISG sammelt grundlegende Definitionen und verpflichtet die öffentliche Hand zu mehr Inklusion. Der Staat übernimmt dabei auch eine „Vorbildfunktion für alle weiteren Bereiche der Gesellschaft“. Verbindliche Verpflichtungen der privaten Unternehmen und Veranstalter sucht man im Gesetz aber vergeblich. Wesentlicher Fortschritt aus der Sicht der hörbeeinträchtigten Menschen ist die konsequente Ersetzung der Formulierung „Gebärdensprache und andere geeignete Kommunikationsformen“ durch „barrierefreie Kommunikation“. Dies war eine wesentliche Forderung des DSBLandesverbandes NRW. Damit wird der immer noch allgemein verbreiteten Meinung entgegengewirkt, die Gebärdensprache sei das Mittel der Wahl bei der Kommunikation mit hörgeschädigten Menschen. Außerdem wurde der Begriff der kommunikativen Barrieren in NRW konsequent auf alle Menschen mit Behinderungen erweitert. Damit sind jetzt also auch autistische, kognitive und andere Behinderungen mit ihren Anforderungen in Form von gestützter Kommunikation oder leichter Sprache umfasst. Die bisher über ein zeitlich begrenztes Projekt finanzierte Agentur Barrierefrei in NRW wurde jetzt als dauerhafte Institution im Gesetz verankert. Das neue Gesetz wurde im Juni im Landtag verabschiedet. Behindertengleichstellungsgesetz Auch im Bund wurde das Behindertengleichstellungsgesetz noch vor der parlamentarischen Sommerpause verabschiedet. Im Gegensatz zu NRW waren die Ziele hier sehr viel niedriger gesteckt. Dass man bei der Zieldefinition der „Teilhabe“ die „volle und wirksame“ Teilhabe der UNKonvention unterschlagen hat, zeigt eine gewisse Halbherzigkeit bei der Anpassung der Begriffe. Hinsichtlich der Kommunikationshilfen bleibt es im Bund bei der traditionellen Formulierung „Gebärdensprache und andere Kommunikationshilfen“. Für Menschen mit geistigen Behinderungen werden im Gesetz neue Regelungen bezüglich „einfacher“ und „verständlicher“, im Bedarfsfall auch leichter Sprache eingeführt. Die Behindertenverbände – und auch die Opposition im Bundestag – hatten sich in ihrer Kritik zuletzt darauf konzentriert, die Verpflichtung der privaten Unternehmen und Veranstalter zur Nichtdiskriminierung und Barrierefreiheit einzufordern. Die Fraktion der Grünen hatte dazu sogar eine konkrete Formulierung für das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG) eingebracht. Solche Überlegungen müssen aber wohl warten bis zur Überarbeitung des AGG, die in den nächsten Jahren ansteht. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 69 Bundesteilhabegesetz Das Bundesteilhabegesetz ist mit Sicherheit „das“ große Gesetzesvorhaben dieser Legislaturperiode für die Menschen mit Behinderungen. Entsprechend heftig fielen die Reaktionen der Behindertenverbände aus, als die verschiedenen Stadien der Entwurfstexte veröffentlicht wurden. Im Kern geht es um die Änderung des Sozialgesetzbuches SGB IX („Menschen mit Behinderung). Dabei wird die Eingliederungshilfe aus dem bisherigen SGB XII („Sozialhilfe“) herausgelöst und in das SGB IX übernommen. Das ist u.a. die Voraussetzung dafür, Leistungen der Eingliederungshilfe von den engen Einkommens- und Vermögensbeschränkungen der Sozialhilfe zu befreien. Trotz aller Kritik - in dem neuen Gesetz zeichnen sich wesentliche Verbesserungen ab: Für Leistungen der Eingliederungshilfe im Zusammenhang mit Gesundheit, Arbeit und Bildung soll eigenes Einkommen und Vermögen definitiv nicht mehr herangezogen werden. Bei Leistungen der sozialen Teilhabe (bisher „Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft“) ist dagegen weiterhin ein Eigenbeitrag vorgesehen. Eigenes Einkommen, welches den Betrag von etwa 2.900 Euro (bisher 808 Euro) überschreitet, wird dann zu 24 Prozent auf die Leistungen angerechnet. Beim Vermögen bleiben 52.290 Euro (bisher 2.600 Euro) anrechnungsfrei. Einkommen eines Lebenspartners bleibt vollständig anrechnungsfrei. Zu den Leistungen der Eingliederungshilfe zählen künftig definitiv auch die Leistungen für Bildung. Problematisch aus Sicht der Menschen mit Hörminderungen ist allerdings das neue Kriterium zum leistungsberechtigten Personenkreis (§ 99). Eingliederungshilfe bekommen soll künftig nur, „wenn die Ausführung von Aktivitäten in mindestens fünf Lebensbereichen [von neun] (…) nicht ohne personelle oder technische Unterstützung möglich oder in mindestens drei Lebensbereichen auch mit personeller oder technischer Unterstützung nicht möglich ist (erhebliche Teilhabeeinschränkung).“ Diese neuen Lebensbereiche sind: „1. Lernen und Wissensanwendung, 2. Allgemeine Aufgaben und Anforderungen, 3. Kommunikation, 4. Mobilität, 5. Selbstversorgung, 6. Häusliches Leben, 7. Interpersonelle Interaktionen und Beziehungen, 8. Bedeutende Lebensbereiche, 9. Gemeinschafts-, soziales und staatsbürgerliches Leben.“ Was das genau für Menschen mit Hörbehinderung bedeutet, ist noch nicht wirklich klar. Zwar soll eine „Evaluierung“ verhindern, dass durch diese neuartige Definition des Begriffes der „erheblichen Einschränkung“ Betroffene gegenüber dem gegenwärtigen Stand schlechter gestellt werden. Es ist aber zu bedenken, dass die Hörgeschädigten hier - im Gegensatz zu anderen Behinderungen - auf einem relativ niedrigen Niveau starten. Wichtig für die Zukunft der Beratung und Selbsthilfearbeit: Die Bundesregierung beabsichtigt die Auflage und Finanzierung eines bundesweiten unabhängige Beratungsprogramms durch Betroffene. Dieses Peer-Counseling-Beratungsprogramm soll im Endausbau 800 Stellen umfassen. Justizverwaltungsgesetz Unter dem voluminösen Titel „Gesetz über die Erweiterung der Medienöffentlichkeit“ (EMöGG) leistet auch das Bundesjustizministerium einen Beitrag zur Stärkung der Inklusion. Denn in diesem Gesetzesentwurf „huckepack“ integriert ist die „Verbesserung der Kommunikationshilfen für Sprach- und Hörbehinderte [in Gerichtsverfahren]“. Die Änderung bezieht sich auf die §§ 186 und 187 des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG). Diese sahen die Stellung von Kommunikationshilfen 70 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 bisher nur „in der Verhandlung“ vor. Die Kosten für notwendige Kommunikationshilfen außerhalb der mündlichen Verhandlung waren dann Privatsache des Betroffenen. Der Passus „in der Verhandlung“ soll nun gestrichen und damit die Anwendung auch auf die Vorbereitung eines Prozesses erweitert werden. Dies ist die gute Nachricht. Die schlechte ist: In flüchtiger Auslegung der unseligen, aber fest eingebürgerten BGG-Redewendung „Gebärdensprache und andere Kommunikationshilfen“ geht das Justizministerium in seinem Kommentar konsequent davon aus, dass es sich bei Kommunikationshilfen vor Gericht ausschließlich um die Stellung von Gebärdensprachdolmetschern handelt. Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz Das Bundesgesundheitsministerium hat am 23.06.2016 den lange erwarteten Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung vorgelegt. Dabei sind einige seit langer Zeit vom Deutschen Schwerhörigenbund (DSB) geforderten Verbesserungen eingeflossen. Die Änderungen gehen aber nicht weit genug. Deshalb hat der DSB seine Ergänzungsvorschläge in einer Stellungnahme formuliert und umfangreich begründet. UN-Behindertenrechtskonvention: Deutsche Übersetzung korrigiert - in Österreich Für die schwerhörigen Menschen problematisch ist die Übersetzung des englischen Begriffes „deaf“ mit „gehörlos“ in der offiziellen deutschen Übersetzung der UNBehindertenrechtskonvention. Diese Übersetzung galt bisher für Deutschland, Österreich und die Schweiz gleichermaßen. Österreich ist nun aus dieser Gemeinsamkeit ausgeschert und hat eine revidierte Fassung der Übersetzung veröffentlicht. Darin ist an einer Stelle die englische Aufzählung „deaf“ im Deutschen mit „„blind, gehörlos, schwerhörig, hörsehbehindert oder taubblind“ übersetzt. Ein kleiner Erfolg, der nicht zuletzt auf den Einsatz unserer Vizepräsidentin und gebürtigen Österreicherin Renate Welter zurückzuführen ist. Nüchtern betrachtet bleibt aber festzustellen, dass die UN-BRK an vielen anderen Stellen die Bedürfnisse der schwerhörigen Menschen übergeht. Auch in der neuen österreichischen Übersetzung ist man nicht hingegegangen, den Begriff „professional sign language interpreters“ mit „professionelle Gebärdensprach- und Schriftdolmetscher“ zu übersetzen. IFHOH beschließt Deklaration Die internationale Vereinigung der Schwerhörigen-Verbände (IFHOH) traf sich in diesem Jahr in Washington. Von deutscher Seite nahm der Präsident des Deutschen Schwerhörigenbundes, Dr. Harald Seidler, an der Tagung teil. Als ein Ergebnis verabschiedete der Kongress eine Deklaration zur Nutzung moderner Technologien für schwerhörige Menschen. Die Deklaration kann als eine Antwort auf die jüngsten Entwicklungen bei der amerikanischen Behörde für Telekommunikation (FCC) verstanden werden. Die IFHOH öffnet sich in ihrer Deklaration aktiv für neue Technologien zum Nutzen der Hörgeschädigten, fordert aber auch für die Zukunft die Kompatibilität aller Technologien und Geräte mit dem induktiven T-Spulen-Standard. Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 71 Kostenübernahme: Qualitative Kriterien zählen! Im klassischen vergleichenden Test beim Hörakustiker schneiden Kassenhörgeräte immer öfter gleichauf mit teureren Alternativen ab – und das auch bei der Messung im Störgeräusch. Trotzdem empfinden Nutzer oft erhebliche Unterschiede beim Sprachverständnis in verschiedenen Alltagssituationen. Ein aktuell veröffentlichtes Urteil des Sozialgerichtes Aachen entwirrt diese Situation und weist neue Wege aus dem Dilemma. Erstens löst es den Widerspruch zwischen Messergebnissen und tatsächlich erzielter Hörverbesserung, indem es die Bedeutung objektiver Messergebnisse relativiert und qualitative vergleichende Aufzeichnungen des Hörgeschädigten ausdrücklich anerkennt. Und zweitens entlastet es die Hörakustiker, indem es feststellt, dass sie ihren Vertrag mit den Krankenkassen erfüllen, wenn sie die im Vertrag festgelegten Vergleichskriterien (Labortest!) erfüllen. Eine solche Kostenübernahme fällt nicht vom Himmel. Der Versicherte hat im vorliegenden Fall mit einem Hörtagebuch eine wesentliche Grundlage dafür geschaffen, den von ihm subjektiv empfundenen Unterschied glaubhaft nachvollziehbar zu machen. Deshalb ist Betroffenen zu empfehlen, ein solches Hörtagebuch zu führen und darin währen der Probezeiten die typischen Hörsituationen mit einer Notenskala von 1-6 zu bewerten. 72 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 73 Aus der Presse Wenn Musik krank macht Cellistin Luzia Bergmann ist schwerhörig / Musiker-Ambulanz Von Kathrin Hartz MÜNSTER. „Es ist so, als ob eine Ballerina im Staatsballett ein Holzbein hat, aber niemand darf das bemerken“, sagt Luzia Bergmann. Ihr Name müsse deshalb unbedingt anonymisiert werden, bittet die Berufsmusikerin, die in Wirklichkeit anders heißt. Würde ihre Identität in einem Artikel über Schwerhörigkeit auftauchen, erklärt die Cellistin, „ist das für meine Arbeit ganz schlecht“. Luzia Bergmann ist Erste Cellistin in einem Philharmonie-Orchester in Deutschland. Sie leidet unter einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Der Luzia Bergmann beim Hörtest: Audiometrist über das Trommelfell ankommende Schall im Georg Haveresch überprüft, ob sich bei der Mittelohr wird nicht mehr richtig an das Innenohr Cellistin im letzten halben Jahr das Gehör verschlechtert hat. Foto: hka weitergeleitet. Das Musizieren sei für sie absoluter Hochleistungssport, bei dem sie nicht wisse, wie lange sie der Belastung noch standhalten könne, sagt sie. Regelmäßig nimmt Luzia deshalb die Fahrt in die Musiker-Ambulanz der Phoniatrie der Uni Münster auf sich. „Die auditive Beanspruchung in einem Orchestergraben ist schon enorm“, sagt Dr. Dirk Deuster, leitender Arzt der Phoniatrie. Das Wort Lärm mag Deuster im Zusammenhang mit Musik nicht so gerne verwenden. Er weiß um die Sensibilität von Berufsmusikern und vor allem ihre Not, dass Beeinträchtigungen den Job kosten können. „Das ist bei Sängern und Schauspielern mit Stimmbandproblemen oder krankhafter Auftrittsangst nicht anders als bei Instrumentalmusikern, deren Gehör oder Fingerfertigkeit nachlässt“, erklärt der Arzt. All diese Fälle finden Betreuung in der Musiker-Ambulanz. Luzia Bergmann möchte bis zur Rente berufstätig bleiben. „Einige im Orchester wissen von meiner Schwerhörigkeit und gehen da gut mit um“, erzählt sie. Das sei aber ein absoluter Glücksfall. Viele Musiker sorgten sich um ihre Existenz in einem Ensemble und meiden die Gehörtests beim Musiker-TÜV ihres Berufsverbandes. Der Druck ist groß. Acht Probeneinheiten in der Woche plus mindestens 80 zusätzliche Übungsstunden vor Auftritten hat Bergmann zu leisten. Vor ungefähr acht Jahren hat die Cellistin bemerkt, dass sie die hohen Töne nicht mehr so gut hört. „Aber wenn man sein Leben lang musiziert und die Stücke kennt, kann das Musikergehirn das ganz gut kompensieren“, erzählt sie. Doch es wurde schlimmer, und irgendwann sei sie dann zum Hörtest gegangen. „Die Hörkurve war niederschmetternd“, erinnert sie sich. „Das Hörvermögen von Frau Bergmann ist mittelschwer beeinträchtigt“, beurteilt Deuster die Lage. In einem schallisolierten Raum prüft der Audiometrist Georg Haveresch, ob sich im letzten halben Jahr daran etwas geändert hat. „Unverändert“, teilt Deuster mit, was eine zufriedenstellende Diagnose ist. Luzias Hörverlust ist nicht zu heilen. Gut ist, wenn es nicht schlechter geworden ist. Luzia Bergmann besitzt für ihre Arbeit ein besonderes Hörgerät. Das sogenannte geschlossene Gerät füllt das Innenohr komplett aus. So werden lästige Rückkopplungen und Störgeräusche vermieden. Auf hochsensiblen Kanälen werden Frequenzen und Schalldruck 74 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 gemessen, verstärkt und an das Innenohr weitergeleitet. Per Fernbedienung kann sie die Kanäle auf Musizieren, Musikhören oder Sprache umstellen, „ich muss ja auch mitkriegen, wenn der Dirigent Anweisungen gibt“. In den meisten Probesälen von Orchestern seien mittlerweile Lärmampeln installiert, die bei mehr als 85 Dezibel rot aufleuchten. Dabei könne man Lärmbelastung gar nicht ausschließlich in Dezibel erfassen, erklärt Deuster. „Hohe Frequenzen werden oft als sehr viel unangenehmer empfunden als tiefere. Das nennen wir psychoakustische Belastung, und die kann genauso krank machen.“ Dr. Dirk Deuster misst den Schalldruckpegel des Cellos. In einem weiteren Behandlungszimmer mit Computern und Messgeräten hat Luzia ihr Cello ausgepackt. Baujahr: um 1780. Allein der Bogen habe den Wert eines Kleinwagens, sagt sie. Deuster hat einen Schalldruckmesser aufgestellt. Luzia spielt eine Passage aus Bachs „Toccata“. Das Gerät vermeldet an die 100 Dezibel – gesundheitsschädlicher Lärm. Aber für Zuhörer wunderschön. (Quelle: WN. 26.07.2016) Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 75 Aus der Presse Für ein selbstbestimmtes Leben Behinderte nehmen beim sommercamp in Duderstadt die Inklusion selbst in die Hand „Malen mit Acryl“ ist eines von mehr als 100 Angeboten im Sommercamp VON CLAUDIA NACHTWEY DUDERSTADT. „Die Idee zum Sommercamp entstand, nachdem ich 2003 in Bremen an der Sommer-Uni für Behinderte teilgenommen hatte“, sagt Koordinator Ottmar Miles-Paul, selbst seh- und hörbehindert. „Ich fand die Uni etwas zu hoch gehängt, zu wissenschaftlich. Die Inhalte könnten auch niedrigschwelliger und mit Spaß vermittelt werden“, erzählt Miles-Paul von der ersten Idee des Camps, das dann mit Unterstützung des Bildungs- und Forschungsinstituts zum selbstbestimmten Leben Behinderter 2006 ins Leben gerufen wurde. Seitdem findet das Sommercamp jährlich im Wechsel in Duderstadt oder in Graz statt. Mehr als 120 Teilnehmer, Inklusionsbotschafter, Gebärden- und Schriftdolmetscher aus Deutschland und Österreich sind ins Duderstädter Jugendgästehaus gekommen, um gemeinsam daran zu arbeiten, die Selbstbestimmung Behinderter voranzutreiben. Dabei soll ein Austausch unter Betroffenen stattfinden, es soll Mut gemacht werden und eine politische Diskussion stattfinden – aber auch Kreativität und Spaß sollen miteinander erlebt werden. Das Besondere beschreibt Miles-Paul: „Im Gegensatz zu anderen vorgegebenen Seminaren bestimmen die Teilnehmer hier selbst die Inhalte und machen Angebote – oder nutzen die Angebote anderer.“ Das Programm unter dem Titel „Auf dem Weg zur Inklusion“ liest sich vielfältig: Arbeitsgruppen zu Themen wie UN-Behindertenrechtskonvention oder Bundesteilhabegesetz, Selbstverteidigung, künstlerische Performance, Pokern, Gründung von Selbsthilfegruppen, Behinderung und Sexualität, Trommel-Session, Gebärdenchor, Filme drehen, Zeitung gestalten und Kreativ-Workshops sind nur eine kleine Auswahl. So vielfältig wie die Angebote sind die Interessen, Bedürfnisse und Besonderheiten der Teilnehmer. „Auch Behinderte müssen Inklusion lernen und über ihre eigene Einschränkung hinaus blicken“, erklärt Thomas 76 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Künneke, Aktivist im Verein Kellerkinder, der Selbsthilfe bei seelischen Handicaps fördert. Künneke selbst sei eine „psychische Erkrankung“ diagnostiziert worden, daher verstehe er auch die möglichen Ängste ebenfalls Betroffener. „Seelische Handicaps werden eher als Erkrankung wahrgenommen, selten als Behinderung. Wir reden alle von Barrierefreiheit, aber die Barriere für psychisch Behinderte ist eine andere als die für Gehbehinderte“, wirbt er für mehr Aufgeschlossenheit – auch in den Reihen der Behinderten untereinander. Verbindend bei allen Teilnehmern am Sommercamp scheint der Wunsch, mehr Möglichkeiten zu haben, selbstbestimmt zu leben. Manche wollen sich als Inklusionsbotschafter weiterbilden oder Wege finden, auch politisch etwas für Behinderte in Bewegung zu setzen. Andere suchen Möglichkeiten, mit ihren Belangen an die Öffentlichkeit zu treten – über Medien, Kunst, Politik oder in verschiedenen Gruppen – und damit die Inklusion voranzutreiben. „Es wird mehr über uns als von uns beschlossen“, sagt Miles-Paul. Allen Teilnehmern gemeinsam scheint jedoch auch die Erfahrung zu sein, mit ihren Forderungen oft gegen die Wand zu laufen und nicht gehört zu werden. Ines Helke von der Evang. Stiftung Alsterdorf Vorstellung des Tagesprogramms im Plenum Susanne Göbel und Ottmar Miles-Paul Bifos klärt auf Das Bildungs- und Forschungsinstitut zum selbstbestimmten Leben Behinderter (Bifos) bietet neben dem Sommercamp verschiedene Projekte an, die sich um Themen rund um das Leben mit Behinderung drehen. Weiterbildungsangebote und Projekte sollen Betroffene darin unterstützen, andere Betroffene zu beraten. Ziel ist, dass Behinderte Entscheidungen für das eigene Leben treffen und diese auch umsetzen können. Bifos besteht seit 1992 und hat seinen Sitz in Kassel. Der Verein betreibt auch einen Verlag, in dem die „Schriftenreihe zum selbstbestimmten Leben Behinderter“ veröffentlicht wird. Ny (Quelle: Göttinger Tagesblatt, 12.08.2016) Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 77 Aus der Presse Otosklerose-Gen entdeckt Wissenschaftler haben ein neues Gen identifiziert, das Otosklerose verursacht. Damit ist man auch einen Schritt näher an der Entwicklung einer Behandlungsmöglichkeit. Otosklerose verursacht Schwerhörigkeit. Wissenschaftler des ´Ear Institute´ vom University College, London, England, haben herausgefunden, dass Otosklerose durch einen Fehler im Gen SERPINF1 verursacht werden kann. Otosklerose ist erblich und führt bei einer von 200 Personen zu einer Schalleitungsschwerhörigkeit. "Wir wissen seit längerer Zeit, dass Otosklerose erblich ist. Unsere Entdeckung des OtoskleroseGens ist sehr wichtig, da es uns über die Prozesse bei der Entstehung der Krankheit Aufschluss gibt.“, so Dr. Sally Dawson, leitende Forscherin vom University College. Otosklerose wird durch eine anormale Ausbildung der Knochen im Mittelohr verursacht. Dadurch können die Knöchelchen im Ohr nicht richtig schwingen und die Geräusche nicht weitergeleitet werden. Symptome wie Schwindelgefühl, Gleichgewichtsstörungen, Schwerhörig-keit und Tinnitus können ebenfalls auftreten. Otosklerose ist erblich Wenn Otosklerose unbehandelt bleibt, wird sich das Gehör in der Regel zunehmend verschlechtern. Menschen mit Otosklerose verlieren ihr Gehör oft in ihren Zwanzigern oder Dreißigern bis zum späten mittleren Alter. Dann kann oft eine vollständige Taubheit auftreten. Behandlung von Otosklerose Hörgeräte helfen Menschen mit Otosklerose. Da die Krankheit progressiv ist, können im Laufe der Zeit leistungsstärkere Hörgeräte benötigt werden. Vielen Patienten kann auch durch einen chirurgischen Eingriff geholfen werden. Es kann notwendig sein, dass die betroffenen Mittelohrknochen entfernt und durch Prothesen ersetzt werden. Die Studie wurde von der Oxford University Press veröffentlicht. Quelle:www.ncbi.nlm.nih.gov (Quelle: hear-it.org, 09 August 2016) 78 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016 79 80 Hörbehinderten-Journal Fest-Ausgabe 4/2016
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